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Title:
IRONING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/035404
Kind Code:
A1
Abstract:
An ironing device has a fixed bottom sole plate (1) and a top sole plate (2) that may be vertically lifted and lowered with respect to the fixed bottom sole plate. The device is characterised by a frame (6a, 6b, 7, 8a, 8b) with horizontal, spaced apart linear guides (8a, 8b) arranged above the centre of gravity of the top sole plate (2) for horizontally moving the top sole plate (2) between a loading position (2a) and a working position (2b) vertically aligned with the bottom sole plate (1). The frame is characterised in that it is easy to produce, very stable and versatile. A driving device for moving the top sole plate (2) can accelerate even very heavy plates up to high speeds and brake them without wearing.

Inventors:
ENGEL HARALD (AT)
Application Number:
PCT/EP1995/000548
Publication Date:
December 28, 1995
Filing Date:
February 15, 1995
Export Citation:
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Assignee:
ENGEL HARALD (AT)
International Classes:
D06F71/06; (IPC1-7): D06F71/04
Foreign References:
DE9300634U11993-05-19
EP0374072A11990-06-20
EP0378221A11990-07-18
GB190915699A1910-01-13
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Claims:
P A T E N T A N S P R Ü C H E
1. Bügelvorrichtung mit feststehender Unterformplatte (1) und einer relativ dazu vertikal heb und senkbaren Oberformplatte (2), gekenn¬ zeichnet durch ein Gestell (6a, 6b, 7, 8a, 8b) mit voneinander beabstan¬ deten im wesentlichen horizontalen, oberhalb des Schwerpunkts der Oberformplatte (2) angeordneten Linearführungen (8a, 8b) zum annä hernd horizontalen Bewegen der Oberformplatte (2) zwischen einer Be¬ schickungsposition (2a) und einer Arbeitsposition (2b) in Vertikalausrich¬ tung auf die Unterformplatte (1).
2. Bügelvorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die annähernd horizontalen Linearführungen (8b, 8b) an ihren Enden je¬ weils von sich gegenüberstehenden, identischen Seitenträgern (6a. 6b) ge¬ halten sind.
3. Bügelvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenträger (6a, 6b) im wesentlichen aus Formrohren oder Preßteilen herstellbar sind.
4. Bügelvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Seitenträger (6a, 6b) Versorgungsleitungen für die Bügelma schine hindurchführbar sind.
5. Bügelvorrichtung nach einem dervorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberform (2) durch mindestens jeweils einen Hydraulik oder Pneumatikzylinder (3,4) horizontal und vertikal bewegbar ist.
6. Bügelvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberformplatte (2) zum vertikalen Bewegen in Linearführungen (9a) gehalten ist.
7. Bügelvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberformplatte (2) zum vertikalen Bewegen an einem durch einen Schwenkzylinder (13) angetriebenen und mit einem Ende an einem hori zontal bewegbaren Fahrwagen (9) schwenkbar angebrachten Schwingarm (11) befestigt ist.
8. Steuervorrichtung, insbesondere für eine Bügelvorrichtung nach ei¬ nem der vorstehenden Ansprüche, zum Steuern eines PneumatikAn triebszylinders (3) mit einem Zylindergehäuse, einem in dem Zylinderge¬ häuse axial bewegbaren Kolben und einer mit dem Kolben verbundenen Kolbenstange, dadurch gekennzeichnet, daß zum Starten der Bewegung des Kolbens eine in Antriebsrichtung (A) wirkende Seite (3a) des Kolbens ausgehend von einem Umgebungsdruck mit vollem Anlagendruck beauf schlagbar ist, während an der gegenüberliegenden Seite (3b), ebenfalls vom Umgebungsdruck ausgehend, ein geringerer Druck mit der Bewegung des Kolbens progessiv aufbaubar ist.
9. Steuervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß kurz vor Erreichen einer Endstellung des Kolbens der Druck an der gegen¬ überliegenden Seite (3b) weiter erhöhbar ist.
Description:
Bügelvorrichtung

Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Bügelvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, mit einer feststehenden Unterformplatte und ei¬ ner relativ dazu vertikal heb- und senkbaren Oberformplatte.

Allgemein bekannte Bügelvorrichtungen, d.h. Bügelmaschinen, bestehen aus einer Unterformplatte und einer bewegbaren Oberformplatte. Wenn die Oberformplatte in einer Beschickungsposition steht, ist die Unter¬ formplatte frei zugänglich , so daß Bügelgut auf sie aufgelegt werden kann. In dieser Beschickungsstellung ist die Oberformplatte von der Unterform- platte in vertikaler Richtung abgehoben und - zur besseren Zugänglichkeit - von dieser weggeschwenkt bzw. in horizontaler Richtung wegbewegt. Nach Auflegen des Bügelguts wird dann die Oberformplatte wieder in hori¬ zontaler Richtung in eine Position oberhalb der Unterformplatte - vertikal mit dieser ausgerichtet - bewegt und anschließend vertikal auf die Unter- formplatte geführt, so daj3 das dazwischenliegende Bügelgut gebügelt wer¬ den kann.

Zur Erzielung befriedigender Taktzeiten beim Bügeln muj3 die Oberform¬ platte mit großer Geschwindigkeit bewegt werden, was angesichts der üb- liehen Massen der Formplatten (mehr als 50 kg) beim Beschleunigen und Bremsen zu enormen Kräften führt, welche von Führungen bzw. dem Ge¬ stell der Bügelmaschine aufgenommen werden müssen. Bei herkömmli¬ chen Bügelmaschinen ist es üblich, aus Platzgründen die Führungen un¬ terhalb der Unterplatte anzuordnen. Dadurch wird mitunter ein großer Weg für den Verlauf der beim Bremsen oder Beschleunigen entstehenden Kräfte in Kauf genommen, wobei dieser große Kraftleitungsweg wie ein He¬ belarm wirkt und die wirkenden Kräfte noch verstärken kann. Zur Aufnah¬ me der erhöhten Kräfte sind dann wiederum zusätzliche Verstärkungen im Gestell notwendig. Andererseits wird aus Gründen der Dynamik durch die großen Kräfte die Bewegungsgeschwindigkeit begrenzt, was mitunter zu unbefriedigenden Taktzeiten beim Bügeln führen kann.

Das schnelle Bewegen der schweren Formplatten erfordert aufwendige An¬ triebseinrichtungen und Steuerungen. Die Oberformplatte muß innerhalb

kürzester Zeit auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt und wenig später in ebenfalls sehr kurzer Zeit wieder in den Stillstand abgebremst werden. Die Bewegungsenergie wird beim Bremsen meist durch Reibungsbremsen aufgenommen, die dementsprechend einem hohen Verschleiß unterlie- gen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bügelvorrichtung anzuge¬ ben, bei der das Entstehen übermäßig großer Kräfte beim Bewegen der Formplatten vermieden wird und somit hohe Arbeitsgeschwindigkeiten er- reichbar sind.

Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung anzugeben, mit der eine erfindungsgemäße Bügelvorrichtung derart ange¬ steuert werden kann, daß hohe Bewegungsgeschwindigkeiten der Ober- formplatte und damit hohe Taktzeiten bei verschleißarmem Betrieb mög¬ lich sind.

Die Lösung der zuerst gestellten Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angege¬ ben. Die Lösung für eine für die erfindungsgemäße Bügelvorrichtung not- wendige Steuervorrichtung ist in Patentanspruch 8 beschrieben.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Eine Bügelvorrichtung nach der Erfindung mit feststehender Unterform¬ platte und einer relativ dazu vertikal heb- und senkbaren Oberformplatte ist gekennzeichnet durch ein Gestell mit voneinander beabstandeten im wesentlichen horizontalen, oberhalb des Schwerpunkts der Oberform¬ platte angeordneten Linearführungen zum annähernd horizontalen Bewe- gen der Oberformplatte zwischen einer Beschickungsposition und einer Arbeitsposition in Vertikalausrichtung auf die Unterformplatte.

Dadurch, daß der Schwerpunkt der bewegbaren Oberformplatte unterhalb der Linearführungen liegt, wird ein im Gegensatz zum Stand der Technik

stabiler Zustand erreicht. Die Linearführungen lassen sich sehr nahe bei der Krafteinleitungsstelle, d.h. bei der Bügelfläche der Oberformplatte an¬ ordnen, wodurch kurze Kraftwege und somit kurze Hebel auftreten. Die oben liegenden Linearführungen ermöglichen darüber hinaus das Anbrin- gen von Schutzabdeckungen oder Lichtschranken, um gefährliche Ein¬ griffe durch das Bedienungspersonal zu vermeiden.

Bei einer sehr vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die annä¬ hernd horizontalen Linearführungen an ihren Enden jeweils von sich ge- genüberstehenden, identischen Seitenträgern gehalten.

Dadurch, daß die Seitenträger identisch ausgeführt sind und von den Li¬ nearführungen trennbar sind, kann das gesamte Gestell sehr einfach als Baukastensystem ausgeführt werden und somit leicht für verschiedene Bügelmaschinengrößen angepaßt werden. Die Seitenträger werden als ei¬ ne einheitliche Bauform ausgeführt. Die Linearführungen können jeweils auf die erforderliche Länge angepaßt und zwischen die Seitenträger einge¬ setzt werden.

Vorzugsweise werden die Seitenträger im wesentlichen aus Formrohren oder Preßteilen geschweißt. Durch die Seitenträger bzw. Formrohre, die ei¬ ne hohe Stabilität aufweisen, leicht verarbeitbar und zudem preiswert sind, lassen sich die Versorgungsleitungen für den Vertikalantrieb der Oberformplatte sowie weitere Versorgungsleitungen hindurchführen.

Die Oberform ist erfindungsgemäß durch mindestens jeweils einen Hy¬ draulik- oder Pneumatikzylinder horizontal und vertikal bewegbar. Da¬ durch ist für jede der beiden Bewegungsrichtungen jeweils ein Antriebszy¬ linder vorgesehen, der einfach steuerbar ist und die für die Bewegung der Oberform notwendigen hohen Kräfte liefert.

Besonders vorteilhaft ist es, daß die Oberform zum vertikalen Bewegen in Linearführungen gehalten ist. Die Oberform kann dadurch bei der Hori¬ zontalbewegung sehr dicht über das Bügelgut geführt werden und an-

schließend - von den Linearführungen parallel zu der Unterformplatte ge¬ halten - auf diese zubewegt werden. Diese Ausführungsform eignet sich besonders dann, wenn die Bügelebene, d.h. die die Bügelware tragende Kontaktebene zwischen Ober- und Unterformplatte in der Horizontalen liegt.

Eine andere Ausführungsform dagegen ist vor allem dann vorzuziehen, wenn die Kontaktebene nicht horizontal verläuft, sondern gegenüber der Horizontalen geneigt ist. In diesem Falle wäre eine rein vertikale Zufüh- rung der Oberformplatte auf die Unterformplatte unzweckmäßig, da sie nicht senkrecht zur Unterformplatte erfolgen würde und somit eine Rela¬ tivbewegung in der Bügelebene zwischen Ober- und Unterformplatte er¬ zeugen würde.

Bei der anderen, für diesen Anwendungsfall besonders geeigneten Ausfüh¬ rungsform ist die Oberformplatte zum vertikalen Bewegen an einem durch einen Schwenkzylinder angetriebenen und mit einem Ende an einem hori¬ zontal bewegbaren Fahrwagen schwenkbar angebrachten Schwingarm be¬ festigt. Somit erfolgt die Bewegung der Oberformplatte zwar immer noch im wesentlichen vertikal, aber gleichzeitig auch mit einer Horizontalkom¬ ponente, so daß die Oberformplatte genau senkrecht auf die geneigte Un¬ terformplatte geführt werden kann.

Eine für die Bügelvorrichtung besonderes geeignete Steuervorrichtung ge- maß der Erfindung zum Steuern eines Pneumatik-Antriebszylinders mit einem Zylindergehäuse, einem in dem Zylindergehäuse axial bewegbaren Kolben und mit einer mit dem Kolben verbundenen Kolbenstange ist da¬ durch gekennzeichnet, daß zum Starten der Bewegung des Kolbens eine in Antriebsrichtung wirkende Seite des Kolbens ausgehend von einem Umge- bungsdruck mit vollem Anlagendruck beaufschlagbar ist, während an der gegenüberliegenden Seite, ebenfalls vom Umgebungsdruck ausgehend, ein geringerer Druck mit der Bewegung des Kolbens progressiv aufbaubar ist.

Auf diese Weise wird zum Starten zunächst an der einen Seite des Kolbens ein maximaler Druck, nämlich der Anlagendruck, aufgebaut, so daß sich die mit dem Kolben verbundene Kolbenstange aus dem Zylinder herausbe¬ wegt und eine mit ihr verbundene Einrichtung wie beispielsweise einen die Oberformplatte tragenden Fahrwagen der Bügelvorrichtung verschiebt. An der gegenüberliegenden Seite des Kolbens baut sich bei der Bewegung des Kolbens - ausgehend vom Umgebungsdruck und nachdem die Seite von der Umgebung getrennt worden ist - ein Druck langsam aber progres¬ siv auf und erzeugt so mit fortschreitender Bewegung des Kolbens und so- mit bei Annäherung an die Endstellung eine Bremswirkung auf den Kol¬ ben. Die progressive Kennlinie wird dadurch erzeugt, daß zum einen die sich im Kolbenraum an der gegenüberliegenden Seite des Kolbens befindli¬ che Luft komprimiert und zusätzlich langsam Luft von einer Druckversor¬ gungsanlage zugeführt wird.

Die Bremswirkung wird dadurch verstärkt, daß sich der Kolben nach der starken Beschleunigung am Anfang aufgrund der Trägheitswirkung durch die mit dem Kolben verbundene schwere Oberformplatte mit hoher Ge¬ schwindigkeit in dem Zylinder weiterbewegt, auch wenn nicht mehr aus- reichend Luft zu der in Antriebswirkung wirkenden Seite des Kolbens zu¬ geführt wird. Dadurch wird der Druck auf dieser Seite vermindert, wo¬ durch zusammen mit dem progressiv ansteigenden Druck auf der gegenü¬ berliegenden Seite eine starke Bremswirkung entsteht. Eine derartige, nach dem Pneumatikprinzip funktionierende Bremse unterliegt praktisch keinem Verschleiß und ermöglicht trotz der hohen Geschwindigkeit und des hohen Gewichts der Oberformplatte ein sanftes Bremsen.

Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten werden nachfolgend unter Be¬ zug auf die Zeichnungen in beispielsweisen Ausführungsformen näher er- läutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bügelvorrichtung,

Fig. 2 eine Vorderansicht der Bügelvorrichtung,

Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Bügelvorrichtung,

Fig. 4 eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der erfin¬ dungsgemäßen Bügelvorrichtung, und

Fig. 5 einen Schaltplan einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung für die Bügelvorrichtung.

Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen verschiedene Ansichten einer ersten Ausfüh- rungsform der Bügelvorrichtung, d.h., einer Bügelmaschine mit dem er¬ findungsgemäßen Gestell. Da die Figuren jeweils die gleiche Bügelmaschi¬ ne zeigen - wenn auch in verschiedenen Ansichten - werden die Figuren zu¬ sammen beschrieben.

Die Bügelmaschine weist eine Unterfόrmplatte 1 und eine Oberformplatte 2 auf, die zwischen einer Beschickungsposition 2a, einer Arbeitsposition 2b in Vertikalausrichtung mit der Unterformplatte 1 und einer Bügelstel¬ lung 2c bewegbar ist. Dazu wird die Oberformplatte 2 zunächst mittels ei¬ nes Horizontalschub-Zylinders 3 horizontal aus der Beschickungsposi- tion 2a in Pfeilrichtung A in die Arbeitsposition 2b oberhalb der Unter¬ formplatte 1 geschoben und anschließend durch einen Vertikal-Zylinder 4 in Pfeilrichtung B auf die Unterformplatte 1 abgesenkt, auf die vorher ein nicht dargestelltes Bügelgut aufgelegt wurde. Anschließend erfolgt der Bügelvorgang in bekannter Weise mittels einer bestimmten Temperatur, eines bestimmten Drucks und gegebenenfalls Dampf. Der zur Bewegung der Oberform 2 verwendete Horizontalschub-Zylinder 3 sowie der Verti¬ kal-Zylinder 4 sind als Hydraulik- oder Pneumatikzylinder ausgeführt. Ebenfalls möglich ist es, die Zylinder 3. 4, durch elektromotorische Antrie¬ be mit entsprechenden Getrieben zu ersetzen.

Zur Aufnahme der Bügelkräfte ist die Unterformplatte 1 auf einem Unter¬ formträger 5 befestigt.

Das die Oberformplatte 2 tragende Gestell weist erfindungsgemäß zwei

Seitenträger 6a und 6b auf, die aus Formrohren oder Preßteilen aus Metall geschweißt werden oder aus Kunststoff bestehen. Die Seitenträger 6a und 6b sind identisch, wodurch die Anzahl der verschiedenen Teile bei der Bü¬ gelvorrichtung reduziert werden kann und aus einem Baukastensystem Gestelle mit verschiedenen Größen gebaut werden können. Die Seitenträ¬ ger 6a und 6b sind im unteren Bereich durch Basisträger 7 miteinander verbunden und tragen in ihrem oberen Bereich im wesentlichen horizontal verlaufende Linearführungen 8a und 8b, die auf die Seitenträger 6a und 6b aufgeschraubt bzw. in geeigneter Weise an diesem befestigt und durch Kunststoffabdeckungen geschützt sind. Die Basisträger 7 und die Linear¬ führungen 8a und 8b weisen im wesentlichen die gleiche Länge auf. Durch Verbinden der Träger 7 und der Linearführungen 8a und 8b mit den Sei¬ tenträgern 6a und 6b entsteht ein ungefähr würfelförmiges Gestell, das sich durch hohe Stabilität, geringes Gewicht und hohe Variabilität aus- zeichnet.

Die aus Formrohren, Preßprofilen oder Kunststoff hergestellten Seitenträ¬ ger 6a und 6b können vorteilhafterweise Hohlräume aufweisen, durch die Versorgungsleitungen für die Bügelmaschine, wie zum Beispiel Hydrau- lik- oder Pneumatikleitungen für den Vertikal-Zylinder 4 oder elektrische Leitungen für Druck- oder Temperaturregelungen geführt werden.

Die Linearführungen 8a und 8b werden aus metallischem Rohrmaterial oder geeigneten Profilen hergestellt. Da die Rohre bzw. die Profile über ihre Länge einen unveränderlichen Querschnitt aufweisen, kann durch Ab¬ trennen der Rohre bzw. Profile sehr leicht ihre Länge variiert und den Not¬ wendigkeiten bzw. der Größe der Bügelmaschine angepaßt werden.

Auf den Linearführungen 8a und 8b ist ein horizontal bewegbarer Linear- Fahrwagen 9 gelagert, der als Träger für die Oberformplatte 2, den Verti¬ kal-Zylinder 4 und zwei schematisch dargestellte Linearführungen 9a für die Oberformplatte 2 dient. Der Linearfahrwagen 9 wird durch den Hori¬ zontalschub-Zylinder 3 angetrieben und fährt auf den Linearführungen 8a und 8b in horizontaler Richtung A zwischen der Beschickungsposition 2a

und der Arbeitsposition 2b oberhalb der Unterformplatte 1 zwischen den Bügelvorgängen hin und her und bewegt somit die Oberformplatte 2 hori¬ zontal.

Der Linear-Fahrwagen 9 weist nicht dargestellte Rollen bzw. Gleitführun¬ gen auf, die jeweils auf den feststehenden Linearführungen 8a und 8b ab¬ rollen bzw. gleiten können. Um im ausgeschalteten bzw. drucklosen Zu¬ stand der Anlage eine eindeutige Stellung des Linear-Fahrwagens 9 zu ge¬ währleisten, sind die Linearführungen 8a und 8b leicht gegen die Horizon- tale, sich nach hinten in Richtung der Beschickungsposition 2a absen¬ kend geneigt. Im drucklosen Zustand rollt bzw. gleitet der Linearfahrwa¬ gen 9 somit durch sein Eigengewicht in die Beschickungsposition 2a gegen einen nicht dargestellten Anschlag.

Der Linear-Fahrwagen 9 ist so auf den Linearführungen 8a und 8b ange¬ bracht, daß senkrechte Kräfte in beiden Richtungen, d.h. sowohl die Ge¬ wichtskraft des Linear-Fahrwagens 9 und der an ihm befestigten Elemen¬ te, wie auch die beim Bügeln entstehende, der Erdanziehungskraft entge¬ gengesetzte Druckkraft, aufgenommen werden.

Dadurch, daß sich die Oberformplatte 2 mit ihrem Schwerpunkt ständig unterhalb des Linear-Fahrwagens 9 und der Linearführungen 8a und 8b befindet, wird ein stabiles Gleichgewicht erzeugt, was zusammen mit den kurzen Kraftleitungswegen die Stabilität des Gestells erhöht. Auf diese Weise ist es möglich, bei einer Bügelmaschine mit dem erfindungsgemä¬ ßen Gestell Arbeitsgeschwindigkeiten zu erreichen, die ungefähr doppelt so groß sind wie bei Bügelmaschinen mit konventionellen Gestellen. Bei¬ spielhaft sei für ein zu bewegendes Formplattengewicht von 80 kg ein Ar¬ beitsgeschwindigkeitsbereich von 0,5 m/s bis 1m/s genannt.

Zur Erhöhung der Stabilität ist es möglich, die Linearführungen 8a und 8b durch Querversteifungen 10 zusätzlich abzustützen.

Mittels Abdeckungen, Blenden oder ähnlichen Einrichtungen aus Metall

oder Kunststoff, sowie Lichtschranken läßt sich die Maschine vollständig gegen Eingriffe von außen schützen. Es läßt sich somit vermeiden, daß sich das Bedienpersonal durch Eingriffe in die Maschine selbst gefährdet.

Im folgenden wird kurz der Bügelvorgang beschrieben:

Zunächst befindet sich die Bügelmaschine im Beschickungszustand, d.h., daß die Oberformplatte 2 in der Beschickungsposition 2a steht und die Unterformplatte 1 frei zugänglich ist. Auf die Unterformplatte 1 wird das nicht dargestellte Bügelgut aufgelegt und die Bügelmaschine in Betrieb gesetzt. Die nicht dargestellten Blenden bzw. Lichtschranken werden akti¬ viert und der Horizontalschub-Zylinder 3 betätigt, so daß die Oberform¬ platte 2 zusammen mit dem Vertikal-Zylinder 4 und dem Linear-Fahrwa¬ gen 9 horizontal auf den Linearführungen 8a und 8b in die Arbeitsposition 2b oberhalb der Unterformplatte 1 fahren. Von dort aus wird mittels des Vertikal-Zylinders 4 eine Vertikalbewegung der von den Linearführungen 9a geführten Oberformplatte 2 nach unten auf die Unterformplatte 1 er¬ zeugt und das Bügelgut gebügelt. Der vertikale Hub durch den Vertikal- Zylinder 4 ist nur sehr gering (etwas größer als die Dicke des Bügelguts). Auf diese Weise wird die Arbeitsgeschwindigkeit weiter erhöht und die Sta- bilität des Gestells verbessert, da sich die Höhenlage des Schwerpunkts der zu bewegenden Einheiten (Oberformplatte 2 , Vertikal-Zylinder 4, Line¬ ar-Fahrwagen 9) kaum ändert.

Ein Grund für die möglichen hohen Arbeitsgeschwindigkeiten liegt darin, daß aufgrund der Ausführung des Gestells im wesentlichen keine Massen vertikal bewegt werden müssen - von dem geringen senkrechten Hub beim Bügeln abgesehen.

Bei der beschriebenen Ausführungsform wird die Oberformplatte 2 durch den Vertikal-Zylinder 4 und die Linearführungen 9a vertikal nach unten auf die Unterformplatte 1 bewegt. Die Bügelebene, d.h. die die Bügelware tragende Kontaktebene zwischen Oberformplatte 2 und Unterformplatte 1 liegt dabei in der Horizontalen.

In vielen Fällen der Bügelpraxis kann es jedoch zweckmäßig sein, daß die Bügelebene gegenüber der Horizontalen geneigt ist bzw. sogar vertikal ver¬ läuft. Für diesen Zweck eignet sich die in Figur 4 gezeigte zweite Ausfüh¬ rungsform der Erfindung, bei der das Gestell im wesentlichen gegenüber der ersten Ausführungsform unverändert ist. Allerdings ist die Oberform¬ platte 2 an einem Schwingarm 11 befestigt, dessen eines Ende an einem Scharnier 12 bzw. an einer Drehachse am Linear-Fahrwagen 9 befestigt ist.

Ein Schwenkzylinder 13 beaufschlagt über ein Drehgelenk den Schwing¬ arm 1 1 an der Stelle, an der die Oberformplatte 2 befestigt ist und ist an dem Linearfahrwagen 9 ebenfalls schwenkbar befestigt. Die schwenkbare Befestigung des Schwenkzylinders 13 ist notwendig, damit er die Drehbe¬ wegung der Oberformplatte 2 mit dem Schwingarm 11 um das Scharnier 12 ausgleichen kann.

Wie in Figur 4 gezeigt, läßt sich die Oberformplatte 2 zusammen mit dem Linear-Fahrwagen 9 und den daran befestigten Elementen zwischen der Beschickungsposition 2a, der Arbeitsposition 2b und der Bügelstellung 2c bewegen. Aus der Arbeitsposition 2b wird die Oberformplatte 2 durch Be¬ tätigung des Schwenkzylinders 13 in Pfeilrichtung C in die Bügelstellung 2c um das Scharnier 12 verschwenkt. Die eventuell schon in der Arbeits¬ position 2b geneigte Bügelfläche der Oberformplatte 2 wird dadurch noch stärker gegen die Horizontale geneigt, so daß die ebenfalls geneigte Bügel- fläche der Unterformplatte 1 beim Auftreffen der Oberformplatte 2 senk¬ recht berührt wird.

Bei einer derartigen Ausgestaltung der Erfindung ist es möglich, die Bü¬ gelfläche auch vertikal auszurichten.

Die beim Kontakt der Oberformplatte 2 mit der Unterformplatte 1 entste¬ hende, auf den Fahrwagen 9 wirkende Horizontalkraftkomponente der ge¬ samten Bügelkraft wird durch geeignete Ansteuerung des in Figur 4 nicht dargestellten, aber aus der ersten Ausführungsform bekannten Horizon-

talschub-Zylinders 3 abgestützt.

Die von dem Gestell getragenen Oberformplatten 2 weisen zum einen ein hohes Gewicht auf (50 bis 150 kg) und müssen andererseits - wie bereits beschrieben - zum Erzielen kurzer Taktzeiten sehr schnell bewegt werden. Dies erfordert neben den bisher beschriebenen Maßnahmen zur Ausfüh¬ rung des Gestells auch eine entsprechende Steuerung, die gleichermaßen ein zügiges Beschleunigen und Abbremsen der bewegten Teile ohne Ver¬ schleiß ermöglicht.

Figur 5 zeigt einen Schaltplan einer erfindungsgemäßen Steuervorrich¬ tung, die insbesondere für eine der oben beschriebenen Bügelvorrichtun¬ gen geeignet ist.

Als Bestandteil der Bügelvorrichtung ist der Horizontalschub-Zylinder 3 dargestellt, der zwischen den Linear-Fahrwagen 9 und das Gestell einge- gesetzt ist. um den Linear-Fahrwagen 9 in Pfeilrichtung A - wie z.B. in Fi¬ gur 1 gezeigt - zu bewegen.

Die Steuerungsvorrichtung dient zum Beaufschlagen des Horizontal¬ schub-Zylinders 3, genauer gesagt, der Kolbenseite 3a und der Kolben¬ stangenseite 3b innerhalb des Zylinders. Mit der schematisch dargestell¬ ten Kolbenstange auf der Kolbenstangenseite 3b wird zum Verfahren des Fahrwagens 9 aus der Beschickungsposition 2a in die Arbeitsposition 2b in Pfeilrichtung A eine Kraft ausgeübt.

Die Steuerung wird durch die folgenden, entsprechend Figur 5 miteinan¬ der verbundenen Elemente gebildet:

AI 5/2-Wegeventil (5-Wegeventil mit 2 Stellungen) A2 3/2-Wegeventil

A3 3/2-Wegeventil

A4 3/2-Wegeventil

A5 Endschalter

A6 Endschalter

A7 Regler

A8 Schalter mit 3/2 -Wegeventil

A9 Drossel

A10 Drossel Al l Drossel

Da der Aufbau der erfindungsgemäßen Steuerung durch den Schaltplan in Figur 5 für den Fachmann detailliert und ausreichend offenbart ist. wird auf eine genaue Beschreibung des Zusammenwirkens der einzelnen Ele- mente verzichtet. Die wesentlichen Prinzipien der Steuerung werden aber im folgenden erläutert.

Die Steuerung steuert die Bewegung des Kolbens mit folgenden Phasen: Kolbenstillstand (Vorstartphase), sehr schnelles Anfahren des Kolbens, um möglichst hohe Geschwindigkeiten zu erzielen (Start- und Beschleuni¬ gungsphase), Konstanthalten einer Spitzengeschwindigkeit (Geschwin¬ digkeitsphase), rasches, aber sanftes Abbremsen des Kolbens (Bremspha¬ se) bis in die Stillstandsphase in der vorderen Endlage, die der Arbeitspo¬ sition 2b entspricht. Es ist selbstverständlich, daß die Bezeichnung "Kol- ben" hier stellvertretend für sämtliche mit dem Kolben verbundenen Ele¬ mente, also Kolbenstange, Fahrwagen 9, Vertikalzylinder 4, 13, Linear¬ führungen 9a für Oberformplatte und die Oberformplatte 2 selbst gilt.

Im folgenden wird die Funktionsweise der Steuerung in Form einer Tabelle in Verbindung mit Figur 5 beschrieben. Unter "offen" ist eine Ventilstel¬ lung zu verstehen, in der das Ventil zur Umgebung hin öffnet, während die Bezeichnung "geschlossen" im allgemeinen eine Verbindung mit der Druckleitung der Anlagendruckversorgung kennzeichnet.

Bewegungsphase Kolbenzustand Steuerungsmaßnahme

Vorstartphase Kolbenseite 3a drucklos (Umge¬ 5/2-Wegeventil AI offen bungsdruck) 3/2-WegeventilA2 offen Kolbenstangenseite 3b drucklos

Startohase volle Belüftung der Kolbenseite 5/2-Wegeventil AI geschlosse sehr rasch, da kolben- 3a (Verbindung mit Druckleitung) seitig volle Beaufschla¬ geringe Gegenbelüftung der Kol¬ Druckeinstellung der Kolben¬ gung benstangenseite 3b, stangenseite 3a durch Regler hohe Startgeschwindigkeit A7 in Verbindung mit A3. AI und A2, in Abhängigkeit vom Fahrwagengewicht

Beschleunigungsnhase starke Kompression auf Kolben¬ Bei Erreichen der End¬ im 1. Drittel der Weg¬ stangenseite 3b, gleichzeitig schalterposition A5 wird A3 strecke sehr hohe Be¬ Dnickminderung auf Kolbenseite geschaltet, worauf Gegen¬ schleunigung 3a durch Trägheit der sich belüftung auf der Kolben¬ schnell bewegenden Massen stangenseite 3b unter¬ brochen wird

Geschwindigkeitsphase Kolbenseite 3a wird weiterhin 5/2-Wegeventil AI ge¬

2. Drittel der Wegstrecke druckbeaufschlagt. Kolben¬ schlossen mit relativ konstanter Ge¬ stangenseite 3b entlüftet zur 3/2-Wegeventil A3 wird schwindigkeit Atmosphäre geöffnet

Bremsphase Druckbeaufschlagung der Kol¬ Betätigungsnocke verläßt End¬

3. Drittel der Wegstrecke benstangenseite 3b, wodurch der schalter A5, über Regler A7 mit hoher Geschwindigkeit fah¬ wird Druckluft in die Kolben¬ rende Fahrwagen 9 abgebremst stangenseite 3b zuzüglich zur wird Kompressionswirkung geblase in Abhängigkeit vom Form¬ plattengewicht

Stillstandsphase Kolbenseite 3a 6bar durch AI in vorderer Endlage Kolbenstangenseite 3b 2-4bar durch A7, A3, Al, A2

Zurückfahren Beaufschlagung der Kolbenstan- AI schaltet um, durch Er¬ nach Wegfallen des Sig¬ genseite 3b, Entlüften der Kol¬ reichen von Endschalter nals durch Drossel A10; benseite 3a A6 wird A4 geschaltet und kein Zeitdruck, daher das letzte Rückfahrteilstück langsamer verlangsamt vorgenommen (Drossel A9)

Ende des Zvklusses beide ZyÜnderl-atr-mem 3a, 3b durch verzögertes Umschalten

Zustand der Vorstartpha¬ sind entlüftet (Umgebungsdruck) von A2 durch Drossel AI 1 wir se die Stangenseite wieder entlüf¬ tet und damit die Vorausset¬ zungen der Vorstartphase für eine extrem rasche Start- und Beschleunigungsphase ge¬ schaffen

In der Vorstartphase vor Beginn der Kolbenbewegung sind sowohl die Kol¬ benseite 3a als auch die Kolbenstangenseite 3b über die Wegeventile AI bzw. A2 mit der Umgebung verbunden und dadurch mit Umgebungsdruck beaufschlagt.

Mit einer derartigen Steuerung wird danach der Kolben zunächst sehr stark beschleunigt, da nur die Kolbenseite 3a mit Luftdruck beaufschlagt wird. Da aber die Kolbenstangenseite 3b inzwischen von der Umgebung abgetrennt ist, wird bei Bewegung des Kolbens die in ihr befindliche Luft komprimiert, so daß sich ein Gegendruck aufbaut. Dieser Gegendruck wird je nach Bedarf durch Zuführen zusätzlicher Druckluft noch erhöht, so daß eine progressive Kennlinie für seinen Anstieg einstellbar ist. Auf diese Weise kann in der Geschwindigkeitsphase eine relativ, konstante, hohe Geschwindigkeit des Kolbens eingestellt werden.

In der Bremsphase muß der sich mit hoher Geschwindigkeit und hohem Massenträgheitsmoment (durch die mit ihm verbundenen Teile, wie z.B. die Oberformplatte 2) behaftete Kolben abgebremst werden, weswegen die Kolbenstangenseite 3b stärker druckbeaufschlagt wird. Der Kolben kommt auf diese Weise letztendlich in der durch den Endschalter A6 defi¬ nierten Endlage zum Stillstand, wodurch sich die Oberformplatte 2 in Ar¬ beitsposition 2b befindet.

Das Rückfahren des Kolbens in umgekehrte Richtung kann dann langsa- mer erfolgen, weil beispielsweise der beim Bügeln angewendete Dampf erst trocknen muß.

Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung gewährt trotz der großen beweg¬ ten Massen und der hohen Geschwindigkeit (eine Oberformplatte 2 mit ei- nem Gewicht von 60 kg wird mit einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde bewegt) ein sanftes, schwingungsfreies Bremsen, was zudem noch ohne Verschleiß durchführbar ist.