JP3432084 | AUTOMATIC SAMPLE REPLACING DEVICE |
WO/2017/203300 | REMOTE MONITORING OF NATURAL GAS STREAM |
JP2011164055 | AUTOMATIC SAMPLE CHANGER FOR NMR SYSTEM |
ENGELKE FRANK (DE)
KRAHN ALEXANDER (DE)
DE102008009376A1 | 2009-09-10 | |||
JPH02182001A | 1990-07-16 |
BARNES A B ET AL: "Cryogenic sample exchange NMR probe for magic angle spinning dynamic nuclear polarization", JOURNAL OF MAGNETIC RESONANCE, ACADEMIC PRESS, ORLANDO, FL, US, vol. 198, no. 2, 1 June 2009 (2009-06-01), pages 261 - 270, XP026101448, ISSN: 1090-7807, [retrieved on 20090317], DOI: 10.1016/J.JMR.2009.03.003
THORSTEN MALY ET AL: "Simplified THz Instrumentation for High-Field DNP-NMR Spectroscopy", APPLIED MAGNETIC RESONANCE, SPRINGER VIENNA, VIENNA, vol. 43, no. 1 - 2, 9 June 2012 (2012-06-09), pages 181 - 194, XP035084415, ISSN: 1613-7507, DOI: 10.1007/S00723-012-0360-7
Patentansprüche 1. NMR(=Kernspinresonanz)-DNP(=Dynamic Nuclear Polarization)-MAS (=Magic-Angle-Spinning)-Probenkopf ( 0; 20) mit einem MAS-Stator (2) zur Aufnahme eines MAS-Rotors (3) mit einer Probensubstanz in einem Probenvolumen (4) und einem hohlen Mikrowellenleiter (5) zur Zuführung von Mikrowellenstrahlung durch eine Öffnung (5a) des Mikrowellenleiters (5) in das Probenvolumen (4), mit einem längs einer Achse ausgedehnten und in der Öffnung (5a) des Mikrowellenleiters (5) befindlichen stabförmigen Mikrowellenkoppler (6; 6'; 6") aus dielektrischem Material, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrowellenleiter (5) zur Einkopplung eines HE1 1-Mode ein konisch zulaufendes hohles Übergangsstück aufweist, in welches der Mikrowellenkoppler (6; 6'; 6") mit einem allseitigen radialen Abstand zur Öffnung (5a) des Mikrowellenleiters (5) hinein ragt. 2. Probenkopf nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Abmessungen des Mikrowellenkopplers (6; 6'; 6") senkrecht zu seiner Stabachse mindestens der halben Wellenlänge der eingestrahlten Mikrowellenstrahlung im Mikrowellenkoppler (6; 6'; 6") entsprechen, außer in eventuell konischen und/oder trichterförmigen und/oder stufigen Segmenten am Anfang und Ende des Mikrowellenkopplers (6'; 6"). 3. Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrowellenkoppler (6; 6'; 6") für eine Mikrowellen-Frequenz im Bereich von 100 - 1000 GHz ausgelegt ist, wobei die minimale Ausdehnung im stabförmigen Bereich des Mikrowellenkopplers (6; 6'; 6") 0,15mm/ ^ - 1 ,5 mm/γ'ΐ beträgt und wobei sr der relativen Dielektrizitätszahl des Materials entspricht, aus dem der Mikrowellenkoppler (6; 6'; 6") aufgebaut ist. Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrowellenkoppler (6'; 6") mindestens einen stufigen und/oder konusförmigen und/oder trichterförmigen Endabschnitt (6a, 6b: 6a', 6b'; 6a", 6b") aufweist. Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrowellenkoppler (6; 6'; 6") ein Querschnittsprofil aufweist, welches in einem axialen Mittenbereich konstant ist, insbesondere auf seiner radial äußeren Oberfläche in einem axialen Mittenbereich. Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrowellenleiter (5) hohl ist und innen eine periodische Riffelung aufweist. Probenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse des Mikrowellenkopplers (6; 6'; 6") quer, vorzugsweise senkrecht zur Rotationsachse des MAS-Rotors (3) angeordnet ist. Probenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse des Mikrowellenkopplers (6; 6'; 6") im Wesentlichen parallel zur Rotationsachse des MAS-Rotors (3) angeordnet ist. Probenkopf nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Probenvolumen zugewandte axiale Ende des Mikrowellenkopplers (6; 6'; 6") als Bodenlager des MAS-Stators (2) ausgebildet und fest mit diesem verbunden ist. 10. Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Mikrowellenkoppler (6; 6'; 6") gegenüberliegenden Seite des MAS-Stators (2) ein Spiegel (7; 7') zur Reflexion der aus dem Mikrowellenkoppler (6; 6'; 6") austretenden und durch das Probenvolumen (4) hindurchtretenden Mikrowellenstrahlung vorhanden ist. 1 1 . Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Mikrowellenkoppler (6; 6'; 6") und Mikrowellenleiter (5) mindestens ein Abstandshalter aus dielektrischem Material vorgesehen ist, der eine Distanz von mindestens einem Viertel der Wellenlänge der einzukoppelnden Mikrowellenstrahlung überbrückt. 12. Probenkopf nach Anspruch 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Abstandshalter als Distanzring (1 1 ), vorzugsweise als eine Vielzahl von Distanzringen (1 1 ), ausgeführt ist. 13. Probenkopf nach Anspruch 1 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Abstandshalter als auf den Mikrowellenleiter (5) aufsteckbare Kappe (12), ausgeführt ist, in die der Mikrowellenkoppler (6; 6'; 6") integriert ist. 14. Probenkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrowellenkoppler (6; 6'; 6") aus nichtmagnetischen, dielektrischen Materialien mit geringem Verlustwinkel (tan o < IG-3) aufgebaut ist, insbesondere aus PTFE oder Saphir. |
DNP
Die Erfindung betrifft einen NMR(=Kernspinresonanz)-DNP(=Dynamic Nuclear Po!arization)-MAS (=Magic-Angle-Spinning)-Probenkopf mit einem MAS-Stator zur Aufnahme eines MAS-Rotors mit einer Probensubstanz in einem
Probenvolumen und einem hohlen Mikrowellenleiter zur Zuführung von
Mikrowellenstrahlung durch eine Öffnung des Mikrowellenleiters in das
Probenvolumen, mit einem längs einer Achse ausgedehnten und in der Öffnung des Mikrowellenleiters befindlichen stabförmigen Mikrowellenkoppler aus dielektrischem Material.„Stabförmig" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Länge in Richtung der Stabachse länger ist als die Ausdehnung in den hierzu orthogonalen Richtungen. Eine solche Anordnung ist bekannt aus DE 10 2008 009 376 A1 (=Referenz
[0]).
Referenz [5] zeigt eine ähnliche Anordnung, allerdings ohne einen längs einer Achse ausgedehnten und in der Öffnung des Mikrowellenleiters befindlichen stabförmigen Mikrowellenkoppler aus dielektrischem Material.
Hintergrund der Erfindung
Magnetische Kernresonanz mit Magic Angle Spinninq (=MAS-NMR)
In einer Magic Angle Spinning (MAS)- Vorrichtung zur Durchführung von
Experimenten basierend auf magnetischer Kernresonanz (NMR) wird eine zu untersuchende Probe in einem zylinderförmigen MAS-Rotor innerhalb eines MAS-Stators platziert und pneumatisch unter Rotation versetzt, NMR-Anregung und Detektion erfolgen auf üblichem Weg mittels einer Solenoidspule, in deren Mitte zylindersymmet sch der Rotor eingebracht wird.
Dynamische Kern Polarisation (=DNP)
Auf dem Feld der Kernmagnetischen Resonanz-Spektroskopie gibt es experimentelle Methoden, die es erlauben, die Kern-Polarisation und damit die Detektionsempfindlichkeit des Experimentes signifikant zu erhöhen. Eine dieser Methoden ist die dynamische Kernpolarisation (=DNP). Diese Technik erfordert die gleichzeitige Einstrahlung eines magnetischen Mikrowellenfeldes zur Polarisation von Elektronenspins, auf einer Frequenz die etwa um den Faktor 660 höher ist als die Larmorfrequenz der 1 H Kemspins.
Eine typische DNP-Anordnung besteht aus einer NMR Spule, die auf eine Kern-Larmorfrequenz abgestimmt wird (z.B. 1 H - 400 MHz) und der
gleichzeitigen Einstrahlung eines Mikrowellenfeldes auf 263 GHz. DNP-Anordnungen sind beispielsweise in Referenz [7] beschrieben.
MAS-DNP-NMR
Bei Kombination von MAS-NMR mit dynamischer Kernpolarisation (DNP) zum Zwecke der Signalerhöhung muss zusätzlich eine Einstrahlung der Probe mit einer elektromagnetischen Welle im oberen Mikrowellen/sub-THz-Bereich erfolgen. Dieser Ansatz wird beschrieben in den Referenzen [2] bis [6].
Der Mikrowellen/sub-THz-Strahl wird durch einen Mikrowellenleiter zum Bereich der Probe geführt, und durch ein offenes Ende entweder senkrecht zur Achse des Rotors (radial) - siehe Referenzen [3] bis [5] - oder parallel hierzu (axial) - siehe Referenzen [2] und [6] - auf den Rotor und die Probe gestrahlt. Die räumliche Ausdehnung des Strahls senkrecht zur Propagationsrichtung ist üblicherweise größer ist als die Fläche des Rotors, wodurch nur ein Teil der Strahlungsenergie für den DNP- Effekt genutzt wird. Bei radialer Einstrahlung wurde daher mit einer Linse aus dielektrischem Material eine Veränderung der Strahlform erreicht, die besser an die Querschnittsfläche des Rotors angepasst wurde - siehe Referenzen [1] und [3],
Nachteile des Standes der Technik
Durch den Abstand der strahlenden Wellenleiter-Apertur zur Probe und der Divergenz des Mikrowellen/sub-THz-Strahls ist der Querschnitt des Strahls am Probenort in mindestens einer Dimension deutlich größer als der Querschnitt der Probe, so dass die Energiedichte am Probenort reduziert wird. Hinzu kommen Streu effekte des Strahls an dielektrischen Grenzschichten, die die Feldstärke weiter reduzieren können. Um dennoch die notwendige Feldstärke in der Probe zu erzeugen, muss eine aufwändige Hochleistungs- Mikrowellenquelle benutzt werden - siehe Referenzen [4] bis [6]. Bei dem Mikrowellenkoppler gemäß der eingangs zitierten Referenz [0] (=DE 10 2008 009 376 A1 ) soll eine Einkopplung von TE-Moden in den Resonator erfolgen. Dazu ist der Mikrowellenkoppler bündig mit den Wänden ausgeführt, was ja für diesen Einsatzzweck physikalisch erforderlich ist. Dies ist aber für eine Einkopplung der HE1 1 -Mode weder erforderlich noch günstig.
Aufgabe der Erfindung
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen NMR-DNP-MAS-Probenkopf der eingangs definierten Art zur Verfügung zu stellen, mit dem eine fokussierte und damit effizientere Mikrowellen- Einstrahlung in das Probenvolumen möglich ist und bei dem die Probe möglichst homogen polarisiert wird, wobei insbesondere die HE1 1-Mode optimal eingekoppelt werden soll.
Kurze Beschreibung der Erfindung
Diese Aufgabe wird auf überraschend einfache Art und Weise sowie mit ohne Weiteres zur Verfügung stehenden technischen Mitteln gelöst durch einen NMR-DNP-MAS-Probenkopf mit den eingangs genannten Merkmalen, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der Mikrowellenleiter zur Einkopplung eines HE1 1 -Mode ein konisch zulaufendes hohles Übergangsstück aufweist, in welches der Mikrowellenkoppler mit einem allseitigen radialen Abstand zur Öffnung des Mikrowellenleiters hinein ragt.
Im Gegensatz zu dem bündig mit den Wänden ausgeführten
Mikrowellenkoppler gemäß Referenz [0] ist bei der vorliegenden Erfindung wesentlich, dass der stabförmige Mikrowellenkoppler eben gerade nicht bündig mit den Wänden des Mikrowellenleiters verbunden ist, sondern durch einen umlaufenden radialen Spalt vom den Wänden der Öffnung des Mikrowellenleiters beabstandet ist. Dies sorgt letztlich dafür, dass die
gewünschte HE1 1 -Mode optimal eingekoppelt werden kann.
Durch den zulaufenden Konus des hohlzylindrischen Mikrowellenleiters lässt sich die sich ausbreitende Welle auf eine geringere Ausdehnung bündeln.
Damit ist es möglich, eine erheblich effizientere Einkopplung des Mikrowellen Strahls in das Probenvolumen zu realisieren. Dabei dient der stabförmige Koppler zur Konzentration des Mikrowellenfeldes und zur Führung des Strahls bis direkt an das Probenvolumen.
In der Referenz [0] sind zwar auch konisch zulaufende Übergänge offenbart, jedoch geometrisch an anderer Stelle sowie zu einem anderen Zweck. Der Mikrowellenkoppler ragt in ähnlicher Konfiguration in den Resonator hinein. Im Mikrowellenleiter befindet sich das konische Übergangsstück jedoch außerhalb. Die Richtung spielt hier aber eine wichtige Rolle. Mit der Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung gelingt es nämlich, den HE1 1 -Mode -also einen Gauß- ähnlichen Mode- optimal einzufangen, was physikalisch insbesondere mit der konischen Ausführung vor der Einkopplung in den Mikrowellenkoppler zusammenhängt. Dabei wird keine Mode seitlich eingekoppelt, wie in Referenz [0] gezeigt, sondern auf der Stirnfläche. In Referenz [0] ragt der
Mikrowellenkoppler nicht in das konisch zulaufende hohle Übergangsstück hinein. Vielmehr durchtritt er dieses in ganzer Länge. In Referenz [0] ist im Unterschied zur vorliegenden Erfindung die Einkopplung von Moden in einen Resonator beschrieben. Dabei geht es nicht darum, einfach nur
Mikrowellenleistung zu transportieren, sondern in dem betreffenden Volumen eine stehende Welle zu erzeugen, in die dann eine Probe gebracht wird. Im Unterschied dazu ist die Zielstellung der vorliegenden Erfindung, möglichst viel Leistung zu dem weiter entfernten MAS-Rotor zu bringen. Jedoch ist weder der Rotor noch seine unmittelbare Umgebung eine beabsichtigt resonante Struktur. Deshalb und auch wegen der Ausbreitungseigenschaften ist hierfür ein Gaußscher Strahl am besten geeignet, auf den auch das Gesamtdesign der erfindungsgemäßen Vorrichtung angepasst wurde, da die HE1 1 -Mode im freien Raum in einen Gaußschen Strahl übergeht
Weitere Vorteile gegenüber dem Stand der Technik
Im Gegensatz zum Standard-Probenkopf kann durch die erfindungsgemäße Verwendung eines stabförmigen Mikrowellenkopplers der Querschnitt des Mikrowellen-Strahls auf die Probengeometrie angepasst und dadurch die Energiedichte des magnetischen Mikrowellen-Feldes signifikant erhöht werden.
Ein solches Design ist insbesondere nützlich um Proben, die klein im Vergleich zum Strahlquerschnitt sind, effizient zu polarisieren. Insbesondere für langgestreckte Proben, wie sie typischerweise in MAS-Systemen verwendet werden, wird durch den Koppler in Verbindung mit einer axialen Einstrahlung eine homogene Polarisation auf der kompletten Länge erreicht.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Probenkopfes lassen sich kompakte
Festkörper-Mikrowellenquellen verwenden, weil durch die höhere Energiedichte eine geringere Mikrowellenleistung notwendig ist, um eine gegebene Feldstärke am Probenort zu erzeugen.
Bevorzugte Ausführunqsformen der Erfindung
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform, sieht vor, dass die
Abmessungen des Mikrowellenkopplers senkrecht zu seiner Stabachse mindestens der halben Wellenlänge der eingestrahlten Mikrowellenstrahlung im Mikrowellenkoppler entsprechen, außer in eventuell konischen und/oder trichterförmigen Segmenten am Anfang und Ende des Mikrowellenkopplers. Dadurch wird sichergestellt, dass die Welle im Koppler ausbreitungsfähig ist. Bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der der Mikrowellenkoppler für eine Mikrowellen-Frequenz im Bereich von 100 - 1000 GHz ausgelegt ist, wobei die minimale Ausdehnung im stabförmigen Bereich des
Mikrowellenkopplers 0,15mm/ 7 - 1 ,5 mm/ beträgt und wobei r,. der relativen Dielektrizitätszahl des Materials entspricht, aus dem der
Mikrowellenkoppler aufgebaut ist. Die Abmessungen werden damit auf relevante Werte eingegrenzt.
Besonders bevorzugt sind auch Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Probenkopfes, bei denen der Mikrowellenkoppler mindestens ein
trichterförmiges und/oder ein konusförmiges und/oder ein stufiges Ende aufweist. Dadurch wird die Einkopplung bzw. Auskopplung optimiert.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Probenkopfes weist der Mikrowellenkoppler ein Querschnittsprofil auf, welches in einem axialen Mittenbereich konstant ist. Der Mikrowellenleiter ist
zylindersymmetrisch, diese Symmetrie wird daher im Mikrowellenkoppler aufgegriffen, um keine Symmetriebrechung zu verursachen.
Eine bevorzugte Weiterbildung dieser Ausführungsform sieht vor, dass das Querschnittsprofil des Mikrowellenkopplers auf seiner radial äußeren
Oberfläche in einem axialen Mittenbereich konstant ist.
Ganz besonders vorteilhaft sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen NMR-Probenkopfs, bei welchen der Mikrowellenleiter hohl ist und innen eine periodische Riffelung aufweist. Dadurch wird eine verlustarme Transmission mit der HE 1-Mode innerhalb des Kopplers ermöglicht.
Eine Klasse von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen NMR- Probenkopfs zeichnen sich dadurch aus, dass die Achse des
Mikrowellenkopplers quer, vorzugsweise senkrecht zur Rotationsachse des MAS-Rotors angeordnet ist. Durch die seitliche, vorzugsweise radiale
Einstrahlrichtung ist der Weg der Welle durch Rotor und Probe so kurz wie möglich.
In einer dazu alternativen Klasse von Ausführungsformen ist die Achse des Mikrowellenkopplers im Wesentlichen parallel zur Rotationsachse des MAS- Rotors angeordnet. Durch die axiale Einstrahlrichtung kann die Welle durch den Rotor geführt werden.
Diese Ausführungsformen lassen sich durch Weiterbildungen verbessern, bei denen das dem Probenvolumen zugewandte axiale Ende des
Mikrowellenkopplers als Bodenlager des MAS-Stators ausgebildet und fest mit diesem verbunden ist. Bei axialer Einstrahlung ist das Bodenlager räumlich zwischen Rotor/Probenvolumen und Mikrowellenleiter angeordnet. Ein Koppler muss dann gleichzeitig die Funktion des Bodenlagers übernehmen, damit die Performance der MAS-Vorrichtung nicht beeinträchtigt wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Probenkopfes ist auf der dem Mikrowellenkoppler gegenüberliegenden Seite des MAS-Stators ein Spiegel zur Reflexion der aus dem Mikrowellenkoppler austretenden und durch das Probenvolumen hindurchtretenden
Mikrowellenstrahlung vorhanden. Durch die Reflexion passiert die
Mikrowellenstrahlung das Probenvolumen zweimal statt nur einmal, woraus eine Effizienzerhöhung im Transfer der Mikrowellenstrahlung in die Probe zum Zwecke der Elektronenpolarisation resultieren kann.
Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen, bei welchen ein pneumatisches Probenwechselsystem zum Zuführen und Abführen eines MAS-Rotors zum MAS-Stator vorgesehen ist, wie es beispielsweise in DE 10 2006 048 955 B4 ausführlich beschrieben wird. Vorteilhaft sind auch Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Probenkopfes, die sich dadurch auszeichnen, dass der MAS-Stator zur
Einstellung des MAS-Winkels drehbar gelagert ist, wie etwa in DE 10 2008 054 52 B3 beschrieben.
Bei einer ganz besonders bevorzugten Klasse von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Probenkopfes ist zwischen Mikrowellenkoppler und Mikrowellenleiter mindestens ein Abstandshalter aus dielektrischem Material vorgesehen, der eine Distanz von mindestens einem Viertel der Wellenlänge der einzukoppelnden Mikrowellenstrahlung überbrückt.
Bei vorteilhaften Weiterbildungen dieser Ausführungsformen ist mindestens ein Abstandshalter als Distanzring, vorzugsweise als eine Vielzahl von
Distanzringen, ausgeführt.
Alternativ oder ergänzend kann bei Weiterbildungen auch mindestens ein Abstandshalter als auf den Mikrowellenleiter aufsteckbare Kappe ausgeführt sein, in die der Mikrowellenkoppler integriert ist.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Probenkopfes schließlich sind dadurch gekennzeichnet, dass der Mikrowellenkoppler aus nicht-magnetischen, dielektrischen Materialien mit geringem Verlustwinkel
(tan δ < 10 3 ) aufgebaut ist, insbesondere aus PTFE oder Saphir.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die
Schilderung der Erfindung. Detaillierte Beschreibung der Erfindung und Zeichnung
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Längsschnitt-Darstellung eines
erfindungsgemäßen NM -MAS-Probenkopfes mit in das hohle Ende eines Mikrowellenleiters ragendem Mikrowellenkoppler in axialer Anordnung;
Fig. 2 wie Fig. 1 , aber mit radial zur Rotor-Achse angeordnetem
Mikrowellenleiters und in diesen ragenden Mikrowellenkoppler;
Fig. 3 eine schematische Detail-Darstellung eines hohlen
Mikrowellenleiters mit am einen Ende konisch erweiterter Bohrung und am anderen Ende hineinragendem zylindrischen Mikrowellenkoppler;
Fig. 4a wie Fig. 3, aber mit einem Mikrowellenkoppler mit beidseitig
konvexen, konusförmigen Enden;
Fig. 4b wie Fig. 4a, wobei aber das aus dem Mikrowellenleiter
herausragende konusförmige Ende des Mikrowellenkopplers konkav ist;
Fig. 5 eine elektromagnetische Feldsimulation mit der jeweils
berechneten x-Komponente des E-Feld,
wobei
a) eine Feldverteilung bei freier Propagation des Gaußschen Mikrowellenstrahl aus dem Mikrowellenleiter ohne Koppler und b) eine entsprechende Feldverteilung bei Einsatz eines in den Mikrowellenleiter ragenden typischen Mikrowellenkopplers angenommen wurde;
Fig. 6 ein MAS-System nach dem Stand der Technik mit axialem, als
Bernoulli Lager ausgeführtem Bodenlager;
Fig. 7 einen schematischen Längsschnitt des in das hohle Ende eines
Mikrowellenleiters ragenden Mikrowellenkopplers mit Distanzringen als Befestigungsvariante; und
Fig. 8 einen schematischen Längsschnitt des in das hohle Ende eines
Mikrowellenleiters ragenden Mikrowellenkopplers mit einer Befestigungsvariante, bei der der Koppler in eine aufsteckbare Abdeckkappe integriert ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Systematik zur Aufnahme von DNP MAS Spektren auf dem Gebiet der NMR und umfasst einen NMR-DNP-MAS- Probenkopf 10; 20 mit einem MAS-Stator 2 zur Aufnahme eines MAS-Rotors 3 mit einer Probensubstanz in einem Probenvolumen 4 und einem hohlen Mikrowellenleiter 5 zur Zuführung von Mikrowellenstrahlung durch eine
Öffnung 5a des Mikrowellenleiters 5 in das Probenvolumen 4. Gegenüber bekannten Vorrichtungen zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass in der Öffnung 5a des Mikrowellenleiters 5 ein längs einer Achse ausgedehnter, im Wesentlichen stabförmiger Mikrowellenkoppler 6; 6'; 6" aus dielektrischem Material angeordnet ist.
Auf der dem Mikrowellenkoppler 6; 6'; 6" gegenüberliegenden Seite des MAS- Stators 2 kann ein Spiegel 7; 7' zur Reflexion der aus dem Mikrowellenkoppler 6; 6'; 6" austretenden und durch das Probenvolumen 4 hindurchtretenden Mikrowellenstrahlung vorgesehen sein. Die Hauptanwendung der vorliegenden Erfindung liegt auf dem Gebiet der Kern-Resonanz-Spektroskopie (NMR) sowie vorzugsweise auf dem Feld der dynamischen Kernpolarisation (DNP).
Zur Optimierung des Mikrowellen/sub-THz-Strahls soll erfindungsgemäß ein Mikrowellenkoppler 6; 6'; 6" eingesetzt werden. Dieser Koppler hat die
Funktion, die Intensität eines auf die Messprobe einfallenden Mikrowellen- Strahls in der HE1 1-Mode einzufangen, zu leiten und in einer kontrollierten Form wieder abzugeben. Der Mikrowellenkoppler kann zylinderförmig, elliptisch oder konisch geformt sein. Er besteht typischerweise aus einem Dielektrikum mit vernachlässigbarer elektrischer Leitfähigkeit (< 10 ~10 S/m).
Dieser Mikrowellenkoppler kann im Zusammenhang mit DNP MAS auf zwei verschiedene Arten eingesetzt werden, um die Intensität der Mikrowellen/sub- THz-Strahlung am Ort der Probe zu erhöhen:
1 . Bei axialer Einstrahlung kann das Bodenlager des MAS-Stators 2 so hergestellt werden, dass es gleichzeitig als Mikrowellenkoppler 6 im Sinne der vorliegenden Erfindung betrieben wird, und die einfallende Mikrowellen-/sub- THz-Strahlung in den innerhalb des MAS-Stators 2 angeordneten MAS-Rotor 3 leitet. Diese Konfiguration ist in Figur 1 gezeigt, wobei der MAS-Stator 2 zeichnerisch nur durch seine beiden Luftlager-Scheiben dargestellt. Bei dieser Ausführungsform sind das Bodenlager und die Endkappe(n) des Rotors 3 gleichzeitig Teil des Kopplers 6.
2. Bei radialer Einstrahlung kann die Öffnung in den MAS-Stator 2 deutlich kleiner als die Breite des einfallenden Mikrowellen-Strahls sein. Dann kann der Mikrowellenkoppler 6 den Strahl gebündelt in den Stator 2 führen und die Mikrowellen-Energie innerhalb des Stators 2 kontrolliert abgeben, wie in
Figur 2 gezeigt ist. Beide Enden des Mikrowellenkopplers 6 können daraufhin optimiert werden, dass möglichst wenig Strahlintensität reflektiert wird. Die Figur 3 stellt in größerem Detail den erfindungsgemäß eingesetzten hohlen Mikrowellenleiter 5 mit einer am einen Ende konisch erweiterten Bohrung dar. In die Öffnung 5a am anderen Ende des Mikrowellenleiters 5 ragt ein - bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel zylindrisch geformter - Mikrowellen- koppler 6. Letzterer weist an dem aus der Öffnung 5a des Mikrowellenleiters 5 herausragenden Ende einen ersten Endabschnitt 6a auf, der als
Kopplungsregion zum Fokussieren der abgestrahlten Mikrowellen-Energie auf die Messprobe dient. Der in den Mikrowellenleiter 5 hineinragende zweite Endabschnitt 6b hingegen markiert eine Moden-Konversions-Region.
Ein typischer für die vorliegende Erfindung eingesetzter Mikrowellenkoppler besteht aus einem ca. 5mm langen zylindrischen Dielektrikum mit einem Durchmesser von 2mm.
Die Enden des Mikrowellenkopplers können mindestens einen stufigen und/oder konusförmigen und/oder trichterförmigen Endabschnitt 6a,6b;
6a',6b'; 6a", 6b" mit einer typischen Länge von jeweils 3mm aufweisen.
Die Figur 4a zeigt einen - in der Praxis meist bevorzugten - Mikrowellenkoppler 6' mit beidseitig konisch konvex geformten Endabschnitten 6a', 6b'.
In Figur 4b ist ein Mikrowellenkoppler 6" mit einem konisch konkav geformten ersten Endabschnitt 6a" und einem - wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4a - konisch konvex geformten zweiten Endabschnitt 6b" gezeigt.
Um den Erfolg des erfindungsgemäßen Prinzips zu verdeutlichen, wurden zwei elektromagnetische Feldsimulationen durchgeführt und deren Ergebnisse in den Figuren 5a und 5b zeichnerisch dargestellt.
Im Einzelnen zeigt Fig. 5a eine Feldverteilung bei freier Propagation des Gaußschen Mikrowellenstrahl aus dem Mikrowellenleiter ohne Koppler. Fig. 5b stellt eine entsprechende Feldverteilung zeichnerisch dar, bei welcher in der Simulationsrechnung der Einsatz eines in den Mikrowellenleiter ragenden Mikrowellenkopplers angenommen wurde. Wie man deutlich erkennt, erfolgt durch die erfindungsgemäße Verwendung eines Mikrowellenkopplers eine ganz erhebliche Konzentration der auf die Messprobe weitergeleiteten Mikrowellen- Energie.
Die in den Figuren 5a und vor allem 5b gezeigte Funktion eines
erfindungsgemäß Mikrowellenkopplers mit typischen Abmessungen ist mit Hilfe einer Elektromagnetik-Feldsimulationssoftware (CST Microwave Studio 2012) ermittelt worden. Dabei propagiert ein Gaußscher Strahl (lineare Polarisation, E-Feld in x-Richtung) von der rechten Seite ausgehend in linker Richtung (z- Richtung). Dargestellt ist jeweils die x-Komponente des E-Feldes. Die Frequenz des Strahls liegt bei 263 GHz, also im sub-THz Bereich. Der Koppler besteht aus PTFE. Erkennbar ist die erhöhte Feldamplitude im Bereich hinter dem Koppler, in einem räumlich schmaleren Band.
Die Figur 6 schließlich zeigt schematisch zum deutlicheren Vergleich mit der vorliegenden Erfindung eine einfache NMR-DNP-MAS- Probenkopf-Anordnung nach dem Stand der Technik mit einem MAS-Stator 2 zur Aufnahme eines MAS-Rotors 3 mit einer Probensubstanz in einem
Probenvolumen 4. Am rechten Ende der Figur 6 ist ein als Bernoulli Lager 8 ausgeführtes Bodenlager dargestellt. An dieser Stelle befindet sich beim erfindungsgemäßen Probenkopf 0; 20 das Rotor-seitige Ende 6a; 6a'; 6a" des Mikrowellenkopplers 6; 6'; 6".
Der Mikrowellenkoppler 6; 6'; 6" weist einen radialen Mindestabstand zum Mikrowellenleiter 5 auf. Die HE1 1-Mode aus dem Mikrowellenleiter 5, an welche angekoppelt wird, besitzt ein zum Rand hin abklingendes Feldprofil (sowohl E- als auch H-Feld), so dass der wesentliche Teil der Mikrowellenintensität durch den Mikrowellenkoppler 6; 6'; 6" übertragen wird. Gleichzeitig selektiert der Mikrowellenkoppler 6; 6'; 6" eine solche Mode aus.
Der radiale Mindestabstand des Mikrowellenkopplers 6; 6'; 6"zum
Mikrowellenleiter 5 beträgt eine Viertel Wellenlänge oder mehr, was durch -verglichen mit der Wellenlänge- dünne Abstandshalter aus dielektrischem Material von weniger als einem Viertel der Wellenlänge ermöglicht wird.
Dabei sind Ausführungsformen der möglich, die -wie in Fig. 7 dargestellt- im Vergleich zur Wellenlänge dünne Distanzringe 11 aufweisen.
Möglich sind auch Ausführungsformen mit auf den Mikrowellenleiter 5
aufsteckbarer Kappe 12, in die der Mikrowellenkoppler 6; 6'; 6" integriert ist - wie in Fig. 8 dargestellt.
Besonders geeignet für den Mikrowellenkoppler 6; 6'; 6" sind nicht-magnetische, dielektrische Materialien mit geringem Verlustwinkel (tan 6 < i(T 3 ),
beispielsweise PTFE oder Saphir.
Abkürzungen
ESR electron spin resonance (Elektronen-Spin-Resonanz)
(N)MR (nuclear) magnetic resonance (Kern-Spin-Resonanz)
DNP dynamic nuclear polarization (Dynamische Kernpolarisation)
MAS magic angle spinning
PBS photonic band-gap structure
hrNMR high resolution NMR (Hochauflösungs-NMR)
RF in der NMR Spektroskopie elektromagnetischer
Frequenzbereich von 1 MHz bis 000 MHz
THz Tera-Hertz, elektromagnetischer Frequenzbereich
von 0.3 - 3 THz. Referenzliste
[0] DE 10 2008 009 376 A1
[1 ] Barnes, Alexander et al.:
"Optimization of THz wave coupling into samples in DNP/NMR spectroscopy." Proceedings of the 2010 IEEE International Conference on Millimeter and Terahertz Waves: 1 -3.
[2] Matsuki et al.:
"Dynamic nuclear polarization experiments at 14.1 T for solid-state NMR", PCCP 2010 (22), 5799-5803
[3] Nanni et al.:
„Microwave Field Distribution in a Magic Angle Spinning Dynamic Nuclear Polarization NMR Probe", J Magn Reson. 201 1 May;210(1 ):16-23
[4] Bajaj V et al.:
"Dynamic nuclear polarization at 9 T using a novel 250 GHz gyrotron
microwave source", J Magn Reson 2003 160(2): 85-90
[5] M. Rosay et al.:
"Solid-state dynamic nuclear polarization at 263 GHz: spectrometer design and experimental results", PCCP 2010 (22), 5850-5860
[6] Becerra et al.:
"A Spectrometer for Dynamic Nuclear Polarization and Electron Paramagnetic Resonance at High Frequencies", J Magn Reson. A 1995, 1 17 (1 ): 28-40
[7] V.Denysenkov, Th. Prisner:
"Liquid State Dynamic Nuclear Polarization probe with Fabry Perot resonator at 9.2 T", J. Magn. Reson. 217 (2012), 1-5