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Patent Searching and Data


Title:
TIE ROD FOR STABILIZING ELEMENTS OF THE MUSCULOSKELETAL SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/090500
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a tie rod (1) for stabilizing elements of the muscoskeletal system, in particular of small fragments and/or soft parts during the osteosynthesis of multifragmental fractures, osteotomies or during joint replacement, wherein said tie rod is anchored by means of a hook (12) in the bone or the soft parts and is pulled up by means of a surgical thread (2), a surgical cable or a surgical tape to at least one implant (3a) and is attached to said implant.

Inventors:
NOETZLI HUBERT PIUS (CH)
Application Number:
PCT/CH2014/000173
Publication Date:
June 16, 2016
Filing Date:
December 08, 2014
Export Citation:
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Assignee:
NOETZLI HUBERT PIUS (CH)
International Classes:
A61B17/80; A61F2/08
Foreign References:
US20140039561A12014-02-06
US6228087B12001-05-08
US20130289564A12013-10-31
US20060058795A12006-03-16
US20110152951A12011-06-23
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Zuganker (1) für die Stabilisation von Elementen des Bewegu ngsa ppa rates (4), im speziellen aber nicht ausschliesslich, von Knochenfragmenten (4a), Ligamenten (4b) oder Sehnen (4c) mit a) einer oder mehreren Umlenkdurchführungen (11);

b) einem oder mehreren Haken (12);

c) einer Unterseite (13);

d) und einer Oberseite (14);

e) dadurch gekennzeichnet, dass der Zuganker (1) mittels eines oder mehrerer Zugmittel (2), welche durch die eine oder mehrere Umlenkdurchführungen (11) des Zugankers (1) eingezogen werden, an ein oder mehrere Implantate (3) herangezogen und an diesen befestigt werden kann;

f) und mittels des einen oder mehrerer Haken (12) in einem oder mehreren der Elemente des Bewegungsapparates (4) verankert werden kann.

2. Zuganker (1) gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der eine oder mehrere Haken (12) sich für die Verankerung in den knöchernen oder teilweise knöchernen Strukturen eines kleineren Knochenfragments (4a) eignen.

3. Zuganker (1) gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der eine oder mehrere Haken (12) sich für die Verankerung in einem Ligament (4b) des Bandapparates eines Gelenkes eignen.

4. Zuganker (1) gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der eine oder mehrere Haken (12) sich für die Verankerung in einer Sehne (4c) des Muskelapparates eignen.

5. Zuganker (1) gemäss einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass einer oder mehrere Haken (12) sich an der gegen das Element des Bewegungsapparates (4) gerichteten Unterseite (13) des Zugankers (1) befinden.

6. Zuganker (1) gemäss einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass einer oder mehrere Haken (12) in Zugrichtung (21) der Zugmittel (2) gerichtet sind.

7. Zuganker (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Umlenkdurchführungen (11) sich an der vom Element des Bewegungsapparates (4) abgewandten Oberseite (14) des Zugankers (1) befinden.

8. Zuganker (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Umlenkdurchführungen (11) sich an der vom Element des Bewegungsapparates (4) zugewandten Unterseite (13) des Zugankers (1) befinden.

9. Zuganker (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Umlenkdurchführungen (11) von der Zugrichtung (21) der Zugmittel (2) abgewandt seitliche Öffnungen (111) aufweisen, welche die seitliche Einführung der Zugmittel (2) erlauben.

10. Zuganker (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (2) ein chirurgischer Faden (2a) ist.

11. Zuganker (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (2) ein chirurgisches Kabel (2b) ist.

12. Zuganker (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugmittel (2) ein chirurgisches Band (2c) ist.

13. Zuganker (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuganker (1) mittels des Zugmittels (2) in einer oder mehreren Schlaufen (22), welche durch eine oder mehrere Umlenkführungen (11) des Zugankers (1) und eine oder mehrere Umlenkführungen (31) am Implantat (3) gelegt werden, ähnlich einem Flaschenzug mit ausbalancierter Kraftübertragung auf den Teilstücken des Zugmittels (2) an das Implantat herangezogen und am Implantat (3) befestigt wird.

14. Zuganker (1) gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkführungen (11) des Zugankers (1) identisch den Umlenkführungen (31) des Implantates (3) aufgebaut sind, damit eine ausgewogene Kraftübertagung begünstigt wird.

15. Konstrukt für die Stabilisation von Elementen des Bewegungsapparates (4) mit mehreren Zugankern (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 14, welche mittels eines oder mehrerer Zugmittel (2) an mindestens ein kraftflusszentrierendes Implantat (3e) mit Umlenkführungen (31) angebunden werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Kräfte in den Zugmitteln (2) sich dynamisch an die äusseren Kräfte in den Elementen des Bewegungsapparates (4) anpassen können, damit das kraftflusszentrierende Implantat (3e), welches sich frei auf der Oberfläche der Elemente des Bewegungsapparates (4) verschieben kann, seine Position dem Kraftfluss der äusseren Kräfte anpassen kann.

16. Konstrukt gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das kraftflusszentrierende Implantat (3e) so zwischen den an ihm angebundenen Zugankern (1) eingebunden wird, dass es sich innerhalb der Fläche eines durch diese Zuganker (1) gebildeten Vieleckes befindet.

Description:
Zuganker zur Stabilisierung von Elementen des Bewegungsapparates

Beschreibung

Die Erfindung betrifft die Stabiiisation von Elementen des Bewegu ngsa ppa rates, insbesondere von Kleinfragmenten und/oder Weichteilen bei der Osteosynthese von beispielweise Mehrfragmentfrakturen, Osteotomien oder beim Gelenkersatz, welche mittels einem oder mehreren Zugankern an einem oder mehreren Fäden, Kabeln oder Bändern an eines oder mehrere Implantate herangezogen werden und dadurch die Anbindung dieser Kleinfragmente und/oder Weichteile an die übrigen Knochenstrukturen sicherstellt, damit diese während der Knochenheilung wieder knöchern anwachsen können. Die Implantate für die Anbindung der Zuganker können eigenständige Implantatsysteme oder einzelne Bestandteile davon sein, wie zum Beispiel Platten oder Nägel für die Frakturversorgung eines Knochens oder Implantate für den Gelenkersatz, beziehungsweise deren Verankerung im Knochen. Auch einzelne im Knochen verankerte Schrauben können für die Anbindung von Zugankern dienen. Im Weiteren können auch selbstzentrierende Umlenkeinheiten zusammen mit fixierten Implantaten oder eigenständig als freie, nicht in den Knochenstrukturen fixierte Implantate oder als positionsgesicherte Implantate zum Einsatz kommen.

Die Versorgung von Kleinfragmenten, insbesondere aber nicht ausschliesslich bei den Ansätzen von Ligamenten und Sehnen ist meist schwierig weil diese Kleinfragmente einerseits oft nicht direkt durch eine oder mehrere Schrauben am Hauptimplantat fixiert werden können und andererseits auch unter grossen Zugkräften stehen können, die eine sichere Fixation erschweren. Die Anbindung Ligamenten und Sehnen an den Knochen durch Fäden welche zum Beispiel an einer Platte durch spezielle Löcher eingezogen werden können, ist bekannt. Dabei ist von Nachteil, dass die Fäden fest in den Ligamenten oder Sehnen verankert und verknüpft werden müssen, damit sie sich unter Zug nicht durch diese schneiden. Dadurch ist die gleichmässige Verteilung der auf dem Faden aufgebrachten Zugkräfte schwierig zu erreichen und unter Bewegung gar verunmöglicht. Ebenso bekannt sind Knochenanker, welche mittels Fäden an Knochenstrukturen oder Implantaten herangezogen werden können. Diese Knochenanker sind nur in gutem Knochen sicher zu verankern und können nur beschränkt den Faden gleitend aufnehmen. Auch sie können daher keine der Dislokationsrichtung optimal entgegengesetzte Krafteinleitung ermöglichen. Auch Platten mit Haken, die zum Beispiel den grossen Trochanter am proximalen Femur umfassen sollen, sind hinlänglich bekannt. Diese Platten sind zwar der jeweiligen Anatomie annäherungsweise angepasst, aber die Haken können in der Mehrzahl der Fälle nur beschränkt ihre eigentliche Haltewirkung entfalten, weil die anatomische Variabilität meistens keinen perfekten Fit zulässt. Oft ist es sogar kaum mögliche solche Platten ideal zu platzieren, damit die Haken eine Kompression zwischen kleineren Trochanterfragmenten und den Hauptfragmenten des Femur erzeugen können, was dann zu verzögerter oder unvollständiger Heilung führen kann. Die erfindungsmässigen Zuganker werden je nach Kraftwirkung mittels einer oder mehrerer Faden-, Kabel- oder Bandschlaufen durch eine oder mehrere dafür vorgesehene Umlenkdurchführungen in mindestens einem Implantat an dieses herangezogen, wobei einerseits durch die Faden-, Kabel- oder Bandschlaufen der Zuganker ausgerichtet wird und anderseits die Kräfte in den einzelnen Faden-, Kabeloder Bandbereichen wie bei einem Flaschenzug ausgeglichen werden. Die Ausrichtung der Zuganker kann einerseits gesteuert werden, indem ein oder mehrere Umlenkdurchführungen im Zuganker selbst die Richtung der Zugkräfte beeinflussen und vorgeben oder verschiedene Umlenkdurchführungen im Implantat oder in mehreren Implantaten für die Befestigung der Faden-, Kabel- oder Bandschlaufen benutzt werden. Zusätzlich können auch Faden-, Kabel- oder Bandschlaufen von einem oder mehrerer Fäden, Kabeln oder Bändern mit unterschiedlicher Spannung benutzt werden, um die Richtung der Zuganker beziehungsweise der Kraftübertragung durch diese auszugleichen. Die Zuganker können einen oder mehrere Haken haben, welche sich für die Verankerung im Knochen, in einem Ligament oder in einer Sehne eignen. Die Haken sind relativ zur Zugrichtung nach hinten gebogen, beziehungsweise die Hakenspitzen nach hinten gerichtet, damit sie sich unter Zug fest verankern und gegen die Oberfläche anlehnen. Die Umlenkdurchführungen in den Zugankern sind vorzugsweise orthogonal zur Zugrichtung und orthogonal zur Ausrichtung der Haken angelegt, damit sich die Faden-, Kabel- oder Bandschlaufen leicht durch die Umlenkdurchführungen ziehen lassen und die Umlenkung der Kraft durch die Faden-, Kabel- oder Bandspannung in allen Bereichen ausgleichen lässt. Aufgrund unterschiedlicher Anzahl von Schlaufen je Zuganker lässt sich die totale Zugkraft je Anker wie bei einem Flaschenzug variieren, wobei nicht die Distanz zwischen den Zugankern und der Umlenkung in den Umlenkdurchführungen im Implantat eine wesentliche Rolle spielt, sondern die geometrische Verteilung der Zuganker und der Umlenkdurchführungen, je nach Winkel der daraus resultierenden Spannkräfte. Um eine einfache Einführung des Fadens, Kabels oder Bandes zu ermöglichen, können die Umlenkdurchführungen eine seitliche Öffnung aufweisen, die das Einhängen des Fadens, Kabels oder Bandes in die Umlenkdurchführung ermöglicht und so eine schnelle Montage erlaubt.

Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Zugankers mit einem Haken und einer Umlenkdurchführung.

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Zugankers mit einem Haken und zwei Umlenkdurchführungen.

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Zugankers mit zwei Haken und einer Umlenkdurchführung.

Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Endpartie einer Platte für die Osteosynthese mit drei erfindungsgemässen Umlenkdurchführungen. Fig. 5 eine schematische Darstellung der Versorgung einer ehrfragmentfarktur mittels einer Platte für die Osteosynthese und mehrerer erfindungsmässiger Zuganker zur Befestigung eines Kleinfragments sowie der anliegenden Ligament- und Sehnenansätze.

Die in Fig. 1 bis 3 dargestellten Ausführungsformen des Zugankers sind mögliche Varianten aus vielen. Alle Ausführungsformen erlauben die Verankerung des Zugankers (1) in einem Knochenfragment (4a) oder in einem Ligament (4b) oder in einer Sehne (4c), wobei sich durch die angelegte Spannung durch eine oder mehrere Schlaufen (21) eines Fadens (2a), Kabels (2b) oder Bandes (2c) in einer oder mehrerer Umlenkdurchführungen (11) der oder die Haken (12) so weit in das Knochenfragment (4a) oder das Ligament (4b) oder die Sehne (4c) eindringen, dass sie entweder bereits fest genug verankert sind, um nicht abzurutschen oder der Zuganker (1) mit seiner Unterseite (13) auf der Oberfläche (41) des Knochenfragments (4a) oder des Ligamentes (4b) oder der Sehne (4c) aufliegt.

Die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform der Endpartie einer Platte (3a) für die Osteosynthese mit Umlenkdurchführungen (31) ist eine mögliche Variante von vielen. Umlenkdurchführungen (31) in verschiedenen Varianten können grundsätzlich auf jedem Implantat (3) aus geeignetem Material aufgebracht werden. So sind zum Beispiel ähnliche Umlenkdurchführungen (31) auch in verschiedenen Partien eines Implantatschafts (3b) für den Gelenkersatz möglich. Es können auch in Schraubenköpfen von Knochenschrauben (3c) Umlenkdurchführungen (31) angebracht werden. Des Weiteren können Unterlagsscheiben (3d) für Knochenschrauben mit Umlenkdurchführungen (31) versehen werden. Zusätzlich zu all diesen Varianten von gängigen Implantaten können aber auch nicht fixierte, auf der Knochenoberfläche aufliegende Scheiben mit Umlenkdurchführungen (31) als kraftflusszentrierende Implantate (3e) eingesetzt werden. Diese kraftflusszentrierenden Implantate (3e) haben den Vorteil, dass sie nur durch die auf sie wirkenden Kräfte in ihrer Position bestimmt sind und sich ideal an die äusseren Kräfte, die durch die Ligamente und Sehnen auf den Knochen wirken, anpassen können. Kraftflusszentrierende Implantate (3e) passen sich damit dynamisch den Belastungsmustern an und verhindern weitgehend die Überlastung des Spannsystems. Die Umlenkdurchführungen (31) können aus einfachen Durchgangslöchern mit abgerundeten Ein- und Auslässen bestehen oder aber auch aus aufgesetzten oder eingelassenen Elementen, wie Ösen oder Bügeln. Die Umlenkdurchführungen (31) können einseitig offen sein, um das Einführen des Fadens (2a), Kabels (2b) oder Bandes (2c) seitlich zu ermöglichen.

Die in Fig.5 dargestellte Versorgung einer M e h rf ra gm e ntf ra kt u r ist lediglich eine mögliche Variante für diesen ausgesuchten Fall und es sind nicht nur mehrere Varianten für diesen Fall, sondern eine grosse Anzahl von Fällen denkbar, die durch ein solches oder ähnliche Konstrukte mittels Zugankern versorgt werden können. Vorteilhaft ist die Belegung einer Umlenkdurchführung (11) im Zuganker (1) oder einer Umlenkdurchführung (31) in einer Platte (3a) oder einem Implantatschaft (3b) mit nur einer Schlaufe (21) des Fadens (2a), Kabels (2b) oder Bandes (2c), um die gegenseitige Beeinflussung oder Behinderung der Umlenkung zu verhindern und damit die Spannungsverteilung zu optimieren. Die Belegung - mehrerer Umlenkdurchführungen (11 oder 31) im selben Element durch nur eine Schlaufe (21) des Fadens (2a), Kabels (2b) oder Bandes (2c) kann sinnvoll sein, wenn dadurch eine breitere Verteilung der Zugspannungen auf dem entsprechenden Element ermöglicht wird oder mehrere Zuganker mit demselben Faden (2a), Kabel (2b) oder Band (2c) an der Platte (3a), dem Implantatschaft (3b) oder einem anderen oben genannten Implantat (3c, 3d, 3e) befestigt werden sollen. Die Platte (3a), welche hier nur im Endabschnitt dargestellt ist, wird in dieser Darstellung im Hauptfragment (4a) des Knochens (4) mittels Schrauben (5) fixiert. Gemäss dem Stand der Technik sind aber auch andere Fixierungselemente (5) unterschiedlicher Bauart und Funktionsweise für die Fixation des Implantates (3) im Hauptfragment (4a) eines Knochens (4) möglich und die hier dargestellte Fixation ist lediglich eine Ausführungsform von vielen. Wie bereits beschrieben kann bei kraftflusszentrierenden Implantaten (3e) sogar ganz auf eine Fixierung im Knochen verzichtet werden.