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Title:
TRANSPORTATION MEANS, USER INTERFACE AND METHOD FOR ASSISTING A USER DURING INTERACTION WITH A USER INTERFACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/192885
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a transportation means, a user interface and a method for assisting a user during interaction with a user interface (1). The method comprises the steps: detecting a crossing motion of an input means (2) of the user in relation to a border of a detection region for detecting gestures freely executed in the area, and in response thereto, displaying this crossing motion by means of a light strip (8) in an edge region of a display device (4) of the user interface (1).

Inventors:
SPERRHAKE MARCEL (DE)
PERKUHN JANINE (DE)
STÄBLER MATHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/058447
Publication Date:
December 08, 2016
Filing Date:
April 15, 2016
Export Citation:
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Assignee:
VOLKSWAGEN AG (DE)
International Classes:
G06F3/01; B60K35/00; B60K37/06
Foreign References:
DE10039432C12001-12-06
US20100309123A12010-12-09
DE102006028046A12007-12-20
EP2741200A12014-06-11
US20110119640A12011-05-19
US20120260164A12012-10-11
DE102012216193A12014-05-28
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Unterstützung eines Anwenders bei einer Interaktion mit einer Anwenderschnittstelle (1 ) umfassend die Schritte:

Erfassen (100) eines Übertritts eines Eingabemittels (2) des Anwenders bezüglich einer Grenze eines Erfassungsbereiches (3) zur Erfassung frei im Raum ausgeführter Gesten, und im Ansprechen darauf

Anzeigen (300) des Übertritts mittels eines Leuchtstreifens (8) in einem Randbereich einer Anzeigeeinrichtung (4) der Anwenderschnittstelle (1 ).

2. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei der Leuchtstreifen (8) mittels Pixeln der Anzeigeeinrichtung (4) dargestellt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Leuchtstreifen (8) eine

Kante, bevorzugt sämtliche Kanten, der Anzeigeeinrichtung (4) säumt.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der

Leuchtstreifen (8) lediglich während der Dauer des Übertritts angezeigt wird.

5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine Intensität des Leuchtstreifens (8) in Abhängigkeit einer Position des Eingabemittels (2) bezüglich der Grenze des Erfassungsbereiches (3) modifiziert wird.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine Farbe des Leuchtstreifens (8) in Abhängigkeit einer Position des Eingabemittels (2) bezüglich der Grenze des Erfassungsbereiches (3) modifiziert wird.

7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Richtung einer Farbänderung und/oder

einer Intensitätsänderung

des Leuchtstreifens in Abhängigkeit einer Richtung des Übertritts bezüglich des Erfassungsbereiches (3) verändert wird.

8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche weiter umfassend den Schritt: Aufbauen (200) des Leuchtstreifens (8) durch Verbreitern des

Leuchtstreifens (8) in Richtung einer Mitte der Anzeigeeinrichtung (4) oder Abbauen (400) des Leuchtstreifens (8) durch Verjüngen des

Leuchtstreifens (8) in Richtung eines Randbereiches der

Anzeigeeinrichtung (4).

9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das

Eingabemittel (2) eine Hand und/oder einen Finger eines Anwenders umfasst.

10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Grenze des Erfassungsbereiches (3) einen pyramidenstumpfförmigen und/oder kegelstumpfförmigen und/oder kubischen Raum einkleidet.

1 1. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei

der Übertritt in einer ersten Richtung bezüglich des Erfassungsbereiches

(3) durch ein erstes Klangzeichen (9) begleitet wird und

der Übertritt in einer zweiten Richtung bezüglich des Erfassungsbereiches

(3) durch ein zweites Klangzeichen (1 1 ) begleitet wird, und

wobei sich die erste Richtung und die zweite Richtung unterscheiden und insbesondere

sich das erste Klangzeichen (9) und das zweite Klangzeichen (1 1 ) unterscheiden.

12. Anwenderschnittstelle zur Unterstützung eines Anwenders bei einer

Interaktion umfassend

eine Erfassungseinrichtung (5) zur Erfassung eines Eingabemittels eines Anwenders,

eine Auswerteeinheit (6) und

eine Signalisierungseinrichtung (12), wobei

die Auswerteeinheit (6) eingerichtet ist, einen Übertritt eines Eingabemittels (2) des Anwenders bezüglich einer Grenze eines Erfassungsbereiches (3) zur Erfassung frei im Raum ausgeführter Gesten, zu erfassen, und die die Signalisierungseinrichtung (12) eingerichtet ist, im Ansprechen auf den Übertritt diesen mittels eines Leuchtstreifens (8) in einem Randbereich einer Anzeigeeinrichtung (4) der Anwenderschnittstelle (1 )

zu melden.

13. Computerprogrammprodukt umfassend Instruktionen, welche, wenn Sie auf einer programmierbaren Auswerteeinheit (6) einer Anwenderschnittstelle (1 ) nach Anspruch 12 ausgeführt werden, die Auswerteeinheit (6) veranlassen, die Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 durchzuführen.

14. Signalfolge repräsentierend Instruktionen, welche, wenn Sie auf einer

programmierbaren Auswerteeinheit (6) einer Anwenderschnittstelle (1 ) nach Anspruch 12 ausgeführt werden, die Auswerteeinheit (6) veranlassen, die Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 durchzuführen.

15. Fortbewegungsmittel umfassend eine Anwenderschnittstelle nach

Anspruch 12.

Description:
Beschreibung

Fortbewegungsmittel, Anwenderschnittstelle und Verfahren zur Unterstützung eines Anwenders bei der Interaktion mit einer Anwenderschnittstelle

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fortbewegungsmittel, eine

Anwenderschnittstelle sowie ein Verfahren zur Unterstützung eines Anwenders bei einer Interaktion mit einer Anwenderschnittstelle. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine solche Anwenderschnittstelle, bei welcher frei im

Raum ausgeführte Gesten („3D-Gesten") zur Eingabe Anwendung finden.

Um ein gestengesteuertes Interface bedienen zu können, müssen die durch einen Sensor zu erfassenden Freihandgesten in einem bestimmten Bereich ausgeführt werden. Dieser sensorisch begrenzte Bereich ist für den Nutzer nur schwer erkennbar. Zudem werden an unterschiedlichen Positionen innerhalb des Bereiches ausgeführte Gesten unterschiedlich gut erkannt.

Der Volkswagen-Konzern präsentierte im Januar 2015 auf der Consumer

Electronics Show (CES) eine Anwenderschnittstelle, bei welcher die Hand eines Anwenders durch einen Cursor auf einer Anzeige abgebildet wird, sobald sich diese im sensorisch überwachten Raum befindet. Die Position der Hand in diesem Raum wird auf die Anzeige übertragen. Der Einsatz eines Cursors suggeriert jedoch, dass auch deiktische Gesten eingesetzt werden können, mit anderen Worten also Objekte direkt manipuliert werden können. Diese Lösung ist jedoch nur für eine bestimmte Form der Interaktion geeignet.

Die US 2012/0260164 A1 offenbart eine formveränderliche Display-Anordnung, welche nach Art eines Touch-Screens zur taktilen Eingabe eingerichtet ist. Unter anderem wird vorgeschlagen, eine Auswahlgeste durch eine visuelle

Rückmeldung („Highlight") zu quittieren.

Die DE 10 2012 216 193 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Bedienung einer

Kraftfahrzeugkomponente mittels Gesten, bei welcher ein Eintritt eines

Anzeigemittels in einen zur 3D-Gesten-Erfassung vorgesehenen Sensorraum akustisch, optisch oder haptisch quittiert wird. Zur optischen Ausgabe wird ein Head-Up-Display vorgeschlagen. Offenbarung der Erfindung

Die vorstehend identifizierte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Unterstützung eines Anwenders bei einer Interaktion mit einer

Anwenderschnittstelle gelöst. In diesem wird in einem ersten Schritt ein Übertritt eines Eingabemittels (z.B. Stylus, Hand, Finger, Smartwatch, Wearable) bezüglich einer Grenze eines Erfassungsbereiches zur Erfassung frei im Raum ausgeführter Gesten (3D-Gesten) erfasst. Der Erfassungsbereich dient insbesondere einer Erfassung solcher Gesten, welche vollständig ohne

Berührung mit einer Oberfläche eine Anzeigeeinheit der Anwenderschnittstelle ausgeführt werden. Daher kann der Erfassungsbereich insbesondere einen Abstand ungleich 0 mm von der Oberfläche der Anzeigeeinheit aufweisen. Die Grenze des Erfassungsbereiches kann eine äußere Grenze sein oder beispielsweise einen innerhalb des Erfassungsbereiches liegenden Kernbereich gegenüber einem äußeren Bereich virtuell abgrenzen. Der Übertritt kann als Eintritt in den oder Austritt aus dem Erfassungsbereich erfolgen. Im Ansprechen auf den erfassten Übertritt wird mittels eines Leuchtstreifens in einem

Randbereich der Anzeigeeinrichtung der Anwenderschnittstelle der Übertritt kenntlich gemacht bzw. gemeldet. Der Leuchtstreifen weist eine Länge auf, welche deutlich größer als seine Quererstreckung ist. Er kann sich über einen Teil einer Kante oder über die gesamte Kantenlänge der Anzeigeeinheit erstrecken. Der Leuchtstreifen kann daher auch als„Leuchtlinie" verstanden werden. Die schmalen Abmessungen des Leuchtstreifens ermöglichen eine besonders dezente, und die Anzeigefläche der Anzeigeeinrichtung nicht erheblich einnehmende Art und Weise einer Rückmeldung an den Anwender. Durch die Anordnung des Leuchtstreifens im Randbereich der

Anzeigeeinrichtung wird intuitiv verständlich gemacht, dass die Geste eine Grenze des Erfassungsbereiches übertreten hat, ohne dass ein erläuterndes Symbol erforderlich ist. Daher muss der Anwender keinen langwierigen

Lernvorgang zur korrekten Interpretation des Leuchtstreifens durchlaufen, wodurch die hiermit verbundene Ablenkung vom Verkehrsgeschehen bzw. von der Fahrzeugführung geringstmöglich ausfällt und die Verkehrssicherheit bestmöglich unterstützt wird.

Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung. In einer Ausgestaltung kann der Leuchtstreifen mittels Pixeln in der

Anzeigeeinrichtung dargestellt werden. Auf diese Weise kann auf eine

zusätzliche, die Anzeigeeinrichtung säumende Leuchteinrichtung verzichtet werden und das erfindungsgemäße Verfahren besonders kostengünstig implementiert werden.

Alternativ oder zusätzlich kann eine separate Einrichtung umfassend Leuchtmittel (z.B. LEDs) und ggf. Lichtleiter/Diffusoren zur Erzeugung des Leuchtstreifens vorgesehen sein, deren Lichtauslässe die Anzeigeeinrichtung säumen. Auf diese Weise kann die Lichtintensität unabhängig von einer Leuchtkraft der

Anzeigeeinrichtung gewählt werden und die Anzeigefläche der

Anzeigeeinrichtung für anderweitigen wahlfreien Inhalt verwendet werden.

Bevorzugt kann der Leuchtstreifen lediglich während der Dauer des Übertritts angezeigt werden. Mit anderen Worten kann ein Übergangszustand erkannt werden, welcher beispielsweise von einem ersten Zeitpunkt, an welchem das Eingabemittel erstmalig den Grenzbereich betritt, bis zu einem zweiten Zeitpunkt, an welchem das Anzeigemittel den Grenzbereich vollständig verlassen hat, andauert. Zwischen den vorgenannten Zeitpunkten befindet sich das

Anzeigemittel also ununterbrochen innerhalb des Grenzbereiches und nur während dieser Zeitspanne wird der Leuchtstreifen erzeugt. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine Bedienung der Anwenderschnittstelle nach erfolgtem Eintritt des Eingabemittels ohne Ablenkung durch den bzw. die Leuchtstreifen.

Bevorzugt kann die Intensität eines vom Leuchtstreifen ausgeschütteten Lichtes in Abhängigkeit einer Position des Eingabemittels bezüglich der Grenze des Erfassungsbereiches modifiziert werden. Beispielsweise kann die Intensität zunehmen, wenn das Eingabemittel sich der Anzeigeeinrichtung bzw. einem Zentralbereich des Erfassungsbereiches nähert. Entsprechend kann umgekehrt die Intensität abnehmen, wenn das Eingabemittel sich vom Zentralbereich des Erfassungsbereiches entfernt bzw. die Grenze des Erfassungsbereiches in einer solchen Richtung passiert. Auf diese Weise erhält der Anwender eine

unmittelbare Rückmeldung durch den Leuchtstreifen dahingehend, ob die aktuelle Bewegung des Eingabemittels zu einer solchen Position führt, in welcher die Anwenderschnittstelle bedienbar ist bzw. in Richtung außerhalb des

Erfassungsbereichs. Eine entsprechende Rückmeldung über die Position des Eingabemittels bezüglich des Erfassungsbereiches kann durch eine Variation einer Farbe des vom Leuchtstreifen ausgeschütteten Lichts erfolgen. Beispielsweise kann eine grüne oder blaue Farbe eine zentrale Position des Eingabemittels im

Erfassungsbereich kennzeichnen, welche beim allmählichen Herausführen des Eingabemittels aus dem Erfassungsbereich über gelb und orange nach rot wechselt. Diese Ausgestaltung verstärkt den intuitiven Charakter der Anzeige bzw. der Rückmeldung an den Anwender.

Die vorgenannte Anpassung der Intensität und/oder Farbe in Abhängigkeit der Position kann in Abhängigkeit einer Richtung des Übertritts bezüglich des Erfassungsbereichs verändert werden. Während eine erste Richtung ein Betreten des Erfassungsbereiches beschreibt, kann eine zweite Richtung ein Verlassen des Erfassungsbereiches durch das Eingabemittel beschreiben. Bei einer Annäherung an das Zentrum des Erfassungsbereiches würde die Intensitätsbzw. Farbänderung daher in einer ersten Richtung verlaufen, während sie in einer entgegengesetzten Richtung entsprechend umgekehrt wird.

Entsprechendes kann für eine akustische Ausgabe bzw. ein zumindest zwei Töne unterschiedlicher Tonhöhe umfassendes Klangzeichen gelten, wobei die Tonfolge, welche beim Übertritt der Grenze des Erfassungsbereiches in einer ersten Richtung wiedergegeben wird, beim anschließenden Verlassen des Erfassungsbereiches in umgekehrter Richtung wiedergegeben wird. Eine solche akustische Rückmeldung kann die zuvor beschriebenen Ausgestaltungen der Anzeige des Übertritts ergänzen oder anteilig ersetzen.

Die Gestalt des Erfassungsbereiches kann abhängig vom verwendeten Sensor z.B. im Wesentlichen pyramidenstumpfförmig sein, wobei die Oberfläche der Anzeigeeinrichtung einer kleinsten Querschnittsfläche des Pyramidenstumpfes zugeordnet ist und sich der Pyramidenstumpf in zur Oberfläche der

Anzeigerichtung normaler Richtung vergrößert. In entsprechender Weise kann der Pyramidenstumpf anstatt zu einer Oberfläche der Anzeigeeinrichtung auch zu einem Sensor orientiert sein, welcher zum Erzeugen des Erfassungsbereiches verwendet wird. Alternativ kann der Erfassungsbereich auch kubisch oder kegelstumpfformig ausgestaltet sein. Ein solcher Sensor kann beispielsweise als Infrarot-LED-Sensor bzw. -Leiste ausgestaltet sein. Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine

Anwenderschnittstelle zur Unterstützung eines Anwenders bei einer Interaktion vorgeschlagen. Die Anwenderschnittstelle kann beispielsweise zur Verwendung in einem Fortbewegungsmittel ausgestaltet sein. Sie umfasst eine

Erfassungseinrichtung zur Erfassung eines Eingabemittels (z.B. eine Hand, ein Finger, ein Stylus, eine Smartwatch oder ein Wearable), eine Auswerteeinheit (z.B. ein elektronisches Steuergerät, ein programmierbarer Prozessor, ein Mikro- bzw. Nanocontroller) und eine Signalisierungseinrichtung, mittels welcher eine Rückmeldung über den Übertritt der Grenze des Erfassungsbereiches an den Anwender ergehen kann. Die Signalisierungseinrichtung kann zur akustischen Rückmeldung (z.B. in Form eines Lautsprechers) und/oder zur haptischen Rückmeldung (z.B. in Form eines Schwingerregers) ausgestaltet sein. Zumindest umfasst die Signalisierungseinrichtung jedoch ein Mittel zur Erzeugung eines Leuchtstreifens in einem Randbereich einer Anzeigeeinrichtung der

Anwenderschnittstelle, und kann daher durch die Anzeigeeinrichtung verwirklicht werden. Die Auswerteeinheit ist eingerichtet, einen Übertritt (also ein Verlassen oder ein Betreten) eines Eingabemittels bezüglich einer Grenze eines

Erfassungsbereiches zur Erfassung frei im Raum ausgeführter Gesten zu erfassen. Im Ansprechen auf den erfassten Übertritt ist die

Signalisierungseinrichtung eingerichtet, den Übertritt mittels eines

Leuchtstreifens in einem Randbereich einer Anzeigeeinrichtung der

Anwenderschnittstelle zu melden.

Gemäß einem dritten Erfindungsaspekt wird ein Computerprogrammprodukt (z.B. ein Datenspeicher) vorgeschlagen, auf welchem Instruktionen gespeichert sind, die einen programmierbaren Prozessor in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt durchzuführen. Das Computerprogrammprodukt kann als CD, DVD, Blue-Ray-Disc, Flash-Speicher, Festplatte, RAM/ROM, Cache, etc., ausgestaltet sein.

Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Signalfolge, repräsentierend Instruktionen vorgeschlagen, welche einen programmierbaren Prozessor in die Lage versetzen, die Schritte eines Verfahrens gemäß dem erstgenannten Erfindungsaspekt durchzuführen. Auf diese Weise wird auch die informationstechnische Bereitstellung der Instruktionen für den Fall unter Schutz gestellt, dass sich die hierzu erforderlichen Speichermittel außerhalb des

Geltungsbereiches der beigefügten Ansprüche befinden. Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein

Fortbewegungsmittel (z.B. ein PKW, ein Transporter, ein LKW, ein Motorrad, ein Luft- und/oder Wasserfahrzeug) vorgeschlagen, welches eine

Anwenderschnittstelle gemäß dem zweitgenannten Erfindungsaspekt umfasst. Dabei kann die Anwenderschnittstelle insbesondere für den Führer des

Fortbewegungsmittels vorgesehen sein, mittels welcher der Führer während der Führung des Fortbewegungsmittels mit dem Fortbewegungsmittel und seinen technischen Einrichtungen kommunizieren kann. Alternativ oder zusätzlich können mitfahrende Insassen die Anwenderschnittstelle bedienen. Die

Merkmale, Merkmalskombinationen sowie die sich aus diesen ergebenden Vorteile entsprechen den in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgeführten derart ersichtlich, dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.

Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass optische Sensoren in bestimmten physischen Räumen Freihandgesten besser erkennen können, als in Anderen. Damit der Nutzer weiß, in welchem Raum er die Geste zur Steuerung der graphischen Anwenderschnittstelle ausführen muss, kann er diesen Raum erfindungsgemäß„abtasten". Hält er seine Hand in den vordefinierten, optimalen Raum, so leuchtet der Leuchtstreifen als positive Rückmeldung (insbesondere farblich) auf. Diese Rückmeldung kann solange andauern, bis der Anwender das Eingabemittel aus dem Raum herausführt. Auf diese Weise kann der Nutzer den zur Gestenerfassung vordefinierten Raum„physisch abtasten" und seine

Grenzen erfahren. Das abstrakte Feedback, welches der Leuchtstreifen bzw. der aus mehreren Leuchtstreifen zusammengesetzte Rahmen darstellt, ist für indirekt zu manipulierende Schnittstellen geeignet. Auf diese Weise versteht der

Anwender auf Anhieb, dass keine deiktischen Gesten einsetzbar sind, wodurch im Stand der Technik mitunter auftretende Missverständnisse vermieden werden können.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen im Detail beschrieben. In den Zeichnungen ist:

Figur 1 eine schematische Darstellung von Komponenten eines

Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäß ausgestalteten Fortbewegungsmittels mit einem Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgestalteten Anwenderschnittstelle;

Figur 2 eine Veranschaulichung einer Rückmeldung eines ersten

Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle auf ein Betreten eines Erfassungsbereiches durch ein Eingabemittel;

Figur 3 eine Veranschaulichung einer Rückmeldung eines zweiten

Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle auf ein Verlassen eines Erfassungsbereiches durch ein Eingabemittel;

Figur 4 eine Veranschaulichung einer Rückmeldung eines dritten

Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle auf ein Betreten eines Erfassungsbereiches durch ein Eingabemittel;

Figur 5 eine Veranschaulichung einer Rückmeldung eines vierten

Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Anwenderschnittstelle auf ein Verlassen eines Erfassungsbereiches durch ein Eingabemittel; und

Figur 6 ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines

Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Unterstützung eines Anwenders bei einer Interaktion mit einer Anwenderschnittstelle.

Ausführungsformen der Erfindung

Figur 1 zeigt einen PKW 10 als erfindungsgemäßes Fortbewegungsmittel, welcher über eine Anwenderschnittstelle 1 mit einem Bildschirm 4 als

Anzeigeeinrichtung und einem elektronischen Steuergerät 6 als Auswerteeinheit verfügt. Unterhalb des Bildschirms 4 ist eine Infrarot-LED-Leiste 5 als

Erfassungseinrichtung vorgesehen, welche einen quaderförmigen

Erfassungsbereich 3 vor dem Bildschirm 4 aufspannt. Ein Datenspeicher 7 ist eingerichtet, Programmcodes zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie Referenzen für Signale der Infrarot-LED-Leiste 5 beim Übertritt eines Eingabemittels an einer Grenze des Erfassungsbereiches 3 bereitzuhalten. Das elektronische Steuergerät 6 ist sternförmig mit den übrigen vorgenannten Komponenten informationstechnisch verbunden. Ein Lautsprecher 13 ist informationstechnisch an das elektronische Steuergerät 6 angeschlossen, so dass eine akustische Ausgabe eines Klangzeichens die Anzeige des Übertritts untermalen kann.

Figur 2 zeigt den in Figur 1 gezeigten Bildschirm 4, dessen Randbereich (Pixel der Anzeigefläche zur Anzeige eines wahlfreien Inhaltes) zur Darstellung eines Leuchtstreifens 8 verwendet wird, um den Eintritt einer Hand 2, welche sich entlang eines Doppelpfeils P über die Grenze des Erfassungsbereiches in Richtung einer zentralen Position vor dem Bildschirm 4 bewegt, anzuzeigen bzw. zu melden. Der Leuchtstreifen 8 besteht aus vier im Wesentlichen linienförmigen Elementen, welche entlang der vier Kanten des Bildschirms 4 eine Vielzahl jeweiliger äußerster Pixel einnehmen. Die Leuchtstreifen 8 können daher auch als Leuchtrahmen verstanden werden. Er leuchtet auf, während die Hand 2 des Anwenders die Grenze des Erfassungsbereiches übertritt und erlischt, sobald der Übertritt vollständig vollzogen ist. Die Intensität des vom Leuchtstreifen 8 während des Übertritts ausgeschütteten Lichtes kann zur Beruhigung der optischen Erscheinung nach Art eines anschwellenden bzw. abklingenden Dimm- Vorgangs erfolgen und einen Farbwechsel des ausgeschütteten Lichtes umfassen. In entsprechend umgekehrter Weise würde die Signalisierung erfolgen, wenn die Hand des Anwenders den Erfassungsbereich vor dem

Bildschirm 4 anschließend (z.B. nach erfolgter Eingabe) wieder verlässt. Da der Bildschirm 4 zur Signalisierung bzw. Erzeugung des Leuchtstreifens verwendet wird, kann er auch als Signalisierungseinrichtung 12 verstanden werden.

Figur 3 zeigt ein zur Figur 2 alternatives Ausführungsbeispiel einer

Signalisierungseinrichtung 12, welche in Form eines separaten Lichtauslasses den Bildschirm 4 säumt. Während die Funktion im Wesentlichen derjenigen entspricht, welche in Verbindung mit Figur 2 beschrieben worden ist, kann der Leuchtstreifen 8 insbesondere hinsichtlich der maximal möglichen Intensität des von der separaten Signalisierungseinrichtung 12 ausgeschütteten Lichts unabhängig von den Möglichkeiten des Bildschirms 4 gestaltet werden. Alternativ oder zusätzlich kann das ausgeschüttete Licht als indirektes Licht erzeugt werden, indem der Leuchtstreifen 8 hinter einer opaken Blende erzeugt wird und in die Umgebung des Bildschirms 4 abstrahlt. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine optisch besonders ansprechende und dezente sowie wenig ablenkende Erscheinung des Leuchtstreifens 8.

Figur 4 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen

Anwenderschnittstelle, bei welcher der Übertritt der Hand 2 durch einen von außen nach innen hinsichtlich seiner Breite bzw. Stärke anschwellenden

Leuchtstreifen 8 quittiert wird. Hierbei werden die randnahen Pixel des

Bildschirms 4 über der Zeit durch in Richtung einer Mitte des Bildschirms 4 benachbarte Pixel bei der Erzeugung des Leuchtstreifens 8 ergänzt. Optisch schwillt der Leuchtstreifen 8 bzw. der aus mehreren Leuchtstreifen 8 gebildete Leuchtrahmen an. Optional wird diese Rückmeldung an den Anwender durch Ausgabe eines ersten Klangzeichens 9 in Form eines gebrochenen Zweiklangs ansteigender Tonhöhe begleitet.

Figur 5 zeigt eine sich an die in Figur 4 dargestellte Situation anschließende Situation, in welcher die Hand 2 des Anwenders den Erfassungsbereich vor dem Bildschirm 4 verlässt, im Ansprechen worauf der Leuchtstreifen 8 derart abschwillt, dass in Richtung der Bildschirmmitte (Mittelhorizontale bzw.

Mittelvertikale) nächstliegende Pixel zunächst hinsichtlich ihrer Leuchtintensität reduziert werden und weiter von der Bildschirmmitte entfernt liegende Pixel anschließend gedimmt werden. Auch der Austritt der Hand 2 entlang des Pfeils P wird durch ein Klangzeichen 1 1 , dieses Mal in Form eines gebrochenen

Zweiklangs absteigender Tonhöhe, untermalt, wodurch der Anwender, auch ohne sein Augenmerk auf die Anwenderschnittstelle zu richten, erkennt, dass er den Erfassungsbereich zur 3D-Gestenerkennung soeben verlassen hat.

Figur 6 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Unterstützung eines Anwenders bei einer Interaktion mit einer Anwenderschnittstelle. In Schritt 100 wird ein Übertritt eines Eingabemittels des Anwenders bezüglich einer Grenze eines Erfassungsbereiches zur Erfassung frei im Raum ausgeführter Gesten erfasst. Der Übertritt kann ein Betreten oder ein Verlassen des Erfassungsbereiches bzw. einer Sektion des Erfassungsbereiches (z.B. Kernbereich, Randbereich, o.ä.) sein. Anschließend wird in Schritt 200 ein Leuchtstreifen durch Verbreitern des Leuchtstreifens in Richtung einer Mitte der Anzeigeeinrichtung der Anwenderschnittstelle aufgebaut. In Schritt 300 hat sich die maximale Breite des Leuchtstreifens in einem Randbereich der Anzeigeeinrichtung ausgebildet und das Eingabemittel den Erfassungsbereich vollständig betreten. Nun kann der Anwender mittels der Ausführung von SD- Gesten mit der Anwenderschnittstelle bzw. einer ihm zugeordneten technischen Einrichtung kommunizieren. Nach der Eingabe verlässt der Anwender in Schritt 400 den Erfassungsbereich, im Ansprechen worauf der Leuchtstreifen durch Verjüngen des Leuchtstreifens in Richtung eines Randbereiches der

Anzeigeeinrichtung abgebaut wird. Dieser Abbau erfolgt als Dimm-Vorgang auch bezüglich der Gesamtintensität des ausgeschütteten Lichtes bis hin zu einem vollständigen Verschwinden des Leuchtstreifens. Im Ergebnis erfolgt die Rückmeldung über den Grenzübertritt bezüglich eines Erfassungsbereiches an den Anwender in intuitiv verständlicher, optisch ansprechender und dezenter Art und Weise, so dass die Anwenderakzeptanz einer entsprechend ausgestalteten Anwenderschnittstelle erhöht und die Fahrsicherheit verbessert wird.

Auch wenn die erfindungsgemäßen Aspekte und vorteilhaften

Ausführungsformen anhand der in Verbindung mit den beigefügten

Zeichnungsfiguren erläuterten Ausführungsbeispiele im Detail beschrieben worden sind, sind für den Fachmann Modifikationen und Kombinationen von Merkmalen der dargestellten Ausführungsbeispiele möglich, ohne den Bereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen, deren Schutzbereich durch die beigefügten Ansprüche definiert wird.

Bezugszeichenliste

Anwenderschnittstelle

Hand

Erfassungsbereich

Bildschirm

Infrarot-LED-Leiste

elektronisches Steuergerät

Datenspeicher

Leuchtstreifen

Klangzeichen

PKW

Klangzeichen

Signalisierungseinrichtung

Lautsprecher

Verfahrensschritte

P Pfeil