Die Erfindung betrifft eine Aromastoff enthaltende Kondens¬ milch zur aromatisierenden Zugabe zu Getränken wie Kaffee, Tee oder dergleichen.

Nichtaromatisierte Kondensmilch ist allgemein aus der Praxis bekannt und dient dem Weißen sowie gegebenenfalls, unter Bei¬ fügung von Sü ungsmitteln, dem Weißen und Süßen von Kaffee. Die bekannten Arten der Kondensmilch sind hinsichtlich der gewünschten Eigenschaften zufriedenstellend im Einsatz.

Eine bekannte kondensierte Milch der genannten Art (Derwent Abstr. 93-234 167/29) soll zur Erzielung eines Milchproduktes mit hohem Ernährungswert und aromatisiertem Milchgeschmack in Form einer Mischung aus Milch, dieser beim Kochen zugesetztem Traubensaft und schließlich beim weiteren Konzentrieren zur Geschmacksabrundung zugegebenem Vanillinzucker vorgesehen sein. Diese bekannte Kondensmilch bildet ein unmittelbar ver- zehrbares Milchprodukt und ist zur Zugabe zu anderen Geträn¬ ken wie Kaffee oder Tee, für die man sie als Weißer benötigen würde, nicht geeignet.

Ähnlichen Grundüberlegungen und -Strukturen entspricht das gemäß Derwent Abstract 90 - 300 323/40 bekannte Kondensmilch¬ produkt, das u.a. zur Verbesserung der Nähr- und Verzehr¬ fähigkeit Kokosnußflocken enthält.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kondensmilch zu schaffen, die bei Zugabe zu Getränken wie Kaffee, Tee od.dgl. für diese sowohl die Grundfunktion als Weißer erfüllt

als auch zusätzlich deren Geschmack, und zwar gezielt vom Grundgeschmack abweichend und deutlich gravierender als her¬ kömmliche Kondensmilchprodukte, verändert.

Diese Aufgabe wird mit einer Kondensmilch der eingangs ge¬ nannten Art dadurch gelöst, daß sie mindestens einen zusätz¬ lichen, dem Grundgeschmack des Getränkes fremden wie Kaffee bzw. Teegeschmack-fremden Aromastoff beinhaltet bzw. umfaßt und die Aromamenge so bemessen ist, daß die Kondensmilch nicht direkt verzehrfähig ist. Somit ist in Erfüllung der Aufgabenstellung eine aromatisierte Kondensmilch geschaffen, die z.B. Kaffee sowohl weißen als auch aromatisieren kann. Durch die angestrebte Verdünnung der zugegebenen Aromastoffe in der Kondensmilch wird dem Verbraucher eine leichte und vielfältige Handhabung ermöglicht, um Fertiggetränke zu aro¬ matisieren. Die Gefahr einer Überdosierung ist zudem weitge¬ hend nicht mehr gegeben; vielmehr läßt sich für den Verbrau¬ cher eine gute Dosierbarkeit gemäß den allgemein üblichen Einsatzmengen von handelsüblicher Kondensmilch erzielen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Wirkungen des Kaffees oder Tees selbst erhalten bleiben.

So ist zwar aus der DE-OS 30 10 240 ein Kaffeegetränk be¬ kannt, das durch Zugabe eines Saftes aus exotischen Früchten zu dem Kaffee aromatisiert ist; bei der Zugabeflüssigkeit handelt es sich jedoch nicht um eine Kondensmilch, die den Kaffee gleichzeitig weißen und aromatisieren kann, sondern um eine den Kaffee ausschließlich aromatisierende Flüssigkeit.

Weiter ist wohl in Derwent Abstract 88-336 321/47 ein Aroma- tisierungprodukt für Kaffee beschrieben, das neben Zucker als Süßungsmittel als Aroma einen Kaffee-Zichorie-Extrakt ent¬ hält. Zichorie wird als Kaffee-Ersatz verwendet und weist ein kaffeeähnliches Aroma auf. Dieses Kondensmilchprodukt dient aber nur zur ergänzenden Verstärkung des Kaffeegeschmacks in Kaffee-Kondensmilchprodukten. Der Zichoriegeschmack bewirkt

also keine grundsätzlich den Basis-Kaffeegeschmack ändernde, in eine andere Geschmacksrichtung weisende und damit zusätzliche Aromatisierung.

Als Aromastoffe können sowohl sogenannte warme Aromen wie z.B. Amaretto, Haselnuß, Vanille als auch Fruchtaromen wie z.B. Himbeere und Ananas der Kondensmilch zugesetzt werden.

Vorteilhafterweise liegt der Aromastoff gelöst in der wässri- gen Phase der Kondensmilch vor. So ist eine Entmischung der Bestandteile der Kondensmilch wirksam vermieden.

Die Dosierung des Aromastoffes in der Kondensmilch kann zweckmäßigerweise zwischen 0,1 und 4 % liegen. Das erhaltene Produkt ist somit nicht direkt verzehrfähig. Die Mengen rich¬ ten sich in der Regel nach marktüblichen Dosierungskriterien.

Die Aromazugabe zu der Kondensmilch kann vor dem Autoklavie¬ ren erfolgen, so daß die entstehende aromatisierte Kondens- milch mikrobiologisch besonders stabil ist. Bei dieser Her¬ stellungsweise können jedoch nicht alle Aromen verwendet wer¬ den und der Herstellungsprozeß selbst ist relativ aufwendig.

Die Aromazugabe zu der Kondensmilch kann auf besonders her- stellungs- und kostengünstige Weise auch nach dem Autoklavie¬ ren erfolgen.

Vorteilhafterweise kann die aromatisierte Kondensmilch zu¬ sätzlich gezuckert sein, so daß neben dem Weißen und Aromati- sieren des Fertiggetränks dieses zusätzlich gesüßt werden kann.

Zur weiteren Vereinfachung der Handhabung kann die aromati¬ sierte Kondensmilch als Portionspackung bereitgestellt wer- den. Somit ist eine Überdosierung besonders wirksam verhin¬ dert.

Zur Erhöhung der Haltbarkeit der erfindungsgemäßen Kondens¬ milch kann diese aseptisch verpackt sein.

Weitere Vorteile und Ausführungsformen oder -möglichkeiten der Erfindung gehen aus der folgenden Beschreibung der Her¬ stellungsweise und -beispiele hervor.

1. Allgemeines Beispiel:

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen aromatisierten Kon¬ densmilch wird in üblicher Weise aus Vollmich bzw. ent¬ rahmter Frischmilch gewonnene herkömmliche Kondensmilch verwendet, die durch Eindampfen auf die Hälfte bis zu einem Drittel des ursprünglichen Volumens gebracht wur¬ de. Der Fettgehalt liegt zwischen 0,2 und 10 %. Der Was¬ sergehalt beträgt 26 bis 74 %. Wahlweise können Kohlen¬ hydrate bis zu 52 % eingesetzt werden. Um 100 kg aromati¬ sierte Kondensmilch zu erhalten, können zu 98 kg Kondens- milch 2 kg eines Aromastoffes vor bzw. nach dem Autokla¬ vieren zugegeben werden. Als Aromastoff können sogenannte warme Aromen wie z.B. Amaretto, Haselnuß, Vanille aber auch Fruchtaromen wie z.B. Himbeere und Ananas verwendet werden. Das erhaltene Produkt wird vorteilhafterweise in Portionspackungen aseptisch verpackt. Durch die spezielle Dosierung mit dem Aromastoff ist die aromatisierte Kon¬ densmilch selbst nicht direkt verzehrfähig.

Die erfindungsgemäße Kondensmilch dient zum gleichzeiti- gen Weißen und Aromatisieren von Kaffee. Selbstverständ¬ lich können auch Tee oder andere Fertiggetränke mit der aromatisierten Kondensmilch verfeinert werden.

Es ist im Rahmen der Erfindung auch möglich, gezuckerte Kondensmilch zu aromatisieren.

Durch die Verdünnung der Aromen mit der Kondensmilch wird dem Verbraucher eine leichte und vielfältige Handhabung ermöglicht, um Fertiggetränke zu aromatisieren. Die Ge¬ fahr der Überdosierung ist weitgehend vermieden.

2. Beispiele:

2.1 Aromatisierte Kondensmilch

200 kg Milch (eingestellter Fettgehalt 3,75 %) werden für 10-25 min. auf 85-100° C erhitzt. Anschließend werden bei 40-80° C im kontinuierlich arbeitenden Vakuumapparat 100,2 kg Wasser entzogen. Nach der Zugabe von 0,2 kg Irish-Cream-Aromakonzentrat wird die so erhaltene aroma¬ tisierte Kondensmilch homogenisiert, im Durchfluß steri- lisiert und aseptisch in Portionen von 5 ml abgepackt.

Es werden 100 kg einer Kondensmilch mit Irish-Cream-Aroma erhalten, deren Fettgehalt 7,5 % beträgt . Das so erhaltene Produkt kann zum Aromatisieren und Weißen von Kaffee und Tee verwendet werden.

2.2 Aromatisierte gezuckerte Kondensmilch

240 kg UHT Milch (Fettgehalt 3,9 %) werden mit 60 kg Zuckersirup versetzt. Im Vakuumapparat werden 200,2 kg Wasser entzogen. Nach der Zugabe von 0,2 kg Aromakonzen- trat wird homogenisiert, mit Lactose geimpft und ver¬ packt.

Es werden 100 kg einer gezuckerten aromatisierten Kon¬ densmilch erhalten, der Fettgehalt beträgt ca. 9 %, Saccharosegehalt ca. 50 %. Das so erhaltene Produkt kann zum Aromatisieren, Weißen und Süßen von Tee und Kaffee verwendet werden.