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Patent Searching and Data


Title:
NOVEL 3-SUBSTITUTED 1,2,4-BENZOTRIAZINES, A METHOD FOR THEIR PRODUCTION AND THE USE THEREOF FOR THE TREATMENT AND PROPHYLAXIS OF TUMOURS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/046162
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to novel 3-substituted 1,2,4-benzotriazines of the general formula I. In said formula, R?1¿ represents a straight-chain or branched, saturated, or mono or polyunsaturated, unsubstituted hydrocarbon group with 1 to 22 atoms, or a hydrocarbon group with 1 to 22 atoms, substituted once or several times by halogen, oxygen, hydroxy, amino, alkoxy, alkoxycarbonyl, morpholino and/or alkyl amino, or an unsubstituted or substituted aryl group or a heterocyclic group. R?2¿. R?3¿, R?4¿ and R?5¿ are identical or represent independently of one another hydrogen, halogen, NO¿2?, NH¿2?, OH or an alkoxy or alkyl group with 1-6 atoms. The invention also relates to a method for producing said 3-substituted 1,2,4-benzotriazines and to the use thereof for treating tumours.

Inventors:
STOTTMEISTER ULRICH (DE)
SCHOENFELDER MANFRED (DE)
WILDE HORST (DE)
SICKER DIETER (DE)
ANDERSCH JENS (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/013028
Publication Date:
June 28, 2001
Filing Date:
December 20, 2000
Export Citation:
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Assignee:
UFZ LEIPZIGHALLE GMBH (DE)
STOTTMEISTER ULRICH (DE)
SCHOENFELDER MANFRED (DE)
WILDE HORST (DE)
SICKER DIETER (DE)
ANDERSCH JENS (DE)
International Classes:
A61P35/00; C07D253/10; (IPC1-7): C07D253/08; A61K31/53; A61P35/00
Foreign References:
EP0649658A11995-04-26
Other References:
MONGE, ANTONIO ET AL., J. MED. CHEM., vol. 38, no. 10, 1995, pages 1786 - 1792
J. MED. CHEM., vol. 38, no. 22, 1995, pages 4488 - 4494
VON TRACY, M., WORKSHOP DER BRITISH ASSOCIATION OF CANCER IN OXFORD, 17 September 1992 (1992-09-17)
BORRELL, J.I. ET AL.: "ANQUEX", AN. QUIM., vol. 91, no. 3-4, 1995, pages 243 - 252
JERSCHEL, D.; W. EDLER, CHEM. BER., vol. 88, 1955, pages 1284
FUSCO, R.; G. BIANCHETTI, GAZZ. CHIM. ITAL., vol. 90, 1960, pages 1113
KWEE, S.; H. LUND, ACTA CHEM. SCAND., vol. 23, 1969, pages 2711
MANGINI, DELIDDO, GAZZ. CHIM. ITAL., vol. 63, 1933, pages 612
ALBINI, ANGELO ET AL., HETEROCYCLES, vol. 597, 1995
Attorney, Agent or Firm:
Ziebig, Marlene K. (Patentanwälte Gulde Hengelhaupt Ziebig Schützenstrasse 15 - 17 Berlin, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Neue 3substituierte 1, 2, 4Benzotriazine der allgemeinen Formel I QS R I A zu dz 0 worin nl wN N wor3. n = CA (z In N bedeutet, Ri einen geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder einoder mehrfach ungesättigten, unsubstituierten oder einoder mehrfach durch Halogen, Sauerstoff, Hydroxy, Amino, Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Morpholino und/oder durch Alkylamino substituierten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 22 CAtomen, einen unsubstituierten oder substituierten Arylsowie einen heterocyclischen Rest darstellt und R R3, R4, R gleich oder verschieden voneinander Wasserstoff, Halogen, NO2, NH2, OH oder einen Alkoxy bzw. einen Alkylrest mit 16 CAtomen bedeuten.
2. 1, 2, 4Benzotriazine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass und Ri einen Alkyloder AlkylCOOAlkylRest, einen mit Hydroxygruppen substituierten bzw. einen mit Hydroxygruppen undCOOAlkylgruppen substituierten AlkylRest (Polyolyle), einen Alkyl CONHAlkylrest oder einen durch Morpholin4ylCO substituierten Polyolylrest bedeutet, wobei Alkyl einen Rest mit jeweils 1 bis 6 CAtomen darstellt.
3. 1, 2, 4Benzotriazine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass RlCH3,CH2COOCH3,CH2COOCH3,CH2COOCH3, CH2COOC2H5, Darabino (CHOH) 3CH20H, Dribo (CHOH) 3CH20H, Dgalacto (CHOH) 4CH20H, Dgalacto (CHOH) 4COOC2H5, Darabino (CHOH) 3CH20H, _> CH2CONHCH (CH3) 2 oder Larabino (CHOH) 4CON 0 ist.
4. 1, 2, 4Benzotriazine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass R, R3, R4, R gleich oder verschieden voneinander H, C1, Br, NH2 bedeuten.
5. 1, 2, 4Benzotriazine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass darstellt und RlCH2COOC2H5 bedeutet.
6. 1, 2, 4Benzotriazine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass R2, R3, R4, R5 Wasserstoff bedeuten.
7. 1, 2, 4Benzotriazine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass darstellt und Rl = NH2 bedeutet.
8. 1, 2, 4 Benzotriazine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass R2, R3, R4 R Wasserstoff bedeuten.
9. Verfahren zur Herstellung eines 3substituierten 1, 2, 4 Benzotriazins der allgemeinen Formel I gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man ein entsprechendes 2Nitrophenylhydrazin mit einer entsprechenden 2Oxocarbonsäure zum 2Nitrophenylhydrazon umsetzt und dass man das erhaltene 2Nitrophenylhydrazon anschließend mittels Wasserstoff katalytisch zu der Zielverbindung der allgemeinen Formel I reduziert.
10. Verfahren zur Herstellung eines 3substituierten 1, 2, 4 Benzotriazins der allgemeinen Formel I gemäß einem der Ansprüche 1, 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man ein entsprechendes 2Nitrophenylhydrazin mit einer entsprechenden 2Oxocarbonsaure zum 2Nitrophenylhydrazon umsetzt und dass man das erhaltene 2Nitrophenylhydrazon anschließend mittels Wasserstoff katalytisch reduziert, das als Zwischenstufe gebildete 1, 4Dihydro1, 2, 4 benzotriazin isoliert, indem man es unter Inertgasatmosphäre nach beendeter Wasserstoffaufnahme vom Katalysator abfiltriert, das Lösungsmittel abdestilliert und acetyliert. ll.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das 2Nitrophenylhydrazin mit einer Fermentationslösung, die eine 2Oxocarbonsäure aufweist, zur Reaktion gebracht wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fermentationslösung die 2Oxocarbonsaure mit einem Gehalt von mindestens 10%, vorzugsweise > 20% enthalt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung zur Zielverbindung I ohne vorherige Isolierung des 2Nitrophenylhydrazons im selben Reaktionsgefäß erfolgt.
14. Verfahren zur Herstellung eines 3substituierten 1, 2, 4 Benzotriazins der allgemeinen Formel I gemäß einem der Ansprüche 1, 7 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man 2Fluorbenzol und Guanidin in THF umsetzt, anschließend tert.BuOK zugibt und das ausgefallene NOxid isoliert.
15. Verwendung von 3substituierten 1, 2, 4Benzotriazinen der allgemeinen Formel I gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung und Prophylaxe von Tumorerkrankungen.
Description:
Neue 3-substituierte 1, 2, 4-Benzotriazine, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung Die Erfindung betrifft neue 3-substituierte 1, 2, 4- Benzotriazine der allgemeinen Formel I. Gegenstand der Erfindung sind auch Verfahren zur Herstellung dieser 3- substituierten 1, 2, 4-Benzotriazine sowie ihre Verwendung zur Behandlung und Prophylaxe von Tumorerkrankungen.

Verbindungen, die eine anticancerogene Wirksamkeit aufweisen, sind zahlreich bekannt. In der Klasse der 1, 2, 4-Triazine sind cancerostatische Wirksamkeiten von 3-Amino-und 3-Alkyl- 1, 2, 4-benzotriazin-1, 4-dioxiden beschrieben. So haben z. B.

Monge, Antonio et al. in J. Med. Chem. ; EN, 38, 10, 1995 ; 1786-1792 und in J. Med. Chem. ; EN ; 38, 22, 1995 ; 4488-4494 cytotoxische Untersuchungen mit 3-Amino-1, 2, 4-benzotriazin- 1, 4-dioxid an V-79 Zellen (Chinesische Hamster- Lungenfibroblasten) dargestellt. Die Synthese und antitumorale Aktivität weiterer neuer Analoga wurde von Tracy, M. auf einem Workshop der British Association of Cancer in Oxford, England (17.-19. September 1992) gezeigt.

Die antitumorale Wirksamkeit von 3-Alkyl-1, 2, 4-benzotriazin- 1, 4-dioxiden war Gegenstand auf dem VIII. Meeting über chemische Modifikatoren zur Krebsbehandlung in Kyoto, Japan vom 16-19. 06. 1993. Desweiteren ist auch eine cancerostatische Wirksamkeit von 4-Amino-3-hydrazino-6-methyl-4 (H)-1, 2, 4- triazin-5-on bekannt (Borrell, J. I. et al. ANQUEX ; An. Quim. ; EN ; 91 ; 3-4 : 1995 ; 243-252).

Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, weitere neue cytostatisch wirksame Verbindungen zu synthetisieren, die in die Zelle eingeschleust werden können sowie die Proliferation von Tumorzellen hemmen und damit zur Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung und Prophylaxe von Tumorerkrankungen geeignet sind. Aufgabe der Erfindung war es außerdem, ein Verfahren zu deren Herstellung zu entwickeln,

das hinsichtlich Reaktionsführung einfach ist und die Verbindungen in guten Ausbeuten zur Verfügung stellt.

Die Aufgabe wird gemäß den Ansprüchen gelöst. Gegenstand der Erfindung sind neue 3-substituierte 1, 2, 4-Benzotriazine der allgemeinen Formel I bedeutet, Ri einen geradkettigen oder verzweigten, gesättigten oder ein-oder mehrfach ungesättigten, unsubstituierten oder ein-oder mehrfach durch Halogen, Sauerstoff, Hydroxy, Amino, Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Morpholino und/oder durch Alkylamino substituierten Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 22 C-Atomen, einen unsubstituierten oder substituierten Aryl-sowie einen heterocyclischen Rest darstellt und R2, R3, R4, R gleich oder verschieden voneinander Wasserstoff, Halogen, NO2, NH2, OH oder einen Alkoxy bzw. einen Alkylrest mit 1-6 C-Atomen bedeuten.

Die Verbindungen der allgemeinen Formel I sind biologisch aktiv und besitzen eine ausgeprägte Antitumorwirksamkeit.

Insbesondere lassen sie sich somit vorteilhaft zur

Herstellung von Arzneimitteln zur Behandlung und Prophylaxe von Tumorerkrankungen einsetzen.

Bevorzugte Verbindungen mit antitumoraler Wirksamkeit sind 1, 2, 4-Benzotriazine, in denen und R1 einen Alkyl-oder Alkyl-COO-Alkyl-Rest, einen mit Hydroxygruppen substituierten bzw. einen mit Hydroxygruppen und-COO-Alkylgruppen substituierten Alkyl-Rest (Polyolyl-Rest), einen Alkyl-CO-NH-Alkylrest oder einen durch Morpholin-4- yl-CO-substituierten Polyolylrest bedeutet, wobei Alkyl jeweils fur einen Rest mit einer Kettenlänge von 1 bis 6 C-Atomen steht.

Insbesondere bevorzugt sind Verbindungen, in denen Rl-CH3,-CH2-COO-CH3,-CH2-COO-CH3,-CH2-COO-CH3,<BR> -CH2-COO-C2H5, D-arabino- (CHOH) 3-CH20H,<BR> D-ribo- (CHOH) 3-CH20H, D-galacto- (CHOH) 4-CH20H, D-galacto-(CHOH)4-COO-C2H5, D-arabino-(CHOH)3-CH2OH, -CH2-CO-NH-CH (CH3) 2, L-arabino- (CHOH) 4-CO-N O bedeutet und R2, R3, R4 R gleich oder verschieden voneinander H, Cl, Br und NH2 bedeuten.

Ganz bevorzugte Verbindungen sind : a) 3-Methyl-1, 2, 4-benzotriazin (R1 =-CH3, R2, R3, R4, R5 H), b) 3- (Methoxy-carbonylmethyl)-6-chlor-benzo-1, 2, 4-triazin (R1 = -CH2-CO-OCH3, R2, R3, R5 = H und R4 = C1), c) 3-(Methoxy-carbonylmethyl)-5-chlor-benzo-1, 2, 4-triazin (Rl =-CH2-CO-OCH3, R2, R4, R5 = H und R3 = Cl) ,

d) 3- (Methoxy-carbonylmethyl) -5-amino-6-chlor-benzo-1, 2, 4- triazin (R1 = -CH2-CO-OCH3, R3 = NH2, R4 = Cl, R2, R5 = H), e) 3- (Methoxy-carbonylmethyl)-1, 2, 4-benzotriazin (Rl =-CH2-CO-OCH3 und R, R3, R4, R5 = H) , f) 3- (Ethoxy-carbonylmethyl)-1, 2, 4-benzotriazin (Rl =-CH2-CO-OC2H5 und R2, R3, R4, R5 = H), g) 3 - (Ethoxy-carbonylmethyl) -6-brom-benzo-1, 2, 4-triazin (R1 = -CH2-CO-OC2H5, R2, R3, R5 = H, R4 = Br), h) 3- (D-arabino-Tetritol-1-yl)-1, 2, 4-benzotriazin (Rl = D-arabino- (CHOH) 3-CH20H, R, R3, R4, R = H), i) 3- (D-galacto-Tetritol-1-yl)-1, 2, 4-benzotriazin (Rl D-galacto- (CHOH) 4-CH20H, R2, R3, R4, R5 = H), j) 3- (Ethoxycarbonyl-D-galacto-tetritol-1-yl-)-1, 2, 4- benzotriazin (R1 = D-galacto-(CHOH)4-CO-OC2H5, R2, R3, R4, R5 = H) , k) 3- (D-arabino-Tetritol-1-yl)-6-chlor-benzo-1, 2, 4-triazin (R1 = D-arabino- (CHOH) 3-CH20H, R2, R3, R = H, R = Cl), 1) 3- (Isopropylamino-carbonylmethyl)-1, 2, 4-benzotriazin (R1 = -CH2-CO-NH-CH (CH3) 2, R 2, , R3, R4, R5 = H) , m) 3- (D-ribo-Tetritol-1-yl)-1, 2, 4-benzotriazin (Rl = D-ribo- (CHOH) 3-CH20H, R2, R3 , R4, R5 = H), n) 3- (Morpholin-4-yl-carbonyl-L-arabino-tetritol-1-yl)-1 , 2, 4- benzotriazin (Rl = L-arabino-(CHOH) 4-CO-N 9 R2 R3 R4 R5 H) Diese neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I können nach an sich bekannten Verfahren synthetisiert werden (z. B.

Jerschel, D. und W. Edler in Chem. Ber. 88 (1955) 1284 ; Fusco, R. und G. Bianchetti, Gazz. Chim. Ital. 90 (1960) 1113 oder Kwee, S. und H. Lund, Acta Chem. Scand. 23 (1969) 2711), indem 2-Nitrophenylhydrazone einer Carbonylverbindung oder die tautomeren Azoverbindungen reduziert werden.

Erfindungsgemäß werden sie durch Umsetzung eines entsprechenden 2-Nitrophenylhydrazins mit einer entsprechenden 2-Oxocarbonsäure oder dessen Salz gemäß dem

folgenden Formelschema unter Entstehen des 2- Nitrophenylhydrazons erhalten. Das entstandene 2- Nitrophenylhydrazon wird anschließend mittels Wasserstoff katalytisch zu einer Zielverbindung der allgemeinen Formel I reduziert.

Formelschema : wobei R1 bis R5 die o. g. Bedeutung besitzen.

In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung werden die als Zwischenstufe gebildeten 1, 4-Dihydro-1, 2, 4- benzotriazine isoliert, indem man das 1, 4-Dihydro-1, 2, 4- benzotriazin unter Inertgasatmosphäre nach beendeter Wasserstoffaufnahme vom Katalysator abfiltriert und das Lösungsmittel abdestilliert. Durch Acetylierung mit Acetanhydrid vzw. bei 20°C erhält man die Monoacetylderivate der allgemeinen Formel I.

Bevorzugte Monoacetylverbindungen mit antitumoraler Wirksamkeit sind solche, in denen bedeutet, und R1-CH2-CO-OC2HS darstellt. Insbesondere bevorzugt ist die Verbindung o) mit R2 R3, R4, R5 = H

Die eingesetzten substituierten oder unsubstituierten 2- Nitrophenylhydrazine sind an sich bekannt und werden durch Reduktion von Diazoniumverbindungen hergestellt (Mangini, Deliddo in Gazz. Chim. Ital. 63, 612, 1933) oder durch Umsetzung von 2-Nitro-halogenbenzenen mit Hydrazinhydrat (Albini, Angelo et al. in Heterocycles 597, 1995).

In einer bevorzugten Ausführungsvariante des Verfahrens werden für die Synthese der 2-Nitrophenylhydrazone direkt Fermentationslösungen eingesetzt, die eine entsprechende 2- Oxocarbonsäure enthalten. Das gilt bevorzugt für Fermentationslösungen, die 2-Oxoglutarsäure oder 2- Oxogluconsäure enthalten.

Der für eine Umsetzung notwendige Gehalt einer 2- Oxocarbonsäure in der Fermentationslösung beträgt in der Regel ca. 15%, vorzugsweise >20%.

Das umzusetzende 2-Nitrophenylhydrazin wird dabei in einem organischen Lösungsmittel bzw.-gemisch, ggf. unter Erwärmen, gelöst und einer die entsprechende 2-Oxocarbonsaure enthaltenden Fermentationslösung bei einer Temperatur von 20 bis 80°C, vorzugsweise bei 45-55°C zugegeben. Das entstandene 2-Nitrophenylhydrazon wird ggf. aufgearbeitet.

Durch katalytische Reduktion werden anschließend unter Cyclisierung, Decarboxylierung und Oxidation die Zielverbindungen der allgemeinen Formel I mit hohen Ausbeuten > 30%, vorzugsweise > 50 % erhalten.

Dieses Verfahren hat den großen Vorteil, dass es in einer Eintopfreaktion ablaufen kann und somit hinsichtlich Reaktionsführung und auch hinsichtlich der erzielten Ausbeuten den bekannten Synthesewegen, deren Ausbeuten in der Regel unter 30 % liegen, überlegen ist.

Antitumoral wirksame Verbindungen der allgemeinen Formel I sind bevorzugt weiterhin 1, 2, 4-Benzotriazine, in denen

darstellt und R1 = NH2 bedeutet. Als besonders wirksam hat sich dabei die Verbindung p) mit R2, R3, R4, R5 = H erwiesen.

Diese Verbindungen werden nach an sich bekannten Verfahren nach Suzuki, H. und T. Kawakami, Synthesis 1997, 855-857 hergestellt. 2-Fluornitrobenzol und Guanidin werden in THF bei 60°C für ca. 4 Stunden gerührt, anschließend wird tert.- BuOK zugegeben und weitere 2 Stunden gerührt. Das ausgefallene Produkt wird isoliert.

Anschließend wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen näher erlautert.

Beispiel 1 3-Methyl-1, 2, 4-benzotriazine 0, 01 mol Natriumpyruvat und 0, 01 mol des entsprechenden 2- Nitrophenylhydrazins werden in einer Lösung von 10 ml Ethanol und 10 ml 35 proz. Perchlorsäure unter Rühren zur Reaktion gebracht. Der nach kurzer Zeit anfallende gelbe Niederschlag wird abgesaugt, mit Wasser neutral gewaschen, getrocknet und anschließend aus Ethanol umkristallisiert.

Ausbeuten : 90-95% der Theorie 3 mmol der so erhaltenen 2-Nitrophenylhydrazone werden in 50 ml Ethanol gelöst und über Platinoxid bei Raumtemperatur und Normaldruck bis zum Ende der Wasserstoffaufnahme hydriert.

Danach wird der Katalysator abfiltriert und das Lösungsmittel im Vakuum abdestilleirt. Die verbleibenden 3-Methyl-1, 2, 4- benzotriazine werden aus Petrolether umkristallisiert.

Ausbeuten : 55-70% der Theorie.

Beispiel 2 3- (D-arabino-Tetritol-1-yl)-1, 2, 4-benzotriazin 10 mmol 2-Nitrophenylhydrazin werden in 30 ml Methanol und 0, 5 ml Essigsäure unter Erwärmen gelöst. Die Lösung wird bei 50°C unter Rühren zu einer Fermentationslösung getropft, die einen Gehalt von 24% 2-Oxo-D-gluconsäure aufweist. Die Reaktionsmischung wird eine weitere Stunde gerührt. Der orange Niederschlag wird abgesaugt, gewaschen und aus Wasser umkristallisiert.

Ausbeuten : 90% der Theorie.

Eine Suspension von 6 mmol des so erhaltenen 2- Nitrophenylhydrazons in 60 ml Tetrahydrofuran wird über Pt/C unter Normaldruck bei Raumtemperatur bis zur berechneten Wasserstoffaufnahme hydriert. Das Reaktonsgemisch wird 3 Tage an der Luft gerührt. Danach wird das Lösungsmittel abgetrennt und das Produkt durch Extraktion mit Methanol vom Katalysator getrennt.

Ausbeuten : 30% der Theorie ; gelbe Kristalle F 173-175°C.

Beispiel 3 Hemmung des Zellwachstums durch die erfindungsgemäßen Verbindungen Zu je 1 ml einer entsprechenden Zellstammlösung werden die zu testenden Substanzen in wäßriger steriler Lösung in Konzentrationsschritten von je 2-50 Ag gespritzt. Die Testkammern werden anschließend zusammen mit einer unbehandelten Referenzkammer bei 37°C drei Tage entwickelt.

Die Auswertung erfolgt mittels Mikroskop. Es werden Zellvermehrung bzw. Zellzerstörung (Zustand der Zellmembran sowie des Zellkern) mit unbehandelten Referenzzellen verglichen.

Tabelle : ICs0-Wert (50%ige Hemmung des Zellwachstums in yg/ml) ausgewählter Substanzen der Formel I Substanz Hep2 HeLa Peritoneal Pleuro- carcinom carcinom Verbindung b 120 160 150 500 Verbindung c 16 8-16 12 Verbindung d 500 50 25-30 500 Verbindung e 100 180 350 500 Verbindung f 190-200 378 180 500 Verbindung g 8-16 8-16 35 Verbindung h 150 150 Verbindung i 400 Verbindung j Verbindung k 250 Verbindung 1 100 86 170 (100%) Verbindung o 12 12 Verbindung p 25 30 Die erfindungsgemäßen Verbindungen hemmen sämtlich das Zellwachstum von permanenten Zellkulturen wie z. B. von HeLa-, Hep2-Zellen, von Peritonealcarcinom-sowie von Pleurocarcinomzellen.

Wie der obigen Tabelle zu entnehmen ist, sind alle Vebindungen wirksam, bevorzugte Wirksamkeit besitzen die Verbindungen c, g, 1, o und p.

Es zeigte sich eine selektive Antitumorwirkung in vitro, d. h. das Wachstum von Normalzellen wird im vergleichbaren Konzentrationsbereich weit weniger gehemmt als das Tumorwachstum.