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Patent Searching and Data


Title:
PROCESS FOR CONTROLLING A THREAD FEED SYSTEM AND THREAD FEED SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/012709
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a process for controlling a thread feed system with at least one measuring thread regulating wheel (F) having a storage drum, a supply spool (1) allocated thereto and a set loom (W) drawing thread sections of predetermined set length from the measuring regulating wheel with such a process mainly critical operating conditions regarding the maintenance of the thread length occur with a high thread winding speed on the storage drum and/or a high pull-off resistance at the supply spool. According to the invention auxiliary friction is applied to the thread during a critical operating condition along the thread path to the storage drum and/or the thread turns on the storage drum are enlarged.

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Inventors:
JACOBSSON KURT ARNE GUNNAR (SE)
THOLANDER LARS (SE)
JOSEFFSON PAER (SE)
Application Number:
PCT/EP1993/003373
Publication Date:
June 09, 1994
Filing Date:
December 01, 1993
Export Citation:
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Assignee:
IRO AB (SE)
JACOBSSON KURT ARNE GUNNAR (SE)
THOLANDER LARS (SE)
JOSEFFSON PAER (SE)
International Classes:
B65H51/22; B65H51/20; B65H59/16; B65H59/18; B65H59/38; D03D47/34; D03D47/36; (IPC1-7): D03D47/34
Domestic Patent References:
WO1990007600A11990-07-12
Foreign References:
BE900041A1985-01-02
EP0510735A11992-10-28
EP0253359A21988-01-20
EP0195469A21986-09-24
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Steuern eines Fadenliefersystems, mit wenigstens einem eine Speichertrommel aufweisenden Me߬ fournisseur, mit einer diesem zugeordneten Vorratsspule und mit einer zum Eintragen in ein Webfach FadenAb¬ schnitte einer am Meßfournisseur eingestellten Fadenlän¬ ge vom Meßfournisseur abziehenden Textilmaschine, insbe¬ sondere einer Düsenwebmaschine, bei dem vorübergehend hinsichtlich der Einhaltung der eingetragenen, einge¬ stellten Fadenlänge kritische Betriebsbedingungen mit hoher Aufwickelgeschwindigkeit des Fadens auf die Spei¬ chertrommel und/oder hohem Abzugswiderstand an der Vor¬ ratsspule einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden während einer kritischen Betriebsbedingung entlang des Fadenwegs zur Speichertrommel hilfsfördernd reibungsbeaufschlagt wird oder/und daß die Fadenwindun¬ gen auf der Speichertrommel vergrößert werden, um die eingetragene Fadenlänge in etwa wie eingestellt auf¬ rechtzuerhalten.
2. Fadenliefersystem mit wenigstens einem Meßfournis¬ seur, mit einer diesem zugeordneten Vorratsspule und mit einer vom Meßfournisseur FadenAbschnitte einer am Me߬ fournisseur eingestellten Fadenlänge abziehenden Textil¬ maschine, insbesondere einer Düsenwebmaschine, wobei der Meßfournisseur eine Speichertrommel und ein Aufwickele¬ ment aufweist, die mittels eines Antriebs zum Bilden ei¬ nes Vorrats aus Fadenwindungen auf der Speichertrommel relativ zueinander verdrehbar sind, und mit einer Stop¬ vorrichtung zum taktweisen Bemessen der Fadenlänge, da¬ durch gekennzeichnet, daß zwischen der Vorratsspule (P) und dem Meßfournisseur (F, Fl, F2) wenigstens eine me chanische Hilfsfördervorrichtung (H, Hl, H2, H") für den Faden (Y) vorgesehen ist, die beim Auftreten einer hin¬ sichtlich der Einhaltung der Fadenlänge kritischen Be¬ triebsbedingung bei hoher Aufwickelgeschwindigkeit und/oder hohem Abzugswiderstand zuschaltbar ist.
3. Fadenliefersystem mit wenigstens einem Meßfournis¬ seur, mit einer diesem zugeordneten Vorratsspule und mit einer vom Meßfournisseur FadenAbschnitte einer am Me߬ fournisseur eingestellten Fadenlänge abziehenden Textil¬ maschine, insbesondere einer Düsenwebmaschine, wobei der Meßfournisseur eine Speichertrommel und ein Aufwickele¬ ment aufweist, die mittels eines Antriebs zum Bilden ei¬ nes Vorrats aus Fadenwindungen auf der Speichertrommel relativ zueinander verdrehbar sind, und mit einer Stop¬ vorrichtung zum taktweisen Bemessen der Fadenlänge, da¬ durch gekennzeichnet, daß während einer hinsichtlich der Einhaltung der vorbestimmten Fadenlänge kritischen Be¬ triebsbedingung mit hoher Aufwickelgeschwindigkeit und/oder hohem Abzugswiderstand des Fadens ein in Um¬ fangsrichtung begrenzter Langsabschnitt (9) des Umfangs der Speichertrommel (7) aus einer Passivposition in eine über die benachbarten U fangsflache vortretende Kompen¬ sationsposition verstellbar ist, und daß in der Spei¬ chertrommel (7) ein auslösbarer Kraftspeicher (10) zum schlagartigen Verstellen des Längsabschnitts (9) in die Kompensationsposition vorgesehen ist.
4. Fadenliefersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsfördervorrichtung (H, Hl, H2, H' , H") wenigstens ein Friktionsantrieb mit einer antreibbaren Friktionsrolle (18, 62) ist, an der der Faden (Y) mit einer Umlenkung (α) anliegt.
5. Fadenliefersystem nach den Ansprüchen 2 und 4, da¬ durch gekennzeichnet, daß die Friktionsrolle (18, 62) auf einer mit einer Druckluftturbine ( 59, 21) oder ei¬ nem Elektromotor verbundenen Welle (17, 60) angeordnet ist.
6. Fadenliefersystem nach den Ansprüchen 2, 4 und 5 , dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr individuell antreibbare Friktionsrollen (18, 62) und/oder eine Ver¬ stellVor ichtung zum Verändern des U schlingungswinkels (α) an der bzw. den Friktionsrollen (18, 62) vorgesehen sind.
7. Fadenliefersystem nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Rotationsreib¬ fläche (43) der Friktionsrolle (18, 62) nebeneinander mehrere in Umfangsrichtung geschlossene Bereiche (44 bis 46) mit unterschiedlichen Reibungskoeffizienten auf¬ weist, und daß ein antreibbarer Verstellmechanismus (E) vorgesehen ist, mit dem zum Verändern der FadenFörder¬ rate desselben Fadens (Y) entweder der Faden (Y) von ei¬ nem Umfangsbereich auf einen anderen oder die Umfangsbe¬ reiche (44, 45, 46) relativ zum Faden (Y) in Richtung der Drehachse (X) der Rotationsreibfläche (43) verlager¬ bar ist bzw. sind.
8. Fadenliefersystem nach Anspruch 7, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß ein Antrieb (52) des Verstellmechanismus (E) an eine das Abzugsgeschwindigkeitsniveau des Me߬ fournisseurs (F, Fl, F2) verändernde Steuervorrichtung (C) , z.B. eine Fadenauswahleinrichtung (A) der Webma¬ schine (W) , derart angeschlossen ist, daß bei einer vor¬ bestimmten Erhöhung des Abzugsgeschwindigkeitsniveaus zum Steigern der Förderrate des Fadens (Y) in der Hilfs fördervorrichtung (H) der Faden (Y) von einem Umfangsbe¬ reich auf einen anderen verlagerbar ist.
9. Fadenliefersystem nach den Ansprüchen 7 und 8, da¬ durch gekennzeichnet, daß der Verstellmechanismus (E) wenigstens ein in Richtung der Drehachse (X) am Faden (Y) zumindest zum Angriff bringbares Fadenführelement (47, 48) aufweist, das in wenigstens einer Stufe oder stufenlos in Richtung der Drehachse (X) zwischen meh¬ reren und mit der Anzahl und Anordnung der Umfangsbe¬ reiche (44, 45, 46) der Rotationsreibfläche (43) kor responierenden Stellungen verstellbar ist.
10. Fadenliefersystem nach den Ansprüchen 7 bis 9, da¬ durch gekennzeichnet, daß zwei um annähernd 90° um die Drehachse (X) versetzte, der Rotationsreibfläche (43) zugeordnete Fadenführelemente (47, 48) an einem Träger (49) angeordnet sind, der an einem parallel zur Dreh¬ achse (X) zwischen den Stellungen verstellbaren Stößel (70) des magnetischen, pneumatischen oder elektromoto¬ rischen Antriebs (52) angebracht ist.
11. Fadenliefersystem nach Anspruch 10, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Antrieb (52) an einem Gehäuse (58) der Hilfsfördervorrichtung (H) angebracht ist, das entweder die Druckluftturbine (59) und, gegebenenfalls, einen Druckspeicher (66) , oder einen Elektromotor enthält, daß die Rotationsreibflache (43) an einer Friktionsrolle (62) auf einer aus dem Gehäuse (58) ragenden Abtriebs¬ welle (60) angeordnet ist, und daß, vorzugsweise, wenig¬ stens eine stationäre Fadenöse (61) im Fadenweg vom Fa¬ denvorrat (1) zur Rotationsreibfläche (43) vorgesehen ist.
12. Fadenliefersystem nach Anspruch 11, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß zwischen einem Druckluftanschluß (67) und einem Turbinenanschluß (86) ein, vorzugsweise elektro¬ magnetisch, zwischen einer Absperrstellung und einer Durchgangsstellung umschaltbares Ventil (68; 89, 77, 76) vorgesehen ist, und daß im Ventil (68) im Strömungsweg zwischen den Anschlüssen (67, 86) ein an einem Ende di¬ rekt und am anderen Ende über eine Drosselstrecke (84) beaufschlagbarer Differentialkolben (82) druckabhängig zwischen einer Freigabestellung und einer Steuerstellung bewegbar geführt ist, der Steuerdurchgänge (85) auf¬ weist, die in seiner Steuerstellung die durch den Strö¬ mungsweg gehende Luftmenge für die Turbine (59) einstel¬ len, und der in der Freigabestellung den Strömungsweg im wesentlichen ungedrosselt freigibt.
13. Fadenliefersystem nach den Ansprüchen 7 und 8, da¬ durch gekennzeichnet, daß die Rotationsreibflache (43) an einer antreibbaren Friktionsrolle (62) angeordnet ist, die an der Hilfsfördervorrichtung (H) in Richtung der Drehachse (X) verstellbar ist, oder daß die Hilfs¬ fördervorrichtung (H) mit der Rotationsreibfläche (43) in Richtung der Drehachse (X) verstellbar gelagert ist, und daß der Verεtellmechanismus (E) an der Friktionsrol¬ le (62) bzw. an der Hilfsfördervorrichtung (H) zum An¬ griff bringbar ist.
14. Fadenliefersystem nach wenigstens einem der Ansprü¬ che 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangs¬ bereiche (44, 45, 46) zylindrisch und mit unterschied¬ lichen Durchmessern ausgebildet sind, gegebenenfalls mit gerundeten oder abgeschrägten Übergängen von einem Durchmesser auf den nächsten.
15. Fadenliefersystem nach wenigstens einem der Ansprü¬ che 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Rotations¬ reibfläche (43) oder die Umfangsbereiche (44, 45, 46) konisch ausgebildet ist bzw. sind.
16. Fadenliefersystem nach Anspruch 3, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Langsabschnitt (9) der Speichertrommel (7) ein axialer Stab der als Stabkäfig ausgebildeten Speichertrommel (7) ist, daß der Stab zu sich parallel verstellbar oder um eine nahe dem abzugsseitigen Trom melstirnende liegende Achse verschwenkbar gelagert ist, daß der Kraftspeicher (10) im Inneren der Speichertrom¬ mel (7) beim Längsabschnitt (9) angeordnet ist, und daß radial außerhalb der Speichertrommel (7) ein mechani¬ scher oder berührungsloser Auslöser (28) für den Kraft¬ speicher (10) oder für eine Verriegelung (27) , und, vor¬ zugsweise radial außerhalb der Speichertrommel (7) ein, vorzugsweise mechanischer, Rückstellantrieb (32) für den Längsabschnitt (9) vorgesehen ist.
17. Fadenliefersystem nach wenigstens einem der Ansprü¬ che 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß an derselben Textilmaschine (W) wenigstens ein weiterer Meßfournis¬ seur (F, Fl, F2) vorgesehen ist, daß die Meßfournisseure zum abwechselnden Betrieb mit geringeren Frequenzen oder zum Einzelbetrieb nur eines Meßfournisseurs (Fl, F2) mit entsprechend höherer Frequenz bei Ausfall oder Störung des anderen Meßfournisseurs, z.B. bei Ansprechen eines Fadenbruchdetektors (D) , an eine gemeinsame Steuervor¬ richtung (15') angeschlossen sind, und daß die Steuer¬ vorrichtung (15'), oder ein zur Textilmaschine gehören¬ der Steuervorrichtungsteil (15'), mit der Hilfsförder¬ vorrichtung (H, Hl, H2, H") und/oder dem Auslöser (28) des Kraftspeichers (10) derart in Steuerverbindung steht, daß bei Einzelbetrieb des einen Meßfournisseurs (Fl, F2) dessen Hilfsfördervorrichtung zugeschaltet und/oder dessen Kraftspeicher ausgelöst wird.
18. Fadenliefersystem nach wenigstens einem der Ansprü¬ che 2 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abtast¬ vorrichtung (2) für den Durchmesser oder die Fadenmenge auf der Vorratsspule (P) vorgesehen ist, und daß die Ab tastvorrichtung (2) mit der Hilfsfördervorrichtung (H, Hl, H2, H") bzw. deren Verstellmechanismus (E) und/oder dem Kraftspeicher (10) bzw. dem Auslöser (28) in Verbin¬ dung steht, um ab einem vorbestimmten Spulendurchmesser (d2) und/oder einer vorbestimmten Fadenmenge die Hilfs¬ fördervorrichtung (H) bzw. den Verstellmechanismus (E) und/oder den Kraftspeicher zu betätigen.
19. Fadenliefersystem nach wenigstens einem der Ansprü¬ che 2 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektro¬ nische Erkennungseinrichtung (15', 30, 31) für die Be¬ triebsbedingungen des Fadenliefersystems vorgesehen ist, die auf einen Übergang zu einer kritischen Betriebsbe¬ dingung anspricht und direkt oder über eine Steuervor¬ richtung (15, 15') mit der Hilfsfördervorrichtung (H, Hl, H2, H") bzw. deren Verstellmechanismus (E) und/oder dem Kraftspeicher (10) bzw. dem Auslöser (28) in Verbin¬ dung steht.
20. Fadenliefersystem nach Anspruch 19, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Erkennungseinrichtung ein Fadenspan nungs, Fadengeschwindigkeits, Antriebsgeschwindig keitsmeßgerät oder einen Fadenbruchdetektor oder Faden¬ laufwächter, umfaßt.
21. Fadenliefersystem nach wenigstens einem der Ansprü ehe 7 bis 15 und 17, gekennzeichnet durch mehrere, gleiche Fäden (Y) zwischenspeichernde Meßfour¬ nisseure (F, Fl, F2) an der Webmaschine (W) , je eine stromauf jedes Meßfournisseurs (F, Fl, F2) vor¬ gesehene, eine Friktionsrolle (62) aufweisende Hilfsför¬ dervorrichtung (H) mit einem antreibbaren Verstellmecha¬ nismus (E) , mit dem zum Verändern der Förderrate des Fa¬ dens (Y) entweder der Faden (Y) von einem Umfangsbereich (44, 45, 46) auf einen anderen oder die Umfangsbereiche relativ zum Faden (Y) in Richtung der Drehachse (X) ver¬ lagerbar ist bzw. sind, durch eine Steuervorrichtung (C) , die zum wechselweisen Verbraucher der in den Meßfournisseuren (F, Fl, F2) zwi schengespeicherten Fäden mit einer Fadenauswahleinrich¬ tung (A) der Webmaschine (W) derart verbunden ist, daß bei Bruch eines Fadens (Y) die Auswahleinrichtung (A) zum Ignorieren dieses Fadens (Y) und zum Übertragen ei¬ ner ersatzweisen Fadenzwischenspeicherfunktion auf ei¬ nen oder alle anderen Meßfournisseure (F, Fl, F2) an¬ steuerbar ist, und durch zwischen der Steuervorrichtung (C) und den An¬ trieben (52) der Verstellmechanismen (E) angeordnete Übertragungsverbindungen (55) für Antriebssignale der Steuervorrichtung (C) mit einem bei einem Fadenbruch die Förderrate des Fadens (Y) bzw. der Fäden für den oder für die Fadenfournisseure (F, Fl, F2) steigerbar ist, auf den bzw. die ersatzweise die Fadenzwischenspeicher¬ funktion übertragen ist.
Description:
Verfahren zum Steuern eines Fadenliefersystems und Fadenliefersystem

Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbe¬ griff von Anspruch 1 sowie ein Fadenliefersystem gemäß dem Oberbegriff der nebengeordneten Ansprüche 2 und 3.

Bei einem aus EP-A2-0 195 469 bekannten Verfahren arbei¬ tet die Düsenwebmaschine nach dem Mischwechselprinzip, d.h. gleiche Fäden werden von mindestens zwei Meßfour- nisseuren abwechselnd abgezogen. Eine Steuervorrichtung überwacht den Betrieb und reagiert so auf eine Störung, z.B. einen Fadenbruch, daß der eine Meßfournisseur so gesteuert wird, daß er die Aufgabe des oder sogar der gestörten Meßfournisseure übernimmt. Bei einem Meßfour¬ nisseur mit mehreren um den Umfang der Speichertrommel verteilten Stopelementen wird die Fadenlänge aus ganzen Windungen und aus durch die Abstände der Stopelemente bestimmten Bruchteilen zusammengesetzt. Bei einem Me߬ fournisseur mit einem Stopelement wird die Fadenlänge aus ganzen Windungen zusammengesetzt und der Durchmesser der Speichertrommel entsprechend eingestellt. Da sich beim Abziehen des Fadens im Fadenweg im Faden eine Fa¬ denspannung aufbaut, die auch in den Windungen im Vorrat auf der Speichertrommel wirkt, wird die Fadenlänge so eingestellt, daß die sich bei normalem Betrieb im Vorrat aufbauende Fadenspannung berücksichtigt ist. Übernimmt ein Meßfournisseur die Funktion eines gestörten Meßfour- nisseurs, dann wird die Frequenz der Eintragvorgänge verdoppelt. Das Geschwindigkeitsniveau steigt. Die Span¬ nung im Faden nimmt dann zu. Die ursprüngliche Einstel¬ lung der Fadenlänge stimmt nicht mehr; die Fadenlänge des in der Textilmaschine entspannten Fadenabschnitts •

wird zu kurz. Es entstehen zu kurze Schußfäden (Short Picks) . Nimmt zusätzlich auch der Abzugswiderstand von der Vorratsspule zu, dann ist diese Gefahr noch größer.

Auch bei anderen Webverfahren mit Meßfournisseuren wird die Fadenlänge vorab bestimmt und eingestellt. Da Vor¬ ratsspule relativ schnell geleert wird und eine be¬ trächtliche Menge an Faden tragen kann, ändert sich der Durchmesser des Fadenwickels auf der Vorratsspule von einer neuen Vorratsspule zu einer leeren Vorratsspule beträchtlich. Mit abnehmendem Durchmesser des Faden¬ wickels steigt die Abzugsspannung und die Fadenspannung im Vorrat auf der Speichertrommel, so daß die einge¬ stellte Fadenlänge nicht mehr gehalten wird. Dies führt zur Gefahr zu kurzer Schußfäden. Die Gefahr ist bei ho¬ hem Geschwindigkeitsniveau besonders groß.

Um zu kurze Schußfäden vermeiden zu können, wird bisher von vornherein die Fadenlänge auf die hohe Spannung bei kritischen Betriebsbedingungen eingestellt, was bei nor¬ malen Betriebsbedingungen zu teurem Ausschuß führt. Der sich in Abhängigkeit von der Betriebsbedingung ändernden Fadenspannung und deren unerwünschter, die eingestellte Fadenlänge ändernder Einfluß werden also durch eine ent¬ sprechende Zugabe bei der Fadenlänge berücksichtigt. Meßfournisseure können deshalb in der Praxis - wie theo¬ retisch eigentlich vorauszusetzen ist - die Aufgabe ei¬ ner gleichbleibenden Fadenlänge nicht erfüllen.

Aus WO 90/07 600 ist eine Fadenliefervorrichtung be¬ kannt, bei der zwischen der Vorratsspule und dem Me߬ fournisseur ein Friktionsantrieb vorgesehen ist, der mittels einer angetriebenen Friktionsrolle eine Assist- förderung leistet, um unerwünscht starke Belastungen des

Fadens zu vermeiden und die Zahl der Fadenbrüche zu re¬ duzieren. Auf der Oberfläche der Reibrolle befinden sich axial begrenzte, unterschiedlich schl pffreudige Ober¬ flächenbeläge nebeneinander, die an die Fadenqualitäten unterschiedlicher Fäden angepaßt sind, und von denen der jeweils passende Oberflächenbelag zur Hilfsförderung be¬ nutzt wird. Der Faden nimmt einen festgelegten Fadenweg über die Reibrolle.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art sowie ein Fadenliefersystem zu schaffen, mit denen die eingetragene Fadenlänge rela¬ tiv konstant haltbar ist und ohne Gefahr zu kurzer Schußfäden im Hinblick auf geringen Abfall eingestellt werden kann.

Die gestellte Aufgabe wird mit dem Verfahren gemäß An¬ spruch 1 sowie mit dem Fadenliefersystem gemäß den ne¬ bengeordneten Ansprüchen 2 und 3 gelöst. Die Merkmale der Fadenliefersysteme gemäß den Ansprüchen 2 und 3 sind miteinander kombinierbar.

Bei dem Verfahren wird bei Auftreten einer kritischen Betriebsbedingung durch fördernde Reibungsbeaufschlagung des Fadens dem hinsichtlich der Einhaltung der Fadenlän¬ ge kritischen Anstieg der Fadenspannung im Vorrat entge¬ gengewirkt. Die Fadenwindungen auf der Speichertrommel werden vergrößert, um trotz bei kritischer Betriebsbe¬ dingung höherer Fadenspannung in den Windungen die zum Verbrauch abgegebene Fadenlänge so weit zu vergrößern, daß nach dem Entspannen die Fadenlänge in etwa richtig wird. Diese beiden Verfahrensschritte können alternativ oder additiv angewandt werden. Sie gewährleisten eine Annäherung der Funktion des Meßfournisseurs in der Pra-

xis an dessen idealisierte theoretische Funktion, weil die abgezogene Fadenlänge nicht schwankt. Die Fadenlänge läßt sich von vorneherein sehr genau einstellen, so daß der Abfall gering bleibt und trotzdem zu kurze Schußfä¬ den vermieden werden.

Bei dem Fadenliefersystem gemäß Anspruch 2 ermöglicht die Hilfsfördervorrichtung, eine gezielte Einwirkung, z.B. während einer kritischen Betriebsbedingung, um den unerwünschten Anstieg der Fadenspannung in den Windungen auf der Speichertrommel zu vermeiden.

Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 3 läßt sich der Längsabschnitt in die Kompensationsposition verstellen, z.B., sobald eine kritische Betriebsbedingung auftritt. Wegen der dann größeren Windungen im Vorrat wird der Spannungsanstieg durch eine Zugabe zur Fadenlänge in et¬ wa ausgeglichen. Bei einer Speichertrommel mit unverän¬ derbarem Durchmesser und mehreren Stopelementen wird die Umfangslänge der Speichertrommel vergrößert. Bei einer Speichertrommel mit verstellbarem Durchmesser und einem Stopelement vergrößert der Längsabschnitt die Umfangs¬ länge unabhängig vom jeweils eingestellten Durchmesser. Das Fadenliefersystem besitzt in beiden Fällen eine in¬ tegrierte Intelligenz, die ihr eine automatische Anpas¬ sung an variierende Betriebszustände ermöglicht.

Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 4 wird der Faden während der kritischen Betriebsbedingung an der Frik- tionsrolle hilfsgefördert und sozusagen nachgeschoben, um den unerwünschten Spannungsanstieg im Vorrat zu ver¬ meiden.

Eine zweckmäßige Ausführungsform geht aus Anspruch 5

hervor. Eine Druckluftturbine ist kostengünstig her¬ stellbar, baut klein und läßt sich gut steuern. Das An- triebsmedium Druckluft steht zumeist an der Textilma¬ schine ohnedies zur Verfügung.

Die Ausführungsform gemäß Anspruch 6 ermöglicht eine Modulation der Hilfsförderung des Fadens, d.h. die Hilfsförderung wird an die jeweilige Betriebsbedingung bzw. an die Spannungsverhältnisse im Faden angepaßt.

Ändern sich die Bedürfnisse an die Hilfsförderung des Fadens während des Betriebes, z.B. bei Auftreten einer kritischen Betriebsbedingung, dann wird die Förderrate entsprechend angepaßt, indem der Faden auf einem Um- fangsbereich der Rotationsreibflächen hilfsgefordert wird, der einen anderen Reibungskoeffizienten aufweist als der zuvor benutzte Umfangsbereich. Die Förderrate läßt sich so steigern oder reduzieren und an die geän¬ derten Bedürfnisse anpassen. Dabei wird die Rotations¬ reibfläche stets mit einem Geschwindigkeitsüberschuß in Bezug auf die Abzugsgeschwindigkeit des Fadens angetrie¬ ben, um den Faden mit Schlupf zu fördern.

Bei der Ausführungsfcrm gemäß Anspruch 8 wird der Um¬ fangsbereich der Rotationsreibfläche mit dem anderen Reibungskoeffizienten dann zur Hilfsförderung einge¬ setzt, wenn eine Erhöhung des Abzugsgeschwindigkeits- niveaus eine unerwünschte Steigerung des Abzugsspan- nungsniveaus im Faden und im Vorrat bewirken würde.

Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 9 wird der Fa¬ den in Richtung der Drehachse relativ zur Rotations- reibflache verstellt und von einem Umfangsbereich auf einen anderen verlagert.

Die Ausführungsform gemäß Anspruch 10 ist baulich ein¬ fach und funktionssicher. Der Antrieb verschiebt den Träger und die Fadenführelemente, so daß der Faden von einem Umfangsbereich auf einen anderen verlagert wird. Dabei bleibt er im wesentlichen mit ca. 90° umgelenkt. Es ist aber denkbar, die Versetzung der Anführelemente zu verändern, um auch über den Umschlingungswinkel die Fadenförderrate zu variieren.

Die Ausführungsform gemäß Anspruch 11 nutzt die Druck- luftturbine, um das notwendige Geschwindigkeitsniveau der Rotationsreibfläche zu erreichen. Die Turbine läßt sich einfach steuern. Es kann allerdings auch ein Elek¬ tromotor als Antriebsquelle zweckmäßig sein.

Die Ausführungsform gemäß Anspruch 12 ist besonders zweckmäßig, weil das Ventil nicht nur für die Beauf¬ schlagung oder Abschaltung der Druckluftturbine ver¬ antwortlich ist, sondern mit dem Differentialkolben ein druckabhängig und selbsttätig steuerndes Element ent¬ hält, das zum raschen Anlaufen der Druckluftturbine den Strömungsweg im wesentlichen ungedrosselt freigibt, hin¬ gegen seine Steuerstellung selbsttätig einnimmt, sobald die Druckluftturbine auf ausreichende Geschwindigkeit beschleunigt wurde, und dann die Luftmenge für die Tur¬ bine zum Einhalten der erforderlichen Betriebsgeschwin¬ digkeit einstellt. Der Differentialkolben bildet also eine Anlaufhilfe für die Druckluftturbine und steuert dann die Luftmenge, um eine Druckluftvergeudung zu ver¬ meiden. Bei Einsatz des Differentialkolbens ist ein Druckspeicher gegebenenfalls entbehrlich.

Die alternative Ausführungsform gemäß Anspruch 13 hat -

den Vorteil, daß der Faden im Fadenweg nicht verstellt zu werden braucht, weil entweder die Friktionsrolle oder die Hilfsfördervorrichtung axial verstellt wird, um einen anderen Umfangsbereich unter den Faden zu brin¬ gen. Die Hilfsfördervorrichtung ermöglich ohne Erhö¬ hung der Fadenbruchquote grundsätzlich auch eine höhere Schußfrequenz und damit eine bessere Nutzung der Lei¬ stungsfähigkeit der Webmaschine.

Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 14 sind die un¬ terschiedlichen Durchmesser für höhere oder niedrigere Förderraten mitverantwort1ich.

Gemäß Anspruch 15 ist die Förderrate stufenlos verän¬ derbar. In beiden Fällen kann gegebenenfalls der An¬ trieb der Hilfsfördervorrichtung auch bei sich ändern¬ dem Abzugsgeschwindigkeitsniveaus mit in etwa gleicher Geschwindigkeit laufen.

Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 16 wird der Stab oder ein im Stab der Stabtrommel liegender Stab schlag¬ artig in die Kompensationsposition verstellt, wenn die kritische Betriebsbedingung auftritt. Die Umfangslänge der Speichertrommel vergrößert sich. Eine Zugabe zur eingestellten Fadenlänge kompensiert die steigende Fa- denspannung. Der entspannte, um die Zugabe verlängerte Fadenabschnitt hält dann weitgehend die eingestellte Fa¬ denlänge ein. Der Rückstellantrieb stellt den Stab spä¬ ter wieder in die gegebenenfalls verrastete Passivposi- tion.

Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 17 wird die Hilfsfördervorrichtung bzw. der Verstellmechanismus und/oder der Auslöser des Kraftspeichers von der Steuer-

Vorrichtung angesteuert, wenn diese die kritische Be¬ triebsbedingung einsteuert. Beim Mischwechsel-Webver- fahren ist dies der Fall, wenn einer von mehreren Meß- fournisseuren die Funktion wenigstens eines anderen Meß- fournisseurs vorübergehend übernimmt.

Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 18 erfolgt die Betätigung, wenn die Abstastvorrichtung feststellt, daß aufgrund des Durchmessers der Vorratsspule und/oder der Fadenrestmenge auf der Vorratsspule die AbzugsSpannung zu stark steigen wird.

Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 19 ist eine Er- kennungseinrichtung für Betriebsbedingungen bzw. Verän¬ derungen der Betriebsbedingungen vorgesehen, die bei Auftreten einer kritischen Betriebsbedingung den Hilfs¬ fördervorrichtung und/oder den Kraftspeicher ansteuert.

Gemäß Anspruch 20 sind in der Erkennungseinrichtung Me߬ geräte oder Fühler vorgesehen, die den Faden direkt ab¬ tasten und Betriebsbedingungen oder eine Änderung der Betriebsbedingungen repräsentierende Signale erzeugen. Die Fadenspannung kann, z.B., mit einem Tensiometer ab¬ getastet werden, der bei einem bestimmten Spannungs¬ grenzwert ein Signal erzeugt. Der Geschwindigkeitsmesser der Abzugsgeschwindigkeit des Fadens kann auf einen be¬ stimmten Geschwindigkeitsgrenzwert eingestellt sein. Der Fadenbruchdetektor (FadenlaufWächter) signalisiert beim Mischwechselweben, daß der betroffene Meßfournisseur die Funktion eines anderen übernehmen muß, und daß die Fa¬ denspannung ansteigen wird.

Wichtig ist, daß das Verfahren und die Fadenliefersyste¬ me ausreichend rasch auf eine Änderung zu einer kriti- ,

sehen Betriebsbedingung ansprechen. Das Beenden oder Um¬ stellen der Hilfsförderung und/oder das Verkleinern der Windungen im Vorrat nach Beendigung der kritischen Be¬ triebsbedingung kann verhältnismäßig langsam durchge¬ führt werden, weil dann kurzzeitig auftretende zu lange freie Enden der Schußfäden tolerierbar sind.

In dem fadenverarbeitenden Fadenliefersystem gemäß An¬ spruch 21 wird nach einem Fadenbruch der mit höherer Frequenz verbrauchte Faden auf einem Umfangsbereich hilfsgefordert, der einen höheren Reibungskoeffizienten besitzt. Auf diese Weise wird die Förderrate gesteigert und ein unzweckmäßiges Ansteigen der Fadenabzugsspannung und des Spannungsniveaus in den Windungen auf der Spei¬ chertrommel kompensiert. Die Eintraglänge ändert sich nicht nennenswert, so daß sich die Eintraglänge von vornherein optimal kurz einstellen läßt. Das Resultat ist ein minimierter Verlust an Fadenmaterial ohne Ge¬ fahr zu kurzer Fadenlängen.

Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen der Erfin¬ dung erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 schematisch ein Fadenliefer¬ system mit einem Meßfournisseur,

Fig. 2 ein Fadenliefersystem mit min¬ destens zwei Meßfournisseuren,

Fig. 3a,3b zwei Ansichten einer Hilfsför¬ dervorrichtung,

Fig. 4 eine andere Ausführungsform,

Fig. 5a,5b eine andere Ausführungsform in unterschiedlichen Arbeits¬ stellungen,

Fig. 6 eine vergrößerte Seitenansicht eines Meßfournisseurs,

Fig. 7 schematisch ein anderes Faden¬ liefersystem,

Fig. 8 + 9 Detailvarianten,

Fig. 10 eine konkrete Ausführungform ei¬ ner Hilfsfördervorrichtung in einer Seitenansicht, teilweise im Schnitt, und

Fig. 11 eine Detailvariante zu Fig. 10.

Ein Fadenliefersystem S gemäß Fig. 1 weist eine Vorrats¬ spule P, eine dieser nachgeordnete Hilfsfördervorrich¬ tung H und einen Meßfournisseur F auf, der eine Textil¬ maschine W, z.b. eine Düsenwebmaschine, mit in der Fa¬ denlänge bemessenen Fadenabschnitten beliefert. Der von einem Fadenwickel 1 auf der Vorratsspule P abgezogene Faden Y passiert die Hilfsfördervorrichtung H, die gege¬ benenfalls (strichliert angedeutet) am Einlaßende des Meßfournisseurs F befestigt ist, wird im Meßfournisseur F auf einer Speichertrommel 7 in mehreren Windungen in einen Vorrat 8 gebracht und taktweise Überkopf der Spei¬ chertrommel 7 abgezogen.

Der Vorratsspule P kann eine Abtastvorrichtung 2 für den Durchmesser des Fadenwickels 1 zugeordnet sein, mit der

ein Signal erzeugbar ist, sobald der Durchmesser dl des Fadenwickels 1 unter einen Durchmesser d2 fällt. Die Ab¬ tastvorrichtung 2 könnte alternativ auch die abgewickel¬ te Fadenmenge überwachen und ab einer vorbestimmten Fa¬ denrestmenge ein Signal erzeugen.

Der Meßfournisseur F besitzt eine Gehäuse 3, in dem eine Steuereinrichtung 4 für einen Antriebsmotor 5 eines Auf¬ wickelelementes 6 untergebracht und die Speichertrommel 7 undrehbar gelagert ist. Der Speichertrommel 7 ist eine Stopvorrichtung 11 zugeordnet, in der wenigstens ein ein- und ausfahrbares Stopelement 12 angeordnet ist. Bei nur einem Stopelement 12 läßt sich der Durchmesser der Speichertrommel 7 zur Einstellung der Fadenlänge ver¬ stellen. Sind mehrere in Umfangsrichtung verteilte Stop- ele ente 12 in der Stopvorrichtung 11 vorgesehen, dann hat die Speichertrommel 7 unveränderbaren Durchmesser.

Mit einer Eintragvorrichtung 13 der Textilmaschine W wird jeweils ein Abschnitt in ein Fach 14 eingetragen. Eine zentrale Steuervorrichtung 15 ist mit dem Meßfour¬ nisseur F, gegebenenfalls mit der Hilfsfördervorrichtung H bzw. deren Antrieb 16 bzw. gegebenenfalls mit der Ab¬ tastvorrichtung 2 verbunden. Im Fadenweg kann ein Fadenspannungs- oder Fadengeschwindigkeitsmesser 30 vor¬ gesehen und an die Steuervorrichtung 15 angeschlossen sein. Mit der Steuervorrichtung 15 können weitere, gleichartige Fadenliefersysteme verknüpft sein. An der Speichertrommel 7 ist ein in Umfangsrichtung begrenzter Längsabschnitt 9 (strichliert angedeutet) aus einer in oder unter die Hüllfläche der Speichertrommel 7 zurück¬ gezogenen Passivposition mittels eines durch einen Pfeil symbolisierten Kraftspeichers 10 in die strichliert dar¬ gestellte Kompensationsposition verstellbar, der dann

die Windungen auf der Speichertrommel 7 vergrößert.

Im Betrieb wird ein Vorrat 8 auf der Speichertrommel 7 gebildet. Die Fadenlänge pro Eintrag wird entweder mit¬ tels des Speichertrommeldurchmessers oder durch eine Auswahl der jeweils zu betätigenden Stopelemente 12 ein¬ gestellt; und zwar unter Berücksichtigung der beim Auf¬ wickeln im Vorrat 8 entstehenden Fadenspannung. Der Fa¬ den Y ist längselastisch, so daß die Fadenspannung in den Windungen bewirkt, daß sich der eingetragene Faden- abschnitt beim Entspannen auf die im Fach gebrauchte Fa¬ denlänge verkürzt. Sobald die Webmaschine W einen Ab¬ schnitt abziehen will, wird das Stopelement ausgerückt. Kurz bevor die eingestellte Fadenlänge abgezogen ist, wird das oder ein vorbestimmtes Stopelement 12 einge¬ rückt, so daß der Faden Y bei Erreichen der Fadenlänge gestoppt wird. Der Antrieb 5 ergänzt nachfolgend und/oder zwischenzeitlich den Vorrat 8 auf der Speicher¬ trommel 7. Fällt der Durchmesser des Fadenwickels 1 auf der Vorratsspule P unter d2, ist der Abzugswiderstand beträchtlich angestiegen. Dies ist eine hinsichtlich der Einhaltung der eingestellten Fadenlänge kritische Be¬ triebsbedingung, da sich bei angestiegener Fadenspannung in den Windungen auf der Speichertrommel 7 der abgezoge¬ ne Fadenabschnitt nach dem Eintragen stärker verkürzt und die eingestellte Fadenlänge unterschreitet. Bei Auf¬ treten dieser kritischen Betriebsbedingung erhält die Steuervorrichtung 15, beispielsweise von der Abstastvor¬ richtung 2, ein Signal, aufgrund dessen der Antrieb 16 der Hilfsfördervorrichtung eingeschaltet oder die Hilfs¬ fördervorrichtung H zum Reibangriff am Faden Y gebracht wird. Dadurch wird die Fadenspannung im Fadenweg zum Meßfournisseur F und in den Windungen auf der Speicher¬ trommel 7 auf ein niedriges Niveau gebracht, um die ins

Fach 14 gebrachte Fadenlänge einzuhalten. Alternativ oder additiv werden der Kraftspeicher 10 ausgelöst und der Längsabschnitt 9 in seine Kompensationsposition ver¬ stellt, wodurch die Fadenwindungen 8 vergrößert werden, insbesondere die nach dem Verstellen des Längsabschnit¬ tes 9 aufgewickelten Fadenwindungen 8. Es wird dann ein an sich längerer Fadenabschnitt freigegeben, der in ent¬ spannter Form wieder die eingestellte Fadenlänge hat.

Die Hilfsfördervorrichtung H arbeitet mit einem Schlupf, ggfs. so, daß sie in etwa linear oder analog mit der Durchmesserabnahme des Fadenwickels 1 ihren hilfsför- dernden Einfluß verstärkt. Ferner ist es möglich, den Langsabschnitt 9 nacheilend zum Zuschalten der Hilfsför¬ dervorrichtung H in die Kompensationsposition zu ver¬ stellen. Die Hilfsfördervorrichtung H und/oder der Langsabschnitt 9 können auch in Abhängigkeit vom Signal des Meßgeräts 30 oder eines Fadenbruchdetektors bei ei¬ nem anderen Meßfournisseur F betätigt werden.

Ist die kritische Betriebsbedingung beendet, etwa nach Überwechseln auf eine neue Vorratsspule P oder nach Be¬ seitigen des Fadenbruchs , dann wird die Hilfsfördervor¬ richtung H stillgesetzt bzw. außer Eingriff gebracht und/oder der Langsabschnitt 9 in die Passivposition zu¬ rückgestellt.

In Fig. 2 enthält das Fadenliefersystem zwei (oder meh¬ rere) Meßfournisseure Fl, F2 mit vorgeschalteten Hilfs- fördervorrichtungen Hl, H2 und Vorratsspulen P sowie ei¬ ner zentralen Steuervorrichtung 15' . Beide Fäden Y sind gleich. Die Meßfournisseure Fl, F2 arbeiten nach dem Mischwechselverfahren, d.h. abwechselnd, wobei der Wech¬ sel von der Eintragvorrichtung 13' oder der Zentralsteu-

ervorrichtung 15' eingeleitet werden kann. Es ist mög¬ lich, nach jedem Eintrag oder erst nach mehreren Einträ¬ gen zu wechseln. Der Sinn des Mischwechselverfahrens ist es, die Qualität des Gewebes zu verbessern und das Ge- schwindigkeitsniveau in jedem Meßfournisseur zu senken.

Die Steuervorrichtung 15' nimmt bei einer Störmeldung von einem der Meßfournisseure Fl, F2 (z.B. bei einem Fa¬ denbruch) den gestörten Meßfournisseur vorübergehend au¬ ßer Betrieb und läßt wenigstens einen anderen Meßfour¬ nisseur die Funktion des gestörten Meßfournisseurs über¬ nehmen. Daraus resultiert für diesen Meßfournisseur eine höhere Eintragfrequenz mit höherem Geschwindigkeitεni- veau und eine hinsichtlich der Einhaltung der einge¬ stellten Fadenlänge kritische Betriebsbedingung. Deshalb wird von der Steuervorrichtung 15' entweder die jeweili¬ ge Hilfsfördervorrichtung Hl, H2 und/oder der Langsab¬ schnitt 9 zur Verstellung in die Kompensationsposition betätigt. Bei jedem Meßfournisseur Fl bzw. F2 kann ent¬ weder nur die Hilfsfördervorrichtung Hl, H2 oder nur der verstellbare Langsabschnitt 9 vorgesehen sein. Es ist aber denkbar - wie gezeigt - beide Komponenten in Kombi¬ nation vorzusehen und zu benutzen. Ferner ist es mög¬ lich, wie in Fig. 1 entweder den Durchmesser des Faden¬ wickels auf der Vorratsspule P und/oder die Fadenspan- nung oder die Fadengeschwindigkeit abzutasten und die gewonnenen Signale zur Ansteuerung zu verwenden.

In den Fig. 3a und 3b weist die Hilfsfördervorrichtung H, Hl, H2 einen Elektromotor M als Antrieb 16 für eine auf einer Motorwelle 17 angeordnete Friktionsrolle 18 auf, die der Faden Y mit einem Winkel a umschlingt. Die Friktionsrolle 18 arbeitet mit Schlupf und muß deshalb im Berührungsbereich mindestens eine Umfangsgeschwindig-

keit haben, die höher als die momentane Abzugsgeschwin¬ digkeit des Fadens Y ist, z.B. 10 - 15 % höher. Durch Veränderung des Umschlingungswinkels läßt sich die In¬ tensität der Hilfsförderung modulieren, z.B. indem die Hilfsfördervorrichtung H, Hl, H2 in Richtung eines Dop¬ pelpfeiles 19 verstellt wird. Diese Verstellung kann auch benutzt werden, um die Hilfsfördervorrichtung überhaupt erst zuzuschalten.

Gemäß Fig. 4 ist der Antrieb 16' der Hilfsfördervorrich¬ tung H, Hl, H2 eine in einem Gehäuse 20 angebrachte Druckluftturbine 21, die über einen Einlaß 22 beauf¬ schlagt wird und die verbrauchte Druckluft über einen Auslaß 23 abströmen läßt. Auf der Turbinenwelle 17 ist die Friktionsrolle 18 drehtest angebracht.

In den Fig. 5a und 5b wird die Hilfsfördervorrichtung H aus zwei Friktionsantrieben H' und H" gebildet, wobei der Friktionsantrieb H' z.B. permanent den Faden Y mit¬ tels der Friktionsrolle 18 hilfsfordert, während der zweite Friktionsantrieb H2 mittels eines Verstellorgans 25 in einer Führung 24 bei Bedarf zugeschaltet wird. Die Friktionsrolle 18 des zweiten Friktionsantriebs H" greift gemäß Fig. 5b, z.B. nur bei einer hinsichtlich der Einhaltung der Fadenlänge kritischen Betriebsbedin¬ gung ein, damit der Faden Y an beiden Friktionsrollen 18 umgelenkt wird. Durch entsprechende Verstellung des zweiten Friktionsantriebs H2 lassen sich die Umlenkwin¬ kel an beiden Friktionsrollen 18 verändern, so daß ins¬ gesamt die Hilfsforderwirkung modulierbar und steigerbar bzw. verringerbar ist. Es kann zweckmäßig sein, beide Friktionsrollen 18 permanent am Faden Y anliegen zu las¬ sen, und nur eine anzutreiben, um die Bremsung der ande¬ ren zu kompensieren. Erst bei Bedarf werden beide ange-

trieben.

Beim Meßfournisseur F, Fl, F2 gemäß Fig. 6 ist die Spei¬ chertrommel 7 als Stabkäfig mit axialen Stäben 26 ausge¬ bildet. Enthält die Stopvorrichtung 11 eine Vielzahl Stopelemente 12, dann ist der Durchmesser der Speicher¬ trommel 7 unveränderlich. Ist - wie angedeutet - nur ein Stopelement 12 vorgesehen, dann ist der Außendurchmesser der Speichertrommel 7 verstellbar, wofür die Stäbe 26 an einzeln bzw. gemeinsam radial in Richtung eines Doppel¬ pfeiles 34 verstellbaren Speichen 33 angebracht sind. Unabhängig davon, ob der Speichertrommeldurchmesser fest oder veränderbar ist, ist wenigstens ein Stab 26 oder ein bei einem Stab 26 angeordneter Längsabschnitt 9 zwi¬ schen der strichliert dargestellten Passivposition, in der er in etwa mit der Hüllfläche der Speichertrommel 7 bündig ist, und der in ausgezogenen Linien gezeigten Kompensationsposition verstellbar. Der Langsabschnitt 9 kann zu sich selbst bzw. zur Speichertrommelachse paral¬ lel nach außen verstellt, oder um eine nahe dem Stirnen¬ de der Speichertrommel liegende tangentiale Schwenkachse nach außen geschwenkt werden. Der Kraftspeicher 10 sitzt im Inneren der Speichertrommel 7. Der Langsabschnitt 9 bzw. der Stab oder der Finger wird gegebenenfalls in der Passivposition mittels einer Verriegelung 27 gehalten. Ein Auslöser 28 außerhalb der Speichertrommel 7 wird be¬ tätigt, um die Verriegelung 27 zu lösen, damit der Kraftspeicher 10 den Längsabschnitt 9 verstellt. Ist die kritische Betriebsbedingung beendet, dann wird mittels eines Rückstellantriebes 28 der Längsabschnitt 9 in die Passivposition zurückbewegt und verriegelt. Der ver¬ stellbare Stab 26 bzw. der Längsabschnitt 9 sollte sich einerseits bis unter den Auslaß des Aufwickelorgans 6 und andererseits mindestens über die Länge des Vorrats 8

erstrecken, um alle Windungen zu beaufschlagen.

Das Fadenliefersystem S gemäß Fig. 7 ist an einer Web¬ maschine, z.B. einer Luftdüsenwebmaschine W, angeordnet, die eine Faden-Auswahleinrichtung A aufweist, welche mit einer Steuervorrichtung C über eine Leitung 57 verbunden ist. Stromauf der Auswahleinrichtung A sind mehrere Me߬ fournisseure F, Fl, F2, z.B. vier, angeordnet, wobei je¬ weils stromauf eine Hilfsfördervorrichtung H vorgesehen ist. Jeder Faden Y läuft unter Umlenkung über einen Ro- tationsreibfläche 43 der Hilfsfördervorrichtung H in den Meßfournisseur F, Fl, F2, und von diesem zur Auswahlein¬ richtung A.

Die Hilfsfördervorrichtung H weist einen Antrieb 42 für die Rotationsreibflache 43 auf, der ein elektromotori¬ scher, pneumatischer oder mechanischer Antrieb ist. Es ist aber auch ein Antrieb 42 möglich, der direkt oder über ein Getriebe mit dem Antrieb des Meßfournisseurs gekoppelt ist. Die Rotationsreibflache 43 weist mehrere, z.B. drei nebeneinanderliegende U fangsbereiche 44, 45, 46 mit verschiedenen Reibungskoeffizienten auf. Die Drehachse der Rotationsreibflache 43 ist mit X angedeu¬ tet. Fadenführelemente 47, 48 sind an einem Träger 49 angebracht, der in einer Lagerung 50 zwischen mehreren Stellungen bewegbar, z.B. verschwenkbar, ist. Ein mit dem" Träger 49 verbundener Arm 51 ragt in den Betäti- gungsbereich eines Stößels 53 eines Antriebs 52 eines Verstellmechanismus E. Eine Feder 54 hält den Arm 51 entweder an nicht gezeigten Anschlägen oder am Stößel 53. Der Antrieb 52 ist über eine Übertragungsverbindung 55 mit der Steuervorrichtung C verbunden und läßt sich durch Signale steuern. Im Fadenweg jedes Fadens Y kann ein Fadenbruchoder Fadenlauf-Detektor D angeordnet sein,

der über eine Leitung 56 mit der Steuervorrichtung C verknüpft ist.

Bei Normalbetrieb beeinflußt die Steuervorrichtung C die Auswahleinrichtung A derart, daß die Fäden Y wechselwei¬ se abgezogen werden. Alle Hilfsfördervorrichtungen H können angetrieben sein. Die Fäden Y werden, z.B., an den Umfangsbereichen mit den niedrigsten Reibungskoeffi¬ zienten (die glatt oder poliert sein können) umgelenkt. Tritt ein Fadenbruch oder eine kritische Betriebsbedin¬ gung mit höherem Abzugsspannungsniveau auf, so wird dies, bei Fadenbruch z.B. über den Detektor D, der Steu¬ ervorrichtung C gemeldet. Diese steuert die Auswahlein¬ richtung A derart an, daß der gebrochene Faden oder der gerade gestörte Meßfournisseur ignoriert und von den verbleibenden Fäden mit dann höherer Frequenz abgezogen wird. Das Abzugsgeschwindigkeitsniveau steigt dadurch bei den ordnungsgemäß funktionierenden Meßfournisseuren an. Dabei ist es möglich, nur einem Meßfournisseur die Zwischenspeicherfunktion für den ausgefallenen Meßfour¬ nisseur zuzuweisen. Dann steigt das Abzugsgeschwindig¬ keitsniveau nur bei diesem Meßfournisseur F. Gleichzei¬ tig übermittelt die Steuervorrichrung C an den Antrieb 52 ein Signal, um den Faden auf einen Umfansbereich 44, 45, 46 mit höherem Reibungskoeffizienten zu verlagern und die Förderrate anzuheben. Teilen sich mehrere Me߬ fournisseure ersatzweise die Zwischenspeicherfunktion des ausgefallenen Meßfournisseurs, dann werden die An¬ triebe 52 aller Hilfsfördervorrichtungen B angesteuert.

Es ist zweckmäßig, wenn die Rotationsreibfläche 43 meh¬ rere Umfangsbereiche mit verschiedenen Reibungskoeffi¬ zienten aufweist, um die Förderrate mehrfach steigern bzw. variieren zu können. Die Rotationsgeschwindigkeit,

der Rotationsreibfläche 43 ist von vornherein so hoch, daß in jedem Fall ein Geschwindigkeitsüberschuß vor¬ liegt. Es ist aber auch denkbar, die Rotationsgeschwin- digkeit in Stufen oder stufenlos anzuheben, wie das Abzugsgeschwindigkeitsniveau steigt.

Ist der Fadenbruch oder sind die Fadenbrüche behoben, dann kann die Steuervorrichtung C die Auswahleinrich¬ tung A wieder in der ursprünglichen Weise ansteuern, so daß alle Meßfournisseure F eingesetzt werden können. Gleichzeitig werden an die Antriebe 52 Signale übermit¬ telt, um die Fäden Y auf Umfangsbereiche 44, 45 oder 46 zu verlagern, die zum Reduzieren der Förderrate niedri¬ ge Reibungskoeffizienten besitzen.

In Fig. 7 wird der Faden Y wie auch in Fig. 10 relativ zur in Richtung der Drehachse X unbeweglichen Rotations¬ reibfläche 43 verstellt.

Gemäß Fig. 8 wird die Rotationsreibflache 43 relativ zum in unveränderter Position bzw. mit unveränderter Geome¬ trie laufenden Faden Y in Richtung der Drehachse X ver¬ stellt.

In einem Gehäuse 58 ist als Antrieb eine Druckluftturbi¬ ne 59 enthalten, deren Abzugswelle 60 eine Reibrolle 62 treibt. Die Fadenführelemente 61 sind stationär. Der Verstellmechanismus E wirkt in Richtung eines Doppel¬ pfeiles 63 auf die Reibrolle 62, um diese in Richtung der Drehachse X zu verstellen.

In Fig. 9 wird der Faden Y mit unveränderter Geometrie gehalten, wenn das Gehäuse 58 der Hilfsfördervorrichtung H mit der Reibrolle 62 in Richtung der Drehachse X durch

den Verstellmechanismus E verstellt wird (in Richtung eines Doppelpfeils 65) . Zu diesem Zweck ist das Gehäuse 58 in Führungen 64 verschiebbar gehalten. Angedeutete Anschläge sichern die Endpositionen des Gehäuses 58. Die Reibrolle 62 ist auf der Abtriebswelle 60 in Richtung der Drehachse X unbeweglich und drehfest gehalten. Es sind in der Rotationsreibfläche 43 mindestens zwei ne¬ beneinanderliegende U fangsbereiche 44, 45 mit unter¬ schiedlichen Reibungskoeffizienten vorgesehen.

Die Fadenführelemente 47, 48 sind, z.B. Fadenösen oder Gabeln am Träger 49, der an einem Stößel 70 des Antriebs 52 angebracht ist -(Schaltmagnet oder pneumatischer oder elektromotorischer Antriebsteil) . Der Antrieb 52 ist bei dieser Ausbildung gemäß Fig. 10 mit einer Halterung 69 am Gehäuse 58 festgelegt. Dort befinden sich zwischen dem nicht gezeigten Fadenvorrat 1 und der Rotationsreib¬ fläche 43 eine stationäre Fadenöse 61 und ein Druckluft- anschluß 67 (zur Versorgung der Turbine 59) sowie ein elektromagnetisch ansteuerbares Ventil 68 zum Ein- und Ausschalten bzw. zum Regulieren der Druckluftmenge zwecks Einstellung der Turbinengeschwindigkeit. Die Hilfsfördervorrichtung H ist mit einem Halteflansch 71 an einem Widerlager befestigt, z.B. am Meßfournisseur oder am Spulengestell der Spulen P. Ein Bogenschlitz 72 ermöglicht eine Verschwenkung des Gehäuses 58, um eine optimale Fadengeometrie einstellen zu können. Die Faden¬ führelemente 47, 48 sind um ca. 90° zueinander um die Drehachse X versetzt. Es ist denkbar, diese Versetzung zu verändern und über den Umschlingungswinkel auf die Förderrate einzuwirken.

Die Rotationsreibfläche 43 könnte konisch sein oder konische Umfangsbereiche 44, 45, 46 aufweisen. Alterna- v

tiv könnten die Umfangsbereiche 44, 45, 46 unterschied¬ liche Durchmesser aufweisen und durch, z.B. gerundete, vom Faden Y leicht überfahrbare Übergänge voneinander getrennt sein. Die Umfangsbereiche 44, 45, 46 bestehen z.B. aus Keramik, Metall oder vergütetem bzw. behandel¬ tem Metall bzw. Kunststoff mit hoher Abriebfestigkeit, gleichbleibender Oberflächerauhigkeit und konstantem Reibungskoeffizienten.

Fig. 11 verdeutlicht in einem Längsschnitt eine mögliche Ausführungsform für das Ventil 68 der Fig. 10. Es han¬ delt sich dabei um ein elektromagnetisch zwischen einer Absperrstellung und einer Durchgangsstellung umschaltba- res Ventil 68 mit einem Gehäuse 73, an dem ein Schalt¬ magnet 74 mit einer Spule 75 und einem axial beweglichen Anker 76 angebracht ist. Der Anker 76 ist an seinem un¬ teren Ende mit einem Dichtplättchen 77 bestückt und ragt in eine Kammer 78 des Gehäuses 73, zu der der Druckluft- anschluß 67 führt. Der Anker 76 ist zweckmäßigerweise druckausgeglichen, damit er sich trotz des in der Kammer 78 herrschenden Drucks leicht verstellen läßt. Der Anker 76 wird zweckmäßigerweise durch eine nicht gezeigte Fe¬ der in der gezeigten Absperrstellung gehalten, in der er das Dichtplättchen 77 auf einen Ventilsitz 89 drückt. Bei Erregen der Spule 75 wird er gegen einen rückwärti¬ gen Anschlag gezogen und gibt dann die Verbindung von der Kammer 78 zu einem Axialkanal 79 eines Strömungswegs zu einem Turbinenanschluß 86 frei. Vom Axialkanal 79 zweigt eine Stichbohrung 88 ab, die gegebenenfalls mit einem VerStellantrieb, z.B. für eine Schwenkverstellung der Hilfsfördervorrichtung H, verbunden ist. Bei Nichtbedarf wird der Stichkanal 88 (wie gezeigt) durch einen Stopfen verschlossen.

Der Axialkanal 79 mündet in eine kleindurchmeßrige Boh¬ rung 80, die an der dem Axialkanal 79 abgewandten Seite durch eine koaxiale großdurchmeßrige Bohrung 81 verlän¬ gert ist. In den Bohrungen 80 und 81 ist ein Differen¬ tialkolben 82 zwischen einer in ausgezogenen Linien ge¬ zeigten Steuerstellung und einer vom Axialkanal 79 beab- standeten Freigabestellung verschiebbar geführt. Der Differentialkolben 82 besitzt einen kleindurchmeßrigen Endabschnitt 83, der in die Bohrung 80 eingreift und ei¬ ne Drosselstrecke 84 enthält. Zu einer axial begrenzten Eindrehung 87 des Endabschnittes 83 führen radiale Steu¬ erdurchgänge 85, die mit dem Axialkanal 79 in Strömungs¬ verbindung stehen. '

In der dargestellten AbsperrStellung des Ventils 68 und bei in der Steuerstellung stehenden Differentialkolben 82 ist der Axialkanal 79 mit dem Turbinenanschluß 86 über die Steuerdurchgänge 85 verbunden, die mit ihren Querschnitten eine bestimmte Luftmenge einstellen. Die Stirnseite des Endabschnittes 83 trennt den Turbinen- anschluß 86 vom Axialkanal 79.

Wird das Ventil 68 in die Durchgangsstellung umgeschal¬ tet, dann wird bei Erregen der Spule 75 der Anker 76 in seine rechte Endlage gezogen. Das Ventilplättchen 77 hebt vom Ventilsitz 89 ab. Die Kammer 78 ist mit dem Axialdurchgang 79 verbunden. Die Druckluft beaufschlagt den Differentialkolben 82 auf der vorderen Endfläche des Endabschnittes 83 und verschiebt ihn in die Freigabe- Stellung nach links. Die ringförmige Endfläche des groß- durchmeßrigen Teils des Differentialkolbens 82 ist zweckmäßig druckentlastet. Der Axialkanal 79 ist direkt mit dem Turbinenanschluß 86 verbunden, so daß ein im we¬ sentlichen ungesteuerter Druckluftdurchsatz zur Turbine ,

möglich ist. Die Drosselstrecke 84 ist derart bemessen, daß sich der im Axialkanal 79 anstehende Druck zur grö¬ ßeren Beaufschlagungsseite des Differentialkolbens 82 fortpflanzt, sobald die Druckluftturbine auf ausreichen¬ de Geschwindigkeit beschleunigt wurde. Dank des Flächen- unterschiedes zwischen den Bohrungen 81 und 80 wird der Differentialkolben 82 wieder in die gezeichnete Steuer- Stellung zurückverschoben, in der er den Axialkanal 79 vom Turbinenanschluß 86 trennt. Die Druckluft wird durch die Steuerdurchgänge 85 gezwungen, deren Querschnitt im Hinblick auf eine vorbestim te und einer bestimmten Ge¬ schwindigkeit der Turbine entsprechende Luftmenge ausge¬ legt sind.

Das Ventil 68 könnte auch mechanisch oder bei Einschal¬ ten der Druckluftzufuhr pneumatisch betätigt werden.