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Title:
SLEEVE-CHANGE CALENDER FOR ROTARY EMBOSSING OF A MULTI-PLY TISSUE WEB
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/083401
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a sleeve-change calender (1) for the rotary embossing of a multi-ply tissue web or for producing a ply bond between the individual plies of the multi-ply tissue web, wherein the sleeve-change calender comprises a roll frame (7) with at least one roll (12, 13) mounted therein, with an expandable support core (3) and an exchangeable sleeve (4) mounted thereon, wherein the sleeve can be pushed onto the support core for assembly and can be fixed thereon with a friction fit, wherein the support core is designed with a multi-chamber system (11) for the individual application of pressure on separate pressure zones (10).

Inventors:
RÖRING CHRISTOF (DE)
GOTTSZKY JÖRG (DE)
LAUKAMP FRANK (DE)
HACKFORT THOMAS (DE)
WITTEBROCK HEINZ (DE)
Application Number:
PCT/DE2022/100615
Publication Date:
May 19, 2023
Filing Date:
August 18, 2022
Export Citation:
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Assignee:
MATTHEWS INT GMBH (DE)
MATTHEWS INT CORP (US)
International Classes:
B31F1/07
Foreign References:
DE102005040237A12006-11-16
US10464276B22019-11-05
DE10238119A12003-04-03
Attorney, Agent or Firm:
BOEHMERT & BOEHMERT ANWALTSPARTNERSCHAFT MBB - PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE (DE)
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Claims:
Ansprüche Sleevewechselkalander (i) für das rotative Verprägen einer mehrlagigen Tissue- Bahn (2) beziehungsweise zum Erzeugen eines Lagenverbunds zwischen den Einzellagen der mehrlagigen Tissue-Bahn (2), wobei der Sleevewechselkalander (1) einen Walzenstuhl (7) mit zumindest einer darin gelagerten Walze (12, 13) mit einem expandierbaren Trägerkern (3) sowie einem darauf montierten, auswechselbaren Sleeve (4) aufweist, wobei der Sleeve (4) zur Montage auf den Trägerkern (3) aufschiebbar und reibschlüssig darauf fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkern (3) zur individuellen Druckbeaufschlagung separater Druckzonen (10) mit einem Mehrkammersystem (11) ausgeführt ist. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 1, wobei die Druckzonen (10) jeweils mit einem individuell einstellbaren Druck beaufschlagbar sind, um dadurch selektiv und/oder ortsaufgelöst verschiedene Prägezonen zu erzeugen, wobei die Druckzonen (10) entlang einer Axialrichtung der Walze (12, 13) unterteilt sind. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Sleeveaußendurchmesser (D) über unterschiedlich einstellbare Hydraulikdrücke in den einzelnen Druckzonen (10) des Trägerkernes (3) partiell druckgeregelt einstellbar ist. Sleevewechselkalander (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Trägerkern (3), insbesondere das erste Trägerkernelement (5), zumindest eine Drehdurchführung (14) zur Übertragung von Hydrauliköl aufweist. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 4, wobei die Druckzonen (10), bzw. die den Druckzonen (10) zugeordneten Hydraulikzylinder (9), jeweils über mit der zumindest einen Drehdurchführung (14) verbundenen separaten Medienkanälen (15) mit Druck beaufschlagbar sind. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Trägerkern (3) an der Mantelfläche konisch geschliffen und/ oder mit einem hochverschleißfesten Material beschichtet ist. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Sleeve (4) aus hochfestem Werkzeugstahl gefertigt ist und/ oder eine gravierte Oberfläche aufweist. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Trägerkern (3) dreifach im Walzenstuhl (7) gelagert ist. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Trägerkernlagerung über eine Lagerkühlung (21), insbesondere durch Kühlung aller Trägerkernlagerstellen, temperiert ist. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die antriebsseitigen Lager (17) fest im Walzenstuhl (17) bzw. im Schlitten (8) verbaut sind. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die bedienseitigen Lager (17) als Klapplager ausgebildet sind und/oder die bedienseitigen Walzenlagerungen (17) über Linearführungen (18) und/ oder Kugelbuchsen öffenbar und verschließbar sind. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, welcher eine Ober- (12) und eine Unterwalze (13) aufweist, wobei der Mittenversatz der Ober- (12) zur Unterwalze (13) einstellbar ist. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, welcher ferner eine aktive Spaltregelung aufweist, mittels welcher der einstellbare Druck im Walzenspalt (19) für die unterschiedlichen Druckzonen selektiv geregelt werden kann. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 12 oder 13, wobei der Spalt (19) zwischen Ober- (12) und Unterwalze (13) mittels Feingewinde aufweisende Gewindespindeln verstellbar ist, welche vorzugsweise den Spalt (19) erzeugende verstellbare Keile (20) justieren. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 12 oder 13, wobei der Spalt (19) zwischen Ober- (12) und Unterwalze (13) zusätzlich mittels zumindest zwei einfach- oder doppeltwirkenden Hydraulikzylindern (9) zum Schließen und Lüften des Walzenspaltes (19) einstellbar ist. Sleevewechselkalander (i) nach einem der vorangehenden Ansprüche, welcher zumindest eine Laser-Referenzier-Einheit zur Erfassung der Sleeveposition auf dem Trägerkern (3) aufweist, wobei das Erfassen der Sleeveposition auf dem Trägerkern (2) mittels zumindest einem auf der Sleeve-Mantelfläche angeordneten, erfassbaren Referenzpunkt erfolgt. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 15, wobei die Prägegravuren (8) der Ober- (12) und der Unterwalze (13) über die zumindest eine Laser-Referenzier- Einheit zueinander ausrichtbar sind, wobei über den Laser die Referenzpunkte an den Sleeve-Mantelflächen erfassbar sind und eine entsprechende Axial- und/oder Radialverstellung der Walzen (12, 13) relativ zueinander über motorisches Axialverstellen und/oder antriebsmotorinduziertes Radialverstellen zumindest eines der Trägerkerne (3) erfolgt. Sleevewechelkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Walzenstuhl (7) in einer geschlossenen Bauart ausgeführt ist und Seitenständer mit daran geschweißten Quertraversen sowie integrierte schwingungsdämmende Bauteile aufweist. Anordnung aus einem Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche und einem Sleevewechselwagen (24), welcher dazu eingerichtet ist, Sleeves (4) auf den Trägerkern (3) aufzuschieben beziehungsweise Sleeves (4) vom Trägerkern (3) abzuschieben. Verfahren zum Wechseln eines Sleeves (4) an einem Sleevewechselkalander (1) nach einem der Ansprüche i bis 18, aufweisend die Schritte:

Stirnseitiges Positionieren eines mobilen Sleevewechselwagens (24) am Kalander (1);

Entspannen des Trägerkerns (3);

Schieben eines zu demontierenden Sleeves (4) vom Trägerkern (3) auf den Sleevewechselwagen (24);

Aufschieben eines zu montierenden Sleeves (4) vom Sleevewechselwagen (24) auf den Trägerkern (3).

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GEÄNDERTE ANSPRÜCHE beim Internationalen Büro eingegangen am 14. März 2023 (14.03.2023)

Ansprüche Sleevewechselkalander (i) für das rotative Verprägen einer mehrlagigen Tissue- Bahn (2) beziehungsweise zum Erzeugen eines Lagenverbunds zwischen den Einzellagen der mehrlagigen Tissue-Bahn (2), wobei der Sleevewechselkalander (1) einen Walzenstuhl (7) mit zumindest einer darin gelagerten Walze (12, 13) mit einem expandierbaren Trägerkern (3) sowie einem darauf montierten, auswechselbaren Sleeve (4) aufweist, wobei der Sleeve (4) zur Montage auf den Trägerkern (3) aufschiebbar und reibschlüssig darauf fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkern (3) zur individuellen Druckbeaufschlagung separater Druckzonen (10) mit einem Mehrkammersystem (11) ausgeführt ist. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 1, wobei die Druckzonen (10) jeweils mit einem individuell einstellbaren Druck beaufschlagbar sind, um dadurch selektiv und/oder ortsaufgelöst verschiedene Prägezonen zu erzeugen, wobei die Druckzonen (10) entlang einer Axialrichtung der Walze (12, 13) unterteilt sind. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Sleeveaußendurchmesser (D) über unterschiedlich einstellbare Hydraulikdrücke in den einzelnen Druckzonen (10) des Trägerkernes (3) partiell druckgeregelt einstellbar ist. Sleevewechselkalander (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Trägerkern (3), insbesondere das erste Trägerkernelement (5), zumindest eine Drehdurchführung (14) zur Übertragung von Hydrauliköl aufweist. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 4, wobei die Druckzonen (10), bzw. die den Druckzonen (10) zugeordneten Hydraulikzylinder (9), jeweils über mit der zumindest einen Drehdurchführung (14) verbundenen separaten Medienkanälen (15) mit Druck beaufschlagbar sind. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Trägerkern (3) an der Mantelfläche konisch geschliffen und/ oder mit einem hochverschleißfesten Material beschichtet ist.

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GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Sleeve (4) aus hochfestem Werkzeugstahl gefertigt ist und/ oder eine gravierte Oberfläche aufweist. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Trägerkern (3) dreifach im Walzenstuhl (7) gelagert ist. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Trägerkernlagerung des Trägerkerns (3) über eine Lagerkühlung (21), insbesondere durch Kühlung aller Trägerkernlagerstellen, temperiert ist. Sleevewechselkalander (1) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei antriebsseitige Lager (17) fest im Walzenstuhl (17) bzw. im Schlitten (8) verbaut sind. Sleevewechselkalander (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei bedienseitige Lager (17) als Klapplager ausgebildet sind und/oder die bedienseitigen Walzenlagerungen (17) über Linearführungen (18) und/ oder Kugelbuchsen öffenbar und verschließbar sind. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei welchem die zumindest eine im Walzenstuhl (7) gelagerte Walze (12, 13) eine Ober- (12) und eine Unterwalze (13) aufweist, wobei der Mittenversatz der Ober- (12) zur Unterwalze (13) einstellbar ist. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 12, welcher ferner eine aktive Spaltregelung aufweist, mittels welcher der einstellbare Druck im zwischen der Ober- und der Unterwalze (12, 13) ausgebildeten Walzenspalt (19) für die unterschiedlichen Druckzonen selektiv geregelt werden kann. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 13, wobei der Spalt (19) zwischen Ober- (12) und Unterwalze (13) mittels Feingewinde aufweisende Gewindespindeln verstellbar ist, welche vorzugsweise den Spalt (19) erzeugende verstellbare Keile (20) justieren. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 13 oder 14, wobei der Spalt (19) zwischen Ober- (12) und Unterwalze (13) zusätzlich mittels zumindest zwei

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GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) einfach- oder doppeltwirkenden Hydraulikzylindern (9) zum Schließen und Lüften des Walzenspaltes (19) einstellbar ist. Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, welcher zumindest eine Laser-Referenzier-Einheit zur Erfassung der Sleeveposition auf dem Trägerkern (3) aufweist, wobei das Erfassen der Sleeveposition auf dem Trägerkern (2) mittels zumindest einem auf der Sleeve-Mantelfläche angeordneten, erfassbaren Referenzpunkt erfolgt. Sleevewechselkalander (1) nach Anspruch 16, wobei Prägegravuren (8) der Ober- (12) und der Unterwalze (13) über die zumindest eine Laser-Referenzier- Einheit zueinander ausrichtbar sind, wobei über den Laser die Referenzpunkte an den Sleeve-Mantelflächen erfassbar sind und eine entsprechende Axial- und/oder Radialverstellung der Walzen (12, 13) relativ zueinander über motorisches Axialverstellen und/oder antriebsmotorinduziertes Radialverstellen zumindest eines der Trägerkerne (3) erfolgt. Sleevewechelkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Walzenstuhl (7) in einer geschlossenen Bauart ausgeführt ist und Seitenständer mit daran geschweißten Quertraversen sowie integrierte schwingungsdämmende Bauteile aufweist. Anordnung aus einem Sleevewechselkalander (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche und einem Sleevewechselwagen (24), welcher dazu eingerichtet ist, Sleeves (4) auf den Trägerkern (3) aufzuschieben beziehungsweise Sleeves (4) vom Trägerkern (3) abzuschieben. Verfahren zum Wechseln eines Sleeves (4) an einem Sleevewechselkalander (1) nach einem der Ansprüche i bis 18, aufweisend die Schritte:

Stirnseitiges Positionieren eines mobilen Sleevewechselwagens (24) am Kalander (1);

Entspannen des Trägerkerns (3);

Schieben eines zu demontierenden Sleeves (4) vom Trägerkern (3) auf den Sleevewechselwagen (24);

Aufschieben eines zu montierenden Sleeves (4) vom Sleevewechselwagen (24) auf den Trägerkern (3).

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GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

Description:
Sleeve-Wechsel-Kalander für das rotative Verprägen einer mehrlagigen Tissue-Bahn

Die Erfindung betrifft einen Sleevewechselkalander für das rotative Verprägen einer mehrlagigen Tissue-Bahn beziehungsweise zum Erzeugen eines Lagenverbunds zwischen den Einzellagen der mehrlagigen Tissue-Bahn, wobei der Sleevewechselkalander einen Walzenstuhl mit zumindest einer darin gelagerten Walze mit einem expandierbaren Trägerkern sowie einem darauf montierten, auswechselbaren Sleeve aufweist, wobei der Sleeve zur Montage auf den Trägerkern aufschiebbar und reibschlüssig darauf fixierbar ist. Ein Sleeve-Wechsel-Kalander ist beispielsweise bekannt aus der EP 1967360 Ä2.

Aus dem Stand der Technik ist jedoch kein Sleeve-Wechsel-Kalander bekannt, mittels welchem über den Verlauf des Prägespalts unterschiedliche Drücke erzeugt werden können. Dies weist jedoch die technischen Vorteile auf, dass der Druckverlauf im Prägespalt genau auf das zu prägende Produkt und auf das zu prägende Muster eingestellt werden kann.

Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Sleeve-Wechsel-Kalander bereitzustellen, welcher flexibler einstellbar ist und ein besseres Prägeergebnis erzeugt.

Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.

Demgemäß ist vorgesehen, dass der Trägerkern zur individuellen Druckbeaufschlagung separater Druckzonen mit einem Mehrkammersystem ausgeführt ist.

Die örtliche Selektivität bei der Einstellung der unterschiedlichen Drücke in den verschiedenen Druckzonen hat den Vorteil, dass dadurch ein höherer Druck insbesondere im Bereich des zu erzeugenden Prägemusters bereitgestellt werden kann und demgegenüber Bereiche, in denen das zu prägende Tissue keine Prägung aufweist, mit einem geringeren Druck durch den Prägespalt zu führen. Dies kommt insbesondere beim Prägen von Papiertaschentüchern zum Tragen, bei welchen Bereiche mit Prägung und Bereiche ohne Prägung erzeugt werden. Dabei werden üblicherweise in Axialrichtung der Walze mehrere Taschentuchbahnen nebeneinander geprägt werden. Es kann vorgesehen sein, dass jede Kammer des Mehrkammersystems zumindest eine Druckzone aufweist. Die mehreren Druckkammern können axial voneinander beabstandet sein. Es kann vorgesehen sein, dass der Sleevewechselkalander auch zum Verprägen von textilen Gewebe-Materialien oder Vliesmaterialien ausgebildet ist.

Eine Tissue-Bahn im Sinne der Erfindung kann ein Non-Woven oder ein Vliesstoff sein. Insbesondere kann die Tissue-Bahn ein Tissue- Material aufweisen, das Papier aufweist oder daraus besteht. Beispielsweise kann die Tissue-Bahn ein Tissue-Papier sein, etwa ein Papiertuch, etwa ein Hygienepapier aus Zellstoff. So kann die Tissue-Bahn für die Herstellung von Toilettenpapier, Küchenpapier, Papierservietten oder Papiertaschentücher verwendet werden.

Dabei kann vorgesehen sein, dass jede Druckzone zumindest einen Fluidkanal aufweist. Es kann vorgesehen sein, dass der Trägerkern eine Mehrzahl und beispielsweise zumindest vier verschiede Druckzonen aufweist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass jede Druckzone mit einem individuellen bzw. alle Druckzonen mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagt werden können, um dadurch selektiv und/oder ortsaufgelöst verschiedene Prägezonen zu erzeugen. Die Druckzonen können entlang einer Axialrichtung der Walze unterteilt sein. Die Druckzonen können unterschiedliche Breiten aufweisen. Die Druckzonen können alle dieselbe Breite aufweisen. Dadurch kann der Sleeveaußendurchmesser über den Druck verändert werden, wobei diese Veränderung in den unterschiedlichen Druckzonen durch Vorsehen unterschiedlicher Fluiddrücke individuell einstellbar ist.

Vorzugsweise weist der Sleevewechselkalender einen dreiteiligen Aufbau auf, mit einem zentralen Trägerkern, auf den ein erster, die Druckzonen aufweisender Zonensleeve aufgeschoben etwa aufschrumpft ist. Auf dessen Außenumfang ist wiederum der auswechselbare Sleeve mit einer Gravur an seinem Außenumfang aufgeschoben. Die Druckzonen können als Ausnehmungen an der dem Trägerkern zugewandten Innenseite des Zonensleeves ausgebildet sein. In jede der Ausnehmungen kann mindestens ein Fluidkanal münden, über den die Druckzone mit einem individuellen Fluiddruck beaufschlagt werden kann. Vorzugsweise sind die Druckzonen abhängig von einem Prägemuster des Sleeves angeordnet, um das Prägebild des Sleeves zu beeinflussen. Alternativ oder zusätzlich können die unterschiedlichen Druckzonen so beaufschlagt werden, dass über die gesamte Länge des Kalanders bzw. die gesamte Breite der Tissue-Bahn ein gleichmäßiger Prägedruck bereitgestellt ist. Insbesondere können die unterschiedlichen Druckzonen entlang der Länge des Kalenders derart beaufschlagt werden, dass der Kalender im unbelasteten Zustand baucht, mithin zur Mitte hin einen größeren Durchmesser aufweist im Vergleich zu Bereichen, die näher an den endseitigen Lagern des Kalenders angeordnet sind. Die Drücke der Druckzonen können dabei so eingestellt werden, dass im Anwendungsfall, bei dem der Kalender über seine gegenüberliegenden Lagerstellen auf eine Gegenwalze gepresst wird, über die gesamte Walzenlänge, mithin über die gesamte Prägebreite, einen im Wesentlichen konstanten Prägedruck bereitstellt.

Es kann daher vorgesehen sein, dass der Sleeveaußendurchmesser über unterschiedlich einstellbare Hydraulikdrücke in den einzelnen Druckzonen des Trägerkernes partiell druckgeregelt einstellbar ist.

Es kann vorgesehen sein, dass der Trägerkern, insbesondere das erste Trägerkernelement, zumindest eine Drehdurchführung zur Übertragung von Hydrauliköl aufweist.

Die Druckzonen, bzw. die den Druckzonen zugeordneten Hydraulikzylinder, können jeweils über mit der zumindest einen Drehdurchführung verbundenen separaten Medienkanälen mit Druck beaufschlagbar sein.

Der Trägerkern bzw. der Expander kann demnach zur unterschiedlichen Druckbeaufschlagung mit einem Mehrkammersystem ausgeführt sein, mit Drehdurchführungen zur Übertragung von Hydrauliköl in getrennten Medienkanälen.

Es kann vorgesehen sein, dass die Medienkanäle für einen max. Betriebsdruck von 80 bis 400 bar ausgelegt sind.

Die Trägerkerne können so konfiguriert sein, dass die montierten Sleeves bei einem Nothalt und/oder einem Spannungsverlust und/oder bei einem Abschal ten/Ausfall der Hydraulik sicher in ihrer Position bleiben. Hierzu kann vorgesehen sein, dass der eingestellte Hydraulikdruck im Trägerkern eingespannt wird. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Hydraulikdruck über verbaute endsperrbare Rückschlagventile aufrechterhalten bleibt.

Es kann vorgesehen sein, dass der Trägerkern an der Mantelfläche konisch geschliffen und/oder mit einem hochverschleißfesten Material beschichtet ist. Das hochverschleißfeste Material kann beispielsweise Chrom oder Wolframcarbid aufweisen oder sein. Dadurch wird ein Sleeve-Schnellwechsel ermöglicht, da die konisch geschliffene Oberfläche ein schnelles Ab- und Aufschieben eines Sleeves begünstigt. Eine Verchromung der Manteloberfläche sorgt ferner für einen geringen Reibkoeffizienten zwischen Sleeveinnenumfang und Trägerkernaußenumfang, beispielsweise durch die Kombination Stahl auf Chrom, wobei jedoch auch andere Werkstoffkombinationen mit demselben Effekt in Betracht kommen.

Es kann vorgesehen sein, dass der Sleeve aus hochfestem Werkzeugstahl gefertigt ist und/oder eine gravierte Oberfläche aufweist.

Es kann vorgesehen sein, dass der Trägerkern dreifach im Walzenstuhl gelagert ist. Dadurch wird eine erhöhte Wellensteifigkeit erreicht. Das dritte Lager kann als hydrodynamisches Gleitlager ausgeführt sein.

Es kann vorgesehen sein, dass die Trägerkernlagerung über eine Lagerkühlung, insbesondere durch Kühlung aller Trägerkernlagerstellen, temperierbar ist. Die Lagerkühlung kann beispielsweise im Lagerdeckel angeordnet sein. Dadurch kann die Lagerkühlung wesentlich größer als bei aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen ausgelegt werden. Dies gewährleistet eine höhere Laufruhe und somit weniger Vibrationen.

Es kann vorgesehen sein, dass die antriebsseitigen Lager fest im Walzenstuhl bzw. im Schlitten eingebaut sind.

Es kann darüber hinaus vorgesehen sein, dass die bedienseitigen Lager, welche den antriebsseitigen Lagern gegenüberliegen, als Klapplager ausgebildet sind und/oder die bedienseitigen Walzenlagerungen über Linearführungen öffenbar und verschließbar sind. Durch Bereitstellen eines Klapplagers oder einer Linearführung kann das Lager für einen Sleevewechsel besonders einfach und schnell weggeklappt werden, so dass eine schnelle Zugänglichkeit zum auszutauschenden Sleeve geschaffen ist.

Dadurch, dass die Lager auf der Antriebsseite fest im Maschinenrahmen bzw. im Schlitten eingebaut sein können und die Lager auf der Bedienseite als Klapplager ausgebildet sein können, können bei einem Sleeve - Wechsel diese abgezogen und seitlich weggeschwenkt werden.

Der Sleeve-Wechselkalander kann weiterhin mit einer Wechselvorrichtung für einen einfachen Trägerkern- oder Walzenwechsel direkt in der Maschine ausgerüstet sein Dabei können die Walzen bzw. die Trägerkerne des Sleeve-Wechsel-Kalanders über ein automatisches Spannsystem mit minimalem Aufwand gewechselt werden. Beim Sleevewechsel bzw. Walzen- oder Trägerkernwechsel kann die Lagerung auf der Bedienseite einfach über die Linearführungen oder die Klapplager geöffnet und wieder verschlossen werden.

Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Sleeve-Wechsel-Kalander eine Ober- und eine Unterwalze aufweist, wobei der Mittenversatz der Ober- zur Unterwalze einstellbar ist. Der Vorteil dabei ist, dass ein einstellbarer Mittenversatz der Ober- zur Unterwalze eine gleichmäßige Nullpunktfi ndung der Lagerung während des Prägeprozesses gewährleistet.

Der Sleevewechselkalander kann ferner eine aktive Spaltregelung aufweisen, mittels welcher der einstellbare Druck im Walzenspalt für die unterschiedlichen Druckzonen selektiv geregelt werden kann. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Druck im Walzenspalt hydraulisch einstellbar ist. Es kann vorgesehen sein, dass der Spalt zwischen Ober- und Unterwalze mittels Feingewinde aufweisende Gewindespindeln verstellbar ist, welche vorzugsweise den Spalt erzeugende verstellbare Keile justieren. Die Spalteinstellung zwischen unterer und oberer Sleeve - Prägewalze kann über die verstellbaren Keile dabei so erfolgen, dass diese manuell oder automatisch mit Gewindespindeln mittels Feingewinde eingestellt werden. Es kann eine Skala vorgesehen sein, mittels welcher die Einstelldaten der Spalteinstellung reproduziert werden können. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die auf anderer Weise mechanisch verstellbar sind. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Keile hydraulisch verstellbar sind. Darüber hinaus kann die Spalteinstellung piezoelektrisch vorgenommen werden. Weiterhin alternativ können hierfür feste Distanzstücke vorgesehen sein.

Es kann alternativ oder zusätzlich vorgesehen sein, dass der Spalt zwischen Ober- und Unterwalze mittels zumindest zwei einfach- oder doppeltwirkenden Hydraulikzylindern zum Schließen und Lüften des Walzenspaltes einstellbar ist. Alternativ kann der Walzenspalt auch über eine Spindel verstellbar sein.

Über die kombinierte mechanische/hydraulische Walzenanstellung kann beispielsweise so realisier sein, dass die Voreinstellung hydraulisch über die verstellbaren Keile erfolgt, wobei anschließend die Feineinstellung manuell mit Gewindespindeln mittels Feingewinde vorgenommen werden kann. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, den hydraulischen Anstelldruck der Walzenanstellung an der Antriebs- sowohl als auch an der Bedienseite unterschiedlich anzusteuern und zu regeln.

Es kann vorgesehen sein, dass der Sleeve-Wechsel-Kalander zumindest eine Laser- Referenzier- Einheit zur Erfassung der insbesondere axialen und/oder radialen Sleeveposition auf dem Trägerkern aufweist, wobei das Erfassen der Sleeveposition auf dem Trägerkern mittels zumindest einem auf der Sleeve-Mantelfläche angeordneten, erfassbaren Referenzpunkt erfolgt. Dadurch kann ein automatische Einrichten der Sleeves erfolgen. Durch die Laser-Referenzierung wird das punktgenaue Aufeinandertreffen der Prägegravur der oberen und unteren Sleeve erreicht. Der Laser kann den Referenzpunkt bzw. die Registermarke an der Sleeve-Mantelfläche automatisch erkennen sodass automatisch die Axial- und die Radialverstellung durchgeführt werden kann. Hierzu kann der untere oder der obere Trägerkern motorisch axial verfahren werden und die Radialeinstellung kann vom Antriebsmotor durchgeführt werden. Anschließend können die Trägerkerne mitsamt der darauf montierten Prägesleeves über Servo-Antriebsmotoren winkelgenau angetrieben werden. Wenn erforderlich, können dann endgültige Feineinstellungen während der Produktion über die Bedienoberfläche vorgenommen werden.

Es kann vorgesehen sein, dass die Prägegravuren der Ober- und der Unterwalze über die zumindest eine Laser-Referenzier-Einheit zueinander ausrichtbar sind, wobei über den Laser die Referenzpunkte an den Sleeve-Mantelflächen erfassbar sind und eine entsprechende Axial- und/oder Radialverstellung der Walzen relativ zueinander über motorisches Axialverstellen und/oder antriebsmotorinduziertes Radialverstellen zumindest eines der unteren Trägerkerne erfolgt. Von dem Walzenpaar kann jede der Walzen ein Paar Markierungen aufweisen, wobei jedes Paar Markierungen aus einer ersten Markierung besteht, die parallel zur Walzenachse verläuft und einer zweiten Markierung besteht, die unter einem Winkel zwischen o° und 90°, vorzugsweise 45 0 , zur ersten Markierung verläuft. Die Markierungen können jeweils in axialer Richtung am Rand der Ober- und der Unterwalze auf der Mantelfläche angeordnet sein. Dies ermöglicht ein einfaches Abtasten der Markierungen mittels zumindest einer Abtasteinheit, die unter einem Abstand zur Walzenoberfläche und damit zu den Markierungen anordenbar ist.

Es kann vorgesehen sein, dass der Walzenstuhl in einer geschlossenen Bauart ausgeführt ist und Seitenständer mit daran geschweißten Quertraversen sowie integrierte schwingungsdämmende Bauteile aufweisen kann.

Der Sleeve-Wechsel-Kalander kann beispielsweise für das rotative Verprägen von mehrlagigen Tissue-Bahnen ausgebildet sein. Dabei sind alle der folgenden Verfahrensarten realisierbar: Punkt/Punkt- oder Wechsel- oder Punkt/Glattprägung. Durch das Verprägen wird ein Lagenverbund zwischen den Einzellagen der mehrlagigen Tissue-Bahn erzeugt. Beispielsweise können auch Festkörperwalzen, zum Beispiel mit einer Gummi Oberfläche, beim Prägern zum Einsatz kommen.

Die Sleeve-Prägewalzen können als fest eingebaute expandierbare Trägerkörper ausgebildet sein, auf denen auswechselbare Sleeves aufgeschoben und über Druck- und/oder Reibschluss fixiert werden können. Diese Sleeves können aus hochfestem Werkzeugstahl gefertigt sein und eine gravierte Oberfläche aufweisen.

Es kann vorgesehen sein, dass die Trägerkernanstellung über zumindest einen einfachöder doppelt wirkenden Hydraulikzylinder erfolgt. Alternativ oder zusätzlich können auch mechanische Mittel zur Trägerkernanstellung vorgesehen sein.

Es kann vorgesehen sein, dass die Trägerkernlagerung eine hydraulische Spielfreistellung für das erste und/oder das zweite Trägerkernelement aufweist. Beispielsweise kann ein Satz fach Lagerungen, insbesondere aufweisend Präzisions- Wälzlager, mit einer hydraulischen Spielfreistellung für den oberen und unteren Trägerkern vorgesehen sein. Ferner kann vorgesehen sein, dass das vertikal oder horizontal verschiebbare, zweite Trägerkernelement in vorgespannten und/ oder kugelgelagerten Präzisions- Linearführungen im Schlitten gelagert ist. Beispielsweise kann ein Satz Lagerführungen für den vertikal verschiebbaren unteren expandierenden Trägerkern vorgesehen sein, wobei die Linearführungen als vorgespannte und kugelgelagerte Präzisions- Linearführungen ausgebildet sein können.

Die Erfindung betrifft ferner eine Anordnung aus einem Sleeve-Wechsel-Kalander nach einem der vorangehenden Ansprüche und einem Sleevewechselwagen, welcher dazu eingerichtet ist, Sleeves auf den Trägerkern aufzuschieben beziehungsweise Sleeves vom Trägerkern abzuschieben. Der Sleevewechselwagen kann ein AGV umfassen und dadurch automatisch zum Sleeve-Wechsel-Kalander hin und von diesem weg bewegt werden. Der Sleevewechselwagen kann eine höhenverstellbare Auflagefläche aufweisen. Die Auflagefläche kann eine, insbesondere gummierte, Rollenbahn zum Verschieben der Sleeves auf dem Sleevewechselwagen aufweisen. Die Auflagefläche kann zumindest abschnittsweise muldenförmig ausgebildet sein, um einen aufgeladenen Sleeve seitlich zu fixieren. Die Auflagefläche kann so ausgebildet sein, dass der Sleevewechselwagen zwei Sleeves aufnehmen kann, wobei die Anordnung dabei vorzugsweise vorsieht, dass die Sleeves parallel übereinander auf dem Wagen liegen. Dadurch kann der Sleevewechsel beschleunigt werden, indem der Wagen einen „neuen“ zu montierenden Sleeve auf einem der Sleevelagerplätze auf dem Wagen aufgeladen hat und mit dem leeren Sleevelagerplatz an den Sleeve-Wechsel-Kalander heranfährt. Nach dem Aufladen des zu demontierenden Sleeves ändert der Sleevewechselwagen derart seine Position, dass der zu montierende Sleeve auf den Trägerkern aufgeschoben werden kann, beispielsweise durch seitliches Verfahren oder durch ein auf dem Sleevewechselwagen vorgesehenes Karussell, das zwei Lagerplätze aufweist, welche abwechselnd fluchtend an den Kalander herangeführt werden können. Dadurch können zusätzliche Fahrten des Sleevewechselwagens vermieden werden.

Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Wechseln eines Sleeves an einem wie zuvor beschriebenen Sleeve-Wechsel-Kalander, aufweisend die Schritte:

Stirnseitiges Positionieren eines mobilen Sleevewechselwagens am Kalander;

Entspannen des Trägerkerns; Schieben eines zu demontierenden Sleeves vom Trägerkern auf den Sleevewechselwagen;

Aufschieben eines zu montierenden Sleeves vom Sleevewechselwagen auf den Trägerkern.

Das Verfahren kann vorsehen, dass das Ab- und Aufschieben der Sleeves manuell erfolgt.

Das Verfahren kann ferner umfassen, dass der Sleevewechselwagen eine Zugvorrichtung, wie beispielsweise eine Seilwinde oder eine angetriebene Rollenbahn aufweist, sodass das Schieben vom Trägerkern bzw. das Aufschieben auf den Trägerkern automatisiert ablaufen kann.

Das Verfahren kann ferner umfassen, nach dem Aufschieben eines zu montierenden Sleeves vom Sleevewechselwagen auf den Trägerkern: Ausrichten des Trägerkerns mittels der Laser-Referenziereinheit und Spannen des Trägerkerns. Dabei kann das Spannen des Trägerkerns das Erzeugen individueller, beispielsweise gleicher oder unterschiedlicher, Drücke in den unterschiedlichen Druckzonen umfassen.

Sofern die Lager auf der Bedienseite als Klapplager ausgebildet sind, kann das Verfahren vor dem Schieben eines zu demontierenden Sleeves vom Trägerkern auf den Sleevewechselwagen ferner umfassen: Abziehen und seitliches Wegschwenken der Klapplager von der Walzenanordnung.

Die demontierten Sleeves können auf einer separaten Lager- und Transportpalette gelagert werden.

Die Laser Referenzier-Einheiten können zur Erfassung der tatsächlichen Sleeveposition auf den Trägerkernen eingesetzt werden, durch welche das punktgenaue Aufeinandertreffen der Prägegravur der oberen und unteren Sleeve erreicht wird. Der Laser erkennt die Registermarke an der Sleeve Mantelfläche, sodass anhand dieser Information automatisch die Axial- und die Radialverstellung durchgeführt werden kann. Hierzu kann der untere Trägerkern motorisch axial verfahren werden, wobei die Radial einst ellung vom Antriebsmotor durchgeführt werden kann. Weiterhin kann ein Kernschnellwechsel durchgefiihrt werden. Dabei kann der gesamte Trägerkern gegen einen anderen Trägerkern, beispielsweise mit einem anderen Durchmesser, oder gegen eine Festkörperwalze ausgetauscht werden. Dazu kann der gesamte Antriebsstrang auf einer separaten Konsole aufgebaut sein.

Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figuren erläutert. Dabei zeigt:

Fig. i eine Querschnittsansicht einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sleeve-Wechsel-Kalanders;

Fig. 2 eine Querschnittsansicht durch eine Walze des Sleeve-Wechsel-Kalanders;

Fig. 3 eine Seitenansicht eines an einem erfindungsgemäßen Sleeve-Wechsel-Kalander angeordneten Sleevewechselwagens.

Fig. 4 eine Frontalansicht des am Sleeve-Wechsel-Kalanders angeordneten Sleevewechselwagens.

Der in Fig. 1 gezeigte Sleeve-Wechsel-Kalander 1 weist eine in einem Walzenstuhl 7 gelagerte Oberwalze 12 und Unterwalze 13 auf. Zwischen beiden Walzen ist ein Walzenspalt 19 gebildet, zwischen welchem saugfähiges und vorzugsweise feingekrepptes Hygienepapier aus Zellstoff wie beispielsweise mehrlagiges Tissue- Material hindurchführbar ist und gemäß einem vorgesehenen Muster zu einer Tissue- Bahn verprägt wird. Das Tissue-Material kann beispielsweise für die Verwendung als Toilettenpapier, Küchenpapier, Papierservietten oder Papiertaschentücher ausgebildet sein. Die Walzen 12, 13 weisen jeweils expandierbare Trägerkerne 3 auf, auf welche jeweils auswechselbare Sleeves 4 aufgezogen sind, deren Mantelflächen 16 im Walzspalt 19 aufeinander abrollen. Die Einstellung des Walzenabstands 19 kann mittels gegeneinander verstellbaren Keilen 20 erfolgen, welche mittels Feingewinde einstellbar sind, wobei die Verstellspindeln unterschiedliche Gewindesteigungen aufweisen können. So kann über einen vorbestimmten Walzenabstand hinaus vorgesehen sein, dass die Gewindesteigung der Spindeln größer ist als in einem Bereich, in welchem der Walzenspalt 19 gering ist. Zum Minimieren von Schwingungen weist der Walzenstuhl 7 Schwingungsdämpfer 6 auf. Die Schwingungsdämpfer 6 sind jeweils zwischen dem Walzenstuhl 7 und Hydraulikzylindern 9 angeordnet, auf welchen der Schlitten 28 abgestützt ist. Die Walzen 12, 13 sind hydraulisch gegeneinander anstellbar, wobei die obere Walze 12 beziehungsweise das Trägerkernelement 3 der oberen Walze 12 unverstellbar im Walzenstuhl 7 des Sleeve-Wechsel-Kalanders 1 gelagert ist, und wobei die untere Walze 13 beziehungsweise das das untere Trägerkernelement 3 in einem im Walzenstuhl 7 vorgesehenen Schlitten 28 gelagert ist, über welchen das untere Trägerkernelement 3 hydraulisch gegen das erste Trägerkernelement 3 anstellbar ist. Der Schlitten kann wie dargestellt eine vertikale Linearführung zusammen mit einem Schiebelager umfassen. Die Lagerung im Walzenstuhl erfolgt antriebsseitig 25 wie bedienseitig 17 über Dreifachlagerungen 21, wodurch eine erhöhte Wellensteifigkeit erzielt wird. Dabei ist vorgesehen, dass die Lagerkühlung 14 in den Lagerdeckeln und insbesondere um die Lagerstellen herum angeordnet ist, wobei für jede Trägerkernlagerstelle separat gekühlt wird. Antriebsseitig werden die Walzen 12, 13 über Motoren 25 gegenläufig angetrieben, welche über lösbare Kupplungen 27 mit den Walzen verbunden sind. Zwischen den Motoren 25 und den Kupplungen 27 sind ferner Getriebe angeordnet, welche insbesondere als Winkelgetriebe ausgebildet sein können. Die bedienseitigen Lager 17 sind zum einen über Linearführungen 18 von den Wellenzapfen axial abziehbar und darüber hinaus als Klapplager ausgeführt, sodass die Lager 17 seitlich aus der Walzenachse herausschwenkbar sind. Dadurch lassen sich Sleevewechsel besonders einfach und schnell bewerkstelligen. Dadurch lässt sich ein Sleevewechselwagen 24 axial an den zu wechselnden Sleeve heranfahren, so dass der demontierte Sleeve sofort waagerecht auf eine Auflagefläche des Sleevewechselwagens 24 aufschiebbar ist. Eine Montage eines neuen zu montierenden Sleeves kann dann gleichermaßen in umgekehrter Richtung erfolgen. Im Anschluss daran werden die Lager 17 zurückgeschwenkt und über die Linearführung 18 wieder auf den jeweiligen Wellenzapfen aufgeschoben. Über eine hydraulische Spielfreistellung kann anschließend die gewünschte Lagervorspannung eingestellt werden. Antriebsseitig sind mehrkanalige Drehdurchführungen 23 vorgesehen, über welche unterschiedliche Druckzonen 10 eines des im Trägerkern vorgesehenen Mehrkammersystems 11 mit individuellen Drücken beaufschlagbar sind. Die Druckzonen 10 sind axial voneinander beabstandet und erstrecken sich ringförmig im Trägerkern und im Wesentlichen parallel zu den Walzenachsen. Jede Druckzone 10 ist mit einem separaten Medienkanal 15 verbunden. Der in Fig. 1 gezeigte Ausschnitt E ist eine beispielhafte übertriebene Detaildarstellung des Druckverlaufs im Walzenspalt 19, wobei die Ansicht einen Querschnitt durch die Trägerkerne 3 mit Druckzonen 10 zeigt. Darin ist zu erkennen, dass die verschiedenen axial beabstandeten Druckzonen 10 mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagt sind, so dass der Außenumfang D des auf den Trägerkern 3 aufgezogenen Sleeves 4 in axialer Richtung variiert, so dass entsprechend im Walzenspalt 19 unterschiedliche Drücke eingestellt sind. Die Druckzonen 10 können insbesondere so ausgeführt sein, dass sich an Ober- und Unterwalze 12, 13 jeweils gleichförmig dimensionierte Druckzonen 10 gegenüberliegen. Zum rotatorischen Ausrichten der Oberwalze 12 und der Unterwalze 13 zueinander weist der Sleeve-Wechesel-Kalander 1 ferner Laser- Referenzier-Einheiten 5 auf, welche in der dargestellten Ausführungsform die Unterwalze 13 von der Unterseite her und die Oberwalze 12 von der Oberseite her abtasten, um die jeweilige Ausrichtung der auf den Sleeves vorgesehenen Marken zu vermessen. Zum Korrigieren der Ausrichtung können dabei die beiden Walzen 12, 13 relativ zueinander verdreht werden, bis die Marken in der exakten vorbestimmten Position zueinander ausgerichtet sind.

Fig. 2 zeigt eine Querschnittsansicht durch eine der Walzen, Oberwalze 12 oder Unterwalze 13, eines Sleevewechselkalanders 1. Darin ist das Mehrkammersystem 11 zu sehen, welches in Axialrichtung der Walze 12, 13 eine Mehrzahl Druckzonen 10 aufweist, welche über den Außenumfang des Trägerkerns 3 ausgebildet sind und zum Erzeugen einer reibschlüssigen Verbindung zwischen dem Trägerkern 3 und dem auf diesen in Axialrichtung aufgeschobenen Sleeve 4 dienen. Die dargestellte Ausführungsform zeigt vier Druckzonen 10, wobei die Druckzonen 10 jeweils die gleiche Breite aufweisen können und sich vorzugsweise gleichmäßig über die gesamte Walzenbreite erstrecken. Jede Druckzone 10 weist somit eine Breite auf, in welcher diese sich in Axialrichtung über einen Abschnitt der Walze 12, 13 erstreckt. Außerdem ist jede Druckzone 10 ringförmig in Tangentialrichtung im Trägerkern 3 ausgebildet, so dass der auf den Sleeve 4 ausgeübte Druck über den Umfang gleichförmig ist. Jede Druckzone 10 weist eine separate Fluidzuführung auf, wobei jeder Fluidkanal 15 einen ersten Abschnitt 15.1 aufweist, welcher sich in Axialrichtung durch den Trägerkern erstreckt, und einen zweiten Abschnitt 15.2 aufweist, welcher senkrecht in Radialrichtung vom ersten Abschnitt 15.1 abzweigt und in die entsprechende Druckzone 10 mündet, welche dem jeweiligen Fluidkanal 15 zugeordnet ist.

Vorzugsweise weist der Sleevewechselkalender 1 einen dreiteiligen Aufbau auf, mit einem zentralen Trägerkern 3, auf den ein erster, die Druckzonen 10 aufweisender Zonensleeve aufgeschrumpft ist. Auf dessen Außenumfang ist wiederum der auswechselbare Sleeve 4 mit der Gravur 8 an seinem Außenumfang aufgeschoben. Die Druckzonen 10 sind als Ausnehmungen an der dem Trägerkern 3 zugewandten Innenseite des Zonensleeve ausgebildet. In jede der Ausnehmungen mündet mindestens einer der Fluidkanäle 15. Fig. 3 zeigt eine Seitenansicht eines an einem erfindungsgemäßen Sleeve-Wechsel- Kalander i angeordneten Sleevewechselwagens 24. In der Darstellung erfolgt der Abziehvorgang des Sleeves 4 vom Trägerkern 3 der oberen Walze 12, wobei der Sleeve 4 in horizontaler Richtung auf eine obere Sleeve-Aufnahmevorrichtung 29 des Sleevewechselwagens 24 aufgeschoben wird. Zum Wechsel des Sleeves 4 wird dazu die Sleeve-Aufnahmevorrichtung 29 so an den Sleeve-Wechsel-Kalander 1 herangefahren, dass die Oberseite der den Sleeve 4 aufnehmenden Aufnahmevorrichtung 29 mit der Oberseite des Trägerkerns 3 der Walze 12, 13 fluchtet, deren Sleeve ausgetauscht werden soll. Zum Abziehen des Sleeves 4 kann der Sleevewechselwagen 29 eine motorisch betriebene Abziehvorrichtung aufweisen, beispielsweise eine Mehrzahl angetriebener Rollen, auf welchen der Sleeve horizontal verschiebbar ist. Der Sleevewechselwagen 24 kann zwei vertikal übereinander angeordnete Sleeve-Aufnahmevorrichtungen 29 aufweisen, so dass der Sleevewechselwagen 24 beide Sleeves 4 der Ober- und der Unterwalze 12, 13 auf einmal aufnehmen kann. Die Sleeve-Aufnahmevorrichtungen 29 können höhenverstellbar am Sleevewechselwagen 24 befestigt sein. Dadurch können die Sleeve-Aufnahmevorrichtungen 29 nacheinander mit dem abzuziehenden Sleeve 4 in eine fluchtende Übergabeposition gebracht werden. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der vertikale Abstand zwischen den Sleeve-Aufnahmevorrichtungen 29 so eingestellt ist, dass beim Heranfahren des Sleevewechselwagens 24 an den Sleeve- Wechsel-Kalander 1 beide Sleeve-Aufnahmevorrichtungen 29 bereits mit den jeweiligen Trägerkernen 3 in eine fluchtende Ausrichtung gebracht sind. Der Sleevewechselwagen 24 weist ein Fahrgestell 30 mit Rollen 31 auf, wobei auf dem Fahrgestell 30 ein Halterahmen 32 montiert ist, an welchem die Sleeve-Aufnahmevorrichtungen 29 befestigt sind.

Fig. 4 zeigt eine Frontalansicht des am bedienseitigen Ende des Sleeve-Wechsel- Kalanders 1 angeordneten Sleevewechselwagens 24 während des Sleeve- Wechselvorgangs. Dabei ist zu erkennen, dass die bedienseitigen Lager 17 von den Trägerkernen 3 in Axialrichtung abgezogen und über eine horizontale Linearführung 33 seitlich, das heißt radial, weggefahren sind, so dass der Sleevewechsel erfolgen kann. Die horizontale Linearführung 33 ist dabei am Walzenstuhl 7 montiert. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass der Sleevewechselwagen 24 und/oder der Sleevewechselkalander 1 eine Positioniervorrichtung aufweisen, mittels welcher der Sleevewechselwagen 24 selbstzentrierend am Sleevewechselkalander 1 positioniert werden kann, so dass der Sleevewechsel erfolgen kann, sobald der Sleevewechselwagen 24 an den Sleevewechselkalander 1 herangefahren wurde. Wie in Fig. 4 angedeutet ist, sind die Sleeve-Aufnahmevorrichtungen 29 sowohl höhen- als auch seitenverstellbar auf dem Sleevewechselwagen 24 befestigt. Dabei kann vorgesehen sein, dass der Halterahmen 32 relativ zum Fahrgestell 30 bewegbar ist. Ferner kann vorgesehen sein, dass der Sleevewechselwagen 24 zwei oder vier Sleeve-Aufnahmevorrichtungen 29 aufweisen kann. Bei einer Ausführung mit vier Sleeve-Aufnahmevorrichtungen 29 ist es möglich, für den Sleevewechsel bereits zwei neue Sleeves 4 mitzubringen, so dass zunächst die auszutauschenden Sleeves 4 abgezogen werden, anschließend entweder die Sleeve- Aufnahmevorrichtungen 29 auf dem Sleeve-Wechselwagen seitlich verstellt oder der Sleevewechselwagen 24 seitlich verfahren wird, um anschließend die mitgebrachten aufzuziehenden Sleeves 4 auf die Trägerkerne 3 aufzuziehen.

Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Figuren sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.

Bezugszeichenliste i Sleeve-Wechsel-Kalander

3 Trägerkern

4 Sleeve

4-1 Zonensleeve

5 Laser- Referenzier-Einheit

6 Schwingungsdämpfer

7 Walzenstuhl

8 Gravur

9 Hydraulikzylinder io Druckzone ii Mehrkammersystem

12 Obere Walze

13 Untere Walze

14 Lagerkühlung

15 Medienkanal

16 Mantelfläche

17 Bedienseitiges Lager

18 Linearführung

19 Walzenspalt

20 Keile

21 Dreifachlagerung

23 Drehdruchführung

24 Sleevewechselwagen

25 Antriebsmotor / Antriebsseite

27 Kupplung

28 Schlitten

29 Sleeve-Aufnahmevorrichtung

30 Fahrgestell

31 Rollen

32 Halterahmen

33 Linearführung

D Sleeveaußendurchmesser

E Übertriebene Detaildarstellung des Druckverlaufs im Walzenspalt