Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR DETECTING A CONTACT RESISTANCE OF A TOUCH-SAFE INTERFACE, AND INTERFACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/189130
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for detecting a contact resistance (106) of a touch-safe interface (100) between a first high-voltage component (102) and a second high-voltage component (104), the interface (100) being protected in a touch-safe manner by an insulation (116). A first measuring probe (112) is introduced into a first touch-safe measuring window (114) of the insulation (116) provided on a first face of the interface (100) and is placed onto a first conductor (108) of the first high-voltage component (102). A second measuring probe (118) is introduced into a second touch-safe measuring window (120) provided on a second face of the interface (100) and is placed onto a second conductor (110) of the second high-voltage component (104). An electrical signal (124) is passed through the interface (100) via the first measuring probe (112) and the second measuring probe (118), and between the first measuring probe (112) and the second measuring probe (114) a resulting electrical variable (126) is measured at the interface (100), the contact resistance (106) being determined using the signal (124) and the electrical variable (126).

Inventors:
GRUBER CHRISTIAN (DE)
EMSLANDER STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/054255
Publication Date:
September 15, 2022
Filing Date:
February 21, 2022
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
DRAEXLMAIER LISA GMBH (DE)
International Classes:
G01R27/02; G01R27/16; G01R27/20; G01R31/66
Foreign References:
CN204203356U2015-03-11
DE102015221725A12017-05-11
US20020153901A12002-10-24
Other References:
DREIER JÜRGEN: "Determination of resistances Quality of electrical connections in power distribution", 31 July 2019 (2019-07-31), pages 1 - 4, XP055920497, Retrieved from the Internet [retrieved on 20220512]
Download PDF:
Claims:
ANSPRÜCHE

1. Verfahren zum Erfassen eines Übergangswiderstands (106) einer berührsicheren Schnittstelle (100) zwischen einer ersten Hochvoltkomponente (102) und einer zweiten Hochvoltkomponente (104), wobei die Schnittstelle (100) durch eine Isolierung (116) berührsicher geschützt ist, wobei ein erster Messfühler (112) in ein an einer ersten Seite der Schnittstelle (100) angeordnetes erstes berührsicheres Messfenster (114) der Isolierung (116) eingeführt wird und auf einen ersten Leiter (108) der ersten Hochvoltkomponente (102) aufgesetzt wird, wobei ein zweiter Messfühler (118) in ein an einer zweiten Seite der Schnittstelle (100) angeordnetes zweites berührsicheres Messfenster (120) eingeführt wird und auf einen zweiten Leiter (110) der zweiten Hochvoltkomponente (104) aufgesetzt wird, wobei über den ersten Messfühler (112) und den zweiten Messfühler (118) ein elektrisches Signal (124) durch die Schnittstelle (100) geleitet wird und zwischen dem ersten Messfühler (112) und dem zweiten Messfühler (114) eine resultierende elektrische Größe (126) an der Schnittstelle (100) gemessen wird, wobei der Übergangswiderstand (106) unter Verwendung des Signals (124) und der elektrischen Größe (126) bestimmt wird.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1, bei dem das elektrische Signal (124) zwischen einer ersten Messspitze (130) des ersten Messfühlers (112) und einer ersten Messspitze (130) des zweiten Messfühlers (118) angelegt wird, und die elektrische Größe (126) zwischen einer zweiten Messspitze (132) des ersten Messfühlers (112) und einer zweiten Messspitze (132) des zweiten Messfühlers (118) gemessen wird.

3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der erste Leiter (108) den zweiten Leiter (110) im Bereich der Schnittstelle (100) überlappt, wobei der zweite Messfühler (118) neben einer Kante des ersten Leiters (108) auf den zweiten Leiter (110) aufgesetzt wird.

4. Verfahren gemäß Anspruch 3, bei dem der zweite Messfühler (118) innerhalb einer Aussparung (136) des ersten Leiters (108) auf den zweiten Leiter (110) aufgesetzt wird.

5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Messfühler (112, 118) in einem definierten Abstand zueinander auf die Leiter (108, 110) aufgesetzt werden.

6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Isolierung

(116) mit dem ersten Leiter (108) verbunden ist, wobei der zweite Messfühler (118) in das durch die Isolierung (116) ausgebildete zweite Messfenster (120) eingeführt wird.

7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem die Isolierung (116) mit dem ersten Leiter (108) verbunden ist, wobei der zweite Messfühler (118) in das zwischen der Isolierung (116) und einer Isolierung des zweiten Leiters (110) angeordnete zweite Messfenster (120) eingeführt wird.

8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der erste Messfühler (112) auf eine Stromschiene (102) aufgesetzt wird, wobei der zweite Messfühler (118) auf ein Modulterminal (104) einer Hochvoltbatterie aufgesetzt wird.

9. Schnittstelle (100) zwischen einer ersten Hochvoltkomponente (102) und einer zweiten Hochvoltkomponente (104), wobei die Schnittstelle (100) durch eine Isolierung (116) berührsicher geschützt ist, wobei an einer ersten Seite der Schnittstelle (100) ein erstes berührsicheres Messfenster (114) zum Einführen eines ersten Messfühlers (112) und zum Aufsetzen des ersten Messfühlers (112) auf einen ersten Leiter (108) der ersten Hochvoltkomponente (102) in der Isolierung (116) angeordnet ist und an einer zweiten Seite der Schnittstelle (100) ein zweites berührsicheres Messfenster (120) zum Einführen eines zweiten Messfühlers (118) und zum Aufsetzen des zweiten Messfühlers (118) auf einen zweiten Leiter (110) der zweiten Hochvoltkomponente (104) angeordnet ist.

10. Schnittstelle (100) gemäß Anspruch 9, bei der der erste Leiter (108) den zweiten Leiter (110) im Bereich der Schnittstelle (100) überlappt, wobei der erste Leiter (108) eine an dem zweiten Messfenster (120) ausgerichtete Aussparung (136) zum Aufsetzen des zweiten Messfühlers (118) auf den zweiten Leiter (110) innerhalb der Schnittstelle (100) aufweist.

Description:
VERFAHREN ZUM ERFASSEN EINES UBERGANGSWIDERSTANDS EINER BERÜHRSICHEREN SCHNITTSTELLE UND SCHNITTSTELLE

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erfassen eines Übergangswiderstands einer berührsicheren Schnittstelle zwischen einer ersten Hochvoltkomponente und einer zweiten Hochvoltkomponente sowie eine entsprechende Schnittstelle.

Stand der Technik

Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden hauptsächlich in Verbindung mit Hochvoltkomponenten von Fahrzeugen beschrieben. Die Erfindung kann aber für jede Anwendung genutzt werden, in der ein Übergangswiderstand einer schlecht zugänglichen Schnittstelle gemessen werden soll.

Hochvoltkomponenten eines Fahrzeugs sind durch eine Isolierung berührsicher geschützt. Die Isolierung verhindert eine Berührung der Hochvoltkomponenten durch Montagepersonal und Werkstattpersonal. Dazu wird die Isolierung unter Verwendung eines genormten Prüffingers geprüft. Der Prüffinger darf an keinem Ort näher als einen Mindestabstand an stromführende Teile kommen.

Beschreibung der Erfindung

Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Einsatz konstruktiv möglichst einfacher Mittel ein verbessertes Verfahren zum Erfassen eines Übergangswiderstands einer berührsicheren Schnittstelle zwischen einer ersten Hochvoltkomponente und einer zweiten Hochvoltkomponente sowie eine verbesserte Schnittstelle bereitzustellen.

Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren angegeben.

Hochvoltkomponenten eines Hochvoltsystems eines Fahrzeugs können ohne stoffschlüssige Verbindung miteinander verbunden sein. Die Hochvoltkomponenten können also kraftschlüssig und/oder formschlüssig miteinander verbunden sein. Die Hochvoltkomponenten können dabei beispielsweise verschraubt, gesteckt, geklemmt oder vernietet sein.

Die Hochvoltkomponenten weisen stromführende Teile aus einem Metallmaterial auf. Insbesondere können Hochvoltkomponenten stromführende Teile aus einer Kupferlegierung oder Aluminiumlegierung aufweisen. Das Metallmaterial kann beispielsweise durch Luftkontakt eine chemisch veränderte oberflächliche Schicht aufweisen. Beispielsweise kann das Metall material eine Oxidschicht aufweisen. Die Schicht kann einen größeren elektrischen Widerstand aufweisen als das Metallmaterial selbst.

Wenn zwei Hochvoltkomponenten miteinander verbunden sind, können im schlimmsten Fall zwei Oberflächenschichten mit erhöhtem elektrischem Widerstand aneinander anliegen und so einen Übergangswiderstand zwischen den Hochvoltkomponenten maßgeblich beeinflussen.

Die Hochvoltkomponenten können von allen Seiten durch eine elektrisch isolierende Isolierung umgeben sein. Die Isolierung kann insbesondere aus einem nichtleitenden Plastikmaterial bestehen. Die Isolierung kann so ausgeführt sein, dass jederzeit und überall ein notwendiger Abstand des Prüffingers von den stromführenden Teilen gewährleistet ist.

Durch den hier vorgestellten Ansatz kann der Übergangswiderstand trotz Isolierung direkt an der Schnittstelle gemessen werden.

Es wird ein Verfahren zum Erfassen eines Übergangswiderstands einer berührsicheren Schnittstelle zwischen einer ersten Hochvoltkomponente und einer zweiten Hochvoltkomponente vorgestellt, wobei die Schnittstelle durch eine Isolierung berührsicher geschützt ist, wobei ein erster Messfühler in ein an einer ersten Seite der Schnittstelle angeordnetes erstes berührsicheres Messfenster der Isolierung eingeführt wird und auf einen ersten Leiter der ersten Hochvoltkomponente aufgesetzt wird, wobei ein zweiter Messfühler in ein an einer zweiten Seite der Schnittstelle angeordnetes zweites berührsicheres Messfenster eingeführt wird und auf einen zweiten Leiter der zweite Hochvoltkomponente aufgesetzt wird, wobei über den ersten Messfühler und den zweiten Messfühler ein elektrisches Signal durch die Schnittstelle geleitet wird und zwischen dem ersten Messfühler und dem zweiten Messfühler eine resultierende elektrische Größe an der Schnittstelle gemessen wird, wobei der Übergangswiderstand unter Verwendung des Signals und der elektrischen Größe bestimmt wird.

Weiterhin wird eine Schnittstelle zwischen einer ersten Hochvoltkomponente und einer zweiten Hochvoltkomponente vorgestellt, wobei die Schnittstelle durch eine Isolierung berührsicher geschützt ist, wobei an einer ersten Seite der Schnittstelle ein erstes berührsicheres Messfenster zum Einführen eines ersten Messfühlers und zum Aufsetzen des ersten Messfühlers auf einen ersten Leiter der ersten Hochvoltkomponente in der Isolierung angeordnet ist und an einer zweiten Seite der Schnittstelle ein zweites berührsicheres Messfenster zum Einführen eines zweiten Messfühlers und zum Aufsetzen des zweiten Messfühlers auf einen zweiten Leiter der zweiten Hochvoltkomponente angeordnet ist.

Die berührsicheren Messfenster ermöglichen eine zerstörungsfreie Kontaktierung des ersten Leiters bzw. des zweiten Leiters, d.h. der Messstellen, um den Übergangswiderstands der Schnittstelle zu messen. Bisher war hierfür, insbesondere im Hochvoltbereich, ein Beschädigen der Isolierung notwendig.

Insbesondere wird der erste Messfühler auf eine Stromschiene aufgesetzt. Der zweite Messfühler wird auf ein Modulterminal einer Hochvoltbatterie aufgesetzt.

Unter einem Übergangswiderstand kann ein elektrischer Widerstand, insbesondere ein ohmscher Widerstand zwischen zwei Leitern, also im Betrieb stromführenden Teilen verstanden werden. An einer Schnittstelle können sich Oberflächen der Leiter berühren. Die Oberflächen können mit einer Anpresskraft gegeneinandergepresst werden. Die Leiter sind Bestandteile der Hochvoltkomponenten. Die Hochvoltkomponenten können beispielsweise Stromschienen, Terminals, Sicherungen, oder Schalter sein. Insbesondere kann die erste Hochvoltkomponente eine Stromschiene sein. Die zweite Hochvoltkomponente kann ein Modulterminal sein. Zumindest die erste Hochvoltkomponente kann eine zugehörige Isolierung aufweisen. Die Isolierung kann fest mit dem Leiter verbunden sein. Die Isolierung kann als berührsicher bezeichnet werden, wenn ein standardisierter Prüffinger mindestens in einem festgelegten Abstand zu allen Leitern gehalten wird. Die Isolierung kann eine Materialstärke aufweisen, die für eine KFZ-Hochvoltspannung von mehreren hundert Volt ausgelegt ist. Die Isolierung kann auch der KFZ-Hochvoltspannung und den erforderlichen Prüfspannungen entsprechende Luft- und Kriechstrecken sicherstellen.

Ein Messfenster kann ein Durchbruch durch die Isolierung sein. Die Messfenster können Abmessungen aufweisen, die das Eindringen des Prüffingers unmöglich machen. Eine kleinste Abmessung der Messfenster kann insbesondere kleiner als eine kleinste Abmessung des Prüffingers sein. Die Messfenster können beispielsweise runde Löcher in der Isolierung sein.

Die Messfühler können mit einem Messgerät verbunden sein. Die Messfühler können an einem Roboterarm befestigt sein. Die Messfühler können geradlinig in die Messfenster eingeführt werden. Die Messfenster können passend zu den Messfühlern dimensioniert sein. Die Messfenster können um eine Toleranz größer als die Messfühler sein. Die Messfühler können federgelagert sein. Die Messfühler können beim Aufsetzen auf die Leiter einfedern und so mit einer definierten Kraft gegen die Leiter gepresst werden.

Die Schnittstelle kann zwischen den aufgesetzten Messfühlern liegen. Insbesondere kann die Schnittstelle mittig zwischen den Messfühlern liegen. Ein elektrisches Signal kann ein elektrischer Stromfluss sein. Dann kann die elektrische Größe eine elektrische Spannung beziehungsweise ein Spannungsabfall sein. Der Übergangswiderstand kann unter Verwendung eines Zusammenhangs aus Stromfluss und Spannung bestimmt werden.

Das elektrische Signal kann zwischen einer ersten Messspitze des ersten Messfühlers und einer ersten Messspitze des zweiten Messfühlers angelegt werden. Die elektrische Größe kann zwischen einer zweiten Messspitze des ersten Messfühlers und einer zweiten Messspitze des zweiten Messfühlers gemessen werden. Die Messfühler können je zwei Messspitzen aufweisen. Der Übergangswiderstand kann unter Verwendung einer Vierpunktmessung bestimmt werden. Durch die unterschiedlichen Messspitzen können sich unbekannte Widerstände zwischen den Messspitzen und den Leitern gegenseitig kompensieren und der Übergangswiderstand mit einer hohen Genauigkeit bestimmt werden.

Der erste Leiter kann den zweiten Leiter im Bereich der Schnittstelle überlappen. Der zweite Messfühler kann neben einer Kante des ersten Leiters auf den zweiten Leiter aufgesetzt werden. Durch die Überlappung kann der zweite Leiter tiefer liegen als der erste Leiter. Der zweite Messfühler kann deshalb weiter in das zweite Messfenster eingeführt werden als der erste Messfühler. Der zweite Messfühler kann beabstandet zu der Kante des ersten Leiters auf den zweiten Leiter aufgesetzt werden. Der erste Messfühler kann dabei auf eine von der Schnittstelle abgewandte Seite des ersten Leiters aufgesetzt werden.

Der erste Leiter kann den zweiten Leiter im Bereich der Schnittstelle überlappen. Der erste Leiter kann eine an dem zweiten Messfenster ausgerichtete Aussparung zum Aufsetzen des zweiten Messfühlers auf den zweiten Leiter innerhalb der Schnittstelle aufweisen. Der zweite Messfühler kann innerhalb der Aussparung des ersten Leiters auf den zweiten Leiter aufgesetzt werden. Durch die Aussparung kann der zweite Messfühler quasi innerhalb der Schnittstelle auf den zweiten Leiter aufgesetzt werden. Zum Ausgleich kann der erste Messfühler um die gleiche Strecke innerhalb des Bereichs der Schnittstelle auf den ersten Leiter aufgesetzt werden.

Die Messfühler können in einem definierten Abstand zueinander auf die Leiter aufgesetzt werden. Die Messfühler können insbesondere auf einer Linie der kürzesten Ausdehnung der Schnittstelle aufgesetzt werden. Die Messfühler könne innerhalb eines Bereichs der Schnittstelle aufgesetzt werden. Durch einen definierten Abstand zueinander kann eine hohe Widerholgenauigkeit der Messung erreicht werden. Der Abstand kann durch Positionen der Messfenster vorgegeben sein.

Die Isolierung kann mit dem ersten Leiter verbunden sein. Der zweite Messfühler kann in das durch die Isolierung ausgebildete zweite Messfenster eingeführt werden. Beide Messfenster können innerhalb der gleichen Isolierung angeordnet sein. Die Isolierung kann die Schnittstelle vollständig abdecken.

Alternativ kann der zweite Messfühler in das zwischen der Isolierung des ersten Leiters und einer Isolierung des zweiten Leiters angeordnete zweite Messfenster eingeführt werden. Der zweite Leiter kann eine eigene Isolierung aufweisen. Das zweite Messfenster kann durch einen Spalt zwischen den Isolierungen ausgebildet sein. Der Spalt kann schmal genug sein, dass er berührsicher ist.

Kurze Figurenbeschreibung

Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch eine Schnittstelle zwischen zwei Hochvoltkomponenten mit einer Messung gemäß einem Ausführungsbeispiel; und

Fig. 2 eine Darstellung einer Vierpunktmessung gemäß einem Ausführungsbeispiel.

Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen und dienen nur der Erläuterung der Erfindung. Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Detaillierte Beschreibung

Fig. 1 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine Schnittstelle 100 zwischen zwei Hochvoltkomponenten 102, 104 mit einer Messung eines Übergangswiderstands 106 der Schnittstelle 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel. An der Schnittstelle 100 sind ein erster Leiter 108 der ersten Hochvoltkomponente 102 und ein zweiter Leiter 110 der zweiten Hochvoltkomponente 104 miteinander verschraubt und damit elektrisch leitend verbunden. Für die Messung wird ein erster Messfühler 112 durch ein erstes Messfenster 114 einer Isolierung 116 der ersten Hochvoltkomponente 102 eingeführt und auf den ersten Leiter 108 aufgesetzt. Ein zweite Messfühler 118 wird durch ein zweites Messfenster 120 der Isolierung 116 eingeführt und auf den zweiten Leiter 110 aufgesetzt. Die Messfenster 114, 120 sind über gegenüberliegenden Seiten der Schnittstelle 100 angeordnet. Die Schnittstelle 100 ist so im Wesentlichen zwischen den Messfühlern 112, 118 angeordnet. Die Messfühler 112, 118 sind mit einem Messgerät 122 verbunden. Das Messgerät 122 leitet ein elektrisches Signal 124 durch die Schnittstelle 100. In Abhängigkeit von dem Übergangswiderstand 106 der Schnittstelle 100 misst das Messgerät 122 eine elektrische Größe 126 zwischen den Messfühlern 112, 118. Unter Verwendung des Signals 124 und der elektrischen Größe 126 bestimmt das Messgerät 122 den Übergangswiderstand 106 und gibt einen Übergangswiderstandswert 128 aus.

In einem Ausführungsbeispiel weisen die Messfühler 112, 118 je eine erste Messspitze 130 und eine zweite Messspitze 132 auf. Das Messgerät 122 legt das elektrische Signal 124 zwischen den ersten Messspitzen 130 an und misst die elektrisch Größe 126 zwischen den zweiten Messspitzen 132. Dadurch werden die Undefinierten Widerstände zwischen dem Messgerät 122 und der Schnittstelle 100 kompensiert.

In einem Ausführungsbeispiel ist die erste Hochvoltkomponente 102 eine Stromschiene 102 und die zweite Hochvoltkomponente 104 ist ein Modulterminal 104 eines Batteriemoduls. Die Isolierung 116 ist Teil der Stromschiene 102.

In einem Ausführungsbeispiel überlappen sich die zwei Leiter 108, 110 an der Schnittstelle 100. Dabei wird der erste Leiter 108 durch zwei Schrauben 134 gegen den zweiten Leiter 110 gepresst. Die Schrauben 134 sind auf einer quer zu den Leitern 108, 110, mittig durch die Schnittstelle 100 verlaufenden Linie angeordnet. Durch die Überlappung bilden die Leiter 108, 110 an der Schnittstelle 100 eine Stufe aus. Der zweite Messfühler 118 wird neben einer Stirnseite des ersten Leiters 108 auf den zweiten Leiter 110 aufgesetzt. Der zweite Messfühler 118 eilt dem ersten Messfühler 112 also um eine Materialstärke des ersten Leiters 108 voraus und taucht somit tiefer in die Isolierung 116 ein als der erste Messfühler 112. Der erste Messfühler 112 wird auf einer von der Schnittstelle 100 abgewandten Rückseite des ersten Leiters 108 aufgesetzt.

In einem Ausführungsbeispiel liegt die Isolierung 116 an einer Stirnseite des ersten Leiters 108 an. Daher weist der erste Leiter 108 eine Aussparung 136 für die Messung des Übergangswiderstands 106 auf. Der zweite Messfühler 118 wird innerhalb der Aussparung 136 auf den zweiten Leiter 110 aufgesetzt. Dabei setzt der zweite Messfühler 118 quasi innerhalb der Schnittstelle 100 auf. Zum Ausgleich wird auch der erste Messfühler 112 innerhalb der Schnittstelle 100 auf die Rückseite des ersten Leiters 108 aufgesetzt.

Fig. 2 zeigt eine Darstellung einer Vierpunktmessung gemäß einem Ausführungsbeispiel. Die Vierpunktmessung wird unter Verwendung von Messfühlern 112, 118 mit je zwei Messspitzen 130, 132 ausgeführt. Die vier Messspitzen 130, 132 entsprechen den vier Punkten der Vierpunktmessung. Das Messgerät 122 ist über vier Adern mit den Messspitzen 130, 132 verbunden. Ein Signalerzeuger 200 des Messgeräts 122 ist mit den ersten Messspitzen 130 verbunden und sendet das elektrische Signal 124 durch die Schnittstelle 100. Ein Messwertaufnehmer 202 des Messgeräts 122 ist mit den zweiten Messspitzen 132 verbunden und erfasst die resultierende elektrische Größe 126. Eine Verarbeitungseinrichtung 204 des Messgeräts 122 bestimmt unter Verwendung des elektrischen Signals 124 und der elektrischen Größe 126 den Übergangswiderstand 106 der Schnittstelle 100.

Da die Messspitzen 130, 132 nicht unmittelbar an der Schnittstelle 100 auf die Leiter aufgesetzt werden können, existieren unbekannte Leitungswiderstände 206 zwischen den Messspitzen 130, 132 und der Schnittstelle 100. Durch die Messung über vier Punkte heben sich diese Leitungswiderstände 206 gegenseitig auf.

In einem Ausführungsbeispiel wird als das elektrische Signal 124 ein elektrischer Stromfluss durch die Schnittstelle 100 eingeprägt. Das Messgerät 122 erfasst einen Spannungsabfall 208 über die Schnittstelle 100. Die Verarbeitungseinrichtung 202 bestimmt den Übergangswiderstand 106 unter Verwendung einer Stromstärke 210 des elektrischen Stromflusses und des Spannungsabfalls 208. Die Verarbeitungseinrichtung 204 bildet den Übergangswiderstand 106 in dem Übergangswiderstandswert 128 ab.

Da es sich bei der vorhergehend detailliert beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren um Ausführungsbeispiele handelt, können sie in üblicher weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind die mechanischen Anordnungen und die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander lediglich beispielhaft gewählt.

BEZUGSZEICHENLISTE

100 Schnittstelle

102 erste Hochvoltkomponente, Stromschiene

104 zweite Hochvoltkomponente, Modulterminal

106 Übergangswiderstand

108 erster Leiter

110 zweiter Leiter

112 erster Messfühler

114 erstes Messfenster

116 Isolierung

118 zweiter Messfühler

120 zweites Messfenster

122 Messgerät

124 elektrisches Signal

126 elektrische Größe

128 Übergangswiderstandswert

130 erste Messspitze

132 zweite Messspitze

134 Schraube

136 Aussparung

200 Signalerzeuger

202 Messwertaufnehmer

204 Verarbeitungseinrichtung 206 Leitungswiderstand

208 Spannungsabfall

210 Stromstärke