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Patent Searching and Data


Title:
COMPOUNDS OF LIQUID CRYSTALLINE MEDIUM AND USE THEREOF FOR HIGH-FREQUENCY COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/146340
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to compounds of formula (I), to the use thereof for high-frequency components, to liquid crystalline media containing the compounds and to high-frequency components containing said media, in particular antennas, especially for the gigahertz range. The liquid crystalline media are designed for example to phase-shift microwaves for tunable "phased-array" antennas.

Inventors:
REIFFENRATH VOLKER (DE)
JASPER CHRISTIAN (DE)
PAULUTH DETLEF (DE)
MANABE ATSUTAKA (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/001365
Publication Date:
November 01, 2012
Filing Date:
March 28, 2012
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
REIFFENRATH VOLKER (DE)
JASPER CHRISTIAN (DE)
PAULUTH DETLEF (DE)
MANABE ATSUTAKA (DE)
International Classes:
C07C25/24; C09K19/18; G02F1/13; H01P1/18
Domestic Patent References:
WO2006084338A12006-08-17
WO2011035849A12011-03-31
WO2011047781A12011-04-28
Foreign References:
EP0968988A12000-01-05
DE19907941A11999-08-26
DE10120024A12001-11-22
JPH0812599A1996-01-16
DE102004029429A12005-02-03
JP2005120208A2005-05-12
Other References:
DATABASE CAPLUS [online] CHEMICAL ABSTRACTS SERVICE, COLUMBUS, OHIO, US; 2006, LIANG, XIAO, TANG, HONG, ZHANG, WEI, ZHANG, BAIZHE: "Process for the preparation of diphenylacetylene derivatives as liquid crystal display materials", XP002674881, Database accession no. 2006:345070
YOSHIHIRO KIKKAWA ET AL: "Bipyridine Derivatives at a Solid/Liquid Interface: Effects of the Number and Length of Peripheral Alkyl Chains", LANGMUIR, vol. 26, no. 5, 2 March 2010 (2010-03-02), pages 3376 - 3381, XP055025753, ISSN: 0743-7463, DOI: 10.1021/la903156m
GIRAUD ET AL: "One-pot hydrosilylation-protodesilylation of functionalized diarylalkynes: a highly selective access to Z-stilbenes. Application to the synthesis of combretastatin A-4", TETRAHEDRON LETTERS, ELSEVIER, AMSTERDAM, NL, vol. 49, no. 7, 8 January 2008 (2008-01-08), pages 1107 - 1110, XP022423181, ISSN: 0040-4039, DOI: 10.1016/J.TETLET.2007.12.057
R. W. DATE, D. W. BRUCE: "Shape Amphiphiles: Mixing Rods and Discs in Liquid Crystals", JOURNAL OF THE AMERICAN CHEMICAL SOCIETY, vol. 125, 2003, pages 9012 - 9013, XP002674882, DOI: 10.1021/ja0357947
A. GAEBLER ET AL: "Liquid Crystal-Reconfigurable Antenna Concepts for Space Applications at Microwave and Millimeter Waves", INTERNATIONAL JOURNAL OF ANTENNAS AND PROPAGATION, vol. 2009, 1 January 2009 (2009-01-01), pages 1 - 7, XP055024381, ISSN: 1687-5869, DOI: 10.1155/2009/876989
A. GAEBLER; A. MOESSINGER; F. GOELDEN ET AL.: "Liquid Crystal-Reconfigurable Antenna Concepts for Space Applications at Microwave and Millimeter Waves", INTERNATIONAL JOURNAL OF ANTENNAS AND PROPAGATION, vol. 2009, 2009, pages 7
A. PENIRSCHKE; S. MÜLLER; P. SCHEELE; C. WEIL; M. WITTEK; C. HOCK; R. JAKOBY: "Cavity Perturbation Method for Characterization of Liquid Crystals up to 35 GHz", 34TH EUROPEAN MICROWAVE CONFERENCE, pages 545 - 548
S.-T. WU; C.-S. HSU; K.-F. SHYU, APPL. PHYS. LETT., vol. 74, no. 3, 1999, pages 344 - 346
C. S. HSU; K. F. SHYU; Y.Y. CHUANG; S.-T. WU, LIQ. CRYST., vol. 27, no. 2, 2000, pages 283 - 287
MERCK LIQUID CRYSTALS, PHYSICAL PROPERTIES OF LIQUID CRYSTALS, November 1997 (1997-11-01)
A. PENIRSCHKE ET AL.: "Cavity Perturbation Method for Characterization of Liquid Crystals up to 35GHz", 34TH EUROPEAN MICROWAVE CONFERENCE - AMSTERDAM, pages 545 - 548
A. GAEBLER ET AL.: "Direct Simulation of Material Permittivites ...", 12MTC 2009 - INTERNATIONAL INSTRUMENTATION AND MEASUREMENT TECHNOLOGY CONFERENCE, pages 463 - 467
A. PENIRSCHKE ET AL., 34TH EUROPEAN MICROWAVE CONFERENCE, pages 545 - 548
HSU; C. S. SHYU, K. F.; CHUANG, Y. Y.; WU, S.-T., LIQ. CRYST., vol. 27, no. 2, 2000, pages 283 - 287
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Claims:
Patentansprüche

1. Verbindungen der Formel I

worin R1 verzweigtes oder unverzweigtes Alkyl mit 1 bis 15 C- Atomen oder verzweigtes oder unverzweigtes Alkenyl mit 2 bis 15 C-Atomen, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere nicht benachbarte ,,-CH2-"-Gruppen durch -O- ersetzt sein können und/oder ein oder mehrere H-Atome durch Halogenatome ersetzt sein können, X1 F, Cl, fluoriertes Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen,

fluoriertes Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen, fluoriertes Alkenyl mit 2 bis 4 C-Atomen, fluoriertes Alkenyloxy mit 2 bis 4 C-Atomen, CN, NCS oder SF5>

L 1 und L13 jeweils unabhängig voneinander verzweigtes oder unverzweigtes Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen, verzweigtes oder unverzweigtes Alkenyl oder Alkinyl mit 2 bis 12 C-Atomen, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere nicht benachbarte„-CH2-"

-Gruppen durch -O- ersetzt sein können,

substituiertes oder unsubstituiertes Cycloalkyl,

Cycloalkenyl, substituiertes oder unsubstituiertes Phenyl, substituiertes oder unsubstituiertes

Arylethinyl und alternativ L13 auch H, L12 und L14 jeweils unabhängig voneinander F, Cl, CN,

verzweigtes oder unverzweigtes Alkyl mit 1 bis 12 C Atomen, verzweigtes oder unverzweigtes Alkenyl oder Alkinyl mit 2 bis 12 C-Atomen, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere nicht benachbarte ,,-CH2-"-Gruppen durch -O- ersetzt sein können, substituiertes oder unsubstituiertes Cycloalkyl, Cycloalkenyl, substituiertes oder unsubstituiertes Phenyl, substituiertes oder unsubstituiertes

Arylethinyl, fluoriertes Alkyl oder fluoriertes Alkyloxy jeweils mit 1 bis 12 C-Atomen, fluoriertes Alkenyl oder fluoriertes Alkenyloxy jeweils mit 2 bis 12 C- Atomen, alternativ L14 auch H,

bei jedem Auftreten unabhängig voneinander

ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsysthem, wie 1 ,4-Phenylen, 1 ,4-Naphthylen, 2,6- Naphthylen, 1 ,4-Anthracenylen, 2,6-Anthracenylen, 2,7- Pyrenylen, 2,7-Phenantrenylen, worin auch eine oder zwei„CH"-Gruppen durch N ersetzt sein können und, wobei die Ringsysteme ebenfalls beliebig mit den Substituenten L substituiert sein können, ein cycloaliphatisches Ringsysthem wie 1 ,4- Cyclohexylen worin auch eine oder zwei nicht benachbarte„ChV-Gruppen durch -O- und/oder -S- ersetzt sein können, 1 ,4-Cyclohexenylen oder 1 ,4- Bicyclooctylen, Z1 1 bei jedem Auftreten unabhängig voneinander eine

Einfachbindung, -C^C-, - CF=CF-, -CH=CH-, -OCF2-, CH2-CH2-, oder -OCH2-, n eine ganze Zahl im Bereich von 0 bis 3 bedeuten. 2. Verbindungen nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass L12 und L14 gleichzeitig H bedeuten oder beide kein H bedeuten und/oder dass genau eine Gruppe aus L und L12 F bedeutet.

3. Verbindungen nach Anspruch 1 oder, dadurch gekennzeichnet, dass

L11 und/oder L12 unabhängig voneinander

einen halogenierten oder unsubstituierten Alkylrest mit 1 bis 12 C-Atomen, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere CH2-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -C^C-, -CH=CH-, -CF=CF-, -CF=CH-, -CH=CF-, -(CO)O-, -O(CO)-, -(CO)-, -O- oder -S- so ersetzt sein können, dass O- oder S-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind, optional durch Alkyl substituiertes Cycloalkyl mit 3 bis 6 C- Atomen, oder optional durch Halogen, durch Alkyl mit 1 bis 6 C- Atomen oder durch Alkoxy mit 1 bis 6 C-Atomen substituiertes Phenyl bedeuten.

4. Verbindungen nach 2einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass n eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 3 ist. 5. Verbindungen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass

bedeutet. 6. Flüssigkristallmedium, dadurch gekennzeichnet, dass es eine oder mehrere Verbindungen der Formel I nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 enthält.

7. Flüssigkristallmedium nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus den Verbindungen der Formel II enthält: worin

L21 R21 oder X21, L 22 R22 oder X22, R21 und R22 unabhängig voneinander unfluoriertes Alkyl oder unfluoriertes Alkoxy mit 1 bis 17 C-Atomen oder unfluoriertes Alkenyl, unfluoriertes Alkinyl, unfluoriertes Alkenyloxy, oder unfluoriertes Alkoxyalkyl mit 2 bis 15 C-Atomen, vorzugsweise Alkyl oder unfluoriertes

Alkenyl bedeuten,

X21 und X22 unabhängig voneinander F, Cl, Br, -CN, -NCS, -SCN,

-SF5, fluoriertes Alkyl oder fluoriertes Alkoxy mit 1 bis 7 C-Atomen oder fluoriertes Alkenyl, fluoriertes Alkenyloxy oder fluoriertes Alkoxyalkyl mit 2 bis 7 C-Atomen bedeuten, p, q unabhängig 0 oder 1 , Z21 bis Z23 unabhängig voneinander trans- -CH=CH-, trans- oder eine Einfachbindung bedeuten, und unabhängig voneinander

R23 Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen, Alkenyl mit 2 bis 5 C-

Atomen oder Cycloalkyl mit 3 bis 6 C-Atomen bedeuten.

8. Flüssigkristallmedium nach Anspruch 6 oder 7, dadurch

gekennzeichnet, dass die Konzentration der Verbindungen der Formel I im Medium im Bereich von insgesamt 5 % bis 95 % liegt.

9. Verwendung der Verbindungen der Formel I nach einem oder

mehreren der Ansprüche 1 bis 5 in einem flüssigkristallinen Medium.

10. Verwendung der Verbindungen der Formel I nach einem oder

mehreren der Ansprüche 1 bis 5 in einem Bauteil für die

Hochfrequenztechnik.

11. Verfahren zur Herstellung eines Flüssigkristallmediums nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Verbindungen der Formel I mit einer oder mehreren weiteren Verbindungen und optional mit einem oder mehreren Additiven gemischt wird.

12. Bauteil für die Hochfrequenztechnik, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Flüssigkristallmedium nach einem oder mehreren der

Ansprüche 6 bis 8 enthält.

13. Bauteil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um einen oder mehrere funktionell verbundene Phasenschieber handelt.

14. Verwendung eines Flüssigkristallmediums nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8 in einem Bauteil für die

Hochfrequenztechnik.

15. „Phased array" Antenne, dadurch gekennzeichnet, das sie ein oder mehrere Bauteile nach Anspruch 12 oder 13 enthält.

Description:
Verbindungen für ein flüssigkristallines Medium und deren Verwendung für Hochfrequenzbauteile

Die vorliegende Erfindung betrifft 1 ,4-Ethinylbenzol-Derivate mit

Substituenten in 2,3-Position des Benzolrings (vgl. Formel I, Ansprüche), deren Verwendung für Hochfrequenzbauteile, flüssigkristalline Medien enthaltend die Verbindungen und diese Medien enthaltende Hochfrequenzbauteile, insbesondere Antennen, speziell für den Gigahertzbereich. Die flüssigkristallinen Medien dienen beispielsweise zur Phasenschiebung von Mikrowellen für abstimmbare„phased-array" Antennen.

Flüssigkristalline Medien werden seit längerem in elektrooptischen

Anzeigen (Liquid Crystal Displays - LCDs) genutzt, um Informationen anzuzeigen.

1 ,4-Diethinylbenzolderivate werden in den Druckschriften EP 0968988 A1 , DE 19907941 A1 , DE 10120024 A1 und JP 08012599 A als flüssig- kristalline Komponenten vorgeschlagen. Die spezielle Substitution dort entspricht jedoch nicht dem Substitutionsmuster der im Rahmen dieser Erfindung wiedergegebenen Verbindungen. in neuerer Zeit werden flüssigkristalline Medien jedoch auch für die

Verwendung in Komponenten, bzw. in Bauteilen, für die Mikrowellentechnik vorgeschlagen, wie z.B. in DE 10 2004 029 429 A und in JP 2005- 120208 (A).

Eine technisch wertvolle Anwendung der flüssigkristallinen Medien in der Hochfrequenztechnik beruht auf ihrer Eigenschaft, dass sie sich durch eine variable Spannung in ihren dielektrischen Eigenschaften steuern lassen, besonders für den Gigahertzbereich. Somit lassen sich abstimm- bare Antennen konstruieren, die keine beweglichen Teile beinhalten (A. Gaebler, A. Moessinger, F. Goelden, et al., "Liquid Crystal-Reconfi- gurable Antenna Concepts for Space Applications at Microwave and Millimeter Waves," International Journal of Antennas and Propagation, vol. 2009, Article ID 876989, 7 Seiten, 2009. doi:10.1155/2009/876989).

Die Druckschrift A. Penirschke, S. Müller, P. Scheele, C. Weil, M. Wittek, C. Hock und R. Jakoby:„Cavity Perturbation Method for Characterization of Liquid Crystals up to 35 GHz", 34 th European Microwave Conference - Amsterdam, 545-548 beschreibt unter anderen die Eigenschaften der bekannten, flüssigkristallinen Einzelsubstanz K15 (Merck KGaA,

Deutschland) bei einer Frequenz von 9 GHz.

1-(Phenylethinyl)tolane, nachfolgend auch Bistolanverbindungen genannt, mit einer Alkylsubstitution am zentralen Phenylenring sind dem Fachmann bekannt. Z.B. offenbart die Druckschrift S.-T. Wu, C.-S. Hsu, K.-F. Shyu Appl. Phys. Lett. (1999), 74 (3), 344-346 verschiedene flüssigkristalline Bistolanverbindungen mit einer lateralen Methylgruppe der Formel

C. S. Hsu, K. F. Shyu, Y.Y. Chuang, S.-T. Wu Liq. Cryst. (2000), 27 (2), 283-287 offenbart, neben solchen flüssigkristallinen Bistolanverbindungen mit einer lateralen Methylgruppe, auch entsprechende Verbindungen mit einer lateralen Ethylgruppe und schlägt deren Verwendung u.a. in„liquid crystal optically phased arrays" vor.

DE 10 2004 029 429 A (vgl. oben) beschreibt die Anwendung von herkömmlichen Flüssigkristallmedien in der Mikrowellentechnik, unter anderem in Phasenschiebern. Dort werden bereits flüssigkristalline Medien bezüglich ihrer Eigenschaften im entsprechenden Frequenzbereich untersucht.

Die bisher bekannten Zusammensetzungen oder Einzelverbindungen sind jedoch in der Regel mit Nachteilen behaftet. Die meisten von ihnen führen, neben anderen Mängeln, zu unvorteilhaft hohen Verlusten und/oder unzureichenden Phasenverschiebungen bzw. zu geringer Materialgüte. Für die Anwendung in der Hochfrequenztechnik werden flüssigkristalline Medien mit besonderen, bislang eher ungewöhnlichen, ungebräuchlichen Eigenschaften, bzw. Kombinationen von Eigenschaften benötigt. Somit sind neue Komponenten für flüssigkristalline Medien mit

verbesserten Eigenschaften erforderlich. Insbesondere müssen der Verlust im Mikrowellenbereich verringert und die Materialgüte (η) verbessert werden. Für abstimmbare Antennen werden auch flüssigkristalline Medien mit schneller Reaktionszeit auf eine geänderte

Spannung zwischen den Elektroden der Zelle gefordert.

Außerdem besteht der Bedarf das Tieftemperaturverhalten der Bauteile zu verbessern. Hier sind sowohl eine Verbesserung der Betriebseigen- schaften, wie auch der Lagerfähigkeit nötig.

Es besteht daher ein erheblicher Bedarf an flüssigkristallinen Medien mit geeigneten Eigenschaften für entsprechende praktische Anwendungen.

Überraschend wurde gefunden, dass die erfindungsgemäßen Verbindungen mit zwei Substituenten in ortho-Position an einem aromatischen Ring, im Vergleich zu einer entsprechenden monosubstituierten

Verbindung oder einer disubstituierten Verbindung, bei der die

Substituenten nicht in Ortho- Position zueinander angeordnet sind, einen deutlich höheren Klärpunkt (Übergang der nematischen Phase in die isotrope Phase) aufweisen. Gleichzeitig ist die Rotationsviskosität (γι) deutlich niedriger als bei den Vergleichsverbindungen mit weniger

Substituenten oder ohne ortho-Stellung der Substituenten. Dieser Effekt tritt auf bei Verbindungen, in denen die Ringsysteme durch starre

Ethinylenbrücken auf Distanz gehalten werden. Unter Ausnutzung dieses Effekts wurde nun überraschenderweise wurde gefunden, dass mit den erfindungsgemäßen Verbindungen flüssigkristalline Medien mit einem geeigneten, nematischen Phasenbereich und hohem Δη verwirklicht werden können, welche die Nachteile der Materialien des Standes der Technik nicht oder zumindest nur in erheblich geringerem Maße

aufweisen.

Die Erfindung betrifft Verbindungen der Formel I,

worin

R 1 verzweigtes oder unverzweigtes Alkyl mit 1 bis 15 C- Atomen oder verzweigtes oder unverzweigtes Alkenyl mit 2 bis 15 C-Atomen, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere nicht benachbarte ,,-CH 2 -"-Gruppen durch -O- ersetzt sein können und/oder ein oder mehrere H-Atome durch Halogenatome, bevorzugt durch F-Atome ersetzt sein können, X 1 F, Cl, fluoriertes Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen,

fluoriertes Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen, fluoriertes Alkenyl mit 2 bis 4 C-Atomen, fluoriertes Alkenyloxy mit 2 bis 4 C-Atomen, CN, NCS oder SF 5 , bevorzugt F, CF 3 oder OCF 3 , besonders bevorzugt F oder OCF 3 , L 1 1 und L 13 jeweils unabhängig voneinander verzweigtes oder unverzweigtes Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen,

verzweigtes oder unverzweigtes Alkenyl oder Alkinyl mit 2 bis 12 C-Atomen, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere nicht benachbarte ,,-CH 2 -"-Gruppen durch -O- ersetzt sein können, substituiertes oder unsubstituiertes Cycloalkyl, Cycloalkenyl, substituiertes oder unsubstituiertes Phenyl, substituiertes oder unsubstituiertes Arylethinyl und alternativ L 13 auch H, L 12 und L 14 jeweils unabhängig voneinander F, Cl, CN,

verzweigtes oder unverzweigtes Alkyl mit 1 bis 12 C- Atomen, verzweigtes oder unverzweigtes Alkenyl oder Alkinyl mit 2 bis 12 C-Atomen, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere nicht benachbarte ,,-CH2-"-Gruppen durch -O- ersetzt sein können, substituiertes oder unsubstituiertes Cycloalkyl,

Cycloalkenyl, substituiertes oder unsubstituiertes Phenyl, substituiertes oder unsubstituiertes

Arylethinyl, fluoriertes Alkyl oder fluoriertes Alkyloxy jeweils mit 1 bis 12 C-Atomen, fluoriertes Alkenyl oder fluoriertes Alkenyloxy jeweils mit 2 bis 12 C- Atomen, alternativ L 14 auch H, und bei jedem Auftreten unabhängig voneinander

ein aromatisches oder heteroaromatisches Ringsystem, wie 1 ,4-Phenylen, 1 ,4-Naphthylen, 2,6-Naphthylen, 1 ,4- Anthracenylen, 2,6-Anthracenylen, 2,7-Pyrenylen, 2,7- Phenantrenylen, worin auch eine oder zwei„CH"- Gruppen durch N ersetzt sein können und, wobei die Ringsysteme ebenfalls beliebig mit den Substituenten L 11 substituiert sein können, ein cycloaliphatisches Ringsysthem wie 1 ,4-Cyclohexylen worin auch eine oder zwei nicht benachbarte„ChV-Gruppen durch -O- und/oder -S- ersetzt sein können, 1 ,4-Cyclohexenylen oder 1 ,4-Bicyclooctylen, bevorzugt jeweils unabhängig voneinander a) 1 ,4-Phenylen, worin ein oder mehrere, bevorzugt ein bis

zwei, bevorzugt nicht benachbarte,„CH"-Gruppen durch N ersetzt sein können,

b) trans-1 ,4-Cyclohexylen oder Cyclohexenylen, worin auch eine oder zwei nicht benachbarte CH 2 -Gruppen durch -O- und/oder -S- ersetzt sein können, und worin H durch F ersetzt sein kann,

c) einen Rest der Formeln

oder einen Rest aus der Gruppe 1 ,4-Bicyclo(2,2,2)-octylen, Cylcobut-1 ,3-diyl, Spiro[3.3]heptan-2,6-diyl, Thiophen-2 diyl, Thiophen-2,4-diyl, Furan-2,5-diyl, Furan-2,4-diyl, und worin in den Gruppen a), b), c) und d)

auch ein oder mehrere H-Atome gegen Br, Cl, F, CN, -NCS, -SCN, SF 5 , C1-C10 Alkyl, C1-C10 Alkoxy oder eine ein- oder mehrfach fluorierte C1-C10 Alkyl- oder Alkoxygruppe ersetzt sein können, und wobei bevorzugt mindestens einer der vorhandenen Ringe A 11 und A 12 einen Ring nach a) darstellt,

R 11 bei jedem Auftreten unabhängig voneinander eine

Einfachbindung, - CF=CF-, -CH=CH-, -OCF 2 -, CH2-CH2-, oder -OCH2-, bevorzugt eine Einfachbindung oder

n eine ganze Zahl im Bereich von 0 bis 3, bevorzugt von 1 bis 3 und besonders bevorzugt 1 oder 2, und bevorzugt

bedeuten.

Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen einen hohen Klärpunkt, einen niedrigen Schmelzpunkt, eine außerordentlich hohe optische

Anisotropie (Δη). Schnelle Schaltzeiten werden durch eine überraschend geringe Rotationsviskosität γι erreicht. Dadurch lässt sich ein Phasenschieber schneller justieren. Vorteilhaft ist auch der relativ geringe

Verlustfaktor im Mikrowellenspektrum. Die Verbindungen besitzen allein oder in Mischung mit weiteren mesogenen Komponenten über einen breiten Temperaturbereich eine nematische Phase. Diese Eigenschaften machen sie besonders geeignet für die Verwendung in Bauteilen für die Hochfrequenztechnik, insbesondere in flüssigkristallinen Phasenschiebern. Erfindungsgemäße flüssigkristalline Medien besitzen die entsprechenden Eigenschaften, z. B. einen breiten Phasenbereich, schnelle Schaltzeit, und außerdem eine gute Tieftemperaturstabilität.

Bevorzugte Verbindungen der Formel I sind durch die Auswahl eines oder mehrerer der folgenden Parameter gekennzeichnet:

Der Zähler n ist bevorzugt 1 oder 2, besonders bevorzugt 1. Die Ringgruppen A 11 und A 12 sind bei jedem Auftreten unabhängig voneinander bevorzugt ein 1 ,4-Phenylen, worin auch ein oder mehrere H- Atome gegen Br, Cl, F, CN, Alkyl (C-i-do), Methoxy oder eine ein- oder mehrfach fluorierte Methyl- oder Methoxygruppe ersetzt sein können.

Die Brückengruppen Z 1 sind bei jedem Auftreten unabhängig voneinander bevorzugt eine Einfachbindung, -CsC-, -CF=CF- oder -CH=CH-,

besonders bevorzugt ist eine der vorhandenen Brückengruppen Z 1 -CsC- und die andere, wenn vorhanden, sind bevorzugt eine Einfachbindung. Bevorzugt Strukturen sind daher die Strukturen ausgewählt aus den folgenden Formeln 1-1 bis I-4:

worin die Parameter die oben unter Formel I gegebene Bedeutungen haben und bevorzugt L 1 1 unverzweigtes Alkyl mit 1 bis 12 C-Atomen,

unverzweigtes Alkenyl oder Alkinyl mit 2 bis 12 C- Atomen, bevorzugt Ethyl, und/oder

F und X 1 F oder L 14 H und X 1 OCF 3 bedeuten.

R 1 bedeutet bevorzugt einen geradkettigen Alkylrest mit 1 bis 15 C-Atomen, wobei in diesen Resten auch eine oder mehrere„-CH 2 -"-Gruppen jeweils unabhängig voneinander durch -C=C-, -CH=CH-, -(CO)O-, -O(CO)-, -(CO)-, -O- so ersetzt sein können, dass O-Atome nicht direkt miteinander verknüpft sind. Bevorzugt ist die Gruppe R 1 ein Alkyl mit 2 bis 7 C-Atomen. Dabei bedeutet R 1 beispielsweise Propyl, Butyl, Pentyl oder Hexyl.

Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind daher ausgewählt aus den folgenden beispielhaften Strukturen:

worin R 1 die oben angegebene Bedeutung hat und bevorzugt einen Alkylrest mit 2 bis 7 C-Atomen, beispielsweise einen Propyl- und Hexylrest oder einen Propyl-, Butyl-, Pentyl- oder Hexylrest bedeuten.

Die Verbindungen der Formel I können vorteilhaft nach den folgenden allgemeinen Reaktionsschemata (Reaktionsschema 1 bis 3) erhalten werden. Die Parameter R 1 , Z , L 11 bis L 14 und n, sowie die Ringe A 1 und A 12 sind darin wie vor- und nachstehend definiert.

Reaktionsschema 1 : Ringe A 11 und A 12 , haben die oben bei Formel I für

gegebenen Bedeutungen und die anderen Parameter haben ebenfalls die oben bei Formel I gegebenen Bedeutungen.

Reaktionsschema 2: Alkyl bedeutet bevorzugt n-Aklyl mit 1 bis 4 C- Atomen oder Cycloalkyl.

Reaktionsschema 3: Alkyl 1 und Alkyl 2 bedeutet unabhängig voneinander bevorzugt n-Aklyl mit 1 bis 4 C-Atomen oder Cycloalkyl. Die flüssigkristallinen Medien gemäß der vorliegenden Erfindung enthalten eine oder mehrere Verbindungen der Formel I und optional mindestens eine weitere, vorzugsweise mesogene Verbindung. Das Flüssigkristallmedium enthält daher bevorzugt zwei oder mehr Verbindungen, die vorzugsweise flüssigkristallin sind. Bevorzugte Medien umfassen die bevorzugten Verbindungen der Formel I.

Weitere Komponenten der flüssigkristallinen Medien sind vorzugsweise ausgewählt aus den Verbindungen der Formel II:

worin

21 R 21 oder X 2 ,

22 R 22 oder X 22 ,

R 21 und R 22 unabhängig voneinander unfluoriertes Alkyl oder

unfluoriertes Alkoxy mit 1 bis 17, bevorzugt mit 3 bis 10, C-Atomen oder unfluoriertes Alkenyl, unfluoriertes Alkinyl, unfluoriertes Alkenyloxy, oder unfluoriertes Alkoxyalkyl mit 2 bis 15, bevorzugt 3 bis 10, C-Atomen, vorzugsweise Alkyl oder unfluoriertes Alkenyl bedeuten, unabhängig voneinander F, Cl, Br, -CN, - NCS, -SCN, -SF 5> fluoriertes Alkyl oder fluoriertes Alkoxy mit 1 bis 7 C-Atomen oder fluoriertes Alkenyl, fluoriertes Alkenyloxy oder fluoriertes Alkoxyalkyl mit 2 bis 7 C-Atomen, vorzugsweise fluoriertes Alkoxy, fluoriertes Alkenyloxy, F oder Cl bedeuten, p, q unabhängig 0 oder 1 , Z 21 bis Z 23 unabhängig voneinander trans- -CH=CH-, trans- -CF=CF-, -C^C- oder eine Einfachbindung bedeuten, und

R 23 Alkyl mit 1 bis 5 C-Atomen, Alkenyl mit 2 bis 5 C- Atomen oder Cycloalkyl mit 3 bis 6 C-Atomen bedeuten.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten die flüssigkristallinen Medien eine oder mehrere Verbindungen der Formel I und eine oder mehrere Verbindungen der Formel II. Bevorzugt enthalten die flüssigkristallinen Medien gemäß der vorliegenden Anmeldung insgesamt 5 bis 95 %, bevorzugt 10 bis 90 % und besonders bevorzugt 15 bis 80 %, an Verbindungen der Formel I. Vorzugsweise enthalten die flüssigkristallinen Medien gemäß der vorliegenden Erfindung Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe der Verbindungen der Formeln I und II, stärker bevorzugt bestehen sie überwiegend, noch stärker bevorzugt bestehen sie im Wesentlichen und ganz bevorzugt bestehen sie vollständig daraus.

In dieser Anmeldung bedeutet "enthalten" im Zusammenhang mit

Zusammensetzungen, dass die betreffende Entität, d.h. das Medium oder die Komponente, die angegebene Komponente oder Komponenten oder Verbindung oder Verbindungen enthält, vorzugsweise in einer Gesamt- konzentration von 10 % oder mehr und ganz bevorzugt von 20 % oder mehr.

"Überwiegend bestehen" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die betreffende Entität 55 % oder mehr, vorzugsweise 60 % oder mehr und ganz bevorzugt 70 % oder mehr der angegebenen Komponente oder Komponenten oder Verbindung oder Verbindungen enthält.

"Im Wesentlichen" bestehen bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die betreffende Entität 80 % oder mehr, vorzugsweise 90 % oder mehr und ganz bevorzugt 95 % oder mehr der angegebenen Komponente oder Komponenten oder Verbindung oder Verbindungen enthält.

"Vollständig bestehen" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die betreffende Entität 98 % oder mehr, vorzugsweise 99 % oder mehr und ganz bevorzugt 100,0 % der angegebenen Komponente oder Komponenten oder Verbindung oder Verbindungen enthält.

Bevorzugt enthalten die flüssigkristallinen Medien gemäß der vorliegenden Anmeldung insgesamt 10 bis 100 %, bevorzugt 20 bis 95 % und

besonders bevorzugt 25 bis 90 %, an Verbindungen der Formel I und II. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Verbindungen der Formel II vorzugsweise in einer Gesamtkonzentration von 10 % bis 90 %, stärker bevorzugt von 15 % bis 85 %, noch stärker bevorzugt von 25 % bis 80 % und ganz bevorzugt von 30 % bis 75 % der Gesamtmischung verwendet.

Die flüssigkristallinen Medien können darüber hinaus weitere Zusätze wie Stabilisatoren, chirale Dotierstoffe und Nanopartikel enthalten. Die einzelnen, zugesetzten Verbindungen werden in Konzentrationen von 0,005 bis 6 %, vorzugsweise von 0,1 bis 3 %, eingesetzt. Die Gesamt- konzentration dieser weiteren Bestandteile liegt im Bereich von 0 % bis 10 %, vorzugsweise 0,1 % bis 6 %, bezogen auf die Gesamtmischung. Dabei werden jedoch die Konzentrationsangaben der übrigen Bestandteile der Flüssigkristallmischungen, also der flüssigkristallinen oder mesogenen Verbindungen, ohne Berücksichtigung der Konzentration dieser

Zusatzstoffe angegeben.

Vorzugsweise enthalten die flüssigkristallinen Medien 0 bis 10 Gew.%, insbesondere 0,01 bis 5 Gew.% und besonders bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.% an Stabilisatoren. Vorzugsweise enthalten die Medien einen oder mehrere Stabilisatoren ausgewählt aus 2,6-Di-tert-butylphenolen, 2,2,6,6- Tetramethylpiperidinen oder 2-Benzotriazol-2-yl-phenolen. Diese

Hilfsstoffe sind dem Fachmann bekannt und kommerziell erhältlich, z. B. als Lichtschutzmittel. Eine Ausführungsform der Erfindung ist daher auch ein Verfahren zur

Herstellung eines Flüssigkristallmediums, das dadurch gekennzeichnet ist, dass eine oder mehrere Verbindungen der Formel I mit einer oder mehreren weiteren Verbindungen und optional mit einem oder mehreren Additiven gemischt wird. Die weiteren Verbindungen sind vorzugsweise ausgewählt aus den Verbindungen der Formel II, wie oben angegeben, und optional einer oder mehreren weiteren Verbindungen.

In der vorliegenden Anmeldung beschreibt der Ausdruck dielektrisch positiv Verbindungen oder Komponenten mit Δε > 3,0, dielektrisch neutral mit -1 ,5 < Δε 3,0 und dielektrisch negativ mit Δε < -1 ,5. Die dielektrische Anisotropie der jeweiligen Verbindung wird aus den Ergebnissen einer Lösung von 10 % der jeweiligen einzelnen Verbindung in einer

nematischen Host-Mischung bestimmt. Wenn die Löslichkeit der jeweiligen Verbindung in der Host-Mischung weniger als 10 % beträgt, wird die Konzentration auf 5 % reduziert. Die Kapazitäten der Testmischungen werden sowohl in einer Zelle mit homeotroper als auch mit homogener Orientierung bestimmt. Die Schichtdicke beträgt bei beiden Zelltypen ca. 20 pm. Die angelegte Spannung ist eine Rechteckwelle mit einer Frequenz von 1 kHz und einem Effektivwert von typischerweise 0,5 V bis 1 ,0 V, wird jedoch stets so ausgewählt, dass sie unterhalb der kapazitiven Schwelle für die jeweilige Testmischung liegt.

Als Host-Mischung wird für dielektrisch positive Verbindungen die

Mischung ZLI-4792 und für dielektrisch neutrale sowie für dielektrisch negative Verbindungen die Mischung ZLI-3086 verwendet, beide von Merck KGaA, Deutschland. Die absoluten Werte der dielektrischen

Konstanten der Verbindungen werden aus der Änderung der jeweiligen Werte der Host-Mischung bei Zugabe der interessierenden Verbindungen bestimmt. Die Werte werden auf eine Konzentration der interessierenden Verbindungen von 00 % extrapoliert.

Komponenten, die bei der Messtemperatur von 20°C eine nematische Phase aufweisen, werden als solche gemessen, alle anderen werden wie Verbindungen behandelt.

Der Ausdruck Schwellenspannung bezeichnet in der vorliegenden

Anmeldung die optische Schwelle und ist für 10 % relativen Kontrast (Vi 0 ) angegeben, der Ausdruck Sättigungsspannung bezeichnet die optische Sättigung und ist für 90 % relativen Kontrast (V 90 ) angegeben, in beiden Fällen, soweit nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist. Die kapazitive Schwellenspannung (V 0 ), auch Freedericks-Schwelle V Fr genannt, wird nur verwendet, wenn dies ausdrücklich genannt ist. Die in dieser Anmeldung angegebenen Parameterbereiche schließen sämtlich die Grenzwerte ein, wenn nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist. Die unterschiedlichen für verschiedene Bereiche von Eigenschaften angegebenen oberen und unteren Grenzwerte ergeben in Kombination miteinander zusätzliche bevorzugte Bereiche.

In der gesamten Anmeldung gelten, wenn nicht ausdrücklich anders ange- geben, die folgenden Bedingungen und Definitionen. Alle Konzentrationen sind in Massenprozent angegeben und beziehen sich jeweils auf die Gesamtmischung, alle Temperaturen und alle Temperaturunterschiede sind in Grad Celsius bzw. Differenzgrad angegeben. Alle für Flüssigkristalle typischen physikalischen Eigenschaften werden nach„Merck Liquid Crystals, Physical Properties of Liquid Crystals", Stand Nov. 1997, Merck KGaA, Deutschland, bestimmt und sind für eine Temperatur von 20°C aufgeführt, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben. Die optische Anisotropie (Δη) wird bei einer Wellenlänge von 589,3 nm bestimmt. Die dielektrische Anisotropie (Δε) wird bei einer Frequenz von 1 kHz bestimmt. Die Schwellenspannungen sowie alle anderen elektrooptischen

Eigenschaften werden mit bei Merck KGaA, Deutschland, hergestellten Testzellen bestimmt. Die Testzellen für die Bestimmung von Δε besitzen eine Schichtdicke von circa 20 pm. Bei der Elektrode handelt es sich um eine kreisförmige ITO-Elektrode mit einer Fläche von 1 ,13 cm 2 und einem Schutzring. Die Ausrichtungsschichten sind SE-1211 von Nissan

Chemicals, Japan, für homeotrope Ausrichtung (s n ) und Polyimid AL-1054 von Japan Synthetic Rubber, Japan, für homogene Ausrichtung (ε±). Die Bestimmung der Kapazitäten erfolgt mit einem Frequenzgang-Analysegerät Solatron 1260 unter Verwendung einer Sinuswelle mit einer

Spannung von 0,3 Vrms- Als Licht wird bei den elektrooptischen Messungen weißes Licht verwendet. Dabei wird ein Aufbau mit einem im Handel erhältlichen Gerät DMS der Fa. Autronic-Melchers, Germany verwendet. Die charakteristischen Spannungen werden unter senkrechter

Beobachtung bestimmt. Die Schwellenspannung (Vi 0 ),„Mittgrau- Spannung" (V 50 ) und Sättigungsspannung (V 90 ) werden für 10 %, 50 % bzw. 90 % relativen Kontrast bestimmt. Die flüssigkristallinen Medien werden bezüglich ihrer Eigenschaften im Frequenzbereich der Mikrowellen untersucht wie in A. Penirschke et al. „Cavity Perturbation Method for Characterization of Liquid Crystals up to 35GHz", 34 th European Microwave Conference - Amsterdam, S. 545-548 beschrieben. Vergleiche hierzu auch A. Gaebler et al.„Direct Simulation of Material Permittivites 12MTC 2009 - International Instrumentation and Measurement Technology Conference, Singapur, 2009 (IEEE), S. 463-467 und DE 10 2004 029 429 A, in der ebenfalls detailliert ein Messverfahren beschrieben wird.

Der Flüssigkristall wird in eine Kapillare aus Polytetrafuorethylen (PTFE) oder Quarzglas gefüllt. Die Kapillare hat einen inneren Radius von 180 μιτι und einen äußeren Radius von 350 μιτι. Die effektive Länge beträgt 2,0 cm. Die gefüllte Kapillare wird in die Mitte der Kavität mit einer Resonanz- frequenz von 30 GHz eingebracht. Diese Kavität hat eine Länge von

6,6 mm, eine Breite von 7,1 mm und eine Höhe von 3,6 mm. Daraufhin wird das Eingangssignal („source") angelegt und das Ergebnis des

Ausgangssignals mit einem kommerziellen Netzwerkanalysator („vector network analyzer") aufgenommen. Für andere Frequenzen (z.B. 19 GHz) werden die Abmessungen der Kavität entsprechend angepasst.

Aus der Änderung der Resonanzfrequenz und des Q-Faktors, zwischen der Messung mit der mit dem Flüssigkristall gefüllten Kapillare und der Messung ohne der mit dem Flüssigkristall gefüllten Kapillare, wird die dielektrische Konstante und der Verlustwinkel bei der entsprechenden Zielfrequenz mittels der Gleichungen 10 und 11 der zuvor genannten Druckschrift A. Penirschke et al., 34 th European Microwave Conference - Amsterdam, S. 545-548 bestimmt, wie dort beschrieben. Die Werte für die Komponenten der Eigenschaften senkrecht bzw. and parallel zum Direktor des Flüssigkristalls werden durch Orientierung des Flüssigkristalls in einem Magnetfeld erhalten. Dazu wird das Magnetfeld eines Permanentmagneten verwendet. Die Stärke des Magnetfelds beträgt 0,35 Tesla. Die Orientierung des Magneten wird entsprechend eingestellt und dann entsprechend um 90° gedreht. Die dielektrische Anisotropie im μ-Wellenbereich ist definiert als

Die Modulierbarkeit bzw. Steuerbarkeit („tunability", τ) ist definiert als

Die Materialgüte (η) ist definiert als mit dem maximalen dielektrischen Verlustfaktor

der aus dem Maximalwert der gemessenen Werte für hervorgeht.

Die Materialgüte (η) der bevorzugten Flüssigkristallmaterialien beträgt 5 oder mehr, bevorzugt 6 oder mehr, bevorzugt 8 oder mehr, bevorzugt 10 oder mehr, bevorzugt 15 oder mehr, bevorzugt 17 oder mehr, besonders bevorzugt 20 oder mehr und ganz besonders bevorzugt 25 oder mehr.

Die bevorzugten Flüssigkristallmaterialien haben in den entsprechenden Bauteilen Phasenschiebergütern von 15 dB oder mehr, bevorzugt von 20 dB oder mehr, bevorzugt von 307dB oder mehr, bevorzugt von 40 dB oder mehr, bevorzugt von 507dB oder mehr, besonders bevorzugt von 807dB oder mehr und ganz besonders bevorzugt von 1007dB oder mehr.

Die erfindungsgemäßen Flüssigkristallmedien weisen bevorzugt

nematische Phasen von jeweils mindestens von -20°C bis 80°C, bevorzugt von -30°C bis 85°C und ganz besonders bevorzugt von -40°C bis 100°C auf. Insbesondere bevorzugt reicht die Phase bis 120°C oder mehr, bevorzugt bis 140°C oder mehr und ganz besonders bevorzugt bis 180°C oder mehr. Hierbei bedeutet der Begriff eine nematische Phase aufweisen einerseits, dass bei tiefen Temperaturen bei der entsprechenden Temperatur keine smektische Phase und keine Kristallisation beobachtet wird und andererseits, dass beim Aufheizen aus der nematischen Phase noch keine Klärung auftritt. Die Untersuchung bei tiefen Temperaturen wird in einem Fließviskosimeter bei der entsprechenden Temperatur durchgeführt sowie durch Lagerung in Testzellen, mit einer Schichtdicke von 5 μιη, für mindestens 100 Stunden überprüft. Bei hohen Temperaturen wird der Klärpunkt nach üblichen Methoden in Kapillaren gemessen. Die Flüssigkristallmedien gemäß der vorliegenden Erfindung weisen bevorzugt einen Klärpunkt von 90°C oder mehr, stärker bevorzugt von 100°C oder mehr, noch stärker bevorzugt von 120°C oder mehr, besonders bevorzugt von 150°C oder mehr und ganz besonders bevorzugt von 170°C oder mehr, auf.

Das Δε des Flüssigkristallmediums gemäß der Erfindung bei 1 kHz und 20°C beträgt vorzugsweise 1 oder mehr, stärker bevorzugt 2 oder mehr und ganz bevorzugt 3 oder mehr. Das Δη der Flüssigkristallmedien gemäß der vorliegenden Erfindung liegt bei 589 nm (Na D ) und 20°C vorzugsweise im Bereich von 0,20 oder mehr bis 0,90 oder weniger, stärker bevorzugt im Bereich von 0,25 oder mehr bis 0,90 oder weniger, noch stärker bevorzugt im Bereich von 0,30 oder mehr bis 0,85 oder weniger und ganz besonders bevorzugt im Bereich von 0,35 oder mehr bis 0,80 oder weniger.

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Anmeldung beträgt das Δη der Flüssigkristallmedien gemäß der vorliegenden Erfindung vorzugsweise 0,50 oder mehr, stärker bevorzugt 0,55 oder mehr.

Ferner sind die erfindungsgemäßen Flüssigkristallmedien durch hohe Anisotropien im Mikrowellenbereich gekennzeichnet. Die Doppelbrechung beträgt z.B. bei ca. 8,3 GHz bevorzugt 0,14 oder mehr, besonders bevorzugt 0,15 oder mehr, besonders bevorzugt 0,20 oder mehr, besonders bevorzugt 0,25 oder mehr und ganz besonders bevorzugt 0,30 oder mehr. Außerdem beträgt die Doppelbrechung bevorzugt 0,80 oder weniger.

Die eingesetzten Flüssigkristalle sind entweder Einzelsubstanzen oder Mischungen. Bevorzugt weisen sie eine nematische Phase auf. ln der vorliegenden Anmeldung, bedeutet, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, der Begriff Verbindungen sowohl eine Verbindung, als auch mehrere Verbindungen. Bevorzugte Bauelemente, die ein Flüssigkristallmedium oder wenigstens eine Verbindung gemäß der Erfindung enthalten, sind Phasenschieber, Varaktoren, Antennenarrays (z. B. für Funk, Mobilfunk, Radio, Mikrowellen/ Radar und sonstige Datenübertragung), 'matching circuit adaptive filters' und andere. Bevorzugt sind Bauteile für die Hochfrequenztechnik, wie oben definiert. Bevorzugt sind außerdem durch unterschiedliche angelegte elektrische Spannungen modulierbare Bauteile. Ganz besonders bevorzugte Bauelemente sind Phasenschieber. In bevorzugten Ausführungsformen werden mehrere Phasenschieber funktionell verbunden, wodurch beispielsweise eine phasengesteuerte Gruppenantenne, in der Regel als „phased array" Antenne bezeichnet, resultiert. Eine Gruppenantenne nutzt die Phasenverschiebung der in einer Matrix angeordneten Sende- oder Empfangselemente, um durch Interferenz eine Bündelung zu erzielen. Aus einer reihen- oder gitterförmigen parallelen Anordnung von Phasenschiebern lässt sich ein sog. 'phased array' aufbauen, das als

abstimmbare Sende- oder Empfangsantenne für Hochfrequenzen (z. B. Gigahertzbereich) dienen kann. Erfindungsgemäße„phased array"

Antennen besitzen einen sehr breiten nutzbaren Empfangskegel.

Bevorzugte Anwendungen sind Radarinstallationen und Datenüber- tragungsgeräte auf bemannten oder unbemannten Fahrzeugen aus dem Bereich Automobil, Schifffahrt, Flugzeuge, Raumfahrt und Satellitentechnik.

Zur Herstellung geeigneter Bauelemente, insbesondere Phasenschieber, wird typischerweise ein erfindungsgemäßes flüssigkristallines Medium in rechteckige Kavitäten von weniger als 1 mm Dicke, mehreren mm Breite und mehreren Zentimetern Länge eingebracht. Die Kavitäten besitzen entlang zweier langer Seiten angebrachte, gegenüberliegende Elektroden. Solche Anordnungen sind dem Fachmann vertraut. Durch Anlegen einer variablen Spannung können beim Betreiben der Antenne die dielektrischen Eigenschaften des flüssigkristallinen Mediums abgestimmt werden, um verschiedene Frequenzen oder Richtungen einer Antenne einzustellen.

Der Ausdruck "Halogen" oder "halogeniert" steht für F, Cl, Br und I, besonders für F und Cl und insbesondere für F.

Der Ausdruck "Alkyl" umfasst vorzugsweise geradkettige und verzweigte Alkylgruppen mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen, insbesondere die geradkettigen Gruppen Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl und Heptyl. Gruppen mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen sind im Allgemeinen bevorzugt.

Der Ausdruck "Alkenyl" umfasst vorzugsweise geradkettige und verzweigte Alkenylgruppen mit 2 bis 15 Kohlenstoffatomen, insbesondere die geradkettigen Gruppen. Besonders bevorzugte Alkenylgruppen sind C2 bis C 7 -1 E-Alkenyl, C 4 bis C 7 -3E-Alkenyl, C 5 bis C 7 -4-Alkenyl, C 6 bis C 7 -5-

Alkenyl und C 7 -6-Alkenyl, insbesondere C 2 bis C 7 -1 E-Alkenyl, C 4 bis C 7 - 3E-Alkenyl und C 5 bis C 7 -4-Alkenyl. Beispiele weiterer bevorzugter Alkenylgruppen sind Vinyl, 1 E-Propenyl, 1 E-Butenyl, 1 E-Pentenyl, 1E- Hexenyl, 1 E-Heptenyl, 3-Butenyl, 3E-Pentenyl, 3E-Hexenyl, 3E-Heptenyl, 4-Pentenyl, 4Z-Hexenyl, 4E-Hexenyl, 4Z-Heptenyl, 5-Hexenyl, 6-Heptenyl und dergleichen. Gruppen mit bis zu 5 Kohlenstoffatomen sind im allgemeinen bevorzugt.

Der Ausdruck "Alkoxy" umfasst vorzugsweise geradkettige Reste der Formel C n H 2n+ i-0-, worin n 1 bis 10 bedeuten. Vorzugsweise ist n 1 bis 6. Bevorzugte Alkoxygruppen sind beispielsweise Methoxy, Ethoxy, n- Propoxy, n-Butoxy, n-Pentoxy, n-Hexoxy, n-Heptoxy, n-Octoxy, n-Nonoxy, n-Decoxy. Der Ausdruck„Oxaalkyl" bzw. "Alkoxyalkyl" umfasst vorzugsweise geradkettige Reste der Formel C n H 2 n + i-0-(CH 2 ) m , worin n und m jeweils unabhängig voneinander 1 bis 10 bedeuten. Vorzugsweise ist n 1 und m 1 bis 6. Der Ausdruck "fluorierter Alkylrest" umfasst vorzugsweise ein- oder mehrfach fluorierte Reste. Perfluorierte Reste sind eingeschlossen. Besonders bevorzugt sind CF 3 , CH 2 CF 3 , CH 2 CHF 2 , CHF 2 , CH 2 F, CHFCF 3 und CF 2 CHFCF 3 .

Der Ausdruck "fluorierter Alkoxyrest" umfasst ein- oder mehrfach fluorierte Reste. Perfluorierte Reste sind bevorzugt. Besonders bevorzugt ist der Rest OCF 3 .

Der Ausdruck "substituiertes Cycloalkyl" umfasst ein- oder mehrfach durch Alkyl substituiertes Cycloalkyl, insbesondere Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoff- atomen.

Der Ausdruck "substituiertes Phenyl" umfasst ein- oder mehrfach durch eine Gruppe wie R 1 definiert substituiertes Phenyl, insbesondere durch F, Cl, Alkyl oder Alkoxy substituiertes Phenyl.

In der vorliegenden Anmeldung bedeutet Hochfrequenztechnik Anwendungen mit Frequenzen im Bereich von 1 MHz bis 10 THz, bevorzugt von 1 GHz bis 3 THz, stärker bevorzugt 2 GHz bis 1 THz, insbesondere bevorzugt von 5 bis 300 GHz. Die Anwendung liegt bevorzugt im Mikro- wellenspektrum oder angrenzenden, für die Nachrichtenübertragung geeigneten Bereichen, in denen 'phased array'-Module in Sende- und Empfangsantennen zum Einsatz kommen können.

Die erfindungsgemäßen Flüssigkristallmedien bestehen aus einer oder mehreren Verbindungen, vorzugsweise aus 2 bis 30, stärker bevorzugt aus 3 bis 20 und ganz bevorzugt aus 3 bis 16 Verbindungen. Diese Verbindungen werden auf herkömmliche Weise gemischt. In der Regel wird die gewünschte Menge der in der geringeren Menge verwendeten Verbindung in der in der größeren Menge verwendeten Verbindung gelöst. Liegt die Temperatur über dem Klärpunkt der in der höheren Konzentration verwendeten Verbindung, ist die Vervollständigung des Lösungsvorgangs besonders leicht zu beobachten. Es ist jedoch auch möglich, die Medien auf anderen üblichen Wegen, beispielsweise unter Verwendung von so genannten Vormischungen, bei denen es sich z.B. um homologe oder eutektische Mischungen von Verbindungen handeln kann, oder unter Verwendung von so genannten„Multi-Bottle"-Systemen, deren Bestandteile selbst gebrauchsfertige Mischungen sind, herzustellen.

Alle Temperaturen, wie z.B. der Schmelzpunkt T(K,N) bzw. T(K,S), der Übergang von der smektischen (S) zur nematischen (N) Phase T(S,N) und der Klärpunkt T (N,l) der Flüssigkristalle sind in Grad Celsius angegeben. Alle Temperaturdifferenzen sind in Differenzgraden angegeben.

In der vorliegenden Anmeldung und in den folgenden Beispielen sind die Strukturen der Flüssigkristallverbindungen durch Akronyme angegeben, wobei die Transformation in chemische Formeln gemäß folgender

Tabellen A und B erfolgt. Alle Reste C n H 2n +i und C m H 2m +i sind

geradkettige Alkylreste mit n bzw. m C-Atomen; n, m und k sind ganze Zahlen und bedeuten vorzugsweise 0, 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11 oder 12. Die Codierung gemäß Tabelle B versteht sich von selbst. In Tabelle A ist nur das Akronym für den Grundkörper angegeben. Im Einzelfall folgt getrennt von Akronym für den Grundkörper mit einem Strich ein Code für die Substituenten R 1* , R 2* , L 1* und L 2* :

Geeignete Mischungskomponenten finden sich in den Tabellen A und B.

Die folgenden Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung, ohne sie in irgendeiner Weise zu beschränken.

Aus den physikalischen Eigenschaften wird dem Fachmann jedoch deutlich, welche Eigenschaften zu erzielen sind und in welchen Bereichen sie modifizierbar sind. Insbesondere ist also die Kombination der verschiedenen Eigenschaften, die vorzugsweise erreicht werden können, für den Fachmann gut definiert.

Verwendete Abkürzungen:

DMPU 1 ,3-Dimethyl-3,4,5,6-tetrahydro-2(1 H)-pyrimidinon, DBU 1 ,8-Diazabicyclo[5.4.0]undec-7-en bzw. 2,3,4,6,7,8,9, 10-

Octahydropyrimido[1 ,2-a]azepin (IUPAC),

THF Tetra hydrofu ran und

Li-TMP Lithium-2,2,6,6-tetramethyl-piperidit.

Beispiele

Die eingesetzten Acetylene und Boronsäuren sind kommerziell erhältlich oder können in Analogie zu den Schemata I bis VIII oder zu bekannten Synthesen hergestellt werden. Die Reste "C4H9" stehen für unverzweigte n-Butylreste. Entsprechendes gilt für C 3 H 7 , C6H13, etc..

Synthesebeispiel 1 : Herstellung der Verbindung

Schritt 1.1

100 g 1-Brom-3,4,5-trifluorbenzol und 50ml lodethan werden in 11 THF gelöst und bei 0°C mit einer Lösung von 91 g Lithiumtetramethylpipendit in THF tropfenweise versetzt. Danach lässt man das Reaktionsgemisch auf Umgebungstemperatur erwärmen, hydrolysiert den Ansatz mit Wasser, säuert mit 25 %-iger HCl an, und arbeitet extraktiv auf. Das Rohprodukt wird durch fraktionierte Destillation gereinigt.

Man erhält 70 g einer farblosen Flüssigkeit mit dem Siedepunkt von 125°C bei 0,2bar.

5 g 4-(4-Butylphenylethynyl)-ethynylbenzol werden in 50 ml THF vorgelegt und auf -78°C gekühlt. Zu dieser Lösung werden 20 ml 1M Lösung von Lithium-bis(trimethylsilyl)amid in Hexan zugetropft und bei

-78°C 1 h reagieren lassen. Danach werden 20 ml 1M Lösung von

Methoxy-9-ΒΒΝ zugetropft und 2 h bei -78°C gerührt. In einer zweiten Apparatur werden 4,6g 1-Brom-2-ethyl-3,4,5-trifluorbenzol, gelöst in 40 ml THF, mit dem Katalysator aus 0,2 g Tris(dibenzylideneaceton)-dipalladium und 0,35 g 2-Dicyclohexylphosphino-2 ' -6 ' -dimethoxybiphenyl, vorgelegt, und diesem wird die Reaktionslösung des ersten Umsatzes bei

Raumtemperatur zugesetzt. Es wird 15 h unter Rückfluss erhitzt. Man hydrolysiert den Ansatz mit Wasser und arbeitet extraktiv auf. Das

Rohprodukt wird chromatographisch (Pentan / Kieselgel) aufgereinigt. Nach Umkristallisieren aus Pentan erhält man 3,6 g des Titelprodukts.

Phasensequenz: K 84 N 85,1 I.

Daten extrapoliert aus 10 %-iger Lösung in ZLI-4792:

T(N,I)= 108°C,

Die Verbindung dieses Synthesebeispiels (1) wird in den

Mischungsbeispielen 1 und 2 verwendet.

Die Verbindung wird analog zu Beispiel 1 hergestellt. Phasensequenz: K 82 I.

Daten extrapoliert aus 10 %-iger Lösung in ZLI-4792:

T(N,I)= 15°C, Δε = +13,4; Δη = 0,315 und y^ = 803 mPa-

Die Verbindung dieses Synthesebeispiels (2) wird in den Mischungsbeispielen 3 und 4 verwendet.

Die Verbindung wird analog zu Beispiel 1 hergestellt.

Phasensequenz: T g -32 K 97 I.

Daten extrapoliert aus 10 %-iger Lösung in ZLI-4792:

T(N,I)= -1°C, Δε = +13,8; Δη = 0,295 und yi = 1.200 mPa-s.

Die Verbindung dieses Synthesebeispiels (3) wird in den Mischungsbeispielen 5 und 6 verwendet. Synthesebeispiel 4:

Die Verbindung wird analog zu Beispiel 1 hergestellt.

Phasensequenz: K 122 N (81 ,3) I.

Daten extrapoliert aus 10 %-iger Lösung in ZLI-4792:

T(N,I)= 95°C, Δε = +13,0; Δη = 0,351 und y^ = 1.580 mPa s.

Die Verbindung dieses Synthesebeispiels (4) wird in den

Mischungsbeispielen 7 und 8 verwendet.

Verqleichsbeispiele 1 bis 3:

Phasensequenz: T g -54 K 14 N 119.2 I.

Daten extrapoliert aus 10 %-iger Lösung in ZLI-4792:

T(N,I)= 131°C, Δε = +1 ,8; Δη = 0,393 und γι = 1.7180 mPa-s.

Verqleichsbeispiele 1 bis 3

Es wird eine flüssigkristalline Substanz mit der Kurzbezeichnung

PTP(2)TP-6-3 nach Hsu, C. S. Shyu, K. F., Chuang, Y. Y. and Wu, S.-T., Liq. Cryst., 27 (2), (2000), p. 283-287 hergestellt und bezüglich ihrer physikalischen Eigenschaften, insbesondere im μ-Wellenbereich, untersucht. Die Verbindung hat eine nematische Phase und einen Klärpunkt (T(N,I)) von 114,5°C. Weitere physikalische Eigenschaften bei 20°C sind: n e (589,3 nm) = 1 ,8563; Δη(589,3 nm) = 0,3250;

ειι(1 kHz) = 3.40; Δε(1 kHz) = +0.8 und < i = 2.100 mPa s. Die Verbindung eignet sich für Anwendungen im Mikrowellenbereich und/oder

Millimeterwellenbereich, insbesondere für Phasenschieber.

Außerdem wird die Verbindung n-1-Pentyl-4'-cyanobiphenyl (auch „PP-5-N" oder„5CB" genannt) und die Flüssigkristallmischung ZLI-4792 (Produkt vom Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland) auf ihre

Eigenschaften 19 GHz untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 zusammengefasst.

Mischungsbeispiel 1

Es wird ein Flüssigkristallmedium M-1 mit der Zusammensetzung und den Eigenschaften wie in der folgenden Tabelle angegeben hergestellt. Die Verbindung (1) (Nr. 1) stammt aus dem Synthesebeispiel 1.

Diese Mischung eignet sich sehr gut für Anwendungen im

Mikrowellenbereich und/oder Millimeterwellenbereich, insbesondere für Phasenschieber.

Zum Vergleich wird ein Medium C-1 ohne die Verbindung (1) aus den Verbindungen Nr. 2-15 des Mediums M-1 hergestellt, wobei die

Verbindungen Nr. 2-15 in den gleichen relativen Mengen enthalten sind.

Mischunqsbeispiel 2

Es wird eine Flüssigkristallmischung M-2 mit der Zusammensetzung und den Eigenschaften wie in der folgenden Tabelle angegeben hergestellt.

Diese Mischung eignet sich sehr gut für Anwendungen im

Mikrowellenbereich und/oder Millimeterwellenbereich, insbesondere für Phasenschieber.

Tabelle 4: Ei enschaften der Mischung M-2 bei 19 GHz u. 20°C

Diese Mischung wird für Anwendungen im Mikrowellenbereich,

insbesondere für Phasenschieber für„phased array" Antennen verwendet. Mischunqsbeispiel 3

Es wird ein Flüssigkristallmedium M-3 mit der Zusammensetzung und den Eigenschaften wie in der folgenden Tabelle angegeben hergestellt. Die Verbindung (2) (Nr. 1) stammt aus dem Synthesebeispiel 2.

Diese Mischung eignet sich sehr gut für Anwendungen im

Mikrowellenbereich und/oder Millimeterwellenbereich, insbesondere für Phasenschieber.

Mischunqsbeispiel 4

Es wird eine Flüssigkristallmischung M-4 mit der Zusammensetzung und den Eigenschaften wie in der folgenden Tabelle angegeben hergestellt.

Diese Mischung eignet sich sehr gut für Anwendungen im

Mikrowellenbereich und/oder Millimeterwellenbereich, insbesondere für Phasenschieber.

Mischungsbeispiel 5

Es wird ein Flüssigkristallmedium M-5 mit der Zusammensetzung und den Eigenschaften wie in der folgenden Tabelle angegeben hergestellt. Die Verbindung (3) (Nr. 1) stammt aus dem Synthesebeispiel 3.

Diese Mischung eignet sich sehr gut für Anwendungen im

Mikrowellenbereich und/oder Millimeterwellenbereich, insbesondere für Phasenschieber.

Mischunqsbeispiel 6

Es wird eine Flüssigkristallmischung M-6 mit der Zusammensetzung und den Eigenschaften wie in der folgenden Tabelle angegeben hergestellt.

Diese Mischung eignet sich sehr gut für Anwendungen im

Mikrowellenbereich und/oder Millimeterwellenbereich, insbesondere für Phasenschieber.

Mischunqsbeispiel 7

Es wird ein Flüssigkristallmedium M-7 mit der Zusammensetzung und den Eigenschaften wie in der folgenden Tabelle angegeben hergestellt. Die Verbindung (4) (Nr. 1) stammt aus dem Synthesebeispiel 4.

Diese Mischung eignet sich sehr gut für Anwendungen im

Mikrowellenbereich und/oder Millimeterwellenbereich, insbesondere für Phasenschieber.

Mischunqsbeispiel 8

Es wird eine Flüssigkristallmischung M-8 mit der Zusammensetzung und den Eigenschaften wie in der folgenden Tabelle angegeben hergestellt.

Diese Mischung eignet sich sehr gut für Anwendungen im

Mikrowellenbereich und/oder Millimeterwellenbereich, insbesondere für Phasenschieber.

Weitere Kombinationen der Ausführungsformen und Varianten der Erfindung gemäß der Beschreibung ergeben sich auch aus den folgenden Ansprüchen.