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Title:
TEXTILE PRODUCT AND USE OF THE TEXTILE PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/194323
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a textile product, which comprises a core-spun yarn, the core-spun yarn comprising a core filament and a wrapper filament; the wrapper filament surrounds the core filament at least to some extent; the core filament comprises natural fibers; and the wrapper filament comprises natural hair. The invention also relates to the use of the textile product.

Inventors:
PUNTSCH FROWIN (DE)
Application Number:
PCT/DE2022/100156
Publication Date:
September 22, 2022
Filing Date:
February 25, 2022
Export Citation:
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Assignee:
PUNTSCH FROWIN (DE)
International Classes:
D02G3/36; D02G3/14; E02B15/04
Domestic Patent References:
WO2007101474A12007-09-13
Foreign References:
FR415401A1910-09-26
US2146314A1939-02-07
JP2000064138A2000-02-29
FR2146311A11973-03-02
JPS51136354A1976-11-25
Attorney, Agent or Firm:
BOEHMERT & BOEHMERT ANWALTSPARTNERSCHAFT MBB - PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Textiles Erzeugnis, das ein Kerngarn umfasst, wobei das Kerngarn einen Kernfaden und eine Umhüllung umfasst; die Umhüllung den Kernfaden zumindest teilweise umschließt; der Kernfaden Naturfasern umfasst; und die Umhüllung Naturhaare umfasst.

2. Textiles Erzeugnis nach Anspruch l, wobei der Kernfaden und die Umhüllung in einem Gewichtsverhältnis vom i:i bis 1:5 vorhegen.

3. Textiles Erzeugnis nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Kerngarn einen Durchmesser in einem Bereich von 0,5 cm bis 4 cm hat.

4. Textiles Erzeugnis nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Naturfasern ausgewählt sind aus Jutefasem, Hanffasern, Baumwollfasern, Bastfasern, Bambusfasern, Kakaofasern, Rohrzuckerfasern, Getreidefasern, vorzugsweise Weizenfasern oder Haferfasern, Kartoffelfasern, Gemüsefasern, vorzugsweise Erbsenfasern oder Karottenfasern, Fruchtfasern, Cellulosefasern oder Mischungen von zwei oder mehr davon.

5. Textiles Erzeugnis nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Naturhaare die Haare eines Tiers sind, ausgewählt aus Schaf, Kaninchen, Kamel, Alpaka, Katze, Hund, Ziege, Lama, Yak, Moschusochse oder zwei oder mehr davon.

6. Textiles Erzeugnis nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das textile Erzeugnis ein textiles Flächengebilde ist.

7. Textiles Erzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das texüle Erzeugnis eine zopfartige Struktur hat.

8. Ölbarriere, die umfasst: zumindest ein textiles Erzeugnis nach einem der vorangehenden Ansprüche; und zumindest ein Auftriebselement.

9. Ölbarriere nach Anspruch 8, wobei das Auftriebselement Holz ist.

10. Verwendung des textilen Erzeugnisses nach einem der Ansprüche 1 bis 7 oder der Ölbarriere nach Anspruch 8 oder 9 zum Binden zumindest einer hydrophoben Flüssigkeit und/oder zumindest eine amphiphilen Substanz.

Description:
Textiles Erzeugnis und Verwendung des textilen Erzeugnisses

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung betrifft ein textiles Erzeugnis. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung des textilen Erzeugnisses zum Binden hydrophober Flüssigkeiten.

STAND DER TECHNIK

Der Einsatz von Ölbindemitteln bei Unfällen mit Mineralölen und Mineralprodukten hat große Bedeutung und ist langjährig bewährt.

Eine Vielzahl von Ölbindemitteln auf Granulatbasis sind aus dem Stand der Technik bekannt. Diese umfassen etwa Materialien auf Basis von Diatomeenerde, Calciumsilikat, Magnesiumaluminiumsilikat, Glaswolle, Calciumsilikathydrat, kalzinierender Tonerde, Moos, Sepiolith, Bimsstein, Calciumsulfat, Porenbeton, granuliertem Gips, Torf, Attapulgit, Alkylstyrolpolymer, Acetylsäure/-salz bzw. amorphe Kieselsäure, Gummi, Polyurethan, Polypropylen, Polypropylenabfällen, Polyethylen oder Polyethylenabfällen.

Diese Ölbindemittel auf Granulat- und Pulverbasis werden zur Verwendung zu Rohen, Schläuchen oder Kissen verarbeitet. Eine Liste geprüfter Ölbindemittel wird regelmäßig vom "Verband der Hersteller geprüfter Öl- und Chemikalienbinde mittel e. V." veröffentlicht.

In der DE 43 20 908 Ai wird ein Ölbindemittel mit großer spezifischer Oberfläche zum Binden von Erdöl oder Erdölprodukten beschrieben, wobei als Bindemittel Polyethylen in fein verteilter Form verwendet wird.

As der DE 21 23 060 Ai ist ein Ölbindemittel bekannt, das zu 92 bis 98 % aus wasserabweisendem Paraffin und einem Emulgiermittel besteht.

Es besteht ein Bedürfnis an einem Material zum Binden von Öl (oder anderen hydrophoben Stoffen), das auf einfache Weise in großer Menge hergesteht werden kann.

Es besteht insbesondere ein Bedürfnis an einem Ölbindematerial, das nach dem Ende der Lebenszeit des Materials umweltschonend entsorgt werden kann.

Es besteht ebenso ein Bedürfnis an einem Ölbindematerial, das geeignet ist, große Mengen Öl (oder anderer hydrophober Stoffe) zu binden, die ungewollt in Gewässer eingebracht wurden, und das einfach zu handhaben ist.

Vor diesem Hintergrund hegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Material zum Binden von Öl und anderen hydrophoben Stoffen und/oder amphiphilen Substanzen bereitzustehen, das in einfacher Weise und großer Menge hergesteht werden kann, das nach dem Gebrauch recycelt werden kann und das in einfacher Weise gehandhabt werden kann. BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Textiles Erzeugnis

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein textiles Erzeugnis, das ein Kerngarn umfasst, wobei das Kerngarn einen Kernfaden und eine Umhüllung umfasst; die Umhüllung den Kernfaden zumindest teilweise umschließt; der Kernfaden Naturfasern umfasst; und die Umhüllung Naturhaare umfasst.

Der Begriff „textiles Erzeugnis“ wie hierin verwendet bezeichnet ein linien- oder flächenförmiges oder räumliches Gebilde, das durch bekannte Verfahren ausgehend von dem Kerngarn hergestellt wird. Ein textiles Erzeugnis bezeichnet insbesondere linienförmige textile Gebilde wie zopfartige Strukturen oder Seile, flächenförmige texüle Gebilde wie Gewebe, Gewirke, Gelege Gestricke, Geflechte, Nähgewirke, Vliesstoffe und Filze und räumliche textile Gebilde (Körpergebilde) wie texüle Schläuche.

Es kann vorgesehen sein, dass das textile Erzeugnis das Kerngarn in einer Menge von mindestens 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des textilen Erzeugnisses, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass das textile Erzeugnis das Kerngarn in einer Menge von mindestens 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des textilen Erzeugnisses, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass das textile Erzeugnis das Kerngarn in einer Menge von mindestens 98 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des textilen Erzeugnisses, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass das textile Erzeugnis das Kerngarn in einer Menge von mindestens 99 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des textilen Erzeugnisses, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass das das textile Erzeugnis im Wesentlichen aus dem Kerngarn besteht. Es kann vorgesehen sein, dass das das textile Erzeugnis aus dem Kerngarn besteht.

Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden und die Umhüllung zusammen mindestens 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kerngarns, des Kerngarns ausmachen. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden und die Umhüllung zusammen mindestens 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kerngarns, des Kerngarns ausmachen. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden und die Umhüllung zusammen mindestens 98 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kerngarns, des Kerngarns ausmachen. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden und die Umhüllung zusammen mindestens 99 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kerngarns, des Kerngarns ausmachen. Es kann vorgesehen sein, dass das Kerngarn im Wesentlichen aus dem Kernfaden und der Umhüllung besteht. Es kann vorgesehen sein, dass das Kerngarn aus dem Kernfaden und der Umhüllung besteht. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden die Naturfasern in einer Menge von mindestens 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kernfadens, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden die Naturfasern in einer Menge von mindestens 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kernfadens, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden die Naturfasern in einer Menge von mindestens 98 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kernfadens, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden die Naturfasern in einer Menge von mindestens 99 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kernfadens, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden im Wesentlichen aus den Naturfasern besteht. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden aus den Naturfasern besteht.

Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung die Naturhaare in einer Menge von mindestens 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Umhüllung, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung die Naturhaare in einer Menge von mindestens 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Umhüllung, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung die Naturhaare in einer Menge von mindestens 98 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Umhüllung, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung die Naturhaare in einer Menge von mindestens 99 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Umhüllung, umfasst. Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung im Wesentlichen aus den Naturwaren besteht. Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung aus den Naturhaaren besteht.

Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung zumindest 90 % der Oberfläche Kernfadens, bezogen auf die gesamte Oberfläche des Kernfadens, umschließt, d. h. zumindest 90 % der Oberfläche des Kernfadens bedeckt. Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung zumindest 95 % der Oberfläche Kernfadens, bezogen auf die gesamte Oberfläche des Kernfadens, umschließt, d. h. zumindest 95 % der Oberfläche des Kernfadens bedeckt. Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung zumindest 98 % der Oberfläche Kernfadens, bezogen auf die gesamte Oberfläche des Kernfadens, umschließt, d. h. zumindest 98 % der Oberfläche des Kernfadens bedeckt. Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung zumindest 99 % der Oberfläche Kernfadens, bezogen auf die gesamte Oberfläche des Kernfadens, umschließt, d. h. zumindest 99 % der Oberfläche des Kernfadens bedeckt. Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung im Wesentlichen die gesamte Oberfläche Kernfadens umschließt, d. h. im Wesentlichen die gesamte Oberfläche des Kernfadens bedeckt. Es kann vorgesehen sein, dass die Umhüllung die gesamte Oberfläche Kernfadens umschließt, d. h. die gesamte Oberfläche des Kernfadens bedeckt.

Es kann vorgesehen sein, dass das textile Erzeugnisse nur aus natürlichen Materialien besteht. Es kann vorgesehen sein, dass das textile Erzeugnisse nur aus solchen Materialien besteht, die kompostierbar sind. Es kann vorgesehen sein, dass das textile Erzeugnisse nur aus solchen Materialien besteht, die dem Restmüll zugeführt werden können.

Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden und die Umhüllung in einem Gewichtsverhältnis von 2:1 bis 1:10 vorliegen. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden und die Umhüllung in einem Gewichtsverhältnis von 1:1 bis 1:5 vorliegen. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden und die Umhüllung in einem Gewichtsverhältnis von 1:2 bis 1:4 vorliegen. Es kann vorgesehen sein, dass der Kernfaden und die Umhüllung in einem Gewichtsverhältnis von etwa 1:3 vorliegen.

Es kann vorgesehen sein, dass das Kerngarn einen Durchmesser in einem Bereich von 0,1 cm bis 5 cm hat. Es kann vorgesehen sein, dass das Kerngarn einen Durchmesser in einem Bereich von 0,5 cm bis 4 cm hat. Es kann vorgesehen sein, dass das Kerngarn einen Durchmesser in einem Bereich von 1 cm bis 3 cm hat.

Naturfasern

Der Begriff „Naturfaser“ wie hierin verwendet bezeichnet Fasern, die von natürlichen Quellen stammen und die sich ohne weitere chemische Umwandlungsreaktionen direkt einsetzen lassen. Sie sind damit abzugrenzen von Chemiefasern, die synthetisch hergestellt werden. In diesem Zusammenhang sind Chemiefasern vor allem Fasern, die künstlich, nach chemisch technischen Verfahren und/oder aus syntheüschen Polymeren sowie aus anorganischen Stoffen überwiegend in Form von Filamenten hergestellt werden.

Es kann vorgesehen sein, dass die Naturfasern ausgewählt sind aus Jutefasern, Hanffasern, Baumwollfasern, Bastfasern, Bambusfasern, Kakaofasern, Rohrzuckerfasern, Getreidefasern, vorzugsweise Weizenfasern oder Haferfasern, Kartoffelfasern, Gemüsefasern, vorzugsweise Erbsenfasern oder Karottenfasern, Fruchtfasern, Cellulosefasern oder Mischungen von zwei oder mehr davon.

Es kann vorgesehen sein, dass die Naturfasern ausgewählt sind aus Jutefasern, Hanffasern, Baumwollfasern oder Mischungen von zwei oder mehr davon.

Der Kernfaden kann aus den Naturfasern erzeugt werden, indem die Naturfasern zu einem Seil, das dem Kernfaden entspricht, gedreht werden. Hierbei ist eine Ausgangslänge der Naturfasern von mindestens 30 cm bevorzugt. Der Kernfaden selbst kann ein Filament sein.

Naturhaare

Der Begriff „Naturhaare“ wie hierin verwendet bezeichnet gereinigte, ansonsten aber unbehandelte Haare von Tieren und Menschen, vorzugsweise von Tieren, insbesondere die Fellhaare von Tieren. Der Begriff „Naturhaare“ wie hierin verwendet bezeichnet insbesondere gereinigte Tierhaare ab einer Länge von 3 cm mit stark schuppiger Struktur der äußersten Cuticula. Durch Radieren können die einzelnen Haare in eine einheitliche Liegerichtung (parallele Ausrichtung) gebracht werden. Durch die parallele Ausrichtung kann eine Verbindung der Fasern mittels der Schuppenstruktur derselben erreicht werden, die sich verzahnt und ein sogenanntes Gewölle entstehen lassen kann. Das Kerngarn kann durch Spinnen eines solchen Gewölles um den Kernfaden erhalten werden. Auf diese Weise kann ein besonders strapazierfähiges Kerngarn erhalten werden. Es kann vorgesehen sein, dass die Naturhaare Tierhaare sind, vorzugsweise die Haare eines Tiers ausgewählt aus Schaf, Kaninchen, Kamel, Alpaka, Katze, Hund, Ziege, Lama, Yak, Moschusochse oder zwei oder mehr davon, vorzugsweise die Haare eines Schafs (Schafswolle).

Textiles Flächengebilde

Es kann vorgesehen sein, dass das textile Erzeugnis ein textiles Flächengebilde ist, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus einem Gewebe, einem Geflecht, einem Gelege, einem Gestrick, einem Vliesstoff oder Mischungen von zwei oder mehr davon. Das textile Flächengebilde kann rund, rechteckig, quadratisch, vieleckig, oval oder unförmig sein, ist hinsichtlich seiner Form allgemein nicht begrenzt. Die Form des textilen Flächengebildes kann an die vorgesehene Verwendung angepasst werden. Durch eine Anpassung der Form des textilen Flächengebildes an die Form eines möglichen Einsatzortes (etwa indem ein rundes Flächengebildes in einem runden Abfluss verwendet wird) kann eine effektive Verwendung, wie hierin beschrieben, erreicht werden.

Es kann vorgesehen sein, dass das textile Flächengebilde mit einer Naht versehen ist, um das textile Flächengebilde formstabil zu halten. Hierdurch kann ein Auflösen des textilen Erzeugnisses und/oder des Kerngarns während der Verwendung verhindert werden. Das Garn, das zum Nähen in diesem Zusammenhang verwendet wird ist vorzugsweise ein Garn natürlichen Ursprungs, vorzugsweise biologisch abbaubar. Ein textiles Flächengebilde, das im Wesentlichen aus dem Kerngarn besteht, kann das zum Herstellen der Naht verwendete Garn umfassen.

Zopf artige Struktur

Alternativ kann vorgesehen sein, dass das textile Erzeugnis eine zopfartige Struktur hat. Eine zopfartige Struktur bezeichnet in diesem Zusammenhang insbesondere einen ornamentalen Strang, der durch Techniken wie Flechten, Knüpfen, Zwirnen, Verzwirbeln oder Zusammenbinden erzeugt werden kann. Eine zopfartige Struktur kann in einfacher Weise unter Verwendung eines gewöhnlichen Strickautomaten („Strickhesel“) hergestellt werden.

Ölbarriere

Die Aufgabe wird ferner durch eine Ölbarriere gelöst, die zumindest ein erfindungsgemäßes textiles Erzeugnis und zumindest ein Auftriebselement umfasst.

Es kann vorgesehen sein, dass die Ölbarriere zumindest zwei erfindungsgemäße textile Erzeugnisse und zumindest ein Auftriebselement, das die zwei textilen Erzeugnisse miteinander verbindet, umfasst.

Es kann vorgesehen sein, dass die Ölbarriere eine Vielzahl erfindungsgemäßer textiler Erzeugnisse und eine Vielzahl von Auftriebselementen, die die erfindungsgemäßen textilen Erzeugnisse miteinander verbinden, umfasst. Hierbei kann vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäßen textilen Erzeugnisse und die Auftriebselemente alternierend angeordnet sind. In diesem Zusammenhang bedeutet „eine Vielzahl“ vorzugsweise mindestens 10, darüber hinaus bevorzugt mindestens 20, ebenso bevorzugt mindestens 50, darüber hinaus bevorzugt zumindest 100.

Es kann vorgesehen sein, dass das Auftriebselement Holz ist. Es kann vorgesehen sein, dass das Auftriebselement ein Holzstück ist.

Es kann vorgesehen sein, dass die Gesamtdichte aller textilen Erzeugnisse, aller

Auftriebselemente, und aller optional darüber hinaus vorgesehenen Elemente, die in der Barriere enthalten sind, kleiner als 1 g/cm 3 ist. Es kann vorgesehen sein, dass die Gesamtdichte aller textilen Erzeugnisse, aller Auftriebselemente, und aller optional darüber hinaus vorgesehenen Elemente, die in der Barriere enthalten sind, kleiner ist als die Dichte von Salzwasser.

Es kann vorgesehen sein, dass die Gesamtdichte aller textilen Erzeugnisse, aller

Auftriebselemente, und aller optional darüber hinaus vorgesehenen Elemente, die in der Barriere enthalten sind, nachdem die Ölbarriere bis zu einem Sättigungsgleichgewicht Wasser ausgesetzt wurde, kleiner als 1 g/cm 3 ist. Es kann vorgesehen sein, dass die Gesamtdichte aller textilen Erzeugnisse, aller Auftriebselemente, und aller optional darüber hinaus vorgesehenen Elemente, die in der Barriere enthalten sind, nachdem die Ölbarriere bis zu einem Sättigungsgleichgewicht Salzwasser ausgesetzt wurde, kleiner ist als die Dichte von Salzwasser.

Es kann vorgesehen sein, dass das Gewichtsverhältnis von Auftriebselementen zu textilen Erzeugnissen in der Ölbarriere 1:10 bis 1:1 ist. Es kann vorgesehen sein, dass das Gewichtsverhältnis von Auftriebselementen zu textilen Erzeugnissen in der Ölbarriere 1:5 bis 1:2 ist. textilen Erzeugnissen in der Ölbarriere etwa 1:2 ist.

Verwendung als Ölbindematerial

Schließlich wird die Aufgabe durch die Verwendung des erfindungsgemäßen textilen Erzeugnisses oder der erfindungsgemäßen Ölbarriere zum Binden zumindest einer hydrophoben Flüssigkeit und/oder einer amphiphilen Substanz gelöst.

Der Begriff „hydrophobe Flüssigkeit“ wie hierin verwendet bezeichnet alle im Wesentlichen nicht mit Wasser mischbaren Flüssigkeiten (umfassend Lösungen hydrophober Substanzen), wobei im Wesentlichen nicht mischbar eine Mischbarkeit von 10 Vol.-% oder weniger, alternativ 5 Vol.-% oder weniger, alternativ 2 Vol.-% oder weniger, bezeichnen kann. Insbesondere sind hydrophobe Flüssigkeiten Öle, die sich nicht mit Wasser mischen lassen, wie z. B. Rohöl, Benzin- und Dieselkraftstoffe, ätherische Öle, Mineralöle, Silikonöle, Altöle, Ölabfälle, Ölgemische etc. Unter hydrophoben Flüssigkeiten versteht diese Erfindung darüber hinaus insbesondere unpolare Lösungsmittel (Lösemittel), wie z. B. Alkane, Alkene, Alkine, Benzine, Aromaten mit aliphatischen und aromatischen Substituenten, Terpentine, langkettige Alkohole etc. Neben hydrophoben Flüssigkeiten können durch das erfindungsgemäße textile Erzeugnis oder durch die erfindungsgemäße Ölbarriere auch Tenside oder andere amphiphile Substanzen, das heißt, Substanzen, die zumindest einen unpolaren Teil in ihrer Struktur aufweisen, gebunden werden. Es kann vorgesehen sein, dass die amphiphile Substanz in gelöster Form vorliegt und aus der Lösung heraus gebunden wird, wobei das Lösungsmittel zum Lösen der amphiphilen Substanz mit Wasser mischbar, mit Wasser nicht mischbar oder mit Wasser teilweise mischbar sein kann oder auch Wasser sein kann.

Der Begriff „Binden“ wie hierin verwendet bezeichnet eine Adsorption der zu bindenden Substanz an einer Oberfläche des erfindungsgemäßen textilen Erzeugnisses oder der erfindungsgemäßen Ölbarriere, insbesondere durch Van-der-Waals-Kräfte.

Das erfindungsgemäße textile Erzeugnis oder die erfindungsgemäße Ölbarriere könne zum Entfernen einer oder mehrerer hydrophober Flüssigkeit(en), insbesondere Ölen, aus Gewässern, sowohl stehenden als auch fließenden Süß- als auch Salzwassergewässern beliebiger Größe, verwendet werden. Insbesondere kann nach einer unbeabsichtigten Freisetzung von Ölen in der Natur, etwa nach der Havarie eines Öltankers, eine Verbreitung des Öls in der Umwelt schnell und effektiv unterbunden werden.

Ebenso kann die Verwendung des erfindungsgemäßen textilen Erzeugnisses oder der erfindungsgemäßen Ölbarriere als Ölfilter in einem Abfluss, einem Gully oder an Tankstellen, Ölraffinerien, Ölumladestationen, Hafenanlagen, auf Schiffen, in Kläranlagen, Ölabscheideanlagen, Wasseraufbereitungsanlagen, Schwimmbäder, Badeanstalten, der Gastronomie etc. vorgesehen sein.

Die Verwendung kann ferner einen Schritt des Aufarbeitens des erfindungsgemäßen textilen Erzeugnisses oder der erfindungsgemäßen Ölbarriere nach dem Binden der hydrophoben Flüssigkeit umfassen, wobei die gebundene hydrophobe Flüssigkeit, etwa durch gründliches Waschen mit einer wässrigen Seifenlösung, im Wesentlichen vollständig entfernt wird. Dies ermöglicht eine Wiederverwendung des erfindungsgemäßen textilen Erzeugnisses oder der erfindungsgemäßen Ölbarriere oder das umweltschonende Entsorgen derselben.

Nach dem Aufarbeiten des erfindungsgemäßen textilen Erzeugnisses oder der erfindungsgemäßen Ölbarriere können diese etwa kompostiert oder dem Restmüh zugeführt werden.

Bei der Aufarbeitung kann vorgesehen sein, dass die mittels des erfindungsgemäßen textilen Erzeugnisses oder der erfindungsgemäßen Ölbarriere gebundene Substanz, also beispielsweise die hydrophobe Flüssigkeit, nach dem Binden zurückgewonnen wird. Hierbei kann vorgesehen sein, dass das Rückgewinnen durch Auspressen der gebundenen Substanz aus dem erfindungsgemäßen textilen Erzeugnis oder der erfindungsgemäßen Ölbarriere erfolgt, also durch Ausüben eines Drucks auf das textile Erzeugnis oder die erfindungsgemäße Ölbarriere, etwa durch eine Presse. Die so zurückgewonnene Substanz kann der Wiederverwendung zugeführt werden. VORTEILHAFTE EFFEKTE

Überraschenderweise können mittels des erfindungsgemäßen textilen Erzeugnisses oder der erfindungsgemäßen Ölbarriere große Mengen an hydrophoben Substanzen, insbesondere Öl, gebunden und so aus einem System, etwa einem Gewässer, entfernt werden.

Ein Kilogramm textiles Erzeugnis kann hierbei bis zum achtfachen des Eigengewichtes hydrophobe/amphiphile Schadstoffe binden (bezogen auf das Gesamtgewicht des Naturhaars) wodurch der Schadstoff einfach aus Gewässern entfernt werden kann.

Am Ende der Lebensdauer des erfindungsgemäßen textilen Erzeugnisses oder der erfindungsgemäßen Ölbarriere können diese nach einer gründlichen Reinigung, Lösung und Auswaschen der hydrophoben Substanzen entweder kompostiert oder dem Restmüh zugefügt werden. Im letzteren Fall können das gereinigte textile Erzeugnis und die gereinigte Ölbarriere den Brennwert in einer Müllverbrennungsanlage erhöhen und die Notwenigkeit des Zufeuerns senken.

PET ATLTF.RTF. BESCHREIBUNG

Im Folgenden soll die Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren und konkrete Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben werden. Der Schutzbereich des Patents ist jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele und den Offenbarungsgehalt der Figuren beschränkt. Diese dienen lediglich der Veranschaulichung und stehen eine spezifische Ausführungsform dar.

Figuren

Fig. l Erfindungsgemäßes textiles Erzeugnis in Form eines runden Flächengebildes.

Fig. 2 Erfindungsgemäßes textiles Erzeugnis in Form eines Zopfes.

In der Figur l wird ein textiles Erzeugnis l in der Form eines runden Flächengebildes gezeigt. Dieses besteht im Wesentlichen aus einem Kemgarn 2, das durch Vernähen entlang der Nähte 3 in der vorgegebenen Form gehalten wird.

In der Figur 2 wird ein textiles Erzeugnis l in der Form eines Zopfes gezeigt, der durch Flechten eines Kerngarns 2 erhalten wird.

Ausführungsbeispiele l. Herstellen eines Kerngams

Ein Trägerfaden (Kernfaden) wurde aus Hanffasern mit einer mittleren Länge von etwa 30 cm durch Drehen zu einem Seil hergesteht. Parallel wurde aus Schafsfellhaaren durch Radieren ein Gewölle erzeugt. Das so erhaltene Gewölle wurde um den Trägerfaden aus Hanf versponnen, um ein Kerngarn mit einer Dicke von etwa 1,5 cm herzustellen. Das Gewichtsverhältnis von Schafsfellhaaren zu Trägerfaden betrug etwa 3:1.

2. Herstellen eines Flächengebildes

Durch ein Verweben und Vernähen wurde aus dem nach (1.) hergestellten Kerngarn ein rundes Flächengebilde hergestellt.

3. Herstellen einer Ölbarriere

Durch Flechten des nach (1.) hergestellten Kerngarns wurden mehrere textiles Erzeugnisse in Form von Zöpfen hergestellt. Mehrere entsprechende Zöpfe wurden mit Hilfe von Holzverbindern verknüpft.

4. Verwendung des Flächengebildes als Ölfilter

Ein nach (2.) hergestelltes rundes Flächengebilde mit einem Gewicht von ca. 13 g wurde mit Hilfe eines Gitters so in einem Rohr mit rundem Durchmesser fixiert, dass das Flächengebilde die Querschnittsfläche des Rohrs vollständig ausfüllte.

Ein Gemisch aus 1000 ml Wasser und 200 ml Öl (handelsübliches Benzin mit 95 Oktan, Dichte 0,75 kg/1) wurde durch das in dem Rohr angeordnete Flächengebildes hindurch geleitet. Die Menge des Öls am Ausgang des Rohrs wurde nach Dekantieren durch Messen des Ölvolumens mittels eins Messzylinders bestimmt.

Es wurde festgestellt, dass die Menge des Öls nach Durchleiten durch das mit dem runden Flächengebilde versehene Rohr um etwa 80 g reduziert wurde.

5. Verwendung der Ölbarriere

Die nach (3.) hergestellte Ölbarriere wurde auf die Wasseroberfläche eines mit Wasser gefüllten Bottichs aufgesetzt und an entgegengesetzten Enden des Bottichrands mit Nägeln befestigt, so dass zwei durch die Ölbarriere vollständig getrennte Wasseroberflächenbereiche im Bottich erhalten wurden.

Öl (handelsübliches Benzin mit 95 Oktan) wurde vorsichtig auf den einen der beiden Oberflächenbereiche aufgebracht, wo sich das Öl nach kurzer Zeit gleichmäßig verteilte. In dem anderen Oberflächenbereich jenseits der Ölbarriere konnte auch nach mehreren Stunden keine nennenswerte Menge an Öl beobachtet werden.

Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung sind sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich.