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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR ACTIVATING MICROBICIDALLY ACTIVE POLYMERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/014390
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for improving the microbicidal properties of antimicrobial polymers. Said antimicrobial polymers are produced, mixed or swelled using aprotic solvents, and the nonpolar solvent is then removed. The invention also relates to the use of microbicidal polymers comprising improved microbicidal properties as a coating; and a method for disinfecting cooling water flow by means of antimicrobial polymers having improved microbicidal properties.

Inventors:
OTTERSBACH PETER (DE)
SOSNA FRIEDRICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/008232
Publication Date:
February 21, 2002
Filing Date:
July 17, 2001
Export Citation:
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Assignee:
CREAVIS TECH & INNOVATION GMBH (DE)
OTTERSBACH PETER (DE)
SOSNA FRIEDRICH (DE)
International Classes:
C08F6/12; C08F291/00; C09D5/14; (IPC1-7): C08F220/00; C08F291/00; C09D5/00; C09D133/00
Foreign References:
FR2757866A11998-07-03
DE19709076A11998-09-10
DE19943344A12001-03-15
DE19921903A12000-11-16
DE19940697A12001-03-01
Attorney, Agent or Firm:
Creavis, Gesellschaft Für Technologie Und Innovation Mbh (Marl, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Verfahren zur Verbesserung der mikrobiziden Eigenschaften antimikrobieller Polymere, dadurch gekennzeichnet, dass die antimikrobiellen Polymere mit aprotischen Lösungsmitteln hergestellt, versetzt oder angequollen werden und dass das apolare Lösungsmittel anschließend entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das apolare Lösungsmittel durch Verdampfen oder Abwaschen entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als apolare Lösungsmittel aliphatische Kohlenwasserstoffe eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als apolares Lösungsmittel nHexan, Cyclohexan, nPentan, Isopentan, Neopentan, Octan, Nonan, Cycloheptan, Cyclooctan, Cyclopentan oder Decan eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mikrobiziden Polymere aus mindestens einem Stickstoffoder Phosphorfünktionalisierten Monomeren hergestellt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mikrobiziden Polymere aus mindestens einem der Monomeren aus der Gruppe Methacrylsäure2tert.butylaminoethylester, Methacrylsäure2diethylaminoethylester, Methacrylsäure2diethylaminomethylester, Acrylsäure2tert.butylaminoethylester, Acrylsäure3dimethylaminopropylester, Acrylsäure2diethylaminoethylester, Acrylsäure 2dimethylaminoethylester, Dimethylaminopropylmethacrylamid, Diethylaminopropyl methacrylamid, Acrylsäure3dimethylaminopropylamid, 2Methacryloyloxy ethyltrimethylammoniummethosulfat, Methacrylsäure2diethylaminoethylester, 2 Methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid,3Methacryloylaminopropyltrimethyl ammoniumchlorid, 2Methacryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid, 2Acryloyl oxyethyl4benzoyldimethylammoniumbromid,2Methacryloyloxyethyl4benzoyldime thylammoniumbromid, Allyltriphenylphosphoniumbromid, Allyltriphenylphosphonium chlorid, 2Acrylamido2methyl1propansulfonsäure, 2Diethylaminoethylvinylether und/oder 3Aminopropylvinylether herstellt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die mikrobiziden Polymere Methacrylate, Styrol, Vinylchlorid, Vinylether oder Acrylate als weitere aliphatisch ungesättigte Monomere enthalten.
8. Verfahren zur Entkeimung von Kühlwasserströmen, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kühlwasser antimikrobielle Polymere mit verbesserten mikrobiziden Eigenschaften gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 in dispergierter Form zugesetzt werden,.
Description:
Verfahren zur Aktivierung mikrobizid wirksamer Polymere Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur weiteren Aktivierung mikrobizid wirksamer Polymere und antimikrobieller Beschichtungen durch Behandlung mit apolaren Lösungsmitteln, sowie die Verwendung dieser aktivierten Polymere.

Besiedlungen und Ausbreitungen von Bakterien auf Oberflächen von Rohrleitungen, Behältern oder Verpackungen sind im hohen Maße unerwünscht. Es bilden sich häufig Schleimschichten, die Mikrobenpopulationen extrem ansteigen lassen, die Wasser-, Getränke-und Lebensmittelqualitäten nachhaltig beeinträchtigen und sogar zum Verderben der Ware sowie zur gesundheitlichen Schädigung der Verbraucher führen können.

Aus allen Lebensbereichen, in denen Hygiene von Bedeutung ist, sind Bakterien fernzuhalten.

Davon betroffen sind Textilien für den direkten Körperkontakt, insbesondere für den Intimbereich und für die Kranken-und Altenpflege. Außerdem sind Bakterien fernzuhalten von Möbel-und Geräteoberflächen in Pflegestationen, insbesondere im Bereich der Intensivpflege und der Kleinstkinder-Pflege, in Krankenhäusern, insbesondere in Räumen für medizinische Eingriffe und in Isolierstationen für kritische Infektionsfälle sowie in Toiletten.

Gegenwärtig werden Geräte, Oberflächen von Möbeln und Textilien gegen Bakterien im Bedarfsfall oder auch vorsorglich mit Chemikalien oder deren Lösungen sowie Mischungen behandelt, die als Desinfektionsmittel mehr oder weniger breit und massiv antimikrobiell wirken.

Solche chemischen Mittel wirken unspezifisch, sind häufig selbst toxisch oder reizend oder bilden gesundheitlich bedenkliche Abbauprodukte. Häufig zeigen sich auch Unverträglichkeiten bei entsprechend sensibilisierten Personen.

Eine weitere Vorgehensweise gegen oberflächige Bakterienausbreitungen stellt die Einarbeitung antimikrobiell wirkender Substanzen in eine Matrix dar.

Daneben stellt auch die Vermeidung von Algenbewuchs auf Oberflächen eine immer bedeutsamere Herausforderung dar, da inzwischen viele Aussenflächen von Gebäuden mit

Kunststoffverkleidungen ausgestattet sind, die besonders leicht veralgen. Neben dem unerwünschten optischen Eindruck kann unter Umständen auch die Funktion entsprechender Bauteile vermindert werden. In diesem Zusammenhang ist z. B. an eine Veralgung von photovoltaisch funktionalen Flächen zu denken.

Eine weitere Form der mikrobiellen Verunreinigung, für die es bis heute ebenfalls keine technisch zufriedenstellende Lösung gibt, ist der Befall von Oberflächen mit Pilzen. So stellt z. B. der Befall von Fugen und Wänden in Feuchträumen mit Aspergillus niger neben dem beeinträchtigten optischen auch einen ernstzunehmenden gesundheitsrelevanten Aspekt dar, da viele Menschen auf die von den Pilzen abgegebenen Stoffe allergisch reagieren, was bis hin zu schweren chronischen Atemwegserkrankungen führen kann.

Im Bereich der Seefahrt stellt das Fouling der Schiffsrümpfe eine ökonomisch relevante Einflußgröße dar, da mit dem Bewuchs verbundenen erhöhten Strömungswiderstand der Schiffe ein deutlicher Mehrverbrauch an Kraftstoff verbunden ist. Bis heute begegnet man solchen Problemen allgemein mit der Einarbeitung giftiger Schwermetalle oder anderer niedermolekularer Biozide in Antifoulingbeschichtungen, um die beschriebenen Probleme abzumildern. Zu diesem Zweck nimmt man die schädlichen Nebenwirkungen solcher Beschichtungen in Kauf, was sich aber angesichts der gestiegenen ökologischen Sensibilität der Gesellschaft als zunehmend problematisch herausstellt.

So offenbart z. B. die US-PS 4 532 269 ein Terpolymer aus Butylmethacrylat, Tributylzinnmethacrylat und tert.-Butylaminoethylmethacrylat. Dieses Copolymer wird als antimikrobieller Schiffsanstrich verwendet, wobei das hydrophile tert.- Butylaminoethylmethacrylat die langsame Erosion des Polymers fördert und so das hochtoxische Tributylzinnmethacrylat als antimikrobiellen Wirkstoff freisetzt.

In diesen Anwendungen ist das mit Aminomethacrylaten hergestellte Copolymer nur Matrix oder Trägersubstanz für zugesetzte mikrobizide Wirkstoffe, die aus dem Trägerstoff diffundieren oder migrieren können. Polymere dieser Art verlieren mehr oder weniger schnell ihre Wirkung, wenn an der Oberfläche die notwendige"minimale inhibitorische Konzentration,,

(MIK) nicht mehr erreicht wird.

Aus der europäischen Patentanmeldung 0 862 858 ist weiterhin bekannt, daß Copolymere von tert.-Butylaminoethylmethacrylat, einem Methacrylsäureester mit sekundärer Aminofunktion, inhärent mikrobizide Eigenschaften besitzen. Um unerwünschten Anpassungsvorgängen der mikrobiellen Lebensformen, gerade auch in Anbetracht der aus der Antibiotikaforschung bekannten Resistenzentwicklungen von Keimen, wirksam entgegenzutreten, müssen auch zukünftig Systeme auf Basis neuartiger Zusammensetzungen und verbesserter Wirksamkeit entwickelt werden. Die antimikrobielle Wirksamkeit dieser polymeren Systeme ist bis zu einer bestimmten Konzentration zum Anteil und der Wirksamkeit der jeweiligen mikrobiziden Verbindungen (Polymerbausteine oder Monomere) proportional. Die Steigerung des mikrobiziden Effekts über diese bestimmte Konzentration oder Wirksamkeit ist nicht möglich.

Es sind den Erfindern keine Hinweise bekannt, wie die Effizienz bestehender mikrobizider Systeme ohne Zusatz von weiteren mikrobiziden niedermolekularen Verbindungen weiter gesteigert werden kann.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die mikrobizide Wirksamkeit, d. h. die Effizienz bestehender mikrobizider Systeme zu steigern.

Es wurde nun überraschend gefunden, daß durch Behandlung antimikrobiell wirksamer Polymere bzw. entsprechender Beschichtungen mit apolaren Lösungsmitteln Oberflächen erhalten werden können, die eine verbesserte mikrobizide Wirksamkeit im Vergleich zu den unbehandelten Systeme zeigen. Die so behandelten Oberflächen weisen eine antimikrobielle Wirksamkeit auf. die dauerhaft und gegen Umwelteinflüsse und physikalische Beanspruchungen widerstandsfähig ist. Diese Beschichtungen enthalten keine niedermolekularen Biozide, was eine Migration ökologisch problematischer Stoffe über den gesamten Nutzungszeitraum hinweg effektiv ausschließt.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Verbesserung der mikrobiziden Eigenschaften antimikrobieller Polymere, wobei die antimikrobiellen Polymere mit aprotischen Lösungsmitteln hergestellt, versetzt oder angequollen werden und das apolare

Lösungsmittel anschließend entfernt wird.

Bevorzugt werden zur Herstellung derartiger mikrobizider Polymere mindestens ein Stickstoff- und Phosphorfunktionalisiertes Monomer eingesetzt.

Geeignete Monomere sind : <BR> <BR> Methacrylsäure-2-tert.-butylaminoethylester, Methacrylsäure-2-diethylaminoethylester, Metha- crylsäure-2-diethylaminomethylester, Acrylsäure-2-tert.-butylaminoethylester, Acrylsäure-3- dimethylaminopropylester, Acrylsäure-2-diethylaminoethylester, Acrylsäure-2-dimethyl- aminoethylester, Dimethylaminopropylmethacrylamid, Diethylaminopropylmethacrylamid, Acrylsäure-3-dimethylaminopropylamid, 2-Methacryloyloxyethyltrimethyl-ammonium- methosulfat, Methacrylsäure-2-diethylaminoethylester, 2-Methacryloyloxyethyltrime- thylammoniumchlorid, 3-Methacryloylaminopropyltrimethylammonium-chlorid, 2-Meth- acryloyloxyethyltrimethylammoniumchlorid, 2-Acryloyloxyethyl-4-benzoyldimethyl- ammoniumbromid, 2-Methacryloyloxyethyl-4-benzoyldimethylammoniumbromid, Allyltri- phenylphosphoniumbromid, Allyltriphenylphosphoniumchlorid, 2-Acrylamido-2-methyl-1- propansulfonsäure, 2-Diethylaminoethylvinylether und/oder 3-Aminopropylvinylether.

Im erfindungsgemäßen Verfahren können als aprotisches Lösungsmittel alle aliphatischen Kohlenwasserstoffe eingesetzt werden. Besonders bewährt haben sich jedoch n-Hexan, Cyclohexan, n-Pentan, Isopentan, Neopentan, Heptan, Octan, Nonan, Cycloheptan, Cyclooctan, Cyclopentan und/oder Decan.

Die mit dem Verfahren der Erfindung in ihrer Wirkung verbesserten mikrobiziden Polymere werden bevorzugt aus mindestens einem der genannten Monomeren hergestellt, die Polymere können aber noch weitere aliphatisch ungesättigte Monomere wie z. B. Methacrylate, Styrol, Vinylchlorid, Vinylether und/oder Acrylate enthalten.

Entsprechende antimikrobielle Beschichtungen können durch Einarbeitung derartiger Polymere in eine Beschichtungsformulierung und anschließenden Auftrag auf eine Oberfläche erhalten werden. So können in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung die mikrobiziden

Polymere in einem aprotischen Lösungsmittel hergestellt oder aufgelöst werden und die so erhaltene Lösung auf eine Oberfläche eines Substrats aufgebracht werden. Nach Verdampfen des aprotischen Lösungsmittels wird eine mikrobizide Beschichtung erhalten, die verbesserte mikrobizide Eigenschaften im Vergleich zu nicht behandelten mikrobziden Polymeren aufweist.

Das erfindungsgemäße Verfahren gestaltet sich derart, daß die antimikrobiellen Polymere entweder schon im Verlauf des Herstellungsprozesses, z. B. durch eine Lösungspolymerisation in einem apolaren Lösemittel, oder durch nachträgliche Bearbeitung oder Aufarbeitung mit einem apolaren Lösemittel, in ihrer Struktur und Oberfläche so verändert werden, daß eine Verbesserung ihrer mikrobiziden Wirksamkeit erhalten wird. Um eine entsprechende Optimierung zu ermöglichen, muß das Polymere in dem entsprechenden apolaren Lösemittel löslich, zumindest jedoch durch dieses quellbar sein. Hier haben sich Behandlungszeiten von 2 Sekunden bis zu 10 Minuten, insbesondere 10 Sekunden bis zu 2 Minuten bewährt. Das apolare Lösemittel kann dem mikrobiziden Polymeren nach der Lösung bzw. Quellung durch Verdampfen oder Abwaschen entzogen werden, was sich auch im großtechnischem Maßstab z.

B. in einem Extruder oder durch einen Dünnschichtverdampfer realisieren läßt. Die im Sinne der Anwendung verbesserten Eigenschaften der mikrobiziden Polymere hat auch nach Fällung oder Abwaschen der in einem apolaren Lösemittel gelösten oder hergestellten Polymere Bestand.

Mit Hilfe des Verfahrens nach der Erfindung können antimikrobielle Beschichtungen verbessert werden, indem die Beschichtungen, ggf. ein vollständiges beschichtetes Substrat oder ein beschichteter Gegenstand nachträglich mit einem apolaren Lösemittel behandelt werden und das Lösungsmittel anschließend verdampft wird.

Die Entfernung des apolaren Lösungsmittels durch Abwaschen oder Ausfällen kann z. B. mit Wasser, Alkoholen oder Aceton und anschließender Vakuumtrocknung erfolgen.

Verwendung der modifizierten Polymersubstrate Weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung sind die Verwendung der erfindungsgemäß verbesserten antimikrobiellen Beschichtungen zur Herstellung von antimikrobiell wirksamen

Erzeugnissen und die so hergestellten Erzeugnisse als solche. Solche Erzeugnisse basieren vorzugsweise auf Polyamiden, Polyurethanen, Polyetherblockamiden, Polyesteramiden oder- imiden, PVC, Polyolefinen, Silikonen, Polysiloxanen, Polymethacrylat oder Polyterephthalaten, Metallen, Gläsern und Keramiken, die mit erfindungsgemäßen Polymeren beschichtete Oberflächen aufweisen.

Antimikrobiell wirksame Erzeugnisse dieser Art sind beispielsweise und insbesondere Maschinenteile für die Lebensmittelverarbeitung, Bauteile von Klimaanlagen, beschichtete Rohre, Halbzeuge, Bedachungen, Badezimmer-und Toilettenartikel, Küchenartikel, Komponenten von Sanitäreinrichtungen, Komponenten von Tierkäfigen-und behausungen, Spielwaren, Komponenten in Wassersystemen, Lebensmittelverpackungen, Bedienelemente (Touch Panel) von Geräten und Kontaktlinsen.

Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verbesserten Beschichtungen und Polymere können überall verwendet werden, wo es auf möglichst bakterienfreie, algen-und pilzfreie, d. h. mikrobizide Oberflächen oder Oberflächen mit Antihafteigenschaften ankommt.

Verwendungsbeispiele für diese Beschichtungen finden sich in den folgenden Bereichen : -Marine : Schiffsrümpfe, Hafenanlagen, Bojen, Bohrplattformen, Ballastwassertanks -Haus : Bedachungen, Keller, Wände, Fassaden, Gewächshäuser, Sonnenschutz, Gartenzäune, Holzschutz -Sanitär : Öffentliche Toiletten, Badezimmer, Duschvorhänge, Toilettenartikel, Schwimmbad, Sauna, Fugen, Dichtmassen -Lebensmittel : Maschinen, Küche, Küchenartikel, Schwämme, Spielwaren, Lebensmittelverpackungen, Milchverarbeitung, Trinkwassersysteme, Kosmetik -Maschinenteile : Klimaanlagen, Ionentauscher, Brauchwasser, Solaranlagen, Wärmetauscher, Bioreaktoren, Membranen -Medizintechnik : Kontaktlinsen, Windeln, Membranen, Implantate Gebrauchsgegenstände : Autositze, Kleidung (Strümpfe, Sportbekleidung), Krankenhauseinrichtungen, Türgriffe, Telefonhorer, Offentliche Verkehrsmittel, Tierkafige, Registrierkassen, Teppichboden, Tapeten

Außerdem sind Gegenstände der vorliegenden Erfindung die Verwendung der mit erfindungsgemäß optimierten Beschichtungen hergestellten Hygieneerzeugnisse oder medizintechnischen Artikel. Die obigen Ausführungen über bevorzugte Materialien gelten entsprechend. Solche Hygieneerzeugnisse sind beispielsweise Zahnbürsten, Toilettensitze, Kämme und Verpackungsmaterialien. Unter die Bezeichnung Hygieneartikel fallen auch andere Gegenstände, die u. U. mit vielen Menschen in Berührung kommen, wie Telefonhörer, Handläufe von Treppen, Tür-und Fenstergriffe sowie Haltegurte und-griffe in öffentlichen Verkehrsmitteln. Medizintechnische Artikel sind z. B. Katheter, Schläuche, Abdeckfolien oder auch chirurgische Bestecke.

Weiterhin finden die erfindungsgemäß verbesserten antimikrobiellen Polymere als Biofoulinginhibitor, insbesondere in Kühlkreisläufen, Verwendung. Zur Vermeidung von Schäden an Kühlkreisläufen durch Algen-oder Bakterienbefall müssen diese häufig gereinigt bzw. entsprechend überdimensioniert gebaut werden. Die Zugabe von mikrobiziden Substanzen wie Formalin ist bei offenen Kühlsystemen, wie sie bei Kraftwerken oder chemischen Anlagen üblich sind, nicht möglich.

Andere mikrobizide Substanzen sind oft stark korrosiv oder schaumbildend, was einen Einsatz in solchen Systemen verhindert.

Dagegen ist möglich, erfindungsgemäß verbesserte antimikrobielle Polymere in fein dispergierter Form in das Brauchwasser einzuspeisen. Die Bakterien werden an den antimikrobiellen Polymeren abgetötet und falls erforderlich, durch Abfiltrieren des dispergierten Polymeren aus dem System entfernt. Eine Ablagerung von Bakterien oder Algen an Anlagenteilen kann so wirksam verhindert werden.

Weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung sind daher Verfahren zur Entkeimung von Kühlwasserströmen, bei dem dem Kühlwasser antimikrobielle Polymere mit dem Verfahren des Hauptanspruchs verbesserten mikrobiziden Eigenschaften in dispergierter Form zugesetzt werden.

Die dispergierte Form der Polymeren kann im Herstellungsverfahren selbst z. B. durch

Emulsionspolymerisation, Fällungs-oder Suspensionspolymerisation oder nachträglich durch Vermahlen z. B. in einer Strahlmühle erhalten werden. Es ist möglich, bereits erfindungsgemäß verbesserte bzw. aktivierte Polymere zu vermahlen oder das Mahlgut bzw. die aus einer entsprechenden Polymerisation gewonnenen Partikel mit apolaren Lösungsmitteln zu behandeln.

Bevorzugt werden die so gewonnenen Partikel in einer Größenverteilung von 0,001 bis 3 mm (als Kugeldurchmesser) eingesetzt, so dass einerseits eine große Oberfläche zur Abtötung der Bakterien oder Algen zur Verfugung steht, andererseits da wo erforderlich, die Abtrennung vom Kühlwasser z. B. durch Filtrieren einfach möglich ist. Das Verfahren kann z. B. so ausgeübt werden, das kontinuierlich ein Teil (5-10 %) der eingesetzten Polymere aus dem System entfernt und durch eine entsprechende Menge an frischem Material ersetzt wird. Alternativ kann unter Kontrolle der Keimzahl des Wassers bei Bedarf weiteres antimikrobielles Polymer zugegeben werden. Als Einsatzmenge genügen-je nach Wasserqualität-0, 1-100 g antimikrobielles Polymer pro m3 Kühlwasser.

Zur weiteren Beschreibung der vorliegenden Erfindung werden die folgenden Beispiele gegeben, die die Erfindung weiter erläutern, nicht aber ihren Umfang begrenzen sollen, wie er in den Patentansprüchen dargelegt ist.

Beispiel 1 : 50 ml Dimethylaminopropylmethacrylamid (Fa. Aldrich) und 250 ml Ethanol werden in einem Dreihalskolben vorgelegt und unter Argonzustrom auf 65 °C erhitzt. Danach werden 0,6 g Azobisisobutyronitril gelöst in 20 ml Ethylmethylketon unter Rühren langsam zugetropft Das Gemisch wird auf 70 °C erhitzt und 72 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Reaktionsmischung in 1,5 1 VE-Wasser eingerührt, wobei das polymere Produkt ausfällt. Nach Abfiltrieren des Produktes wird der Filterrückstand mit 100 ml einer Mischung aus Ethanol/VE-Wasser im Verhältnis 1 : 1 gespült, um noch vorhandene Restmonomere zu entfernen. Im Anschluß wird das Produkt für 24 Stunden bei 50 °C im Vakuum getrocknet. 2 g des Produktes werden in 10 g Ethanol gelöst und mit einem 100 Mikrometer Rakel auf eine 0,5 cm dicke und 2 mal 2 cm große Aluminiumplatte aufgetragen.

Die Platte wird im Anschluß bei 50 °C für 24 Stunden getrocknet.

Beispiel la : Die Aluminiumplatte aus Beispiel 1 wird mit ihrer beschichteten Seite nach oben auf den Boden eines Becherglases gelegt, das 20 ml einer Testkeimsuspension von Pseudomonas aeruginosa enthält und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 4 Stunden wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt. Nach Ablauf dieser Zeit hat die Keimzahl von 107 auf 105 Keime pro ml abgenommen.

Beispiel lb : Die Aluminiumplatte aus Beispiel 1 wird mit 0,5 ml Cyclohexan beprüht und im Anschluß bei 50 °C zwei Stunden in einem Trockenschrank getrocknet. Darauf wird sie mit ihrer beschichteten Seite nach oben auf den Boden eines Becherglases gelegt, das 20 ml einer Testkeimsuspension von Pseudomonas aeruginosa enthält und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 4 Stunden wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt. Nach Ablauf dieser Zeit sind keine Keime von Pseudomonas aeruginosa mehr nachweisbar.

Beispiel 2 : 50 ml Diethylaminopropylmethacrylamid (Fa. Aldrich) und 250 ml Ethanol werden in einem Dreihalskolben vorgelegt und unter Argonzustrom auf 65 °C erhitzt. Danach werden 0,6 g Azobisisobutyronitril gelöst in 20 ml Ethylmethylketon unter Rühren langsam zugetropft. Das Gemisch wird auf 70 °C erhitzt und 72 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Reaktionsmischung in 1,5 1 VE-Wasser eingerührt, wobei das polymere Produkt ausfällt. Nach Abfiltrieren des Produktes wird der Filterrückstand mit 100 ml einer Mischung aus Ethanol/VE-Wasser im Verhältnis 1 : 1 gespült, um noch vorhandene Restmonomere zu entfernen. Im Anschluß wird das Produkt für 24 Stunden bei 50 °C im Vakuum getrocknet. 2 g des Produktes werden in 10 g Ethanol gelöst und mit einem 100 Mikrometer Rakel auf eine 0,5 cm dicke und 2 mal 2 cm große Aluminiumplatte aufgetragen.

Die Platte wird im Anschluß bei 50'C for 24 Stunden getrocknet.

Beispiel 2a :

Die Aluminiumplatte aus Beispiel 2 wird mit ihrer beschichteten Seite nach oben auf den Boden eines Becherglases gelegt, das 20 ml einer Testkeimsuspension von Pseudomonas aeruginosa enthält und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 4 Stunden wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt. Nach Ablauf dieser Zeit hat die Keimzahl von 107 auf 105 Keime pro ml abgenommen.

Beispiel 2b : Die Aluminiumplatte aus Beispiel 2 wird mit 0,5 ml Cyclohexan beprüht und im Anschluß bei 50 °C zwei Stunden in einem Trockenschrank getrocknet. Darauf wird sie mit ihrer beschichteten Seite nach oben auf den Boden eines Becherglases gelegt, das 20 ml einer Testkeimsuspension von Pseudomonas aeruginosa enthält und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 4 Stunden wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt. Nach Ablauf dieser Zeit sind keine Keime von Pseudomonas aeruginosa mehr nachweisbar.

Beispiel 3 : 50 ml tert.-Butylaminoethylmethacrylat (Fa. Aldrich) und 250 ml Ethanol werden in einem Dreihalskolben vorgelegt und unter Argonzustrom auf 65 °C erhitzt. Danach werden 0,6 g Azobisisobutyronitril gelöst in 20 ml Ethylmethylketon unter Rühren langsam zugetropft. Das Gemisch wird auf 70 °C erhitzt und 72 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Reaktionsmischung in 1,5 1 VE-Wasser eingerührt, wobei das polymere Produkt ausfällt. Nach Abfiltrieren des Produktes wird der Filterrückstand mit 100 ml einer Mischung aus Ethanol/VE-Wasser im Verhältnis 1 : 1 gespült, um noch vorhandene Restmonomere zu entfernen. Im Anschluß wird das Produkt für 24 Stunden bei 50 °C im Vakuum getrocknet.

Beispiel 3 a : 0,05 g des Produktes aus Beispiel 3 werden in 20 ml einer Testkeimsuspension von Pseudomonas aeruginosa eingelegt und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 60 Minuten

wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt.

Nach Ablauf dieser Zeit ist die Keimzahl von 107 auf 105 abgefallen.

Beispiel 3b : 2 g des Produktes aus Beispiel 3 werden in 5 ml Cyclohexan gelöst. Anschließend wird das Lösemittel verdampft. 0,05 g dieses Produktes werden in 20 ml einer Testkeimsuspension von Pseudomonas aeruginosa eingelegt und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 60 Minuten wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt.

Nach Ablauf dieser Zeit ist die Keimzahl von 107 auf 102 abgefallen.

Beispiel 3c : 2 g des Produktes aus Beispiel 3 werden in 5 ml n-Hexan gelöst. Anschließend wird das Lösemittel verdampft. 0,05 g dieses Produktes werden in 20 ml einer Testkeimsuspension von Pseudomonas aeruginosa eingelegt und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 60 Minuten wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt.

Nach Ablauf dieser Zeit ist die Keimzahl von 107 auf 102 abgefallen.

Beispiel 3d : 2 g des Produktes aus Beispiel 3 werden in 10 g Ethanol gelöst und mit einem 100 Mikrometer Rakel auf eine 0,5 cm dicke und 2 mal 2 cm große Aluminiumplatte aufgetragen. Die Platte wird im Anschluß bei 50 °C für 24 Stunden getrocknet.

Diese Aluminiumplatte wird mit ihrer beschichteten Seite nach oben auf den Boden eines Becherglases gelegt, das 20 ml einer Testkeimsuspension von Staphylococcus aureus enthält und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 4 Stunden wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt. Nach Ablauf dieser Zeit hat die Keimzahl von 107 auf 104 Keime pro ml abgenommen.

Beispiel 3e : 2 g des Produktes aus Beispiel 3 werden in 10 g Ethanol gelöst und mit einem 100 Mikrometer Rakel auf eine 0,5 cm dicke und 2 mal 2 cm große Aluminiumplatte aufgetragen. Die Platte wird im Anschluß bei 50 °C für 24 Stunden getrocknet.

Diese Aluminiumplatte wird mit 0,5 ml Cyclohexan beprüht und im Anschluß bei 50 °C 2 Stunden in einem Trockenschrank getrocknet. Darauf wird sie mit ihrer beschichteten Seite nach oben auf den Boden eines Becherglases gelegt, das 20 ml einer Testkeimsuspension von Pseudomonas aeruginosa enthält und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 4 Stunden wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt. Nach Ablauf dieser Zeit sind keine Keime von Pseudomonas aeruginosa mehr nachweisbar.

Beispiel 3 : 2 g des Produktes aus Beispiel 3 werden in 10 g Ethanol gelöst und mit einem 100 Mikrometer Rakel auf eine 0,5 cm dicke und 2 mal 2 cm große Aluminiumplatte aufgetragen. Die Platte wird im Anschluß bei 50 °C für 24 Stunden getrocknet.

Diese Aluminiumplatte wird mit 0,5 ml n-Hexan beprüht und im Anschluß bei 50 °C 2 Stunden in einem Trockenschrank getrocknet. Darauf wird sie mit ihrer beschichteten Seite nach oben auf den Boden eines Becherglases gelegt, das 20 ml einer Testkeimsuspension von Pseudo- monas aeruginosa enthält und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 4 Stunden wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt. Nach Ablauf dieser Zeit sind keine Keime von Pseudomonas aeruginosa mehr nachweisbar.

Beispiel 4 : 50 ml tert.-Butylaminoethylmethacrylat (Fa. Aldrich) und 250 ml Cyclohexan werden in einem Dreihalskolben vorgelegt und unter Argonzustrom auf 65 °C erhitzt. Danach werden 0,6 g Azobisisobutyronitril gelöst in 20 ml Ethylmethylketon unter Rühren langsam zugetropft. Das Gemisch wird auf 65 °C erhitzt und 72 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Reaktionsmischung in 1,5 1 VE-Wasser eingerührt, wobei das polymere Produkt ausfällt. Nach Abfiltrieren des Produktes wird der Filterrückstand mit 100 ml VE- Wasser gespült, um noch vorhandene Restmonomere zu entfernen. Im Anschluß wird das Produkt für 24 Stunden bei 50 °C im Vakuum getrocknet.

Beispiel 4a :

0,05 g des Produktes aus Beispiel 4 werden in 20 ml einer Testkeimsuspension von Pseudo- monas aeruginosa eingelegt und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 60 Minuten wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt. Nach Ablauf dieser Zeit ist die Keimzahl von 107 auf 102 abgefallen.

Beispiel 5 : 50 ml tert.-Butylaminoethylmethacrylat (Fa. Aldrich) und 250 ml n-Hexan werden in einem Dreihalskolben vorgelegt und unter Argonzustrom auf 60 °C erhitzt. Danach werden 0,6 g Azobisisobutyronitril gelöst in 20 ml Ethylmethylketon unter Rühren langsam zugetropft. Das Gemisch wird auf 65 °C erhitzt und 72 Stunden bei dieser Temperatur gerührt. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Reaktionsmischung in 1,5 1 VE-Wasser eingerührt, wobei das polymere Produkt ausfällt. Nach Abfiltrieren des Produktes wird der Filterrückstand mit 100 ml VE- Wasser gespült, um noch vorhandene Restmonomere zu entfernen. Im Anschluß wird das Produkt für 24 Stunden bei 50 °C im Vakuum getrocknet.

Beispiel 5a : 0,05 g des Produktes aus Beispiel 5 werden in 20 ml einer Testkeimsuspension von Pseudo- monas aeruginosa eingelegt und geschüttelt. Nach einer Kontaktzeit von 60 Minuten wird 1 ml der Testkeimsuspension entnommen, und die Keimzahl im Versuchsansatz bestimmt. Nach Ablauf dieser Zeit ist die Keimzahl von 107 auf 102 abgefallen.