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Title:
SYSTEM AND METHOD FOR GENERATING AND OUTPUTTING STEREOSCOPIC VIDEO FILMS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/170025
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a system (1) for outputting a stereoscopic video film (2). The system (1) has a data processing unit (3) which is designed to receive and process a monoscopic video film (7) and to output the stereoscopic video film (2). The monoscopic video film (7) is received with a video capturing device (4) which only has a single lens (8). The system (1) is characterized in that the data processing unit (3) is designed to receive and analyze movement information (14) assigned to the monoscopic video film (7) or to ascertain the movement information (14) to be assigned to the monoscopic video film (7). The movement information (14) is characterized by a movement direction (27) of the video capturing device (4) relative to a filmed object (11). The data processing unit (3) is designed to generate the stereoscopic video film (2) from two content-identical monoscopic video films which have a delay relative to each other.

Inventors:
KLESZCZ ALEXANDER (PL)
Application Number:
PCT/EP2016/058836
Publication Date:
October 27, 2016
Filing Date:
April 21, 2016
Export Citation:
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Assignee:
VISUAL VERTIGO SOFTWARE TECH GMBH (AT)
International Classes:
H04N13/221
Domestic Patent References:
WO2010032058A12010-03-25
Foreign References:
US20110141227A12011-06-16
US20070097206A12007-05-03
US20080080852A12008-04-03
Other References:
ZHANG X ET AL: "VISUAL VIDEO IMAGE GENERATION FROM VIDEO DATA USING PHASE CORRELATION TECHNIQUE", IEICE TRANSACTIONS ON INFORMATION AND SYSTEMS, INFORMATION & SYSTEMS SOCIETY, TOKYO, JP, vol. E83-D, no. 6, 1 June 2000 (2000-06-01), pages 1266 - 1273, XP000976220, ISSN: 0916-8532
ZHANG, X. ET AL.: "Visual video image generation...", IEICE TRANS. INF. & SYST., vol. E83-D, no. 6, June 2000 (2000-06-01), pages 1266 - 1273, XP000976220
Attorney, Agent or Firm:
SCHWARZ & PARTNER PATENTANWAELTE et al. (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. System (1) zur Abgabe eines stereoskopischen Videofilms (2), wobei das System (1) eine Datenverarbeitungseinheit (3) aufweist, die zum Empfang und zur Verarbeitung von einem monoskopischen Videofilm (7), und zur Abgabe des stereoskopischen Videofilms (2) ausgebildet ist, wobei der monoskopische Video film (7) mit einem, nur ein Einzelobjektiv (8) aufweisenden, Videoaufnahmegerät (4) des Systems (1) aufgenommenen wurde, dadurch gekennzeichnet, dass

die Datenverarbeitungseinheit (3) zum Empfangen und zum Auswerten einer dem

monoskopischen Video film (7) zugeordneten Bewegungsinformation (14), oder zum

Ermitteln der, dem monoskopischen Videofilm (7) zuzuordnenden, Bewegungsinformation (14), und zum Auswerten der empfangenen oder ermittelten Bewegungsinformation (14) ausgebildet ist, die eine Bewegungsrichtung (27) des Videoaufhahmegeräts (4) relativ zu einem gefilmten Objekt (11) kennzeichnet, wobei die Datenverarbeitungseinheit (3) zum Erstellen des stereoskopischen Videofilms (2) aus zwei inhaltlich identischen, zeitlich zueinander verzögerten monoskopischen Videofilmen ausgebildet ist, wobei die

Datenverarbeitungseinheit (3) beim Vorhandensein einer ersten Bewegungskomponente (17) des Videoaufnahmegeräts (4) in Richtung der optischen Achse des Einzelobjektivs (8) während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames (21) nur die linke Hälfte (22) oder nur die rechte Hälfte (23) der Frames (21) des monoskopischen Video films (7) auswählt.

2. System (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite

Bewegungskomponente (18) des Videoaufnahmegeräts (4) quer zur Richtung der optischen Achse des Einzelobjektivs (8) ermittelt wird, wobei die Datenverarbeitungseinheit (3), beim Vorhandensein ausschließlich der ersten Bewegungskomponente (17), zum Ermitteln des stereoskopischen Videofilms (2) gemäß einer ersten Verarbeitung (15) und, beim

Vorhandensein der zweiten Bewegungskomponente (18) während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames (21), zum Ermitteln des stereoskopischen Video films (2) gemäß einer zweiten Verarbeitung (16) ausgebildet ist.

3. System (1) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

Datenverarbeitungseinheit (3) bei der ersten Verarbeitung (15) nur die linke Hälfte (22) oder nur die rechte Hälfte (23) der Frames (21) des monoskopischen Video films (7), zur

Darstellung von zwei inhaltlich identischen, zeitlich zueinander verzögerten

monoskopischen Videofilmen als stereoskopischen Videofilm (2), auswählt, wobei die Datenverarbeitungseinheit (3), bei ausgewählter linker Hälfte (22), beziehungsweise bei ausgewählter rechter Hälfte (23), der Frames (21) des monoskopischen Video films (7), zum verzögerten Abgeben des monoskopischen Videofilms für das linke Auge (24),

beziehungsweise für das rechte Auge (25), des Betrachters (26) des stereoskopischen Videofilms (2), und zum unverzögerten Abgeben des monoskopischen Videofilms für das rechte Auge (25), beziehungsweise für das linke Auge (24), des Betrachters (26) des stereoskopischen Videofilms (2) ausgebildet ist.

4. System (1) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die

Datenverarbeitungseinheit (3) bei der zweiten Verarbeitung (16) nur die linke Hälfte (22) oder nur die rechte Hälfte (23) der Frames (21) des monoskopischen Video films (7), zur Darstellung der zwei inhaltlich identischen, zeitlich zueinander verzögerten monoskopischen Videofilme als stereoskopischen Videofilm (2), auswählt, wobei die

Datenverarbeitungseinheit (3) bei Vorliegen einer zweiten Bewegungskomponente (18), die einer relativen Bewegung des Videoaufnahmegeräts (4) zum gefilmten Objekt (11) von links nach rechts, beziehungsweise von rechts nach links, entspricht, zum verzögerten Abgeben des monoskopischen Videofilms für das linke Auge (24), beziehungsweise für das rechte Auge (25), des Betrachters (26) des stereoskopischen Videofilms (2), und zum

unverzögerten Abgeben des monoskopischen Videofilms für das rechte Auge (25), beziehungsweise für das linke Auge (24), des Betrachters (26) des stereoskopischen

Videofilms (2) ausgebildet ist.

5. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (3), beim Vorhandensein der ersten Bewegungskomponente (17) des Videoaufnahmegeräts (4) in Richtung der optischen Achse des Einzelobjektivs (8) während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames (21), bei der ersten Verarbeitung (15) und bei der zweiten Verarbeitung (16) ein linksgewichtetes Teilbild (38) als die linke Hälfte (22) oder ein rechts gewichtetes Teilbild (39) als die rechte Hälfte (23) der Frames (21) des monoskopischen Video films (7) auswählt.

6. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem monoskopischen Video film (7) zugeordnete Bewegungsinformation (14) eine Bewegungsrichtung (27) des Videoaufhahmegeräts (4) relativ zu dem gefilmten Objekt (11), eine Bewegungsgeschwindigkeit des Videoaufhahmegeräts (4) und eine

Aufnahmegeschwindigkeit des Videoaufhahmegeräts (4) kennzeichnet.

7. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (3) zum Erstellen des stereoskopischen Videofilms (2) aus zwei inhaltlich identischen, zeitlich zueinander verzögerten monoskopischen Videofilmen ausgebildet ist, wobei die Auswahl der verzögerten Abgabe für entweder das linke Auge (24) oder das rechte Auge (25) des Betrachters (26) sowie der Betrag des zeitlichen Ausmaßes dieser verzögerten Abgabe manuell durchfuhrbar ist.

8. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das System (1) das Videoaufnahmegerät (4) aufweist, an dem ein 3 -Achsenstabilisator (30) vorgesehen ist, der zum Stabilisieren des Videoaufnahmegeräts (4) während der Aufnahme des monoskopischen Videofilms (7) ausgebildet ist.

9. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das System (1) einen Permanentdatenspeicher (5), der zum Speichern des mit dem Videoaufhahmegerät (4) aufgenommenen monoskopischen Videofilms (7) ausgebildet ist, oder eine

Datenkommunikationseinheit (32), die zur drahtlosen Kommunikation des aufgenommenen monoskopischen Videofilms (7) und der dem monoskopischen Videofilm (7) zugeordneten Bewegungsinformation (14) ausgebildet ist, aufweist.

10. System (1) gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein autonomes,

unbemanntes Transportmittel (29), vorzugsweise eine Drohne, zur Aufnahme und zur Führung des Videoaufnahmegeräts (4) vorgesehen ist, wobei das autonome, unbemannte Transportmittel (29) den 3 -Achsenstabilisator (30) und ein GPS-Modul (31) aufweist.

11. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das System (1) eine stereoskopische Anzeigeeinheit (6) aufweist, die mit der Datenverarbeitungseinheit (3) verbunden und zum Anzeigen des stereoskopischen Videofilms (2) ausgebildet ist, wobei die stereoskopische Anzeigeeinheit (6) als Bildschirm eines Fernsehgerätes oder eines

Computers, oder als Projektor ausgebildet ist, und eine 3D-Brille, vorzugsweise eine aktive oder passive Virtual-Reality 3D-Brille, aufweist.

12. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Datenverarbeitungseinheit (3) als mobiles Telekommunikationsgerät (33), wie beispielsweise ein Smartphone, oder als mobiler Tablet-Computer ausgebildet ist, wobei die Datenverarbeitungseinheit (3) gemeinsam mit dem Bildschirm der stereoskopischen

Anzeigeeinheit (6) in einem Gehäuse (34) vorgesehen ist.

13. System (1) gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Videoaufhahmegerät (4) in ortsfester Position, durch eine, zur Erdoberfläche im Wesentlichen parallele, volle 360-Grad-Drehung um eine, zur Erdoberfläche normale, Achse, zur Aufnahme eines monoskopischen 360-Grad-Videof ms (36) ausgebildet ist, wobei die

Datenverarbeitungseinheit (3) zum Ermitteln eines stereoskopischen Panoramabildes (35) aus zwei inhaltlich identischen, zeitlich zueinander verzögerten monoskopischen 360-Grad- Videofilmen ausgebildet ist, wobei die Abgabe des stereoskopischen Panoramabildes (35) gemäß der Bewegungsrichtung und der Bewegungsgeschwindigkeit der - 3D-Brille (38) des Betrachters (26) erfolg.

14. System (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Videoaufnahmegerät (4) als 360-Grad- Videoaufnahmegerät ausgebildet ist, wobei das 360-Grad-Videoaufnahmegerät ein Einzelobjektiv (8), das einen Aufnahmebereich von 360 Grad quer zur optischen Achse des Einzelobjektivs (8) abdeckt , aufweist.

15. Verfahren zur Herstellung und Wiedergabe eines stereoskopischen Videofilms (2) aus einem, mit einem, nur ein Einzelobjektiv (8) aufweisenden, Videoaufnahmegerät (4) aufgenommenen, monoskopischen Videofilm (7), aufweisend die Verfahrensschritte:

A) Empfangen des monoskopischen Videofilms (7) und gegebenenfalls einer dem

monoskopischen Video film (7) zugeordneten Bewegungsinformation (14);

B) Auswerten oder Ermitteln der dem monoskopischen Videofilm (7) zugeordneten

Bewegungsinformation (14), die eine Bewegungsrichtung (27) des Videoaufnahmegeräts (4) relativ zu einem gefilmten Objekt (11) kennzeichnet;

C) Ermitteln zweier, inhaltlich identischer, monoskopischer Videofilme des abzugebenden stereoskopischen Videofilms (2) aus dem monoskopischen Videofilm (7);

D) Verzögern eines der beiden monoskopischen Videofilme des abzugebenden

stereoskopischen Videofilms (2);

16. Verfahren gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass, nach dem

Verfahrensschritt D), in einem Verfahrensschritt E) die Abgabe des in den

Verfahrensschritten A)-D) hergestellten stereoskopischen Videofilms (2) an eine

stereoskopische Anzeigeeinheit (6) erfolgt.

17. Verfahren gemäß Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass in dem

Verfahrensschritt C) der stereoskopische Videofilm (2) aus zwei, inhaltlich identischen, monoskopischen Video filmen ermittelt wird, die jeweils einem linksgewichteten Teilbild (38) als eine linke Hälfte (22) oder einem rechtsgewichteten Teilbild (39) als eine rechte Hälfte (23) der Frames (21) des monoskopischen Video films (7) entsprechen.

18. Verfahren gemäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Verfahrensschritt C) die, durch eine optische Linse (9) des Einzelobjektivs (8) hervorgerufene Verzerrung eines jeweiligen aufgenommenen Bildes (20) ermittelt wird.

Description:
System und Verfahren zur Herstellung und Abgabe stereoskopischer Video filme

Die Erfindung betrifft ein System zur Abgabe eines stereoskopischen Videofilms, wobei das System eine Datenverarbeitungseinheit aufweist, die zum Empfang und zur Verarbeitung von einem monoskopischen Videofilm, und zur Abgabe des stereoskopischen Videofilms ausgebildet ist, wobei der monoskopische Video film mit einem, nur ein Einzelobjektiv aufweisenden, Videoaufnahmegerät aufgenommenen wurde.

Die Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zur Herstellung und Wiedergabe eines stereoskopischen Video films aus einem, mit einem, nur ein Einzelobjektiv aufweisenden, Videoaufnahmegerät aufgenommenen, monoskopischen Videofilm.

Nach dem Stand der Technik liegt der Schwerpunkt der aktuellen Anzeigetechnologie, wie sie beispielsweise bei Fernsehgeräten, Computerbildschirmen oder in tragbaren Smartphones oder Tablet-Computern zum Einsatz kommt, auf der zweidimensionalen oder

monoskopischen Darstellung. Jedoch basiert das menschliche Sehvermögen auf dem räumlichen oder stereoskopischen Sehen. Um stereoskopische Bilder wiedergeben zu können, bedient man sich der Stereovision, also Bildpaaren mit Tiefeneindruck, die aus jeweils einem Bild für jedes der beiden Augen bestehen, und der Bewegungsparallaxe, welche die Darstellung der Position verschiedener Objekte im Raum durch Bildfolgen eines bewegten Beobachters ermöglicht. Stereoskopische Bilder oder Videofilme bestehen deshalb aus zwei zweidimensionalen Bildern, jeweils für eines der beiden Augen des Betrachters. Das menschliche Gehirn empfängt diese zwei unterschiedlichen Bilder und generiert daraus die räumliche Struktur des Bildes oder Videofilms.

Das Dokument US 2008/0080852 AI offenbart ein System und ein Verfahren zur Erzeugung von stereoskopischen Bildern. Das System nutzt dabei eine Kamera, um mehrere

Multifokus-Aufnahmen eines Objekts zu machen und daraus ein stereoskopisches Bild zu generieren. Dabei wird, mittels einer Datenverarbeitungseinheit und einem komplexen Algorithmus, aus den Multifokus-Aufnahmen ein kombinierter Tiefeneindruck errechnet. Aus den Tiefeneindrücken verschiedener Aufnahmen wird anhand eines weiteren komplexen Algorithmus ein Single-Fokus-Bild ermittelt. Mittels sogenanntem "tiefenbasiertem

Rendering" wird schließlich ein stereoskopisches Bild, bestehend aus einem Bild für das linke Auge und einem Bild für das Rechte Auge des Betrachters, erstellt, welches über eine stereoskopische Anzeigeeinheit darstellbar ist. Bei dem bekannten System hat sich als Nachteil erwiesen, dass für die Erzeugung eines jeden einzelnen stereoskopischen Bildes, mehrere Multifokus-Aufnahmen eines Objekts benötigt werden. Dies belastet die Datenverarbeitungseinheit wie auch einen etwaig benötigten Permanentspeicher gleichermaßen. Für den Fall einer Datenübertragung in Echtzeit kann die sehr große Datenmenge zu Übertragungsproblemen führen. Dadurch, dass für die Erzeugung des stereoskopischen Bildes mehrere komplexe Algorithmen ausgeführt werden, ist die Anforderung an die Leistungsfähigkeit der Datenverarbeitungseinheit sehr hoch. Da die benötigte Zeit für die Erzeugung des stereoskopischen Bildes im Wesentlichen durch die Dauer der Datenübertragung sowie die Durchführung und Berechnung der Algorithmen bestimmt ist, kann diese für eine praktische Anwendung zu lange sein.

Zusätzlich hat sich als Nachteil erwiesen, dass für die Erzeugung eines stereoskopischen Videofilmes, das im vorhergehenden Absatz beschriebene Verfahren für jedes einzelne Frame des Video filmes durchgeführt werden muss. Dies führt unweigerlich zu noch größeren Nachteilen bezüglich der Anforderung an die Leistungsfähigkeit der

Datenverarbeitungseinheit sowie der, für die Erzeugung des stereoskopischen Videos, benötigten Zeit.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System und ein zugehöriges Verfahren zur Herstellung und Ausgabe stereoskopischer Videofilme zu schaffen, bei dem die

vorstehenden Nachteile nicht auftreten, und bei dem die Anforderung an die

Leistungsfähigkeit der Datenverarbeitungseinheit sowie die, für die Erzeugung des stereoskopischen Videos, benötigte Zeit deutlich verringert sind.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabenstellung bei einem System dadurch gelöst, dass die Datenverarbeitungseinheit zum Empfangen und zum Auswerten einer dem monoskopischen Videofilm zugeordneten Bewegungsinformation, oder zum Ermitteln der, dem

monoskopischen Videofilm zuzuordnenden, Bewegungsinformation ausgebildet ist, die eine Bewegungsrichtung des Videoaufnahmegeräts relativ zu einem gefilmten Objekt kennzeichnet, wobei die Datenverarbeitungseinheit zum Erstellen des stereoskopischen Videofilms aus zwei inhaltlich identischen, zeitlich zueinander verzögerten monoskopischen Videofilmen ausgebildet ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabenstellung bei einem Verfahren dadurch gelöst, dass folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:

A) Empfangen des monoskopischen Videofilms und gegebenenfalls einer dem monoskopischen Videofilm zugeordneten Bewegungsinformation;

B) Auswerten oder Ermitteln der dem monoskopischen Videofilm zugeordneten

Bewegungsinformation, die eine Bewegungsrichtung des Videoaufnahmegeräts relativ zu einem gefilmten Objekt kennzeichnet;

C) Ermitteln zweier, inhaltlich identischer, monoskopischer Videofilme des abzugebenden stereoskopischen Videofilms aus dem monoskopischen Videofilm;

D) Verzögern eines der beiden monoskopischen Videofilme des abzugebenden

stereoskopischen Videofilms;

E) Abgabe des in den Verfahrensschritten A)-D) hergestellten stereoskopischen Videofilms an eine stereoskopische Anzeigeeinheit.

Hierdurch ist der Vorteil erhalten, dass der stereoskopische Videofilm direkt aus dem monoskopischen Video film erstellt werden kann, der mit dem, nur ein Einzelobjektiv aufweisenden, Videoaufnahmegerät aufgenommen wurde. Dabei ist kein technisch aufwendiges und kostenintensives, stereoskopisches Aufnahmegerät nötig. Das zugehörige Verfahren, um den stereoskopischen Videofilm aus dem monoskopischen Videofilm zu ermitteln und abzugeben, benötigt, im Vergleich zum oben beschrieben Stand der Technik, keine langwierigen und komplizierten Algorithmen, die von der Datenverarbeitungseinheit auszuführen sind.

Ebenso benötigt das erfindungsgemäße System keine mehrfachen Multifokus-Aufnahmen oder Tiefeneindrücke von mehrfachen Aufnahmen. Diese Vorteile reduzieren die verursachte Datenmenge, die benötigte Auswertezeit, sowie damit einhergehende

Entstehungszeit und -kosten, des stereoskopischen Video films.

Das System benötigt in einer erfindungsgemäßen Ausführung zur Herstellung und Abgabe des stereoskopischen Videofilms aus dem monoskopischen Videofilm ausschließlich die Bildinformation des monoskopischen Video films. Aus diesem kann es die dem

monoskopischen Videofilm zugeordnete Bewegungsinformation, die aus der

Bewegungsrichtung des Videoaumahmegeräts in Relation zu dem gefilmten Objekt besteht, ermitteln.

In einer vorteilhaften Ausführung liegt dem System bereits nach dem Empfangen der Daten, die, dem monoskopischen Videofilm zugeordnete, Bewegungsinformation vor, und die Datenverarbeitungseinheit muss diese Bewegungsinformation nur mehr auswerten. Aus dem monoskopischen Videofilm und der zugeordneten Bewegungsinformation kann die Datenverarbeitungseinheit nun zwei inhaltlich identische, aber zeitlich zueinander verzögerte monoskopischen Videofilme erstellen. Diese gibt sie Seite-an-Seite als den stereoskopischen Video film ab.

Zum Auswerten der Bewegungsinformation unterscheidet die Datenverarbeitungseinheit eine erste Bewegungskomponente des Videoaufnahmegeräts, in Richtung der optischen Achse des Einzelobjektivs, und eine zweite Bewegungskomponente des

Videoaufnahmegeräts, quer zur Richtung der optischen Achse des Einzelobjektivs. Ist während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames des

aufgenommenen monoskopischen Videofilms ausschließlich die erste

Bewegungskomponente vorhanden, wird dieser Frame des stereoskopischen Videofilms gemäß einer ersten Verarbeitung ermittelt. Ist hingegen während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames die zweite Bewegungskomponente vorhanden, wird dieser Frame des stereoskopischen Videofilms gemäß einer zweiten Verarbeitung ermittelt.

Die beiden unterschiedlichen Verarbeitungen sind insofern vorteilhaft, dass sie es dem System ermöglichen, zu jedem Zeitpunkt der Bewegung und bei jeder Bewegungsrichtung des Videoaufnahmegeräts, einen stereoskopischen Effekt, und folglich den stereoskopischen Videofilm, zu ermitteln.

Dabei benutzt die Datenverarbeitungseinheit bei der ersten Verarbeitung nur die linke Hälfte oder nur die rechte Hälfte der Frames des monoskopischen Videofilms zum Ermitteln des stereoskopischen Videofilms. So wird beispielsweise bei ausgewählter linker Hälfte der Frames, jeder Frame des monoskopischen Videofilms auf seine linke Hälfte zugeschnitten. Dieser zugeschnittene monoskopische Videofilm wird dann kopiert, und die beiden inhaltlich identen Filme werden Seite-an-Seite, jeweils für das linke Auge und das rechte Auge des Betrachters, als stereoskopischer Videofilm abgegeben. Um den stereoskopischen Effekt zu ermöglichen, wird der dem linken Auge des Betrachters zugehörige

monoskopische Videofilm des stereoskopischen Videofilms um einen bestimmten Betrag von Frames pro Sekunde verzögert, und der dem rechten Auge des Betrachters zugehörige monoskopische Videofilm des stereoskopischen Videofilms unverzögert abgegeben.

Bei der zweiten Verarbeitung kann die Datenverarbeitungseinheit sowohl die gesamten, also nicht zugeschnittenen, Frames benutzen, oder nur die linke oder die rechte Hälfte der Frames entsprechend der ersten Verarbeitung. Die hierbei vorliegende zweite Bewegungskomponente entspricht dabei einer relativen Bewegung des

Videoaufnahmegeräts zum gefilmten Objekt von - beispielsweise - links nach rechts. Um den stereoskopischen Effekt zu ermöglichen, wird dann im vorliegenden Beispiel der dem linken Auge des Betrachters zugehörige monoskopische Videofilm des stereoskopischen Videofilms um einen bestimmten Betrag von Frames pro Sekunde verzögert, und der dem rechten Auge des Betrachters zugehörige monoskopische Videofilm des stereoskopischen Videofilms unverzögert abgegeben.

In einer vorteilhaften Ausführung benutzt die Datenverarbeitungseinheit, sobald, während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames innerhalb des

aufgenommenen monoskopischen Videofilms, die erste Bewegungskomponente vorliegt, auch bei der zweiten Verarbeitung immer nur die linke Hälfte oder nur die rechte Hälfte aller Frames des monoskopischen Video films. Dies hat den Vorteil, dass während einer

Betrachtung des stereoskopischen Videofilms keine plötzliche Anpassung des Videoformats innerhalb der stereoskopischen Anzeigeeinheit durchgeführt werden muss, was für den Betrachter störend wäre.

Die Datenverarbeitungseinheit muss dabei nicht exakt die linke Hälfte oder exakt die rechte Hälfte der Frames des monoskopischen Videofilms auswählen. Stattdessen kann die

Datenverarbeitungseinheit, beim Vorhandensein der ersten Bewegungskomponente des Videoaufnahmegeräts in Richtung der optischen Achse des Einzelobjektivs während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames, bei der ersten Verarbeitung und bei der zweiten Verarbeitung nur ein linksgewichtetes Teilbild als die linke Hälfte oder nur ein rechtsgewichtetes Teilbild als die rechte Hälfte der Frames des monoskopischen

Videofilms auswählen.

In einer vorteilhaften Ausführung des Systems umfasst die dem monoskopischen Videofilm zugeordnete Bewegungsinformation, zusätzlich zu der Bewegungsrichtung des

Videoaufnahmegeräts relativ zu dem gefilmten Objekt, eine Bewegungsgeschwindigkeit und eine Aufnahmegeschwindigkeit des Videoaufnahmegeräts. Dies hat den Vorteil, dass anhand dieser Information die Datenverarbeitungseinheit automatisch und in Echtzeit ermitteln kann, welcher Teil des stereoskopischen Videofilms um welchen Betrag verzögert werden muss, um den stereoskopischen Effekt optimal zu ermöglichen.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung des Systems lässt sich manuell von einem Benutzer steuern, welcher Teil des stereoskopischen Videofilms von der

Datenverarbeitungseinheit um welchen Betrag verzögert abgegeben wird, um den stereoskopischen Effekt in individueller Weise zu ermöglichen.

In einer vorteilhaften Ausführung des Systems weist das Videoaufnahmegerät einen 3- Achsenstabilisator auf. Der 3 -Achsenstabilisator dient zum Stabilisieren des

Videoaufnahmegeräts während der Aufnahme des monoskopischen Videofilms. Dadurch wird ein„verwackeln" der Aufnahme verhindert und ein stereoskopischer Effekt optimal ermöglicht.

Das Vorsehen eines Permanentdatenspeichers ermöglicht das Speichern des mit dem Videoaufnahmegerät aufgenommenen monoskopischen Video films. Dieser kann dann von der Datenverarbeitungseinheit zeitlich und örtlich unabhängig empfangen und ausgewertet werden. Andererseits ermöglicht das Vorsehen einer Datenkommunikationseinheit zur drahtlosen Kommunikation, dass der aufgenommene monoskopische Videofilm, und vorzugsweise auch die entsprechend zugeordnete Bewegungsinformation, im Rahmen der Funkreichweite örtlich unabhängig und in Echtzeit übertragen werden können.

Ist einer vorteilhaften Ausführung des Systems ist ein autonomes, unbemanntes

Transportmittel, vorzugsweise eine Drohne, zur Aufnahme und zur Führung des

Videoaufnahmegeräts vorgesehen. Im konkreten Fall der Drohne weist diese den 3- Achsenstabilisator und ein GPS-Modul auf. Somit kann der von dem Videoaufnahmegerät aufgenommene monoskopische Videofilm im Wesentlichen in Echtzeit an die

Datenverarbeitungseinheit übermittelt werden.

Weist dabei das System zusätzlich eine stereoskopische Anzeigeeinheit auf, die mit der Datenverarbeitungseinheit verbunden ist, kann der von der Datenverarbeitungseinheit ermittelte stereoskopische Videofilm vom Betrachter im Wesentlichen in Echtzeit angesehen werden.

In einer erfindungsgemäßen Ausführung ist die stereoskopische Anzeigeeinheit als

Bildschirm eines Fernsehgerätes oder eines Computers, oder als Projektor ausgebildet, und weist eine 3D-Brille, vorzugsweise eine Virtual-Reality 3D-Brille, auf.

In einer vorteilhaften Ausführung ist die Datenverarbeitungseinheit Teil eines mobilen Telekommunikationsgeräts, beispielsweise eines Smartphones, oder eines mobilen Tablet- Computers. In Kombination mit der stereoskopischen Anzeigeeinheit, die beispielsweise aus einem Bildschirm des Geräts und einer Virtual-Reality 3D-Brille besteht, können so monoskopische Videos, die mit einem, nur ein Einzelobjektiv aufweisenden, Videoaufnahmegerät, das von einer Drohne bewegt wird, aufgenommenen wurden, in Echtzeit betrachtet werden.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung des Systems wird das Videoaufnahmegerät vom Betrachter oder dem Transportmittel in ortsfester Position gehalten, während ein

monoskopischen 360-Grad- Video film aufgenommen wird. Aus dem aufgenommenen monoskopischen 360-Grad- Video film ermittelt die Datenverarbeitungseinheit ein

stereoskopisches Panoramabild, das aus zwei inhaltlich identischen, zeitlich zueinander verzögerten monoskopischen 360-Grad- Video filmen besteht. Dieses stereoskopische Panoramabild kann vom Betrachter mittels der stereoskopischen Anzeigeeinheit, die beispielsweise aus einem Smartphone und einer passiven Virtual-Reality 3D-Brille besteht, betrachtet werden.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung des Systems ist das Videoaufhahmegerät als 360- Grad- Videoaufnahmegerät ausgebildet. Dabei umfasst das 360-Grad- Videoaufnahmegerät ein Einzelobjektiv, das einen Aufnahmebereich von 360 Grad quer zur optischen Achse des Einzelobjektivs abdeckt. Vorzugsweise umfasst das 360-Grad- Videoaufhahmegerät mehrere Einzelobjektive, vorzugsweise jeweils mit einem eigenen Bildsensor. Die

Datenverarbeitungseinheit ermittelt anhand der monoskopischen Videofilme und der zugeordneten Bewegungsinformationen aller Einzelobjektive den abzugebenden

stereoskopischen Videofilm innerhalb der aufgenommenen 360-Grad-Umgebung. Dabei wird ein fließender Übergang zwischen den unterschiedlichen Aufnahmebereichen der Einzelobjektive ermittelt, sodass sich der Betrachter, der eine passive oder aktive Virtual- Reality 3D-Brille trägt, im Wesentlichen frei in einer stereoskopischen virtuellen Umgebung bewegen kann.

Durch die Ausführung des Videoaufhahmegeräts als 360-Grad- Videoaufnahmegerät ist der Vorteil erhalten, dass im Vergleich zu bekannten 360-Grad-Systemen, welche die 360-Grad- Umgebung in mehreren einzelnen Bildern aufnehmen, die sie nachträglich zusammenführen, kein solches Zusammenführen von Bildern notwendig ist, wodurch auch keine„Stitching- Fehler", das heißt Fehler am Übergang zweier aneinandergefügter Bilder, auftreten. Das Verfahren zur Herstellung und Ausgabe des stereoskopischen Videofilms ist hierdurch vereinfacht und die Qualität des abgegebenen stereoskopischen Videofilms ist verbessert.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Systems werden im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Systems zur Abgabe eines stereoskopischen

Videofilms gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Abgabe eines stereoskopischen Videofilms gemäß der Erfindung.

Figur 3 zeigt eine erste Bewegungskomponente eines Videoaufnahmegeräts gemäß der Erfindung.

Figur 4 zeigt eine zweite Bewegungskomponente des Videoaufnahmegeräts gemäß der Erfindung.

Figur 5 zeigt eine erste Verarbeitung des Systems zur Abgabe des stereoskopischen

Video films.

Figur 6 zeigt ein Blockschaltbild eines Systems zur Abgabe eines stereoskopischen

Videofilms gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 7 zeigt ein Blockschaltbild eines Systems zur Abgabe eines stereoskopischen

Videofilms gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 8 zeigt ein Blockschaltbild eines Systems zur Abgabe eines stereoskopischen

Videofilms gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 9 zeigt ein System zur Abgabe eines stereoskopischen Panoramabildes gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Figur 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Systems 1 zur Abgabe eines stereoskopischen Videofilms 2, wobei das System im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine

Datenverarbeitungseinheit 3, ein Videoaufnahmegerät 4, einen Permanentspeicher 5 und eine stereoskopische Anzeigeeinheit 6 aufweist. Mit dem Videoaufnahmegerät 4 wird dabei ein monoskopischer Videofilm 7 aufgenommen. Das Videoaufnahmegerät 4 ist eine digitale Kamera mit einem Einzelobjektiv 8, einer optischen Linse 9 sowie einem Bildsensor 10. Das Videoaufnahmegerät 4 nimmt mittels der optischen Linse 9, die sich in dem Einzelobjektiv 8 befindet, sowie dem Bildsensor 10 den monoskopischen Video film 7 auf. Befindet sich das Videoaufnahmegerät 4 während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames 21 des aufgenommenen monoskopischen Video films 7 in Bewegung relativ zu zumindest einem gefilmten Objekt 11, kann daraus der stereoskopische Video film 2 ermittelt werden. Befindet sich das Videoaufnahmegerät 4 während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames 21 des aufgenommenen monoskopischen Video films 7 nicht in Bewegung relativ zu zumindest einem gefilmten Objekt 11, kann daraus der stereoskopische Videofilm 2 nicht ermittelt werden, und es wird während dieser Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames 21 des aufgenommenen monoskopischen Videofilms 7 der monoskopische Videofilm 7 anstelle des stereoskopischen Videofilms 2 abgegeben. Die Bewegung des Videoaufnahmegeräts 4 sollte sich dabei zu jedem Zeitpunkt in einer stabilisierten Situation befinden, um einen stereoskopischen Effekt 12 des stereoskopischen Videofilms 2 optimal zu ermöglichen. Der aufgenommene monoskopische Videofilm 7 sollte also zu keinem Zeitpunkt„verwackelt" sein, da sonst auch der stereoskopischen Video film 2„verwackelt" abgegeben wird, und ein stereoskopischer Effekt 12 vermindert wird.

Der monoskopische Videofilm 7 wird von dem Videoaufnahmegerät 4 auf den

Permanentspeicher 5, beispielsweise eine Speicherkarte, übertragen.

Die Datenverarbeitungseinheit 3 empfängt in einem Verfahrensschritt A eine

Bildinformation 13. Verfahrensschritt A sowie nachfolgende Verfahrensschritte B bis E sind in Figur 2 dargestellt. Aus der empfangenen Bildinformation 13 ermittelt die

Datenverarbeitungseinheit 3 in Verfahrensschritt B eine dem monoskopischen Videofilm 7 zuzuordnende Bewegungsinformation 14. Diese Bewegungsinformation 14 entspricht dabei einer Bewegungsrichtung 27 des Videoaufnahmegeräts 4 relativ zu dem gefilmten Objekt 11, das von einem Videoanalyseprogramm als Referenzobjekt gewählt wird. Das

Videoanalyseprogramm markiert das Referenzobjekt mit einem Punkt, und ermittelt die zeitliche Veränderung der Bewegung dieses Punktes. Wird das Referenzobjekt

beispielsweise größer, bewegt sich das Videoaufnahmegerät 4 auf das Referenzobjekt zu, und umgekehrt. Verschiebt sich der Punkt von rechts nach links, bewegt sich das

Videoaufnahmegerät 4 relativ zum Referenzobjekt von links nach rechts, und umgekehrt.

Abhängig von der ermittelten Bewegungsinformation 14 führt die Datenverarbeitungseinheit

3 eine erste 15 und eine zweite Verarbeitung 16 durch, wobei die erste Verarbeitung 15 einer ersten Bewegungskomponente 17 und die zweite Verarbeitung 16 einer zweiten

Bewegungskomponente 18 zugeordnet ist. Die Figuren 3 und 4 stellen diese

Bewegungsrichtungen 18 und 19 dar. Die Bewegungsrichtung 27 des Videoaufnahmegeräts

4 besteht dabei immer aus einem Anteil der ersten Bewegungskomponente 17 und einem Anteil der zweiten Bewegungskomponente 18.

Die erste Bewegungskomponente 17 ist schematisch in Figur 3 dargestellt. Dabei bewegt sich das Videoaufnahmegerät 4 in Richtung der optischen Achse des Einzelobjektivs 8 und der optischen Linse 9, entlang einer Flächennormalen 19, auf die projizierte monoskopische Bildfläche, in der das gefilmte Objekt 11 liegt, zu. Diese projizierte Bildfläche kann als parallel auf ein vom Bildsensor 10 aufgenommenes Bild 20 angesehen werden. Liegt während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden aufgenommenen Bildern 20 der, dem monoskopischen Video films 7 zugeordneten, Bewegungsinformation 14 ausschließlich die erste Bewegungskomponente 17 vor, also ist der Anteil der zweiten Bewegungskomponente 18 an der Bewegungsrichtung 27 des Videoaufnahmegeräts 4 null, ermittelt die Datenverarbeitungseinheit 3 den stereoskopischen Videofilm 2 gemäß der ersten Verarbeitung 15.

Dabei bezieht sich die Bewegungsrichtung 27 des Videoaufnahmengeräts 4 immer auf das vom Bildsensor 10 aufgenommene Bild 20, das zumindest ein gefilmtes Objekt 11 aufweist. Befindet sich tatsächlich nur ein charakteristisches gefilmtes Objekt 11 im aufgenommenen Bild 20, muss zumindest ein charakteristischer Hintergrund im aufgenommenen Bild 20 vorliegen, um daraus einen stereoskopischen Frame des stereoskopischen Videofilms 2 zu ermitteln. Mehrere gefilmte Objekte 11 sind vorteilhaft für den Gebrauch der Erfindung.

Ein Verfahrensschritt C dieser ersten Verarbeitung 15 ist in Figur 5 dargestellt. Bei der ersten Verarbeitung 15 nützt die Erfindung die Verzerrung des jeweiligen aufgenommenen Bildes 20. Das aufgenommene Bild 20 entspricht einem einzelnen aufgenommenen Frame 21 des monoskopischen Video films 7, der sich aus einer zeitlichen Abfolge von Frames 21 zusammensetzt. Die Verzerrung entsteht, wenn sich das Videoaufnahmegerät 4 entlang der ersten Bewegungskomponente 17 auf mehrere zu filmende Objekte zubewegt. Durch den unterschiedlichen Strahlengang des Lichts innerhalb der optischen Linse 9, sowie an deren optischen Übergängen mit der Umgebungsluft, wird jedes gefilmte Objekt 11 nach seiner Aufnahme unterschiedlich stark verzerrt abgebildet. Das im jeweiligen Frame 21 gefilmte Objekt 11 wird umso stärker verzerrt abgebildet, je weiter entfernt es sich - auf der projizierten monoskopischen Bildfläche - von der zentralen Achse der optischen Linse 9 befindet.

Bewegt sich zumindest ein gefilmtes Objekt 11 während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames 21 des monoskopischen Video films 7, wird eine

Bewegungsgeschwindigkeit des Videoaufhahmegeräts 4 entsprechend angepasst, um doppelte oder verschwommene stereoskopische Frames des abzugebenden stereoskopischen Videofilms 2 zu verhindern. Je höher hierbei die Bewegungsgeschwindigkeit des gefilmten Objektes 11 ist, desto höher muss die Bewegungsgeschwindigkeit des Videoaufnahmegeräts 4 sein.

Die Datenverarbeitungseinheit 3 wählt in dem Verfahrensschritt C entweder eine linke Hälfte 22 oder eine rechte Hälfte 23 der aufgenommenen Frames 21 des monoskopischen Video films 7, und schneidet diese Frames 21 auf ihre beispielsweise linken Hälften 22 zu. In einem nächsten Schritt werden die linken Hälften 22 aller dieser Frames 21 kopiert. Diese beiden Abfolgen von inhaltlich identen, zugeschnittenen Frames 21 werden folgend Seite- an-Seite, jeweils für ein linkes Auge 24 und ein rechtes Auge 25 eines Betrachters 26, zueinander verzögert, abgegeben, und bilden den stereoskopischen Video film 2. Im vorliegenden Beispiel werden die beiden monoskopischen Videofilme des abzugebenden stereoskopischen Video films 2 aus den linken Hälften 22 der Frames 21 des aufgenommenen monoskopischen Videofilms 7 gebildet.

Alternativ wählt die Datenverarbeitungseinheit 3 in dem Verfahrensschritt C entweder ein links gewichtetes Teilbild 38 als die linke Hälfte 22 oder ein rechts gewichtetes Teilbild 39 als die rechte Hälfte 23 der Frames 21 des monoskopischen Video films 7, und schneidet diese Frames 21 auf dieses beispielsweise linksgewichtete Teilbild 38 zu. In einem nächsten Schritt werden die linken Hälften 22, gebildet aus den linksgewichteten Teilbildern 38, aller dieser Frames 21 kopiert. Diese beiden Abfolgen von inhaltlich identen, zugeschnittenen Frames 21 werden folgend Seite-an-Seite, jeweils für ein linkes Auge 24 und ein rechtes Auge 25 eines Betrachters 26, zueinander verzögert, abgegeben, und bilden den

stereoskopischen Video film 2.

„Linksgewichtet" bedeutet in diesem Fall, dass sich mehr als die Hälfte, also zumindest 50,1 Prozent, der Fläche oder der Pixel des gewählten Bildausschnitts auf den zugeschnitten wird links von einer Bildmitte, in Figur 5 also das linksgewichtete Teilbild 38 links der

Flächennormalen 19, befinden.„Rechtsgewichtet" bedeutet in diesem Fall, dass sich mehr als die Hälfte, also zumindest 50,1 Prozent, der Fläche oder der Pixel des gewählten

Bildausschnitts auf den zugeschnitten wird rechts von der Bildmitte, in Figur 5 also das rechtsgewichtete Teilbild 39 rechts der Flächennormalen 19, befinden. Auswählen und Zuschneiden kann auch über hineinzoomen in den Frame 21 , also vergrößern des Frames 21, und verschieben des vergrößerten Bildausschnitts nach links oder rechts, um ein

links gewichtetes Teilbild 38 oder ein rechts gewichtetes Teilbild 39 zu erhalten, erfolgen. Die Wahl, ob auf die linken Hälften 22 oder auf die rechten Hälften 23 aller Frames 21 des monoskopischen Videofilms 7 zugeschnitten wird, kann auch manuell vom Betrachter 26 getroffen werden.

In einem Verfahrensschritt D, der in Figur 5 nicht dargestellt ist, ermittelt die

Datenverarbeitungseinheit 3 eine Verzögerung des monoskopischen Videofilms 7 für das linke Auge 24 oder das rechte Auge 25 des Betrachters 26 um einen bestimmten Betrag von Frames pro Sekunde. Welcher monoskopische Videofilm verzögert wird, hängt in der ersten Verarbeitung 15 davon ab, auf welche Hälften der Frames 21 in Verfahrensschritt C zugeschnitten wurde. Wurde beispielsweise auf die linken Hälften 22 zugeschnitten, wird in dem stereoskopischen Videofilm 2 der monoskopischen Videofilm für das linke Auge 24 des Betrachters 26 verzögert und der monoskopischen Videofilm für das rechte Auge 25 des Betrachters 26 unverzögert abgegeben.

Die Größe des Betrages der Verzögerung in Frames pro Sekunde hängt dabei erstens von der Bewegungsgeschwindigkeit des Videoaufnahmegeräts 4 relativ zu dem Referenzobjekt ab, und zweitens wie stark der stereoskopische Effekt 12 des stereoskopischen Video films 2 sein soll. Dabei ist der Betrag der Verzögerung umso größer zu wählen, je größer die

Bewegungsgeschwindigkeit des Videoaufnahmegeräts 4 ist, beziehungsweise je stärker der gewünschte stereoskopische Effekt 12 sein soll. Vorzugsweise beträgt die eingestellte Verzögerung in Frames pro Sekunde zwischen einem Drittel und zwei Drittel der

Aufnahmegeschwindigkeit des Videoaufnahmegeräts 4, besonders vorzugsweise die Hälfte der Aufnahmegeschwindigkeit des Videoaufnahmegeräts 4.

Die Wahl, um welchen Betrag in Frames pro Sekunde die verzögernd darzustellende Seite verzögert abgegeben werden soll, kann auch manuell vom Betrachter 26 getroffen werden.

Die erste Verarbeitung 15 nutzt somit vorteilhaft einen„Linseneffekt", nämlich die verzerrte Abbildung des gefilmten Objekts 11 in Abhängigkeit von seiner Position auf der projizierten monoskopischen Bildfläche in Bezug auf die zentrale Achse der optischen Linse 9. Die Nutzung dieses Linseneffekts ermöglicht es, ein gängiges Vorurteil in der Fachwelt, nämlich, dass es keine Bewegungsparallaxe und somit keinen stereoskopischen Effekt 12 gibt, wenn sich das Videoaufnahmegerät 4 ausschließlich in Richtung der optischen Achse des Einzelobjektivs 8 und der optischen Linse 9, also entlang der ersten

Bewegungskomponente 17, bewegt, zu überwinden.

Gemäß der ersten Verarbeitung 15 kann somit selbst bei ausschließlichem Vorliegen der ersten Bewegungskomponente 17 eine Bewegungsparallaxe erzeugt und so ein„echter" stereoskopischer Videofilm 2 mit einem„echten" stereoskopischen Effekt 12 erstellt werden. Hierbei wird im Verfahrenschritt C durch die Datenverarbeitungseinheit 3 die, durch die optische Linse 9 hervorgerufene Verzerrung des jeweiligen aufgenommenen Bildes 20 im Wesentlichen in Echtzeit ausgewertet. Anhand dieser Auswertung wird dann durch die Datenverarbeitungseinheit 3 eine Bewegungsparallaxe ermittelt, und nach Ausführen der Verfahrensschritte C und D ein stereoskopischer Videofilm 2 mit einem echten

stereoskopischen Effekt 12 erzeugt.„Echt" bedeutet in diesem Fall beispielsweise, dass die Datenverarbeitungseinheit 3, eine Maschine oder ein Roboter erkennt wo sich ein Objekt 11 im„Raum" des stereoskopischen Videofilms 2 befindet, also ob es sich beispielsweise vor oder hinter einem anderen Objekt 11 befindet. Ein Roboter, beispielsweise eine autonome, unbemannte Drohne, kann so autonom auf Objekte 11 zusteuern oder diesen ausweichen.

Ähnliche Systeme oder Verfahren zur Erzeugung eines stereoskopischen Effekts bei ausschließlichem Vorliegen einer mit der ersten Bewegungskomponente 17 vergleichbaren Bewegungsrichtung eines Videoaufnahmegeräts, beispielweise wie in dem Dokument von Zhang, X. et al: "Visual video image generation...", IEICE Trans. Inf. & Syst., Bd. E83-D, Nr. 6, 06/2000, Seiten 1266-1273, XP000976220, ISSN: 0916-8532, beschrieben, erzeugen hingegen keinen„echten" stereoskopischen Effekt 12, weil lediglich zwei verschobene aber idente Bilder für das linke Auge und das rechte Auge eines Betrachters abgegeben werden. Hierdurch wird nur ein„simulierter",„falscher" stereoskopischer Effekt erzeugt, da es so scheint, als wäre ein Objekt im Bild für das linke Auge woanders als im Bild für das rechte Auge. Das Bild für das linke Auge und das Bild für das rechte Auge sind aber idente Bilder und das Verfahren nach Zhang, X. et al liefert deshalb auch keine Tiefeninformation. Ein Roboter beispielsweise kann deshalb auch nicht erkennen, wo im Raum eines

stereoskopischen Video films sich ein Objekt befindet.

Liegt während einer Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden aufgenommenen Bildern 20 der, dem monoskopischen Video films 7 zugeordneten, Bewegungsinformation 14 ein Anteil der zweiten Bewegungskomponente 18 vor, ermittelt die

Datenverarbeitungseinheit 3 den stereoskopischen Videofilm 2 gemäß der zweiten

Verarbeitung 16. Dabei wird immer die zweite Verarbeitung 16 durchgeführt, sofern der Anteil der zweiten Bewegungskomponente 18 an der Bewegungsrichtung 27 des

Videoaufnahmegeräts 4 nicht null ist.

Die zweite Bewegungskomponente 18 ist schematisch in Figur 4 dargestellt. Dabei bewegt sich das Videoaufnahmegerät 4 quer zur Richtung der Flächennormalen 19 auf die projizierte monoskopische Bildfiäche in der das gefilmte Objekt 11 liegt, entlang einer Parallelen 28, von links nach rechts (oder von rechts nach links). Diese projizierte Bildfläche kann als parallel auf ein vom Bildsensor 10 aufgenommenes Bild 20 angesehen werden. Durch die relative Bewegung des Videoaufnahmegeräts 4 quer zu zumindest einem gefilmten Objekt 11, entsteht eine Bewegungsparallaxe. Die Bewegungsparallaxe ermöglicht die Darstellung der Position von gefilmten Objekten 11 im Raum: erstens bewegen sich gefilmte Objekte 11 - abhängig von ihrer örtlichen Entfernung von der optischen Linse 9 - für den Betrachter 26 scheinbar unterschiedlich schnell, und zweitens sieht der Betrachter 26 diese gefilmten Objekte 11 - wiederum abhängig von ihrer örtlichen Entfernung von der optischen Linse 9 - zu verschiedenen Zeitpunkten unter unterschiedlichen Blickwinkeln.

Bewegen sich mehrere gefilmte Objekte 11, während einer durchgängigen Abfolge von zumindest zwei aufeinanderfolgenden Frames 21, in die gleiche oder in unterschiedliche Richtungen, wird von der Datenverarbeitungseinheit 3 zumindest ein Referenzobjekt gewählt, anhand dessen die zugehörige Bewegungsinformation 14 des Videoaufnahmegeräts 4 ermittelt wird. Verändert sich die Bewegungsgeschwindigkeit zumindest eines gefilmten Objekts 11, während einer durchgängigen Abfolge von zumindest zwei

aufeinanderfolgenden Frames 21, wird die Bewegungsgeschwindigkeit des

Videoaufnahmegeräts 4 entsprechend angepasst, um doppelte oder verschwommene Bilder des abzugebenden stereoskopischen Videofilms 2 zu verhindern. Je höher hierbei die Bewegungsgeschwindigkeit des gefilmten Objekts 11 ist, desto höher muss die

Bewegungsgeschwindigkeit des Videoaufnahmegeräts 4 sein.

Die Frames 21 des monoskopischen Video films 7 müssen in der zweiten Verarbeitung 16 nicht zugeschnitten werden. Die Datenverarbeitungseinheit 3 verdoppelt in Verfahrensschritt C alle aufgenommenen Frames 21. Diese beiden Abfolgen von inhaltlich identen Frames 21 werden folgend Seite-an-Seite, jeweils für das linke Auge 24 und das rechte Auge 25 des Betrachters 26, zueinander verzögert, abgegeben, und bilden den stereoskopischen

Video film 2. Die beiden monoskopischen Video filme des abzugebenden stereoskopischen Video films 2 werden dabei aus den Frames 21 des aufgenommenen monoskopischen Videofilms 7 gebildet.

In einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Systems 1 werden auch in der zweiten Verarbeitung 16 alle Frames 21 entweder auf ihre linken Hälften 22 oder ihre rechten Hälfte 23 zugeschnitten. So kann für den Fall, dass die, während des

monoskopischen Video films 7 ermittelte, Bewegungsinformation 14 des

Videoaufnahmegeräts 4 sowohl die erste Verarbeitung 15 als auch die zweite Verarbeitung 16 erfordert, verhindert werden, dass sich, während der Wiedergabe des stereoskopischen Videofilms 2, die Seitenverhältnisse der beiden monoskopischen Video filme jeweils für das linkes Auge 24 und das rechte Auge 25 des Betrachters 26 ändern.

Allerdings wird bei der zweiten Verarbeitung 16, im Unterschied zu ersten Verarbeitung 15, die Verzögerung des monoskopischen Videofilms 7 für das linke Auge 24 oder das rechte Auge 25 des Betrachters 26 anhand der relativen Bewegungsrichtung 27 des

Videoaufnahmegeräts 4 zum Referenzobjekt bestimmt. Bewegt sich das

Videoaufnahmegeräts 4 beispielsweise relativ zum Referenzobjekt von links nach rechts, wird in dem stereoskopischen Videofilm 2 der monoskopischen Videofilm für das linke Auge 24 des Betrachters 26 verzögert und der monoskopischen Videofilm für das rechte Auge 25 des Betrachters 26 unverzögert abgegeben.

Die Größe des Betrages der Verzögerung in Frames pro Sekunde hängt auch in der zweiten Verarbeitung 16 erstens von der Bewegungsgeschwindigkeit des Video aufnahmegeräts 4 relativ zum Referenzobjekt ab, und zweitens wie stark der stereoskopische Effekt 12 des stereoskopischen Videofilms 2 sein soll. Dabei ist der Betrag der Verzögerung umso größer zu wählen, je größer die Bewegungsgeschwindigkeit des Videoaufnahmegeräts 4 relativ zum Referenzobjekt ist, beziehungsweise wir stark der gewünschte stereoskopische Effekt 12 sein soll. Vorzugsweise beträgt die eingestellte Verzögerung in Frames pro Sekunde zwischen einem Drittel und zwei Drittel der Aufnahmegeschwindigkeit des Video aufnahmegeräts 4, besonders vorzugsweise die Hälfte der Aufnahmegeschwindigkeit des Videoaufnahmegeräts 4.

Die Wahl, ob der monoskopischen Videofilm für das linke Auge 24 des Betrachters 26 oder der monoskopischen Videofilm für das rechte Auge 25 des Betrachters 26 um einen bestimmten Betrag in Frames pro Sekunde verzögert abgegeben werden soll, kann auch manuell vom Betrachter 26 getroffen werden.

Als letzter Verfahrensschritt E wird der, in den Verfahrensschritten A bis D ermittelte, stereoskopische Videofilm 2 von der Datenverarbeitungseinheit 3 an die stereoskopische Anzeigeinheit 6 abgegeben. Die stereoskopische Anzeigeinheit 6 besteht in der

erfindungsgemäßen Ausführung aus einem Bildschirm eines Fernsehgerätes oder eines Computers, oder aus einem Projektor, und einer 3D-Brille, vorzugsweise einer Virtual- Reality 3D-Brille.

Figur 6 zeigt ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Systems 1 zur Abgabe des stereoskopischen Videofilms 2 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das System 1 weist, zusätzlich zu dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel, ein autonomes, unbemanntes Transportmittel 29, vorzugsweise eine Drohne, auf. Das

Transportmittel 29 dient zur Aufnahme und zur Führung des Videoaufnahmegeräts 4. Damit der aufgenommene monoskopische Videofilm 7 nicht„verwackelt" erscheint, ist das Videoaufnahmegerät 4 über einen 3 -Achsenstabilisator 30 an dem Transportmittel 29 befestigt. Das Transportmittel 29 weist weiters ein GPS-Modul 31 auf, damit die dem monoskopischen Video film 7 zugeordnete Bewegungsinformation 14 automatisch ermittelt werden kann. Die Bildinformation 13 und die, dem monoskopischen Video film 7 zuzuordnende Bewegungsinformation, werden auf dem Permanentdatenspeicher 5, vorzugsweise einer Speicherkarte, gespeichert. Die Datenverarbeitungseinheit 3 empfängt die Daten von dem Permanentdatenspeicher 5 und wertet daraus die dem monoskopischen Video film 7 zugeordnete Bewegungsinformation 14 aus. In weiterer Folge verfährt die Datenverarbeitungseinheit 3 wie im vorangegangenen Ausführungsbeispiel beschrieben.

Figur 7 zeigt ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Systems 1 , ähnlich dem in Figur 6 dargestellten Ausführungsbeispiel, wobei das Transportmittel 29, anstatt des

Permanentspeichers 5, eine Datenkommunikationseinheit 32 aufweist. Die

Datenkommunikationseinheit 32 führt eine drahtlose Übertragung der Bildinformation 13 und der, dem monoskopischen Video film 7 zuzuordnenden, Bewegungsinformation 14 an die Datenverarbeitungseinheit 3, die einen entsprechenden Empfänger aufweist, durch. Im Rahmen der Funkreichweite der Datenkommunikationseinheit 32 werden die Daten im Wesentlichen in Echtzeit an die Datenverarbeitungseinheit 3 übertragen. Die

Datenverarbeitungseinheit 3 empfängt die Daten und wertet daraus die dem monoskopischen Video film 7 zugeordnete Bewegungsinformation 14 aus. In weiterer Folge verfährt die Datenverarbeitungseinheit 3 wie im, in Figur 1 dargestellten, Ausführungsbeispiel beschrieben.

Figur 8 zeigt ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Systems 1 , ähnlich dem in Figur 7 dargestellten Ausführungsbeispiel, wobei ein mobiles Telekommunikationsgerät 33, vorzugsweise ein Smartphone oder mobiler Tablet-Computer, die Datenverarbeitungseinheit 3 und den Bildschirm der stereoskopischen Anzeigeeinheit 6 in einem Gehäuse 34 aufweist. Die Datenverarbeitungseinheit 3 des mobilen Telekommunikationsgeräts 33 empfängt die Bildinformation 13 und die, dem monoskopischen Video film 7 zuzuordnende,

Bewegungsinformation von der Datenkommunikationseinheit 32 des Transportmittels 29, und wertet daraus die dem monoskopischen Videofilm 7 zugeordnete

Bewegungsinformation 14 aus. In weiterer Folge verfährt die Datenverarbeitungseinheit 3 wie im, in Figur 1 dargestellten, Ausführungsbeispiel beschrieben. Mit einer 3D-Brille kann der Betrachter 26 den stereoskopischen Videofilm 2 direkt auf dem mobilen

Telekommunikationsgerät 33 ansehen.

In einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen Systems 1 integriert der Betrachter 26 das Telekommunikationsgerät 33 direkt in eine Virtual-Reality 3D-Brille. Der Betrachter 26 kann so mittels des in Figur 8 dargestellten Systems 1, den stereoskopischen Videofilm 2, der von der Datenverarbeitungseinheit 3 aus dem von dem Videoaufhahmegerät 4 aufgenommenen monoskopischen Videofilm 7 ermittelt wird, im Wesentlichen in Echtzeit ansehen.

In einer vorteilhaften Variante der in den Figuren 6 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispiele des Systems 1 , besteht die dem monoskopischen Video film 7 zugeordnete

Bewegungsinformation 14, die das Transportmittel 29 speichert oder überträgt, aus der Bewegungsrichtung 27 des Videoaufnahmegeräts 4 relativ zu dem gefilmten Objekt 11, sowie der Bewegungsgeschwindigkeit und der Aufnahmegeschwindigkeit des

Videoaufnahmegeräts 4. Hierdurch kann die Datenverarbeitungseinheit 3, nach dem

Empfangen dieser Daten in Verfahrensschritt A, automatisch die Verfahrensschritte B bis D durchführen, sodass in Verfahrensschritt E ein optimaler stereoskopischer Videofilm 2 an die stereoskopische Anzeigeeinheit 6 abgegeben werden kann.

Figur 9 zeigt ein weiteres vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dabei dient das System 1 zur Abgabe eines stereoskopischen Panoramabildes 35. Hierbei wird das

Videoaufnahmegerät 4 vom Betrachter 26 oder dem Transportmittel 29 in ortsfester Position, also bei gleichbleibenden Orts-Koordinaten, gehalten, während das Video aufnahmegerät 4 einen monoskopischen 360-Grad- Video film 36 aufnimmt. Dabei wird das

Videoaufnahmegerät 4 volle 360 Grad um seine eigene Achse 37 rotiert. Die eigene Achse 37 ist dabei im Wesentlichen normal auf die Erdoberfläche, und die 360-Grad-Drehung wird dabei im Wesentlichen parallel zur Erdoberfläche durchgeführt. Im vorliegenden Beispiel ist das Videoaufnahmegerät 4 als Telekommunikations gerät 33, beziehungsweise als

Smartphone, ausgeführt, das vom Betrachter 26 mittels ausgestreckten Armen geführt wird. Aus dem aufgenommenen monoskopischen 360-Grad- Video film 36 ermittelt die

Datenverarbeitungseinheit 3 zwei inhaltlich identische, zeitlich zueinander verzögerte monoskopische 360-Grad- Video filme, die dann Seite-an-Seite das stereoskopisches

Panoramabild 35 ausbilden. Die verzögerte Abgabe des monoskopischen 360-Grad- Videofilm für das linke Auge 24, beziehungsweise für das rechte Auge 25, des Betrachters 26 wird gemäß der der zweiten Verarbeitung 16 ermittelt. Führt der Betrachter 26 das Videoaufnahmegerät 4 von links nach rechts, also im Uhrzeigersinn, wird der

monoskopische 360-Grad- Video film 36 für das linke Auge 24 verzögert abgegeben; führt der Betrachter 26 das Videoaufnahmegerät 4 von rechts nach links, also gegen den

Uhrzeigersinn, wird der monoskopische 360-Grad- Video film 36 für das rechte Auge 25 verzögert abgegeben. Das stereoskopische Panoramabild 35 kann vom Betrachter 26 mittels der stereoskopischen Anzeigeeinheit 6, die im vorliegenden Beispiel aus dem

Telekommunikationsgerät 33 und einer passiven Virtual-Reality 3D-Brille 38, in die das Smartphone als Anzeige eingesetzt wird, besteht, betrachtet werden. Dabei umfasst die passive Virtual-Reality 3D-Brille 38 ein Gehäuse und zwei optische Linsen, welche die Blickrichtung des linken Auges, beziehungsweise die Blickrichtung des rechten Auges, des Betrachters 26 jeweils auf den monoskopischen 360-Grad- Video film für das linke Auge 24, beziehungsweise für das rechte Auge 25, des Betrachters 26 richten. Bewegt der Betrachter 26 den Kopf, und damit die passive Virtual-Reality 3D-Brille 38, erkennt ein Gyroskop des Telekommunikationsgeräts 33 diese Bewegung, und die Datenverarbeitungseinheit 3 gibt die beiden monoskopische 360-Grad- Video filme des stereoskopischen Panoramabildes 35, entsprechend der Bewegungsrichtung und der Bewegungsgeschwindigkeit der Virtual- Reality 3D-Brille 38, ab. Die Geschwindigkeit der Abgabe entspricht dabei genau der Bewegungsgeschwindigkeit der passiven Virtual-Reality 3D-Brille 38. So erscheinen die beiden abgegebenen monoskopischen 360-Grad- Video filme dem Betrachter 26 als stereoskopisches Panoramabild 35.

In einer vorteilhaften Ausführung trägt er Betrachter 26 eine aktive Virtual-Reality SD- Brille, welche die Anzeige und das Gyroskop in ihrem Gehäuse aufweist. So kann der Betrachter 26 das stereoskopische Panoramabild 35 auch ohne ein Telekommunikations gerät 33 betrachten, sofern die aktive Virtual-Reality 3D-Brille das stereoskopische Panoramabild 35 von der Datenverarbeitungseinheit 3 empfängt, oder diese Datenverarbeitungseinheit 3 im Gehäuse aufweist.

In einer weiteren vorteilhaften Ausführung des Systems 1 ist das Videoaufnahmegerät 4 als 360-Grad-Videoaufnahmegerät ausgebildet. Dabei umfasst das 360-Grad- Videoaufnahmegerät ein Einzelobjektiv 8, das einen Aufnahmebereich von 360 Grad im dreidimensionalen Raum, horizontal und vertikal quer zur optischen Achse des

Einzelobjektivs 8, abdeckt. Dieser Aufnahmebereich entspricht einer Kugeloberfläche. Vorzugsweise umfasst das 360-Grad- Videoaufhahmegerät mehrere Einzelobjektive 8, jeweils mit einem eigenen Bildsensor 10, besonders vorzugsweise umfasst das 360-Grad- Videoaufnahmegerät zumindest vier Einzelobjektive 8 jeweils mit einem eigenen Bildsensor 10. Die mehreren Einzelobjektive 8 decken jeweils einen Aufnahmebereich von zumindest 360 Grad geteilt durch die Anzahl aller vorhandenen Einzelobjektive 8, horizontal und vertikal quer zur optischen Achse des jeweiligen Einzelobjektivs, 8 ab. Das

Videoaufnahmegerät 4 bewegt sich während der Aufnahme des monoskopischen Videofilms 7, welcher aus den einzelnen Teilen der, von den Einzelobjektiven 8 aufgenommenen, monoskopischen Videofilmen besteht.

Durch die Ausführung des Videoaufhahmegerät 4 als 360-Grad-Videoaufnahmegerät wird die 360-Grad-Umgebung vorteilhafterweise in einem monoskopischen Video film 7 aufgenommen, welcher nachher im Wesentlichen in Echtzeit als stereoskopischer Videofilm 2 an die stereoskopische Anzeigeeinheit 6 abgegeben werden kann. Im Vergleich zu bekannten 360-Grad-Systemen, welche die 360-Grad-Umgebung in mehreren einzelnen Bildern aufnehmen, die sie nachträglich zusammenführen, ist kein solches Zusammenführen von Bildern notwendig. Hierdurch erlaubt das erfindungsgemäße System 1 eine vereinfachte und verbesserte Herstellung und Abgabe des stereoskopischen Videofilms 2, und verhindert dabei vorteilhafterweise das Auftreten von„Stitching-Fehlern", das heißt Fehler am

Übergang zweier aneinandergefügter Bilder, die bei bekannten 360-Grad-Systemen auftreten können.

Liegt beispielsweise eine Ausführung des Systems 1 laut Figur 6 vor, wobei das

Videoaufnahmegerät 4 als 360-Grad- Videoaufnahmegerät ausgebildet ist, kann die

Datenverarbeitungseinheit 3 nach dem Empfangen der Daten in Verfahrensschritt A, automatisch die Verfahrensschritte B bis D durchführen, sodass in Verfahrensschritt E ein stereoskopischer Videofilm 2 an die stereoskopische Anzeigeeinheit 6 abgegeben werden kann. In den Verfahrensschritten B bis D ermittelt die Datenverarbeitungseinheit 3 anhand der monoskopischen Videofilme 7, und der den jeweiligen monoskopischen Videofilmen 7 zugeordneten Bewegungsinformationen 14 aller Einzelobjektive 8, die abzugebenden stereoskopischen Video filme 2 aller Einzelobjektive 8. Dabei kann ein fließender Übergang zwischen den unterschiedlichen Aufnahmebereichen der Einzelobjektive 8 ermittelt werden, sodass eine vollkommene virtuelle stereoskopische 360-Grad-Umgebung in alle

Raumachsen, also ein virtueller stereoskopischer Raum in Form einer Kugel, entsteht.

Trägt der Betrachter 26 eine passive oder aktive Virtual-Reality 3D-Brille 38 und bewegt seinen Blick innerhalb der virtuellen 360-Grad-Umgebung, wählt die

Datenverarbeitungseinheit 3 laut der Bewegung des Betrachters 26 den, dieser Bewegung entsprechenden, stereoskopischen Videofilm 2 des, dieser Blickrichtung zugehörigen, Einzelobjektivs 8. So kann der Betrachter 26 seinen Blick im Wesentlichen frei in einer stereoskopischen virtuellen Umgebung bewegen. Der Betrachter 26 sieht dabei, während der Abgabe des stereoskopischen Videofilms 2, jeweils den Teil der virtuellen Kugeloberfläche, der seiner Blickrichtung, beziehungsweise der Raumrichtung der passiven oder aktiven Virtual-Reality 3D-Brille 38, entspricht. Der Betrachter 26 selbst„folgt dabei in seiner virtuellen Bewegung" der Bewegungsrichtung des Videoaufnahmegeräts 4 während der Aufnahme des monoskopischen Video films 7.

Es kann erwähnt werden, dass das erfindungsgemäße System 1 auch für die Abgabe eines stereoskopischen Bildes aus dem monoskopischen Videofilm 7 geeignet ist. Hierbei besteht das stereoskopische Bild aus zwei (einem linken für das linke Auge 24 des Betrachters 26 und einem rechten für das rechte Auge 25 des Betrachters 26) Seite-an-Seite abgegebenen Bildern. Das stereoskopische Bild wird hierbei durch einen sogenannten„Screenshot" aus dem stereoskopischen Videofilm 2 erzeugt, das heißt es wird ein bestimmter Frame des ermittelten stereoskopischen Videofilms 2 an die stereoskopische Anzeigeeinheit 6 abgegeben.