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Title:
METHOD FOR PRODUCING A CABLE HARNESS AND DEVICE FOR APPLYING A COATING TO A BRANCHED WIRE BUNDLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/143985
Kind Code:
A1
Abstract:
In the method for producing a cable harness (24), a branched wire bundle (4) is laid using guide elements (5) and then dipped in a dip tank (18) containing a viscous material (M) to form a coating (22). The viscous material (M) is a silicone with a viscosity in the region of 500 mPas to 4000 mPas. With a particular configuration of laying aids (5, 12, 14), it is ensured that the wire bundle (4) is clamped on the assembly board (2) and the coating (22) is formed in the desired manner.

Inventors:
SCHUBERT DIRK (DE)
HEISLER PAUL (DE)
FRANKE JÖRG (DE)
ZIEGMANN ANDREAS (DE)
SÜSS-WOLF ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/DE2021/100049
Publication Date:
July 22, 2021
Filing Date:
January 15, 2021
Export Citation:
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Assignee:
UNIV FRIEDRICH ALEXANDER ER (DE)
International Classes:
H01B13/012; H01B13/16
Foreign References:
DE3601116C21989-11-09
JPS5295080A1977-08-10
US3537927A1970-11-03
DE3601116C21989-11-09
DE3826989C21993-03-18
Attorney, Agent or Firm:
FDST PATENTANWÄLTE FREIER DÖRR STAMMLER TSCHIRWITZ PARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Kabelbaums (24), weicher mehrere zu ei- nem Leitungsstrang zusammengefasste Leitungen aufweist, wobei der Lei- tungsstrang als ein verzweigter Leitungsstrang (4) mit mehreren Abzweigun- gen in einer gewünschten Verlegegeometrie auf einem Montagebrett (2) ver- legt wird und von Führungselementen (5) entsprechend der Verlegegeo- metrie geführt wird, wobei anschließend zur Ausbildung einer Umhüllung (22) für den Leitungsstrang (4) der Leitungsstrang (4) in ein Tauchbad (18) mit ei- nem viskosen Material (M) für die Umhüllung (22) eingetaucht wird und das Material (M) anschließend aushärtet, dadurch gekennzeichnet, dass als viskoses Material (M) ein Silikon mit einer Viskosität im Bereich zwi- schen 500 mPas bis 4000 mPas eingesetzt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das viskose Material (M) ein strukturviskoses Verhalten aufweist und auf das viskose Material (M) im Tauchbad (18) eine Scherbelastung aufge- bracht wird.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das viskose Material (M) im Tauchbad (18) durch ein insbesondere kontinuierliches Durchmischen einer Scherbelasiung unterzogen wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Silikon UV-aushärtend ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Silikon ein bei Raumtemperatur oder bei erhöhter Raumtempera- tur bis 80°C vernetzendes Silikon ist.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Silikon ein additionsvernetzendes, zweikomponentiges Silikon verwendet wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungselemente (5) den Leitungsstrang (4) relativ zum Monta- gebrett (2) auf einem ersten Höhenniveau (N1) führen und dass der Lei- tungsstrang (4) mehrere Enden (6) aufweist, die relativ zum Montagebrett (2) auf einem zweiten Höheniveau (N2) fixiert sind.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Umlenkelement (14) vorgesehen ist, das zwischen ei- nem Führungselement (5) und einem Ende (6) angeordnet ist und dass das Leitungsbündei auf einer Höhe zwischen dem ersten Höhenniveau (N1) und dem zweiten Höhenniveau (N2) an zumindest einer Abstützposition führt.

9. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkelement (14) das Leitungsbündel an mehreren Höhenposi- tionen (h1, h2) abstützt.

10. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützposition des Umlenkelements (14) einstellbar ist.

11.Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Umlenkelement (14) den Leitungsstrang (4) bogenförmig führt und hierzu bevorzugt einen gebogenen Führungskanai aufweist.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden (6) nicht in das Tauchbad (18) mit eingetaucht werden.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden (6) von einer insbesondere wieder verwertbaren Schutz- haube beim Tauchvorgang vor einem Benetzen mit Material (M) geschützt werden.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitungsstrang (4) gespannt wird.

15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden (6) jeweils mittels einer Fixiereinheit (20) gehalten sind und der Leitungsstrang (4) mit Hilfe der Fixiereinheiten (12) gespannt werden.

16. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zum Spannen des Leitungsbündels Führungselemente (5) in ihrer Hö- he (h1 , h2) verstellt werden.

17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei benachbarte Führungselemente (5) den Leitungsstrang (4) ein- mal in Richtung zum Montagebrett (2) und einmal in vom Montagebrett (2) abgewandter Richtung abstützen, wobei hierzu vorzugsweise unterschiedli- che Typen von Führungselementen (5) vorgesehen sind und/oder benach- barte Führungselemente (5) den Leitungsstrang (4) auf unterschiedlichen Höhen (h1, h2) führen.

18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Führungselemente (5) während des Eintau- chens und / oder nach dem Eintauchen des Leitungsstranges (4) in das Tauchbad (18) in ihrer Position verändert werden. 19. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest ein Teil die Führungselemente (5) vibriert.

20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Führungselemente (5) der Leitungsstrang (4) von ei- nem Tape (26) umwickelt ist.

21.Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tauchvorgang unter Lichtausschluss erfolgt.

22. Vorrichtung zum Aufbringen einer Umhüllung auf einen verzweigten Lei- tungsstrang mittels eines Tauchverfahrens, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem

Montagebrett (2) zur Fixierung des Leitungsstranges (4), weiches mehrere Führungselemente (5) zur Führung des Leitungsstrangs (4) auf einem ers- ten Höhenniveau (N1) aufweist und das zusätzlich ein oder mehrere der nachfolgenden Elemente aufweist: - Fixiereinheiten zum Fixieren von Enden (6) des Leitungsstrangs (4) am Montagebrett (2) sowie zum Spannen des Leitungsstrangs (4) zumindest ein Umlenkelement (14) zum Führen und Abstützen des Leitungsstrangs (4) auf einer Höhe zwischen dem ersten Höhenni- veau (N1) und dem Montagebrett (2) - zumindest einen Antrieb für zumindest ein Führungselement (5), um dieses während eines Tauchvorgangs beim Tauchverfahren zu be- wegen.

Description:
Beschreibung

Verfahren zu der Herstellung eines Kabelbaums sowie Vorrichtung zum Äuf- bringen einer Umhüllung auf einen verzweigten Leitungsstrang Die Erfindung betrifft ein Verfahren zu der Herstellung eines Kabelbaums mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Auf- bringen einer Umhüllung auf einen verzweigten Leitungsstrang mittels eines Tauchverfahrens, Ein derartiges Verfahren sowie eine derartige Vorrichtung sind beispielsweise aus der DE 3601 116 C2 oder der DE 3826989 G2 zu entnehmen. Gemäß diesen Dokumenten wird zunächst ein verzweigter Leitungsstrang an einem Montagebrett fixiert. Der Leitungsstrang besteht aus mehreren Leitungen, an denen jeweils end- seitig Stecker angeordnet sind. Zur Ausbildung einer Schutzhülle, welcher den Leitungsstrang umgibt, wird der verzweigte Leitungsstrang in ein Tauchbad einge- taucht, In diesem befindet sich eine Flüssigkeit, die an den Isolierungen der ein- zelnen Leitungen des Leitungsstrangs haftet und anschließend aushärtet.

Gemäß der DE 3601 116 C2 sind zur Fixierung der einzelnen Leitungen aneinan- der Kabelbinder vorgesehen. Dies führt bereichsweise an den Steilen des Kabel- binders zu einem deutlich vergrößerten Umfang und insgesamt damit zu einer Er- höhung des Platzbedarfs für den Kabelbaum in der Einbausituation. Dies ist spe- ziell bei einem Einsatz in einem Kraftfahrzeug von Nachteil. Als Montagehilfe ist weiterhin ein sogenannter Hängeförderer vorgesehen, mit dem der an einem Mon- tagebrett vorkonfektionierte Leitungsstrang vom Montagebrett aufgenommen und anschließend zum Tauchbad verfahren wird. Die DE 3826989 C2 sieht demgegenüber ein Tauchbad-Verfahren zur Anbrin- gung einer Umhüllung auf einen verzweigten Leitungsstrang vor, bei dem der Lei- tungsstrang nicht vom Montagebrett entnommen wird. Vielmehr wird das Monta- gebrett zusammen mit dem daran befestigten verzweigten Leitungsstrang zum Tauchbad beispielsweise mithilfe eines Roboters verfahren und dort wird der Lei- tungsstrang in das Tauchbad eingetaucht. Zur Vermeidung der Benetzung der endseitig befestigten Stecker mit dem Isolationsmaterial des Tauchbads ist das Montagebrett L-förmig abgewinkelt, wobei im abgewinkelten Teilbereich die Ste- cker angeordnet sind.

Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren sowie eine verbesserte Vorrichtung zur Umhüllung eines verzweigten Leitungsstrangs mithilfe eines Tauchbads zur Ausbildung eines Kabelsatzes an- zugeben.

Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch ein Verfahren zu der Herstel- lung eines Kabelbaums, weicher mehrere zu einem Leitungsstrang zusammenge- fasste Leitungen aufweist. Der Leitungsstrang ist dabei als ein verzweigter Lei- tungsstrang mit mehreren Abzweigungen in einer gewünschten Verlegegeometrie auf einem Montagebrett verlegt. Hierzu werden typischerweise die einzelnen Lei- tungen entlang eines vordefinierten Verlaufs verlegt. Dabei sind Führungselemen- te vorgesehen, entlang derer die einzelnen Leitungen entsprechend der ge- wünschten Verlegegeometrie geführt werden. Anschließend, also nach der Aus- bildung des verzweigten Leitungsstrangs am Montagebrett, wird der Leitungs- sträng zur Ausbildung einer speziell als Schutzhülle ausgebildeten Umhüllung in ein Tauchbad mit einem viskosen Material eingetaucht. Vorzugsweise ist der Lei- tungsstrang dabei am Montagebrett angeordnet. Insbesondere wird das Montage- brett selbst gegriffen, um den Leitungsstrang zum Tauchbad zu verfahren. Aus dem viskosen Material bildet sich dann die Umhüllung nach einer Aushärtung aus. Erfindungsgemäß wird als viskoses Material ein Silikon mit einer (dynamischen) Viskosität im Bereich zwischen 500 mPas bis 4.000 mPas eingesetzt. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich ein derartiges Silikon-Material beson- ders gut für die Herstellung einer Umhüllung für einen verzweigten Leitungsstrang im Tauchbad-Verfahren eignet.

Ein besonderer Vorteil der Verwendung des Silikons liegt insbesondere darin, dass dieses einen hohen unpolaren Charakter aufweist und dadurch nicht oder nur kaum am Montagebrett oder auch an den Führungselementen haftet. Dies führt dazu, dass das Material das Verlegebrett und die Führungselemente nicht benetzt oder zumindest das Material nach dem Äushärten leicht von dem Kabel- brett und den Führungseiementen oder sonstigen Verlegehilfen wieder entfernt und erneut verwertet werden kann.

Neben dieser günstigen Eigenschaft des Silikons als solchen ist von besonderer Bedeutung die Einstellung der Viskosität. Durch den gewählten Bereich zwischen 500 mPas bis 4.000 mPas wird zum einen eine gute, vollständige Benetzung und vorzugsweise auch ein Eindringen in Zwischenräume zwischen den einzelnen Lei- tungen erreicht, sodass sich eine vollständig geschlossene Umhüllung ausbildet. Gleichzeitig ist durch die gewählte Viskosität ein ausreichendes Haften am Lei- tungsstrang gewährleistet, wenn dieser aus dem Tauchbad wieder herausgezogen wird. Hierdurch wird auch das Ausbilden von Tropfnasen aus dem viskosen Isola- tionsmaterial zumindest weitgehend, wenn nicht vollständig vermieden.

Nach dem Entfernen aus dem Tauchbad härtet das Silikon-Material aus und bildet die als Schutzhülle ausgebildete Umhüllung für den Leitungsstrang. Über die Um- hüllung wird der Leitungsstrang in geeigneter Weise fixiert. Der mit der Umhüllung versehene Leitungsstrang definiert den Kabelbaum.

In zweckdienlicher Ausgestaltung weist das Silikon ein strukturviskoses Verhalten auf. Hierunter wird verstanden, dass mit zunehmender Scherung, die auf das im Tauchbad befindliche viskose Material (Fluid) einwirkt, dieses dünnflüssiger, also weniger viskos wird. Dies wird dahingehend ausgenutzt, dass im Tauchbad selbst die Viskosität redu- ziert wird, indem beispielsweise durch kontinuierliches Durchmischen, beispiels- weise durch Rühren, eine Scherung erzeugt wird, wodurch die geringere Viskosi- tät im Tauchbad eingestellt wird. Sobald der Leitungsstrang mit dem daran anhaf- tenden Silikon-Material das Tauchbad verlässt, erhöht sich die Viskosität, sodass also das Silikon dickflüssiger wird, wodurch ein besseres Anhaften und kein Ab- tropfen mehr erreicht sind.

Alternativ zur aktiven Bewegung des Materials im Tauchbad zur Erzeugung einer Scherung wird die Strukturviskosität dahingehend ausgenutzt, dass beim Eintau- chen oder Herausnehmen des Leitungsstrangs in das bzw. aus dem Tauchbad lokal am Leitungsstrang durch dessen Bewegung eine Scherbelastung auftritt und hierdurch die Viskosität reduziert wird. Der Leitungsstrang wird daher bewusst mit einer hohen Geschwindigkeit eingetaucht bzw. herausgenommen. Dadurch ist ein gutes Benetzen erreicht. Gleichzeitig erhöht sich die Viskosität nach dem Heraus- nehmen, wird also zähflüssiger, so dass z.B. ein Abtropfen und Tropfnasen ver- mieden sind.

Die zuvor angegebene Viskosität zwischen 500 mPas und 4.000 mPas bezieht sich dabei auf eine dynamische Viskosität im Tauchbad. Im Falle der Verwendung eines strukturviskosen Materials bezieht sich diese angegebene Viskosität auf die Viskosität bei Scherbeanspruchung, also insbesondere in dem Zustand, wenn das Material im Tauchbad z.B. aktiv z.B. durch Rühren bewegt wird und dadurch Scherkräfte aufgebracht werden.

Zweckdienlicherweise ist die Strukturviskosität derart, dass die Viskosität zwi- schen dem Zustand unter Schwerbeanspruchung und bei fehlender Scherbean- spruchung, speziell bei einer aktiven Bewegung (Durchmischung) im Tauchbad sich um einen Faktor von zumindest 10 oder von zumindest 100 unterscheidet. Es ist also ein ausreichend starkes aktives Bewegen zur Erzeugung einer ausrei- chend großen Scherbeanspruchung vorgesehen. Im Falle, wenn keine aktive Be- wegung vorgesehen ist und die Strukturviskosität lediglich durch das Eintauchen und Herausnehmen des Leitungssatzes ausgenutzt wird, liegen die Unterschiede in der Viskosität (aufgrund der geringeren Scherbeanspruchung) darunter und bei- spielsweise lediglich bei einem Faktor 1,5 bis 5.

Gemäß einer bevorzugen Ausgestaltung ist das Material thixotrop, so dass also die Viskosität bei (konstanter) (Scher-) Beanspruchung zunehmend abfällt und nach Beendigung der Beanspruchung wieder zunehmend anwächst.

In bevorzugter Weiterbildung ist das viskose Material UV-aushärtend. Grundsätz- lich besteht auch die Möglichkeit, dass das Material allein aufgrund der Tempera- tur oder Umgebungsluft aushärtet. Bei einer UV-aushärtenden Eigenschaft wird vorzugsweise das am Leitungsstrang anhaftende Material mittels einer geeigneten Beleuchtungseinrichtung mittels UV-Licht bestrahlt, sodass ein möglichst rasches Aushärten oder zumindest Erhärten erfolgt. Um bei einer derartigen Materialwahl ein UV-induziertes Aushärten im Tauchbad zu vermeiden, ist das Tauchbad vorzugsweise in einem Dunkeiraum angeordnet. Unter „Dunkelraum“ wird hierbei allgemein verstanden, dass kein Licht, insbeson- dere kein UV-Licht, eindringt, Das Aushärten, speziell ein Vernetzen des Materials, erfolgt dabei in bevorzugter Ausgestaltung bei Raumtemperatur oder erhöhter Raumtemperatur z.B. bis 80°C. Das eingesetzte Silikon ist daher insbesondere ein bei Raumtemperatur oder er- höhter Raumtemperatur vernetzendes Silikon. Hierbei kann es sich um ein ein- komponentiges oder auch um ein zweikomponentiges System handeln.

Unter „Silikon“ wird vorliegend ein sogenannter Silikonkautschuk bzw. ein Sili- konelastomer verstanden, weicher zum Aushärten vernetzt. Für die viskose Masse werden dabei additionsvernetzende oder auch kondensationsvernetzende Silikone verwendet. Bevorzugt werden additionsvernetzende Silikone verwendet, da diese bei der Vernetzungsreaktion keine Nebenprodukte freisetzt. Speziell werden zwei- komponentige, additionsvernetzende, sogenannte RTV-2 Silikone verwendet, die bei Raumtemperatur oder auch erhöhter Raumtemperatur aushärten. Beispiele für geeignete Silikone sind beispielsweise die unter dem Handeisnamen Elastosil bekannten Silikone, insbesondere die Klassen Elastosil RT oder Elastosil P, speziell Elastosil RT 602 A/B oder Elastosil P 7676 A/B oder andere vergleich- bare Silikone. So weist Elastosil P7670 beispielsweise eine (ohne dass eine Scherbeanspruchung erforderlich ist) bereits eine dynamische Viskosität von 1800 mPas auf.

Daneben haben sich auch unter dem Handelsnamen Semicosil bekannte Silikone, insbesondere Semicosil 911 A/B oder auch Semicosil 924 als geeignet herausge- stellt. Hierbei handelt es sich um strukturviskose Materialien. Semicosil 911 A/B zeigt beispielsweise in Abhängigkeit der Scherbeanspruchung eine dynamsiche Viskosität von 8000mPas und bei einer hohen Scherrate eine dynamsiche Viskosi- tät von 1600 mPas. Die dyn. Viskosität von Semicosil 924 variiert in Abhängigkeit der Scherrate / Scherbeanspruchung beispielsweise zwischen 35000 mPas und 2000 mPas.

Mithilfe eines derartigen Materials lässt sich in besonders geeigneter Weise und zuverlässig die Umhüllung auf den verzweigten Leitungssatz aufbringen. Die Di- cke der Umhüllung wird dabei beispielsweise durch mehrere Tauchvorgänge ein- gestellt. Die Dicke pro Tauchvorgang liegt beispielsweise im Bereich zwischen 0,2 mm und 3 mm, speziell im Bereich zwischen 0,5mm und 1,5mm.

Neben der Verwendung eines geeigneten Materials ist für die Ausbildung der Um- hüllung und der Herstellung des Kabelsatzes in der gewünschten Verlegestruktur auch die Ausgestaltung des Montagebretts mit den darauf angebrachten Füh- rungselementen zur Führung des Leitungsstrangs von besonderer Bedeutung. Die nachfolgend beschriebenen weiteren, das Montagebrett betreffenden Aspekte sind grundsätzlich auch unabhängig von der Verwendung des speziellen Silikon- Materials und können daher auch mit anderen, herkömmlichen Tauchbad- Materialien verwendet werden.

Die Führungselemente sind dafür ausgelegt, dass der Leitungsstrang - bis auf seine Endbereiche - relativ zum Montagebrett auf einem ersten Höhenniveau ver- legt bzw. geführt wird. Der Leitungsstrang weist allgemein mehrere Enden auf, die vorzugsweise in Steckergehäusen einliegen und die insbesondere innerhalb der Steekergehäuse relativ zum Montagebrett auf einem zweiten Höhenniveau ange- ordnet und insbesondere auf dem Montagebrett fixiert sind. Durch die Anordnung der Enden bzw. der Steckergehäuse auf einem anderen, insbesondere niedrige- ren Höhenniveau (in Relation zum Montagebrett) als der restliche Leitungsstrang wird die Möglichkeit geschaffen, beim Tauchvorgang lediglich den Leitungsbereich auf dem ersten Höhenniveau mit dem viskosen Material zu benetzen und die auf dem zweiten Höhenniveau befindlichen Enden/Steckergehäuse nicht zu benetzen. Dies wird gesteuert durch eine geeignete Eintauchtiefe in das Tauchbad. Die Ste- ckergehäuse werden daher bei einer ersten Variante nicht mit in das viskose Ma- terial des Tauchbads eingetaucht.

Bei dem Montagebrett handelt es sich allgemein vorzugsweise um ein einfaches, flaches Brett, weiches eine zweidimensionale Ebene aufspannt. Es werden also herkömmliche Montagebretter eingesetzt. Ein besonderer Vorteil der Verlegung des Leitungsstrangs auf unterschiedlichem Höhenniveaus, insbesondere der An- ordnung der Leitungsenden auf einem geringeren Höhenniveau, ist darin zu se- hen, dass der Leitungsstrang insgesamt nicht nur innerhalb einer zweidimensiona- len Ebene, sondern auch in drei Dimensionen geführt wird und damit Bereiche aufweist, die typischerweise gekrümmt ausgebildet sind. Insgesamt ist die Abmes- sung des auf dem Montagebrett angeordneten verzweigten Leitungsstrangs - be- zogen auf eine Projektion auf das Montagebrett - geringer als bei einer Verlegung innerhalb einer zweidimensionalen Ebene. Hierdurch besteht die Möglichkeit, das Kabelbrett insgesamt kompakter auszugestalten.

In bevorzugter Weiterbildung ist zumindest ein Umlenkelement vorgesehen, wel- ches zwischen einem Führungselement und einem Ende des Leitungsstrangs, also speziell zwischen einem Führungselement und einem Steckergehäuse ange- ordnet ist. Das Umienkeiement führt dabei den Leitungsstrang auf einer (mittleren) Höhe zwischen dem ersten und dem zweiten Höhenniveau, d.h. es stütz den Lei- tungsstrang an einer Abstützposition ab, die zwischen den beiden Höhenniveaus liegt. Durch die Anordnung eines zusätzlichen Umlenkelements wird der Leitungs- sträng definiert zwischen den beiden Höhenniveaus geführt. Es erfolgt dadurch eine möglichst gute Anpassung an den gewünschten Verlauf des Leitungsstrangs. Ohne derartige Umlenkelemente würde ein abruptes Umlenken, beispielsweise Abknicken, erfolgen, welches nach dem Aufbringen der Umhüllung und deren Aushärten quasi „eingefroren“ werden würde. Dies würde unter Umständen zu einer unerwünschten Endgeometrie des Kabelsatzes führen und es beispielsweise erschweren, in der späteren Einbausituation des Kabelsatzes die jeweiligen Enden (Steckergehäuse) des endgefertigten Kabelsatzes in die gewünschten Einbauposi- tionen zu bringen.

In bevorzugter Weiterbildung stützt das Umlenkelement den Leitungsstrang an mehreren Höhenpositionen ab. Es erfolgt daher über einen gewissen Abschnitts- bereich des Leitungsstrangs ein sukzessives Führen an unterschiedlichen Höhen- positionen, sodass also zwischen den beiden Höhenniveaus ein möglichst sanfter Übergang eingestellt wird.

In bevorzugter Ausgestaltung ist weiterhin die zumindest eine Abstützposition des Umlenkelements einstellbar. Insbesondere ist also die zumindest eine Höhenposi- tion des Umienkeiementes einstellbar, auf der das Umienkeiement den Leitungs- sträng führt.

Das Umlenkelement ist in einer Ausführungsvariante beispielsweise mit einem bewegbaren, insbesondere schwenkbaren Umlenkarm ausgebildet, an dem der Leifungsstrang sich abstützt, insbesondere aufliegt. Dieser Umlenkarm bildet die Abstützposition aus. Er ist insbesondere in verschiedenen Schwenk- oder Winkel- stellungen arretierbar. Speziell ist das Umlenkelement als eine klappbare Umlenk- gabel ausgeführt. Diese weist allgemein neben einem gabelförmig ausgebildeten Umlenkarm einen am Montagebrett befestigten Haltearm auf, an dem der Um- lenkarm beweglich befestigt ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Umlenkelements ist dieses derart ausgebildet, dass es den Leitungsstrang bogenförmig führt. Hierzu weist das Um- lenkelement vorzugsweise einen insbesondere gebogenen Führungskanal auf. Dieser Führungskanai ist beispielsweise zu einer Seite offen und nach Art einer Führungsrinne ausgebüdet. Alternativ ist der Führungskana! geschlossen ausge- bildet, lässt sich jedoch vorzugsweise öffnen, so dass der Leitungsstrang eingelegt werden kann.

Um ein Benetzen der Enden, speziell der Steckergehäuse mit dem Isoliermaterial des Tauchbads zu vermeiden, werden die Enden des Leitungsstrangs, speziell das Steckergehäuse in bevorzugter Ausgestaltung nicht in das Tauchbad, also in das Viskose Material mit eingetaucht.

Alternativ oder ergänzend hierzu sind die Enden, speziell die Steckergehäuse, von einer Schutzhaube, die vorzugsweise wieder verwertbar ist, vor einem Benetzen mit dem Viskosematerial beim Tauchvorgang geschützt. Durch die Verwendung einer Schutzhaube kann daher die Umhüllung in gewünschter Weise bis an die Steckergehäuse herangeführt werden und speziell beispielsweise auch derart, dass automatisch über das Material der Umhüllung eine Abdichtung zum Stecker- gehäuse erfolgt.

Gemäß einerweiteren Variante besteht schließlich die Möglichkeit, die Enden, speziell die Steckergehäuse, mit in das viskose Material des Tauchbads mit einzu- tauchen, zumindest ein Stück weit mit einzutauchen, sodass das viskose Material bewusst in das Steckergehäuse zumindest teilweise eindringt. Hierdurch wird bei- spielsweise erreicht, dass in einem Anschiussbereich, also im Bereich, an dem der Leitungsstrang in das Steckergehäuse eintritt, eine zuverlässige Abdichtung der Umhüllung zum Steckergehäuse stattfindet. Ein vollständiges Eintauchen der Ste- ckergehäuse ist jedoch auch hier bevorzugt vermieden, um ein Benetzen von im Steckergehäuse innen liegenden Kontakten oder abisolierten Endbereichen mit dem Isoliermaterial zu vermeiden. In zweckdienlicher Ausgestaltung ist weiterhin vorgesehen, dass der Leitungs- strang auf dem Montagebrett gespannt wird. Speziell wird hierdurch ein loses, Un- definiertes Herabhängen des typischerweise über Kopf in das Tauchbad einge- tauchten Leitungsstrangs vermieden. Bei herkömmlichen Montagebrettern sind die Führungselemente, auch als Verlegehilfen bezeichnet, häufig nach Art von nach oben offenen Gabeln ausgebildet, die also den Leitungsstrang nur in Richtung zum Kabelbrett hin abstützen. Für den Tauchvorgang muss das Kabelbrett über Kopf dem Tauchbad zugeführt werden, also mit dem Leitungsstrang voraus. Ohne die Spannmaßnahmen würde der Leitungsstrang nach unten durchhängen, was zu einer unerwünschten, nicht definierten Geometrie (bogenförmiges Durchhän- gen) führen würde, die nach dem Aushärten des Materials in unerwünschter Wei- se auch fixiert werden würde. Durch das Spannen des Leitungsstrangs wird allgemein erreicht, dass der Lei- tungsstrang definiert auf einem gewünschten Höhenniveau geführt wird, ohne dass der Leitungsstrang durchhängt.

Zum Spannen des Leitungsstrangs sind dabei vorzugsweise Fixiereinheiten vor- gesehen, welche den Leitungsstrang jeweils im Bereich seiner Enden greifen und in gewisser Weise eine Zugspannung auf den Leitungsstrang ausüben. Die Lei- tungsenden, speziell die Steckergehäuse selbst, sind dabei üblicherweise unmit- telbar am Montagebrett beispielsweise in entsprechenden Aufnahmen angeord- net/aufgenommen. Die Fixiereinheit ist bevorzugt jeweils unmittelbar an einer der- artigen (Stecker-)Aufnahme angeordnet. Die Fixiereinheit weist dabei vorzugswei- se ein Klemmelement zum klemmenden Greifen des Leitungsstrangs sowie einen Verstellmechanismus auf, sodass der geklemmte Leitungsstrang beispielsweise etwa in Richtung zum Montagebrett versetzt / gezogen werden kann, um eine ge- wisse Spannung auf den Leitungsstrang auszuüben. Der Leitungsstrang wird da- her mittels der Fixiereinheit insbesondere in Richtung zum Montagebrett gespannt. Der besondere Vorteil der Anordnung der Fixiereinheit ist auch darin zu sehen, dass auf die Stecker selbst keine Kraft ausgeübt wird, das heißt, das Leitungsen- de liegt im Stecker kraftfrei ein und es wird beispielsweise keine Zugspannung auf die im Stecker einliegenden elektrischen Kontakte ausgeübt. Eine Klemmung und Kraftübertragung erfolgt lediglich an den Leitungen selbst.

Alternativ oder ergänzend sind die Führungselemente zum Spannen des Lei- tungsstrangs in ihrer Höhe verstellbar bzw. werden verstellt. In dieser Ausfüh- rungsvariante sind vorzugsweise ebenfalls Fixiereinheiten vorgesehen, die jedoch beispielsweise als einfache Klemmeinheiten ohne Verstellmechanismus zur Aus- bildung der Spannung ausgebildet sind.

Wie zuvor erläutert erfolgt ein Über-Kopf-Eintauchen, was zu einem Durchhängen des Leitungsstrangs führen kann. Um dies zu vermeiden oder zumindest zu be- grenzen wird der Leitungsstrang in bevorzugter Ausgestaltung durch zwei be- nachbarte Führungselemente einmal in Richtung zum Montagebrett hin und ein- mal in vom Kabelbrett abgewandter Richtung abgestützt. Vorzugsweise sind meh- rere, insbesondere sämtliche, Führungselemente alternierend derart ausgebildet, dass einmal die Unterstützung zum IVIontagebrett und einmal die Unterstützung in vorn Montagebrett abgewandter Richtung erfolgt. Hierdurch sind also abwech- selnd ein „drückendes“ und ein „ziehendes“ Führungselement vorgesehen. Das Erstere drückt den Leitungsstrang vorn Montagebrett weg, das Zweitere zieht den Kabeistrang zum Montagebrett hin.

In bevorzugter Ausgestaltung sind insbesondere genau zwei unterschiedliche Ty- pen von Führungselementen vorgesehen, die alternierend angeordnet sind. Hier- bei handelt es sich insbesondere um die zuvor beschriebenen drückenden und ziehenden Führungselemente.

Alternativ zu zwei unterschiedlich ausgebildeten Typen von Führungselementen besteht auch die Möglichkeit, lediglich einen Typ an Führungselementen vorzuse- hen, welcher beispielsweise einen Querarm aufweist, auf welchem der Leitungs- sträng aufiiegt. Beim Verlegen einer jeweiligen Leitung wird diese dann einmal oberhalb und einmal unterhalb eines solchen Querarms geführt.

In bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, dass das drückende sowie das ziehende Führungselement den Leitungsstrang auf unterschiedlichen Höhen führen, also auf unterschiedlichen Höhen einmal drückend und einmal ziehend abstützen. Vorzugsweise derart, dass der Leitungsstrang einen (geringfügig) wel- lenförmigen Verlauf einnimmt. Hierdurch wird insgesamt ein Spannen des Lei- tungsstrangs erreicht und ein Durchhängen vermieden. In zweckdienlicher Weiterbildung wird zumindest ein Teil der Führungselemente während des Eintauchens und / oder nach dem Eintauchen des Leitungsstrangs in das Tauchbad in ihrer Position verändert. Insbesondere erfolgt dies dadurch, dass die Führungselemente vibrieren. Hierzu ist ein geeigneter (Vibrations-)Antrieb vor- gesehen. Dieser wirkt gemäß einer ersten Variante auf das gesamte Kabelbrett, sodass also das gesamte Kabeibrett Vibrationen ausgesetzt ist. Gemäß einer zweiten Alternative ist der Antrieb einem einzelnen Führungselement oder einer Gruppe von Führungselementen zugeordnet, sodass diese individuell und unab- hängig vom Montagebrett bewegt werden, insbesondere vibrieren.

Allgemein wird durch die Bewegung der Führungselemente erreicht, dass eine Relativbewegung zwischen dem Leitungsstrang und dem Führungselement er- folgt. Dadurch verschiebt sich also der Auflagepunkt des Leitungsstrangs am Füh- rungseiement und ermöglicht auch ein Benetzen dieses Aufiagepunkts mit dem viskosen Material im Tauchbad. Durch diese Maßnahme wird also erreicht, dass die Umhüllung vollständig ausgebildet wird und keine nicht benetzten Auflage- punkte verbleiben. Es erfolgt also eine vollständige und vollflächige Benetzung mit dem viskosen Material.

Ein weiterer Vorteil der Bewegung ist - im Falle der Verwendung von strukturvis- kosen oder thixotropen Materialien - darin zu sehen, dass durch die Bewegungen eine Scherbelastung auf das Material erzeugt wird und dieses dadurch dünnflüssi- ger wird.

Eine Bewegung der Führungselemente außerhalb des Tauchbads hat zudem den Vorteil, dass überschüssiges, an den Führungselementen haftendes Material dadurch zumindest teilweise abgeschüttelt wird. In zweckdienlicher Ausgestaltung ist zur Fixierung der einzelnen Leitungen anein- ander die Anordnung von Tapes in definierten, diskreten Bereichen vorgesehen, das heißt, die einzelnen Leitungen sind an mehreren Position jeweils „punktuell“ von einem Tape umwickelt. Eine vollflächige Bandierung oder auch eine spiralför- mige Umwicklung ist nicht vorgesehen. Die Anordnung eines Tapes hat den be- sonderen Vorteil, dass dieses kaum aufträgt und somit den Umfang nicht wesent- lich erhöht. Gleichzeitig fixiert sie das Leitungsbündel, also die einzelnen Leitun- gen des Leitungsstrangs in möglichst kompakter Weise aneinander

Alternativ zu Tapes werden die einzelnen Leitungen vorzugsweise durch einen z.B. spiralförmig umlaufenden Faden oder auch durch einen Kleber fixiert. Dieser wird z.B. nach Art einer Grundierung auf die einzelnen Leitungen aufgebracht bei- spielsweise durch Sprühen oder Streichen. Die Leitungen werden beispielsweise individuell mit dem Kleber vorbehandelt.

Zweckdienlicherweise ist das Tape dabei zumindest und vorzugsweise aus- schließlich im Bereich der Führungselemente angeordnet. Hierdurch wird auch eine möglichst vollflächige Umhüllung des Leitungsbündels erzielt. Sofern im Be- reich der Führungselemente, speziell an den Auflagepunkten des Leitungsstrangs am Führungselement keine Benetzung erfolgt, ist das Leitungsbündel dort zumin- dest vom Tape umgeben.

In zweckdienlicher Ausgestaltung erfolgt der Tauchvorgang unter Lichtausschluss. Die Benetzung mit dem viskosen Material erfolgt daher im Dunkeln, also speziell ohne UV-Licht. Nach der Entnahme aus dem Tauchbad wird das Montagebrett mit dem daran angebrachten Leitungsstrang in zweckdienlicher weise in eine Kam- mer überführt, wo es mit Licht, speziell mit UV-Licht, bestrahlt wird. Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung weiterhin gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 22. Die im Hinblick auf das Verfahren angeführten Vorteile und bevorzugten Ausgestaltungen sind sinngemäß auch auf die Vorrich- tung zu übertragen. Die Vorrichtung umfasst hierzu ein Montagebrett zur Fixierung des Leitungsstran- ges, welches mehrere Führungselemente zur Führung des Leitungsstrangs auf einem ersten Höhenniveau aufweist. Weiterhin sind eine oder mehrere der nach- folgenden Elemente vorgesehen: - Fixiereinheiten, die zum Fixieren von Enden des Leitungsstrangs sowie zur Ausübung einer Spannung auf den verzweigten Leitungsstrang ausgebildet sind,

- zumindest ein Umlenkelement zum Führen und Abstützen des Leitungs- strangs auf einer Höhe zwischen dem ersten Höhenniveau und einem Hö- henniveau, weiches durch das Montagebrett selbst definiert ist sowie

- zumindest einen (Vibrations-)Antrieb für zumindest ein Führungselement, weicher derart eingerichtet und angesteuert wird, dass das zumindest eine Führungseiement während eines Tauchvorgangs beim Tauchverfahren be- wegt wird. Vorzugsweise ist ein jeweiliger Antrieb dabei einem jeweiligen

Führungselement oder auch einer Gruppe von Führungselementen gemein- sam zugeordnet.

Zur Vermeidung einer Haftung zwischen dem viskosen Material für die Umhüllung (Silikon) und den einzelnen Elementen der Vorrichtung, wie Führungselemente, Umlenkelemente, Montagebrett, Aufnahmen für die Stecker etc., sind in bevorzug- ter Ausgestaltung zumindest einige dieser Elemente, vorzugsweise alle dieser Elemente, mit einer geeigneten Antihaft-Beschichtung versehen. Alternativ hierzu bestehen sie aus einem geeigneten Werkstoff. Speziell ist das (Oberflächen- )Material dieser Elemente derart gewählt, dass ein Benetzen mit dem viskosen Material des Tauchbads nicht erfolgt, dass also das viskose Material quasi abperlt.

Einige der zuvor beschriebenen Ausgestaltungen und Varianten werden als ei- genständig erfinderische Konzepte angesehen, die also für sich unabhängig von dem speziell gewählten Silikon-Material als erfinderisch angesehen werden. Die Einreichung von Teilanmeldungen auf diese Aspekte bleibt Vorbehalten.

Dies betrifft insbesondere folgende die Konzepte gemäß den Ansprüchen 7, 8, 14, 15, 17, 18 d.h. die Merkmale dieser Ansprüche werden in Kombination mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 als eigenständig erfinderisch ange- sehen:

- die Führung / Anordnung der Enden des Leitungsstrangs auf einem ersten Höhenniveau, das näher am Montagebrett ist, als ein zweites Höhenniveau, auf dem der Leitungsstrang geführt wird (Anspruch 7), insbesondere in Kombination mit einem flachen Montagebrett

- die Anordnung und Ausgestaltung der Umlenkelemente (Ansprüche 8- 11),

- das Spannen des Leitungsstrangs (Anspruch 14) mit den bevorzugten Wei- terbildungen gemäß den Ansprüchen 15-17,

- die Ausgestaltung und Anordnung der Führungselemente als drückende und ziehende Führungselemente in alternierender Anordnung (Anspruch 17),

- die Bewegung / Vibration der Führungselemente beim Eintauchen (An- spruch 18).

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren nä- her erläutert. Diese zeigen jeweils in schematischen, vereinfachten Darstellungen:

Fig. 1 eine Seitenansicht auf ein Montagebrett mit daran befestigtem Leitungsstrang, weicher in ein Tauchbad eingetaucht ist,

Fig. 2 eine Darstellung ähnlich Fig. 1 in einer zweiten Variante, Fig. 3 eine Aufsicht auf das in Fig. 2 dargestellte Montagebrett mit darauf angebrachtem verzweigten Leitungsstrang, Fig. 4 eine Stirnansicht auf das Montagebrett gemäß Fig. 3, Fig. 5 eine Seitenansicht auf das Montagebrett gemäß Fig. 3,

Fig. 6A bis 6C unterschiedliche Ausführungsvarianten für ein Umlenkelement sowie

Fig. 7 eine ausschnittsweise Darstellung eines punktuell mit einem Tape umwickelten Leitungsstrangs im Bereich eines Füh- rungselements.

In den Figuren sind gleich wirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen darge- stellt.

In den Fig, 1 bis 5 ist jeweils ein Montagebrett 2 dargestellt, auf dem ein verzweig ter Leitungsstrang 4 angeordnet ist. Das Montagebrett 2 wird allgemein auch als Verlegebrett oder Kabelbrett bezeichnet. Vorliegend handelt es sich um ein zwei- dimensionales, flächiges und damit einfach ausgestaltetes Brett. Der Leitungs- strang 4 weist allgemein mehrere einzelne elektrische Leitungen, insbesondere Adern auf, die zu einem Leitungsbündel zusammengefasst sind.

Auf dem Montagebrett 2 sind mehrere Führungselemente 5 angeordnet, die den Leitungsstrang 4 entlang einer gewünschten, vorgegebenen Verlegegeometrie, also entlang der gewünschten verzweigten Struktur führen. Diese verzweigte Struktur ist insbesondere aus der Aufsicht gemäß der Fig. 3 zu entnehmen. All- gemein weist der verzweigte Leitungsstrang 4 mehrere von einem Hauptstrang abgehende Teilstränge auf, die typischerweise zum Hauptstrang unter einem spit- zen oder auch unter einem rechten Winkel angeordnet sind. Durch die verzweigte Struktur bildet der Leitungsstrang 4 mehrere Enden 6 aus, an denen im Ausfüh- rungsbeispiel jeweils ein Steckergehäuse, nachfolgend kurz als Stecker 8 be- zeichnet, befestigt ist.

Im Ausführungsbeispiel sind am Montagebrett 2 Aufnahmen 10 angeordnet, die jeweils die Stecker 8 aufnehmen.

Im Bereich der jeweiligen Enden 6 sind weiterhin Fixiereinheiten 12 angeordnet, die jeweils den Leitungsstrang 4 in einem Endbereich unmittelbar vor dem Ste- cker 8 insbesondere klemmend greifen und damit halten. Vorzugsweise sind die Fixiereinheiten 12 dafür ausgebildet, eine Zugspannung auf den Leitungsstrang 4 auszuüben, sodass dieser insgesamt gespannt ist. Über die Führungseiemente 5 wird der Leitungsstrang 4 - zumindest bis auf die Endbereiche nahe der Stecker 8 - auf einem ersten Höhenniveau N1 beabstandet zum Montagebrett 2 geführt. Die Enden 6 und die Stecker 8 sind demgegenüber auf einem - relativ zum Montagebrett 2 - niedrigeren, zweiten Höhenniveau N2 angeordnet. Speziell sind die Stecker 8 unmittelbar am Montagebrett 2 angeord- net.

Weiterhin sind Umlenkelemente 14 vorgesehen, weiche den Leitungsstrang 4 je- weils im Endbereich zu einem Stecker 8 hin führen. Insbesondere vermitteln diese Umlenkelemente 14 zwischen den beiden Höhenniveaus N1, N2, d.h. die Umlen- kelemente 14 stützen den Leitungsstrang auf zumindest einer Höhenposition zwi- schen den beiden Höhenniveaus N1, N2 ab.

Sofern vorliegend von „Höhenniveaus“ gesprochen wird, so wird hierunter allge- mein ein Höhenbereich verstanden, weicher sich über einen (Toleranz-)Bereich erstreckt, der beispielsweise +/- 20% oder +/- 10% einer vorgegebenen Soll-Höhe des jeweiligen Höhenniveaus N1, N2 oder 1-5 cm bzw. 1-3 cm entspricht. In der Fig. 1 ist beispielhaft jedem Führungselement 5 ein (Vibrations-)Antrieb 16 zugeordnet. Dieser ist insbesondere am Fuße eines jeweiligen Führungselements 5 angeordnet und ist in der Lage, das jeweilige Führungselement 5 in Bewegun- gen, insbesondere Vibrationen zu versetzen. Die Bewegung kann hierbei in unter- schiedlichen linearen Richtungen erfolgen, durch eine Überlagerung von mehreren linearen Richtungen oder auch durch eine rotierende Bewegung oder durch Über- lagerung von linearen und rotierenden Bewegungsabläufen gebildet sein. In einer einfachsten Ausführungsvariante wird lediglich eine Hubbewegung, also eine line- are Bewegung senkrecht zum Montagebrett 2 ausgeführt. Alternativ oder ergän- zend hierzu wird eine Bewegung parallel zum Montagebrett ausgeführt.

In den Fig. 1 und 2 ist eine Situation dargestellt, bei der das Montagebrett 2 mit dem darauf angeordneten Leitungsstrang 4 kopfüber, also mit dem Leitungs- strang 4 voraus, in ein Tauchbad 18 eingetaucht ist, welches mit einem viskosem Material M angefüllt ist. Bei diesem handelt es sich insbesondere um Silikon, wel- ches eine Viskosität (dynamische Viskosität) im Bereich zwischen 500 mPas bis 4.000 mPas aufweist.

Innerhalb des Tauchbads 18 ist weiterhin eine Einheit 20 zum Durchmischen oder Umwälzen des viskosen Materials M enthalten. Die Einheit 20 ist dabei derart ausgestaltet, dass das viskose Material M innerhalb des Tauchbads 18 in Bewe- gung versetzt wird, sodass unterschiedliche Schichten des viskosen Materials M innerhalb des Tauchbads 18 relativ zueinander eine Scherbelastung erfahren, dass also Teilbereiche des viskosen Materials M innerhalb des Tauchbads relativ zueinander bewegt werden. Bei der Einheit 20 handelt es sich beispielsweise um eine Umwälzeinrichtung, eine Rühreinrichtung oder eine sonstige geeignete Ein- richtung. Bei dem viskosen Materials M handelt es sich insbesondere um ein strukturviskoses Material, sodass durch die aufgezwungene Scherbelastung die Viskosität des Materials M innerhalb des Tauchbads 18 verringert wird, sodass also das viskose Material M im Tauchbad 18 dünnflüssiger ist. Durch diese Maß- nahme erfolgt ein sehr gutes Eindringen des viskosen Materials M in die Zwi- schenräume zwischen einzelnen Leitungen des Leitungsstrangs. Beim Heraus- nehmen des Leitungsstrangs 4 aus dem Tauchbad 18 entfällt die Scherbeanspru- chung und die Viskosität steigt, sodass ein gutes Anhaften des viskosen Materials M am Leitungsstrang 4 begünstigt ist.

Das anhaftende viskose Material M härtet anschließend aus und bildet eine feste Umhüllung 22 aus, die beispielhaft in den Fig. 3 und Fig. 7 durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist. Der mit der Umhüllung 22 versehene Leitungsstrang 4 bildet - zusammen mit den daran befestigten Steckern 8 - einen (endgefertigten) Kabel- baum 24 aus, weicher auch als Kabelsatz bezeichnet wird. Dieser wird anschlie- ßend von dem Montagebrett 2 entnommen und ist. Vorzugsweise aber nicht zwin- gend werden noch weitere Montageschritte vorgenommen, beispielsweise Befes- tigungsclipse befestigt. Anschließend ist der Kabelbaum 24 bereit für den weiteren Transport/Einbau in einem vorgesehenen Einbauort. Speziell handelt es sich bei dem Kabelbaum 24 um einen Kabelbaum 24 für ein Kraftfahrzeug, welcher also nachfolgend in ein Kraftfahrzeug verbaut wird. Der Prozess und das Verfahren zur Herstellung des Kabelbaums 24 ist dabei ins- gesamt wie folgt:

Der Kabelbaum 24 besteht allgemein aus dem verzweigten Leitungsstrang 4, wel- cher mit der Umhüllung 22 nach Art eines (dünnen) Kabelmantels umgeben ist, und den endseitig an den Enden 6 jeweils befestigten Steckern 8. Bei diesen han- delt es sich um elektrische Kontaktstecker zur elektrischen Verbindung mit weite- ren Kabeln oder Teilstücken eines Kraftfahrzeug-Bordnetzes. In einem ersten Schritt werden die einzelnen Leitungen des Leitungsstrangs 4 am Montagebrett 2 entlang der gewünschten Verlegestruktur mit Hilfe von Verlegehil- fen, nämlich insbesondere mit Hilfe der Führungselemente 5, der Umlenkelemente 14 sowie der Fixiereinheiten 12 verlegt. Dies erfolgt entweder manuell oder auch automatisiert oder teilautomatisiert. Die einzelnen Leitungen sind im Allgemeinen endseitig bereits mit Kontaktelementen, wie Kontaktbuchsen oder Kontaktstiften vorkonfektioniert. Die mehreren Leitungen werden weiterhin in geeigneter Weise gebündelt, speziell mithilfe eines Tapes 26 (vgl. hierzu beispielsweise Fig. 7) ban- diert. Vorzugsweise erfolgt hier lediglich eine punktuelle Bandierung. Anschlie- ßend werden typischerweise die Stecker 8 angebracht.

Nach der Fertigstellung des derart vorkonfektionierten Leitungsstrangs 4 verbleibt dieser zunächst auf dem Montagebrett 2. Dieses wird beispielsweise mithilfe einer Verstellvorrichtung, speziell mithilfe eines Roboters, gegriffen und zum Tauch- bad 18 geführt. Dabei wird es beispielsweise (um 180°) gedreht, sodass der Lei- tungsstrang 4 kopfüber in das Tauchbad 18 eingetaucht wird.

Anschließend wird das Montagebrett 2 mit dem Leitungsstrang 4 entnommen und das anhaftende viskose Material M härtet aus, sodass die Umhüllung 22 ausgebil- det wird. Hierzu ist insbesondere eine UV-Aushärtung vorgesehen, um ein mög- lichst schnelles Aushärten zu begünstigen. Bei dem Material M handelt es sich daher insbesondere um ein UV-aushärtendes Material, Das Tauchbad 18 selbst ist hierzu vorzugsweise in einer Dunkelkammer angeordnet, um eine frühzeitige Aushärtung zu vermeiden. Umgekehrt wird das Montagebrett 2 nach der Entnah- me aus dem Tauchbad 18 in oder durch eine Beleuchtungsstation geführt, in der geeignete (UV-)Beleuchtungselemente angeordnet sind. Die Aushärtung erfolgt insbesondere bei Umgebungstemperatur (Raumtemperatur) oder bei erhöhter Raumtemperatur bis beispielsweise 80°C. Die Schritte Tauchvorgang und Aushär- tung können dabei zur Erzeugung einer gewünschten Dicke der Umhüllung 22 mehrfach hintereinander ausgeführt werden. Zwischen zwei Tauchvorgängen ist dabei keine vollständige Aushärtung erforderlich. Der Kabelbaum 24 soll weitgehend in der gewünschten Verlegegeometrie gefertigt werden, in der er später am Einsatzort, beispielsweise im Kraftfahrzeug, verlegt wird. Weiterhin ist insbesondere eine möglichst durchgehende Umhüllung 22 ohne Fehl- und Freistellen angestrebt. Um dies zu erreichen, werden unterschiedliche Maßnahmen am Montagebrett 2 vorgesehen, die nachfolgend näher erläutert werden. Insbesondere betrifft dies die spezielle Ausgestaltung der verwendeten Verlegehilfen. Unter „Verlegehilfen“ werden vorliegend insbesondere die Füh- rungselemente 5, die Umlenkelemente 14 sowie die Fixiereinheiten12 verstanden. Gemäß einem ersten Aspekt wird der Leitungsstrang 4 am Montagebreit 2 ge- spannt und/oder derart geführt, dass möglichst kein Durchhängen des Leitungs- strangs erfolgt und der Leitungsstrang 4 innerhalb des ersten Höhenniveaus N1 geführt ist. Bei der ersten Ausführungsvariante gemäß Fig. 1 sind zunächst die Führungsele- mente 5 nach Art von Gabeln ausgebiidet, also allgemein nach Art von Führungs- elementen, in die die einzelnen Leitungen einfach von oben eingelegt werden können. Der Leitungsstrang 4 wird daher von unten (von der Montagebrettseite her) gestützt. Um hierbei ein Durchhängen zu vermeiden sind in dieser Ausfüh- rungsvariante speziell die Fixiereinheiten 12 vorgesehen, die eine Zugspannung ausüben und hierzu geeignet ausgebildet sind. Speziell weisen sie einen Klemm- arm auf, mit dem der Leitungsstrang 4 im Endbereich gegriffen wird. Weiterhin lässt sich dieser Klemmarm verstellen, sodass der Leitungsstrang 4 beispielswei- se in Richtung zum Montagebrett 2 gezogen wird, um die gewünschte Spannung aufzubringen.

Alternativ oder ergänzend hierzu besteht auch die Möglichkeit, die Führungsele- mente 5 nach dem Fixieren des Leitungsstrangs 4 mittels der Fixiereinheiten 12 in ihrer Höhe zu verstellen, um dadurch die Spannung aufzubringen.

Bei der in der Fig. 2 dargestellten Ausführungsvariante ist der Leitungsstrang 4 durch die Führungselemente 5 alternierend „ziehend“ und „drückend“ geführt. Hierunter wird verstanden, dass der Leitungsstrang 4 alternierend von den Füh- rungselementen 5 einmal in Richtung zum Montagebreit 2 gezogen und einmal vom Montagebrett 2 weg gedrückt wird. Speziell wird hierdurch erreicht, dass der Leitungsstrang 4 in etwa wellenförmig verlegt wird, wobei benachbarte Führungs- elemente 5 hierzu den Leitungsstrang 4 auf zwei unterschiedlichen Höhen h1, h2, jedoch innerhalb des ersten Höhenniveaus N1 , führen.

Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 ist dies durch zwei unterschiedliche Typen von Führungselementen 5 erreicht. Der eine Typ ist dabei beispielsweise nach Art ei- ner nach oben offenen (mit einer in Richtung vom Montagebrett weg orientierten Öffnung) Gabel ausgebildet, wie dies bereits zur Fig. 1 beschrieben wurde. Der andere Typ der Führungselemente 5 ist beispielsweise nach Art einer Ringöse gebildet, durch die die einzelnen Leitungen des Leitungsstrangs 4 geführt sind.

Die Ringöse ist bevorzugt derart ausgebildet, dass sie geöffnet werden kann, um ein Einlegen der Leitungen zu ermöglichen. Alternativ ist dieser zweite Typ von Führungselementen 5 offen ausgebildet, wobei die Öffnung in Richtung zum Mon- tagebrett 2 orientiert ist. Beispielsweise ist das Führungselement 5 nach Art eines zum Montagebrett 2 hin offenen Hakens (U-förmig gebogener Haken) ausgebiidet.

Ein weiterer Aspekt ist in der möglichst vollständigen Benetzung des Leitungs- Strangs 4 mit dem viskosen Material M zu sehen. Um dies auch im Bereich der Führungselemente 5 zu gewährleisten, ist der zuvor beschriebene Antrieb 16 vor- gesehen, Hierdurch verschiebt sich der Leitungsstrang 4 relativ zum jeweiligen Führungselement 5, sodass also ein Auflagepunkt verändert wird und mit dem Material M benetzt wird, um eine durchgehende Umhüllung 22 auszubilden.

Wie zuvor erläutert, werden die einzelnen Leitungen des Leitungsstrangs 4 mithilfe eines Tapes 26 an einzelnen diskreten Stellen zusammengefasst, also bandiert. Dies ist beispielsweise in der Fig. 5 oder auch in Fig. 7 dargestellt. Speziell ist vor- gesehen, dass das Tape 26 zumindest auch oder ausschließlich im Bereich der Führungselemente 5 vorgesehen ist. Hierdurch ist zum einen ein Schutz der Lei- tungen bei der Montage und beim Verlegen gewährleistet. Zudem ist durch das Tape 26 eine durchgehende Umhüllung gewährleistet. Bei dem Tape 26 handelt es sich um ein herkömmlich eingesetztes Tape 26, welches lediglich eine geringe Dicke hat, sodass das Tape 26 kaum aufträgt.

Ein weiterer Aspekt ist in den speziell ausgebildeten Umlenkelementen 14 zu se- hen. Da die Stecker 8 auf dem niedrigeren Höhenniveau N2 angeordnet sind als der restliche Leitungsstrang 4, müssen diese Stecker 8 typischerweise nach er- folgter Fertigung wieder auf ein anderes Höhenniveau gebracht werden. Um einen möglichst gleitenden und homogenen Übergang zwischen den beiden Höhenni- veaus N1,N2 zu gewährleisten, was ein leichtes nachträgliches Umbiegen ermög- licht, sind die Umlenkelemente 14 zunächst derart ausgebildet, dass sie den Lei- tungsstrang 4 in einem mittleren Höhenniveau führen und abstützen, weiches zwi- schen dem ersten Höhenniveau N1 und dem zweiten Höhenniveau N2 angeordnet ist. Speziell ist vorgesehen, dass eine Abstützung an mehreren unterschiedlichen Höhenpositionen erfolgt oder auch eine kontinuierliche Abstützung über einen ge- wissen Höhenbereich hinweg. Allgemein ist vorzugsweise das jeweilige Umlen- kelement 14 derart ausgebildet, dass der Leitungsstrang 4 entlang eines Bogens zwischen dem ersten Höhenniveau N1 zum zweiten Höhenniveau N2 geführt wird, insbesondere knickfrei geführt wird. Beispiele für die Ausgestaltung der Umlenkelemente 14 sind in den Fig. 6A bis 6C dargestellt:

Gemäß der Fig. 6A weist das Umlenkelement 14 mehrere Stützarme auf, die im Ausführungsbeispiel jeweils als Gabeln ausgeführt sind und die unterschiedliche Stützniveaus definieren. Die einzelnen Auflageflächen dieser Stützarme verlaufen dabei entlang einer gedachten Bogenlinie. Zweckdienlicherweise sind die Stütz- arme dabei relativ zueinander verstellbar, sodass beispielsweise der Winkel zwi- schen zwei benachbarten Stützarmen und/oder die Länge eines jeweiligen Stützarms einstellbar ist. In einfachster Ausführungsvariante ist ein vertikal eben- tierter Hauptarm und lediglich ein weiterer, hiervon abzweigender Stützarm vorge- sehen. Bevorzugt sind insgesamt mehr als zwei, beispielsweise drei oder auch mehr Stützarme vorgesehen. Bei der Ausführungsvariante gemäß der Fig. 6B weist das Umlenkelement 14 ei- nen einseitig beispielsweise nach oben hin offenen Führungskanal auf, welcher insbesondere bogenförmig verläuft. In diesen kann der Leitungsstrang 4 einfach (von oben) eingelegt werden. Der Führungskanal erstreckt sich dabei insbesonde- re über einen Winkelbereich von beispielsweise zumindest 45° oder auch zumin- dest 60°. Im Ausführungsbeispiel erstreckt er sich über 90°. Der Führungskanal selbst wird dabei von einer Haltestruktur des Umlenkelements 14 gehalten.

Bei der Ausführungsvariante gemäß der Fig. 6C ist wiederum eine bogenförmige, durchgehende Führung ähnlich der Fig. 6B dargestellt, wobei diese anstelle des offenen Führungskanals nach Art eines geschlossenen, jedoch vorzugsweise seit- lich zu öffnenden Kanal ausgebildet ist.

Bezugszeichenliste

2 Montagebrett N1 erstes Höhenniveau

4 verzweigter Leitungsstrang N2 zweites Höhenniveau

5 Führungselemente M viskoses Material

6 Ende h1,h2 Höhe

8 Stecker

10 Aufnahmen

12 Fixiereinheiten

14 Umlenkelement

16 Antrieb

18 Tauchbad

20 Einheit

22 Umhüllung

24 Kabelbaum

26 Tape