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Patent Searching and Data


Title:
TAMPON
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/035115
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a tampon which comprises at least one active substance to prevent or alleviate dysmenorrhea.

Inventors:
JÄGER VERENA (DE)
Application Number:
PCT/DE2019/100742
Publication Date:
February 20, 2020
Filing Date:
August 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
JAEGER VERENA (DE)
International Classes:
A61K36/00; A61F13/20; A61P5/24; A61P15/00
Domestic Patent References:
WO2007021098A12007-02-22
WO2006017341A22006-02-16
Foreign References:
EP1455847A12004-09-15
US20070141118A12007-06-21
US20030120225A12003-06-26
US20030045829A12003-03-06
US20050276836A12005-12-15
EP1455847A12004-09-15
US20020010447A12002-01-24
Attorney, Agent or Firm:
FRANKE, Dirk (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Tampon, umfassend mindestens einen Wirkstoff zur Verhinderung oder Linderung von Dysmenorrhoe.

2. Tampon gemäß Anspruch 1 , wobei der Wirkstoff eine Droge ist.

3. Tampon gemäß Anspruch 2, wobei die Droge ausgewählt ist aus der

Gruppe von Drogen, umfassend Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Schafsgabe (Achillea millefolium), Frauenmantel (Alchemilla diversa), Melisse (Melissa officinalis),

Gänsefingerkraut (Argentina anserina), Kamillenblüten (Matricaria chamomilla L.), Traubensilberkerze (Actaea racemosa), Nachtkerzenöl (Oenothera biennis), Brennessel (Urtica), Wacholder (Juniperus),

Bischofskraut (amni visnaga), Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), Teufelskralle (Harpagophytum procumbens), Kokosöl (Oleum cocos),

Salbei (Salviae folium), Großfrüchtige Moosbeere (Vaccinium

macrocarpon), Fenchel (Foeniculum vulgare), Frauenwurz

(Chrysanthemum balsamita), Eisenkraut (Verbena officinalis), Wermut (Artemisia absinthiumL.), Chinesischer Engelwurz (Angelica sinensis), Lavendel (Lavandula vera), Beifuß (artemisia vulgaris),

Schneeballbaumrinde (Codex viburni), Ingwer (Zingiber officinale),

Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Fenchel (Foeniculum vulgare), Zinnkraut (Equisetum arvense), Hopfen (Humulus).

4. Tampon gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Wirkstoff ein homöopathischer Wirkstoff ist

5. Tampon gemäß Anspruch 4, wobei der homöopathischer Wirkstoff

ausgewählt ist aus der Gruppe von homöopathischen Wirkstoffen, bestehend aus Cimifuga, Pulsatilla, Colocynthis, Chamomilla, Agnus castus, Belladonna, magnesium phoshoricum, Calcium phosporicum.

6. Tampon gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Wirkstoff ein Mineralsalz oder ein Vitamin ist.

7. Tampon gemäß Anspruch 5, wobei das Mineralsalz ausgewählt ist aus Magnesium (Il)-Salz, Calcium(ll)-Salz, Kalium(l)-Salz, Eisen(ll)-Salz, Eisen(lll)-Salz, Zink(ll)-Salz.

8. Tampon gemäß Anspruch 5, wobei das Vitamin aus Vitaminen des B- Komplexes und Vitamin E ausgewählt ist.

9. Tampon gemäß einem der vorherigen Ansprüche, umfassend mindestens einen ersten und einen zweiten Wirkstoff, wobei der erste Wirkstoff eine Droge ist und der zweite Wirkstoff ein Mineralsalz oder ein Vitamin ist.

10. Tampon gemäß einem der vorherigen Ansprüche, zusätzlich enthaltend Borago Officinalis Öl.

11. Tampon gemäß einem der vorherigen Ansprüche, zusätzlich enthaltend ein Magnesium(ll)-Salz.

12. Tampon gemäß einem der vorherigen Ansprüche, umfassend 0,3 bis 1 ,0 g Droge, vorzugsweise 0,3 bis 0,5 g Droge.

13. Tampon gemäß einem der vorherigen Ansprüche, umfassend 0,05 bis 0,5 g Magnesium(ll)-Salz, vorzugweise 0,1 bis 0,3 g Magnesium(ll)-Salz und insbesondere ca. 0,2 g Magnesium(ll)-Salz.

14. Tampon gemäß einem der vorherigen Ansprüche, wobei das

Magnesium(ll)-Salz eine Mischung aus 1 Gew.-Teil Magnesium(ll)citrat und 1 Gew.-Teil Magnesium(ll)oxid ist.

15. Tampon gemäß einem der vorherigen Ansprüche zur Verhinderung oder Linderung von Dysmenorrhoe bei Frauen.

Description:
TAMPON

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Tampon, umfassend mindestens einen Wirkstoff zur Verhinderung oder Linderung von Dysmenorrhoe.

Stand der Technik

Zur Behandlung von Menstruationsbeschwerden sind verschiedene

naturheilkundliche Wirkstoffe zur oralen Einnahme in Form von Tabletten

(Schmerzmittel, Nahrungsergänzungsmittel etc.) Globulis oder Tees, sowie als Sitzbäder bei vaginaler Anwendung, bekannt.

Die europäische Patentschrift EP 1 455 847 B1 offenbart einen Tampon, der geeignet ist, ein therapeutisches Mittel abzugeben. Der Tampon enthält ein absorbierendes Material und eine Formulierung mit einem therapeutisch wirksamen Mittel. Das therapeutisch wirksame Mittel ist ein pflanzliches Mittel, welches auf einer äußeren Schicht des Tampons aufgetragen ist. Als pflanzliche Mittel werden Agnus castus, Aloe Vera, Beinwell, Ringelblume, Dong Quai, Wanzenkraut, Kamille, Nachtkerze, Hypericum perforatum, Süßholzwurzel, Johannisbeersamenöl, Johanneskraut, Teeextrakt, Melisse Capsicum, Rosmarin, Areca catechu, Mungobohne, Boretschsamenöl, Hamamelis, Bockshornklee, Lavendel und Soja offenbart.

Die internationale Offenlegungsschrift WO 2007/021098 A1 offenbart eine

Damenbinde, enthaltend eine pflanzliche Zusammensetzung. Die pflanzliche Zusammensetzung kann grüne Teeblätter, Sophora flavescens, Beifuß

(Artemisiae Folium) umfassen. Die internationale Offenlegungsschrift WO

2006/0147341 A1 offenbart eine vaginale Tampon-Vorrichtung mit mukoadhäsiver Zusammensetzung. Die mukoadhäsive Zusammenfassung kann auch botanische Wirkstoffe umfassen, wobei diese aus Agnus castus, Aloe Vera, Beinwell,

Calendula, Dong Quai, Traubensilberkerze, Kamille, Nachtkerze, Hypericum perforatum, schwarze Johannisbeere, Kernöl, Johanniskraut, Teeextrakt, Zitronenmelisse, Paprika, Rosmarin, Areca catechu, Mungobohnen, Borretschsamenöl, Hamamelis, Bockshornklee, Lavendel, Soja, Vaccinium- Extrakt, Heide, Azaleen, rote Zwiebeln, Wurzelextrakt, Capsanthin und Capsaicin ausgewählt ist.

Die US Offenlegungsschrift US 2002/0010447 A1 offenbart einen faserigen, absorbierenden Artikel zum Absorbieren von Körperflüssigkeiten, z.B. einen Tampon, umfassend ein oder mehrere Materialien, die Gerüche absorbieren können.

Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile

Ausgehend von den vorgenannten Überlegungen liegt der vorliegenden Erfindung deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Tampon bereitzustellen, der die folgenden vorteilhaften Eigenschaften besitzt:

Durch die vaginale Anwendung wird bei der Zuführung der Wirkstoffe eine zusätzliche Belastung des Magen-Darmtrakts vermieden, zudem können diese in geringerer Dosierung ihre Wirkung lokal in bester Weise entfalten. Vaginale Infektionen, welche oftmals durch Austrocknung der Scheide bei der Verwendung von Tampons begünstigt werden, können durch die Wirkstoffe ebenfalls

vermieden bzw. eingedämmt werden. Der Menstruationszyklus wird auf natürliche Weise reguliert und ggf. sogar verkürzt.

Auch die übrigen primären Menstruationsbeschwerden wie Unterleibs- und Rückenschmerzen, Durchfall, Kopfschmerzen, Übelkeit etc. werden bei der vaginalen Anwendung mittels des Tampons mitbehandelt. Die Anwenderin kann die Tampons ohne Änderung Ihres Nutzerverhaltens verwenden, da diese ähnlich regulären Tampons genutzt werden. Eine möglicherweise bisher parallel durchgeführte Behandlung von Menstruationsbeschwerden mittels Tabletten,

Tees, Nahrungsergänzungsmitteln, Globuli, Sitzbädern etc. entfällt. Der Vorteil der kombinierten Anwendung eines Tampons mit Wirkstoffen liegt vor allem in dem vereinfachten Anwenderverhalten. Die separate Einnahme von schmerzlindernden Mitteln entfällt und die Dosierung ist automatisch der Stärke der Regelblutung angepasst, da das Tampon bei stärkerer Blutung öfter getauscht werden muss und somit in kürzeren Intervallen neue Wirkstoffe zugeführt werden.

In einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung deshalb ein Tampon. Der Tampon kann einen Wirkstoff zur Verhinderung oder Linderung von

Dysmenorrhoe enthalten.

Erfindungsgemäß wird unter Tampon jeder gebrauchsgeeigneter Damenhygiene- Tampon verstanden. Der Tampon umfasst in der Regel mindestens einen

Tamponkern und eine Tamponhülle. Dieser Tampon ist jedoch vorzugsweise zur Linderung von Menstruationsbeschwerden, insbesondere von Dysmenorrhoe, geeignet. Die Bestandteile der Wirkstoffe dringen durch die Schleimhaut der Vagina in das Gewebe und entfalten dort die biologische Wirksamkeit. Eine Aufnahme durch den Magen-Darm-Trakt und die mit einer systemischen Wirkung notwendigerweise verbundene hohe Wirkstoffkombination im Körper kann somit vorteilhafterweise vermieden werden.

Der Wirkstoff zur Verhinderung oder Linderung von Dysmenorrhoe kann in den Tampon eingebracht werden, sodass diese direkt von der Scheiden-Schleimhaut aufgenommen werden und somit seine Wirkung im lokalen Anwendungsgebiet optimal entfalten kann. Der Wirkstoff kann vorzugsweise im Tamponkern enthalten sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Wirkstoff auch in der Tamponhülle enthalten sein.

Als Wirkstoff (d.h. Phytotherapeutische Wirkstoffe nach Punkt 1.) kann ein oder mehrere der folgenden Wirkstoffe verwendet werden: Mönchspfeffer (Vitex agnus- castus), Johanniskraut, (Hypericum), Schafgarbe (Achillea), Frauenmantel (alchemilla vulgaris, alchemilla alpina, alchemilla xanthochlora), Melisse (Melissa officinalis), Gänsefingerkraut (Argentina anserina), Kamillenblüten (Matricaria chamomilla L. , ), Traubensilberkerze (Actaea racemosa, Cimicifuga racemosa), Nachtkerzenöl (Oenothera biennis), Brennnessel (Urtica), Bischofskraut (amni visnaga), Wacholder (Juniperus), Hirtentäschel (Capsella), Teufelskralle(Harpagophytum Procumbens), Kokosöl oder Kokosnussöl, auch Kokosfett genannt, Großfrüchtige Moosbeere/Cranberry (Vaccinium

macrocarpon), Salbei(Salvia), Fenchel (Foeniculum vulgare), Chinesischer Engelwurz (Angelica sinensis), Lavendel (Lavandula angustifolia, Syn. Lavandula officinalis, Lavandula vera), Eisenkraut (Verbena officinalis) und Wermut

(Artemisia absinthium L.)., Beifuß (artemisia vulgaris), Schneeballbaumrinde (Cortex viburni), Ingwer (Zingiber officinale), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Fenchel (Foeniculum vulgare), Zinnkraut (Equisetum arvense), Hopfen (Humulus).

Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass der Wirkstoff mit dem

Tamponmaterial gut kombinierbar ist und effizient den Menstruationszyklus auf natürliche Weise reguliert und ggf. sogar verkürzt. Eine Verhinderung oder

Linderung von Dysmenorrhoe wurde hierbei durch den Tampon ermöglicht.

Alternativ können als Wirkstoff auch ein oder mehrere der folgenden Wirkstoffe verwendet werden: Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Schafsgabe (Achillea millefolium), Frauenmantel (Alchemilla diversa), Melisse (Melissa officinalis), Gänsefingerkraut (Argentina anserina),

Kamillenblüten (Matricaria chamomilla L.), Traubensilberkerze (Actaea racemosa), Nachtkerzenöl (Oenothera biennis), Brennessel (Urtica), Wacholder (Juniperus), Bischofskraut (amni visnaga), Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris),

Teufelskralle (Harpagophytum procumbens), Kokosöl (Oleum cocos), Salbei (Salviae folium), Großfrüchtige Moosbeere (Vaccinium macrocarpon), Fenchel (Foeniculum vulgare), Frauenwurz (Chrysanthemum balsamita), Eisenkraut (Verbena officinalis), Wermut (Artemisia absinthiumL.), Chinesischer Engelwurz (Angelica sinensis) oder Lavendel (Lavandula vera).

Der Wirkstoff kann für eine optimale Wirkweise vorzugsweise aus zwei

Wirkstoffmischungen ausgewählt werden: Wirkstoffmischung beim

Prämenstruellen Syndrom und allgemeinen Menstruationsbeschwerden:

Brennessel, Schargabe, Frauenmantel, Zinnkraut, Melisse, Eisenkraut,

Gänsefingerkraut, Hirtentäschel und Kamillenblüten, eventuell unter Zugabe von Homöopatika, Mineralstoffen und Vitaminen Wirkstoffmischung beim (Prä-) Klimakterium Ringelblume, Hopfen, Traubensilberkerze, Mönchspfeffer,

Nachtkerzenöl, Thymian, Pfefferminze und Salbei, eventuell unter Zugabe von Homöopatika, Mineralstoffen und Vitaminen.

In einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung umfasst der Tampon als Wirkstoff ein oder mehrere homöopathische Wirkstoffe. Als homöopathische Wirkstoffe können vorzugsweise einer oder mehrerer der folgenden

homöopathischen Wirkstoffe verwendet werden: Cimifuga, Pulsatilla, Colocynthis, Chamomilla, Agnus castus, Belladonna, magnesium phoshoricum oder Calcium phosporicum.

In einer bevorzugten Implementierung ist der Wirkstoff ein Gerbstoff des

Ellagitannin-Typs. Vorzugsweise hat der Gerbstoff Agrimoniin als

Hauptkomponente. In einer weiteren bevorzugten Implementierung ist der

Wirkstoff ein Flavonoid. Sofern der Wirkstoff aus diesen Stoffgruppen ausgewählt ist, ergibt sich eine hervorragende schmerzlindernde Eigenschaft des Tampons in Kombination mit einer sehr guten Lagerstabilität.

Vorzugsweise ist der Wirkstoff eine Droge, d.h. ein getrockneter

Pflanzenbestandteil. Insbesondere kann der Wirkstoff getrocknete, pulverisierte Blätter von Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora) sein.

Vorzugsweise ist die Droge ausgewählt aus der Gruppe von Drogen, umfassend Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus), Johanniskraut (Hypericum perforatum), Schafsgabe (Achillea millefolium), Frauenmantel (Alchemilla diversa), Melisse (Melissa officinalis), Gänsefingerkraut (Argentina anserina), Kamillenblüten (Matricaria chamomilla L.), Traubensilberkerze (Actaea racemosa), Nachtkerzenöl (Oenothera biennis), Brennessel (Urtica), Wacholder (Juniperus), Bischofskraut (amni visnaga), Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris), Teufelskralle

(Harpagophytum procumbens), Kokosöl (Oleum cocos), Salbei (Salviae folium), Großfrüchtige Moosbeere (Vaccinium macrocarpon), Fenchel (Foeniculum vulgare), Frauenwurz (Chrysanthemum balsamita), Eisenkraut (Verbena officinalis), Wermut (Artemisia absinthiumL.), Chinesischer Engelwurz (Angelica sinensis), Lavendel (Lavandula vera), Beifuß (artemisia vulgaris), Schneeballbaumrinde (Codex viburni), Ingwer (Zingiber officinale), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Fenchel (Foeniculum vulgare), Zinnkraut (Equisetum arvense), oder Hopfen (Humulus).

In einer bevorzugten Implementierung umfasst der Tampon als Wirkstoff ein Mineralsalz oder ein Vitamin. Vorzugsweise ist das Mineralsalz ein anorganisches Mineralsalz. Das anorganische Mineralsalz kann aus Magnesium (Il)-Salz,

Calcium(ll)-Salz, Kalium(l)-Salz, Eisen(ll)-Salz, Eisen(lll)-Salz und Zink(ll)-Salz ausgewählt sein. Das Vitamin kann aus Vitaminen des B-Komplexes und Vitamin E ausgewählt sein. Zusätzlich kann der Tampon Borago Officinalis Öl enthalten.

Sofern der Tampon als Wirkstoff ein Mineralsalz oder ein Vitamin enthält, weist der Tampon überraschenderweise eine schmerzlindernde Wirkung auf.

In einer bevorzugten Implementierung weist der Tampon einen ersten Wirkstoff auf, der eine Droge ist, und einen zweiten Wirkstoff, der ein Mineralsalz oder Vitamin ist. In einer weiteren bevorzugten Implementierung weist der Tampon zusätzlich einen dritten Wirkstoff auf, der ein homöopathischer Wirkstoff ist.

In einer bevorzugten Implementierung enthält der Tampon zusätzlich mindestens ein Magnesium(ll)-Salz. Beispielsweise kann das Magnesium(ll)-Salz ein Salz aus der folgenden Gruppe von Salzen sein: Magnesium(ll)citrat, Magnesium(ll)oxid, Magnesium(ll)sulfat, Magnesium(ll)carbonat, Magnesium(ll)phosphat oder

Magnesium(ll)hydrogencarbonat.

In einer bevorzugten Implementierung enthält der Tampon 0,3 bis 1 ,0 g Droge, vorzugsweise 0,3 bis 0,5 g Droge, insbesondere ca. 0,33 g Droge. In einer weiteren Implementierung enthält der Tampon 0,05 bis 0,5 g Mineralsalz als Wirkstoff. Ein solcher Tampon ist hinsichtlich der Wirksamkeit in Kombination mit einem kostengünstigen Einsatz des Wirkstoffs optimal. In einer weiteren bevorzugten Implementierung enthält der Tampon 0,05 bis 0,5 g Magnesium(ll)-Salz, vorzugweise 0,1 bis 0,3 g Magnesium(ll)-Salz und

insbesondere ca. 0,2 g Magnesium(ll)-Salz.

Vorzugsweise ist das Magnesium(ll)-Salz eine Mischung aus 1 Gew. -Teil

Magnesium(ll)citrat und 1 Gew.-Teil Magnesium(ll)oxid.

Der Tampon kann in einer bevorzugten Implementierung zusätzlich weitere Mineralstoffe und/oder Vitamine enthalten. Als weitere Mineralstoffe und/oder Vitamine können Magnesium(ll)-, Calcium(ll)-, Kalium(l)-, Eisen (II)-, Eisen (III)-, Zink(ll)-Salze sowie Vitamine des B-Komplexes und Vitamin E, auch in

Kombination mit Borago Officinalis Öl, genannt werden.

Die oben genannten Wirkstoffe, Magnesium(ll)-Salze bzw. Mineralstoffe und Vitamine wirken vorzugsweise adstringierend, blutreinigend und -stillend, antiseptisch, krampflösend, schmerzstillend, ausgleichend sowie Vorbeugend bei Frauenkrankheiten und haben sich überraschenderweise geeignet gezeigt zur Behandlung allgemeiner Menstruationsbeschwerden wie Durchfall, Übelkeit, Kopfschmerzen, unregelmäßigen Menstruationszyklen etc. Der Einsatz kann auch bei Myomen oder Endometriose; Scheidenausfluss; vaginalen Infektionen sowie dem prämenstruellen Syndrom erfolgen. Einige Stoffe wirken vorzugsweise insbesondere lindernd bei Wechseljahrsbeschwerden bzw. in der Prämenopause, während andere verstärkt zyklusregulierend wirken. Somit wäre praxistauglich, verschiedene Wirkstoffkombinationen für die unterschiedlichen

Anwendungsgebiete bzw. Altersgruppen einzusetzen. So könnten Tampons mit abgestimmten Wirkstoffen für jüngere Frauen mit eher schmerzhaften,

unregelmäßigen Zyklen, Frauen mittleren Alters mit eher regelmäßigen, meist stärkeren Zyklen und reifere Frauen mit einsetzenden Wechseljahrsbeschwerden angeboten werden, um die jeweiligen Bedürfnisse optimal abzudecken.

In einer bevorzugten Implementierung enthält der Tampon von 0,3 bis 1 g

Wirkstoff, insbesondere Frauenmantelkraut. Idealerweise enthält der Tampon 0,33 g Frauenmantelkraut. ln einer bevorzugten Implementierung enthält der Tampon von 1 bis 10 mg Wirkstoff, insbesondere eine Mischung von Vitamin B-Komplex mit Vitamin E. Idealerweise enthält der Tampon 2 mg Vitamin B-Komplex und 30 IE Vitamin E.

In einer bevorzugten Implementierung enthält der Tampon von 0,1 bis 1 g Wirkstoff, insbesondere eine Magnesium(ll)-salze. Idealerweise enthält der Tampon 0,3 g Magnesium(ll)-salze.

In einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Tampon zur Verhinderung oder Linderung von Dysmenorrhoe bei Frauen.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass der Tampon auch als medizinischer Tampon zur Linderung von Menstruationsbeschwerden bei Menschen eingesetzt werden kann.

Bevorzugte Ausführunqsformen der Erfindung

Im Folgenden werden beispielhaft und nicht abschließend einige besondere Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.

Die besonderen Ausführungsformen dienen nur zur Erläuterung des allgemeinen erfinderischen Gedankens, jedoch beschränken sie die Erfindung nicht.

Generell kann der Wirkstoff als Tinktur, in einer Kapsel, als Flüssigextrakt, Öle, Globuli, als Paste in pulverisierter oder gefriergetrockneter Form in oder auf den Tampon eingebracht werden. Eventuell müssen die Wirkstoffe in eine

Trägersubstanz, z.B. gehärtete Pflanzenfette, eingearbeitet werden.

A. Herstellung

Folgende Herstellungsverfahren haben sich als praxistauglich herausgestellt. Wirkstoffdepot im Tamponkern, Einarbeitung der Wirkstoffe in das Tampon- Trägermaterial (i.d.R. Viskosefasern) unmittelbar unter oder in die Tampon-Hülle (i.d.R. Polyethylen, Polypropylen oder Polyester.).

Die Nutzung des Tampons erfolgt demnach wie die eines handelsüblichen

Tampons ohne weitere Zusätze und ist somit ausgesprochen einfach bzw. ohne Umstellung der Gewohnheiten durch die Anwenderin durchzuführen.

B. Wirkstoffe

Es wurden die folgenden Wirkstoffe verwendet.

1. Phytotherapeutischen Wirkstoffe (Heilkräuter) als Wirkstoffe

1.1 Mönchspfeffer (agnus castus, Vitex agnus-castus)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: zyklusregulierend, Verwendung

insbesondere zur Behandlung beim prämenstruellen Syndrom und schmerzhafter Regelblutung

Wirkung: Wie genau Mönchspfeffer wirkt, ist noch nicht eindeutig geklärt. Man nimmt an, dass bestimmte Inhaltsstoffe des Mönchspfeffers (wahrscheinlich Diterpene) eine dopaminerge Wirkung haben, sie also im Körper die Wirkung des Botenstoffs Dopamin nachahmen können. Auf diese Weise soll es im Gehirn Einfluss auf spezielle Zellen der Hypophyse einwirken und die Ausschüttung von Prolaktin hemmen.

Herkunft: Der ursprüngliche Verbreitungsraum des Mönchspfeffers erstreckt sich vom Mittelmeerraum über Südwestasien bis zur Krim.

Inhaltsstoffe: Mönchspfeffer-Früchte enthalten unter anderem die folgenden Inhaltsstoffe: bizyklische Diterpene (Labdan- und Clerodan-Typ), wie Rotundifuran; Iridoidglykoside (wie Aucubin, Agnusid); Castin (ein Bitterstoff); lipophile Flavonoide (wie Casticin, Penduletin); hydrophile Flavonoide (wie Orientin, Luteolin-7-glykosid, Isovitexin); Triglyceride mit Alpha-Linolen-, Öl- und Linolsäure; ätherisches Öl mit 4-Terpineol, Alpha-Pinen und Sesquiterpenen oder Beta- Carophyll

Studiennachweise: Seine Wirkungen beim prämenstruellen Syndrom, bei schmerzhaften Monatsblutungen, schmerzhaft geschwollener Brust und

Regeltempoanomalien sind durch klinische Studien belegt. Die Wirksamkeit wurde von mindestens einer der maßgeblichen Bewertungskommissionen (Kommission E/ESCOP/HMPC/WHO) verbindlich festgestellt.

Dosierung: Als Tagesdosis gelten 30 bis 40 mg Droge in entsprechender

Zubereitung. Die Dosis bei vaginaler Anwendung kann geringer ausfallen.

1.2 Johanniskraut (Hypericum, Hypericum perforatum)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: bei leichten, vorübergehenden depressiven Störungen, wie sie beispielsweise in den Wechseljahren auftreten, bei

prämenstruellen Stimmungsschwankungen

Wirkung: Johanniskraut wirkt ähnlich wie bekannte Antidepressiva: die

Wiederaufnahme von Botenstoffen (Neurotransmitten) aus den Umschaltstellen zwischen zwei Nervenenden werden dabei gehemmt. Dafür verantwortlich ist vermutlich der Inhaltsstoff Hyperforin, der auch antibakteriell wirkt.

Weitere Inhaltsstoffe des Johanniskrauts, beispielsweise das Hypericin oder die Flavonoide, wirken antiviral und entzündungshemmend.

Herkunft: Die Johanniskräuter sind fast weltweit verbreitet, sie fehlen allein in Wüsten, arktischen Regionen und im tropischen Tiefland.

Inhaltsstoffe: Die wichtigsten Inhaltstoffe von Johanniskraut sind: 2 - 4 %

Hyperforin (vermutlich ein Isoprenoid); 2 - 4 % Flavonoide (Hyperosid, Rutosid, 3,8’-Biapigenin; 0,1 % Naphthodianthrone (Hypericin und Pseudohypericin);

Emodinanthranol; 10 % Catechingerbstoff; ätherisches Öl.

Studiennachweise: Klinische Studien belegen: Johanniskraut hilft bei leichten Depressionen, Stimmungsschwankungen, Angst- und nervösen Zuständen.

1.3 Schafgarbe (Achillea, Achillea millefolium)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Die Schafgarbe wird aufgrund ihrer adstringierenden (wundheilungsfördernden) und antibakteriellen Wirkung insbesondere bei Entzündungen und für Sitzbäder bei krampfartigen und entzündlichen Unterleibsbeschwerden der Frau verwendet.

Wirkung: Eine entzündungshemmende und ödemhemmende Wirkung ist in Laborversuchen belegt. Sie werden den Sesquiterpenlactonen und Azulenen zugeschrieben. Wässrige Extrakte und Öl haben im Laborversuch eine

antimikrobielle Wirkung. Sie ist auf Grund der Inhaltsstoffe (terpenoiden

Verbindungen) durchaus plausibel. So eignet sich die Pflanze zur Behandlung von Wunden und Entzündungen.

Empfohlen wird die Scharfgarbe bei Appetitmangel und geringfügigen

Verdauungsbeschwerden. Äußerlich wird sie in Bädern zur Linderung von krampf- und schmerzhaften Unterleibsbeschwerden von Frauen angewendet. Die krampflösende Wirkung verschiedener Extrakte und Isolate beruht auf den

Terpenen und Flavonoiden und ist in ihrer Wirkstärke mit dem Papaverin aus Mohnarten vergleichbar. Die Homöopathie schließt sich dem an und verwendet die Schafgarbe bei Krampfschmerzen.

Herkunft: die Schafgarbe ist in Europa, Nordasien und Nordamerika heimisch und wird weltweit als Zier- und Arzneipflanze geschätzt. Auch die verwandte, in den Alpen heimische Moschus-Schafgarbe (A. moschata) findet volksmedizinische Verwendung. Genutzt wird die ganze Pflanze (Millefolii herba), die Blütenstände (Millefolii flos) oder das ätherische Öl. Inhaltsstoffe: Pyrrolidinalkaloide (Betonicin und Stachydhn): SE _piFlavonoide und flüchtige Substanzen (Terpene) (darunter ß-Pinen, Campher, 1 ,8-Cineol,

Caryophyllen und Azulenverbindungen - in der Form von Sesquiterpenlactonen wie Achillicin - und zahlreiche andere).

Studiennachweise: psychovegetativ bedingte Schmerzen im kleinen Becken (Pelvipathia vegetativa): Für diese Anwendungsgebiete liegen eindeutige klinische Studien vor, um von einer Wirksamkeit auszugehen. Die Wirksamkeit wurde von mindestens einer der maßgeblichen Bewertungskommissionen (Kommission E/ESCOP/FIMPC/WFIO) verbindlich festgestellt. Frauenleiden (s.

Regelbeschwerden), Gebärmuttentzündung (Kolpitis), Entzündung der äußeren Geschlechtsteile bei der Frau (Vulvitis, s. Scheidenerkrankungen): Es liegen zahlreiche Flinweise aus einer langen Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.4 Frauenmantel, Alpenfrauenmantel und gelbgrüner Frauenmantel (alchemilla vulgaris, alchemilla alpina, alchemilla xanthochlora)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: traditionell bei Frauenleiden wie

Menstruationsschmerzen, Wechseljahresbeschwerden oder

Unterleibserkrankungen. Außerdem bei leichten Durchfallerkrankungen.

Wirkung: Wie viele andere gerbstoffhaltigen Produkte der Rosengewächse enthält der Frauenmantel sehr stark zusammenziehende (adstringierende) Substanzen. Bei Frauenleiden wie Menstruationsschmerzen, Beschwerden im Klimakterium und Unterleibserkrankungen gibt es eine lange Anwendungstradition. Auch der Alpenfrauenmantel (Alchemilla alpina) wurde bei Menstruationsstörungen sowie als harntreibendes und krampflösendes Mittel eingesetzt

Herkunft: Frauenmantel ist eine Pflanzengattung der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), die in Europa, Asien und Afrika verbreitet ist und vorwiegend in den Gebirgen wächst. lnhaltsstoffe:Ellagitannine (6-8%), darunter Agrimoniin, Laevigatin F und

Pedunculagin Flavonoide (z.B. ein Quercetinglucuronid).

Studiennachweise: Nach Angaben der Kommission E ist die Verwendung des Frauenmantels bei leichten unspezifischen Durchfallerkrankungen sinnvoll. In der Volksheilkunde wird die Pflanze auch bei Fialsschmerzen, Menstruationsstörungen und klimakterischen Beschwerden eingesetzt.

1.5 Melisse (Melissa officinalis)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Menstruationsbeschwerden, leichte

Scheiden-Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder Viren.

Wirkung: Das ätherische Öl hat eine krampflösende sowie beruhigende

Eigenschaft, weswegen die Melisse häufig zur Beruhigung und Entspannung eingesetzt wird. Extrakte, insbesondere aber das etherische Öl, zeigte in

Laborversuchen eine Aktivität gegen Bakterien, Pilze und Viren.

Herkunft: Die Heimat der Melisse (Melissa officinalis) sind das östliche

Mittelmeergebiet und Kleinasien. Dazu wird sie heute in vielen Teilen der Welt kultiviert - in Europa, Nordafrika, Mexiko und den USA.

Inhaltsstoffe: Etherisches Öl (in Wurzeln): Eine komplexe Mischung aus

Monoterpenen wie Citronellal gemeinsam mit Citral und Sesquiterpenen wie Germacren D and ß-Caryophyllen. Daneben findet man Triterpene,

Monoterpenglykoside. Gerbstoffe: Rosmarinsäure (auch bekannt als

»Labiatengerbstoff«) Phenolcarbonsäuren Flavonoide

Studiennachweise: die meisten Anwendungsgebiete ergeben sich durch

Anwendungsbeobachtungen und nicht durch klinische Studien. Die WHO betont die antimikrobiellen, krampflösenden und beruhigenden Effekte der Melisse.

1.6 Gänsefingerkraut (Argentina anserina) Gynäkologisches Anwendungsgebiet: krampflösende Wirkung bei Regelschmerzen, auch mit leichten Durchfällen

Wirkung: Die Hauptwirkung des Gänsefingerkrautes ist das Lösen von

Krampfzuständen, vor allem im Bereich der glatten Muskulatur, also bei allen unwillkürlich arbeitenden Muskeln, wie Verdauungsorgane, Gebärmutter usw. Daher kann man es überall dort einsetzen, wo sich etwas verkrampft, beispielsweise Darmkrämpfe, Periodenkrämpfe, aber auch Wadenkrämpfe und krampfartiger Husten. Auch verkrampfte Blutgefässe entkrampfen sich durch Gänsefingerkraut, weshalb man es gegen Angina Pectoris versuchen kann.

Außerdem wirkt das Gänsefingerkraut beruhigend, entzündungshemmend und schmerzstillend, was seine Einsatzmöglichkeiten noch mehr erweitert.

Herkunft: Gänsefingerkraut ist in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel weitverbreitet.

Inhaltsstoffe: Gänse-Fingerkraut enthält als therapeutisch wirksame Inhaltsstoffe vor allem Gerbstoffe, Bitterstoffe, Schleimstoffe, Flavonoide und Cholin. Es wirkt hauptsächlich zusammenziehend (adstringierend) und hat außerdem eine schmerzstillende und stopfende Wirkung. Weitere Inhaltsstoffe sind

Anthocyanidine, Hydroxycumarine, Phenolcarbonsäuren, Polyphenole und Phytosterole.

Studiennachweise: Die Volksmedizin setzt das Krampfkraut generell bei krampfartigen Beschwerden ein. Wissenschaftlich anerkannt ist inzwischen die innerliche Anwendung von Gänse-Fingerkraut zur unterstützenden Behandlung von unspezifischen Durchfallerkrankungen mit krampfartigen Beschwerden, anderen Bauch- und Unterleibsschmerzen mit Krämpfen und bei

Menstruationsbeschwerden.

1.7 Kamillenblüten (Matricaria chamomilla L., Matricaria recutitia, Asteraceae) Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Durch die krampflösende und schmerzlindernde Wirkung bessert Kamille Menstruationsbeschwerden.

Antibakteriell und entzündungshemmend wirkende Sitzbäder oder Spülungen helfen, das Scheidenmilieu zu normalisieren.

Wirkung: Einige Inhaltsstoffen (z.B. Apigenin) binden im Gehirn an denselben Rezeptor wie viele andere synthetische Beruhigungsmittel (Benzodiazepin- Rezeptor). Kamillenextrakte enthalten außerdem den Neurotransmitter GABA (y- Aminobuttersäure), der eine Schlüsselrolle bei Stress und Angstreaktionen einnimmt und zentral dämpfend wirkt.

Herkunft: Die ursprünglich in Süd- und Osteuropa verbreitete Art ist heute praktisch in ganz Europa heimisch.

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl (0,3 bis 1 ,5%): Sesquiterpene sind wesentlicher Bestandteil des Kamillenöls: Bisabolol, Bisabololoxid A, B, C, Bisabolonoxid, trans- ß-Farnesen. Das Chamazulen entsteht erst bei der Wasserdampfdestillation aus der farblosen Vorstufe Matricin. Das Öl ist daher blau bis blaugrün gefärbt.

Polyine: Öle können bis zu 25% chemisch reaktive Spiroether (En-In-Dicycloether) enthalten. Dies sind labile Substanzen und daher in technisch gewonnenem Öl nicht oder nur in Spuren enthalten. Flavonoide: Für die Kamillenwirkung sind Flavonoid- und -monoglykoside, acetylierte Flavonmonoglykoside und ihre Aglyka von Bedeutung (0,5% Apigenin-7-glucosid). Polysaccharide: Die Schleimstoffe (verschiedene Zuckerverbindungen; Polysaccharide) sind in den Kamillenblüten lokalisiert.

Studiennachweise: Erkrankungen und Entzündungen im Anal-/Genitalbereich (Sitzbäder): Für diese Anwendungsgebiete liegen eindeutige klinische Studien vor, um von einer Wirksamkeit auszugehen. Die Wirksamkeit wurde von mindestens einer der maßgeblichen Bewertungskommissionen (Kommission

E/ESCOP/HMPC/WHO) verbindlich festgestellt. Menstruationsbeschwerden, Dysmenorrhö: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.8 Traubensilberkerze (Actaea racemosa, Cimicifuga racemosa)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Wechseljahrs- und

Menstruationsbeschwerden Wirkung: Die Traubensilberkerze entfaltet im

Menschen eine estrogenartige Wirkung, die auf die Isoflavone und Triterpene zurückgeführt wird. Sie soll organspezifisch und selektiv sein. Im Gegensatz zu künstlichem Estrogen (=Östrogen) bleiben unerwünschte Nebenwirkungen aus. Dies ist ein erheblicher Vorteil gegenüber den in der konventionellen Therapie eingesetzten Hormonen. Kontrollierte Studien weisen auf eine Wirksamkeit der Pflanze bei Wechseljahressymptomen der Frau hin (neurovegetativ, psychisch, Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen). Neueren Untersuchungen zufolge soll die Pflanze auch den Knochenabbau hemmen und so vor Osteoporose schützen.

Herkunft: Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Traubensilberkerze ist Kanada und die nordöstliche USA. Meist wird an Wildstandorten gesammelt.

Inhaltsstoffe: tetracyclische Triterpenglykoside (Actaein und Cimicifugosid) und deren Aglyka (Cimigenol, Acetylacteol), Isoflavone: Formononetin, Gerbstoffe: Gallotannine, Sonstige: Isoferulasäure, Salicylsäure.

Studiennachweise: Die Kommission E und die WHO haben die Wirksamkeit der Traubensilberkerze bei Beschwerden der Wechseljahre bestätigt. Zahlreiche klinische Studien belegen dies. Für den Einsatz bei Beschwerden vor und während der Menstruation gibt es keine wissenschaftlichen Daten. Die

Kommission E hält aber den Einsatz der Traubensilberkerze bei prämenstruellen und dysmenorrhoischen psychovegetativen und psychischen Beschwerden als gerechfertigt.

Dosierung: Die Tagesdosis sollte 40 mg Droge entsprechen. 1.9 Nachtkerzenöl (Oenothera biennis)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Wechseljahrsbeschwerden, Mastodynie, prämenstruelles Syndrom

Wirkung: Ein entscheidender Inhaltsstoff der Nachtkerze ist die gamma- Linolensäure, eine dreifach ungesättigte Fettsäure. Im Körper wird gamma- Linolensäure in 2 weitere Säuren (Dihomo-gamma-Linolensäure und

Arachidonsäure) umgewandelt, die wiederum Vorstufen bestimmter

Gewebshormone (Prostaglandine und Leukotriene) sind. Diese Gewebshormone wirken auf den Cholesterinspiegel, die Erweiterung der Blutgefäße und sind an Entzündungsreaktionen beteiligt. Die gamma-Linolensäure wirkt

entzündungslindernd bei Reizdarm, Wechseljahrsbeschwerden sowie Kreislauf- und Rheumaleiden. Frauen mit zyklischer Mastodynie wiesen niedrige

Konzentrationen an Stoffwechselprodukten der gamma-Linolensäure auf. Durch die Einnahme von Nachtkerzenöl besserten sich bei mehreren Frauen die

Beschwerden. Das Nachtkerzenöl wirkte besser als eine Behandlung mit einem Scheinpräparat, z.T. genauso gut wie das Medikament Bromocriptin und eher schlechter als eine Therapie mit dem Medikament Danazol; diese beiden

Medikamente können bei Störungen des Hormonhaushaltes verordnet werden.

Herkunft: Die Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis) stammt aus Nordamerika. Dort ist sie von Kanada bis Mexiko zu finden.

Inhaltsstoffe: bis zu 25 % Öl, davon 8 - 14 % g-Linolensäure (Gamma- Linolensäure, eine Omega3-Fettsäure) und 60 - 80 % Linolsäure, 9%

Palmitinsäure, 7 % Ölsäure. Polyphenole: Catechin, Epicatechin, Gallussäure bei kalter Pressung wurde außerdem ein pentacyclischer Triterpenester

nachgewiesen.

Studiennachweise: Mastodynie, zyklisch wiederkehrendes Spannungsgefühl in der Brust: Wurde von der Kommission E nicht bearbeitet, ist aber von der WHO anerkannt. Prämenstruelles Syndrom, Beschwerden vor Einsetzen der Regelblutung: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen. Prämenstruelles Syndrom (wiederkehrende Beschwerden vor Einsetzen der Regelblutung): In mehreren Studien fanden sich Hinweise auf eine klinische Wirksamkeit von Nachtkerzenöl.

1.10 Brennnessel (Urtica)

Gynäkologisches AnwendungsgebietisipiPrämenstruelles Syndrom, Eisenmange

Wirkung: aufgrund ihres hohen Mineraliengehalts gilt die Brennnessel stärkende Pflanze. Wie auch bei der Menstruation kann Brennessel bei PMS

(prämenstruelles Syndrom) helfen, da die mineralhaltige Pflanze eine

ausschwemmende und entschlackende Wirkung hat und so beim Abbau von Ödemen und Wassereinlagerungen unterstützend wirkt. Bei genereller Blutarmut (Anämie) kann das natürlich in der Brennnessel vorkommende Eisen den

Eisenmangel auf natürliche und schonende Weise wieder ausgleichen.

Herkunft: Die Brennnessel kommt in fast allen gemäßigten Breiten vor.

Inhaltsstoffe: Blätter: Mineralstoffe (bis zu 5% Kieselsäure), Amine (darunter Histamin, Acetylcholin, Serotonin), Flavonolglykoside, Phenolcarbonsäuren (Chlorogensäure, Kaffeesäure, Kaffeoyläpfelsäure), Scopoletin, ß-Sitosterol, Gerbstoffe Wurzel: Polysaccharide, Lektin (UDA), Lignane, Cumarine , Sterole (darunter ß-Sitosterol, 7a- und 7ß-Hydroxysitosterol und ihre Glykoside)

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.11 Bischofskraut (amni visnaga) Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Menstruationsbeschwerden

Wirkung: Khellin und Visnagin sowie deren synthetische Derivate haben

krampflösende Effekte.

Herkunft: Das Bischofskraut ist in Eurasien und Nordafrika weitverbreitet

Inhaltsstoffe: Bischofskraut enthält vor allem fettes Öl und Proteine, die

Hauptwirkstoffe sind jedoch Furanochromone (g-Pyrone) wie Khellin, Visnagin und Khellol sowie Pyranocumarine wie zum Beispiel Visnadin und Samidin. Außerdem sind Flavonoide, Kampferöl und ätherisches Öl enthalten.

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.12 Wacholder (Juniperus)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Menstruationsbeschwerden

Wirkung: Die Wacholderbeeren wirken verdauungsfördernd durch eine stärkere Durchblutung der Magen-Darm-Schleimhaut. Außerdem wirken sie

auswurffördernd, blutreinigend, durchblutungsfördernd, harntreibend, keimtötend, schweißtreibend und anregend für fast den gesamten Stoffwechsel. Durch die durchblutungsfördernde Wirkung eignen sich die Beeren auch zur Regulierung der Menstruation.

Herkunft: Wacholder-Arten kommen vorwiegend auf der Nordhalbkugel der Erde vor. Der Wacholder wächst in den kühleren und gemäßigten Regionen Amerikas, Asiens und Europas.

Inhaltsstoffe: 1. Wacholderholz, das getrocknete Ast- und Wurzelholz.

Pharmazeutisch: Lignum juniperi. Das Holz enthält ca. 0,1 % eines ätherischen Öles dessen Hauptbestandteil Thujopsen ist. 2. Die getrockneten Beerenfrüchte: Wacholderbeeren oder Kadigbeeren. Wissenschaftlich: Juniperi fructus oder Drupae juniperi, Galbuli juniperi, Pseudofructus iuniperi, Baccae juniperi, Fructus juniperi. Die Beeren enthalten Zucker, Gerbstoffe, Flavonoide und zwischen 0,5 und 2% Wacholderbeerenöl. 3. das ätherische Öl der Beeren welches durch Wasserdampfdestillation gewonnen wird. Es wird als Wacholderbeerenöl oder auch nur kurz Wacholderöl genannt. Wissentschaftlich: Juniperi aetheroleum, Oleum Iuniperi, Oleum juniperi baccarum. Es enthält verschiedene Monoterpene wie Limonen, Myrcen, Pinen und Sabinen. Dazu kommen mit geringem Anteil Sesquiterpene. Die Hauptkomponente ist mit ca. 25% Pinen. Die

Zusammensetzung des Öles hängt vom Alter des Strauches ab.

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.13 Hirtentäschel (Capsella, Capsella bursa-pastoris)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: leichte Menorrhagien und Metrorrhagien

Wirkung: Innerlich wird es vorwiegend gegen Blutungen eingesetzt, beispielsweise gegen zu starke Menstruationsblutungen, Magenbluten, Nierenblutungen. Die blutstillende Wirkung wird durch ein Zusammenziehen und Abdichten der Gefäße erreicht.

Herkunft: Diese Art kommt in ganz Europa vor und ist in Mitteleuropa sehr häufig. Heute ist die Art in den gemäßigten Klimazonen und auch in den tropisch- montanen Gebieten verbreitet; sie kam ursprünglich wohl nur im südlichen Europa und in Westasien vor.

Inhaltsstoffe: Aminosäuren und Proteine (ca. 32 %), Flavonoide (u. a. Kämpferol, Luteolin, Diosmetin, Quercetin, Rutin, Diosmin), Phenolcarbonsäuren, Kalium- und Kalziumsalze, Vitamin C und terpenoide Verbindungen. Studiennachweise: 1986 veröffentlichte die Kommission E des ehemaligen

Bundesgesundheitsamtes eine (Positiv-)Monographie über Hirtentäschelkraut mit den Indikationen: leichte Menorrhagien und Metrorrhagien, Nasenbluten und oberflächliche blutende Hautverletzungen.

1.14 Teufelskralle (Harpagophytum procumbens, Harpagophytum zeyheri)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: allg. Regelschmerzen

Wirkung: Die leicht schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung beruht darauf, dass bestimmte Inhaltsstoffe der Teufelskralle (Iridoidglykoside bzw. deren Abbauprodukte) ein Enzym (die Cyclooxygenase) hemmen, das bei Entzündungen eine wichtige Rolle spielt.

Herkunft: Die Teufelskralle ist in den Savannen Namibias und Südafrikas beheimatet.

Inhaltsstoffe: Iridoidglykoside: Harpagosid, Harpagid, 8-O-p-Cumaroylharpagid, Procumbid, 6’-0-p-Cumaroylprocumbid und Procumbosid

Phenylethanoidglykoside: Verbascoid und Isoacteosid, Kohlenhydrate: Stachyose, Raffinose, Saccharose, Glucose, weitere Inhaltsstoffe: Flavonoide, Triterpene, Pflanzensäuren u.a. Der Harpagosidgehalt in der Teufelskrallenwurzel schwankt zwischen 1 ,2 % und 4 %.

Studiennachweise: Die deutsche Expertengruppe zur Wirksamkeit und Sicherheit von Arzneipflanzen (Kommission E) nennt als Wirkungen: appetit- und

verdauungsanregend, entzündungshemmend, schwach schmerzstillend. Auch wenn das Arznei-Telegramm von 2001 die Datenlage zur Teufelskralle als unzureichend beschreibt, belegen klinische Studien einen deutlichen Nutzen bei der Behandlung von chronisch-rheumatischen Erkrankungen und Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. 1.15 Kokosöl oder Kokosnussöl, auch Kokosfett (Oleum cocos )genannt

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: (Pilz-)lnfektionen, leichte Entzündungen in der Vagina.

Wirkung: Zum einen zerstört die in großen Mengen enthaltene Laurylsäure die Zellwände der Pilze, so dass diese letztlich absterben. Zum anderen zeigt die Laurylsäure eine stark antibakterielle Wirkung. Das bedeutet, dass Kokosöl sowohl Pilze eliminiert, als auch Entzündungen eindämmt.

Herkunft: Sie ist eine Palme der feuchtwarmen Tropen und fruchtet nur zwischen dem 26. Grad südlicher beziehungsweise nördlicher Breite.

Inhaltsstoffe: Kokosöl besteht hauptsächlich aus Triglyceriden, die gesättigte Fettsäure-Reste enthalten, die sich von Capryl-, Laurin-, Caprin-, Palmitin-,

Stearin- und Myristinsäure ableiten. Des Weiteren enthalten die Triglyceride als Fettsäure-Rest den einfach ungesättigten Ölsäure-Rest sowie Spuren von

Magnesium, Calcium, Kalium, Natrium, Kupfer, Eisen, Phosphor, Aminosäuren, Vitamin E und Lactone.

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.16 Salbei (salvia miltiorrhiza, Salviae folium, Salviae trilobae folium, salvia officinalis, S. lavandulifolia, S. fruticosa = S. triloba)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Menstruationsbeschwerden, leichte

Scheiden-Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder Viren.

Wirkung: In Laborversuchen konnte eine eindeutig antiseptische Wirkung des Salbeis gegen Bakterien, Pilze und Viren nachgewiesen werden. Dem

alkoholischen Extrakt und dem Öl wird eine sehr gute Wirksamkeit bescheinigt, der Tee ist deutlich weniger aktiv. Das Salbeiöl verminderte auch die Anzahl von Zahnplaque-Bakterien. Das Kauen von frischen Salbeiblättern soll Mundgeruch vertreiben. Neben der antibiotischen Wirkung unterstützt Salbei, durch seine adstringierenden Eigenschaften, zudem die Wundheilung.

Herkunft: Salbei wird in Osteuropa, Asien, USA und Südafrika vorwiegend aus gewerblichem Anbau geerntet. Entlang der gesamten Adriaküste und in

küstenferneren Gebieten mit mediterranem Einfluss wird er bis heute auch wild gesammelt.

Inhaltsstoffe: Das ätherische Öl des Echten Salbei (syn. Dalmatinischer Salbei) enthält a-Thujon (Hauptwirkstoff), ß-Thujon (mit a-Thujon 40-60%), Campher, 1 ,8- Cineol (12 bis 15%) und anderen Monoterpene, Phenolcarbonsäuren (6%), wie Rosmarinsäure (Labiatengerbstoff), Flavonoide, Diterpene wie Carnosol (= Picrosalvin, Bitterwert 14 000) und Rosmanol, Triterpene (Oleanolsäure,

Ursolsäure und Derivate). Die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe bei den beiden anderen erwähnten Salbeiarten ist wie folgt: Spanischer Salbei (Salvia

lavandulifolia) ist Thujon-frei; enthält 30-35% Cineol und 30% Campher;

Griechischer Salbei (Salvia fruticosa=triloba) enthält 5% Thujon und 60- 70% Cineol.

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen. In der

Erfahrungsheilkunde finden Salbeiextrakte bei Sysmenorrhoe und Amenorrhoe Anwendung (Imanshahidi und Hosseinzadeh 2006), ohne dass hierfür relevante, in Medline veröffentlichte Daten zur Anwendung vorlägen.

1.17 Großfrüchtige Moosbeere/Cranberry (Vaccinium macrocarpon)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Regelschmerzen, leichte Infektionen der Scheide und Harnwege Wirkung: Cranberry-Früchte vereinen mehrere gesundheitlich positive

Eigenschaften. Neben einem Reichtum an Mineralien und Vitaminen weisen sie mit Abstand die meisten Antioxidantien unter den Früchten auf. Eine Besonderheit der Cranberries sind ihre antibakteriellen Effekte. Sie beruhen aber offensichtlich nicht auf einer antibiotischen Wirkung, sondern einem„Flaftschutz“:

Charakteristisch für Krankheitserreger ist ihre Klebrigkeit. Sie haften an allen Oberflächen wie der Mundschleimhaut, der Blasen- und der Darmwand. Häufig bilden sie mit anderen Bakterien Filme und Beläge aus. Die Inhaltsstoffe der Cranberry greifen hier ein und fördern das Auswaschen der Keime mit Sekreten wie Speichel und Urin.

Flerkunft: Die natürliche Fleimat der Amerikanischen Kranbeere liegt in

Flochmooren im östlichen Nordamerika. Das Anbaugebiet ist aber wesentlich größer: Dreiviertel der weltweiten Ernte wird in Nordamerika produziert.

Inhaltsstoffe: organische Säuren (30%), darunter Chinasäure, Äpfel-, Zitronen- und Hippursäure Polyphenole: Catechine, Hydroxycinnamic und andere phenolische Säuren, Flavonoide (Gerbstoffe, Anthocyanine and Proanthocyanidine),

Triterpene, Vitamine: Vitamin C, Vitamine B1 , B2, B3 und Beta-Karotin (Vitamin A), Mineralstoffe: vor allem Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphat.

Studiennachweise: Studien über die Beere deuten insgesamt darauf hin, dass der Saft oder Tabletten mit konzentrierten Extrakten gegen Harnwegsinfekte wirksam sind. Es liegen zudem zahlreiche Hinweise aus einer langen Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit auch zur Linderung von Regelschmerzen annehmen lassen.

1.18 Fenchel (Foeniculum vulgare)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Regelschmerzen

Wirkung: Die fettlöslichen Phenylpropane und Terpene beeinflussen

Zellmembranen. In höherer Konzentration werden Membranen zunehmend durchlässig, was Bakterien schädigt. Auf menschlichen Zelloberflächen hemmen die Stoffe Calziumkanäle. Das löst Verkrampfung der glatten Muskulatur.

Belegt ist außerdem ein schmerzlindernder und entzündungshemmender Effekt des Öls sowie eines alkoholischen Extrakts der Fenchelsamen.

Herkunft: Die Heimat des Gemüsefenchels liegt im Mittelmeergebiet und

Vorderasien bis Persien.

Inhaltsstoffe: Fenchelöl: Phenylpropane, vorwiegend trans-Anethol (35-82% des Öls), cis-Anethol, Estragol (2-58% des Öls, je nach Sorte), Monoterpene und Sesquiterpene: Öl aus dem Kraut: a-Phellandren, a-Pinen, a-Terpinen, Limonen, Öl der Frucht: Fenchon, a-Pinen, Camphen, Myrcen, a - / ß-Phellandren, a- Terpinen, Limonen, Terpinoien, p-Cymol; die Zusammensetzung des ätherischen Öls ist unterschiedlich, da sie in Abhängigkeit zu mehreren Bedingungen (Sorte/ Kultivierung/ Ernte/ Anbauregion) steht. Fenchelfrüchte: Flavonoide: Kämpferol- und Quercetinglykoside ; Flavonol-3-O-glykoside und -3-O-glucuronide, ätherische Öle: Cumarine (auch als Furano- und Pyranocumarine), aliphatische/aromatische Carbonsäuren: Hydroxybenzoe-, Benzoesäure- und Zimtsäurederivate; Ferula-, Fumar-, Kaffee- und Vanillinsäure, Sterine: Stigmasterin und Stigmasterinpalmitat, Mineralsalze, Kieselsäure und Vitamine (Vitamin A, B und C), Speicherstoffe: fette Öle und Protein, Zucker und Oligosaccharide

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.19 Frauenwurz (Tanacetum balsamita, Chrysanthemum balsamita, Pyrethrum balsamita, Balsamita vulgaris)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: menstruationsfördernd, schmerzstillend Herkunft: Diese Pflanzenart stammt ursprünglich aus dem Kaukasus, ist aber in Südeuropa als Archaeophyt eingebürgert worden und findet sich heute verwildert auch im deutschsprachigen Raum.

Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Borneol, Pinene, Kampfer, Camphene, Thujon, Gerbsäure.

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.20 Eisenkraut (Verbena officinalis)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Menstruations fördernd,

Menstruationszyklus regelnd, Wechseljahrsbeschwerden.

Wirkung: adstringierend, anregend, antibakteriell, blutreinigend,

entzündungshemmend, krampflösend, schmerzstillend

Herkunft: Ursprünglich ist das Eisenkraut im Mittelmeerraum heimisch, aber es ist schon vor langer Zeit nach Mitteleuropa gelangt und wächst dort als Wildpflanze.

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Glykoside, Verbenalin, Verbenin, ein Alkaloid, Aucubin, Bitterstoffe, Alpha-Sitosterol, Gerbstoff, Gerbsäure, Kieselsäure

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.21 Wermut (Artemisia absinthium L, A. abrotanum)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Menstruationsfördernd, blutreinigend Wirkung: Als nachgewiesen gilt heute die Wirksamkeit zur Appetitanregung, bei Beschwerden des Verdauungstraktes, wie Gastritis oder Blähung, zur Anregung der Leberfunktion sowie bei krampfartigen Störungen des Darm- und

Gallenwegbereichs. Die verdauungsfördernde Wirkung wird dabei auf die enthaltenen Bitterstoffe zurückgeführt. In der Homöopathie wird Wermut auch gegen Erregungszustände und Krampfleiden eingesetzt.

Herkunft: Wermut kommt natürlich im gemäßigten Eurasien sowie in Nordafrika vor.

Inhaltsstoffe: Wermutkraut enthält mit 0,15 bis 0,4 % eine hohe Konzentration an Bitterstoffen aus der Gruppe der Sesquiterpenlactone, darunter Absinthin mit 0,2 bis 0,28 % als Hauptkomponente. Daneben kommen Artabsin, Matricin,

Anabsinthin und andere Stoffe vor. Ätherische Öle machen 0,2 bis 0,8 % aus und enthalten (-)-Thujon, (+)-lsothujon, Thujylalkohol und dessen Ester, Chamazulen sowie weitere Mono- und Sesquiterpene. Des Weiteren wurden verschiedene Flavonoide nachgewiesen; kleinere Mengen an Polyacetylenen werden vermutet.

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.22 Chinesischer Engelwurz (Angelica sinensis)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Menstruationsbeschwerden, schwache und unregelmäßige Mensturation, krampflösend

Wirkung: Als gesichert gilt, dass die Pflanze den Fluss der Verdauungssäfte fördert. Wahrscheinlich verfügt sie auch über eine krampflösende und

gallenflussfördernde Wirkung. Die Engelwurz wird daher bei Appetitmangel, Magenkrämpfen und Blähungen gegeben. Herkunft: Der chinesische Engelwurz gedeiht wild oder kultiviert in Wäldern und im Gebüsch in Höhenlagen von 2500 bis 3000 Metern in den chinesischen Provinzen Sichuan, Gansu, Hubei, Shanxi und Yunnan.

Inhaltsstoffe: Wichtige Inhaltsstoffe: Furanocumarine: Xanthotoxin, Imperatorin, Angelicin, Archangelin; Cumarine: Umbelliferon, Osthol, Osthenol und andere; ätherische Öl (Wurzel und Früchte): a-Phellandren, ß-Phellandren, a-Pinen;

Osthol ist der Hauptinhaltsstoff in Wurzeln, Imperatorin der wichtigste Stoff in Früchten.

Studiennachweise: Unter dem Namen„Eumenol“ vertrieb die Darmstädter Firma E. Merck von 1899 bis 1962 einen Drogenauszug aus der Wurzel der

Chinesischen Engelwurz als„ungiftiges Emmenagogum“. Als Indikationen des „Eumenol“ wurden angegeben: zu seltene Menstruationsblutung, zu schwache Menstruationsblutung, Ausbleiben der Menstruationsblutung und

Menstruationsbeschwerden. Von 1899 bis 1910 wurden vier klinische Fallstudien veröffentlicht, in denen über die Wirkung der Gabe von dreimal täglich 5 ml eines Fluidextrakts der Wurzel von Angelica sinensis (Eumenol) bei

Menstruationsstörungen berichtet wurde. Magen-Darm-Beschwerden, leichte Krämpfe, Völlegefühl, Blähungen: Für diese Anwendungsgebiete liegen eindeutige klinische Studien vor, um von einer Wirksamkeit auszugehen. Die Wirksamkeit wurde von mindestens einer der maßgeblichen Bewertungskommissionen

(Kommission E/ESCOP/HMPC/WHO) verbindlich festgestellt.

1.23 Lavendel (Lavandula angustifolia, Syn. Lavandula officinalis, Lavandula vera)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Menstruationsbeschwerden,

prämenstruelles Syndrom

Wirkung: Lavendel hat neben seiner beruhigenden und krampflösenden Wirkung auch eine antimikrobielle und durchblutungsfördernde Eigenschaft sbiiDas ätherische Öl - insbesondere Linalool - wirkt gegen einige Bakterien und Pilze.

Man vermutet zudem einen antientzündlichen Effekt im Lavendelöl. So kann das verdünnte Öl oberflächlich als mildes Antiseptikum bei kleineren Verletzungen zur Wundpflege verwendet werden. s Ep jDie durchblutungsfördernde und leicht reizende Wirkung nutzt man bei Muskelschmerzen. In der Volksheilkunde kommt

Lavendelöl auch zur Lösung von Verspannungen und zur Linderung

rheumatischer Beschwerden zum Einsatz. Traditionell werden

Menstruationsbeschwerden und Frauenkrankheiten mit Lavendelöl behandelt. In der Aromatherapie verdampft man Lavendelöl gegen Kopfschmerzen, Migräne und Verspannungen. Es kann auch im Stirn- und Nackenbereich einmassiert werden. Tatsächlich hat der Tierversuch eine leicht betäubende Wirkung belegt.

Herkunft: Die Heimat des Lavendel sind ursprünglich die Küstenregionen des Mittelmeerraums.

Inhaltsstoffe: Es setzt sich zusammen aus Linalylacetat, Linalool, Campher und Cineol. Seine Inhaltsstoffe sind 40 bis 50 % Ester, 25 bis 35 % Monoterpenoie, Monoterpene, Sesquiterpene, Ketone und Oxide.

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.24 Beifuß (artemisia vulgaris)

Hynäkologisches Anwendungsgebiet: antibakteriell, bei schwacher und

unregelmäßiger Blutung (Amenorrhö, Dysmenorrhö).

Wirkung: Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen des Beifußes zählen die sog.

Sesquiterpenlactone - bestimmte Bitterstoffe - und das ätherische Öl mit den Hauptbestandteilen Kampfer und Thujon. Diese Stoffe sind es, die für die Haupt- Eigenschaften des Beifußes verantwortlich sind: Sie wirken appetitanregend, verdauungsfördernd, wurmfeindlich, krampflösend, antibakteriell und harntreibend; sie stimulieren die Gebärmutter, fördern die Durchblutung und den Gallefluss und entspannen die müden Füße. Herkunft: In Mitteleuropa findet er sich seit der Bandkeramik. Die ursprüngliche Verbreitung des Beifußes ist heute nicht mehr zu bestimmen, nachdem er durch den Menschen über fast alle nördlichen Gebiete der Erde verbreitet wurde.

Inhaltsstoffe: Die wichtigsten Inhaltsstoffe im Kraut des Beifußes sind die

Sesquiterpenlactone, die für den bitteren Geschmack verantwortlich sind, und bis zu 0,2 % komplex zusammengesetztes ätherisches Öl. Der Beifuß enthält folgende Stoffklassen/Stoffe: Ätherisches Öl: Hauptbestandteile sind Kampfer, Thujon, 1 ,8-Cineol und Linalool; Sesquiterpenlactone: Vulgarin, Pilostachyin;

Flavonoide: Quercetin, Rutin; Hydroxycumarine: Umbelliferon, Aesculetin; Polyine; Triterpene; Carotinoide

Studiennachweise: Es liegen Studien und Erfolge beim beschriebenen Einsatz der Pflanze vor, aber sie hat noch keine Positiv-Monographie der Kommission E erhalten. Die Aussagen zur Wirksamkeit liegen somit noch im Bereich der

Erfahrungsheilkunde und gelten bis dahin als nicht ausreichend wissenschaftlich belegt.

1.25 Schneeballbaumrinde (Cortex viburni)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Erkrankungen der weiblichen

Geschlechtsorgane und schmerzhafte Menstruationsblutungen

Wirkung: In der Volksheilkunde bei drohendem Abort, falschen Wehen,

schmerzhafter Menstruation sowie Funktionsstörungen der Fortpflanzungsorgane. Als wesentlich wirksamer Bestandteil von Viburnum opulus und Viburnum prunifol. wurde früher der Bitterstoff Viburnin angegeben, der aber von neueren Forschern nicht aufgefunden wurde. Die übrigen wichtigeren Inhaltsstoffe, wie Valerian-, Ameisen- und Caprylsäure, Tannin und Harze sind in beiden Rinden (Viburnum opulus und Viburnum prunifol.) die gleichen, und da auch die Wirkungsweise ähnlich ist, ist die Verordnung von Viburnum opulus für Europa zu bevorzugen.

Herkunft: Der Ursprung liegt auf dem amerikanischen Kontinent, ist aber unsicher. Inhaltsstoffe: Die getrocknete Rinde. Inh.: a- und ß- Amyrin, Oleanol- und

Ursolsäure vgl. Formel, Catechin, Epicatechin, äther. Öl (ca. 0,3 %), Viburnin,

Harz mit verschiedenen Fettsäuren.

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.26 Ingwer (Zingiber officinale)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Menorrhagie,

Wirkung: schmerzlindern, enzündungshemmend

Herkunft: Ingwer wächst in den Tropen und Subtropen. Er wird in Ländern wie Sri Lanka, Indien, Indonesien, Vietnam, China, Japan, Australien, Frankreich und Nigeria sowie in Südamerika angebaut. Die Heimat der Ingwerpflanze ist nicht sicher bekannt.

Inhaltsstoffe: Wesentliche Bestandteile sind dabei ein ätherisches Öl, Harzsäuren und neutrales Harz sowie Gingerol, eine scharf aromatische Substanz. Das Gingerol verleiht dem Ingwer die Schärfe. Ingwerwurzelstock enthält 1 ,5-3% ätherisches Öl mit Substanzen wie Geranial, Neral und Zingiberol. Die genaue Zusammensetzung des ätherischen Öls wird unter anderem von der Herkunft und vom Ingwertyp beeinflusst. Weitere wichtige Wirkstoffe sind nicht-flüchtige

Scharfstoffe wie Gingeroie und Shogaole. Die noch schärferen Shogaole bilden sich bei Lagerung der Droge durch Wasserabspaltung aus den Gingeroien. Für den charakteristischen Ingwergeruch ist vor allem das Zingiberol verantwortlich.

Studiennachweise: Die Kommission E und die European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) befürworten die Anwendung von Ingwerwurzeln bei Magen-Darm-Beschwerden und gegen Übelkeit. 1.27 Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Amenorrhö, Dysmenorrhö,

Scheidenentzündung durch Candida albicans

Wirkung: krampflösend, entspannend, blutungsfördern

Herkunft: Rosmarin ist in den Macchien des Mittelmeergebietes beheimatet.

Inhaltsstoffe: Für die Wirkung des Rosmarinöls sind hauptsächlich die ätherisch-ÖI Komponenten 1 ,8-Cineol (16 bis 55%) und Campher (5 bis 15%) verantwortlich.

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.28 Fenchel (Foeniculum vulgare)

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Dysmenorrhö, Wechseljahrsbeschwerden

Wirkung: Antibakteriell, entspannend, krampflösend, menstruationsfördernd, schleimlösend, ionisierend

Herkunft: Der Fenchel stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum

Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Anethol, Fenchon, Salicylate, Thymol und den östrogenähnlichen Stoff Estragol.

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.29 Zinnkraut (Equisetum arvense) Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Amenorrhö

Wirkung: Er fordert die Blutung, wenn die Regel zu schwach ist. Aber auch die Fruchtbarkeit wird angeregt, weil das Zinnkraut hilft, die Gebärmutterschleimhaut schneller abzustoßen. Das enthaltene Magnesium lindert außerdem

Menstruationskrämpfe.

Herkunft: Beheimatet ist er auf der gesamten nördlichen Halbkugel. Er besiedelt gerne Äcker, aber auch lehmige feuchte Wiesenränder, Gräben und Böschungen. Er ist entwicklungsgeschichtlich eine sehr alte Pflanze.

Inhaltsstoffe: Mineralien: Silicium (Kieselsäure), Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan; Saponine: Equisetonin , Flavonoide: Luteolin, Isoquercitrin, Kämpferol , Alkaloide: Palustrin, Tannine

Studiennachweise: Es liegen zahlreiche Hinweise aus einer langen

Anwendungstradition in der Volksmedizin und in der ärztlichen

Erfahrungsheilkunde vor, die eine Wirksamkeit annehmen lassen.

1.30 Hopfen (Humulus);

Gynäkologisches Anwendungsgebiet: Wechseljahrsbeschwerden

Wirkung: Hopfen gehört zu den hormonisierenden Kräutern, die beim Ausgleich des Hormonhaushaltes helfen können. Hopfen enthält Phytohormone, die bei Wechseljahresbeschwerden helfen können, da sie den durch den Wechsel entstehenden Östrogenmangel ausgleichen können. Hopfen gehört zu den wirksamsten Frauenkräutern bei Wechseljahresbeschwerden

Herkunft: Die Urheimat des Wildhopfens dürften feuchte Bergtäler im vorderen Asien sein. Inhaltsstoffe: Bitterstoffe: 18%, Hopfenöl:0,5%, Gerbstoffe: 3, 5%, Eiiweiß:20%, Mineralstoffe:8%

Studiennachweise: ESCOP, Kommission E: bei Unruhe, Angstzuständen und Schlafstörungen

2. Homöopathische Wirkstoffe

Beispiele für Homöopathische Wirkstoffe sind: Cimifuga, Pulsatilla, Colocynthis, Chamomilla, Agnus castus, Belladonna, magnesium phoshoricum, Calcium phosporicum. Die Aufzählung ist nicht abschließend.

Bei Dysmenorrhö und PMS werden je nach Beschwerdebild zum Beispiel

Chamomilla, Magnesium phosphoricum, Pulsatilla und Cimicifuga (meist als D6) eingesetzt. Beim PMS spielt auch Agnus castus D1 bis D4 eine wichtige Rolle.

Die bislang größte Studie zur Homöopathie aus der Versorgungsforschung ist eine prospektive Beobachtungsstudie über 8 Jahre mit 3981 Patienten. Diese Studie wurde an der Universitätsklinik Charite in Berlin in Praxen von über 100 klassisch homöopathisch arbeitenden Ärzten durchgeführt. Die Wirksamkeit von

Homöopatika speziell bei der Behandlung von Regelschmerzen wurde damit nachgewiesen.

3. Mineralstoffe und Vitamine

Beispiele für Mineralstoffe und Vitamine sind: Magnesium, Calcium, Kalium, Ferrum, Zink, Vitamine des B-Komplexes, Vitamin E, auch in Kombination mit Borago Officinalis Öl

Wirksamkeit: Für Calcium gibt es überzeugende Daten, dass die tägliche

Aufnahme von 1200 mg Regelbeschwerden günstig beeinflusst. ln mehreren Studien konnte wiederholt die Wirkung von Calcium auf die

Symptomatik beim PMS bestätigt werden. Bereits im Jahre 1989 fand sich in einer kleineren Placebo-kontrollierten Studie an 32 Frauen ein positiver Einfluss von Calcium auf die PMS-Symptomatik. Nach einer Calciumgabe (1000 mg tgl.) über drei Monate berichteten 73 Prozent der behandelten Frauen über einen Rückgang der Symptome. Etwa 10 Jahre später wurde von der gleichen Forschergruppe eine große Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie mit 497 Patientinnen durchgeführt. Die Frauen wurden für drei Menstruationszyklen mit täglich 1200 mg Calcium behandelt. Ergebnis: Die Symptome während des zweiten und dritten Zykluses besserten sich signifikant im Vergleich zur Placebo-Einnahme. Am Studienende konnte eine Abnahme der Beschwerden (gemessen anhand eines Symptomsores) um 48 Prozent gegenüber dem Ausgangswert dokumentiert werden. In einer weiteren Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie wurden diese Ergebnisse im Wesentlichen bestätigt. Junge Studentinnen mit ausgeprägten Symptomen eines Prämenstruellen Syndroms erhielten für drei Monate täglich zweimal 500 mg Calcium oder Placebo. Im Ergebnis zeigten sich insbesondere eine Besserung von allgemeiner Müdigkeit und eine Abnahme depressiver Symptome. Die bisherigen Studienergebnisse zusammenfassend, scheint ein Behandlungsversuch des Prämenstruellen Syndrom mit Calcium gerechtfertigt. Insbesondere Frauen mit einer unzureichenden Calciumzufuhr über die Ernährung und typischen

Symptomen eines PMS könnten von einer Calcium-Supplementation (> 1000 mg/Tag) profitieren. Vitamine des B-Komplexes, vor allem Pyridoxin (Vitamin B6), scheinen sich ebenfalls günstig auf die Beschwerde-Symptomatik auszuwirken. Man erklärt dies damit, dass Vitamin B6 als wichtiger Cofaktor in der

Serotoninsynthese fungiert. Andere Autoren vermuten zudem, dass Pyridoxin über einen beschleunigten hepatischen Estrogenabbau den Gestagen-Estrogen- Quotienten positiv beeinflusst. Vitamin E (400 IE/Tag) soll über eine Beeinflussung der Prostaglandinsynthese sowie eine Modulation der zentralen

Neurotransmittersynthese lindernd wirken.

Auch für Magnesium (200 bis 400 mg/d) gibt es Wirksamkeitsbelege. Magnesium scheint Regelschmerzen mildern oder beseitigen zu können. Diskutiert wird eine Hemmung der Prostaglandinwirkung und eine Stimulation der

Prostacyclinproduktion mit nachfolgender Vasodilatation. Für Vitamin B1 (100 mg/d) gibt es Evidenz, dass es gegen Schmerzen bei primärer und sekundärer Dysmenorrhö wirksam ist.

Die Wirksamkeit der alleinigen Magnesium-Gabe bei der Behandlung von PMS- Symptomen konnte in verschiedenen Studien bestätigt werden. Es scheint aber, dass sich durch die Kombination von Magnesium und Vitamin B6 noch bessere Ergebnisse erzielen lassen. In einer Placebo-kontrollierten Untersuchung erhielten Frauen mit PMS-Symptomen über einen Zeitraum von 2 Monaten entweder 250 mg Magnesium, eine Kombination aus 250 mg Magnesium plus 40 mg Vitamin B6 oder Placebo-Tabletten. Die Ergebnisse belegen nach Einschätzung der Autoren, dass die Kombination von Magnesium und Vitamin B6 bei der Verringerung der PMS-Symptome wirksamer war als Placebo und Magnesium. Eine vorausgehende Untersuchung war zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Auch hier zeigte sich, dass sowohl Magnesium als auch die Kombination mit Vitamin B6 die PMS- Symptome lindern kann.

Des Weiteren wurde festgestellt, dass Frauen mit einem zu geringen Calcium- Spiegel eine erhöhte Neigung für PMS haben. Eine zusätzliche Calciumgabe kann daher nicht nur die Symptome des prämenstruellen Syndroms lindern, sondern über einen längeren Zeitraum auch zu deren völligem Ausbleiben führen.

Auch Vitamin E gemeinsam mit Borago Officinalis Öl kann gut zur Behandlung des prämenstruellen Syndroms eingesetzt werden, da es in Kombination mit ungesättigten Fettsäuren wie Gamma-Linolensäure die Symptome in ihrer

Ausprägung erheblich abmildern kann.

Es ist erwiesen, dass die PMS Beschwerden durch eine ausreichende Einnahme von Vitamin E und Borago Officinalis Öl um bis zu zwei Drittel reduziert werden können. Bei einer gleichzeitigen Einnahme von Vitamin E und den speziellen Fettsäuren der Borago Officinalis wird der Körper weniger empfindlich für die Schwankungen des Prolaktins, was vermutlich einen großen Anteil an der

Ausprägung eines prämenstruellen Syndroms hat.

Vor allem die Tatsache, dass die ansonsten häufig verabreichten Hormone und Antidepressiva meist mit starken Nebenwirkungen verbunden sind, macht die Einnahme von Borago Officinalis und B-Vitaminen zu einer guten Alternative in der PMS-Therapie.

Amerikanische Forscher berichten zudem im »American Journal of Epidemiology« darüber, dass eine Ernährung mit viel Nicht-Hämeisen, also Eisen aus

überwiegend pflanzlichen Quellen, das Risiko für die Entwicklung von PMS deutlich reduziert. Das ergab eine Datenanalyse von 3.000 Frauen aus einem zehnjährigen Zeitraum. Dabei wurde das Auftreten von PMS untersucht sowie die Mineralstoffaufnahme der Studienteilnehmerinnen. Neben Eisen zeigte sich dabei auch Zink als wirksames Mittel zur Vorbeugung von PMS. Eine hohe

Kaliumaufnahme verstärkte dagegen eher die Beschwerden. Obwohl weitere Forschungen notwendig sind, raten die Wissenschaftler betroffenen Frauen dennoch täglich die empfohlene Eisenmenge von 15 bis 18 Milligramm

einzunehmen. Denn in der Studie hatten Frauen mit der höchsten Nicht- Hämeisen-Aufnahme ein 30 bis 40 Prozent niedrigeres Risiko prämenstruelle Beschwerden zu entwickeln. Da zu viel Eisen dem Körper auch schaden kann, sollten Frauen nicht mehr als 45 Milligramm Eisen ohne ärztlichen Rat zu sich nehmen.

C. Ergebnisse zur Wirksamkeit

Es wurden die folgenden Studien zur Wirksamkeit der Tampons durchgeführt.

1. Frauenmantel

Eine ersten Studiengruppe (Studiengruppe I) wurden mit einem Tampon, enthaltend 0,33 g Frauenmantelkraut behandelt. Die Behandlung erfolgte mit 6 Tampons je 24 Stunden. Die Teilnehmerzahl war 18. Eine Befragung ergab, dass bei einer Frau keine Verbesserung der Menstruationsschmerzen eingetreten ist, bei 11 Frauen gab es eine teilweise Verbesserung und bei 5 Frauen zeigte sich eine vollständige Verbesserung.

Das Ergebnis der Studie belegt, dass der erfindungsgemäße Tampon unter Verwendung von Frauenmantelkraut überraschende Wirksamkeit gegen

Menstruationsbeschwerden zeigt.

2. Flomöopathische Stoffe

Eine zweite Studiengruppe (Studiengruppe II) wurden mit einem Tampon, enthaltend Chamomilla (D6), Cimicifuga (D6) und Agnus castus (D4) behandelt. Die Behandlung erfolgte mit 6 Tampons je 24 Stunden. Die Teilnehmerzahl war 25.

Eine Befragung ergab, dass bei sechs Frauen keine Verbesserung der

Menstruationsschmerzen eingetreten ist, bei 18 Frauen gab es eine teilweise Verbesserung und bei einer Frau zeigte sich eine vollständige Verbesserung.

Das Ergebnis der Studie belegt, dass der erfindungsgemäße Tampon unter Verwendung von homöopathischen Substanzen überraschende Wirksamkeit gegen Menstruationsbeschwerden zeigt.

3. Vitamine

Eine dritte Studiengruppe (Studiengruppe III) wurden mit einem Tampon, enthaltend Vitamin B-Komplex (2 mg), und Vitamin E (30 IE) behandelt. Die Behandlung erfolgte mit 6 Tampons je 24 Stunden. Die Teilnehmerzahl war 16.

Der Vitamin B-Komplex umfasste die folgenden Inhaltsstoffe: 0,45 mg Folsäure; 0,15 mg Biotin; 0,01 mg Cyanocobalamin (Vitamin B12); 15 mg Niacin-Äquivalent; 15 mg Riboflavin (Vitamin B2); 10 mg Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6); 15 mg Thiaminnitrat (Vitamin B1 ). Das Vitamin E (Ratiopharm) hatte die folgende Zusammensetzung: 268 mg RRR- a-Tocopherol-Äquivalente (als all-rac-a-Tocopherolacetat).

Die o.g. Dosis an Vitamin B-Komplex bzw. Vitamin E wurde auf 6 Tampons aufgeteilt (Anwendungsdauer 24 Stunden).

Eine Befragung ergab, dass bei vier Frauen keine Verbesserung der

Menstruationsschmerzen eingetreten ist, bei 10 Frauen gab es eine teilweise Verbesserung und bei 2 Frauen zeigte sich eine vollständige Verbesserung.

Das Ergebnis der Studie belegt, dass der erfindungsgemäße Tampon unter Verwendung von Vitaminen überraschende Wirksamkeit gegen

Menstruationsbeschwerden zeigt.

4. Mineralstoffe

Eine vierte Studiengruppe (Studiengruppe IV) wurden mit einem Tampon, enthaltend 3 mg Magnesiumsalze behandelt. Die Behandlung erfolgte mit 6 Tampons je 24 Stunden. Die Teilnehmerzahl war 18.

Eine Befragung ergab, dass bei vier Frauen keine Verbesserung der

Menstruationsschmerzen eingetreten ist, bei 16 Frauen gab es eine teilweise Verbesserung und bei 2 Frauen zeigte sich eine vollständige Verbesserung.

Das Ergebnis der Studie belegt, dass der erfindungsgemäße Tampon unter Verwendung von Mineralstoffen bzw. Mineralsalzen überraschende Wirksamkeit zeigt.