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Title:
REFLOW SOLDERING SYSTEM FOR CONTINUOUSLY SOLDERING ITEMS TO BE SOLDERED
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/058225
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a reflow soldering system (10) for continuously soldering items to be soldered in a process channel (16) along a process direction (18), wherein at least one preheating zone (20), at least one soldering zone (22), and at least one cooling zone (24) are provided in the process channel (16), and wherein a pressure chamber (40) is provided in the soldering zone, said pressure chamber having a base part (42) and a cover part (44) which can be raised with respect to the base part (42) during operation of the reflow soldering system (10), characterised in that the process channel (16) can be covered by means of at least one openable covering hood (25), and in that the cover part (44) is coupled to the covering hood (25) for movement therewith in such a way that, when the covering hood (25) is opened, the cover part (44) is carried along with the covering hood (25) and the pressure chamber (40) is opened.

Inventors:
HUHLER THOMAS (DE)
FLEISCHMANN BENEDICT (DE)
ELMAR RUPPERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/074018
Publication Date:
April 01, 2021
Filing Date:
August 27, 2020
Export Citation:
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Assignee:
ERSA GMBH (DE)
International Classes:
B23K1/008; B23K1/00; B23K1/012; B23K1/015; H05K3/34
Foreign References:
EP3482861A12019-05-15
DE102009028865B42013-03-21
US20090014503A12009-01-15
DE20102064U12001-06-28
DE19911887C12000-12-21
Attorney, Agent or Firm:
DREISS PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Reflowlötanlage (10) zum Durchlauflöten von Lötgut in einem Prozesskanal (16) entlang einer Prozessrichtung (18), wobei im Prozesskanal (16) wenigstens eine Vorheizzone (20), wenigstens eine Lötzone (22) und wenigstens eine Kühlzone (24) vorgesehen sind, wobei in der Lötzone eine Druckkammer (40), insbesondere einer Unterdruckkammer vorgesehen ist, die ein Basisteil (42) und ein gegenüber dem Basisteil (42), im Betrieb der Reflowlötanlage (10) anhebbares Deckelteil (44) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Prozesskanal (16) mittels wenigstes einer öffenbaren Abdeckhaube (25) abdeckbar ist und dass das Deckelteil (44) derart mit der Abdeckhaube (30) bewegungsgekoppelt ist, dass beim Öffnen der Abdeckhaube (30) das Deckelteil (44) von der Abdeckhaube (30) mitgenommen wird.

2. Reflowlötanlage (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Abdeckhaube (25) ein Hubmechanismus (45) vorgesehen ist, mit dem das Deckelteil (44) bei geschlossener Abdeckhaube (25) zum Ein- und Ausfahren des Lötguts angehoben und zum Schließen der Druckkammer (40) abgesenkt werden kann.

3. Reflowlötanlage (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubmechanismus (45) Zylinder-Kolben-Einheiten (46) umfasst, wobei die Zylinder in der Abdeckhaube oder wenigstens abschnittsweise auf der Außenseite der Abdeckhaube (25) vorgesehen sind und wobei sich die Kolben wenigstens abschnittsweise durch die Abdeckhaube (25) hindurch hin zum Deckelteil (44) erstrecken.

4. Reflowlötanlage (10) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Deckelteil (44) an der Abdeckhaube (25) in vertikaler Richtung derart gelagert ist, so dass das Deckelteil (44) beim Schließen der Druckkammer (40) aufgrund des Eigengewichts des Basisteils zum Aufliegen kommt.

5. Reflowlötanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Deckelteil

(44) und/oder am Basisteil (42) Führungsschrägen vorgesehen sind, so dass das Deckelteil (44) beim Schließen der Druckkammer (40) hin zum Basisteil (42) in horizontaler Richtung ausgerichtet wird.

6. Reflowlötanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Abdeckhaube (25) um eine sich parallel zur Prozessrichtung (18) erstreckende Schwenkachse (32) auf- und zuschwenkbar angeordnet ist.

7. Reflowlötanlage (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der der Schwenkachse (32) zugewandten Seite (58) des Basisteils (42) und der Schwenkachse (32) ein Abstand a vorgesehen ist.

8. Reflowlötanlage (10) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Basisteil (42) eine austauschbare Transporteinheit (50) zum Transportieren des Lötguts durch die Druckkammer (40) vorgesehen ist, und dass der Abstand a so groß gewählt ist, dass die Transporteinheit (50) bei geöffneter Abdeckhaube (25) in vertikal nach oben gewandter Richtung aus dem Basisteil (42) entnehmbar ist.

9. Reflowlötanlage (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Abdeckhaube (25) in Prozessrichtung (18) über wenigstens die Vorheizzone (20), die Lötzone (22) und/oder die Kühlzone (24) erstreckt.

10. Reflowlötanlage (10) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Innerhalb der Druckkammer (40) am Deckelteil (44) und/oder am Basisteil (42) Heizelemente (50) vorgesehen sind. 11. Reflowlötanlage (10) nach einem der vorhergehenden

Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Außenseite des Deckelteils (44) und/oder auf der Außenseite des Basisteils (42) Heizelemente (54) vorgesehen sind.

Description:
Titel : Reflowlötanlage zum Durchlauflöten von Lötgut

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Reflowlötanlage zum Durchlauflöten von Lötgut in einem Prozesskanal entlang einer Prozessrichtung, wobei im Prozesskanal wenigstens eine Vorheizzone, wenigstens eine Lötzone und wenigstens eine Kühlzone vorgesehen sind, wobei in der Lötzone eine Druckkammer vorgesehen ist, die ein Basisteil und ein gegenüber dem Basisteil, im Betrieb der Reflowlötanlage anhebbares Deckelteil aufweist. Bei der Druckkammer handelt sich insbesondere um eine Unterdruckkammer; allerdings ist auch denkbar, dass es sich um eine Überdruckkammer handelt. Mittels derartigen Reflowlötanlagen werden insbesondere sogenannte SMD-Bauteile (Surface Mounted Devices) mittels Lotpaste auf die Oberfläche von Leiterplatten aufgelötet. Die Lotpaste, die insbesondere eine Mischung aus Lotmetallgranulat, Flussmittel und pastösen Bestandteilen ist, wird zum Reflowlöten auf die Oberfläche der Leiterplatten aufgetragen oder aufgedruckt. Anschließend werden die zu lötenden Bauteile in die Lotpaste gesetzt. Im Reflowlötprozess wird das Lötgut, also die Baugruppe bestehend aus Leiterplatte, Lotpaste und zu verlötenden Bauteilen, entlang des Prozesskanals in der Vorheizzone vorgewärmt und in der Lötzone auf eine Temperatur aufgeheizt, welche oberhalb des Schmelzpunktes der Lotpaste liegt. Dadurch schmilzt die Lotpaste und die Lötstellen bilden sich aus. In der Kühlzone wird das Lötgut abgekühlt, bis das auf geschmolzene Lot erstarrt, bevor es aus der Reflowlötanlage entnommen wird.

Bei Reflowlötanlagen wird der Prozesskanal über eine Abdeckhaube abgedeckt, um im Prozesskanal das gewünschte Temperaturprofil und eine definierte Atmosphäre bereitstellen zu können. Ferner bilden sich im Prozesskanal Prozessgase, die aus dem Prozesskanal abgeführt und gereinigt werden können. Je nach Länge des Prozesskanals können ein, zwei, drei oder mehr Abdeckhauben vorgesehen sein. Die Abdeckhauben können insbesondere gasdicht und an die jeweilige Maschinengröße in der Länge angepasst sein.

Zur Erzielung eines besseren Prozessergebnisses ist es bekannt, in der Lötzone eine Unterdruckkammer bzw. eine Vakuumkammer vorzusehen und derart einzurichten, dass der Lötprozess in der Vakuumkammer mit einem deutlich unterhalb des atmosphärischen Drucks liegenden Unterdrück erfolgt. Dadurch wird erreicht, dass Gas- und Luftblasen, Flussmittelüberreste und andere Verunreinigungen durch den Unterdrück während des Lötprozesses abgezogen werden, wodurch die Qualität der Lötverbindungen erhöht wird. Entsprechend kann die Qualität der Lötverbindungen durch Verwendung einer Überdruckkammer, innerhalb welcher der Lötprozess stattfindet, verbessert werden.

Aus der DE 102009 028 865 B4 und aus der US 2009/0014503 Al sind Reflowlötanlagen mit Vakuumkammern bekannt. Aus der DE 20102 064 Ul und aus der DE 19911 887 CI sind ebenfalls Reflowlötanlagen bekannt, welche eine Vakuumkammer vorsehen, die ein Basisteil und ein gegenüber dem Basisteil anhebbares Deckelteil in Form einer Vakuumglocke aufweisen. Zum Ein- und Ausfahren des Lötguts in die Vakuumkammer kann dabei das Deckelteil vom Basisteil angehoben werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Reflowlötanlage bereitzustellen, bei der die Druckkammer auf einfache Art und Weise öffenbar und zugänglich ist, insbesondere zur optischen Inspektion, zur Reinigung und zur Wartung der Druckkammer sowie der sich in der Druckkammer befindlichen Transportmitteln samt zugehöriger Sensorik.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Prozesskanal mittels wenigstens einer öffenbaren Abdeckhaube abdeckbar ist und dass das Deckelteil derart mit der Abdeckhaube bewegungsgekoppelt ist, dass beim Öffnen der Abdeckhaube das Deckelteil von der Abdeckhaube mitgenommen wird, wodurch die Druckkammer geöffnet wird. Die Ausbildung ist dabei derart, dass beim Öffnen der Abdeckhaube das Deckelteil vom Basisteil abgehoben und derart weit geöffnet wird, dass optische Inspektion möglich ist und dass zudem eine Bedienperson freien Zugang zur Druckkammer hat. Die Erfindung hat also den Vorteil, dass lediglich ein Bauteil, nämlich die Abdeckhaube geöffnet werden muss, um letztlich auch die Druckkammer zu öffnen. Das Deckelteil hat dabei insbesondere keine direkte mechanische Kopplung zum Basisteil bzw. zu einem Unterteil der Maschine. Mit nur lediglich einem Arbeitsgang, dem Öffnen der Abdeckhaube kann folglich auch in die Druckkammer und darauf zugegriffen werden. Dies erleichtert die Bedienung und verkürzt Service- und Rüstzeiten. Das Deckelteil kann bei einer vergleichsweise einfachen Ausführungsform direkt an der Abdeckhaube angeordnet und beispielsweise mittels Befestigungsschrauben angeschraubt sein.

Die Anordnung ist vorteilhafterweise derart, dass an der Abdeckhaube ein Hubmechanismus vorgesehen ist, mit dem das Deckelteil bei geschlossener Abdeckhaube im Betrieb der Reflowlötanlage zum Ein- und Ausfahren des Lötguts in und aus der Druckkammer angehoben und zur Bildung der Druckkammer abgesenkt werden kann. Im Betrieb der Reflowlötanlage, in dem die Abdeckhaube geschlossen ist, wird folglich das Deckelteil über den Hubmechanismus angehoben, damit das Lötgut in die Druckkammer eingefahren werden kann. Danach wird das Deckelteil abgesenkt, um die Druckkammer zu schließen und um anschließend die Druckkammer mit Unterdrück beaufschlagen zu können. Die Anordnung des Hubmechanismus an der Abdeckhaube ist deshalb vorteilhaft, weil im Bereich unterhalb des Lötguts ein Transportsystem zum Transportieren des Lötguts durch den Prozesskanal vorzusehen ist. Durch die räumliche Trennung des Transportsystems unterhalb des Lötguts und des Hubmechanismus oberhalb des Lötguts an der Abdeckhaube ergeben sich konstruktive Vorteile; insbesondere steht für den Hubmechanismus mehr Bauraum zur Verfügung, da in räumlicher Hinsicht keine Rücksicht auf das Transportsystem genommen werden muss. Zudem sind keine mechanischen Führungen auf Leiterplattenniveau erforderlich, die das Temperaturprofil beim Löten negativ beeinflussen können.

Der Hubmechanismus und zugehörige Führungen liegen oberhalb des Deckelteils und haben keinen Einfluss auf den Lötprozess. Durch die Anordnung des Deckelteils an der Abdeckhaube ist insgesamt eine deutlich größere Öffnungsweite möglich, sodass der Zugang bei Wartung, Reinigung und Service deutlich verbessert wird.

Der Hubmechanismus kann insbesondere Zylinder-Kolben- Einheiten umfassen, wobei insbesondere die Zylinder in der Abdeckhaube oder wenigstens abschnittsweise auf der Außenseite der Abdeckhaube vorgesehen sind und wobei sich die Kolben, beziehungsweisen deren Kolbenstangen, durch die Abdeckhaube hindurch hin zum Deckelteil erstrecken. Eine derartige Anordnung kann vergleichsweise bauraumsparend bereitgestellt werden. Die Zylinder-Kolben-Einheiten können dabei als Antriebe ausgebildet sein, mit denen ein schnelles und funktionsgenaues Anheben durch entsprechende Druckbeaufschlagung der jeweiligen Zylinderräume erreicht werden. Weiter können die Zylinder-Kolben-Einheiten bzw. zugehörige Kolbenstangen lediglich als Führung dienen, während die eigentliche Hubbewegung durch beispielsweise eine KugelumlaufSpindel in Verbindung mit einem Elektromotor realisiert wird.

Vorteilhafterweise ist das Deckelteil an der Abdeckhaube in vertikaler Richtung derart gelagert, dass es beim Schließen der Druckkammer aufgrund des Eigengewichts auf der Basis zum Aufliegen kommt. Dabei kann zwischen dem Deckelteil und dem Basisteil eine entsprechende Dichtung vorgesehen sein.

. Dadurch kann ein sicheres Aufliegen des Deckelteils auf dem Basisteil erreicht werden. Die Abdeckhaube und das Deckelteil sind insbesondere unabhängig voneinander verfahrbar. Während des Lötprozess, wenn die Druckkammer mit Unterdrück beaufschlagt wird, wird auf aufgrund des Unterdrucks das Deckelteil weiter gegen das Basisteil beaufschlagt. Die von oben betätigte Hubeinheit kann dann nach dem Aufliegen des Deckelteils in eine Freistellung gefahren werden, so dass eine Relativbewegung des Deckelteils in vertikaler Richtung durch das Absenken des Druckes und die damit verbundene elastische Verformung der Kammerdichtung ermöglicht wird. Dadurch wird die Hubeinheit nicht durch die bei der Druckdifferenz entstehende Kraft belastet.

Um ein positionsgenaues Aufliegen des Deckelteils am Basisteil zu gewährleisten ist vorteilhaft, wenn am Deckelteil und/oder am Basisteil Führungsschrägen vorgesehen sind, so dass das Deckelteil beim Schließen hin zum Basisteil in horizontaler Richtung ausgerichtet wird. Durch Vorsehen der Führungsschrägen kann folglich erreicht werden, dass das Deckelteil seine genaue Ausrichtung hin zum Basisteil selbsttätig findet, so dass bei Beaufschlagung der Druckkammer mit Unterdrück das Deckelteil positionsgenau und damit dicht am Basisteil anliegt .

Die Abdeckhaube ist vorzugsweise um eine sich parallel zur Prozessrichtung erstreckende Schwenkachse auf- und zuschwenkbar angeordnet. Beim Aufschwenken der Abdeckhaube um die Schwenkachse wird dann das Deckelteil mit aufgeschwenkt . Ein Aufschwenken der Abdeckhaube ist insbesondere nur dann möglich, wenn das Deckelteil eine Serviceposition einnimmt bzw. in eine solche Position verfahren wurde. Dadurch kann erreicht werden, dass eine Beschädigung des Deckelteils beim Aufschwenken vermieden wird.

Um ein ausreichendes Öffnen des Deckelteils beim Aufschwenken der Abdeckhaube vom Basisteil zu gewährleisten, ist vorteilhaft, wenn zwischen der der Schwenkachse zugewandten Seite des Basisteils und der Schwenkachse ein Abstand a vorgesehen ist. Der Abstand a ist vorzugsweise größer Null und bewegt sich im Bereich zwischen 5 und 35 cm und vorzugsweise im Bereich zwischen 10 und 25 cm.

Ferner ist vorteilhaft, wenn im Basisteil eine austauschbare Transporteinheit zum Transportieren des Lötguts durch die Druckkammer vorgesehen ist, und wenn der Abstand a so groß gewählt ist, dass die Transporteinheit bei geöffneter Abdeckhaube in vertikaler nach oben gewandter Richtung aus dem Basisteil entnehmbar ist. Hierdurch kann erreicht werden, dass auf einfache Art und Weise die gesamte Transporteinheit bei geöffneter Abdeckhaube in das Basisteil eingesetzt oder aus dem Basisteil entnommen werden kann. Dies kann im Reparaturfall innerhalb vergleichsweise kurzer Rüstzeiten erfolgen. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass in einer ersten Stufe nur eine obere Einheit der Transporteinheit entnommen wird, die Kontakt zu den Leiterplatten hat. Falls erforderlich, kann in einer zweiten Stufe eine Grundeinheit der Transporteinheit bzw. gesamte Transporteinheit entnommen werden. Die Entnahme erfolgt dabei vorzugsweise zumindest teilweise werkzeuglos.

Die Abdeckhaube ist dabei vorzugsweise so ausgebildet, dass sie sich in Prozessrichtung über wenigstens die Lötzone, die Vorheizzone und/oder die die Kühlzone erstreckt. Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Reflowlötanlage insgesamt zwei oder drei Abdeckhauben vorsehen, wobei das Deckelteil dann mit der Abdeckhaube verbunden ist, die die Lötzone, innerhalb derer sich die Druckkammer befindet, abdeckt .

Ferner ist vorteilhaft, wenn innerhalb der Druckkammer am Deckelteil und/oder am Basisteil Heizelemente vorgesehen sind, mit denen das Lötgut auch während der Beaufschlagung der Druckkammer mit Unterdrück erwärmt wird. Insbesondere können auf der Innenseite des Deckelteils Infrarot- oder mittelwellige Strahler vorgesehen sein, die das Lötgut vornehmlich mittels Wärmestrahlung erhitzen. Die Strahler sind dabei vorzugsweise innerhalb der Druckkammer in oder am beweglichen Deckelteil vorgesehen. Die Strahler als solche können dabei in beispielsweise Quarzglasröhrchen zur Vakuumabdichtung während des Reflow-Lötprozesses vorgesehen sein.

Auch vorteilhaft ist, wenn an der Außenseite des Deckelteils und/oder an der Außenseite des Basisteils Heizelemente vorgesehen sind, mit denen das Deckelteil und/oder das Basisteil und damit auch die Druckkammer entsprechend aufgeheizt werden. Derartige Heizelemente können insbesondere als Anlageheizkörper, Flachheizkörper oder als Rohrheizkörper ausgebildet sein. Diese Form der Druckkammerheizung ermöglicht einen großzügigen Zugang im Service- und Wartungsfall.

Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen, anhand derer eine Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben und erläutert ist.

Es zeigen:

Figur 1 eine Reflowlötanlage in Seitenansicht;

Figur 2 die Reflowlötanlage gemäß Figur 1 in Vorderansicht;

Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie III durch die Reflowlötanlage gemäß Figur 1; Figur 4 den Schnitt gemäß Figur 3 mit geöffneter Abdeckhaube; und

Figur 5 die Draufsicht auf die Lötzone der Reflowlötanlage ohne Abdeckhaube.

In der Figur 1 ist eine Reflowlötanlage 10 zum Durchlauflöten von Lötgut dargestellt. Die Reflowlötanlage 10 weist einen Eingang 12 und einen Ausgang 14 auf, wobei das zu lötende Lötgut über den Eingang 12 in die Reflowlötanlage 10 gelangt und über den Ausgang 14 aus der Reflowlötanlage 10 abgeführt wird. Das Lötgut wird dabei entlang einer Prozessrichtung 18 eines in Figur 1 angedeuteten Prozesskanals 16, der sich entlang der erstreckt, durch die Reflowlötanlage 10 transportiert.

Im Prozesskanal 16 ist eine Vorheizzone 20, eine Lötzone 22 und eine Kühlzone 24 vorgesehen. Bei der in der Figur 1 gezeigten Reflowlötanlage 10 ist eine Abdeckhaube 25 mit drei Abschnitten 26, 28 und 30 zur Abdeckung des Prozesskanals 16 vorgesehen.

Wie aus den Figuren 1 und 2 deutlich wird, ist eine Kommunikationseinheit 36 mit einem Bildschirm und einer Eingabeeinrichtung vorgesehen, mittels welcher mit einer Maschinensteuerung Reflowlötanlage 10 kommuniziert werden kann.

Das Lötgut, also die mit Lotpaste versehenen und mit elektronischen Bauteilen bestückte Leiterplatten, wird zunächst in der Vorheizzone 20 aufgeheizt, auf eine Temperatur, die unterhalb der Schmelztemperatur der Lotpaste liegt. In der Lötzone 22 wird die Leiterplatte für eine bestimmte Dauer auf eine Prozesstemperatur erwärmt, welche oberhalb der Schmelzpunktes der Lotpaste liegt, so dass diese in der Lötzone schmilzt, um die elektronischen Bauteile mit der Leiterplatte zu verlöten. In der Kühlzone 24 wird das Lötgut abgekühlt, so dass das flüssige Lot erstarrt, bevor das Lötgut am Ausgang 14 der Reflowlötanlage 10 entnommen wird.

Zum Transportieren des Lötguts entlang der Prozessrichtung 18 ist innerhalb der Reflowlötanlage 10 ein nicht näher beschriebenes Transportsystem 34 vorgesehen, dass auch in Figur 5 angedeutet ist.

Wie aus der Vorderansicht der Figur 2 deutlich wird, kann die Abdeckhaube 25 um eine sich parallel zur Prozessrichtung 18 erstreckende Schwenkachse 32 aufgeschwenkt werden. Durch Aufschwenken der Abdeckhaube 25 ist das Transportsystem 34 zugänglich, um dieses optisch zu kontrollieren, zu, warten, zu reinigen, einzurichten und gegebenenfalls zu reparieren. Das Öffnen erfolgt dabei im Regelfall nicht während des Betriebs der Reflowlötanlage 10. Vielmehr ist die Abdeckhaube 25 während des Lötprozesses geschlossen, um ein definiertes Temperaturprofil entlang der Prozessrichtung innerhalb der Reflowlötanlage 10 bereitzustellen. Ferner wird durch die Abdeckhaube 25 innerhalb der Reflowlötanlage 10 eine geschlossene Atmosphäre bereitgestellt, wobei zudem entstehende Prozessgase abgesaugt und gereinigt werden können. Wie aus den Schnitten gemäß den Figur 3 und 4 und der Draufsicht aus Figur 5 deutlich wird, befindet sich in der Lötzone 22 eine Druckkammer in Form einer Unterdruckkammer 40, die von einem Basisteil 42 und einem Deckelteil 44 gebildet wird. Das Deckelteil 44 ist dabei über einen Hubmechanismus 45 an der Abdeckhaube 25 angeordnet.

Dadurch, dass das Deckelteil 44 an der Abdeckhaube 25 angeordnet ist, wird, wie in Figur 4 dargestellt, beim Öffnen der Abdeckhaube 25, also beim Verschwenken der Abdeckhaube 25 um die Schwenkachse 32, das Deckelteil 44 vom Basisteil 42 abgehoben und die Unterdruckkammer 40 ebenfalls geöffnet.

Über den Hubmechanismus 45, der zwei Zylinder-Kolben- Einheiten 46 umfasst, ist das Deckelteil 44 im Betrieb der Reflowlötanlage 10 in vertikaler Richtung entlang den Pfeilen 48 vom Basisteil 42 abhebbar. Im Betrieb der Lötanlage ist ein Abheben des Deckelteils 44 erforderlich, um das Lötgut in die Unterdruckkammer 40 einfahren zu können. Sobald sich das Lötgut in der Unterdruckkammer 40 befindet, wird über den Hubmechanismus 45 das Deckelteil 44 abgesenkt, so dass es auf dem Basisteil 42 zum Aufliegen kommt. In einem nächsten Schritt wird mit einer nicht dargestellten Unterdruckpumpe die Unterdruckkammer 40 evakuiert, so dass in der Unterdruckkammer 40 ein geeigneter Unterdrück entsteht. Aufgrund des Unterdrucks werden insbesondere Lufteinschlüsse in dem flüssigen Lot ausgetrieben. Nach kurzer Unterdruckbeaufschlagung der Unterdruckkammer 40 wird das Deckelteil 44 über eine entsprechende Ansteuerung des Hubmechanismus 45 bzw. der Zylinder- Kolben-Einheiten 46 angehoben, so dass das Lötgut aus der Unterdruckkammer 40 herausfahren kann. Vorteilhafterweise bewegt sich das Lötgut innerhalb des beschriebenen Prozesses mit konstanter oder mit veränderbarer Geschwindigkeit durch die Unterdruckkammer 40 hindurch. Hierzu ist innerhalb der Unterdruckkammer 40 eine Transporteinheit 50 vorgesehen, welche das Lötgut beim Eintritt in die Unterdruckkammer 40 aufnimmt, durch die Unterdruckkammer 40 hindurchführt und beim Austritt aus der Unterdruckkammer 40 dem außerhalb der Unterdruckkammer 40 vorgesehenen Transportsystems 34 übergibt.

Die Zylinder-Kolben-Einheiten 46 weisen jeweils einen Zylinder auf, der fest an der Abdeckhaube 25 befestigt ist. Innerhalb des jeweiligen Zylinders ist ein Kolben mit einer Kolbenstange 56 vorgesehen, welcher sich hin zum Deckelteil 44 erstreckt und welcher mit dem Deckelteil 44 fest verbunden ist. Die Anordnung ist dabei vorzugsweise derart, dass bei abgesenktem Deckelteil 44 dieses aufgrund seines Eigengewichts auf dem Basisteil 42 zum Aufliegen kommt. Um ein positionsgenaues Aufliegen zu gewährleisten, sind vorzugsweise am Deckelteil 44 und/oder am Basisteil 42 Führungsschrägen vorgesehen, die bewirken, dass beim Absenken des Deckelteils 44 das Deckelteil 44 in der vorgesehenen Position auf dem Basisteil 42 zum Aufliegen kommt. Das Deckelteil 44 kann dabei in der horizontalen Ebene bedingt schwimmend angeordnet sein, so dass das Deckelteil 44 beim Absenken seine vorgegebene Position auf dem Basisteil 42 selbsttätig findet. Um ein sicheres Abdichten der Unterdruckkammer 40 zu erreichen, ist vorteilhaft, wenn zwischen dem Deckelteil 44 und dem Basisteil 42 eine geeignete, nicht dargestellte Dichtung vorgesehen ist. Nach dem Aufliegen des Deckelteils 44 wird das Deckelteil 44 bzw. die Hubeinrichtung 45 vorzugsweise in eine Freistellung gefahren, so dass eine Relativbewegung des Deckelteils 44 in vertikaler Richtung während des Absenkens des Druckes in der Unterdruckkammer 40 und die damit einhergehende elastische Verformung der Kammerdichtung ermöglicht wird.

Wie ebenfalls aus den Figuren 3 und 4 deutlich wird, sind innerhalb der Unterdruckkammer 40, und zwar auf der Innenseite des Deckelteils 44, mehrere Heizelemente 52, insbesondere in Form von Infrarot- oder mittelwelligen Wärmestrahlern, vorgesehen, die im Betrieb der Reflowlötanlage 10 das Lötgut über Wärmestrahlung erwärmen. Ferner sind außerhalb des Deckelteils 44 Heizelemente 54 vorgesehen, insbesondere in Form von Flachheizkörpern oder Rohrheizkörpern, die das Deckelteil 44 im Betrieb der Reflowlötanlage erwärmen, um innerhalb der Unterdruckkammer 40 eine entsprechende Temperatur bereitstellen zu können. Ferner sind auf der Außenseite des Basisteils Heizelemente 54, ebenfalls insbesondere in Form von Flachheizkörpern oder Rohrheizkörpern vorgesehen, um das Basisteil 42 entsprechend zu erwärmen.

Die im Basisteil 42 vorgesehene Transporteinheit 50, mit der das Lötgut innerhalb der Unterdruckkammer 40 transportiert werden kann, ist vorzugsweise austauschbar im Basisteil 42 vorgesehen. Ein Austauschen der Transporteinheit 50 erfolgt bei aufgeklappter Abdeckhaube 25 und damit bei aufgeklapptem Deckelteil 44. Um genügend Freiraum zum Austausch der Transporteinheit 50 zur Verfügung zu stellen, ist der Abstand A zwischen der Schwenkachse 32 und der der Schwenkachse 32 zugewandten Seite 58 des Basisteils 42 und der Aufschwenkwinkel a, um den die Abdeckhaube 25 aufgeschwenkt werden kann, jeweils so groß, dass die Transporteinheit 50 bei aufgeschwenkter Abdeckhaube 25 in vertikaler Richtung nach oben aus dem Basisteil entnommen seitlich aus der Reflowlötanlage 10 entfernt werden kann.

In der Draufsicht gemäß Figur 5 ist das Basisteil 42 sowie die in dem Basisteil 42 vorgesehene Transporteinheit 50 zu erkennen. Insgesamt sind zwei parallel zueinander verlaufende Pfade 60 vorgesehen, entlang welchen Lötgüter nebeneinander entlang der Prozessrichtung 18 durch die Prozesskammer 16 und die Unterdruckkammer 40 transportiert werden können. Die Unterdruckkammer 40 sieht einen Kammereingang 62, in dem vom Transportsystem 34 kommende Lötgüter der Transporteinheit 50 übergeben werden, und einen Kammerausgang 64, in dem die Lötgüter wieder dem Transportsystem 34 übergeben werden, vor.

Die beschriebene Reflowlötanlage 10 hat insbesondere den Vorteil, dass mit Öffnen der Abdeckung 34 das Deckelteil 44 geöffnet wird. Ein separater Arbeitsgang oder ein separater Mechanismus zum Öffnen des Deckelteils 44 kann damit entfallen. Ferner ist von besonderem Vorteil, dass das Deckelteil 44 über den abdeckseitigen Hubmechanismus 45 im Betrieb der Reflowlötanlage 10 zum Öffnen und Schließen der Vakuumskammer 40 angehoben und abgesenkt werden kann.