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Patent Searching and Data


Title:
WOVEN FABRIC HAVING WEFT WIRES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/054064
Kind Code:
A1
Abstract:
Woven fabric having warp threads or wires and having weft wires, wherein the woven fabric has a bent-over weft wire. The bend is suitable, in particular, for fastening objects which are separate from the woven fabric.

Inventors:
KUFFERATH-KASSNER INGO (DE)
SISTIG JAKOB (DE)
Application Number:
PCT/DE2006/001926
Publication Date:
May 18, 2007
Filing Date:
November 03, 2006
Export Citation:
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Assignee:
KUFFERATH GEB GKD (DE)
KUFFERATH-KASSNER INGO (DE)
SISTIG JAKOB (DE)
International Classes:
D03D13/00; D03D3/08; D03D15/02; E04F13/12
Domestic Patent References:
WO2003031292A22003-04-17
Foreign References:
EP0478925A11992-04-08
EP1428458A12004-06-16
US20020107569A12002-08-08
EP1486598A22004-12-15
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
CASTELL, Klaus et al. (Gutenbergstrasse 12, Düren, DE)
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Claims:

Patentansprüche:

1. Gewebe mit Kettfäden oder -drahten und mit Schussdrähten, gekennzeichnet durch einen gekröpften Schussdraht.

2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kröp- fung U-förmig ist.

3. Gewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kröpfung mindestens zwei, insbesondere vier, rechte Winkel aufweist.

4. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Kröpfung aus dem Gewebe herausragt.

5. Gewebe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kröpfung den Schussdraht weiter aus dem Gewebe hinausführt als der Abstand zwischen zwei Ketten beträgt, insbesondere weiter als der doppelte Abstand zwischen zwei Ketten beträgt.

6. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kröpfung im Verlauf des Schussdrahts zwischen zwei Ketten liegt.

7. Gewebe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kröpfung zwischen zwei benachbarten Ketten liegt.

8. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge-

kennzeichnet, dass der gekröpfte Schussdraht um eine durch seine im Gewebe befindlichen Teil definierte Achse gedreht und somit recht flach auf das Gewebe gelegt werden kann.

9. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeich- net durch einen mehrfach gekröpften Schussdraht und/oder durch mehrere gekröpfte Schussdrähte.

10. Gewebe nach Ansprach 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kröpfungen bzw. die gekröpften Schussdrähte gleichmäßig beabstandet sind.

11. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Spannfaden, der zwei Kröpfungen im Winkel zueinander und/oder zum Gewebe fixiert.

12. Gewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe metallen ist.

13. Verfahren zum Herstellen eines Gewebes mit Kettfäden oder - drahten und mit Schussdrähten, wobei im Webstuhl die Kette um ein Fächermaß aufgefächert wird, um das Durchführen des Schussdrahts zu erlauben, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussdraht mit einer Kröpfung versehen und anschließend in seiner ursprünglichen Achse weitergeführt wird, wobei die Kröpfung bevorzugt ein kleineres Maß hat als das Fächermaß.

14. Verwendung eines Gewebes nach einem der Ansprüche 1 bis 12 als Grundstruktur zum Tragen eines vom Gewebe separaten Gegenstands, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand an der Kröpfung getragen wird.

15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand eine elektronisch ansteuerbare Lichtquelle aufweist.

16. Verfahren zum Installieren eines Gebäudebehangs mit medienwie- dergabefähig vernetzten Lichtquellen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Gewebe nach einem der Ansprüche 1 bis 12 am Gebäude aufgehängt wird und anschließend Träger der Lichtquellen an den Kröpfungen befestigt werden, insbesondere an diese angec- lipst werden.

17. Verfahren zum Einrollen eines Gewebes nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Kröpfung beim Einrollen flach zum Gewebe legt.

Description:

Gewebe mit Schussdrähten

[Ol] Die Erfindung betrifft ein Gewebe mit Schussdrähten. Insbesondere betrifft sie ein vollmetallenes Gewebe mit Schussdrähten.

[02] Gewebe, insbesondere Metallgewebe, werden zu immer vielfältige- ren Aufgaben herangezogen. Eine in jüngster Zeit sehr stark nachgefragte Verwendung ist die als Fassadenbehang für Gebäude. Oft sind auf Gewebe noch separate Gegenstände aufgesetzt. Im Falle des Fassadenbehangs können dies beispielsweise Trägerstäbe mit LEDs oder anderen Lichtquellen sein, die entweder so ausgerichtet sind, dass sie das Gewebe beleuchten, oder vom Gewebe weg leuchten. In anderen Anwendungsfällen können Wasserleitungen am Gewebe befestigt sein, beispielsweise um einen dekorativen Effekt mit am Gewebe herabperlendem Wasser zu erzielen. Weiterhin können Dekorationskörper, Lautsprecher und vielfältigste andere Gegenstände am Gewebe befestigt sein.

[03] Die Befestigung der Gegenstände am Gewebe ist nicht immer leicht und benötigt oft viel Arbeitszeit, was ein mit Gegenständen versehenes Gewebe recht teuer in der Installation macht. In den meisten Fällen wird versucht, einen am Gewebe zu befestigenden Gegenstand entweder unmittelbar auf das Gewebe aufzulegen und dann mit Befestigungsdrähten zu fixieren. Wenn der Gegenstand nicht unmittelbar am Gewebe anliegen soll, wurde es bislang als unumgänglich angesehen, zunächst einen Halter am

Gewebe zu fixieren, der nach außen vorsteht. An dessen herausstehendem Ende kann dann der eigentliche Gegenstand befestigt werden. Sämtliche vorbekannte Methoden sind somit relativ aufwändig.

[04] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gegenüber dem Stand der Technik eine Verbesserung zu schaffen.

[05] Diese Aufgabe löst ein Gewebe mit Kettfäden oder -drahten und mit Schussdrähten, wobei das Gewebe einen gekröpften Schussdraht aufweist. Der Draht im Gewebe eignet sich aufgrund seiner einem Draht immanenten Festigkeit besonders gut, um Gegenstände jedweder Art zu befestigen. Sowohl bei einem Gewebe, welches neben dem Draht keine metallenen Bestandteile aufweist, als auch bei einem vollmetallenen Gewebe kann somit der Schussdraht vorteilhaft für diese Aufgabe ausgewählt werden. Während herkömmliche Schussdrähte zumindest im Wesentlichen eindimensional verlaufen, ermöglicht die Erfindung einen erheblich leichteren Anschluss von Gegenständen an den Schussdraht. Durch gezielte Formgebung des gekröpften Bereichs am Schussdraht können insbesondere Drahtbereiche geschaffen werden, die sich besonders gut zum Anklipsen eines Gegenstands eignen oder zumindest leichter für eine manuelle Befestigung zugänglich und erreichbar sind.

[06] Die Fäden oder Drähte können aus beliebigen Materialien sein. Bevorzugt ist aber Metall oder Kunststoff. Je nach Einsatzzweck eignen sich monofile oder multifile Drähte.

[07] Die Kröpfung im Schussdraht kann insbesondere U-förmig sein. Eine U-förmige Kröpfung ist maschinell besonders einfach herstellbar und lässt einen Bügel entstehen, der vom nicht gekröpften Teil des Schussdrahts aus absteht. Dieser eignet sich in besonderem Maße dafür, dass Ge- genstände an ihm befestigt werden.

[08] Das Vorgenannte ergibt sich in besonderem Maße, wenn die Kröpfung mindestens zwei, insbesondere vier, rechte Winkel aufweist. So kann insbesondere die im Verlauf des Schussdrahts erste Auslenkung gleich um einen rechten Winkel erfolgen, so dass der Schussdraht senkrecht zu seiner übrigen Verlaufsrichtung aus dem Gewebe herausgeführt wird, dort mit zwei weiteren rechten Winkeln zu einer U-Form gebogen wird und anschließend wieder mit einem rechten Winkel ins Gewebe eintaucht.

[09] Auch unabhängig von ihrer genauen Form ist es jedoch von Vorteil, wenn die Kröpfung aus dem Gewebe herausragt. Sie ist auf diese Weise leichter zugänglich, sowohl für manuelle als auch für maschinelle Anschlüsse.

[10] Das Maß, mit welchem die Kröpfung aus dem Gewebe herausragt, hängt von zahlreichen Umständen ab. So ist zunächst von Bedeutung, wie stabil der Schussdraht ist und welche Last er im Betriebszustand abtragen soll. Auch kann die designierte Funktion entsprechende Maße vorgeben. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn an den Spitzen der herausragenden Kröpfungen im Gewebe Träger für Lichtquellen angeordnet werden sollen, die das Gewebe anstrahlen. Um bei vorgegebenem Lichtemis-

sionsstreuwinkel der Lichtquellen eine große Fläche des Gewebes beleuchten zu können, kann sich ein recht großer erforderlicher Abstand zur Gewebeebene ergeben. So kann es in vielen Fällen von Vorteil sein, wenn die Kröpfung den Schussdraht weiter aus dem Gewebe hinausführt als der Ab- stand zwischen zwei Ketten beträgt, insbesondere unter Umständen auch weiter als der doppelte Abstand zwischen zwei Ketten.

[11] Fertigungstechnisch ist es von Vorteil, wenn die Kröpfung im Verlauf des Schussdrahts liegt, also zwischen zwei Ketten und nicht am Rand des Gewebes. Wenn die Kröpfung im Gewebe liegt, können sich sowohl der Schenkel des Schussdrahts, welcher diesen aus dem Gewebe hinausführt, als auch derjenige, welcher den Schussdraht wieder ins Gewebe hineinführt, an den jeweils nächsten Ketten statisch abstützen. Demgegenüber würde die Kröpfung leicht zu einer Verdrehung unter Belastung neigen, wenn sie am Rand des Gewebes angeordnet wäre.

[12] Das Gewebe ist besonders stabil, wenn die Kröpfung zwischen zwei unmittelbar benachbarten Ketten liegt.

[13] Um ein Gewebe der vorgeschlagenen Art vor seinem endgültigen Einsatzort platzsparend und gut handhabbar lagern und transportieren zu können, wird vorgeschlagen, dass der gekröpfte Schussdraht um eine durch seinen im Gewebe befindlichen Teil definierte Achse gedreht und somit recht flach auf das Gewebe gelegt werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, das Gewebe wie ein herkömmliches Gewebe aufzurollen. Beim Aufrollen kann die Kröpfung flachgelegt und mit in die Rolle einge-

rollt werden, ohne zu einem zu großen Volumenzuwachs der Geweberolle zu führen.

[14] Es versteht sich, dass das Gewebe zwar bereits mit einer Kröpfung vorteilhaft genutzt werden kann. Insbesondere kann es jedoch auch einen mehrfach gekröpften Schussdraht und/oder mehrere gekröpfte Schussdrähte aufweisen. Dabei können die Kröpfungen entlang des einen Schussdrahts ebenso wie die mehreren gekröpften Schussdrähte gleichmäßig beabstandet sein. Auf beide Weisen wird die Tragekapazität für Gegenstände auf einfache Weise spürbar erhöht.

[15] Um zwei Kröpfungen im Winkel zueinander und/oder zum Gewebe nach Installation des Gewebes fixieren zu können, wird vorgeschlagen, dass hierzu ein Spannfaden vorgesehen ist. Der Spannfaden kann insbesondere entlang sämtlicher Kröpfungen des Gewebes führen, die zueinander linear aufgereiht sind, sodass bei Bedarf auch mehrere Spannfäden vorgesehen sind. Im Idealfall weist jede Kröpfung eine Befestigung mit einem Spannfaden auf. Nach der Installation des Gewebes müssen dann nur noch die einzelnen gekröpften Schussdrähte in ihre gewünschte Position gedreht bzw. gebogen werden; wenn dann der Spannfaden an allen Kröpfungen befestigt wird und der Spannfaden insbesondere noch außer- halb des Gewebes oder am Rand des Gewebes möglichst unter Zugspannung fixiert wird, sind die Kröpfungen vor einer ungewünschten Drehung um ihre im Gewebe befindlichen ungekröpften Abschnitte geschützt. Au-

ßerdem steigert eine solche Befestigung mittels eines Spannfadens die Tragfähigkeit.

[16] Es versteht sich, dass die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe auch durch ein Verfahren zum Herstellen eines Gewebes mit Kettfäden oder -drahten und mit Schussdrähten gelöst wird, wobei im Webstuhl die Kette um ein Fächermaß aufgefächert wird, um das Durchführen des Schussdrahtes zu erlauben, wenn der Schussdraht mit einer Kröpfung versehen und anschließend in seiner ursprünglichen Achse weitergeführt wird, wobei die Kröpfung ein kleineres Maß hat als das Fächermaß. Es ist unmit- telbar ersichtlich, dass ein solches Gewebeherstellungsverfahren zu einem Gewebe der vorstehend beschriebenen Art führt. Dabei ist es maschinell problemlos möglich, die Kröpfung innerhalb der aufgefächerten Ketten durchzuführen, so dass der eigentliche Webvorgang durch die Kröpfung im. Schussdraht völlig unbeeinflusst bleibt. Dabei kann die Kröpfung ohne Weiteres den Schussdraht fast so weit aus seiner Achse führen, wie im Webstuhl die Kette aufgefächert wird. Wenn beispielsweise das Fächermaß im Webstuhl 20 cm beträgt, ist es ohne Weiteres möglich, die Kröpfung des Schussdrahts auf 19 cm festzulegen.

[17] Wenn ein vorstehend beschriebenes Gewebe als Grundstruktur zum Tragen eines vom Gewebe separaten Gegenstands verwendet wird, wird vorgeschlagen, dass der Gegenstand an der Kröpfung getragen wird. Es wurde bereits erläutert, dass die Kröpfung besonders einfach zum Befestigen der Gegenstände zugänglich ist und durch die mögliche Beabstandung

zur Gewebeebene für besondere Funktionen weitere Vorteile mit sich bringt, beispielsweise dann, wenn der Gegenstand eine elektronisch ansteuerbare Lichtquelle aufweist, die beispielsweise dazu genutzt werden soll, das Gewebe zu beleuchten.

[18] Nach dem vorstehend bereits Erläuterten löst die Aufgabe auch ein Verfahren zum Installieren eines Gebäudebehangs mit medienwiedergabe- fähig vernetzten Lichtquellen, wobei zunächst ein Gewebe der vorstehend beschriebenen Art am Gebäude aufgehängt wird und anschließend Träger der Lichtquellen an den Kröpfungen befestigt werden, insbesondere an diese angeclipst werden. Dabei eignet sich als Gebäudebehang insbesondere ein vollmetallenes Gewebe. Dieses ist auch in Bezug auf seine Lichtreflexe besonders vorteilhaft einsetzbar, sobald vernetzte Lichtquellen, insbesondere vernetzte LEDs, vorgesehen sind, die Fotos oder Filme über eine Ansteuerelektronik wiedergeben. Wenn die Lichtquellenträger an den Kröpfungen lediglich angeclipst werden, also über einen Rastmechanismus an diesen befestigt werden, ist auch der spätere Austausch der Lichtquellenträger besonders einfach möglich, wenn diese einmal defekt sein sollten.

[19] Zudem löst nach dem bereits vorstehend Erläuterten die Aufgabe auch ein Verfahren zum Einrollen eines Gewebes der vorstehenden Art, wobei sich die Kröpfung beim Einrollen flach zum Gewebe legt. Ein dergestalt zusammengerolltes Gewebe kann dann besonders platzsparend zu seinem späteren Verwendungsort transportiert werden, beispielsweise zu

einem Gebäude, dessen Behang es bilden soll. Nach dem Auseinanderrollen können dann die Kröpfungen wieder in die gewünschte Position relativ zur Gewebeebene geschwenkt werden.

[20] Als weitere Anwendungen werden gekröpfte Drähte an Förderbän- dem oder bei Filtergeweben genannt.

[21] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei können gleiche oder funktional gleiche Bauelemente identische Bezugsziffern tragen. Es zeigen

Figur 1 schematisch eine Draufsicht auf ein vollmetallenes Gewebe mit zwei gekröpften Schussdrähten,

Figur 2 eine Seitenansicht des Gewebes aus Figur 1 gemäß dortiger

Kennzeichnung EHI,

Figur 3 ein Detail aus der Draufsicht von Figur 1 mit einer Kröpfung im Schussdraht,

Figur 4 eine Seitenansicht auf das Detail in Figur 3 gemäß dortiger

Kennzeichnung IV-IV,

Figur 5 eine schematische Ansicht von oben auf das Detail aus Figur 3 gemäß dortiger Kennzeichnung V-V und

Figur 6 die Seitenansicht aus Figur 4 mit dem gekröpften Schussdraht in einer ausgeklappten und in einer flachgelegten Stellung.

[22] Das Metallgewebe 1 in den Figuren 1 bis 6 besteht räumlich im Wesentlichen aus metallenen Kettfäden (exemplarisch mit 2, 3 beziffert) und herkömmlichen Schussdrähten (exemplarisch mit 4, 5 beziffert).

[23] Das Metallgewebe 1 weicht jedoch von einem herkömmlichen Ge- webe dadurch ab, dass an denjenigen Stellen, an welchen bei einem herkömmlichen Gewebe weiterhin Schussdrähte 4, 5 in regelmäßigem Abstand zu finden wären, hier zwei gekröpfte Schussdrähte 6, 7 im Gewebe sind. Die gekröpften Schussdrähte 6, 7 sind wie die herkömmlichen Schussdrähte 4, 5 in das Gewebe 1 integriert und werden somit durch die Kettfäden 2, 3 gehalten.

[24] Im Verlauf eines jeden gekröpften Schussdrahts 6, 7 ist der Schussdraht jedoch an einer ersten Stelle 8 (nur exemplarisch am Schussdraht 6 gezeigt), um 90 ° gekröpft und führt von dort aus aus einer Gewebeebene 9 heraus. In seinem Verlauf 10 ist der Schussdraht 6 dabei leicht gekrümmt, führt aber stetig etwa rechtwinklig zur Gewebeebene 9 von dieser fort.

[25] In einem deutlichen Abstand zur Gewebeebene 9 ist der gekröpfte Schussdraht 6 an einer zweiten Stelle 11 abermals im Wesentlichen rechtwinklig umgebogen und führt nun im Wesentlichen parallel zu seinem ursprünglichen Verlauf 12 und zur Gewebeebene 9 fort. Bevor er jedoch eine Feldbreite 13 zwischen den benachbarten Ketten 2, 3 überbrückt hat, ist er an einer dritten Stelle 14 wiederum um 90 ° geknickt und führt neben dem Verlauf 10 parallel zu diesem in einem Verlauf 15 (den hinausführenden Verlauf 10 verdeckend) wieder zur Gewebeebene 9 zurück. Dort ist der

Schussdraht 6 an einer vierten Stelle 16 wiederum um 90 ° gekröpft und verläuft nun seinen ursprünglichen Verlauf 12 im übrigen Gewebe weiter.

[26] Am zweiten rechten Winkel 11 und am dritten rechten Winkel 14 ist der Schussdraht 6 nicht einfach - wie an den rechten Winkeln 8 und 16 - umgeknickt, sondern noch geringfügig dahingehend umgebogen, dass sich ein in der Querblickrichtung gemäß Figuren 2, 4 und 6 eine ersichtliche U- konturierte Nut 17 ergibt. In jede Nut 17 ist ein zumindest teilweise trans- luzentes Rohr 18 eingedrückt. Die Rohre 18 sind mit Lichtemittern bestückt, bevorzugt mit Leuchtdioden. Diese sind über eine zentrale Ansteue- rang individuell ein- und ausschaltbar. Kabel zu den LEDs oder auch zu anderen elektronischen Bauelementen oder anderen Lichtemittern können in den Rohren 18 unauffällig untergebracht werden und so beispielsweise zum Rand des Gewebes 1 geführt werden.

[27] Auf diese Weise kann das Metallgewebe 1 mit Hilfe der LEDs in den Rohren 18 gezielt statisch und dynamisch beleuchtet werden. Bevorzugt sind Leuchtdioden oder andere Lichtemitter in den Farben rot, grün und blau (bevorzugt im Verhältnis 2:2:1) vorhanden, so dass das Gewebe 1 in einer großen Vielzahl von Farben illuminiert werden kann. Bei ausreichend großem Verhältnis des Betrachterabstands zur Feinheit des Rasters der Leuchtmittel bzw. der hierzu erforderlichen Trägerrohre 18 und Tragekröpfungen 10, 17, 15 kann somit ein statisches oder bewegtes Bild für den Betrachter erzeugt werden.

[28] Es ist erkennbar, dass die gekröpften Schussdrähte 6, 7 um ihre in der Gewebeebene 9 verlaufenden Bereiche 12 ohne Weiteres nahezu bis zu einem rechten Winkel geschwenkt werden können, also bis zu einer Stellung, in welcher die Bügel 21, 22 nahezu flach auf dem übrigen Gewebe aufliegen. Eine solche Stellung ist in Figur 6 verdeutlicht. Der U-förmige Bügelkopf 17 trägt das Rohr 18 mit den LEDs in einer ausgeklappten Stellung des Bügels 21 und kann ohne Weiteres gemeinsam mit diesem entlang eines Schwenkwegs 20 in eine Transportstellung ganz flach an der Gewebeebene 9 geschwenkt werden (17', 18'). In dieser Stellung kann das gesamte Gewebe 1 wie ein herkömmliches Gewebe aufgerollt werden, und trotz der hervorstehenden Bügel 21, 22 der gekröpften Schussdrähte 6, 7 ergibt sich nur ein geringer Volumenzuwachs einer Geweberolle.

[29] Um die Tragebügel 21, 22 in ihrer ausgeschwenkten Stellung für den Betrieb zu fixieren, sind am Gewebe 1 zwei Spannseile 23, 24, 25, 26 be- festigt, welche jeweils zum Bügel 17 führen und dort ebenfalls fixiert sind. Die Spannseile 23, 24 bzw. 25, 26 bilden in Bezug auf die Gewebeebene in der seitlichen Ansicht (vergl. Figur 2, 4) ein Dreieck, so dass eine Auslenkung eines Tragebügels 21, 22 bzw. Klemmbügels 17 sofort eines der Spannseile 23 oder 24 bzw. 25 oder 26 unter Zug setzt und dadurch in der ausgeklappten Stellung festgehalten wird. Zum Fixieren der Spannseile 23, 24, 25,26 ist eine Führungsnut am Bügel 17 vorgesehen, bevorzugt wie in Fig. 5 dargestellt in der Mitte des Bügels.

[30] In der ausgeklappten Stellung werfen die jeweiligen Lichtquellen in den Trägerrohren 18 bei geeigneter Ausgestaltung einen großen Lichtkegel (Grenzen mit den Bezugsziffern 27 gekennzeichnet) gegen das Gewebe 1. Die Rohre 18 können dabei ohne Weiteres um ihre Längsachse noch ge- dreht werden (dargestellt durch den Verdrehungspfeil 28), so dass der Lichtkegel 27 der Lichtemitter an einem jeden Tragerohr 18 noch individuell angepasst werden kann. Dabei können die Klemmbügel 17 so ausgelegt sein, dass sie bereits durch die bloße Einrast- oder Einklemmkraft die Rohre 18 in ihrer Ausrichtung für den Betrieb sicher fixieren.

[31] Im Detail sind die Ketten 2, 3 jeweils als zu dritt gruppierte Drahtseile ausgebildet.

[32] Es sei darauf hingewiesen, dass auch die Gewebeansicht in den Figuren 1 und 2 nur einen Ausschnitt aus einem größeren Gewebe darstellen kann. Vor allem macht die Erfindung bei solchen Geweben Sinn, bei wel- chen jeweils ein Leuchtkörperrohr 18 von mindestens zwei Kröpfungen 21 bzw. 22 entlang eines Schussdrahts 6 bzw. 7 gehalten wird. Die Erfindung ist jedoch nicht auf solche Anwendungen eingeschränkt.

[33] Die genaue Befestigung der Rohre oder sonstiger vom Gewebe getrennter Gegenstände an der Spitze der U-förmigen Tragebügel 21, 22 kann auf vielfältige Weise erfolgen, beispielsweise neben der gezeigten Einklemmung oder Einrastung auch durch kleine Metalldrähte, Kunststoffklipse oder weitere Mittel.

[34] Wesentlich für die Erfindung ist, dass ein kontinuierlich herstellbares Gewebe aus der Gewebeebene herausstehende Tragestrukturen, nämlich die gekröpften Bügel, aufweist.

[35] Es sei noch darauf hingewiesen, dass die Spannseile ihre Funktion nicht nur dann erfüllen, wenn sie jeweils einen Tragebügel direkt mit dem übrigen Gewebe verbinden, sondern auch dann, wenn Spannseile zwischen den Tragebügeln angebracht sind, wobei dann nur einer, bevorzugt zwei, Bügel in ihrem Schwenkwinkel fixiert sein müssen. Hierfür kann wiederum ein Spannseil verwendet werden, welches an diesen Stellen jeweils vom Spannbügel zum übrigen Gewebe oder zum Rand des Gewebes führt. Die Spanndrahtseile können insbesondere am Rand des Gewebes an dortigen Tragestangen unter Zugspannung fixiert sein.

[36] Im Einsatz können die erfindungsgemäßen Gewebe in den unterschiedlichsten Größenordnungen hergestellt und sinnvoll eingesetzt wer- den, angefangen bei einer kleinen dekorativen Gewebematte beispielsweise in Fenstergröße bis hin zu Vorhängen für gesamte Gebäudefassaden, die sich sogar über ganze Hochhäuser erstrecken können, wobei - wie bereits vorstehend angedeutet - als zu tragende Gegenstände Röhren Verwendung finden können, die über eine multimediale Steuerelektronik gezielt mit Strom gespeist werden, so dass in sie integrierte Lichtquellen farbiges Licht entweder in Richtung zum Gewebe hin und/oder in die Richtung vom Gewebe weg emittieren. Die erste Variante eignet sich besonders dazu, das Gewebe in farbliche Effekte zu tauchen, die über die Zeit auch

changieren können. Die zweite Variante eignet sich insbesondere dazu, einem weit entfernten Betrachter bei einer entsprechend dichten Auflösung der Lichtquellen ein statisches und/oder dynamisches Bild zu präsentieren. Beispielsweise können Werbefilme oder Kunstfilme auf diese Weise an einer Gebäudefassade betrachtet werden.