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Title:
TECHNOLOGY FOR BALANCING JOURNEYS OF MOTOR VEHICLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/207716
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a device (100) for balancing journeys of motor vehicles in order to form a vehicle train. The vehicle train comprises a guiding vehicle and at least one following vehicle, which is longitudinally and laterally guided by the guiding vehicle. The device (100) comprises a user unit (102), which is designed to capture data of a journey of a motor vehicle. A radio unit (104) is designed to receive data of an additional journey of at least one additional motor vehicle. A balancing unit (106), which exchanges data with the user unit (102) and the radio unit (104), is designed to output, at the user unit (102), a correspondence between the captured data of the journey of the motor vehicle and the received data of the additional journey of the at least one additional motor vehicle, the data comprising a route and associated driving times of the journey in question.

Inventors:
MICHEL BRITTA (DE)
WÖLFEL CHRISTIANE (DE)
HUTMANN VERONIKA (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/057203
Publication Date:
October 15, 2020
Filing Date:
March 17, 2020
Export Citation:
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Assignee:
MAN TRUCK & BUS SE (DE)
International Classes:
G08G1/00
Foreign References:
DE102016003432A12016-10-06
DE102016212905A12018-01-18
DE102015002404A12016-08-25
Other References:
EUROPEAN TRUCK PLATOONING CHALLENGE, April 2016 (2016-04-01)
Attorney, Agent or Firm:
V. BEZOLD & PARTNER PATENTANWÄLTE - PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Vorrichtung (100) zum Abgleich von Fahrten von Kraftfahrzeugen (150), insbesondere Nutzfahrzeugen, zur Bildung eines Fahrzeugverbands mit einem Führungsfahrzeug und mindestens einem durch das Führungsfahrzeug längs- und quergeführten Folge fahrzeug, umfassend: eine Benutzereinheit (102), die dazu ausgebildet ist, Daten einer Fahrt eines Kraftfahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahrzeugs, zu erfassen; eine Funkeinheit (104), die dazu ausgebildet ist, Daten einer weiteren Fahrt von jeweils mindestens einem weiteren Kraftfahrzeug (150), insbesondere Nutzfahr zeug, zu empfangen; und eine mit der Benutzereinheit (102) und der Funkeinheit (104) in Datenaus tausch stehende Abgleicheinheit (106), die dazu ausgebildet ist, eine Übereinstim mung zwischen den erfassten Daten der Fahrt des Kraftfahrzeugs (150), insbesonde re Nutzfahrzeugs, und den empfangen Daten der weiteren Fahrt des mindestens ei nen weiteren Kraftfahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahrzeugs, an der Benutzerein heit (102) auszugeben, wobei die Daten eine Fahrstrecke und zugehörige Fahrzeiten der jeweiligen Fahrt umfassen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , wobei die Benutzereinrichtung ferner dazu ausgebildet ist, in Reaktion auf die Ausgabe der Übereinstimmung mit dem mindestens einen wei teren Kraftfahrzeug (150), insbesondere Nutzfahrzeug, eine Zustimmung zur Bildung des Fahrzeugverbands mit dem mindestens einen weiteren Kraftfahrzeug (150), ins besondere Nutzfahrzeug, zu erfassen und die erfasste Zustimmung mittels der Funk einheit (104) an das mindestens eine weitere Kraftfahrzeug (150), insbesondere Nutz fahrzeug, zu senden.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, ferner dazu ausgebildet, in Reaktion auf die erfasste Zustimmung eine Regelung des Kraftfahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahrzeugs, zur Längs- und Querführung auf Grundlage der empfangenen Daten des mindestens einen weiteren Kraftfahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahrzeugs, zu konfigurieren.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Funkeinheit (104) mit einer Regelung des Kraftfahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahrzeugs, zur Längs- und Querführung in Austausch von Steuerdaten steht und ferner dazu ausgebildet ist, die Steuerdaten der Längs- und Querführung vom Führungsfahrzeug zu empfangen oder an das mindestens eine Folgefahrzeug zu senden.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Funkeinheit (104) die Daten der weiteren Fahrt und/oder eine Zustimmung direkt vom jeweiligen weiteren Kraft fahrzeug (150), insbesondere Nutzfahrzeug, empfängt, und/oder wobei die Funkein heit (104) ferner dazu ausgebildet ist, die erfassten Daten und/oder eine erfasste Zu stimmung direkt an das jeweilige weitere Kraftfahrzeug (150), insbesondere Nutzfahr zeug, zu senden.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Funkeinheit (104) die Daten der weiteren Fahrt und/oder eine Zustimmung des mindestens einen weiteren Kraft fahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahrzeugs, von einem Zentralrechner empfängt, und/oder wobei die Benutzereinheit (102) ferner dazu ausgebildet ist, die erfassten Daten und/oder die Zustimmung an den Zentralrechner zu senden.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Abgleicheinheit (106) dazu ausgebildet ist, Übereinstimmungen mit mehreren weiteren Kraftfahrzeugen (150), insbesondere Nutzfahrzeugen, sortiert nach einem Grad der jeweiligen Übereinstim mung auszugeben.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Daten ferner ein Kraftfahr zeug (150), insbesondere Nutzfahrzeug, oder einen Fahrzeugtyp der jeweiligen Fahrt angeben, und wobei die Übereinstimmung eine Kompatibilität der jeweiligen Kraft fahrzeuge (150), insbesondere Nutzfahrzeuge, zur Längs- und Querführung im Fahr zeugverband umfasst.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Daten ferner eine Ladung, insbesondere ein Gefahrgut, ein Bremsvermögen und/oder ein Beschleunigungsver mögen des Kraftfahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahrzeugs, der jeweiligen Fahrt angeben, und wobei die Übereinstimmung eine Kompatibilität der Ladung, des Bremsvermögens und/oder des Beschleunigungsvermögen umfasst.

10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Daten ferner einen Fahrer der jeweiligen Fahrt angeben, und wobei die Übereinstimmung eine Bewertung oder Erfahrung des jeweiligen Fahrers zum Fahren des Führungsfahrzeugs im Fahrzeug verband umfasst. 11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die empfangenen Daten der weiteren Fahrt einen bestehenden Fahrzeugverband betreffen, wobei für den beste henden Fahrzeugverband nur eine Übereinstimmung ausgegeben wird, und wobei die ausgegebene Übereinstimmung von einer Übereinstimmung zwischen den erfassten Daten der Fahrt des Kraftfahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahrzeugs, und den empfangen Daten der weiteren Fahrt jedes weiteren Kraftfahrzeugs (150), insbeson dere Nutzfahrzeugs, im bestehenden Fahrzeugverband abhängt.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , wobei die empfangenen Daten eine Position des weiteren Kraftfahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahrzeugs, und/oder des zugehörigen Fahrers umfassen, und wobei die Ausgabe der Übereinstimmung ein Anzeigen der Position des weiteren Kraftfahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahr zeugs, und/oder des zugehörigen Fahrers in einer Karte umfasst.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei eine Abweichung einer über einstimmenden Fahrstrecke von einer optimalen Einzelfahrstrecke des Kraftfahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahrzeugs, für eine Einzelfahrt die Übereinstimmung redu ziert.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Abgleicheinheit (106) fer ner dazu ausgebildet ist, die Übereinstimmung auf Grundlage der erfassten Daten der Fahrt des Kraftfahrzeugs (150), insbesondere Nutzfahrzeugs, und der empfangen Da ten der weiteren Fahrt des mindestens einen weiteren Kraftfahrzeugs (150), insbe sondere Nutzfahrzeugs, zu bestimmen.

15. Zentralrechner (130), der mit einer Basisstation (120) eines Mobilfunknetzes in Da tenaustausch steht, und umfasst: eine Erfassungseinheit (132), die dazu ausgebildet ist, Daten einer Fahrt von jeweils mehreren Kraftfahrzeugen (150), insbesondere Nutzfahrzeugen, zu erfassen; eine Abgleicheinheit (134), die dazu ausgebildet ist, mindestens eine Überein stimmung zwischen den erfassten Daten der Fahrt von mindestens zwei Kraftfahr zeugen (150), insbesondere Nutzfahrzeugen, zu bestimmen, wobei die Daten eine Fahrstrecke und zugehörige Fahrzeiten der jeweiligen Fahrt umfassen; und eine Sendeeinheit (136), die dazu ausgebildet ist, die bestimmte Übereinstim mung an die jeweiligen mindestens zwei Kraftfahrzeuge (150), insbesondere Nutz fahrzeuge, zu senden.

16. Kraftfahrzeug (150), insbesondere Nutzfahrzeug, das zur automatisierten Längs- und Querführung in einem Fahrzeugverband ausgebildet ist und eine Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 14 umfasst und/oder mit einem Zentralrechner (130) nach Anspruch 15 in Datenaustausch steht.

Description:
Technik zum Abgleich von Fahrten von Kraftfahrzeugen

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abgleich von Fahrten von Kraftfahr zeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, zur Bildung eines Fahrzeugverbands. Ferner ist ein mit einer entsprechenden Vorrichtung ausgestattetes Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahr zeug, und ein mit der Vorrichtung kommunizierender Zentralrechner offenbart.

In den kommenden Jahren wird Platooning, insbesondere auf Fernstraßen und im Güterver kehr, vermehrt eingesetzt. Platooning bezeichnet das Fahren mehrerer Kraftfahrzeuge (ins besondere Nutzfahrzeuge) dicht hintereinander in einem Fahrzeugverband, der auch als Pla- toon oder Konvoi bezeichnet werden kann. Der Fahrer des Führungsfahrzeugs (d.h., des vordersten Fahrzeugs) übernimmt die Führung über alle weiteren Kraftfahrzeuge im Fahr zeugverband, die als Folgefahrzeuge bezeichnet werden. Dadurch sind die Fahrer der Fol gefahrzeuge für die Dauer der Fahrt im Fahrzeugverband von der Fahraufgabe entbunden.

Ein System fahrzeugübergreifender Regelungen ermöglicht es, verschiedene Fahrmanöver, insbesondere Bremsvorgänge, Beschleunigungsvorgänge oder Spurwechsel, synchron durchzuführen. Ein wesentlicher Vorteil von Platoon-Fahrten von Nutzfahrzeugen liegt im re duzierten Kraftstoffverbrauch, beispielsweise um etwa 10%, durch Windschattenfahrten, die aus den geringen Abständen, beispielsweise etwa 15 m, zwischen den Fahrzeugen im Ver band resultieren. Darüber hinaus können, je nach Automatisierungsgrad der beteiligten Fahr zeuge, sich die Fahrer einer Nebentätigkeit widmen, wodurch sich weitere Kosten- und Zeit ersparnisse ergeben. Voraussetzung für das Platooning sind technische Fahrerassistenzsys teme und Regelungen zur automatisierten Längs- und Querführung sowie eine elektronische Kopplung, d.h., die Kommunikation aller beteiligten Fahrzeuge untereinander.

Der Fahrzeugverband kann sich aus mehreren Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeu gen, unterschiedlicher Fahrzeugtypen, Hersteller oder Fuhrunternehmen zusammensetzen. Zu den Fahrzeugtypen gehören beispielsweise Sattelzüge, Lastkraftwagen (LKW) und Transporter. Die bisherigen Entwicklungen im Bereich der Platooning-Funktionalitäten hat die technische Machbarkeit eines solchen Fahrzeugverbands und seine Umsetzung im rea len Verkehr gezeigt, insbesondere durch die Vernetzung der am Fahrzeugverband teilneh menden Kraftfahrzeuge untereinander, die Implementierung von Hilfssystemen zum automa- tisierten Fahren und Anzeigesystemen zur Visualisierung eines Fahrzeugverbands für umge bende Verkehrsteilnehmer. Die technische Umsetzbarkeit des Platoonings wurde im April 2016 in der„European Truck Platooning Challenge“ von europäischen Nutzfahrzeugherstel lern erfolgreich demonstriert.

Jedoch steht einer breiten Nutzung der ökologischen, ökonomischen und logistischen Vor teile des Platooning entgegen, dass aus der Menge räumlich getrennter und unabhängig voneinander agierender Fahrzeuge und Fahrer eine Vielzahl jeweils optimaler Fahrzeugver bände gebildet werden muss.

Somit besteht die Aufgabe, eine Technik zur effizienten Bildung geeigneter oder optimaler Fahrzeugverbände anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Abgleich von Fahrten von Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, zur Bildung eines Fahrzeugverbands, ein entsprechendes Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, und einen zur Kommunikation mit der Vorrich tung oder dem Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, ausgebildeten Zentralrechner mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Abgleich von Fahrten von Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, zur Bildung eines Fahrzeugverbands mit ei nem Führungsfahrzeug und mindestens einem durch das Führungsfahrzeug längs- und quergeführten Folgefahrzeug bereitgestellt. Die Vorrichtung umfasst eine Benutzereinheit, die dazu ausgebildet ist, Daten einer Fahrt eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahr zeugs, zu erfassen. Die Vorrichtung umfasst ferner eine Funkeinheit, die dazu ausgebildet ist, Daten einer weiteren Fahrt von jeweils mindestens einem weiteren Kraftfahrzeug, insbe sondere Nutzfahrzeug, zu empfangen. Die Vorrichtung umfasst ferner eine mit der Benutze reinheit und der Funkeinheit in Datenaustausch stehende Abgleicheinheit, die dazu ausgebil det, eine Übereinstimmung zwischen den erfassten Daten der Fahrt des Kraftfahrzeugs, ins besondere Nutzfahrzeugs, und den empfangen Daten der weiteren Fahrt des mindestens ei nen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, an der Benutzereinheit auszuge ben. Die Daten umfassen eine Fahrstrecke und zugehörige Fahrzeiten der jeweiligen Fahrt. Das weitere Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, und/oder ein zugehöriger Fahrer können auch als Platooning-Teilnehmer oder Platooning-Partner bezeichnet werden. Der (beispielsweise bestehende oder zu bildende) Fahrzeugverband kann auch als Platoon oder Konvoi bezeichnet werden. Die Fahrt jedes Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, kann beziehungsweise die Daten der Fahrt jedes Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahr zeugs, können eine Kombination aus Fahrstrecke und zugehörigen Fahrzeiten umfassen.

Die Fahrt kann eine geplante oder bereits begonnene Fahrt sein. Die Daten jeder Fahrt kön nen jeweils auch als Fahrtdaten bezeichnet werden. Eine Fahrt im Fahrzeugverband kann auch als Platoon-Fahrt bezeichnet werden. Die Fahrstrecke kann auch als Fahrtroute oder Route bezeichnet werden.

Ausführungsbeispiele der Vorrichtung ermöglichen, beispielsweise einem Fahrer des Kraft fahrzeugs (insbesondere einem Fahrer des Nutzfahrzeugs) oder einem Disponenten mehre rer Kraftfahrzeuge (insbesondere Nutzfahrzeuge), anhand eines technischen Systems einen oder mehrere Platooning-Teilnehmer oder einen bestehenden Platoon anhand definierter und/oder individuellen Auswahlkriterien zu suchen und zu finden. Für eine effiziente und vor allem sichere Platoon-Fahrt kann die Übereinstimmung abhängig von grundlegenden Infor mationen, beispielsweise zu geplanten Routen des weiteren Kraftfahrzeugs (insbesondere Nutzfahrzeugs), Art einer Ladung des jeweiligen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, und/oder Platooning-Erfahrung des jeweiligen Fahrers, bestimmt werden. Das heißt grundlegende Informationen können empfangen und mit Kriterien für die Wahl des oder der richtigen Platooning-Partner abgeglichen werden, beispielsweise mit dem Ziel, Ver trauen aufzubauen, im Fahrzeugverband sicher zu fahren und möglichst lange im Fahrzeug verband zusammen zu fahren.

Dieselben oder weitere Ausführungsbeispiele der Vorrichtung ermöglichen eine optimierte Auswahl eines oder mehrerer Platooning-Partner (d.h., der am Platoon beteiligten Teilneh mer) und/oder eine rasche und optimale Bildung des Fahrzeugverbands.

Die Übereinstimmung mit der weiteren Fahrt des mindestens einen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, kann in Reaktion auf eine Eingabe der mindestens einen Min destanforderungen ausgegeben (beispielsweise angezeigt) werden. Ausführungsbeispiele der Vorrichtung können eine Suche nach einem optimalen Platooning-Partner ermöglichen. Die Ausgabe (beispielsweise das Anzeigen) kann eine Auswahl des optimalen Platooning- Partners, beispielsweise durch den Fahrer des Kraftfahrzeugs (insbesondere Nutzfahr zeugs), ermöglichen. Durch die Eingabe der mindestens einen Mindestanforderungen und/o der die Auswahl kann die Suche nach definierten und/oder individuellen Kriterien erfolgen.

Ausführungsbeispiele der Vorrichtung ermöglichen dem Fahrer, vor oder während der Fahrt, selbst und direkt nach möglichen Platooning-Partnern und/oder bestehenden Platoons zu su chen, um die Effizienz zu steigern (beispielsweise hinsichtlich Kraftstoffverbrauch des Kraft fahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, und/oder Zeit für eine Nebentätigkeit während der Fahrt als Folgefahrzeug). Beispielsweise steht der Fahrer selbst steht bei der Auswahl und Definition der Kriterien im Mittelpunkt und kann die Suche nach seinen Bedürfnissen indivi duell konfigurieren.

Die Kraftstoffersparnis kann insbesondere bei Nutzfahrzeugen realisiert werden. Das Fahren im Fahrzeugverband kann dem Kraftfahrzeug andere oder weitere Vorteilen bieten. Bei spielsweise kann eine Entlastung des Fahrers und/oder eine erhöhte Sicherheit durch die Reduktion von Reaktionszeiten bei Notbremsmanövern realisiert werden.

Die Übereinstimmung kann lokal, beispielsweise von der Abgleicheinheit, bestimmt werden oder in Kommunikation mit einem Zentralrechner empfangen werden (beispielsweise mittels der Funkeinheit). Die Übereinstimmung kann Resultat eines Abgleichs der erfassten und empfangenen Daten sein. Zum Beispiel kann die Übereinstimmung das Resultat eines Ver gleichs der Daten hinsichtlich übereinstimmender Eigenschaften der Fahrt, insbesondere der jeweiligen Kraftfahrzeuge (insbesondere Nutzfahrzeuge) und/oder der jeweiligen Fahrer, sein. Der Übereinstimmung zugrundeliegende Eigenschaften können die Bildung des Fahr zeugverbands betreffen, beispielsweise ermöglichen.

Der Abgleich kann eine Bewertung eines Fahrers des jeweiligen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, umfassen. Beispielsweise kann eine Mindestbewertung Vo raussetzung für den Abgleich und/oder die Ausgabe der Übereinstimmung sein.

Die Erfassung der Fahrtdaten kann ein Empfangen, eine Eingabe oder ein Erstellen der Fahrtdaten umfassen. Die Fahrtdaten können im Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, empfangen werden, beispielsweise von einem Disponenten. Die Fahrzeit kann eine Ab fahrtszeit, Ankunftszeit, eine Fahrdauer und/oder einen zeitlichen Bereich der Abfahrtszeit, der Ankunftszeit und/oder der Fahrdauer umfassen. Die Übereinstimmung kann von einer Länge der übereinstimmenden Fahrstrecke während übereinstimmenden Fahrzeiten abhängen. Die Länge kann räumlich und/oder zeitlich be messen sein. Die Übereinstimmung kann eine Summe über mehrere Merkmale (oder Eigen schaften) der jeweiligen Kraftfahrzeuge (insbesondere Nutzfahrzeuge) und/oder der jeweili gen Fahrer sein.

Die Benutzereinrichtung kann ferner dazu ausgebildet sein, in Reaktion auf die Ausgabe der Übereinstimmung mit dem mindestens einen weiteren Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahr zeug, eine Zustimmung zur Bildung des Fahrzeugverbands mit dem mindestens einen weite ren Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, zu erfassen und die erfasste Zustimmung mittels der Funkeinheit an das mindestens eine weitere Kraftfahrzeug, insbesondere Nutz fahrzeug, zu senden.

Die Vorrichtung kann ferner dazu ausgebildet sein, in Reaktion auf die erfasste Zustimmung, eine Regelung des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, zur Längs- und Querfüh rung auf Grundlage der empfangenen Daten des mindestens einen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, zu konfigurieren.

Eine in das Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, integrierte Vorrichtung kann mit der Regelung des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, in Datenaustausch stehen zur Konfiguration der Regelung. Eine mittels eines Mobiltelefons implementierte Vorrichtung kann über eine Mobilfunkschnittstelle die empfangenen Daten des jeweiligen weiteren Kraft fahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, an die Regelung des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, zur Längs- und Querführung zu senden.

Die Funkeinheit kann mit einer Regelung des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, zur Längs- und Querführung in Austausch von Steuerdaten steht. Die Funkeinheit kann fer ner dazu ausgebildet sein, die Steuerdaten der Längs- und Querführung vom Führungsfahr zeug zu empfangen oder an das mindestens eine Folgefahrzeug zu senden. Beispielsweise können die Fahrtdaten des weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, von der selben Funkeinheit empfangen bzw. die erfassten Fahrtdaten von derselben Funkeinheit ge sendet werden, die auch zum Empfangen bzw. Senden der Steuerdaten der Längs- und Querführung ausgebildet ist. Die Funkeinheit kann die Daten der weiteren Fahrt und/oder eine Zustimmung direkt vom je weiligen weiteren Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, empfangen. Alternativ oder er gänzend kann die Funkeinheit oder die Benutzereinheit dazu ausgebildet sein, die erfassten Daten und/oder eine erfasste Zustimmung direkt an das jeweilige weitere Kraftfahrzeug, ins besondere Nutzfahrzeug, zu senden.

Alternativ oder zusätzlich kann die Funkeinheit die Daten der weiteren Fahrt und/oder eine Zustimmung des mindestens einen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, von einem Zentralrechner empfangen. Alternativ oder ergänzend kann die Funkeinheit oder die Benutzereinheit dazu ausgebildet sein, die erfassten Daten und/oder eine erfasste Zu stimmung an den Zentralrechner zu senden.

Die Abgleicheinheit kann dazu ausgebildet sein, Übereinstimmungen mit mehreren weiteren Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, sortiert nach einem Grad der jeweiligen Übereinstimmung auszugeben.

Die Daten können ferner ein Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, oder einen Fahr zeugtyp der jeweiligen Fahrt angeben oder identifizieren (beispielsweise mittels einer Typen kennung). Die Übereinstimmung kann eine Kompatibilität des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, mit dem jeweiligen weiteren Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, hin sichtlich Längs- und Querführung im Fahrzeugverband umfassen, beispielsweise auf Grund lage der Typenkennung.

Die Daten können ferner eine Bewertung, Erfahrung, Fähigkeit und/oder Bereitschaft zur Funktion als Führungsfahrzeug im Fahrzeugverband angeben oder ausschließen.

Die Daten können ferner eine Ladung, insbesondere ein Gefahrgut, ein Bremsvermögen und/oder ein Beschleunigungsvermögen des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, der jeweiligen Fahrt angeben. Die Übereinstimmung kann eine Kompatibilität der Ladung, des Bremsvermögens und/oder des Beschleunigungsvermögen umfassen.

Die Übereinstimmung von N Fahrten zur Bildung des Fahrzeugverbands kann ferner das Vorhandensein eines Fahrers zum Fahren des jeweiligen Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, als Führungsfahrzeug und das Vorhandensein von N- 1 Fahrer zum Fahren des oder der jeweiligen Kraftfahrzeuge (insbesondere Nutzfahrzeuge) als Folgefahrzeug um fassen oder voraussetzen. Die Daten können ferner einen Fahrer der jeweiligen Fahrt angeben oder identifizieren. Die Übereinstimmung kann eine Bewertung oder Erfahrung des jeweiligen Fahrers zum Fahren des Führungsfahrzeugs im Fahrzeugverband umfassen oder voraussetzen.

Beispielsweise kann die Vorrichtung und/oder der Zentralrechner die vom jeweiligen Fahrer in einem Fahrzeugverband gefahrenen Stunden summieren. Die Erfahrung kann auf den summierten Stunden basieren. Die Stunden als Fahrer einer Führungsfahrzeugs und die Stunden als Fahrer eines Folgefahrzeugs können jeweils getrennt summiert und/oder bewer tet werden. Beispielsweise können die in einem Führungsfahrzeug eines Fahrzeugverbands gefahrene Stunden höher gewichtet werden als die in einem Folgefahrzeug eines Fahrzeug verbands gefahrene Stunden.

Die empfangenen Daten der weiteren Fahrt können einen bestehenden Fahrzeugverband betreffen. Für den oder jeden bestehenden Fahrzeugverband kann jeweils eine (beispiels weise nur eine) Übereinstimmung ausgegeben werden. Die ausgegebene Übereinstimmung kann von einer Übereinstimmung zwischen den erfassten Daten der Fahrt des Kraftfahr zeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, und den empfangen Daten der weiteren Fahrt jedes weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, im bestehenden Fahrzeugverband abhängen.

Die empfangenen Daten können eine Position des weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, und/oder des zugehörigen Fahrers umfassen. Die Ausgabe der Übereinstim mung kann ein Anzeigen der Position des weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahr zeugs, und/oder des zugehörigen Fahrers in einer Karte umfassen.

Die Ausgabe der Übereinstimmung kann ein Anzeigen einer Signalfarbe gemäß einem Farbcode der Übereinstimmung umfassen. Eine erste Farbe (beispielsweise Rot) kann einen zur Bildung eines Fahrzeugverbands nicht verfügbaren Fahrer und/oder eine zur Bildung ei nes Fahrzeugverbands unzureichende Übereinstimmung anzeigen. Eine zweite Farbe (bei spielsweise Grün) kann einen zur Bildung eines Fahrzeugverbands verfügbaren Fahrer und/oder eine zur Bildung eines Fahrzeugverbands hinreichende Übereinstimmung anzei gen. Eine dritte Farbe (beispielsweise Gelb) kann einen Zwischenwert zwischen der Überein stimmung der ersten Signalfarbe und der Übereinstimmung der zweiten Signalfarbe anzei gen. Beispielsweise kann die angezeigte Position nach Maßgabe eines Farbcodes angezeigt sein, der ein Maß für die aus dem Abgleich resultierende Übereinstimmung ist. Eine Abweichung einer übereinstimmenden Fahrstrecke von einer optimalen Einzelfahrstre cke des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, für eine Einzelfahrt kann die Überein stimmung reduzieren. Die Reduktion kann abhängig sein von (beispielsweise proportional sein zu) einer zusätzlichen (beispielsweise zeitlichen und/oder räumlichen) Länge oder ei nem zusätzlichen Energieverbrauch (beispielsweise Kraftstoffverbrauch) der übereinstim menden Fahrstrecke im Vergleich zur optimalen Einzelfahrstrecke.

Die Abgleicheinheit kann ferner dazu ausgebildet sein, die Übereinstimmung auf Grundlage der erfassten Daten der Fahrt des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, und der empfangen Daten der weiteren Fahrt des mindestens einen weiteren Kraftfahrzeugs, insbe sondere Nutzfahrzeugs, zu bestimmen.

Das oder die im Fahrzeugverband nachfahrenden Kraftfahrzeuge, insbesondere Nutzfahr zeuge, können Folgefahrzeuge des Fahrzeugverbands sein. Das im Fahrzeugverband vo rausfahrende Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, kann das Führungsfahrzeug des Fahrzeugverbands sein.

Die Vorrichtung kann durch eine mobile Benutzereinrichtung implementiert und/oder im Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, integriert sein. Die mobile Benutzereinrichtung kann ein Mobiltelefon, ein Terminal oder ein sogenanntes "User Equipment" (UE) im Sinne des Third Generation Partnership Project (3GPP) sein.

Die Abgleicheinheit kann durch eine von der mobilen Benutzereinrichtung ausgeführte An wendung und/oder eine im Fahrzeug verbaute Steuerung implementiert sein. Die Funkein heit kann eine Mobilfunkschnittstelle der mobilen Benutzereinrichtung oder eine Funkschnitt stelle des Kraftfahrzeugs (beispielsweise eine dedizierte Funkschnittstelle für die Kommuni kation von Fahrzeug zu Fahrzeug) umfassen. Die Benutzereinheit kann einen Berührungs bildschirm der mobilen Benutzereinrichtung oder eine in einer Cockpitumgebung des Kraft fahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, angeordnete Mensch-Maschine-Schnittsteile (MMS) umfassen. Die MMS kann eine Anzeige eines Kombinationsinstruments (oder kurz: Kombiinstrument) und Multifunktionstasten eines Lenkrads des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, umfassen. Alternativ oder ergänzend kann die MMS ein Head-Up-Display (HUD) oder einen Berührungsbildschirm (beispielsweise eines Infotainmentsystems) an der Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, umfassen. Die Ausgabe (beispielsweise das Anzeigen) mehrerer Übereinstimmungen für die weiteren Fahrten weiterer Kraftfahrzeuge (insbesondere Nutzfahrzeuge) kann nach der jeweiligen Übereinstimmung (beispielsweise absteigend) sortiert sein.

Alternativ oder ergänzend kann die Ausgabe (beispielsweise das Anzeigen) einer Überein stimmung voraussetzten, dass die empfangenen Daten der weiteren Fahrt des jeweiligen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, mindestens eine Mindestanforderung (beispielsweise einen Mindestwert) erfüllen. Die Daten der Fahrt jedes Kraftfahrzeugs, insbe sondere Nutzfahrzeugs, können jeweils Fahrerinformationen, Fahrzeuginformationen und/o der Fahrtrouteninformationen (insbesondere die Fahrstrecke und die zugehörige Fahrzeiten) der jeweiligen Fahrt umfassen.

Die Fahrerinformationen können einen Namen des Fahrers, eine Telefonnummer des Fah rers, eine (beispielsweise verbleibende) Lenkzeit eines Fahrers, eine vorgesehene Pausen zeit des Fahrers, eine vorgesehene Ruhezeit des Fahrers, eine Fahrerfahrung des Fahrers im Kraftfahrzeug (d.h., eine Erfahrung des Fahrers als Fahrer eines Kraftfahrzeugs, insbe sondere als Fahrer des Nutzfahrzeugs), eine Fahrerfahrung des Fahrers im Fahrzeugver brand (d.h., eine Erfahrung des Fahrers als Fahrer eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutz fahrzeugs, im Fahrzeugverband), eine Fahrerfahrung des Fahrers im Führungsmodus des Fahrzeugverband (d.h., eine Erfahrung des Fahrers als Fahrer eines Führungsfahrzeugs im Fahrzeugverband), eine Fahrweise des Fahrers, eine Bewertung des Fahrers durch andere Fahrer und/oder (beispielsweise geplante) Nebentätigkeiten des Fahrers im weiteren Kraft fahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, als Folgefahrzeug des Fahrzeugverbands umfassen. Eine jede der genannten Fahrerfahrungen des Fahrers im weiteren Kraftfahrzeug, insbeson dere Nutzfahrzeug, kann eine Fahrstundenerfahrung und/oder eine Fahrstreckenerfahrung umfassen oder in gefahrenen Stunden oder gefahrener Strecke bemessen sein.

Die Übereinstimmung der Fahrstrecken, der zugehörigen Fahrzeiten und/oder die Überein stimmung der Lenkzeiten können kombiniert (beispielsweise addiert) werden.

Die Fahrzeuginformationen des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, können einen Fahrzeugtyp des Kraftfahrzeugs, eine Motorleistung des Kraftfahrzeugs, eine Höchstge schwindigkeit des Kraftfahrzeugs (beispielsweise aufgrund eines Kraftstoffsparmodells), ein Beschleunigungsvermögen des Kraftfahrzeugs, ein Bremsvermögen des Kraftfahrzeugs, eine Tankgröße eines Kraftstofftanks des Kraftfahrzeugs, eine Kapazität eines elektrischen Traktionsenergiespeichers des Kraftfahrzeugs, einen Tankfüllstand eines Kraftstofftanks des io

Kraftfahrzeugs, einen Ladezustand eines elektrischen Traktionsenergiespeichers des Kraft fahrzeugs, eine (beispielsweise aufgrund des Tankfüllstands und/oder Ladezustands verblei bende) Reichweite des Kraftfahrzeugs, einen Strömungswiderstandskoeffizienten des Kraft fahrzeugs, ein Gewicht oder eine Masse (beispielsweise einer Ladung des Nutzfahrzeugs oder des beladenen Nutzfahrzeugs), einen Beladungszustand des Kraftfahrzeugs (insbeson dere Nutzfahrzeugs), einen Funktionsumfang der Funkschnittstelle und/oder der Fahrsteue rung zum Fahren im Fahrzeugverband (insbesondere einen Funktionsumfang von Sensoren oder Aktuatoren zur automatisierten Längs- und Querführung im Fahrzeugverband), eine Art der Ladung des Kraftfahrzeugs und/oder eine Zugehörigkeit des Kraftfahrzeugs zu einem Fuhrunternehmen oder zu einer Fahrzeugflotte umfassen. Der Strömungswiderstandskoeffi zient kann als Cw-Wert und/oder Querschnittsfläche senkrecht zur Längsachse des jeweili gen Kraftfahrzeugs bestimmt sein. Das Gewicht des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahr zeugs, kann das Gesamtgewicht inklusive Ladung umfassen. Die Art der Ladung kann bei spielsweise Gefahrengut umfassen. Alternativ oder ergänzend können die Fahrzeuginforma tionen einen Wartungszustand und/oder einen Zeitplan zu Abnahmen des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, durch eine technische Prüforganisation (insbesondere TÜV- Abnahmen oder Hauptuntersuchungen) umfassen.

Die Vorrichtung kann die Fahrzeuginformationen des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahr zeugs, erfassen, beispielsweise aus einem nichtflüchtigen Speicher im Kraftfahrzeug, insbe sondere Nutzfahrzeug, abzurufen und/oder mittels Sensoren messen. Der Sensor kann ein Beschleunigungssensor sein, der das Beschleunigungsvermögen und/oder das Bremsver mögen misst und/oder ein Kraftsensor, der eine durch die Ladung verursachte Achslast misst.

Die Fahrtrouteninformationen können ein Fahrziel, eine geplante Fahrstrecke, geplante Zwi schenhalte, eine verbleibende Fahrstrecke und/oder eine voraussichtliche verbleibende Fahrzeit umfassen. Die Fahrstrecke kann eine Route (beispielsweise ein Pfad im Raum), eine Routenführung (beispielsweise eine Folge von Anweisungen zu Spurwechseln) oder ein Routenverlauf (beispielsweise eine Trajektorie in Raum und Zeit) sein.

Die Abgleicheinheit und/oder ein mit der Abgleicheinheit (beispielsweise über die Funkein heit) in Datenaustausch stehender Zentralrechner können die Übereinstimmung der Fahr strecke (vorzugsweise der verbleibenden Fahrstrecke) des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, mit der Fahrstrecke (vorzugsweise der verbleibenden Fahrstrecke) des oder jedes weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, bestimmen und mittels der Ab gleicheinheit ausgeben (insbesondere mittels der MMS anzeigen). Die Übereinstimmung der Fahrstrecken kann aufgrund einer Länge der übereinstimmenden (d.h., gemeinsamen) Fahr strecke, einer Zeitdauer der übereinstimmenden (d.h., gemeinsamen) Fahrstrecke und/oder einer Länge eines Umwegs oder eines Zeitverlusts bei Zusammenlegung der Fahrstrecken bestimmt sein. Die Länge der übereinstimmenden Fahrstrecke und/oder die Zeitdauer kön nen zur Bestimmung der Übereinstimmung positiv gewichtet sein, oder die Übereinstimmung kann eine mit der Länge und/oder der Zeitdauer monoton steigende Funktion sein. Die Länge des Umwegs und/oder der Zeitverlust können zur Bestimmung der Übereinstimmung negativ gewichtet sein, oder die Übereinstimmung kann eine mit der Länge des Umwegs und/oder dem Zeitverlust monoton fallende Funktion sein. Alternativ oder ergänzend zu den Fahrstrecken kann die Übereinstimmung aufgrund von Fahrzielen bestimmt sein.

Die empfangen Daten können ferner die Lenkzeit (vorzugsweise die verbleibende Lenkzeit) des Fahrers des jeweiligen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, umfassen. Die erfassten Daten könne eine Lenkzeit (vorzugsweise eine verbleibende Lenkzeit) des Fahrers des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, umfassen. Die Übereinstimmung kann von einem Abgleich der Lenkzeit des Fahrers des jeweiligen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, mit der Lenkzeit des Fahrers des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, abhängen. Beispielsweise kann die Übereinstimmung vom Minimum der ver bleibenden Lenkzeiten der jeweiligen Fahrer abhängen. Beispielsweise kann für eine oder mehrere Gruppen von weiteren Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, die Überein stimmung der Lenkzeiten bestimmt und angezeigt werden. Alternativ oder ergänzend zu den Lenkzeiten kann die Übereinstimmung aufgrund von Pausenzeiten und/oder Ruhezeiten be stimmt sein.

Während bestehende Navigationssysteme keine gesetzlichen Pausen (beispielsweise von 15, 30 oder 45 Minuten berücksichtigen, ermöglichen Ausführungsbeispiele der Vorrichtung eine Lenkzeitoptimierungen. Hierzu können die Suchparameter (insbesondere Suchkriterien zum Fahrer) die Lenk-, Pausen- und Ruhezeiten der Platooning-Partner umfassen, beispiels weise um die Route bezüglich längst möglicher Zusammenfahrt oder Lenkzeiteinsparung zu maximieren.

Die Abgleicheinheit und/oder der Zentralrechner kann dazu ausgebildet sein, Cluster von weiteren Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, als potentielle Platooning-Partner zu bestimmen und (beispielsweise mittels der MMS) anzuzeigen. Die Cluster können gemäß der bestimmten Übereinstimmung gebildet sein. Beispielsweise können Platooning-Partner die untereinander und im Verhältnis zum Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, eine Mindestübereinstimmung überschreiten einen Cluster bilden, der von der Abgleicheinheit an der Benutzereinheit als Fahrzeugverband angezeigt wird. Durch Zustimmung zu dem min destens einen angezeigten Platooning-Partner oder Cluster kann der Fahrzeugverband ge bildet werden.

Die Übereinstimmung kann durch eine Signalfarbe angezeigt sein. Die Signalfarbe kann da von abhängig oder dadurch bestimmt sein, dass die Übereinstimmung einen vorbestimmten Schwellwert (auch: Mindestübereinstimmung) überschreitet. Die Signalfarben können als Ampelfarben ausgebildet sein. Die Signalfarbe Grün kann signalisieren, dass das jeweilige weitere Kraftfahrzeug (insbesondere Nutzfahrzeug) als Platooning-Partner zur Bildung des Fahrzeugverbands geeignet ist oder der jeweilige bestehende Fahrzeugverband zur Auf nahme des Kraftfahrzeugs (beispielsweise als weiteres Folgefahrzeug) geeignet ist. Die Sig nalfarbe Gelb kann signalisieren, dass das jeweilige weitere Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, oder der jeweilige bestehende Fahrzeugverband nur für eine (beispielsweise gemessen an der verbleibenden Fahrstrecke des Kraftfahrzeugs) relativ kurze Zeit geeignet ist. Die Signalfarbe Rot kann signalisieren, dass das jeweilige weitere Kraftfahrzeug, insbe sondere Nutzfahrzeug, in einem Einzelfahrermodus ist oder bleiben muss (beispielsweise aufgrund eines Gefahrguts oder kurz vor einer Abfahrt seiner Fahrstrecke) oder der jeweilige bestehende Fahrzeugverband eine Maximallänge erreicht hat.

Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Zentralrechner bereitgestellt. Der Zentralrechner steht mit einer Basisstation eines Mobilfunknetzes in Datenaustausch oder ist mit einer Basissta tion eines Mobilfunknetzes in Datenaustausch bringbar. Der Zentralrechner umfasst eine Er fassungseinheit, die dazu ausgebildet ist, Daten einer Fahrt von jeweils mehreren Kraftfahr zeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, zu erfassen. Der Zentralrechner umfasst ferner eine Abgleicheinheit, die dazu ausgebildet, mindestens eine Übereinstimmung zwischen den er fassten Daten der Fahrt von mindestens zwei Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeu gen, zu bestimmen, wobei die Daten eine Fahrstrecke und zugehörige Fahrzeiten der jeweili gen Fahrt umfassen. Der Zentralrechner umfasst ferner eine Sendeeinheit, die dazu ausge bildet ist, die bestimmte Übereinstimmung an die jeweiligen mindestens zwei Kraftfahrzeuge (insbesondere Nutzfahrzeuge) zu senden. Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, bereitge stellt, beispielsweise ein nicht schienengebundenes Landfahrzeug. Das Kraftfahrzeug, insbe sondere Nutzfahrzeug, ist zur automatisierten Längs- und Querführung in einem Fahrzeug verband ausgebildet und umfasst eine Vorrichtung gemäß einer Ausführung des Vorrich tungsaspekts umfasst. Das Nutzfahrzeug kann ein Bus, ein Lastkraftwagen (LKW) oder eine Zugmaschine (insbesondere eine Sattelzugmaschine) sein.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigten:

Figur 1 ein schematisches Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Abgleich von Fahrten von Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, zur Bildung eines Fahrzeugverbands;

Figur 2 eine schematische Darstellung eines ersten Beispiels einer Ausgangslage zur Bil dung eines Fahrzeugverbands;

Figur 3 eine schematische Darstellung eines zweiten Beispiels einer Ausgangslage zur Bildung eines Fahrzeugverbands; und

Figur 4 eine schematische Darstellung eines Beispiels einer Einbausituation einer Vor richtung der Figur 1 in einem Kraftfahrzeug, insbesondere in einem Nutzfahrzeug.

Figur 1 zeigt ein schematisches Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels einer allgemein mit Bezugszeichen 100 bezeichneten Vorrichtung zum Abgleich von Fahrten von Kraftfahr zeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, zur Bildung eines Fahrzeugverbands. Der (beispiels weise teilweise bestehende oder noch zu bildende) Fahrzeugverband umfasst ein Führungs fahrzeug und mindestens ein durch das Führungsfahrzeug längs- und quergeführten Folge fahrzeug.

Die Vorrichtung 100 umfasst eine Benutzereinheit 102, eine Funkeinheit 104 und eine mit der Benutzereinheit 102 und der Funkeinheit 104 in Datenaustausch stehende Abgleichein heit 106.

Die Benutzereinheit 102 ist dazu ausgebildet, Daten einer Fahrt eines Kraftfahrzeugs, insbe sondere Nutzfahrzeugs, zu erfassen. Die Vorrichtung kann in Relation zu diesem Kraftfahr zeug (insbesondere Nutzfahrzeug), beispielweise von einem Fahrer des Kraftfahrzeugs, ver wendet werden. Dazu kann der Fahrer die Daten der Fahrt des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, an der Benutzereinheit 102 eingeben und/oder die im Kraftfahrzeug, insbe sondere Nutzfahrzeug, eingebaute Vorrichtung 100 erfasst die Daten (beispielsweise von ei nem Navigationssystem im Kraftfahrzeug, insbesondere im Nutzfahrzeug). Das Kraftfahr zeug, insbesondere Nutzfahrzeug, kann bei der Bildung des Fahrzeugverbands darin die Funktion des Führungsfahrzeug oder des Folgefahrzeug einnehmen oder ausführen.

Die Funkeinheit 104 ist dazu ausgebildet, Daten einer weiteren Fahrt von jeweils mindestens einem weiteren Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, zu empfangen. Die Funkeinheit 104 kann eine Funkschnittstelle (eines Mobiltelefons oder des Kraftfahrzeugs, insbesondere des Nutzfahrzeugs) umfassen, die mit einer Antenne 110 elektrisch gekoppelt oder koppel bar ist. Beispielsweise umfassen die weiteren Kraftfahrzeuge in Abgrenzung zum Kraftfahr zeug potentielle Platooning-Partner. In Relation zu jedem dieser weiteren Kraftfahrzeuge (insbesondere Nutzfahrzeuge) kann ebenfalls ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ver wendet (beispielsweise dort eingebaut) sein, wobei die Rollen des Kraftfahrzeugs, insbeson dere Nutzfahrzeugs, und des weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, ver tauscht sind.

Die Abgleicheinheit 106 ist dazu ausgebildet, eine Übereinstimmung zwischen den erfassten Daten der Fahrt des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, und den empfangen Da ten der weiteren Fahrt des mindestens einen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutz fahrzeugs, an der Benutzereinheit 102 auszugeben. Optional bestimmt oder empfängt die Abgleicheinheit 106 die Übereinstimmung. Die Übereinstimmung beruht auf oder entspricht den erfassten und empfangenen Daten, die eine Fahrstrecke und zugehörige Fahrzeiten der jeweiligen Fahrt umfassen.

Die erfassten Daten der Fahrt des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, und die empfangenen Daten der weiteren Fahrt des jeweiligen weiteren Kraftfahrzeugs, insbeson dere Nutzfahrzeugs, können jeweils Merkmale des jeweiligen Fahrers (kurz: Fahrerinformati onen), Merkmale des jeweiligen Kraftfahrzeugs (insbesondere des Nutzfahrzeugs, kurz: Fahrzeuginformationen), Merkmale der jeweils geplanten Fahrstrecke (kurz: Fahrtroutenin formationen, beispielsweise Fahrstrecke und zugehörige Fahrzeiten) und/oder Merkmale ei nes bestehenden Platoons (kurz: Platooninformationen) umfassen. Die Fahrstrecke kann auch als Fahrtroute bezeichnet werden.

Die Merkmale des Fahrers oder Fahrerinformationen können umfassen seinen Namen und seine Telefonnummer, seine verbleibende Lenk-, Ruhe- und Pausenzeiten, seine Erfahrung mit Fahren im Fahrzeugverband oder Platooning, seine Erfahrung mit der Führung eines Fahrzeugverbands oder Platoons, seine Fahrerfahrung (u.a. hinsichtlich Fahrstunden, Fahr strecken und/oder Häufigkeit von Fahrten im Fahrzeugverband oder Platoon), seine bishe rige Fahrweise (u.a. Effizienz), seine Bewertung durch andere Fahrer (beispielsweise abhän gig vom Automatisierungsgrad des Fahrzeugs) seine angedachte Zeit für eine Nebentätig keit, beispielsweise für die Dokumentation und/oder Formalitäten der Fahrt.

Die Merkmale des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, oder Fahrzeuginformatio nen können umfassen die Marke oder den Typ des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahr zeugs, und/oder seine Zugehörigkeit zu einer Spedition, einem Fuhrunternehmen oder einer Fahrzeugflotte. Alternative oder ergänzende Merkmale des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, können Fahrzeugparameter umfassen, insbesondere eine Motorleistung des Kraftfahrzeugs (insbesondere Nutzfahrzeugs), ein Beschleunigungsvermögen des Kraftfahr zeugs (insbesondere Nutzfahrzeugs), ein Bremsvermögen des Kraftfahrzeugs (insbesondere Nutzfahrzeugs), Größe und/oder Füllstand des Tank oder eines elektrischen Traktionsener giespeichers des Kraftfahrzeugs (insbesondere Nutzfahrzeugs), einen Strömungswider standskoeffizient (beispielsweise einen c w -Wert) des Kraftfahrzeugs (insbesondere Nutzfahr zeugs), ein Leergewicht des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, und/oder das Ge wicht des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, inklusive Zuladung, einen Bela dungszustand des Kraftfahrzeugs (insbesondere Nutzfahrzeugs) und/oder die Art oder den Typ der Ladung (z.B. Gefahrgut) des Kraftfahrzeugs (insbesondere Nutzfahrzeugs). Hierbei kann statt des Gewichts auf die jeweilige Masse abgestellt werden. Ferner können Merkmale des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, ein Vorhandensein und/oder einen Funkti onsumfang der Technik zum Platooning (insbesondere der Längs- und Querführung), einen Wartungszustand und/oder einen Zeitplan zu wiederkehrenden technischen Begutachtung (beispielsweise Hauptuntersuchung oder TÜV-Abnahmen) umfassen.

Die Merkmale der geplanten Fahrtroute oder Fahrtrouteninformationen können umfassen ei nen Startpunkt der Fahrtroute, einen Streckenverlauf der Fahrtroute, geplante Zwischenhalte der Fahrtroute, das geplante Fahrziele der Fahrtroute und/oder die Zeit der geplanten Fahrt route (beispielsweise einer Tour). Ferner können die Merkmale der geplanten Fahrtroute eine Nähe des weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, zum aktuellen Stand ort des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, und/oder Streckenparameter umfas sen. Streckenparameter können insbesondere die automatisierte Befahrbarkeit einer Straße, einen Straßentyp, die Existenz von Tunnel, Brücken, Unterführungen und/oder Baustellen oder den Straßentyp (z.B. Autobahn, Bundesstraße oder Landstraße) umfassen.

Das mindestens eine weitere Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, kann Teilnehmer eines bestehenden Fahrzeugverbands (Platoons) sein, beispielsweise dessen Führungsfahr zeug. Die erfassten Daten können Merkmale des bestehenden Fahrzeugverbands umfas sen, insbesondere eine Größe des Fahrzeugverbands, eine Maximalzahl noch aufzuneh mender Kraftfahrzeuge (insbesondere Nutzfahrzeuge), Informationen zu teilnehmenden Fahrzeugen (beispielsweise Fahrerinformationen, Fahrzeuginformationen und/oder Fahrtrou teninformationen der teilnehmenden Kraftfahrzeuge, insbesondere Nutzfahrzeuge) des Fahr zeugverbands, eine Abrechnungsmöglichkeit (beispielsweise zu Gunsten des Führungsfahr zeugs und zu Lasten des Folgefahrzeugs), eine Dauer der gemeinsamen Platoon-Fahrt und/oder eine berechnete Verbrauchseinsparung.

Die Vorrichtung 100 führt ein Verfahren, beispielsweise einen Algorithmus aus, für die Vorbe reitung auf einer Platoon-Fahrt, bei dem der Fahrer oder eine andere Person (z. B. ein Dis ponent) nach seinen individuellen Bedürfnissen den bestmöglichen Platooning-Partner für den Fahrzeugverband oder einen bestehenden Fahrzeugverband zum Mitfahren suchen und auswählen kann.

Die Suche und Auswahl basiert auf den erfassten und empfangenen Daten, d.h. Informatio nen, die zwischen den beteiligten Fahrern und/oder Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahr zeugen, ausgetauscht werden mittels der Funkeinheit 104, d.h., einer geeigneten drahtlosen Kommunikationsschnittstelle (beispielsweise von Fahrzeug zu Fahrzeug, V2V, und/oder von Fahrzeug zu Infrastruktur, V2I).

Die Vorrichtung, insbesondere die Benutzereinheit, kann ein Eingabe- und Ausgabemedium sein, das dazu ausgebildet ist, Daten der Fahrt des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahr zeugs, zu erfassen (beispielsweise vom Fahrer abzufragen oder direkt vom Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, zu erhalten) und die empfangenen Daten der weiteren Fahrt des jeweils mindestens einen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, dem Fahrer anzuzeigen.

Die Abgleicheinheit und/oder der Zentralrechner kann eine Hardware zur Datenverarbeitung und/oder zur Ausführung von Berechnungsalgorithmen umfassen zur Bestimmung der Über einstimmung. Der Zentralrechner kann die Übereinstimmung zentral für eine Vielzahl von Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, bestimmen. Der Zentralrechner kann z. B. ein Server sein.

Die Benutzereinheit 102 kann zur Suche des Platooning-Partners dem Fahrer eine Such maske anzeigen, die dazu ausgebildet ist, Suchparameter zu erfassen. Die Suchparameter können die erfassten Daten der Fahrt des Kraftfahrzeugs (insbesondere Nutzfahrzeugs), die mindestens eine Mindestanforderung an die empfangenen Daten und/oder die Mindestüber einstimmung umfassen. In Reaktion auf die Erfassung der Suchparameter gibt die Abgleich einheit 106 an der Benutzereinheit eine Auswahl potentieller Platooning-Partnern oder beste hender Platoons aus zur Bildung eines das Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, ein schließenden Fahrzeugverbands.

Die Suche kann über eine (beispielsweise mehrere Nutzfahrzeuge und/oder mehrere Nutz fahrzeughersteller übergreifende) Plattform erfolgen, die beispielsweise durch den Zentral rechner realisiert ist. Der Fahrer meldet sich und sein Fahrzeug mittels der Benutzereinheit 102 beim Zentralrechner an und kann, aus einem Pool von angemeldeten weiteren Kraftfahr zeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, und/oder zugehörigen Fahrern seine Platooning- Partner auswählen. Dazu speichert der Zentralrechner die Daten der weiteren Kraftfahr zeuge (insbesondere Nutzfahrzeuge) und/oder deren Fahrer.

Die Suchparameter können Suchkriterien umfassen, beispielsweise die mindestens eine Mindestanforderung oder die Mindestübereinstimmung. Der bestmögliche Platooning-Partner und/oder der bestmögliche bestehende Fahrzeugverband, d.h. bestimmte Kraftfahrzeuge (insbesondere Nutzfahrzeuge), bestimmte Fahrzeugkombinationen (beispielsweise gespei cherte oder bestehende Platoons) und/oder bestimmte Fahrer, können nach unterschiedli chen Kriterien gesucht werden. Der Fahrer legt mit der Benutzereinheit die Suchkriterien, seinen Bedürfnissen entsprechend, vor der Suche fest. Die Suchkriterien können ein Suchfil ter sein. Der Fahrer kann darüber hinaus die Suchkriterien gewichten oder priorisieren. Z. B. kann an der Benutzereinheit eine Reihenfolge absteigender Wichtigkeit vorgegeben werden.

Die Suchkriterien können vordefiniert sein (z.B. die Auswahl aus einem Kriterien-Pool, eine Liste aus welcher der Fahrer auswählen kann) oder individuell durch den Fahrer vorgegeben werden. Insbesondere kann der Fahrer die Anzahl der Suchkriterien selbst definieren. Die Suchkriterien dienen weiterführend als Eingangsparameter für die Bestimmung der Über einstimmung, beispielsweise als Eingangsparameter für den Berechnungsalgorithmus und beeinflussen das ausgegebene Ergebnis.

Als Suchkriterium können die Merkmale des jeweiligen Fahrers (d.h. die Fahrerinformatio nen), die Merkmale des jeweiligen Kraftfahrzeugs (d.h. die Fahrzeuginformationen, insbe sondere des Nutzfahrzeugs), die Merkmale der jeweils geplanten Fahrstrecke (d.h., Fahrt routeninformationen, beispielsweise Fahrstrecke und zugehörige Fahrzeiten) und/oder die Merkmale eines bestehenden Platoons (d.h., die Platooninformationen) definiert werden. Beispielsweise kann für verschiedene Merkmale (oder Eigenschaften) jeweils eine Mindest anforderung (d.h., ein absolutes Kriterium) und/oder eine Mindestübereinstimmung (d.h., ein relatives Kriterium) an der Benutzereinheit 102 eingegeben und/oder in der Abgleicheinheit 106 und/oder dem Zentralrechner gespeichert werden. Alternativ oder ergänzend können die vom Fahrer eingegebenen Suchkriterien auf einer Speicherkarte (beispielsweise einer Fah rerkarte) gespeichert werden. Beim Umstieg in ein anderes Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, kann der Fahrer direkt auf seine persönlichen Suchkriterien zugreifen. Vor zugsweise bleiben die Suchkriterien weiterhin modifizierbar.

Die Benutzereinheit 102 zeigt die Übereinstimmung (d.h., die Suchergebnisse) der Abgleich einheit 106 an, beispielsweise nachdem der Fahrer seine Suchkriterien definiert und die Su che gestartet hat.

Falls die Bestimmung der Übereinstimmung (d.h., der Algorithmus) mehr als einen Suchtref fer gefunden hat, können die Ergebnisse gewichtet oder priorisiert (z.B. absteigend mit fal lender Relevanz) aufgelistet werden. Alternativ oder ergänzend gibt die Abgleicheinheit 106 mehrere zu den Daten der Fahrt des Kraftfahrzeugs (beispielsweise zum eigenen Profil, ins besondere des Nutzfahrzeugs) am besten geeignete Platooning-Partner als engere Wahl aus.

Aus der Ergebnisliste kann der Fahrer seinen, z.B. für ihn optimalen Platooning-Partner, aus wählen. Optional führt die Auswahl eines bestimmten Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutz fahrzeugs, oder zugehörigen Fahrers zu einer Nachricht, zu einem Anruf oder anderweitigen Kontaktaufnahme im Cockpit des bestimmten Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, oder beim zugehörigen Fahrer. Alternativ oder zusätzlich zeigt die Abgleicheinheit 106 auf einer (beispielsweise bestehen den) Navigationskarte die übereinstimmenden und/oder ausgewählten Platooning-Partner an. Diese lassen sich weiterführend speichern, um aktuell oder bei zukünftigen Platoon-Fahr- ten Berücksichtigung zu finden.

Die Abgleicheinheit bewirkt, dass ein Navigationssystem für eine schnellstmöglichen Bildung des Fahrzeugverbands (d.h., Zusammenschluss mit dem oder den ausgewählten Platoon- ing-Partnern) eine Navigation des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, direkt nach der Auswahl des Platooning-Partners ausführt. Hierzu kann die Abgleicheinheit und/oder das Navigationssystem einen Ort zum Zusammenschluss (vorzugsweise ohne Zwischenhalt) vo rausberechnen und das Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, zum Ort des Zusammen schlusses navigieren. Dies kann zudem auch auf den fahrzeugeigenen Anzeigen oder Infor mationsanzeigen dargestellt werden.

Die Abgleicheinheit 106 kann in Reaktion auf die Auswahl eine Kontaktaufnahme mit dem ausgewählten Platooning-Partner initiieren. Beispielsweise zeigt die Benutzereinheit 102 an, wie der ausgewählte Platooning-Partner bevorzugt kontaktiert werden möchte, beispiels weise über E-Mail, Telefon, Funk, etc. Daraufhin kann der Fahrer mit dem ausgewählten Pla tooning-Partner oder Platoon (beispielsweise dem Führungsfahrzeug des ausgewählten Pla- toons oder dem letzten Folgefahrzeug im ausgewählten Platoon) Kontakt aufnehmen und die Weiterfahrt des Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, im Platoon koordinieren.

Alternativ oder zusätzlich kann die Abgleicheinheit 106 oder der Zentralrechner (d.h., die Such-Plattform) direkt eine Anfrage an den ausgewählten Platooning-Partner oder das Pla toon senden. Nach Annahme der Anfrage durch die Gegenseite (d.h., Zustimmung zur Bil dung des Fahrzeugverbands) kann die Abgleicheinheit die Navigation zum Ort des Zusam menschlusses und/oder die Weiterfahrt im Fahrzeugverband initiieren. Beispielsweise zeigt die Benutzereinheit 102 an, auf welcher Strecke oder Route der ausgewählte Platooning- Partner bestmöglich erreicht werden kann.

In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel kann das Anzeigen der mindestens einen Über einstimmung mittels eines Head-Up-Displays (als Beispiel der MMS anstatt eines Infotain mentsystems) erfolgen. Somit lassen sich Informationen zur Anfahrt bei der Bildung des Fahrzeugverbands im direkten Blickfeld des Fahrers anzeigen. Zur Bestimmung der Übereinstimmung greift die Abgleicheinheit 106 und/oder der Zentral rechner auf eine Datenbank zu. In der Datenbank sind die Profile von Fahrern, Kraftfahrzeu gen (insbesondere Nutzfahrzeugen), Speditionen, Strecken, etc. abgespeichert. Die Daten bank kann auf einem (beispielsweise zentral für eine Vielzahl von Ausführungsbeispielen der Vorrichtung 100 zugänglichen) Server abgelegt sein. Die Datenbank ist beispielsweise im Zentralrechner implementier. Alternativ oder zusätzlich können die Daten der Datenbank (zu mindest teilweise) in der Abgleicheinheit (beispielsweise im jeweiligen Kraftfahrzeug) gespei chert sein und/oder über die Funkeinheit 104 aktualisiert werden.

Bei jeder Suchanfrage an der Benutzereinheit 102 werden die Daten der Fahrt des Kraftfahr zeugs (insbesondere Nutzfahrzeugs), d.h., die Daten zu Fahrer, Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, und/oder Routenplanung an die Datenbank übermittelt. Im Gegenzug werden empfangenen Daten der weiteren Fahrt potentieller Platooning-Partner von der Datenbank an die anfragende Vorrichtung 100 (beispielsweise das anfragende Kraftfahrzeug) über die Funkeinheit zurück gesendet.

Die Vorrichtung 100 kann in den jeweiligen Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, eingebaut sein, durch eine von einem Mobiltelefon ausgeführte mobile Anwendung imple mentiert sein und/oder durch eine von einem Arbeitsplatzrechner ausgeführte stationäre An wendung implementiert sein.

Figur 2 zeigt ein erstes Beispiel einer Ausgangslage zur Bildung eines Fahrzeugverbands. Mittels der jeweiligen Funkeinheit 104 kommuniziert die Vorrichtung 100, beispielsweise die jeweiligen Nutzfahrzeuge 150, über eine Basisstation 120 mit dem Zentralrechner 130. Glei che Symbole oder Merkmale mit gleichen Bezugszeichen wie in der Figur 1 bezeichnen aus tauschbare oder alternative Merkmale.

Ein gestrichelter Pfeil repräsentiert gesendete Daten, beispielsweise die erfassten Daten zu Fahrer, Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, und/oder Fahrstrecke oder die Suchpara meter (insbesondere die Suchkriterien). Ein durchgehend gezeichneter Pfeil repräsentiert die empfangenen Daten.

Der Zentralrechner 130 steht mit der Basisstation 120 eines Mobilfunknetzes in Datenaus tausch. Der Zentralrechner 130 umfasst eine Erfassungseinheit 132, eine Abgleicheinheit 134 und eine Sendeeinheit 136. Die Erfassungseinheit 132 ist dazu ausgebildet, Daten einer Fahrt von jeweils mehreren Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, zu erfassen. Die Abgleicheinheit 134 ist dazu ausgebildet, mindestens eine Übereinstimmung zwischen den erfassten Daten der Fahrt von mindestens zwei Kraftfahrzeugen, insbesondere Nutzfahrzeugen, zu bestimmen. Die Daten umfassen eine Fahrstrecke und zugehörige Fahrzeiten der jeweiligen Fahrt. Die Sendeeinheit 136 ist dazu ausgebildet, die bestimmte Übereinstimmung an die jeweiligen mindestens zwei Kraftfahrzeuge (insbesondere Nutzfahrzeuge) zu senden.

Figur 3 zeigt ein zweites Beispiel einer Ausgangslage zur Bildung eines Fahrzeugverbands, bei dem die Vorrichtungen 100 (beispielsweise die jeweiligen Kraftfahrzeuge 150) mittels der Funkeinheit 104 (beispielsweise direkt) untereinander kommunizieren. Gleiche Symbole oder Merkmale mit gleichen Bezugszeichen wie in den Figuren 1 oder 2 bezeichnen austausch bare oder alternative Merkmale.

Eine Radiokommunikation mittels der Funkeinheit 104 (beispielsweise zum Empfang der Da ten des mindestens einen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs) kann eine direkte Funkverbindung von Fahrzeug zu Fahrzeug (englisch: vehicle-to-vehicle oder V2V) sein, optional mit einem Steuerkanal zu einer Basisstation, insbesondere gemäß 3GPP Li- censed-Assisted Access (LAA). Die Figur 3 zeigt schematisch Ausführungsbeispiele der Vor richtung 100 in direkter Radiokommunikation. Die Vorrichtungen können in einem Kraftfahr zeug 150, insbesondere Nutzfahrzeug, eingebaut sein. Optional ist die jeweilige Funkeinheit 104 mit dessen Antenne 110 zum Austausch von Radiosignalen verbunden.

Die Suche des Platooning-Partners mittels der Vorrichtung 100 kann vor Beginn der Fahrt gestartet werden, so dass der Fahrer im Fahrzeugstillstand nach einem geeigneten Platoon- ing-Partner sucht. Alternativ oder zusätzlich kann die Suche während der Fahrt gestartet o- der ergänzt werden. Der Fahrer erhält einen Hinweis, auf welchem Rastplatz bzw. im wel chem nahegelegenem Bereich sich der Platooning-Partner befindet. Somit ist eine langfris tige Planung von Platooning- Fahrten, insbesondere des Orts und des Zeitpunkts des Zu sammenschlusses möglich.

Figur 4 zeigt ein Beispiel einer Einbausituation eines Ausführungsbeispiels der Vorrichtung 100 in einem Kraftfahrzeug 150, insbesondere in einem Nutzfahrzeug. Über die Funkschnitt stelle 154 kann das Kraftfahrzeug 150, insbesondere Nutzfahrzeug, mit mindestens einem weiteren Kraftfahrzeug (insbesondere Nutzfahrzeug), beispielsweise innerhalb oder außer halb des Fahrzeugverbands, in Funkverbindung treten. Insbesondere können zwei oder mehr Ausführungsbeispiele des Kraftfahrzeugs 150, insbesondere Nutzfahrzeugs, im Fahr zeugverband Steuersignale der Fahrsteuerung 152 austauschen. Des Weiteren können Ka merabilder über die Funkschnittstelle 154 ausgetauscht werden. Die Kamerabilder können die Außenkamera des Führungsfahrzeuges, der Folgefahrzeuge oder die Innenkameras, z. B. für Videogespräche, betreffen.

Die Funkschnittstelle 154 kann ein Funkmodem, einen Antennenverstärker und/oder eine Antenne 1 10 umfassen, oder damit zum Austausch von Radiosignalen elektrisch gekoppelt sein, beispielsweise gemäß einer Funkzugangstechnologie des 3GPP, insbesondere gemäß "Long Term Evolution" (LTE) oder "New Radio" (NR).

Die Fahrsteuerung 152 umfasst eine Regelung zur automatisierten Längs- und Querführung des Kraftfahrzeugs 150, insbesondere des Nutzfahrzeugs. Hierzu kann die Fahrsteuerung 152 die Position und die Geschwindigkeit (beispielsweise die Relativgeschwindigkeit) des im Fahrzeugverband unmittelbar vorausfahrenden Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, erfassen, beispielsweise mittels eines Radarsensors.

Ferner steht die Fahrsteuerung 152 mit einer Funkschnittstelle 154 des Kraftfahrzeugs 150, insbesondere Nutzfahrzeugs, in Signalaustausch und ist dazu ausgebildet, in einem Füh rungsmodus (d.h., wenn das Kraftfahrzeug Führungsfahrzeug ist) Steuersignale zur automa tisierten Längs- und Querführung des Kraftfahrzeugs 150, insbesondere Nutzfahrzeugs, an mindestens ein nachfahrendes Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug, im Fahrzeugver band zu senden und in einem Folgemodus (d.h., wenn das Kraftfahrzeug Folgefahrzeug ist) Steuersignale zur automatisierten Längs- und Querführung des Kraftfahrzeugs 150, insbe sondere Nutzfahrzeugs, von mindestens einem vorausfahrenden Kraftfahrzeug im Fahrzeug verband zu empfangen.

Die Abgleichvorrichtung 100 kann in Signalaustausch mit der Fahrsteuerung 152 stehen. Beispielsweise kann die Abgleichvorrichtung 100 in Reaktion auf die Zustimmung zur Bil dung eines Fahrzeugverbands die Fahrsteuerung 152 mit den empfangenen Daten des min destens einen weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, konfigurieren. Z.B. kann eine Abstandsregelung der Fahrsteuerung vom Bremsvermögen oder Beschleuni gungsvermögen des weiteren Kraftfahrzeugs, insbesondere Nutzfahrzeugs, abhängen. Die Kraftfahrzeuge 150 des Fahrzeugverbands können auch als Platoon-Fahrzeuge, Pla- tooning-Partner oder Platooning-Teilnehmer bezeichnet werden. Informationen zu hochauto matisierten Fahrfunktionen können durch im jeweiligen Kraftfahrzeug 150 verbaute Senso ren, beispielsweise Kameras, Laserscanner, den Radarsensor, Ultraschallsensoren und/oder einen Empfänger eines globales Navigationssatellitensystems (beispielsweise einen GPS- Empfänger), erfasst und der jeweiligen Fahrsteuerung 152 zur Verfügung gestellt werden.

Die Abgleicheinheit 106 kann dazu ausgebildet sein, eine Auswahl möglicher Platooning- Partner 150 zu speichern, beispielsweise um aktuell und/oder bei zukünftigen Fahrten im Fahrzeugverband Berücksichtigung zu finden.

Alternativ oder ergänzend kann die Abgleicheinheit 106 dazu ausgebildet sein, zu Platoon- ing-Partner 150, deren Übereinstimmung größer als eine oder gleich einer Mindestüberein stimmung ist, die ein anderes der Kriterien erfüllen (beispielsweise aufgrund eines geplanten Fahrtziels oder einer verbleibenden Lenkzeit) und/oder bekannte (beispielsweise gespei cherte) Platooning-Partner Vorschläge abzuleiten und/oder anzuzeigen, wie diese in die Fahrtroute des Kraftfahrzeugs 150, insbesondere Nutzfahrzeugs, integriert werden können oder auf welcher modifizierten Fahrstrecke der Fahrzeugverband gebildet werden kann. Die Vorschläge können beispielsweise Startpunkt, Lenkzeit oder Zwischenstopps umfassen.

In jedem Ausführungsbeispiel kann die Eingabe und Darstellung der Informationen (z.B. der Daten oder der Übereinstimmung) auf dem Bildschirm des Infotainmentsystems ausgegeben bzw. in das Infotainmentsystem integriert werden.

Die Vorrichtung 100, insbesondere die Benutzereinheit 102, kann auf einem mobilen Endge rät (beispielsweise einem Mobiltelefon oder einem Tablet-Computer) als Anwendung (kurz: "App" für englisch "application") zur Verfügung stehen.

Ferner kann bei jedem Ausführungsbeispiel die Vorrichtung 100 die im Fahrzeugverband ge fahrene Strecke, insbesondere die als Führungsfahrzeug gefahrene Strecke, dem jeweiligen Kraftfahrzeug (insbesondere Nutzfahrzeug), dem zugehörigen Fahrer und/oder dem zugehö rigen Fuhrunternehmen zuordnen, beispielsweise für ein Vergütungs- oder Belohnungssys tem. Jede Ankopplung (d.h. Bildung eines Fahrzeugverbands durch Zusammenschluss oder Anschluss) wird automatisch an alle Kraftfahrzeuge 150 des Fahrzeugverbands und/oder den Zentralrechner 130 gemeldet. Die gemeldeten Daten umfassen die im Fahrzeugverband gefahrene Zeit (z. B. Minuten) und/oder die im Fahrzeugverband gefahrene Strecke (z. B. Ki lometer).

Beispielsweise speichert die Abgleicheinheit 106 und/oder der Zentralrechner 130 Kontoda ten bezogen auf das jeweilige Kraftfahrzeug (insbesondere Nutzfahrzeug), den zugehörigen Fahrer und/oder das zugehörigen Fuhrunternehmen. Die Kontodaten umfassen eine aktuelle Fahrzeit im Platoon und/oder die gefahrenen Kilometer des jeweiligen Kraftfahrzeugs (insbe sondere Nutzfahrzeugs), des zugehörigen Fahrers und/oder des zugehörigen Fuhrunterneh mens. Das Führungsfahrzeug erhält einen Vorteilsausgleich. Das Führungsfahrzeug wird auf Grundlage der Kontodaten für die Energie oder Kraftstoffeinsparung der Folgefahrzeuge se parat belohnt.

Alle Platooning-Teilnehmer 150 können auf ihrer jeweiligen Benutzereinheit 102 eine Infor mationsgrafik abrufen, auf der alle Platooning-Informationen (z.B. Länge, Dauer, Position, Kraftstoffersparnis, etc.) von der Abgleicheinheit 106 dargestellt werden. Diese Daten wer den auf dem Zentralrechner 120 (insbesondere der Plattform oder dem Server) gespeichert und können als Suchkriterium berücksichtigt werden.

In einem Ausführungsbeispiel plant ein Fahrer, insbesondere ein Lastkraftwagenfahrer, am frühen Morgen vor Fahrtantritt seine tägliche Route, d.h., die Fahrstrecke und zugehörige Fahrzeiten des Kraftfahrzeugs 150, insbesondere des Nutzfahrzeugs. Sein Ziel liegt einige hundert Kilometer entfernt und er hat eine längere Strecke auf der Autobahn zurückzulegen. Um die lange Strecke möglichst verbrauchsarm zu bewältigen, möchte der Fahrer soweit wie möglich in einem Platoon fahren. Dazu startet der Fahrer eine die Vorrichtung 100 imple mentierende Anwendung (oder "App") im Infotainmentsystem und gibt die Suchkriterien (z.B. Route, Fahrerfahrung) für einen optimalen Platooning-Partner ein. Seine Fahrerinformatio nen und Fahrzeuginformationen sind durch eine vorherige (beispielsweise langjährige) Nut zung der Vorrichtung 100 bereits gespeichert (im Kraftfahrzeug 150 und/oder im Zentralrech ner 130).

In dem Ausführungsbeispiel gibt die Abgleicheinheit 106 an der Benutzereinheit 102 dem Fahrer N Vorschläge (z. B. N= 20) möglicher weiterer Kraftfahrzeuge 150 (z. B. weiterer Fah rer) als die Übereinstimmung aus. Der Fahrer sortiert die Ergebnisse bzw. veranlasst die Ab gleicheinheit die Ergebnisse zu sortieren nach einem der Suchkriterien, beispielsweise einer Bewertung des Fahrers. Jedes Ausführungsbeispiel kann dahingehen ergänzt sein, dass eine Bewertung der Fahrer mittels der Vorrichtung 100 erstellt wird. Hierzu kann die Benutzereinheit 102 eine Bewertung der weiteren Fahrer erfassen und an die Datenbank des Zentralrechners 130 übermitteln.

Der Fahrer wählt, beispielsweise nach seiner Vorstellung, den besten Fahrer als Platooning- Partner aus den angezeigten Vorschlägen aus. Anschließend nimmt der Fahrer, beispiels weise über die App, Kontakt mit dem ausgewählten Fahrer auf. Der ausgewählte (auch: an gesprochene) Fahrer, der ebenfalls einzeln fährt, akzeptiert die Anfrage durch eine Zustim mung seitens seiner Vorrichtung 100. Das Navigationssystem im Kraftfahrzeug 150 sucht in Reaktion auf die von der Abgleicheinheit 106 signalisierten Ort des Zusammenschlusses die optimale Route heraus, um den Fahrzeugverband schnellstmöglich aufzubauen.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel fährt ein Lastkraftwagenfahrer einzeln auf der Auto bahn. Über sein Infotainmentsystem als Beispiel der Benutzereinheit 102 erhält der Fahrer eine Anfrage, ob er sich einem Platoon anschließen möchte. Er schaut sich mittels der Be nutzereinheit 102, beispielsweise in der App, die Daten zum Platoon an. Er sieht, dass sich das Platoon aus drei Lastkraftwagen mit Gefahrgut zusammensetzt. Darüber hinaus liest er sich die Informationen zu den Fahrerfahrungen und den gefahrenen Kilometer im Platoon der beteiligten Fahrer durch. Er wägt die mögliche Verbrauchseinsparung, die ihm ebenfalls von der App aufgezeigt wird, im Platoon mit der Fahrt alleine ab. Sein„Bauchgefühl“ ent scheidet sich gegen die Platoon-Fahrt, da ihm die Fahrer zu unerfahren sind. Er lehnt die An frage ab und wartet das nächste Zeitfenster ab, einen Platoon beizutreten bzw. ein Platoon zu erstellen.

Anhand der hierin beschriebenen exemplarischen Implementierungen und Ausführungsbei spiele ist erkennbar, dass Ausführungsbeispiele der Vorrichtung 100 eine effizientere Anpas sung und Organisation der Platoon-Fahrten ermöglichen. Platooning-Partner können anhand mehrerer Suchkriterien optimal aufeinander abgestimmt werden. Die Kraftstoffersparnis kann hierdurch gesteigert werden.

Die Platoon-Fahrt kann auf eine einfachere Art und Weise durch den Fahrer geplant werden. Insbesondere kann eine gemeinsame Fahrstrecke der Platoon-Fahrt besser geplant werden. Platooning-Partner können hierdurch länger miteinander fahren. Bei der Zusammensetzung des Platoons können Fahrzeugeigenschaften berücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden. Dies steigert ebenfalls die Effizienz einer Platoon-Fahrt.

Durch die individuelle Auswahl des Platooning-Partners kann das Vertrauen bei einer Pla toon-Fahrt gesteigert werden. Die Fahrer erhalten zusätzliches Wissen über Ihre Mitfahrer und fühlen sich somit "wohler" während der Platoon-Fahrt.

Die Vorrichtung kann eine Vorauswahl potentieller Platooning-Partner ausgeben. Der Fahrer kann darauf aufbauend die endgültige (beispielsweise für ihn optimale) Wahl des Platooning- Partners treffen.

Obwohl die Erfindung in Bezug auf exemplarische Ausführungsbeispiele beschrieben wor- den ist, ist es für einen Fachmann ersichtlich, dass verschiedene Änderungen vorgenommen werden können und Äquivalente als Ersatz verwendet werden können. Ferner können viele Modifikationen vorgenommen werden, um eine bestimmte Anwendung der Vorrichtung oder eine bestimmte Fahrzeugumgebung an die Lehre der Erfindung anzupassen. Folglich ist die Erfindung nicht auf die offenbarten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst alle Ausführungsbeispiele, die in den Bereich der beigefügten Patentansprüche fallen.

Bezugszeichenliste

100 Vorrichtung zur Abgleich von Fahrten von Kraftfahrzeugen, kurz: Abgleichvorrichtung

102 Benutzereinheit

104 Funkeinheit

106 Abgleicheinheit

110 Antenne der Funkeinheit, insbesondere Fahrzeugantenne 120 Basisstation

130 Zentralrechner

132 Erfassungseinheit des Zentralrechners

134 Abgleicheinheit des Zentralrechners

136 Sendeeinheit des Zentralrechners

150 Kraftfahrzeug, insbesondere Nutzfahrzeug

152 Fahrsteuerung

154 Funkschnittstelle