CATTANEO GIORGIO (DE)
WO2007021708A1 | 2007-02-22 |
US20070100414A1 | 2007-05-03 | |||
US20090287292A1 | 2009-11-19 | |||
EP1374801A1 | 2004-01-02 |
Ansprüche 1. Zufuhrsystem für ein medizinisches Funktionselement (50) umfassend einen Katheter (10), ein Betätigungselement (20), das im Katheter (10) längsverschieblich angeordnet ist, und ein Haltemittel (30), das mit einem proximalen Ende (51) des Funktionselements (50) verbindbar ist derart, dass das Funktionselement (50) im Gebrauch durch das Betätigungselement (20) relativ zum Katheter (10) bewegbar ist, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n e t, dass das Haltemittel (30) proximal mit einem Abkopplungsmechanismus (21) verbunden ist, der zum Freisetzen des Funktionselements (50) eine Lösekraft auf das Haltemittel (30) ausübt, wobei zwischen dem Abkopplungsmechanismus (21) und dem Haltemittel (30) ein flexibles Zwischenstück (40) angeordnet ist, das den Abkopplungsmechanismus (21) und das Haltemittel (30) voneinander beabstandet und die Lösekraft vom Abkopplungsmechanismus (21) auf das Haltemittel (30) überträgt, um das Zwischenstück (40) und das Haltemittel (30) mit dem fixierten proximalen Ende (51) des Funktionselements (50) außerhalb des Katheters (10) zu positionieren, bevor die Lösekraft auf das Haltemittel (30) wirkt. 2. Zufuhrsystem nach Anspruch 1, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n e t, dass das Haltemittel (30) ein erstes Arretierungselement (31), das mit dem Betätigungselement (20) fest verbunden ist, und ein zweites Arretierungselement (32) umfasst, das mit dem flexiblen Zwischenstück (40) fest verbunden ist. 3. Zufuhrsystem nach Anspruch 2, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n et, dass das Haltemittel (30) eine Haltestellung und eine Lösestellung aufweist, wobei das zweite Arretierungselement (32) in der Haltestellung im Bereich des ersten Arretierungselements (31) und in der Lösestellung versetzt zum ersten Arretierungselement (31) angeordnet ist. 4. Zufuhrsystem nach Anspruch 2 oder 3, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n e t, dass das erste Arretierungselement (31) formschlüssig und/oder reibschlüssig mit dem proximalen Ende (51) des Funktionselements (30) verbindbar ist. 5. Zufuhrsystem nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 4, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n e t, dass das erste Arretierungselement (31) ein verformbares Material umfasst. 6. Zufuhrsystem nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 5, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n et, dass das erste Arretierungselement (31) einen radial nach außen gerichteten Vorsprung, insbesondere einen Stift (33), einen Pin oder einen Haken, aufweist. 7. Zufuhrsystem nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 6, d a d u r c h g e ke n n z e i c h n e t, dass das zweite Arretierungselement (32) eine Hülse (34) aufweist, die in der Haltestellung das erste Arretierungselement (31) umgreift. 8. Zufuhrsystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n e t, dass der Abkopplungsmechanismus (21) im Bereich eines distalen Endes (22) des Betätigungselements (20) angeordnet ist. 9. Zufuhrsystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n et, dass ein proximales Ende (21a) des Abkopplungsmechanismus' (21) mit dem Betätigungselement (20) verbunden ist derart, dass der Abkopplungsmechanismus (21) mit dem Betätigungselement (20) zusammen bewegbar ist, und ein distales Ende (21b) des Abkopplungsmechanismus (21) mit dem flexiblen Zwischenstück (40) verbunden ist, wobei zwischen dem proximalen Ende (21a) und dem distalen Ende (21b) ein Auslöseabschnitt (23) angeordnet ist, der von einem radial komprimierten Zustand in einen radial expandierten Zustand überführbar ist derart, dass eine Lösekraft auf das Haltemittel (30) wirkt, um das Zwischenstück (40) und/oder das zweite Arretierungselement (32) relativ zum ersten Arretierungselement (31) zu bewegen. 10. Zufuhrsystem nach Anspruch 9, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n et, dass der Auslöseabschnitt (23) eine selbstexpandierbare Struktur, insbesondere Gitterstruktur oder Stegstruktur, oder eine zumindest abschnittsweise radial expandierbare Feder (24), insbesondere Spiralfeder, umfasst. 11. Zufuhrsystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n et, dass das Zwischenstück (40) und/oder das proximale Ende (21a) des Abkopplungsmechanismus (21) einen Coil oder eine Feder, insbesondere Spiralfeder, oder einen flexiblen Schlauch aufweist. 12. Zufuhrsystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n et, dass das Haltemittel (30) durch den Abkopplungsmechanismus (21) fernbetätigbar ist. 13. Zufuhrsystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 12, d a d u rc h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Lösekraft zum Freisetzen des Funktionselements (50) in axialer Richtung auf das Haltemittel (30) wirkt. 14. Zufuhrsystem nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 13, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n et, dass der Auslöseabschnitt (23) im komprimierten Zustand radial vorgespannt ist, um in einer Position außerhalb des Katheters (10) den expandierten Zustand selbsttätig einzunehmen und die Lösekraft zum Lösen des Haltemittels (30) zu erzeugen. 15. Zufuhrsystem nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 14, d a d u rc h g e ke n n z e i c h n et, dass das Betätigungselement (20) und/oder das erste Arretierungsmittel (21) angepasst ist, eine Rückholkraft auf das Funktionselement (50) auszuüben derart, dass das Funktionselement (50) von einer Position außerhalb des Katheters (10) in eine Position innerhalb des Katheters (10) überführbar ist. Zufuhrsystem für ein medizinisches Funktionselement (50) umfassend einen Katheter (10), ein Betätigungselement (20), das im Katheter (10) längsverschieblich angeordnet ist, und ein Haltemittel (30), das mit einem proximalen Ende (51) des Funktionselements (50) verbindbar ist derart, dass das Funktionselement (50) im Gebrauch durch das Betätigungselement (20) relativ zum Katheter (10) bewegbar ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass das Haltemittel (30) proximal mit einem Abkopplungsmechanismus (20) verbunden ist, der zum Freisetzen des Funktionselements (50) eine Lösekraft auf das Haltemittel (30) ausübt, wobei der Abkopplungsmechanismus (21) eine radial expandierbare Feder (24), insbesondere eine Zugfeder, aufweist, die innerhalb des Katheters (10) gestreckt ist und beim Freisetzen aus dem Katheter (10) durch eine radiale Expansion verkürzt wird derart, dass sich das Haltemittel (30) zum vollständigen Freisetzen des Funktionselements relativ zum proximalen Ende (51) des Funktionselements (50) bewegt. |
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Zufuhrsystem für ein medizinisches Funktionselement gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein derartiges Zufuhrsystem ist
beispielsweise aus der EP 1 374 801 AI bekannt.
Das bekannte Zufuhrsystem umfasst einen Katheter, in dem ein Führungsdraht längsverschieblich angeordnet ist. Im Bereich des distalen Endes des Führungsdrahtes sind mehrere coilartige Elemente vorgesehen, die ein Haltemittel für einen Stent bilden. Der zu implantierende Stent wird zwischen zwei äußeren Coils eingespannt, wobei die äußeren Coils im Wesentlichen dem Innendurchmesser des Katheters ausfüllen.
Zum Freisetzen des Stents wird der Katheter, nachdem das gesamte Zufuhrsystem an den Behandlungsort, beispielsweise im Bereich eines Gefäßaneurysmas, geführt wurde, relativ zum Führungsdraht verschoben. Insbesondere wird der Katheter in proximale Richtung zurückgezogen. Die radiale Begrenzung, die die Expansion des Stents verhindert, wird somit entfernt, wodurch sich der Stent im Gefäß aufspannt. Dabei erfolgt die Aufspannung von distal nach proximal. Das bedeutet, dass zuerst das distale Ende des Stents expandiert und anschließend das proximale Ende. Dabei erfolgt die Expansion unmittelbar nach Entfernen des Katheters bzw. unmittelbar beim Austreten des Stents aus der Katheterspitze. Daraus ergeben sich mehrere
konstruktive und funktionale Nachteile.
Bei der Implantation von Stents hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den Stent zunächst nur teilweise freizusetzen mit der Option, den Stent in das Zufuhrsystem bzw. den Katheter zurückzuziehen. Beispielsweise kann der Stent zu etwa 70% bis 80% entlassen werden, um einerseits die korrekte Position des Stents zu verifizieren und andererseits den Einfluss der Blutströmung bzw. des Pulsschlages auf die Position des Stents zu beobachten. Dazu wird der Katheter bis in den Bereich des proximalen Endes des Stents zurückgezogen, so dass das proximale Ende weiterhin im Katheter fixiert ist. Auf diese Weise ist es möglich, den Stent durch Vorschieben des Katheters in distale Richtung wieder zu komprimieren und die Implantationslage zu korrigieren. Dieses Verfahren erfordert jedoch eine hohe Feinfühligkeit des Anwenders, da eine kleine Bewegung des Katheters in distaler Richtung zur vollständigen Entlassung des Stents führen kann. Mit dem bekannten Zufuhrsystem besteht also die Gefahr, dass der Stent schnell und unkontrolliert freigesetzt wird. Dabei ist auch zu
berücksichtigen, dass die Betätigung des Haltemittels bzw. der Relativbewegung zwischen Katheter und Haltemittel außerhalb des Körpers, also relativ weit entfernt von der Wirkstätte, erfolgt. In Verbindung mit den elastischen Eigenschaften des Kathetermaterials wirkt sich daher eine Bewegung am proximalen Ende des Katheters unterschiedlich auf die Bewegung der Katheterspitze aus, so dass das Freisetzen des Stents relativ ungenau steuerbar ist.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich bei der Implantation des Stents in Gefäßkrümmungen bzw. in distaler Nähe zu einer Gefäßkrümmung. Dabei besteht die Gefahr, dass der Katheter aufgrund von Materialeigenschaften den Dimensionen der Gefäßkrümmung nicht vollständig folgen kann und sich distal der Gefäßkrümmung mit der
Katheterspitze an die Gefäßwand anlegt. Beim Entlassen des Stents ist die
Katheterspitze also nicht zentral, sondern dezentral im Gefäß angeordnet. Wenn in dieser Anordnung der Stent teilweise entlassen ist, also das proximale Ende des Stents mit der Katheterspitze weiterhin verbunden ist, wirkt durch die dezentrale Anordnung der Katheterspitze eine Kraft auf den Stent, die eine Dislokation des Stents in proximale Richtung verhindern kann. Somit kann dem Anwender suggeriert werden, dass der Stent in dieser Position sicher positionierbar ist. Wenn der Stent nun vollständig freigesetzt wird und die durch die dezentral angeordnete
Katheterspitze aufgebrachte Kraft unwirksam wird, spannt sich das proximale Ende des Stents asymmetrisch auf. Das kann eine unerwartete Dislokation des Stents zur Folge haben. Eine Repositionierung ist nun nicht mehr möglich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Zufuhrsystem für ein
medizinisches Funktionselement anzugeben, das eine verbesserte Handhabbarkeit und eine verbesserte Positioniergenauigkeit für das Funktionselement ermöglicht.
Insbesondere soll mit der Erfindung ein Zufuhrsystem bereitgestellt werden, mit dem es möglich ist, die Gegebenheiten bei der Implantation, insbesondere die
Positionierung, eines Funktionselements verbessert abschätzen zu können mit der Option, das Funktionselement zu repositionieren. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 und alternativ durch den Gegenstand des Patentanspruchs 16 gelöst.
Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, ein Zufuhrsystem für ein medizinisches Funktionselement anzugeben, wobei das Zufuhrsystem einen Katheter, ein
Betätigungselement und ein Haltemittel umfasst. Das Betätigungselement ist im Katheter längsverschieblich angeordnet. Das Haltemittel ist mit einem proximalen Ende des Funktionselements derart verbindbar, dass das Funktionselement im
Gebrauch durch das Betätigungselement relativ zum Katheter bewegbar ist. Das Haltemittel ist ferner proximal mit einem Abkopplungsmechanismus verbunden, der zum Freisetzen des Funktionselements eine Lösekraft auf das Haltemittel ausübt. Zwischen dem Abkopplungsmechanismus und dem Haltemittel ist ein flexibles
Zwischenstück angeordnet, das den Abkopplungsmechanismus und das Haltemittel voneinander beabstandet. Das flexible Zwischenstück überträgt ferner die Lösekraft vom Abkopplungsmechanismus auf das Haltemittel, um das Zwischenstück und das Haltemittel mit dem fixierten proximalen Ende des Funktionselements außerhalb des Katheters zu positionieren, bevor die Lösekraft auf das Haltemittel wirkt.
Mit dem erfindungsgemäßen Zufuhrsystem wird vorteilhaft erreicht, dass das
Funktionselement einerseits teilweise im Gefäß expandierbar ist, wobei gleichzeitig zwischen dem Katheter und dem Funktionselement einen Abstand bereitgestellt wird, so dass über den Katheter im Wesentlichen keine Kräfte auf das Funktionselement wirken. Die Implantationslage des Funktionselements kann auf diese Weise verbessert abgeschätzt werden. Dabei ist das Funktionselement mit einem proximalen Ende weiterhin mit dem Haltemittel fixiert, so dass eine Repositionierung möglich ist.
Konkret kann der Katheter wieder über das Funktionselement geschoben bzw. das Funktionselement zurück in den Katheter gezogen werden.
Eine Besonderheit des erfindungsgemäßen Zufuhrsystems besteht darin, dass zwischen dem Abkopplungsmechanismus und dem Haltemittel ein flexibles
Zwischenstück angeordnet ist, wodurch das Funktionselement in einem Abstand zum Katheter gehalten wird. Dabei ist das Funktionselement teilweise expandiert, wodurch die spätere Implantationslage beispielsweise unter Röntgenkontrolle beobachtet werden kann.
Im Unterschied zum Stand der Technik weist das erfindungsgemäße Zufuhrsystem einen separaten Abkopplungsmechanismus auf, der eine aktive Betätigung des Haltemittels bewirkt. Zum Freisetzen des Funktionselements wird also der Abkopplungsmechanismus wirksam, der in der Folge die Lösekraft auf das Haltemittel ausübt.
Da der Abkopplungsmechanismus durch das Zwischenstück vom Haltemittel beabstandet angeordnet ist, ist die Handhabbarkeit des erfindungsgemäßen
Zufuhrsystems verbessert. Insbesondere ermöglicht das Zwischenstück eine genauere Steuerung der Freilassung des Funktionselements. Eine Bewegung des Katheters in proximale Richtung führt somit nicht unmittelbar zu einer relativ schnellen Aufweitung und möglicherweise unkontrollierten Freilassung des Funktionselements. Vielmehr wird durch die Distanz zwischen dem Haltemittel und dem Abkopplungsmechanismus, also durch die Länge des Zwischenstücks, eine Zeitverzögerung bei der Freilassung bewirkt. Auf diese Weise kann der Anwender die Position des Funktionselements bereits vor der endgültigen Freisetzung sicher überprüfen, da auf das proximale Ende des Funktionselements keine oder zumindest nur geringfügige radiale Kräfte wirken.
Ein weiterer Vorteil, der sich aus dem flexiblen Zwischenstück ergibt, besteht darin, dass das proximale Ende im teilexpandierten Zustand des Funktionselements, d.h. wenn das proximale Ende des Funktionselements im Haltemittel fixiert und das distale Ende des Funktionselements im Gefäß expandiert ist, zentral im Gefäß anordnbar ist. Die Position des Funktionselements im teilexpandierten Zustand entspricht somit weitgehend der Endposition im implantierten Zustand. Der Anwender hat dadurch die Möglichkeit, beispielsweise den Einfluss von Pulsschlag oder Fluidströmung oder einer medikamentösen Behandlung realitätsnah zu beobachten, bevor das Funktionselement endgültig freigesetzt wird. Dadurch wird dem Anwender die Entscheidung erleichtert, ob, beispielsweise nach Einwirkung eines Medikaments am Behandlungsort, eine vollständige Entlassung des Funktionselements erforderlich ist oder das
Funktionselement nach der medikamentösen Behandlung wieder aus dem Körper entfernt wird. Das kann auch der Fall sein, wenn das Funktionselement, insbesondere ein Stent, eingesetzt wird, um Coifs in einem Blutgefäß zu platzieren. Dabei werden die Coils zwischen den Maschen des Funktionselements, insbesondere Stents, hindurch in ein Aneurysma eingeführt. Die Coils verformen sich innerhalb des
Aneurysmas unregelmäßig und bilden knäuelartige Stukturen. Der vor dem Aneurysma platzierte Stent verhindert dabei, dass die Coils in die Blutbahn gelangen. Nach erfolgreicher Positionierung der Coils kann dann entschieden werden, ob die
Unterstützung des Stents weiterhin benötigt und der Stent als Dauerimplantat vollständig im Gefäß freigesetzt wird. Dies kann beispielsweise zweckmäßig sein, wenn die im Aneurysma angeordneten Coils aus dem gegen die Stentstruktur eine Kraft aufbringen. Bei Entfernung des Stents kann dabei die Gefahr bestehen, dass die Coils in die Blutbahn zurückgeschwemmt werden. Falls die Coils jedoch im
Wesentlichen selbsthemmend im Aneurysma positioniert sind, kann auf eine zusätzliche Stützung des Blutgefäßes durch den Stent verzichtet und der Stent aus dem Blutgefäß entfernt werden. Das erfindungsgemäße Zufuhrsystem ermöglicht eine einfache und sichere Entfernung des Stents bzw. allgemein des Funktionselements.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Halteelement ein erstes
Arretierungselement, das mit einem Betätigungselement fest verbunden ist. Ferner kann das Haltemittel ein zweites Arretierungselement umfassen, das mit dem flexiblen Zwischenstück fest verbunden ist. Das zweite Arretierungselement ist somit über das flexible Zwischenstück auch mit dem Abkopplungsmechanismus gekoppelt. Auf diese Weise wird ermöglicht, dass zwischen dem ersten Arretierungselement auf dem Betätigungselement und dem zweiten Arretierungselement, das dem
Abkopplungsmechanismus zugeordnet ist, eine Relativbewegung möglich ist. Die Relativbewegung wird vorzugsweise durch die Lösekraft bewirkt, die vom
Abkopplungsmechanismus ausgeht. Durch die Relativbewegung zwischen dem ersten Arretierungselement und dem zweiten Arretierungselement wird also die Fixierung des proximalen Endes des Funktionselements gelöst.
Das Haltemittel kann konkret eine Haltestellung und eine Lösestellung aufweisen, wobei das zweite Arretierungselement in der Haltestellung im Bereich des ersten Arretierungselements und in der Lösestellung versetzt zum ersten
Arretierungselement angeordnet ist. In der Haltestellung sind die
Arretierungselemente also auf gleicher Höhe bezüglich des Betätigungselements angeordnet, so dass das proximale Ende des Funktionselements sicher fixiert ist. Zum Lösen des Funktionselements werden die Arretierungselemente versetzt, insbesondere in längsaxialer Richtung versetzt, zueinander angeordnet, beispielsweise indem das zweite Arretierungselement proximal oder distal versetzt zum ersten
Arretierungselement angeordnet wird. Das proximale Ende des Funktionselements wird somit aus der Fixierung entlassen. In der Folge kann das proximale Ende des Funktionselements expandieren.
Vorzugsweise ist das erste Arretierungselement formschlüssig und/oder reibschlüssig mit dem proximalen Ende des Funktionselements verbindbar. Die formschlüssige und/oder reibschlüssige Verbindung zwischen dem ersten Arretierungselement und dem proximalen Ende des Funktionselements ermöglicht eine besonders einfache und sichere Fixierung des proximalen Endes, insbesondere in längsaxialer Richtung.
Die reibschlüssige Verbindung des Funktionselements mit dem Haltemittel kann auch durch beide Arretierungselemente, nämlich das erste Arretierungselement und das zweite Arretierungselement, erreicht werden. Dabei ist es zweckmäßig, den
Reibungskoeffizienten zwischen dem proximalen Ende des Funktionselements und dem Haltemittel derart einzustellen, dass eine sichere Freisetzung des
Funktionselements möglich ist. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der
Reibungskoeffizient zwischen dem Haltemittel und dem Funktionselement größer ist als der Reibungskoeffizient zwischen dem Funktionselement und dem Katheter. Die höhere Reibung zwischen dem Haltemittel und dem Funktionselement gegenüber der Reibung zwischen dem Funktionselement und dem Katheter hat außerdem Vorteile, wenn das Funktionselement in proximale Richtung gezogen wird. Dies ist
beispielsweise der Fall, wenn das distale Ende des teilweise oder vollständig freigesetzten Funktionselements fehlpositioniert ist und das Funktionselement wieder in den Katheter hineingezogen werden soll. Dabei übt der Katheter auf das
Funktionselement eine axiale Kraft in distaler Richtung aus, wodurch die Gefahr besteht, dass sich das Funktionselement vom Haltemittel löst. Durch den größeren Reibungskoeffizienten zwischen Haltemittel und Funktionselement wird die durch den Katheter auf das Funktionselement wirkende Kraft kompensiert und das unerwünschte Ablösen bzw. Freisetzen des Funktionselements vermieden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das erste Arretierungselement ein verformbares Material. Auf diese Weise kann das erste Arretierungselement einfach und schnell an eine beliebige Kontur des proximalen Endes des Funktionselements angepasst werden. Somit kann das erfindungsgemäße Zufuhrsystem mit
unterschiedlichen Funktionselementen kombiniert werden, wobei eine sichere
Fixierung des proximalen Endes des jeweiligen Funktionselements gewährleistet ist. Insbesondere schafft die Verformung des Materials des ersten Arretierungselements eine formschlüssige Verbindung zwischen dem ersten Arretierungselement und dem Funktionselement, da sich bei der Herstellung der Verbindung im ersten
Arretierungselement Hinterschnitte ausbilden, die ein Ausweichen des
Funktionselements zumindest in axialer Richtung verhindern. Beispielsweise kann das Funktionselement an einem proximalen Ende Markerelemente, insbesondere Hülsen, aufweisen, die sich in das verformbare Material des ersten Arretierungselements hineinschneiden. Das proximale Ende des Funktionselements ist somit zumindest gegen ein Lösen in axialer Richtung an dem ersten Arretierungselement festgelegt.
Das erste Arretierungselement kann auch einen radial nach außen gerichteten
Vorsprung, insbesondere einen Stift, einen Pin oder einen Haken aufweisen. Durch einen derartigen Vorsprung wird eine besonders einfache und wirksame
formschlüssige Verbindung zwischen dem Funktionselement und dem ersten
Arretierungselement bereitgestellt.
Das zweite Arretierungselement weist vorzugsweise eine Hülse auf, die in der
Haltestellung das erste Arretierungselement umgreift. Auf diese Weise wird das Prinzip verfolgt, das proximale Ende des Funktionselements durch das erste
Arretierungselement in axialer Richtung zu fixieren und durch das zweite
Arretierungselement eine radiale Expansion des proximalen Endes des
Funktionselements zu verhindern. Das proximale Ende des Funktionselements ist somit sicher im Haltemittel festgelegt. Gleichzeitig ermöglicht die Hülse eine besonders einfache Betätigung des Haltemittels, insbesondere eine möglichst einfache Überführung des Haltemittels von der Haltestellung in die Lösestellung. Beispielsweise kann durch eine proximale Bewegung des zweiten Arretierungselements bzw. der Hülse die radiale Fixierung des proximalen Endes des Funktionselements aufgehoben werden, wodurch eine Expansion des proximalen Endes des Funktionselements ermöglicht ist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Reibungskoeffizient zwischen dem zweiten Arretierungselement und dem Funktionselement relativ klein ist, um eine leichte Betätigung des Haltemittels, insbesondere den Versatz des ersten
Arretierungselements bezüglich des zweiten Arretierungselements, zu erreichen.
Ausgelöst durch den Abkopplungsmechanismus kann das Funktionselement somit vollständig freigesetzt werden.
Der Abkopplungsmechanismus kann in einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zufuhrsystems im Bereich eines distalen Endes des
Betätigungselements angeordnet sein. Insbesondere ist der Abkopplungsmechanismus vorzugsweise im Bereich der Katheterspitze angeordnet, wenn das
Betätigungselement vollständig in dem Katheter angeordnet ist. Das bedeutet konkret, dass der Abkopplungsmechanismus vorzugsweise einige Zentimeter von der Katheterspitze entfernt angeordnet ist. Die Distanz zwischen der Katheterspitze und dem Abkopplungsmechanismus ist also wesentlich kleiner als die Distanz zwischen dem Abkopplungsmechanismus und einem proximalen Ende des Katheters, das außerhalb des Körpers, d.h. extrakorporal, angeordnet ist. Die Distanz zwischen dem Haltemittel und dem Abkopplungsmechanismus wird im Wesentlichen durch die Länge des Zwischenstücks bestimmt und umfasst vorzugsweise Größenordnungen von wenigen Zentimetern. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Länge des
Zwischenstücks wenigstens 2 cm, insbesondere wenigstens 3 cm, insbesondere wenigstens 4 cm, insbesondere wenigstens 5 cm, insbesondere wenigstens 6 cm, insbesondere wenigstens 7 cm, insbesondere wenigstens 8 cm, insbesondere wenigstens 9 cm, insbesondere wenigstens 10 cm, insbesondere wenigstens 15 cm, insbesondere wenigstens 20 cm, insbesondere wenigstens 30 cm, beträgt. Die Länge des Zwischenstücks kann auch im Wesentlichen der Länge des Funktionselements entsprechen.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Zufuhrsystems ist ein proximales Ende des Abkopplungsmechanismus' mit dem
Betätigungselement derart verbunden, dass der Abkopplungsmechanismus mit dem Betätigungselement zusammen bewegbar ist. Ferner kann ein distales Ende des Abkopplungsmechanismus' mit dem flexiblen Zwischenstück verbunden sein. Zwischen dem proximalen Ende und dem distalen Ende des Abkopplungsmechanismus' ist vorteilhafterweise ein Auslöseabschnitt angeordnet, der derart von einem radial komprimierten Zustand in einen radial expandierten Zustand überführbar ist, dass eine Lösekraft auf das Haltemittel wirkt, um das Zwischenstück und/oder das zweite Arretierungselement relativ zum ersten Arretierungselement zu bewegen. Durch das proximale Ende, das mit dem Betätigungselement verbunden ist, ist der
Abkopplungsmechanismus an dem Betätigungselement festgelegt. Das bezüglich des Betätigungselements bewegliche distale Ende des Abkopplungsmechanismus' ist hingegen mit dem Zwischenstück verbunden, um auf das Haltemittel eine Lösekraft zu übertragen. Die Lösekraft wird dabei durch den Auslöseabschnitt bewirkt, der im Wesentlichen eine flexible Struktur aufweist, die radial expandierbar ist. Die
Expansion des Auslöseabschnitts bewirkt dabei eine axiale Kompression, also eine Verkürzung des Auslöseabschnitts. Diese Verkürzung wird durch das flexible
Zwischenstück an das Haltemittel übertragen, wodurch das Haltemittel in die
Lösestellung überführbar ist. Die Expansion des Auslöseabschnitts löst eine
Relativbewegung zwischen dem Zwischenstück bzw. dem zweiten Arretierungselement und dem ersten Arretierungselement aus. Durch den radial expandierbaren
Auslöseabschnitt wird somit eine einfache Möglichkeit geschaffen, das Haltemittel in die Lösestellung zu bewegen. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der Katheter über den Auslöseabschnitt hinaus zurückgezogen wird, so dass der Auslöseabschnitt außerhalb des Katheters angeordnet ist. Damit entfällt eine radiale Begrenzung für den Auslöseabschnitt, so dass diese den expandierten Zustand einnehmen und somit die Lösekraft bewirken kann.
Die radial expandierbare Struktur des Auslöseabschnitts trägt zusätzlich dazu bei, dass eine zeitverzögerte, insbesondere vergleichsweise exakt, Freisetzung des Funktionselements ermöglicht ist. Der Auslöseabschnitt bewirkt im Wesentlichen eine Untersetzung. Das bedeutet, dass sich die Distanz, die der Katheter über den
Auslöseabschnitt gezogen wird, in einem Untersetzungsverhältnis auf die
Verschiebung des zweiten Arretierungselements bezüglich des ersten
Arretierungselements auswirkt. Der axiale Versatz des zweiten Arretierungselements korreliert also mit der Länge des Auslöseabschnitts, wobei beim Freisetzen des Funktionselements die von der Katheterspitze im Bereich des Auslöseabschnitts zurückgelegte Strecke signifikant größer als der korrespondierende Versatz des zweiten Arretierungselements ist. Beispielsweise kann das Ziehen des Katheters um 20 mm in distale Richtung über den Auslöseabschnitt zu einer axialen Verkürzung des Auslöseabschnitts und somit zu einer proximalen Bewegung des zweiten
Arretierungselements um 2 mm führen. Das Untersetzungsverhältnis zwischen der Länge des Auslöseabschnitts und der axialen Verkürzung des Auslöseabschnitts ermöglicht eine besonders feine und genaue Freilassung des Funktionselements. Vorzugsweise weist der Auslöseabschnitt dazu eine Länge von wenigstens 5 mm, insbesondere wenigstens 10 mm, insbesondere wenigstens 15 mm, insbesondere wenigstens 20 mm, insbesondere wenigstens 25 mm, insbesondere wenigstens 30 mm, insbesondere wenigstens 35 mm, insbesondere wenigstens 40 mm, insbesondere wenigstens 45 mm, insbesondere wenigstens 50 mm, auf. Der Auslöseabschnitt kann ferner eine Länge von höchstens 100 mm, insbesondere höchstens 95 mm,
insbesondere höchstens 90 mm, insbesondere höchstens 85 mm, insbesondere höchstens 80 mm, insbesondere höchstens 75 mm, insbesondere höchstens 70 mm, insbesondere höchstens 65 mm, insbesondere höchstens 60 mm, insbesondere höchstens 55 mm, insbesondere höchstens 50 mm, umfassen.
Die funktionale Untersetzung, die durch die Funktionsweise des Ablöseabschnitts bei der Entlassung eines Funktionselements aus dem Zufuhrsystem bereitgestellt wird, ist besonders vorteilhaft in Verbindung mit einem Funktionselement einsetzbar, das am proximalen Ende eine Form aufweist, die eine progressive bzw. zeitversetzte
Expansion des Funktionselement ermöglicht. Beispielsweise weist ein derartiges Funktionselement am proximalen Ende mehrere versetzte Schlaufen oder Zellen bzw. Maschen auf. Das proximale Axialende verläuft also vorzugsweise in einer schrägen Ebene bezüglich einer Mittelachse des Funktionselements. Dadurch wird erreicht, dass sich das proximale Ende des Funktionselements bei der Entlassung abschnittsweise aufweitet. Die Positionierung des Funktionselements kann somit genau beobachtet und bedarfsweise korrigiert werden. Die zeitversetzte Aufweitung wird durch die Untersetzung des Zufuhrsystems verbessert. Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Untersetzungsverhältnis, also das Verhältnis zwischen Katheterbewegung über den Auslöseabschnitt und axialer Bewegung des zweiten Arretierungselements, größer als 1, insbesondere größer als 2, insbesondere größer als 5, insbesondere größer als 10, insbesondere größer als 20, ist.
Vorzugsweise ist dazu vorgesehen, dass der Auslöseabschnitt eine
selbstexpandierbare Struktur, insbesondere Gitterstruktur oder Stegstruktur, oder eine zumindest abschnittsweise radial expandierbare Feder, insbesondere Spiralfeder, umfasst. Die radiale Expansion des Auslöseabschnitts wird also vorzugsweise selbsttätig bzw. automatisch bewirkt, indem beispielsweise eine radial äußere
Begrenzung, beispielsweise der Katheter, entfernt wird. Konkret weist der
Auslöseabschnitt einen expandierten Zustand bzw. Ruhezustand mit einer verkürzten Längserstreckung auf. Diesen Ruhezustand nimmt die selbstexpandierende Struktur des Auslöseabschnitts selbsttätig ein, wenn die äußere Begrenzung in Form des Katheters entfernt ist. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das Zufuhrsystem für den Anwender einfach und intuitiv bedienbar ist.
Vorzugsweise weist das Zwischenstück und/oder das proximale Ende des
Abkopplungsmechanismus einen Coil oder eine Feder, insbesondere Spiralfeder, oder einen flexiblen Schlauch auf. Durch die vorgenannten alternativen Bauteile wird insbesondere für das Zwischenstück eine erhöhte Flexibilität gewährleistet. Überdies bildet die coilartige oder federartige oder schlauchartige Struktur des Zwischenstücks eine besonders einfache konstruktive Möglichkeit, eine Beabstandung des Haltemittels vom Abkopplungsmechanismus in Form einen Abstandshalters zu realisieren.
Als vorteilhaft hat sich ferner erwiesen, wenn das Haltemittel durch den
Abkopplungsmechanismus fernbetätigbar ist. Das bedeutet, dass das Haltemittel aus einer Distanz mit der Lösekraft beaufschlagt bzw. aus einer Distanz gesteuert wird. Dabei übernimmt der Abkopplungsmechanismus eine aktive Funktion, nämlich die Bereitstellung der Lösekraft, die auf das vom Abkopplungsmechanismus beabstandete Haltemittel wirkt. Das aktive Überführen des Haltemittels von der Haltestellung in die Lösestellung, wird durch den Abkopplungsmechanismus, einem zusätzlichen Bauteil, ausgelöst bzw. fernbetätigt. Das Freisetzen des Funktionselements erfolgt dabei nicht, wie aus dem Stand der Technik bekannt, direkt durch eine Relativbewegung zwischen Katheter und Betätigungselement, sondern vielmehr wirkt die Relativbewegung zwischen Katheter und Betätigungselement auf den Abkopplungsmechanismus, der in der Folge die Lösekraft für das Freisetzen des Funktionselements erzeugt und somit das beabstandet angeordnete Haltemittel betätigt bzw. steuert, insbesondere fernsteuert.
Die Lösekraft zum Freisetzen des Funktionselements kann in axialer Richtung auf das Haltemittel wirken. In dieser bevorzugten Ausführungsform ist also vorteilhaft vorgesehen, dass die Lösekraft derart auf das Haltemittel wirkt, dass beispielsweise das zweite Arretierungselement in axialer Richtung bezüglich des ersten
Arretierungselements relativ verschoben wird. Dadurch kann die radiale Fixierung des proximalen Endes des Funktionselements gelöst bzw. entfernt werden, wodurch die Expansion des proximalen Endes des Funktionselements zugelassen ist.
Der Auslöseabschnitt kann ferner im komprimierten Zustand radial vorgespannt sein, um in einer Position außerhalb des Katheters den expandierten Zustand selbsttätig einzunehmen und die Lösekraft zum Lösen des Haltemittels zu erzeugen. Der
Auslöseabschnitt kann also federartige Eigenschaften aufweisen, die radial nach außen wirken. Im komprimierten Zustand werden die federartigen Eigenschaften bzw. die Vorspannung durch den Katheter begrenzt. Sobald die radiale Begrenzung entfällt, wird die Vorspannung bzw. eine radiale Federkraft wirksam, wodurch der
Auslöseabschnitt den radial expandierten Zustand einnimmt und gleichzeitig eine Verkürzung erfährt, die wiederum die Auslösekraft bewirkt, die zum Lösen des
Funktionselements im Bereich des Haltemittels wirksam ist. Es ist möglich, den
Abkopplungsmechanismus, insbesondere den Auslöseabschnitt, nach teilweiser oder vollständiger Entlassung aus dem Katheter wieder in den Katheter zurückzuziehen. Wenn der Abkopplungsmechanismus nur teilweise entlassen wurde, kann das
Funktionselement noch mit dem Abkopplungsmechanismus verbunden sein. In diesem Fall ist es möglich, das Funktionselement gemeinsam mit dem
Abkopplungsmechanismus wieder zurück in den Katheter zu führen. Auch im anderen Fall, wenn das Funktionselement vollständig freigesetzt wurde und sich auch der Abkopplungsmechanismus vollständig außerhalb des Katheters befindet, ist es möglich, das gesamte Betätigungselement, insbesondere den Führungsdraht, wieder in den Katheter zurückzubewegen. Auf diese Weise wird eine sichere Entfernung des gesamten Zufuhrsystems aus dem Körper sichergestellt.
Das Betätigungselement und/oder das erste Arretierungsmittel sind vorzugsweise angepasst, eine Rückholkraft auf das Funktionselement derart auszuüben, dass das Funktionselement von einer Position außerhalb des Katheters in eine Position innerhalb des Katheters überführbar ist. Vorzugsweise sind das Betätigungselement und/oder das erste Arretierungsmittel also derart gestaltet, dass das
Funktionselement in den komprimierten Zustand rückführbar ist. Auf diese Weise kann das Funktionselement nach der Teilexpansion im Gefäß wieder innerhalb des
Katheters positioniert werden, um die Position des Funktionselements am
Behandlungsort bzw. im Gefäß zu korrigieren. Es ist auch möglich, das
Funktionselement auf diese Weise vollständig zu entfernen. Das Funktionselement kann über einen bestimmten Zeitraum im teilexpandierten Zustand im Gefäß angeordnet sein und anschließend vollständig aus dem Gefäß entfernt werden.
Gemäß einem nebengeordneten Aspekt beruht die Erfindung auf dem Gedanken, ein Zufuhrsystem für ein medizinisches Funktionselement anzugeben, das einen Katheter, ein Betätigungselement, das im Katheter längsverschieblich angeordnet ist, und ein Haltemittel umfasst, das mit einem proximalen Ende des Funktionselements
verbindbar ist derart, dass das Funktionselement im Gebrauch durch das
Betätigungselement relativ zum Katheter bewegbar ist. Das Haltemittel ist proximal mit einem Abkopplungsmechanismus verbunden, der zum Freisetzen des
Funktionselements eine Lösekraft auf das Haltemittel ausübt, wobei der
Abkopplungsmechanismus eine radial expandierbare Feder oder allgemein ein radial expandierbares, federndes Element, insbesondere eine Zugfeder, aufweist, die innerhalb des Katheters gestreckt ist und beim Freisetzen aus dem Katheter durch eine radiale Expansion verkürzt wird derart, dass sich das Haltemittel zum
vollständigen Freisetzen des Funktionselements relativ zum proximalen Ende des Funktionselements bewegt.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen eine Draufsicht auf ein Zufuhrsystem für ein medizinisches
Funktionselement gemäß dem Stand der Technik beim
Positionieren des Funktionselements;
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Zufuhrsystem gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beim Positionieren des Funktionselements;
Fig. 3 - 6 eine Seitenansicht auf ein erfindungsgemäßes Zufuhrsystem
gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel in unterschiedlichen Phasen bei der Freisetzung eines
Funktionselements;
Fig. 7 - 9 eine Detailansicht des Haltemittels eines erfindungsgemäßen
Zufuhrsystems nach jeweils einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel;
Fig. 10 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Zufuhrsystems gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel im Gebrauch;
Fig. 11 eine Draufsicht auf das Zufuhrsystem gemäß Fig. 10 beim
Positionieren des Funktionselements; und
Fig. 12 und 13 jeweils eine Seitenansicht auf ein erfindungsgemäßes
Zufuhrsystem gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel in unterschiedlichen Phasen bei der
Freilassung des Funktionselements.
Fig. 1 zeigt deutlich die Problematik, die sich bei den Zufuhrsystemen aus dem Stand der Technik, insbesondere bei dem Zufuhrsystem gemäß EP 1 374 801 AI, ergibt. Das bekannte Zufuhrsystem umfasst einen Katheter 10' und ein nicht dargestelltes Betätigungselement, das mit einem Funktionselement 50', insbesondere einem Stent zumindest temporär verbindbar ist. Das Betätigungselement ist dazu ausgelegt, den innerhalb des Katheters 10' komprimierten Stent ortsfest zu fixieren, während der Katheter 10' in proximaler Richtung zurückgezogen wird. Wenn der Stent bzw. das Funktionselement 50', wie in Fig. 1 dargestellt, distal einer Gefäßkrümmung 61 positioniert bzw. implantiert werden soll, ergibt sich beim Zurückziehen des Katheters 10' die in Fig. 1 dargestellte Lage der Katheterspitze 1 . Insbesondere wird durch die relativ geringe Flexibilität des Katheters 10' bewirkt, dass sich die Katheterspitze 11' an die Gefäßwand anlegt. Der Katheter 10' kann dem Krümmungsradius der
Gefäßkrümmung 61 also nicht vollständig folgen. Bei einer Teilentlassung bzw.
Teilexpansion des Funktionselements 50' wird daher das proximale Ende des
Funktionselements 50' dezentral im Gefäß angeordnet. Der Katheter 10' übt somit auf das proximale Ende des Funktionselements 50' bzw. des Stents eine Kraft aus, wodurch die Abschätzung über die korrekte und sichere Positionierung des Stents bzw. Funktionselements 50' erschwert wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Zufuhrsystem ist es hingegen möglich, das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 im Wesentlichen zentral im Gefäß zu halten und somit die endgültige Positionierung des Funktionselements 50 besser abschätzen zu können. Dazu ist vorgesehen, dass, wie in Fig. 2 dargestellt, das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 auch dann mit dem Betätigungselement 20 fest verbunden ist, wenn der Katheter 10 von dem Funktionselement 50 beabstandet angeordnet ist. Bei dem Zufuhrsystem erfolgt die Freisetzung bzw. Freilassung des Funktionselements 50 also nicht unmittelbar beim Austritt des proximalen Endes 51 des
Funktionselements 50 aus dem Katheter 10, sondern erst durch eine Betätigung eines Haltemittels 30, das in einem distalen Bereich des Betätigungselements 20
angeordnet ist.
Der konstruktive Aufbau eines Zufuhrsystems nach einem erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel wird im Folgenden näher erläutert:
Das Zufuhrsystem umfasst einen Katheter 10, in dem ein Betätigungselement 20 längsverschieblich angeordnet ist. Der Katheter 10 ist vorzugsweise schlauchartig ausgebildet und umfasst wenigstens ein Kunststoffmaterial. Konkret kann der
Katheter 10 ein oder mehrere Kunststoffe sowie bedarfsweise eine
Verstärkungsstruktur aufweisen. Die Verstärkungsstruktur umfasst beispielsweise eine coilartige oder netzartige Metallstruktur (coiling bzw. braiding). Der
Innendurchmesser des Katheters 10 beträgt vorzugsweise höchstens 2 mm, insbesondere höchstens 1,5 mm, insbesondere höchstens 1,0 mm, insbesondere höchstens 0,8 mm, insbesondere höchstens 0,6 mm, insbesondere höchstens 0,5 mm.
Das Betätigungselement 20 ist vorzugsweise als Führungsdraht ausgeführt. Geeignete Materialien für den Führungsdraht sind dem Fachmann bekannt. Auf dem Führungsdraht bzw. dem Betätigungselement 20 ist im Gebrauch ein
Funktionselement 50 angeordnet. Konkret ist das Funktionselement 50 mit einem distalen Ende des Betätigungselements 20 lösbar gekoppelt. Das Funktionselement 50 kann ein Stent, ein Filter, ein Stentgraft oder ein andersartiges medizinisches
Implantat umfassen. Vorzugsweise ist das Funktionselement 50 als Stent ausgebildet. Das Funktionselement 50 weist ein proximales Ende 51 und ein distales Ende 52 auf, wobei das proximale und distale Ende 51, 52 des Funktionselements 50 mit einem röntgensichtbaren Material ausgestattet sein kann.
Das Funktionselement 50 ist über ein Haltemittel 30 mit dem Betätigungselement 20 gekoppelt. Das Haltemittel 30 ist vorzugsweise zweiteilig aufgebaut. Insbesondere umfasst das Haltemittel 30 ein erstes Arretierungselement 31 und ein zweites
Arretierungselement 32. Das erste Arretierungselement 31 ist mit dem
Betätigungselement 20 fest verbunden, insbesondere bezüglich des
Betätigungselements 20 lagefixiert. Das zweite Arretierungselement 32 ist gegenüber dem Betätigungselement 20 verschiebbar bzw. bewegbar gelagert. Insbesondere ist das zweite Arretierungselement 32 mit einem Zwischenstück 40 fest verbunden, wobei das Zwischenstück 40 proximal zum zweiten Arretierungselement 32 angeordnet ist. Das flexible Zwischenstück 40 umfasst vorteilhafterweise einen Coil, der um das Betätigungselement 20 gewickelt ist. Der Coil bzw. das Zwischenstück 40 ist auf dem Betätigungselement 20 verschiebbar. Anstelle des Coils kann das Zwischenstück 40 auch eine Feder oder einen flexiblen Schlauch umfassen. Ferner kann das
Zwischenstück 40 eine Kombination aus einem Coil und einem flexiblen Material bzw. einem Kunststoff aufweisen. Vorzugsweise ist das Zwischenstück 40, insbesondere der Schlauch, in queraxialer Richtung flexibel. Das bedeutet, dass der Schlauch abknicken bzw. einer Krümmung folgen kann. Eine Durchmesseränderung des Schlauches ist für die Funktionalität des Zwischenstücks 40 nicht erforderlich.
Das Zwischenstück 40 ist proximal mit einem Abkopplungsmechanismus 21
verbunden. Der Abkopplungsmechanismus 21 umfasst ein proximales Ende 21a und ein distales Ende 21b. Das proximale Ende 21a des Abkopplungsmechanismus 21 kann analog zu dem Zwischenstück 40 einen Coil, eine Feder, insbesondere Spiralfeder, oder einen flexiblen Schlauch umfassen. Das proximale Ende 21a des
Abkopplungsmechanismus 21 ist mit dem Betätigungselement 20 fest verbunden.
Somit bildet das proximale Ende 21a des Abkopplungsmechanismus 21 ein Widerlager für die Bewegung des Zwischenstücks 40 bzw. des zweiten Arretierungsmittels 32. Das distale Ende 21b des Abkopplungsmechanismus' 21 weist einen Auslöseabschnitt 23 auf. Der Auslöseabschnitt 23 ist in radialer Richtung expandierbar. Das bedeutet, dass der Auslöseabschnitt 23 einen Querschnittsdurchmesser aufweist, der
erweiterbar ist. Der Auslöseabschnitt 23 kann beispielsweise eine geflochtene oder lasergeschnittene Gitterstruktur aufweisen, die sich zwischen dem proximalen Ende 21a des Abkopplungsmechanismus 21 und dem Zwischenstück 40 erstreckt. Der Auslöseabschnitt 23 kann auch eine Stegstruktur aufweisen. Insbesondere kann der Auslöseabschnitt 23 mehrere auf dem Umfang des Auslöseabschnitts 23 parallel zueinander angeordnete Stäbe oder Stege aufweisen, die radial nach außen
expandierbar sind bezüglich der Mittelachse des Zufuhrsystems.
Der Abkopplungsmechanismus 21 ist insgesamt in einem distalen Bereich des
Betätigungselements 20 angeordnet. Der Abkopplungsmechanismus 21 bildet also mit dem Zwischenstück, dem Haltemittel und dem Funktionselement 50 die distale Spitze des Betätigungselements 20.
Wie in Fig. 3 weiter zu erkennen ist, füllen die Coils, die das proximale Ende 21a des Abkopplungsmechanismus' 21 und das Zwischenstück 40 bilden, den Innenquerschnitt bzw. das Lumen des Katheters 10 zum Großteil, insbesondere vollständig, aus. Der Katheter 10 dient somit als radiale Barriere für das Funktionselement 50 und den Auslöseabschnitt 23, so dass sowohl der Auslöseabschnitt 23, als auch das
Funktionselement 50 den komprimierten Zustand beibehalten.
In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass sowohl das
Funktionselement 50, als auch der Auslöseabschnitt 23 vorteilhafterweise ein selbstexpandierendes Material umfassen. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass der Auslöseabschnitt 23 oder das Funktionselement 50 jeweils für sich ein anderes Material aufweisen.
Das Zufuhrsystem eignet sich insbesondere zur Implantation von Stents. Das
Funktionselement 50 kann also ein Stent umfassen, der, wie in den Figuren
dargestellt, beispielsweise an dem proximalen Ende 51 und an einem distalen Ende 52 röntgensichtbare Hülsen bzw. allgemein Markerelemente 54 aufweisen kann. Für die Röntgensichtbarkeit können die Markerelemente 54 beispielsweise Platin umfassen. Es ist auch möglich, dass der Stent bzw. allgemein ein Körperimplantat, das das
Funktionselement 50 bildet, markerfreie Enden aufweist. Es ist weiterhin möglich, dass das Funktionselement 50 andere Konfigurationen aufweist, die die Röntgensichtbarkeit gewährleisten. Beispielsweise kann das Funktionselement 50 aus teilweise röntgensichtbaren und teilweise röntgenunsichtbaren Drahtelementen aufgebaut sein.
Das Funktionsprinzip des Zufuhrsystems wird aus Betrachtung der Figuren 3 bis 6 deutlich:
Innerhalb des Katheters 10 liegt das Funktionselement im komprimierten Zustand vor. Das Funktionselement 50 weist also einen relativ kleinen Querschnittsdurchmesser auf. Dabei umschließt das Funktionselement 50 ebenso wie das Haltemittel 30, das Zwischenstück 40 und der Abkopplungsmechanismus 21 das Betätigungselement 20. Sobald das Funktionselement 50 bzw. die Katheterspitze 11 am Behandlungsort positioniert ist, wird das Betätigungselement 20 und somit das Funktionselement 50, das über das Haltemittel 30 mit dem Betätigungselement 20 verbunden ist, ortsfest gehalten. Der Katheter 10 wird zurückgezogen, so dass die radiale Begrenzung, die der Katheter 10 für das Funktionselement 50 bildet, abschnittsweise gelöst wird. Das Funktionselement 50 expandiert, sobald der Katheter 10 zurückgezogen ist. Dabei erfolgt die Expansion abschnittsweise von distal nach proximal, also vom distalen Ende 52 zum proximalen Ende 51. Das distale Ende 52 wird, wie in Fig. 4 dargestellt, sofort freigesetzt bzw. expandiert. Das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 wird hingegen weiterhin im komprimierten Zustand gehalten, wobei hierzu das
Haltemittel 30 wirksam ist. Das Haltemittel 30 fixiert also das proximale Ende 51 des Funktionselements 50, solange der Abkopplungsmechanismus 21 nicht wirksam ist.
Wie in Fig. 5 dargestellt, wird die Wirksamkeit des Abkopplungsmechanismus 21 dadurch erreicht, dass der Katheter 10 weiter nach proximal gezogen wird, wodurch der Auslöseabschnitt 23 freigelegt wird. Im Wesentlichen analog zu der Expansion des Funktionselements 50, d.h. dem gleichen Prinzip folgend, expandiert der
Auslöseabschnitt 23, sobald die radiale Begrenzung in Form des Katheters 10 entfernt wird. Aus der radialen Expansion des Auslöseabschnitts 23 resultiert eine
Längenänderung des Auslöseabschnitts 23. Insbesondere wird die axiale Länge des Auslöseabschnitts 23 verkürzt bzw. die Distanz zwischen dem fest mit dem
Betätigungselement verbundenen proximalen Ende 21a des Abkopplungsmechanismus 21 und dem Zwischenstück 40 verringert. Dabei wird das Zwischenstück 40 relativ zum Betätigungselement 20 in proximaler Richtung bewegt. Durch die feste
Verbindung des zweiten Arretierungselementes 32 mit dem Zwischenstück 40 wird auch das zweite Arretierungselement 32 in proximale Richtung bewegt und somit versetzt zum ersten Arretierungselement 31 angeordnet.
Das zweite Arretierungselement 32 ist vorzugsweise als Hülse 34 ausgebildet, die das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 im Haltezustand umschließt. Im
Haltezustand ist also das zweite Arretierungselement 32 auf gleicher Höhe angeordnet wie das erste Arretierungselement 31. Dabei bewirkt das erste Arretierungselement 31, das vorzugsweise reib- oder formschlüssig mit dem Funktionselement 50, insbesondere dem proximalen Ende 51, verbindbar ist, eine axiale Fixierung des Funktionselements 50. Die Funktion des ersten Arretierungselements 31 besteht also darin, eine axiale Bewegung des Funktionselements 50 bezüglich des
Betätigungselements 20 zu verhindern. Dazu kann das erste Arretierungselement 31 ein verformbares Material aufweisen, das fest mit dem Betätigungselement 20 verbunden ist. Beispielsweise kann das erste Arretierungselement 31 ein
gummiartiges Material, beispielsweise in Form eines gummiartigen Schlauchs, vorzugsweise umfassend Silikon, aufweisen. Das proximale Ende 51 des
Funktionselements 50 kann zumindest teilweise in das formbare Material eintauchen, so dass eine im Wesentlichen formschlüssige Verbindung erreicht wird. Dabei kann die Verformung des gummiartigen Materials eine elastische und/oder plastische Verformung bilden. Das gummiartige Material kann mit dem Betätigungselement 20 stoffschlüssig oder formschlüssig verbunden sein. Beispielsweise kann das
gummiartige Material mit dem Betätigungselement 20 verklebt oder zwischen zwei Hülsen arretiert sein, die zueinander beabstandet auf dem Betätigungselement 20 angeordnet sind. Das gummiartige Material kann teilweise einen Kunststoff und/oder teilweise ein Metall, beispielsweise in Form einer coilartigen Verstärkung, umfassen.
Alternativ kann das erste Arretierungselement 31 ein oder mehrere Vorsprünge aufweisen, die in entsprechende Ausnehmungen des Funktionselements 50 eingreifen, so dass eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Funktionselement 50 und dem ersten Arretierungselement 31 erreicht wird. Anstelle oder zusätzlich zu einer formschlüssigen Verbindung kann auch eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem ersten Arretierungselement 31 und dem Funktionselement 50 vorgesehen sein. Die Verbindung zwischen dem Funktionselement 50 und dem ersten Arretierungselement 31 ist vorzugsweise derart angepasst, dass das Funktionselement 50 zumindest in axialer Richtung fixiert ist. Das zweite Arretierungselement 32 bewirkt hingegen eine radiale Fixierung des Funktionselements 50, insbesondere des proximalen Endes 51. Ähnlich wie der Katheter 10, der für das distale Ende 52 des Funktionselements 50 eine radiale Begrenzung bildet, bildet die Hülse 34 bzw. allgemein das zweite Arretierungselement 32 eine radiale Begrenzung für das proximale Ende 51 des Funktionselements 50. Im Haltezustand umschließt das zweite Arretierungselement 32 das erste
Arretierungselement 31, wobei zwischen dem ersten Arretierungselement 31 und dem zweiten Arretierungselement 32 das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 angeordnet ist. Auf diese Weise ist das Funktionselement 50 sowohl axial als auch radial fixiert. Das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 kann mit dem
Haltemittel 30 klemmverbunden bzw. klemmverbindbar sein, wobei die Klemmung zwischen dem ersten Arretierungselement 31 und dem zweiten Arretierungselement 32 erfolgt. Mit anderen Worten kann das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 zwischen dem ersten Arretierungselement 31 und dem zweiten Arretierungselement 32 reibschlüssig eingespannt sein.
Im Lösezustand, wie in Fig. 5 dargestellt, ist das zweite Arretierungselement 32 gegenüber dem ersten Arretierungselement 31 versetzt angeordnet, insbesondere axial versetzt angeordnet. Durch die Bewegung des Zwischenstücks 40 in proximale Richtung wird das zweite Arretierungselement 32 in proximale Richtung bezüglich des ersten Arretierungselements 31 versetzt, so dass die radiale Begrenzung für das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 aufgehoben ist. Das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 ist somit in radialer Richtung frei und kann expandieren. Das Funktionselement 50 entfaltet sich im Folgenden vollständig und nimmt den implantierten Zustand ein (Fig. 6).
Wie in Fig. 6 weiter zu erkennen, ist es möglich, das Betätigungselement 20 mit dem Abkopplungsmechanismus 21 wieder vollständig in den Katheter 10 zurückzuführen bzw. den Katheter 10 über das Betätigungselement 20 und den
Abkopplungsmechanismus 21 zu schieben. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass für die Freisetzung des Implantats bzw. Funktionselements 50 generell eine Relativbewegung zwischen dem Betätigungselement 20 und dem
Katheter 10 zweckmäßig ist. Dabei ist es unerheblich, in welche Richtung der Katheter 10 bzw. das Betätigungselement 20 bewegt wird, solange zwischen dem Katheter 10 und dem Betätigungselement 20 eine Relativbewegung erfolgt. Konkret ist also möglich, einerseits das Betätigungselement 20 ortsfest zu halten und den Katheter 10 zu bewegen oder alternativ das Betätigungselement 20 zu bewegen und den Katheter 10 zeitgleich ortsfest zu halten.
Der Auslöseabschnitt 23 des Abkopplungsmechanismus 21 ist an beiden Enden einerseits mit dem proximalen Ende 21 des Abkopplungsmechanismus 21 und andererseits mit dem Zwischenstück 40 fest verbunden. Daraus ergibt sich eine besondere Form des Auslöseabschnitts 23 im expandierten Zustand. Insbesondere bildet der Auslöseabschnitt 23 im expandierten Zustand, wie in Fig. 5 erkennbar, eine Wölbung, die sich im Wesentlichen mittig zwischen dem proximalen Ende 21a des Abkopplungsmechanismus 21 und dem Zwischenstück 40 radial nach außen erstreckt. Der Auslöseabschnitt 23 weist also im expandierten Zustand im Wesentlichen eine Längsschnittkontur auf, die der Form einer Gauskurve ähnelt. Damit ergibt sich auf einer dem proximalen Ende 21a des Abkopplungsmechanismus 21 zugewandten Seite des Auslöseabschnitts 23 eine im Wesentlichen schräge Rotationsfläche, die das Wiedereinziehen des Auslöseabschnitts 23 in den Katheter 10 bzw. das Überstülpen des Katheters 10 über den Auslöseabschnitt 23 erleichtert. Somit kann durch eine einfache Relativbewegung zwischen dem Betätigungselement 20 und dem Katheter 10 der Auslöseabschnitt 23 wieder in den komprimierten Zustand überführt werden. Der Abkopplungsmechanismus 21 kann somit zum Entfernen des Zufuhrsystems wieder in dem Katheter 10 angeordnet werden.
Wie zuvor erläutert, kann das Haltemittel 30 unterschiedliche Elemente umfassen. Beispielsweise kann, wie in Fig. 7 dargestellt, das Haltemittel 30 ein erstes
Arretierungselement 31 aufweisen, das ein verformbares Material umfasst Das verformbare Material kann elastisch und/oder plastisch verformbar sein. Vorzugsweise ist das verformbare Material derart angepasst, dass sich die Struktur des distalen Endes 52 des Funktionselements 50 in das verformbare Material einschneidet und somit zumindest teilweise formschlüssig mit dem ersten Arretierungselement 31 verbunden ist. Das verformbare Material umfasst vorzugsweise Silikon oder
Polyurethan.
Eine weitere Möglichkeit, eine formschlüssige Verbindung zwischen dem
Funktionselement 50 und dem ersten Arretierungselement 31 auszubilden, ist in den Fig. 8 und 9 dargestellt. Dabei umfasst das erste Arretierungselement 31 einen Stift 33, der sich radial vom Betätigungselement 20 bzw. Führungsdraht erstreckt. Der Stift 33 ist zur Aufnahme einer Schlaufe 53 des proximalen Endes 51 des
Funktionselements 50 angepasst. Die Verbindung zwischen dem ersten Arretierungselement 31 und dem Funktionselement 50 erfolgt also durch das Eingreifen des Stifts 33 in eine Schlaufe 53 des Funktionselements 50. Dabei kann das Funktionselement 50, wie in Fig. 8 dargestellt, auf dem Umfang des proximalen Endes 51 mehrere Schlaufen 53 umfassen, wobei zumindest eine Schlaufe 53 mit dem Stift 33 zusammenwirkt. Es ist auch möglich, dass ein oder mehrere Stifte 33 über den Umfang des Betätigungselements 20 angeordnet sind und in ein oder mehrere
Schlaufen 53 oder Zellen bzw. Maschen des Funktionselements 50, insbesondere des proximalen Endes 51, eingreifen. In Fig. 9 ist eine Konfiguration dargestellt, in der das Funktionselement 50 am proximalen Ende 51 eine einzige Schlaufe 53 bzw.
Schlinge umfasst, in die der Stift 33 eingreift und das Funktionselement 50 somit axial arretiert. Anstelle eines Stifts 33 kann das erste Arretierungselement 31 auch eine sternartige oder pinähnliche oder hakenartige Form aufweisen. Das erste
Arretierungselement 31 kann sowohl mit dem proximalen Ende 51, als auch mit einem mittleren Abschnitt des Funktionselements 50 koppelbar sein.
Die zuletzt genannte Konfiguration gemäß Fig. 9 ist insbesondere in Verbindung mit einem Funktionselement 50 vorteilhaft, das am proximalen Ende 51 eine einzige, in einer Umfangsebene angeordnete Schlaufe 53 aufweist. Das Funktionselement 50 kann in dieser Konfiguration beispielsweise ein Stent- oder ein Filterelement umfassen. Vorzugsweise umfasst ein derartiges Funktionselement 50 eine geflochtene Gitterstruktur, wobei die Drahtelemente, die das Gittergeflecht bilden, am axialen proximalen Ende 51 in einer schrägen Umfangslinie zusammengeführt und verdrillt sind derart, dass sich die Drahtelemente in einem Punkt vereinen, der in der schrägen Umfangsebene des Funktionselements 50 angeordnet ist. Die Drahtelemente sind dabei jeweils miteinander verdrillt und bilden Drahtstränge, wobei die Drahtanzahl pro Drahtstrang sich abschnittsweise erhöht, indem dem axialen proximalen Ende 51 in diskreten Abständen jeweils ein weiteres Drahtelement der Gitterstruktur zugeführt wird. Auf diese Weise wird eine gleichmäßig glatte Außenkante bzw. axiale Kante des Funktionselements 50 bereitgestellt, die das Gittergeflecht in axialer Richtung vollständig umlaufend abschließt. Gleichzeitig sind alle Drahtelemente des
Funktionselements 50 in einer gemeinsamen Schlaufe 53 vereint, die sich im
Wesentlichen parallel zur Längsachse des Funktionselements 50 in der Umfangsebene erstreckt.
Durch die glatte Axialkante wird erreicht, dass das Funktionselement 50 im
Wesentlichen vollständig expandierbar und gleichzeitig weiterhin mit dem
Zufuhrsystem verbunden ist. In Kombination mit dem Zufuhrsystem ermöglicht das zuvor beschriebene Funktionselement 50 eine besonders exakte Beobachtung der Positionierung, da das Funktionselement 50 im Wesentlichen vollständig im Blutgefäß expandierbar und weiterhin mit dem Betätigungselement 20 verbunden ist, so dass das Funktionselement 50 bedarfsweise repositionierbar ist. Gleichzeitig wird der Effekt der Untersetzung, der durch die Funktionsweise des Zufuhrsystems bei der Entlassung des Funktionselements 50 auftritt, unterstützt, da sich die glatte Axialkante im wesentlichen schräg bezüglich der Mittelachse des Funktionselements 50 erstreckt und somit zu einer zeitversetzten bzw. progressiven Aufweitung des proximalen Endes 51 des Funktionselements führt. Bei der Entlassung spannt sich bzw. expandiert das proximale Ende 51 also nicht abrupt, sondern abschnittsweise zeitverzögert.
Überdies ermöglicht die glatte axiale Kante des proximalen Endes 51 des
Funktionselements 50 ein Zurückziehen des Funktionselements 50 in den Katheter 10 bzw. ein Überstülpen des Katheters 10 über das Funktionselement 50, so dass das Funktionselement 50 nach der Freisetzung im Gefäß wieder vollständig entfernt werden kann. Für eine detaillierte Beschreibung des konstruktiven Aufbaus des Funktionselements 50 wird auf die zeitgleich eingereichte Patentanmeldung unter dem Titel "Medizinische Vorrichtung zur Einfuhr in ein Hohlorgan" verwiesen, die auf die Anmelderin zurückgeht. Da das Funktionselement 50 in dieser Ausgestaltung eine einzige proximale Schlaufe 53 aufweist, ist es möglich, das Funktionselement 50 nach vollständiger Freilassung bzw. Implantation wieder zu„fangen", beispielsweise mit einem ersten Arretierungselement 31, das als Haken oder Fangdraht ausgebildet ist. Alternativ können auch zangenartige Elemente, beispielsweise ein zangenartiges Haltemittel 30, eingesetzt werden, um das vollständig implantierte Funktionselement 50 in den Katheter 10 zurückzuziehen.
In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass das Zufuhrsystem sowohl für sich als auch in Kombination mit einem Funktionselement 50, insbesondere dem zuvor beschriebenen und in der genannten parallelen Patentanmeldung detailliert erläuterten Funktionselement 50, offenbart und beansprucht wird.
In Fig. 11 ist gut zu erkennen, wie das Zufuhrsystem mit dem speziellen
Funktionselement 50 bei der Implantation zusammenwirkt. Das Funktionselement 50 ist dabei vollständig im Gefäß expandiert und gleichzeitig mit dem Betätigungselement 20 verbunden, so dass eine Repositionierung oder ein Zurückziehen des
Funktionselements 50 weiterhin möglich ist. Die Entscheidung, das Funktionselement 50 vollständig zu entlassen und als Dauerimplantat im Körper zu belassen, kann somit verzögert werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Entscheidung von weiteren Faktoren, beispielsweise der Wirksamkeit eines Medikaments am Behandlungsort abhängig zu machen.
Eine Variante für den Auslöseabschnitt 23 ist in den Fig. 12 und 13 dargestellt. Darin ist zu erkennen, dass der Auslöseabschnitt 23 gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel als radial expandierbare Feder 24 ausgebildet sein kann. Die radial expandierbare Feder 24 ist fest mit dem proximalen Ende 21a des
Abkopplungsmechanismus 21, das gemäß Fig. 12 als Coil ausgebildet ist, und dem Zwischenstück 40, das ebenfalls als Coil ausgebildet ist, verbunden. Die radial expandierbare Feder 24 weist dabei wenigstens eine, insbesondere zwei, spiralförmige Windungen 25 auf, die einen größeren Querschnittsdurchmesser umfassen, als die Coils, die das proximale Ende 21a bzw. das Zwischenstück 40 bilden. Insbesondere ist der Querschnittsdurchmesser der spiralförmigen Windungen 25 größer ausgebildet als das Lumen bzw. der Innendurchmesser des Katheters 10. Im komprimierten Zustand des Auslöseabschnitts 23, also in der Anordnung innerhalb des Katheters 10, ist die radial expandierbare Feder 24 gestreckt, wobei die spiralförmigen Windungen 25 durch die Begrenzung, die der Katheter 10 bildet an einer radialen Expansion gehindert sind. Nach Entfernen der radialen Begrenzung, d.h. nach Entfernen des Katheters 10 aus dem Bereich des Auslöseabschnitts 23, wird die Vorspannkraft der radial expandierbaren Feder 24 wirksam, wie in Fig. 13 dargestellt. Die radial expandierbare Feder 24 wirkt dabei als Zugfeder, da die radiale Expansion zu einer Verkürzung der Feder 24 führt. Durch die Verkürzung der Feder 24 wird das
Zwischenstück 40 in proximaler Richtung bewegt und die durch den Auslöseabschnitt 23 erzeugte Lösekraft somit auf das Haltemittel 30, insbesondere das zweite
Arretierungselement 32 übertragen, das bezüglich des ersten Arretierungselements 31 nach proximal verschoben wird. Damit wird die radiale Begrenzung für das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 aufgehoben, so dass das proximale Ende 51 expandieren kann. Das Funktionselement 50 wird somit vollständig freigesetzt.
Die Feder 24 kann sowohl den Auslöseabschnitt 23, als auch das proximale Ende 21a des Abkopplungsmechanismus' 21 sowie das Zwischenstück 40 bilden. Dabei ist vorzugsweise der den Auslöseabschnitt 23 bildende Bereich der Feder 24 radial expandierbar. Die Bereiche der Feder 24, die das proximale Ende 21a des
Abkopplungsmechanismus 21 bzw. das Zwischenstück 40 bilden, sind vorzugsweise in axialer Richtung starr. Das bedeutet, dass das proximale Ende 21a des
Abkopplungsmechanismus 21 und das Zwischenstück 40 im Wesentlichen keine axiale Längenänderung erfahren. Insbesondere das Zwischenstück 40 weist
vorteilhafterweise in axialer Richtung eine konstante Länge auf, sodass die
Auslösekraft möglichst direkt an das Haltemittel 30 übertragbar ist. Analog ist es zweckmäßig, wenn das proximale Ende 21a des Abkopplungsmechanismus 21 eine konstante Länge aufweist. Dadurch wird verhindert, dass sich eine Verkürzung des Auslöseabschnitts 23 in eine Längenänderung des proximalen Endes 21a des
Abkopplungsmechanismus umsetzt und somit die auf das Haltemittel 30 wirkende Auslösekraft reduziert wird. Die Fixierung bzw. Steifigkeit der äußeren Bereiche der Feder 24 kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Feder 24 in den äußeren Bereichen mit dem Betätigungselement 20 an unterschiedlichen Stellen verklebt ist. Die Bereiche der Feder 24, die zwischen den Klebestellen angeordnet sind, sind auf diese Weise in axialer Richtung gegen eine Verlängerung bzw.
Verkürzung blockiert. Alternativ ist es möglich, dass sich die radial expandierbare Feder 24 nur über den Auslöseabschnitt 23 erstreckt. Das proximale Ende 21a des Abkopplungsmechanismus 21 und das Zwischenstück 40 können durch zusätzliche Elemente gebildet sein. Beispielsweise können zwei Schläuche vorgesehen sein, wobei jeweils ein Schlauch den proximalen Abschnitt 21a des Abkopplungsmechanismus 21 bzw. das Zwischenstück 40 bildet.
Alternativ kann vorgesehen sein, dass sich die Feder 24 bis zum Haltemittel 30 erstreckt. Die Feder 24 kann also sowohl den Auslöseabschnitt 23, als auch das Zwischenstück 40 bilden und insgesamt radial expandierbar sein. Mit anderen Worten wird im Rahmen der Anmeldung auch ein Zufuhrsystem für ein medizinisches
Funktionselement 50 offenbart, das einen Katheter 10, ein Betätigungselement 20, das im Katheter 10 längsverschieblich angeordnet ist, und ein Haltemittel 30 umfasst, das mit einem proximalen Ende 51 des Funktionselements 50 verbindbar ist derart, dass das Funktionselement 50 im Gebrauch durch das Betätigungselement 20 relativ zum Katheter 10 bewegbar ist. Das Haltemittel 30 ist proximal mit einem
Abkopplungsmechanismus 21 verbunden, der zum Freisetzen des Funktionselements 50 eine Lösekraft auf das Haltemittel 30 ausübt, wobei der Abkopplungsmechanismus 21 eine radial expandierbare Feder 24 oder allgemein ein radial expandierbares, federndes Element, insbesondere eine Zugfeder, aufweist, die innerhalb des Katheters 10 gestreckt ist und beim Freisetzen aus dem Katheter 10 durch eine radiale
Expansion verkürzt wird derart, dass sich das Haltemittel 30 zum vollständigen
Freisetzen des Funktionselements relativ zum proximalen Ende 51 des
Funktionselements 50 bewegt. Die Feder 24, insbesondere die Zugfeder, kann direkt mit der Hülse 32 verbunden sein, die das Haltemittel 30 bildet. Ein in axialer Richtung starres bzw. geometrisch definiertes Zwischenstück 40 ist nicht zwingend erforderlich. Es ist also möglich, dass zwischen dem Abkopplungsmechanismus 21, insbesondere der Feder 24, und dem Haltemittel 30, insbesondere der Hülse 32, kein Zwischenstück 40 vorgesehen ist. Eine alternative Betrachtungsweise dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Feder 24 sowohl den Abkopplungsmechanismus 21, als auch das Zwischenstück 40 bildet, wobei das Zwischenstück 40 einerseits in radialer Richtung und andererseits in axialer Richtung flexibel, insbesondere expandierbar, ist. Die Feder 24 weist somit einen distalen Abschnitt auf, der dem Zwischenstück 40 der weiteren Ausführungsbeispiele entspricht, wobei der distale Abschnitt expandierbar und in axialer Richtung längenänderbar ist. Unter diesem Aspekt gehört das
Zwischenstück 40 konstruktiv zum Abkopplungsmechanismus 21. Das Zwischenstück 40 kann die gleiche geometrische Konstruktion wie der Abkopplungsmechanismus 21 aufweisen. Auch in funktionaler Hinsicht besteht kein Unterschied zwischen dem Zwischenstück 40 und dem Abkopplungsmechanismus 21. Das Zwischenstück 40 kann daher in gleicher Weise wie der Abkopplungsmechanismus expandieren. Aufgrund der Länge der Hülse 32 erfolgt durch die alleinige Expansion des Zwischenstück 40 bzw. des distalen Abschnitts der Feder 24 keine vollständige Freisetzung des
Funktionselements 50. Vielmehr wird die vollständige Freisetzung des
Funktionselements 50 erst durch die Expansion des Abkopplungsmechanismus 21, also eines proximalen Abschnitts der Feder 24, bewirkt.
Die Entlassung des Funktionselements 50 erfolgt bei der vorgenannten Variante im Wesentlichen genauso, wie bei den Ausführungsbeispielen mit einem starren
Zwischenstück 40. Insbesondere wird das Funktionselement 50 durch Zurückziehen des Katheters 10 in proximale Richtung sukzessive freigelegt und expandiert. Die Expansion des Funktionselements 50 erfolgt dabei von distal nach proximal. Sobald die Katheterspitze 11 die Hülse 32 bzw. allgemein das Haltemittel 30 erreicht hat, wird dieses mit dem Funktionselement 50 aus dem Katheter 10 entlassen bzw.
freigelegt. Während des gesamten Vorgangs erfolgt die Relativbewegung zwischen Funktionselement 50 und Katheter 10 durch eine Verschiebung des Katheters 10. Das Funktionselement 50 bleibt im Wesentlichen ortsfest positioniert. Sobald die
Katheterspitze 11 nach weiterem Zurückziehen das Haltemittel 30 freigelegt hat, wird die erste Windung der Feder 24 aus dem Katheter 10 entlassen. Da die Feder 24 im entlassenen Zustand einen größeren Querschnittsdurchmesser als innerhalb des Katheters aufweist, erfolgt durch die Freisetzung der ersten Windung der Feder 24 gleichzeitig eine Expansion der ersten Windung. Dabei wirkt die Lösekraft der ersten Windung, also die Federkraft der Feder 24, auf das Haltemittel 30. Durch die mit der radialen Expansion der Feder 24 verbundene Längskontraktion der Feder 24 wird das Haltemittel 30 in proximale Richtung relativ zum Funktionselement 50 bewegt. Die Weglänge, die die Hülse 32 bzw. das Haltemittel 30 dabei zurücklegt, entspricht dem Federweg der bisher entlassenen Windungen der Feder 24. Vorzugsweise ist die Hülse 32 derart angepasst, dass eine vollständige Freisetzung des proximalen Endes 51 des Funktionselements 50 aus dem Haltemittel 30 nach Freisetzung von mehr als einer Windung, insbesondere wenigstens 2 vollständigen Windungen, der Feder erfolgt. Dies kann einerseits durch den Steigungswinkel und die radiale Ausweitung, also den Expansionsgrad, der Federspirale und andererseits durch die Länge der Hülse 32 eingestellt werden. Beispielsweise kann die Hülse 32 derart lang ausgebildet sein, dass das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 bei Freisetzung der ersten Windungen der Feder 24 zunächst in der Hülse 32 in distale Richtung gleitet bzw. die Hülse 32 in proximale Richtung über das proximale Ende 51 des Funktionselements 50 gezogen wird, ohne das Funktionselement 50 vollständig zu entlassen. Erst nach Freilegung von einigen Windungen der Feder 24 aus dem Katheter 10 ist eine derart große Federlänge bzw. Federverkürzung eingestellt, dass die Hülse 32 vollständig von dem proximalen Ende 51 des Funktionselements 50 abgezogen wird. In diesem Fall kann die erste Windung der Feder 24 als Zwischenstück 40 angesehen werden. Zwar weitet sich die erste Windung der Feder 24 aus bzw. expandiert bei Entlassung aus dem Katheter 10. Die dadurch bewirkte Verkürzung der ersten Windung reicht jedoch nicht aus, um das Funktionselement 50 vollständig freizusetzen. Vielmehr erfolgt bei der Ausweitung des Zwischenstücks 40 eine relative Bewegung des Haltemittels 30 gegenüber dem proximalen Ende des Funktionselements 50. Die vollständige
Freisetzung des Funktionselements 50 wird erst durch die zweite oder eine weitere Windung bewirkt. Die zweite und eventuell folgende Windung bildet dabei den
Abkopplungsmechanismus 21. Dabei ist es zweckmäßig, wenn das proximale Ende 51 innerhalb der Hülse 32 bzw. des Haltemittels 30 an einem proximalen Anschlag des Haltemittels 30 anliegt.
Die Expansion bzw. Teilexpansion des Funktionselements 50 bewirkt eine Erhöhung der Reibungskraft zwischen dem proximalen Ende 51 des Funktionselements 50 und der Hülse 32. Der Relativbewegung zwischen der Hülse 32 und dem Funktionselement 50 steht daher die von dem proximalen Ende 51 auf das Innere der Hülse 32 wirkende Reibungskraft entgegen. Daher ist die Feder 24, insbesondere hinsichtlich ihrer Federkraft, derart ausgelegt bzw. angepasst, dass die Reibungskraft zwischen dem proximalen Ende 51 des Funktionselements 50 und der Hülse 32 überwindbar ist. Die Federkraft der Feder 24 ist also größer als die Reibungskraft zwischen dem proximalen Ende 51 des Funktionselements 50 und der Hülse 32.
Insgesamt ändert sich der Federweg bzw. der Grad der Verkürzung der Feder 24 graduell beim Entlassen bzw. Freisetzen aus dem Katheter 10. Die graduelle Änderung des Federwegs kann mit unterschiedlichen Federtypen erreicht werden, die jeweils im Zusammenhang mit allen Ausführungsbeispielen bzw. generell im Zusammenhang mit der Erfindung offenbart werden. Der Abkopplungsmechanismus bzw. ein als
Abkopplungsmechanismus geeigneter Federtyp kann beispielsweise ein
expandierbares Rohr mit Längsschlitzen umfassen, also mit Schlitzen, die sich in axialer Längsrichtung des Rohrs erstrecken und die auf dem Umfang des Rohrs verteilt angeordnet sind. Im entspannten Zustand ist der mittlere Bereich des Rohrs radial nach außen gewölbt. Im gestreckten, d .h. im vorgespannten Zustand ist das Rohr im Wesentlichen zylinderförmig. Mit zunehmender Entlassung des Rohrs aus der Zufuhrleitung nimmt die radiale Expansion des Rohrs allmählich zu, so dass die durch das Rohr erzeugte Verkürzung des Abkopplungsmechanismus entsprechend graduell steigt.
In diesem Fall wird das Zwischenstück 40 durch einen distalen Abschnitt des Rohrs gebildet, der mit dem Halteelement 30 verbunden ist. Dieser Bereich ist teilweise expandierbar, wobei die Expansion nicht ausreicht, um das Funktionselement 50 vollständig freizusetzen. Insbesondere ist das Rohr derart angepasst, dass die
Expansion des Zwischenstücks 40 bzw. des distalen Abschnitts nicht ausreicht, um entweder eine ausreichende Lösekraft zur Überwindung der Reibungskraft zwischen dem Haltemittel 30 und dem proximalen Ende 51 des Funktionselements 50 zu aufzubringen oder um eine ausreichende Verkürzung bereitzustellen, die ein vollständiges Herausgleiten des proximalen Endes 51 des Funktionselements 50 aus dem Haltemittel 30, insbesondere der Hülse 32, bewirkt. Der
Abkopplungsmechanismus 21 wird in diesem Fall durch einen proximalen Abschnitt des Rohrs gebildet, dessen Expansion zur vollständigen Freisetzung des
Funktionselements 50 führt.
Ein weiterer Federtyp, der zur Bildung des Abkopplungsmechanismus 21 und gegebenenfalls des Zwischenstücks 40 geeignet ist, kann eine Federwindung oder eine partielle Federwindung aufweisen. Ein distaler Abschnitt der Windung oder der partiellen Windung, der mit dem Halteelement 30 verbunden ist, bildet das
Zwischenstück 40, dessen Expansion nicht zu einer vollständigen Freisetzung des Funktionselements 50 führt. Insbesondere ist die Expansion bzw. der Expansionsgrad des distalen Abschnitts nicht ausreichend, um entweder eine ausreichende Lösekraft zur Überwindung der Reibungskraft zwischen dem Haltemittel 30 und dem proximalen Ende 51 des Funktionselement 50 aufzubringen oder um eine ausreichende
Verkürzung bereitzustellen, die ein vollständiges Herausgleiten des proximalen Endes 51 des Funktionselements 50 aus dem Haltemittel 30, insbesondere der Hülse 32, bewirkt. Erst die Ausweitung eines proximalen Abschnitts der Federwindung führt entweder zu einer ausreichenden Lösekraft oder zu einem ausreichenden Federweg, so dass das Funktionselement 50 vollständig freisetzbar ist.
Wenn der Abkopplungsmechanismus als Spiralfeder ausgebildet ist, steigt die
Federkraft mit dem Freisetzen der ersten Windung auf den maximalen Wert an. Durch eine entsprechende Steigung kann die axiale Länge der ersten Windung bzw. auch der nachfolgend weiteren proximal angeordneten Windungen so eingestellt werden, dass die Federkraft durch das Freisetzen des Abkopplungsmechanismus allmählich steigt. Der Federweg wird durch die Anzahl der Windungen der Spiralfeder bestimmt. Je größer die Anzahl der Windungen ist, umso länger ist der Federweg. Die Federkraft ist dabei unabhängig von der Anzahl der Windungen, sondern steigt mit dem
Entlassungsgrad einer einzigen Windung bis auf den maximalen Wert kontinuierlich an. Beispielsweise kann die lösbare Verbindung zwischen dem Funktionselement 30 und dem Haltemittel 30, insbesondere der Hülse 32, ein maximales Spiel bzw. einen maximalen Verschiebeweg aufweisen, der dem Federweg wenigstens einer Windung entspricht, so dass erst beim Freisetzen einer proximal nachfolgenden Windung das Funktionselement 50 vollständig aus der Hülse 32 freigelegt wird.
Im Allgemein beschränkt sich die Erfindung nicht auf ein geometrisch definiertes Zwischenstück 40, dessen Querschnittsdurchmesser nach seiner Entlassung aus dem Katheter 10 unverändert bleibt. Das Zwischenstück 40 kann selbst, wie der
Abkopplungsmechanismus 21, radial ausweitbar sein. Dadurch ermöglicht das
Zwischenstück 40 ein erstes Gleiten des Haltemittels 30 relativ zum Funktionselement 50, insbesondere zum proximalen Ende 51 des Funktionselements 50, ohne allerdings die vollständige Freisetzung des Funktionselements 50 zu bewirken. Die Expansion des Zwischenstücks 40 kann eine erste axiale Kraft auf das Halteelement 30 ausüben, wobei diese Kraft zur Überwindung der Reibungskraft oder Verbindungskraft zwischen der Hülse 32 und dem Funktionselement nicht ausreicht. Vielmehr ermöglicht erst die Expansion und damit verbundene Verkürzung des Abkopplungsmechanismus 21, der proximal zum Zwischenstück 40 angeordnet ist, die vollständige Freisetzung des proximalen Endes 51 des Funktionselements 50 aus der Hülse 32.
Es ist im Allgemeinen auch denkbar, dass bei einer weiteren Variante des
Zufuhrsystems das erste Arretierungsmittel 31 bezüglich des Betätigungselements 20 längsaxial bewegbar und das zweite Arretierungselement 32 mit dem
Betätigungselement 20 fest verbunden ist. Beispielsweise kann das zweite
Arretierungselement 32 radial nach innen gerichtete Stege umfassen, die mit dem Betätigungselement 20 fest verbunden sind. Das erste Arretierungselement 31 weist in dieser Konfiguration entsprechende Finger auf, die in die Zwischenräume zwischen den Stegen des zweiten Arretierungselements 32 eingreifen. Das Funktionselement 50 ist zwischen dem ersten Arretierungselement 31 und dem zweiten
Arretierungselement 32 fixiert. Die Auslösekraft wirkt dabei auf das erste
Arretierungselement 31, dessen Finger zum Lösen des Funktionselements 50 aus den Zwischenräumen zwischen den Stegen des zweiten Arretierungselements 32
herausgleiten.
Das Zufuhrsystem eignet sich im Allgemeinen für Körperimplantate, beispielsweise Stents, Flowdiverter, Filter, korbartigen Temporärimplantaten oder Occlusionsdevices, sowie allgemein für lasergeschnittene oder durch kombinierte Sputter-Ätz-Techniken hergestellte Implantate oder Vorrichtungen bzw. Funktionselemente 50, insbesondere für Funktionselemente 50 mit geschlossenen Zellen (closed-cell-Struktur). Überdies ist das Zufuhrsystem vorteilhaft in Verbindung mit bespannten bzw. beschichteten
Funktionselementen 50, insbesondere Stents, einsetzbar, wobei die Beschichtung bzw. Bespannung Kunststoffe und/oder Medikamente umfassen kann. Das Zufuhrsystem kann zur Behandlung von Thrombosen eingesetzt werden, wobei die Möglichkeit der Rückziehbarkeit des Funktionselements 50 vorteilhaft ist. Beispielsweise kann ein Stent zur Aufweitung eines Thrombus eingesetzt werden. Falls sich der Thrombus, beispielsweise durch eine medikamentöse Behandlung, vollständig auflöst, kann der Stent über das Zufuhrsystem wieder entfernt werden. Sollte sich der Thrombus nicht vollständig auflösen, besteht die Möglichkeit, den Stent vollständig im Gefäß zu entlassen und als Dauerimplantat bereitzustellen.
Bevorzugte Materialen für das Zwischenstück 40, insbesondere einen Schlauch, der das Zwischenstück bildet, sind Polytetrafluorethylen (PTFE) oder Fluorelastomere beispielsweise FEP. Diese Materialen ermöglichen eine hohe queraxiale Flexibilität ohne eine ausgeprägte axiale Dehnung. Eine geringe axiale Dehnung ist bevorzugt, da damit erreicht wird, dass die Lösekraft vom Abkopplungsmechanismus 21 auf das Haltemittel 30 möglichst direkt übertragen wird. Der Auslöseabschnitt 23 bzw. die radial expandierbare Feder 24 können Nitinol oder allgemein eine Nickel-Titan- Legierung umfassen. Derartige Materialien sind aufgrund der elastischen
Eigenschaften, die in einem großen Deformationsbereich wirksam sind, vorteilhaft. Das zweite Arretierungselement 32, insbesondere die Hülse 34 kann ebenfalls vorzugsweise eine Nickel-Titan-Legierung, insbesondere Nitinol, umfassen. Alternativ kann die Hülse 34 einen Stahl, insbesondere medizinischen Edelstahl, oder ein röntgensichtbares Material aufweisen. Als röntgensichtbare Materialien kommen beispielsweise Platin, Wolfram oder Tantal in Betracht. Andere Metalle, die zur Anwendung in einem Körper zugelassen sind, sind möglich. Alternativ kann die Hülse 34 auch einen Kunststoff, beispielsweise Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyimid (PI), Polyamid (PA), Polyurethan (PU) oder ein thermoplastisches Copolyamid,
beispielsweise PEBAX, umfassen.
Bezugszeichenliste
10' Katheter
11' Katheterspitze
50' Funktionselement
10 Katheter
11 Katheterspitze
20 Betätigungselement
21 Abkopplungsmechanismus
21a proximales Ende
21b distales Ende
23 Auslöseabschnitt
24 radial expandierbare Feder
25 spiralförmige Windung
30 Haltemittel
31 erstes Arretierungselement
32 zweites Arretierungselement
33 Stift
34 Hülse
0 Zwischenstück Funktionselement proximales Ende distales Ende Schlaufe
Markerelement Blutgefäß
Gefäßkrümmung
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