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Title:
OXIDATION COLORANTS FOR DYEING KERATINIC FIBERS, CONTAINING A SPECIAL COMBINATION OF ALKALISATION AGENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/004739
Kind Code:
A1
Abstract:
Oxidation colorants which contain a mixture of at least two components A and B as alkalisation agents, of which A is selected from amino-acids and oligo-peptides with at least one amino group and at least one -COOH- or SO3H- group, the 2.5 % solution of which in water has a pH of over 9.0, and B is selected from the group formed by monoethanol amine, monoisopropanol amine, 2-amino-2-methyl propanol, 2-amino-2-methyl-1,3-propane diol, 2-amino-2-ethyl-1,3 propane diol and 2-amino-2-methyl butanol, are highly stable. In use, the agents give excellent colouring results with extensive care of the hair and scalp.

Inventors:
HOEFFKES HORST (DE)
SCHRADER DIETER (DE)
GOUTSIS KONSTANTIN (DE)
SCHETTIGER NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/003119
Publication Date:
February 13, 1997
Filing Date:
July 16, 1996
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
HOEFFKES HORST (DE)
SCHRADER DIETER (DE)
GOUTSIS KONSTANTIN (DE)
SCHETTIGER NORBERT (DE)
International Classes:
D06P1/32; D06P3/08; D06P3/30; D06P3/32; (IPC1-7): A61K7/13
Foreign References:
DE2215303A11972-10-12
EP0352375A11990-01-31
Other References:
DATABASE WPI Week 8431, Derwent World Patents Index; AN 84-191019, XP002018797, "Hair colouring oxidation dye - compounded from basic aminoacid and monoethanolamine"
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Oxidationsfärbemittel zum Färben von Keratinfasern enthaltend Entwick¬ lerkomponenten sowie gewünschtenfalls Kupplerkomponenten in einem wasserhaltigen Träger, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel einen pH Wert von 8,0 1 1 ,0 aufweist und als Alkalisierungsmittel eine Mischung aus mindestens zwei Bestandteilen A und B enthalten ist, von denen A ausgewählt ist aus Aminosäuren und Oligopeptiden mit mindestens einer Aminogruppe und mindestens einer COOH oder Sθ3HGruppe, deren 2,5%ige Lösung in Wasser einen pHWert von größer 9,0 auf¬ weist, und B ausgewählt ist aus der Gruppe, die von Monoethanolamin, Monoiso propanolamin, 2Amino2methylpropanol, 2Amino2methyl1 ,3pro pandiol, 2Amino2ethyl1 ,3propandiol und 2Amino2methylbutanol gebildet wird.
2. Oxidationsfärbemittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalisierungsmittel A ausgewählt ist aus αAminosäuren.
3. Oxidationsfärbemittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalisierungsmittel A Arginin ist.
4. Oxidationsfärbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das Alkalisierungsmittel A in Mengen von 0,5 bis 6 Gew.%, bezogen auf das gesamte Färbemittel, enthalten ist.
5. Oxidationsfärbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das Alkalisierungsmittel B Monoethanolamin ist.
6. Oxidationsfärbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das Alkalisierungsmittel B in Mengen von 0,5 bis 6 Gew.%, bezogen auf das gesamte Färbemittel, enthalten ist.
7. Oxidationsfärbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß es einen pHWert von 9 bis 10 aufweist.
8. Oxidationsfärbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß es als Entwicklerkomponente ein PyrimidinDerivat ent hält, das 2 4 Aminosubstituenten und 0 2 Hydroxysubstituenten am PyrimidinRing aufweist.
9. Oxidationsfärbemittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das PyrimidinDerivat ausgewählt ist aus 2Hydroxy4,5,6triaminopyrimidin und 2,4,5, 6Tetraaminopyrimidin.
10. Oxidationsfärbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß mindestens eine Kupplerkomponente enthalten ist, ausgewählt aus der Gruppe, die von Resorcin, 2Methylresorcin und 4 Chlorresorcin gebildet wird.
11. Oxidationsfärbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß Entwicklerkomponenten in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.%, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.%, und Kupplerkomponenten in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.%, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew. %, jeweils bezogen auf das gesamte Färbemittel, enthalten sind.
12. Oxidationsfärbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 11 , dadurch ge¬ kennzeichnet, daß mindestens ein direktziehender Farbstoff enthalten ist.
13. Oxidationsfärbemittel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der direktziehende Farbstoff 4Amino2nitrodiphenylamin2'carbon säure oder 6Nitro1 ,2,3,4tetrahydrochinoxalin ist.
14. Oxidationsfärbemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß es ein anionisches Tensid enthält.
15. Oxidationsfärbemittel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das anionische Tensid ein Salz einer gesättigten oder ungesättigten C8 C22Carbonsäure ist.
16. Verwendung eines Mittels nach einem der Ansprüche 1 bis 15 zur Fär¬ bung von Keratinfasern, insbesondere menschlichen Haaren.
Description:
0XIDATI0NS FARBEMITTEL ZUM FARBEN VON KERATINFASERN DIE EINE SPEZIELLE KOMBINATION VON ALKALISIERUNGSMITTEL ENTHALTEN

Die Erfindung betrifft Oxidationsfärbemittel zum Färben von Keratinfasern, die eine spezielle Kombination von Alkalisierungsmitteln enthalten.

Unter Keratinfasern sind dabei Pelze, Wolle, Federn und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Obwohl die erfindungsgemäßen Oxidations¬ färbemittel in erster Linie zum Färben von Keratinfasern geeignet sind, steht prinzipiell einer Verwendung auch auf anderen Gebieten nichts entgegen.

Für das Färben von Keratinfasern, insbesondere menschlichen Haaren, spielen die sogenannten Oxidationsfärbemittel wegen ihrer intensiven Farben und gu¬ ten Echtheitseigenschaften eine bevorzugte Rolle. Solche Färbemittel enthal¬ ten Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und in den meisten Fällen Kupplerkomponenten. Die Entwicklerkomponenten bil¬ den unter dem Einfluß von Oxidationsmitteln oder von Luftsauerstoff unter¬ einander oder unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten die eigentlichen Farbstoffe aus.

Zur Erzielung optimaler Färbeergebnisse werden die Oxidationsfärbemittel üb¬ licherweise alkalisch eingestellt. Die meisten kommerziellen Produkte weisen daher pH-Werte von 9,0 bis 10,5 auf. Zur Einstellung des pH-Wertes wurde bisher üblicherweise Ammoniak verwendet; weiterhin sind vor allem in jüng¬ ster Zeit Produkte auf den Markt gekommen, die als Alkalisierungsmittel kurz- kettige Amine enthalten. Durch letztere wird zwar das Problem des Ammoni¬ akgeruches deutlich verringert, dennoch erscheinen diese Amine noch nicht als optimale Alkalisierungsmittel. So kann es insbesondere bei häufiger An-

wendung in höheren Konzentrationen zu ungewünschten Beeinträchtigungen der Haarstruktur kommen. Außerdem können höhere Konzentrationen an Al- kanolaminen, insbesondere in Kombination mit Wasserstoffperoxid, bei sehr empfindlichen Personen in einzelnen Fällen Reizungen der Kopfhaut verursa¬ chen. Schließlich wird bei Verwendung von Ammoniak und kurzkettigen Ami¬ nen zur pH-Wert-Einstellung bei längerer Lagerung ein langsamer aber kontinuierlicher Abfall des pH-Wertes beobachtet.

In der DE-OS 22 15 303 wurde vorgeschlagen, Oxidationsfärbemittel für Haare mit einem Gehalt an Guanidin, Arginin oder deren Derivaten zu formu¬ lieren. Dadurch soll das Eindringen der Farbstoffvorläufer in den Haarschaft begünstigt und die Haarfarbstoffe stabilisiert werden.

Größere Mengen an Arginin oder ähnlichen Verbindungen führen aber häufig zu Problemen bei der Herstellung der Färbemittel; insbesondere bei den auf dem Markt dominierenden Mitteln auf Emulsionsbasis, wird häufig, vor allem bei längerer Lagerung, wie sie bei Verbraucherprodukten immer zu berück¬ sichtigen ist, eine Phasentrennung beobachtet. Eine solche Änderung des Er¬ scheinungsbildes des Produktes wird vom Konsumenten in der Regel mit einer Verschlechterung der Produkteigenschaften gleichgesetzt, weshalb solche Produkte auf dem Markt nicht plazierbar sind.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die oben genannten Schwierigkeitkeiten überwunden werden können und Oxidationsfärbemittel mit ausgezeichneten Färbeeigenschaften formulierbar sind, wenn die Basizität des Färbemittels durch eine spezielle Kombination von Alkalisierungsmitteln auf einen pH-Wert von 8,0 - 1 1 ,0 eingestellt wird.

Gegenstand der Erfindung sind daher Oxidationsfärbemittel zum Färben von Keratinfasern enthaltend Entwicklerkomponenten sowie gewünschtenfalls Kupplerkomponenten in einem wasserhaltigen Träger, die einen pH-Wert von 8,0 - 1 1 ,0 aufweisen und als Alkalisierungsmittel eine Mischung aus mindes¬ tens zwei Bestandteilen A und B enthalten, von denen

A ausgewählt ist aus Aminosäuren und Oligopeptiden mit mindestens ei¬ ner Aminogruppe und mindestens einer -COOH- oder -SO 3 H-Gruppe, de-

ren 2,5-%ige Lösung in Wasser einen pH-Wert von größer 9,0 aufweist, und

- B ausgewählt ist aus der Gruppe, die von Monoethanolamin, Monoisopro- panolamin, 2-Amino-2-methyl-propanol, 2-Amino- 2-methyl- 1 ,3-propan- diol, 2-Amino-2-ethyl-1 ,3-propandiol und 2-Amino-2-methylbutanol gebil¬ det wird.

Bevorzugte Alkalisierungsmittel A sind Aminocarbonsäuren, insbesondere α- Aminocarbonsäuren und omega-Aminocarbonsäuren. Unter den α-Aminocar- bonsäuren sind wiederum Lysin und insbesondere Arginin besonders bevor¬ zugt.

Die Aminosäuren können den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in freier Form zugegeben werden. In einer Reihe von Fällen ist es jedoch auch mög¬ lich, die Aminosäuren in Salzform einzusetzen. Bevorzugte Salze sind dann die Verbindungen mit Halogenwasserstoffsäuren, insbesondere die Hydrochloride und die Hydrobromide.

Weiterhin können die Aminosäuren auch in Form von Oligopeptiden und Pro- teinhydroiysaten eingesetzt werden, wenn sichergestellt ist, daß die erforder¬ lichen Mengen der erfindungsgemäß eingesetzten Aminosäuren darin enthal¬ ten sind. In diesem Zusammenhang wird auf die Offenbarung der DE-OS 22 15 303 verwiesen, auf die ausdrücklich Bezug genommen wird.

Ein besonders bevorzugtes Alkalisierungsmittel ist Arginin, insbesondere in freier Form, aber auch als Hydrochlorid eingesetzt.

Das Alkalisierungsmittel A ist in den erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemit- teln bevorzugt in Mengen von 0,5 bis 6 Gew.-%, insbesondere von 2 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten.

Das Alkalisierungsmittel B ist bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die Mo¬ noethanolamin, 2-Amino-2-methyl-propanol und 2-Amino-2-methyl-1 ,3-pro- pandiol umfaßt.

Monoethanolamin hat sich als besonders geeignetes Alkalisierungsmittel B erwiesen.

Das Alkalisierungsmittel B ist in den erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemit- teln ebenfalls bevorzugt in Mengen von 0,5 bis 6 Gew.-%, insbesondere von 2 bis 6 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten.

Besonders vorteilhafte Eigenschaften wurden bei Oxidationsfärbemitteln ge¬ funden, bei denen die Alkalisierungsmittel A und B in einem Verhältnis von 1 :5 bis 5:1 vorlagen. Mengenverhältnisse von 1 :2 bis 2:1 haben sich als be¬ sonders geeignet erwiesen.

Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der pH-Wert der erfin¬ dungsgemäßen Oxidationsfärbemittel auf einen Wert von 9,0 bis 10,0 einge¬ stellt war.

Die erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittel enthalten weiterhin mindestens eine Entwicklerkomponente.

Als Entwicklerkomponenten werden üblicherweise primäre aromatische Amine mit einer weiteren, in para- oder ortho-Position befindlichen freien oder substituierten Hydroxy- oder Aminogruppe, Diaminopyridinderivate, hetero¬ cyclische Hydrazone, 4-Aminopyrazolonderivate sowie 2,4,5,6-Tetraaminopy- rimidin und dessen Derivate eingesetzt.

Spezielle Vertreter sind beispielsweise p-Toluylendiamin, 2,4,5, 6-Tetraamino- pyrimidin, p-Aminophenol, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(2,5- DiaminophenyD-ethanol, 2-(2,5-Diaminophenoxy)-ethanol, 1 -Phenyl-3-car- boxyamido-4-amino-pyrazolon-5 und 4-Amino-3-methylphenol, 2-Hydroxy- 4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin und 2,5,6-Tri- amino-4-hydroxypyrimidin.

In den erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittel werden als Entwicklerkom¬ ponente bevorzugt Pyrimidin-Derivate mit 2 - 4 Aminosubstituenten und 0 - 2 Hydroxysubstituenten am Pyrimidin-Ring verwendet. 2-Hydroxy-4,5,6-triami- nopyrimidin und insbesondere 2,4,5, 6-Tetraminopyrimidin haben sich als Ent¬ wicklerkomponenten erwiesen, mit denen besonders herausragende Färbeer¬ gebnisse erzielt werden.

Wenngleich eine Reihe von Farbtönen, insbesondere im Gelb-, Orange- und Braun-Bereich, auch bei alleinigem Einsatz von Entwicklerkomponenten erhal¬ ten werden können, so werden den Oxidationsfärbemittel doch in der großen Mehrzahl der Fälle sogenannte Kupplerkomponenten zugesetzt. Insbesondere durch gezielte Auswahl mehrerer Kuppler- und Entwicklerkomponenten lassen sich eine Reihe von Farbtönen erzielen, die vor allem zum Färben des menschlichen Haares hervorragend geeignet sind.

Als Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate, Naphthole, Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenole verwendet. Als Kupplersubstanzen eignen sich insbesondere α-Naphthol, 1 ,5-, 2,7- und 1 ,7-Dihydroxynaphthalin, 5-Amino-2-methylphenol, m-Aminophenol, Resorcin, Resorcinmonomethylether, m-Phenylendiamin, 1-Phenyl-3-methyl- pyrazolon-5, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 1 ,3-Bis-(2,4-diaminophenoxy)-pro- pan, 4-Chlor-resorcin, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol und 2-Methylresorcin.

Resorcin, 2-Methylresorcin und 4-Chlorresorcin sind für die erfindungsgemä¬ ßen Oxidationsfärbemittel besonders geeignete Kupplerkomponenten.

Neben den bevorzugt eingesetzten Entwickler- und gegebenenfalls Kuppler- Komponenten können die erfindungsgemäßen Oxidationsfärbemittel noch weitere Entwickler- und gegebenenfalls Kuppler-Komponenten enthalten, wenn ganz bestimmte Farbnuancen erzielt werden sollen.

Die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel enthalten sowohl die Entwicklerkom¬ ponenten als auch die Kupplerkomponenten bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Oxidationsfärbemittel. Dabei werden Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten im allgemeinen in etwa molaren Mengen zueinander eingesetzt. Wenn sich auch der molare Einsatz als zweckmäßig erwiesen hat, so ist ein gewisser Überschuß einzelner Oxidationsfarbstoffvorprodukte nicht nachteilig, so daß Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten in einem Mol-Verhältnis von 1 : 0,5 bis 1 : 2 enthalten sein können.

Die Entwickler- und Kupplerkomponenten werden üblicherweise in freier Form eingesetzt. Bei Substanzen mit Aminogruppen kann es aber bevorzugt sein,

sie in Salzform, insbesondere in Form der Hydrochloride und Hydrobromide einzusetzen.

Wenngleich durch die entsprechende Wahl der Entwickler- und Kupplerkomponenten eine Vielzahl von Farbtönen zugänglich sind, werden doch mitunter spezielle Farbnuancen gewünscht, die durch alieinige Verwendung von Oxidationsfärbemitteln nicht zugänglich sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Haarfärbemittel zur weiteren Modifizierung der Farbnuancen neben den Oxidationsfarbstoffvorprodukten zusätzlich übliche direktziehende Farbstoffe, z.B. aus der Gruppe der Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Anthra- chinone oder Indophenole, wie z.B. die unter den internationalen Bezeich¬ nungen bzw. Handelsnamen HC Yellow 2, HC Yellow 4, Basic Yellow 57, Disperse Orange 3, HC Red 3, HC Red BN, Basic Red 76, HC Blue 2, Nitro- blau, Disperse Blue 3, Basic Blue 99, HC Violet 1 , Disperse Violet 1 , Disperse Violet 4, Disperse Black 9, Basic Brown 16, Pikraminsäure und Rodol 9 R, bekannten Verbindungen, in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Oxidationshaarfärbemittel.

4-Amino-2-nitro-diphenylamin-2'-carbonsäure oder 6-Nitro-1 ,2,3,4-tetrahydro- chinoxalin sind erfindungsgemäß besonders bevorzugte direktziehende Farb¬ stoffe.

Es ist nicht erforderlich, daß die Oxidationsfarbstoffvorprodukte oder die fa¬ kultativ enthaltenen direktziehenden Farbstoffe jeweils einheitliche Verbindun¬ gen darstellen. Vielmehr können in den erfindungsgemäßen Haarfärbemitteln, bedingt durch die Herstellungsverfahren für die einzelnen Farbstoffe, in unter¬ geordneten Mengen noch weitere Komponenten enthalten sein, soweit diese nicht das Färbeergebnis nachteilig beeinflussen oder aus anderen Gründen, z.B. toxikologischen, ausgeschlossen werden müssen.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Färbemittel werden die Oxidations¬ farbstoffvorprodukte in einen geeigneten wasserhaltigen Träger eingearbeitet. Zum Zwecke der Haarfärbung sind solche Träger z.B. Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, z.B. Shampoos, Schau¬ maerosole oder andere Zubereitungen, für die Anwendung auf dem Haar ge¬ eignet.

Weiterhin können die erfindungsgemäßen Färbemittel alle in solchen Zuberei¬ tungen bekannten Wirk-, Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten. In vielen Fällen enthalten die Färbemittel mindestens ein Tensid, wobei prinzipiell sowohl anionische als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische und kationi¬ sche Tenside geeignet sind. In vielen Fällen hat es sich aber als vorteilhaft erwiesen, die Tenside aus anionischen, zwitterionischen oder nichtionischen Tensiden auszuwählen. Anionische Tenside können dabei ganz besonders be¬ vorzugt sein.

Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflä¬ chenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich ma¬ chende, anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 10 bis 22 C-Ato¬ men. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ether-, Amid- und Hydroxylgruppen sowie in der Regel auch Estergruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe,

lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 22 C-Atomen (Seifen), Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CHzO) * -CH2-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist, Acylsarcoside mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe, Acyltauride mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe, Acylisethionate mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe, Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen, lineare Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen, lineare Alpha-Olef insulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen, Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen, Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH 2 -CH2θ)χ - OSO3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Ato¬ men und x = 0 oder 1 bis 12 ist, Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37 25 030,

sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylen- glykolether gemäß DE-A-37 23 354,

Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6

Doppelbindungen gemäß DE-A-39 26 344,

Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungs

Produkte von etwa 2-15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an

Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.

Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül sowie insbesondere Salze von gesättigten und insbesondere ungesättigten C8-C22-Carbonsäuren, wie Ölsäure, Stearin¬ säure, Isostearinsäure und Palmitinsäure.

Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO' 1 - oder -SOa^-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-di- methylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammoni- umglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispiels¬ weise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3- carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarb- oxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.

Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindun¬ gen verstanden, die außer einer Cβ-Ciβ-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H- Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-al- kylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropi- onsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Ko- kosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das Ci2-ιβ-Acylsarcosin.

Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyol- gruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise

Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäu¬ ren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,

Ci2-C22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,

C8-C22-Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga, Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und ge¬ härtetes Rizinusöl,

Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester, Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide.

Beispiele für die in den erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmitteln verwend¬ baren kationischen Tenside sind insbesondere quartäre Ammoniumverbindun¬ gen. Bevorzugt sind Ammoniumhalogenide wie Alkyltrimethylammoniumchlo- ride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Di- stearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethyiammoniumchlorid, Lauryldi- methylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid. Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar.

Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöie wie beispiels¬ weise die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modifiziertes Silicon, das auch als Amodime- thicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil R -Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Th. Gold¬ schmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).

Alkylamidoamine, insbesondere Fettsäureamidoamine wie das unter der Be¬ zeichnung Tego Amid R S 18 erhältliche Stearylamidopropyldimethylamin, zeichnen sich neben einer guten konditionierenden Wirkung speziell durch ihre gute biologische Abbaubarkeit aus.

Ebenfalls sehr gut biologisch abbaubar sind quaternäre Esterverbindungen, sogenannte "Esterquats", wie die unter dem Warenzeichen Stepantex" ver¬ triebenen Dialkylammoniummethosulfate und Methyl-hydroxyalkyl- dialkoyloxyalkyl-ammoniummethosulfate.

Ein Beispiel für ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternäres Zucker¬ derivat stellt das Handelsprodukt Giucquat R 100 dar, gemäß CTFA-Nomenkla- tur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimonium Chloride".

Bei den als Tenside eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevor¬ zugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tie¬ rischen Rohstoffen auszugehen, so daß man Substanzgemische mit unter¬ schiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen erhält.

Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylen¬ oxid an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Produkte mit einer "normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung werden dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren erhält. Eingeengte

Homologenverteilungen werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdalkalime¬ talloxide, -hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren verwendet werden.

Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung kann bevorzugt sein.

Weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe sind beispielsweise

nichtionische Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat- Copolymere, Polyvinylpyrrolidon und Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copoly- mere und Polysiloxane, kationische Polymere wie quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane mit quatemären Gruppen, Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere, Acryl-

amid-Dimethyldiallylammoniumchlorid-Copolymere, mit Diethylsulfat qua¬ temierte Dimethylaminoethylmethacrylat-Vinylpyrrolidon-Copolymere, Vinylpyrrolidon-Imidazoliniummethochlσrid-Copolymere und quaternierter Polyvinylalkohol, zwitterionische und amphotere Polymere wie beispielsweise Acrylamido- propyl-trimethylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere und Octyiacryl- amid/Methyl-methacrylat/tert.Butylaminoethylmethacrylat/2-Hy droxypro- pylmethacrylat-Copolymere, anionische Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren, vernetzte Poly- acrylsäuren, Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinyl- acrylat-Copolymere, Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copoly- mere, Methylvinylether/Maleinsäureanhydrid-Copolymere und Acrylsäu- re/Ethylacrylat/N-tert.Butylacrylamid-Terpolymere,

Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamen- gummen, Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyal- kylcellulose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie z. B. Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z.B. Polyvinylalkohol, Strukturanten wie Glucose, Maieinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise So- jalecithin, Ei-Lecitin und Kephaline, sowie Silikonöle, Proteinhydrolysate, insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milchei¬ weiß-, Sojaprotein- und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensations¬ produkte mit Fettsäuren sowie quaternisierte Proteinhydrolysate, Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,

Lösungsvermittler wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylengly¬ kol, Glycerin und Diethylenglykol, Farbstoffe zum Einfärben der Zubereitungen, Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine und Zink Omadine, weitere Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes,

Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Allantoin, Pyrrolidoncarbon- säuren und deren Salze, Pflanzenextrakte und Vitamine, Cholesterin, Lichtschutzmittel,

Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether, Fette und Wachse wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs, Paraffine, Fettalkohole und Fettsaureester,

Fettsäurealkanolamide,

Komplexbildner wie EDTA, NTA und Phosphonsäuren, Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethyl- ether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie pri¬ märe, sekundäre und tertiäre Phosphate, Trübungsmittel wie Latex,

Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat, Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft sowie Antioxidantien.

Die Bestandteile des wasserhaltigen Trägers werden zur Herstellung der er¬ findungsgemäßen Färbemittel in für diesen Zweck üblichen Mengen einge¬ setzt; z.B. werden Emulgiermittel in Konzentrationen von 0,5 bis 30 Gew.-% und Verdickungsmittel in Konzentrationen von 0, 1 bis 25 Gew.-% des gesamten Färbemittels eingesetzt.

Die oxidative Entwicklung der Färbung kann grundsätzlich mit Luftsauerstoff erfolgen. Bevorzugt wird jedoch ein chemisches Oxidationsmittel eingesetzt, besonders dann, wenn neben der Färbung ein Aufhelleffekt an menschlichem Haar gewünscht ist. Als Oxidationsmittel kommen insbesondere Wasserstoff¬ peroxid oder dessen Anlagerungsprodukte an Harnstoff, Melamin oder Natri¬ umborat in Frage. Auch können, insbesondere im schwach alkalischen Be¬ reich mit pH-Werten von etwa 8 bis 8,5, Peroxydisulfate und -phosphate wie Kalium- und Ammoniumperoxydisulfat bzw. Dikaliumdihydrogenperoxy- diphosphat eingesetzt werden.

Weiterhin ist es möglich, die Oxidation mit Hilfe von Enzymen durchzuführen. Dabei können die Enzyme sowohl zur Erzeugung von oxidierenden Per-Verbin- dungen eingesetzt werden als auch zur Verstärkung der Wirkung einer gerin¬ gen Menge vorhandener oder enzymatisch erzeugter Oxidationsmittel. Ein Beispiel für ein enzymatisches Verfahren stellt das Vorgehen dar, die Wirkung geringer Mengen (z.B. 1 % und weniger, bezogen auf das gesamte Mittel) Wasserstoffperoxid durch Peroxidasen zu verstärken.

Zweckmäßigerweise wird die Zubereitung des Oxidationsmittels unmittelbar vor dem Haarefärben mit der Zubereitung aus den Oxidationsfarbstoffvorpro- dukten vermischt. Das dabei entstehende gebrauchsfertige Haarfärbepräparat

sollte bevorzugt einen pH-Wert im Bereich von 8 bis 10 aufweisen. Besonders bevorzugt ist die Anwendung der Haarfärbemittel in einem schwach alkali¬ schen Milieu. Die Anwendungstemperaturen können im Bereich der Kopfhaut oder wenig höher liegen. Nach einer Einwirkungszeit von ca. 30 Minuten wird das Haarfärbemittel durch Ausspülen von dem zu färbenden Haar entfernt. Das Nachwaschen mit einem Shampoo entfällt, wenn ein stark tensidhaltiger Träger, z.B. ein Färbeshampoo, verwendet wurde.

Weiterhin Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsge¬ mäßen Mittels zur Färbung von Keratinfasern, insbesondere menschlichen Haaren.

Schließlich umfaßt die Erfindung auch ein Verfahren zum Färben von Keratin¬ fasern, insbesondere menschlichen Haaren, unter Verwendung eines Mitteis gemäß Ansprüchen 1 bis 15.

Die nachfolgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher erläutern.

B e i s p i e l e

Es wurden 3 Oxidationsfärbemittel mit den in Tabelle 1 aufgeführten Zusam¬ mensetzungen hergestellt (alle Mengenangaben sind Massen-%).

Rezeptur-Nummer E1 V1 V2

Fettalkoholgemisch C12-C18 7,0 7,0 7,0

Texapon R N 70 1 3,0 3,0 3,0

Akypo R Soft 45 NV 2 10,0 10,0 10,0

Ascorbinsäure 0,3 0,3 0,3

Natriumsulfit 0,3 0,3 0,3

EDTA, di-Na-salz 0,2 0,2 0,2 p-Toluylendiaminsulfat 1 ,8 1 ,8 1 ,8

2,7-Dihydroxynaphthalin 0,4 0,4 0,4

Resorcin 0,25 0,25 0,25

Methylamino-3-amino-6-methoxypyridin- dihydrochlorid 0,8 0,8 0,8

Parfümöl 0,2 0,2 0,2

L-Arginin 3,0 7,0 -

Monoethanolamin 4,0 - 5,0

Wasser < -ad 100- >

1 Natriumlaurylethersulfat (ca. 70 % Aktivsubstanz; INCI-Bezeichnung: So¬ dium Laureth Sulfate) (HENKEL)

2 C12-14-Fettalkohol-4.5-EO-Essigsäure-Natriumsalz (ca. 21 % Aktivsub¬ stanz; INCI-Bezeichnung: Sodium Laureth-6 Carboxylate) (CHEM-Y)

Die Rezepturen E1 und V2 hatten einen pH-Wert von 10,3, Rezeptur V1 einen pH- Wert von 10,4.

Rezeptur E1 war nach einer einmonatigen Lagerung bei +45 °C unverändert. Rezeptur V1 zeigte nach gleicher Lagerung deutliche Trennungserscheinun¬ gen; der pH-Wert war unverändert.

Rezeptur V2 wies nach gleicher Lagerung nur noch einen pH-Wert von 10,0 auf.

Nach Vermischung mit einer 6 %-igen Wasserstoffperoxid-Lösung im Men¬ genverhältnis 1 :1 ergaben alle Rezepturen auf blonden Haarsträhnen eine schwarze Ausfärbung.