Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
PUMP FOR MEDICAL PURPOSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/102259
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a medical fluid pump, comprising a first, inner fluid system, which comprises a motor-driven suction/pressure unit (4, 6) and a first fluid pressure chamber (14), which can be filled with and drained of fluid by the suction/pressure unit and comprising a first moveable separating wall (20a) and comprising a second, outer fluid system, which comprises a second fluid pressure chamber, which is coupled to the first fluid pressure chamber (22) in a fluid-tight manner by means of a movable separating wall (20b) in a pressure- and/or volume-dynamic manner and which is connected alternately to a suction line and a pressure line by means of a valve device of the second fluid system in dependence on the current working phase of the suction/pressure unit of the first fluid system.

Inventors:
HEITMEIER ROLF (DE)
NIEDENZU DOMINIK (DE)
WOLFRAM BERTHOLD (DE)
SCHWALM MATTHIAS (DE)
ROSENKRANZ HEIKO (DE)
STEGER JÜRGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/077950
Publication Date:
July 03, 2014
Filing Date:
December 23, 2013
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BRAUN MELSUNGEN AG (DE)
International Classes:
A61M5/145; A61M5/142
Domestic Patent References:
WO2009017487A12009-02-05
WO2001021525A12001-03-29
WO1986001115A11986-02-27
WO2009026060A22009-02-26
Foreign References:
US5921951A1999-07-13
Attorney, Agent or Firm:
WINTER BRANDL FÜRNISS HÜBNER RÖSS KAISER POLTE - PARTNERSCHAFT (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1 . Medizinische Fluidfördervorrichtung mit

- einem ersten Fluidsystem (S1 ) bestehend aus einer motorisch getriebenen

Pumpeinheit (4, 6) und einem ersten Fluidraum (14), dem durch die Pumpeinheit (4, 6) Fluid hinzufüg- und entziehbar ist, und einer ersten beweg- und/oder verformbaren Trennwand (20a), und

einem zweiten, an das erste Fluidsystem (S1 ) ankoppelbaren Fluidsystem (S2) bestehend aus einem zweiten Fluidraum (22) und einer zweiten beweg- und/oder verformbaren Trennwand (20b), die mit der ersten Trennwand (20a) derart mechanisch oder fluidisch koppelbar ist, dass sich eine Volumen- und/oder Druckänderung im ersten Fluidraum (14) im Wesentlichen vorhersagbar und/oder ermittelbar auf das Volumen und/oder den Druck im zweiten Fluidraum (22) auswirkt.

2. Medizinische Fluidfördervorrichtung nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch mindestens eine mit dem zweiten Fluidraum (22) verbundene Saugleitung (28) mit zugehöriger Ventileinrichtung (34) und

mindestens eine mit dem zweiten Fluidraum (22) verbundene Druckleitung (30) mit zugehöriger Ventileinrichtung (36),

wobei sich ein Volumen- und/oder Massenstrom aus der Saugleitung in die

Druckleitung des zweiten Fluidsystems (S2) und /oder umgekehrt im ersten Fluidsystem (S1 ) erzeugen, ermitteln und steuern lässt. 3. Medizinische Fluidfördervorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei beiden Trennwänden (20a, 20b) um Membrane oder membranähnliche Trennwände handelt.

4. Medizinische Fluidfördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei geöffnetem stromaufwärtigen Ventil (34) und geschlossenem stromabwärtigen Ventil (36) eine Verkleinerung des Fluidvolumens im ersten Fluidraum (14) um AV im Wesentlichen zu einer Vergrößerung des

Fluidvolumens im zweiten Fluidraum (22) um AV führt und dieses Fluidvolumen AV im Wesentlichen einem stromaufwärts an die Saugleitung (28) angeschlossenem

Fluidsystem entnommen wird

5. Medizinische Fluidfördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei geschlossenem stromaufwärtigen Ventil (34) und geöffnetem stromabwartigen Ventil (36) eine Vergoßerung des Fluidvolumens im ersten Fluidraum (14) um AV im Wesentlichen zu einer Verkleinerung des Fluidvolumens im zweiten Fluidraum (22) um AV führt und dieses Fluidvolumen AV im Wesentlichen dem stromabwärts an die Druckleitung (30) angeschlossenem Fluidsystem hinzugefügt wird.

6. Medizinische Fluidfördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen Drucksensor (18) aufweist, der mit dem ersten Fluidraum (14) hydraulisch und/oder pneumatisch verbunden ist. 7. Medizinische Fluidfördervorrichung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen Volumen- und/oder Massenstromsensor im ersten

Fluidsystem (S16) aufweist, mittels dem/denen das dem Fluidraum (14) während eines Zeitraums hinzugefügte oder entzogene Fluidvolumen ermittelbar ist. 8. Medizinische Fluidfördervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen zumindest abschnittsweise flexiblen Fluidaufnahmekorper (40), der in den zweiten Fluidraum (22) einsetzbar ist, um die zweite Trennwand (20b) zu bilden, die mit der beweglichen Trennwand (20a) in Anlage ist und der an die

Ventileinrichtung (34, 36) fluidangeschlossen ist.

9. Medizinische Fluidfördervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Fluidaufnahmekorper (40) ein medizinischer Schlauch oder ein zumindest teilflexibler Beutel ist. 10. Medizinische Fluidfördervorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Fluidraum (14) in einem ersten Behälter (12) ausgebildet ist und der zweite Fluidraum (22) in einem zweiten Behälter (24) ausgebildet ist, der mit dem ersten Behälter (12) mechanisch unter Zwischenlage der beweglichen Trennwände (20a/, 20b) verbunden ist.

1 1 . Medizinische Fluidfördervorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite System (S2) in Gänze oder zumindest die mit Fluid unmittelbar in Kontakt stehenden Bauteile des zweiten Systems (S2) als

Einwegartikel konzipiert sind.

12. Medizinische Fluidfördervorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie derart gestaltet ist, dass sich die Kopplung der beiden Trennwände (20a, 20b) bewerkstelligen, unterstützen, aufrechterhalten, verbessern, überprüfen und/oder aufheben lässt, indem der Druck in einem Trennwandzwischenraum, der zumindest auch durch Teile beider Trennwände begrenzt wird, überprüft und geregelt wird. 13. Abwechselbarer Fluidaufnahmekorper einer medizinischen Fluidpumpe nach einem der vorstehenden Ansprüche der den zweiten Fulidraum (22) ausbildet und als Ein- Weg-Bauteil vorgesehen ist, gekennzeichnet durch zumindest eine flexible Außenwand (20b, 40 ), welche den Fluidaufnahmekorper oder -behälter (12, 40) zumindest in montiertem Zustand fluiddicht verschließt.

Description:
Beschreibung Pumpe für medizinische Zwecke

Die vorliegende Erfindung betrifft eine medizinische Pumpe zum Fördern von Fluiden (Flüssigkeiten) mit möglichst hoher Volumen- und Druckkontrolle bei gleichzeitiger Anwendung eines Durchfluss-Einmalartikel-Prinzips.

Hintergrund der Erfindung

Im klinischen Alltag werden speziell bei der intensivmedizinischen Behandlung von Patienten zur kontinuierlichen oder kurzintervallartigen Verabreichung von Wirkstoffen sogenannte Infusionspumpen eingesetzt. Hierbei handelt es sich üblicherweise um Spritzenpumpen oder um volumetrische Pumpen (z.B. Schlauchpumpen, peristaltische Quetschpumpen, Rollenpumpen, etc.). Diese zwei Pumpentypen unterscheiden sich grundlegend durch die größte wählbare Förderrate, also den maximal möglichen Volumenstrom, durch das maximal ohne Einmalartikelwechsel verabreichbare

Gesamtvolumen, durch das Förderprofil und durch die Genauigkeit (z.B.

Dosiergenauigkeit). Vereinfacht dargestellt, gelten für diese Pumpen die folgenden Auswahlkriterien:

Spritzenpumpen finden Anwendung für:

Hohe Anforderungen an die Volumenstromgenauigkeit (z.B. hohe Dosierpräzision über die Zeit und/oder hohe Gleichförmigkeit der Förderung),

Hohe Anforderungen an das Druckprofil (z.B. keine Druckeinbrüche durch z.B.

„Rückzugsphasen"),

Kleinere Volumenströme,

Hohe Langzeitkonstanz im Volumenstrom (z.B. keine Auswirkungen von Alterungsund/oder Ermüdungsprozessen, z.B. durch das Walken eines Kunststoffschlauchs und/oder kein Einfluss durch das„Wegfließen" eines amorphen Kunststoffschlauchs) und

geringes Applikationsvolumen per Einmalartikel (z.B. Spritze). - Volumetrische Pumpen finden Anwendung für:

Geringere Anforderungen an die Volumenstromgenauigkeit (niedrigere Dosierpräzision über die Zeit),

Geringere Anforderungen an das Druckprofil (z.B. Druckschwankungen durch „Rückzugsphasen")

Große Volumenströme,

Geringere Langzeitkonstanz und

Gesteigertes Applikationsvolumen per Einmalartikel (z.B. Schlauch - z.B. durch

Anwendung eines Durchflusspumpenprinzips, dann können beliebige

Container(größen) vor der Pumpe verwendet und ohne Schlauchwechsel ausgetauscht werden).

Dies hat zur Folge, dass sich technologisch zwei unterschiedliche Pumpensysteme (gemäß unterschiedlicher Pumpverfahren) im Markt etabliert haben mit

unterschiedlichen (bisher nicht kombinierbaren) Leistungsprofilen und daher auch unterschiedlichen Anwendungssituationen.

Im Konkreten hat die Spritzenpumpe konzeptionell eine Kolben-/Zylinderanordnung (bildet bzw. begrenzt auch gleichzeitig das bevorratete Gesamtvolumen) und verschiebt motorisch über z.B. ein Rotations-Translations-Umwandlungsgetriebe den (Spritzen-) Kolben in dem (Spritzen-) Zylinder, wohingegen die volumetrische Pumpe

beispielsweise ein Schlauchsegment durch Krafteinwirkung (Pumpenrotor mit umfangsbeabstandeten Quetschelementen) in fortlaufende, fluidgetrennte

Fluidkammern unterteilt bzw. partiell verschließt (was auch als Okklusion bezeichnet wird) und diesen Verschluss z.B. zyklisch, beispielsweise als Peristaltik, in Richtung Pumpenausgang (d.h. z.B. in Richtung Patient) bewegt. Stand der Technik

Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von unterschiedlichen

Pumpenkonstruktionen sowohl für die Spritzenpumpe als auch für die volumetrische Pumpe auf dem medizinischen Anwendungsgebiet bekannt.

Charakteristisch ist bei den volumetrischen Pumpenkonstruktionen, dass zu

verabreichende Fluide aus separaten Fluidbehältern angesaugt und dann in Richtung Patient druckgefördert werden, wobei die erforderliche Saugwirkung i.A. durch die Rückstellfähigkeit (Eigenelastizität) des für gewöhnlich als Einmalartikel vorgesehenen Quetschschlauchs erzeugt wird. Durch diesen Umstand ist der Volumenstrom

signifikant von den Strömungswiderständen im Pumpenzulauf (Saugseite der Pumpe), der Höhendifferenz zwischen Behälter und Pump-/Saug-Mechanik und der (i.A.

veränderlichen) Eigendynamik des Schlauchmaterials abhängig. Die absolute

Genauigkeit bei gleichen Aufbau- und Umgebungsbedingungen ist hingegen

grundsätzlich durch die Genauigkeit des Schlauchmaterials als solches (Wanddicke, Innenquerschnitt, Materialzusammensetzung/Materialqualität, etc.) begrenzt. Da ferner das mechanische Verschieben des Verschlusses/der Okklusionsstelle für das

verwendete Schlauchmaterial einen erheblichen mechanischen Stress darstellt, verändert sich der Volumenstrom in Folge von Verschleiß-/Ermüdungs-/Alterungs- /Kunststofffließeffekten im Schlauchmaterial kontinuierlich über die Zeit.

Es besteht daher der grundsätzliche Bedarf an einer Art medizinischer Universalpumpe, in welcher die Anwendungsvorteile der beiden vorstehend beschriebenen Pumpentypen in einem einzigen Pumpenprinzip vereinigt sind. D.h. die medizinische Universalpumpe sollte eine verbesserte Volumenstrom- und Druckprofilkontrolle entsprechend einer Spritzenpumpe durch prinzipbedingt größere Unabhängigkeit von Einflussgrößen einer an sich bekannten volumetrischen Pumpe erreichen wie z.B.

Strömungswiderstände im Fluidiksystem, insbesondere im Zulauf, aber auch im Ablauf,

Einmalartikelgeometrie und -materialschwankungen,

Schwankungen der Eigendynamik des Einmalartikel,

Verschleiß-/Ermüdungs-/Alterungs-/Kunststofffließeffekte des Einmalartikels Druck im Fluidsystem, insbesondere vor und nach dem Pumpsegment und außerdem Umgebungsdruck

Gerät-, Umgebungs- und Fluidtemperatur.

Ferner sollte die Universalpumpe beliebig große Gesamtvolumina fördern können, ohne den das Pumpsegment umfassenden Einmalartikel auszutauschen - wie das bei volumetrischen Pumpen beispielsweise durch Austausch z.B. eines Infusionsbeutels ohne Wechsel des z.B. Infusionsschlauchs mit Pumpsegment möglich ist.

Kurzfassung der Erfindung

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine medizinische Pumpe bereit zu stellen, die positive Eigenschaften einer an sich bekannten

Spritzenpumpe mit positiven Eigenschaften einer an sich bekannten volumetrischen Pumpe (Quetsch-/Schlauchpumpe) vereinigt.

Diese Aufgabe wird durch eine medizinische Präzisions-/Universalpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Das Grundprinzip der erfindungsgemäßen medizinischen (Saug-/Druck-) Pumpe besteht in der Anordnung zweier getrennter hydraulischer/pneumatischer Systeme bzw. Hydraulik-/Pneumatikkreise. Das erste hydraulische (oder pneumatische) System (Kreis) dient als Primär-Energiequelle zur Bereitstellung einer Saug-/Druckkraft und kommt nicht mit dem Patienten zu verabreichenden Fluiden in unmittelbaren Kontakt (dies ist besonders vorteilhaft, da die Pumpe andernfalls nach bzw. vor jedem

Gebrauch gereinigt und/oder desinfiziert werden müsste). Dieses erste System, welches analog zum Spritzenpumpensystem konzipiert ist und eine Art innerer

Simulationskreis bildet, zeichnet sich durch eine hohe Präzision bei der Erzeugung, Messung und/oder Kontrolle von Volumenströmen und Drücken aus -„stromaufwärts" (vor dem Pumpsegment), im Pumpsegment und/oder„stromabwärts" (nach dem

Pumpsegment). Das zweite hydraulische (oder pneumatische ) System (Kreis) dient als Sekundär-Energiequelle zum Ansaugen und Förden von dem Patienten zu

verabreichenden Fluiden und ist daher als Durchfluss-Einmalartikel (analog dem volumetrischen Pumpenprinzip) konzipiert bzw. weist einen Einmalartikel mit einem Zu- und Ablauf auf. Das zweite System (bzw. der Einmalartikel des zweiten Systems) wird über/durch das erste (wieder verwendbare) System betätigt/betrieben. Erfindungsgemäß ist das erste System wieder verwendbar und vorzugsweise direkt mit dem zweiten System bzw. dessen Einmalartikel in der Form gekoppelt, dass eine Volumenänderung im ersten System zu einer entsprechenden (ggf. gleichen oder jedenfalls vorhersagbaren und/oder ermittelbaren (beispielsweise können z.B. im ersten oder zweiten System eingeschlossene beispielsweise Gasblasen anhand ihrer

Kompressionskurve vermessen, berücksichtigt und/oder kompensiert werden)

Volumenänderung im zweiten System (Einmalartikel) führt. Somit wird dem zweiten System (Einmalartikel) im Wesentlichen die Genauigkeit des ersten Systems

aufgeprägt. Bei dem ersten System kann es sich um eine druckdichte Fluidkammer (d.h. ein in der Fluidkammer anliegender Unter-/Überdruck bleibt nach dem Erreichen des

Gleichgewichtzustands im Wesentlichen stabil / alternativ: der Druckverlauf ist vorhersagbar) mit mindestens einer Membran oder einer membranähnlichen

beweglichen und/oder verformbaren Wandung handeln. Die Kopplung zum zweiten System erfolgt über die Membran. Liegt die Membran des ersten Systems im

Wesentlichen formschlüssig auf der Membran (bzw. membranähnlichen Wandung) des zweiten Systems an, gibt diese Druckänderungen im ersten System an das zweite System z.B. in Form einer Verformung und damit z.B. Vergrößerung oder Verkleinerung der Fluidkammer des zweiten Systems weiter. Die Kopplung zwischen erster und zweiter Fluidkammer kann dabei besonders vorteilhaft analog einer Druckdose ausgestaltet sein, d.h. der Formschluss zwischen den Membranen kann beispielsweise durch die Evakuierung oder Befüllung des Membranzwischenraums und/oder eines die (gefügten) Membranen umgebenden Raums, dessen Wandungen beispielsweise auch sowohl aus zum ersten System gehörenden Wandungen wie auch aus zum zweiten System gehörenden Wandungen bestehen kann (und damit z.B. erst dann eine evakuierbare/befüllbare Druckdose bildet, wenn der Einmalartikel des zweiten Systems in den Mehrwegartikel des ersten Systems eingelegt ist), bewerkstelligt, unterstützt und/oder verbessert sein/werden. D.h., die (feste) Kopplung zwischen dem ersten und zweiten System wird durch eine (druckdichte) Fluiddruckkammer mit zwei durch zumindest eine bewegbare Wand getrennte Druckräume erreicht. Dieses

Kopplungskonzept eröffnet z.B. auch die prinzipielle Möglichkeit, dass z.B. jeder beliebig geformte, elastische Einmalartikel (z.B. Schlauch mit Schlauchinnenvolumen als der zweite Druckraum) eingeformt werden kann, wobei das Volumen des ersten Druckraums (als Bestandteil des ersten Systems) z.B. nach dem

Spritzenpumpenprinzip veränderbar ist, indem das Volumen des zweiten Druckraums über das erste System komprimiert und/oder ausgedehnt wird. D.h., die Verformung des zweiten Systems (Einmalartikels) kann eine Volumenänderung

(Erhöhung/Verringerung) des zweiten Druckraums bewirken. Somit kann durch geeignetes Aktivieren des ersten Systems über das zweite System sowohl

volumengenau Fluid aus einem Behälter angesaugt (Ausdehnen des zweiten

Druckraums durch Volumenverringerung bzw -Verschiebung des/im ersten

Druckraum(s)) wie auch verdrängt werden (Komprimieren des zweiten Druckraums durch Volumenvergrößerung bzw. -Verschiebung des/im ersten Druckraum(s)).

Aufgrund dieser Eigenschaft kann das Verfahren erfindungsgemäß z.B. auch

stromaufwärts angeschlossene Spritzen (als spritzenpumpentypische Fluidbehälter) wie auch z.B. Flaschen oder Beutel (als für volumetrische Pumpen typische Fluidbehälter) durch die über das erste System kontrollierte Saugeigenschaften (unabhängig von den eingangs genannten Faktoren) entleeren.

Konkreter ausgedrückt wird die gestellte Aufgabe mittels einer medizinischen

Fluidpumpe gelöst mit einem ersten inneren Fluidsystem unter anderem bestehend aus einer motorisch getriebenen Saug-/Druck- bzw. Volumenverschiebe-Einheit und einem ersten Fluidraum, der durch die Saug-/Druckeinheit fluidbefüll- und entleerbar ist. Des Weiteren hat die erfindungsgemäße Pumpe ein zweites, äußeres Fluidsystem

bestehend aus einem zweiten Fluid-Druckraum, der über eine bewegbare Trennwand druck- und/oder volumendynamisch mit dem ersten Fluid-Druckraum fluiddicht gekoppelt ist und der über eine Ventileinrichtung vorzugsweise des zweiten

Fluidsystems in Abhängigkeit der aktuellen Arbeitsphase der Saug-/Druckeinheit des ersten Fluidsystems wechselweise mit einer Saug- und einer Druckleitung verbunden ist. Durch die Betätigung der Saug-/Druck-Einheit kann somit das Füllvolumen des ersten Fluid-Druckraums variiert werden, was sich über die bewegliche Trennwand auf den zweiten Fluid-Druckraum entsprechend überträgt. D.h., auch der zweite Fluid- Druckraum verändert entsprechend der Ausgleich-Bewegung der Trennwand sein Volumen und saugt so Fluid aus einem Vorratsbehälter über die Saugleitung an und/oder stößt Fluid über die Druckleitung in Richtung Patient aus. Die Präzision bei der Einstellung der dabei auftretenden Volumenströme wird im Wesentlichen über die Saug-/Druck-Einheit unabhängig von den ggf. schwankenden Materialeigenschaften z.B. der Trennwände erreicht. Gleichzeitig ermöglicht die fluiddichte Zweiteilung beider Systeme, das äußere System oder Teile davon als Einwegartikel zu konzipieren.

Besonders vorteilhaft kann so z.B. verhindert werden, dass Teile des zweiten Systems, z.B. dessen Trennwand mit Fluid des („Hydraulik-") Systems in Kontakt kommen. Damit kann z.B. auf mit einem solchen Fluidkontakt notwendige zusätzliche Arbeitsgänge wie z.B. regelmäßige Fluidnachfüllung und/oder Reinigung im Wesentlichen verzichtet werden. Ferner kann das System vorteilhaft als im Sinne der Sterilität geschlossenes, z.B. Einmalartikelsystem, ausgestaltet sein. Hierdurch kann z.B. auf andernfalls notwendige zusätzliche Arbeitsgänge wie spezielle Desinfektion/Sterilisation verzichtet werden. Vorzugsweise hat das erste Fluidsystem innerhalb des ersten Druckraums einen Drucksensor und vorzugsweise einen Volumen/Massenstromsensor zwischen dem ersten Druckraum und der Saug-/Druckeinheit zur Steuerung der Saug-/Druck-Einheit oder deren Antriebs und/oder eine derart präzisen Antriebeinheit, dass ein solcher Volumen- oder Massenstromsensor nicht benötigt wird. Es können mit einem Druck- bzw. Volumen/Massenstromsensor aber auch mittels regelungstechnischer

Maßnahmen z.B. solche Saug-/Druck-Einheiten (Zahnradpumpen, Flügelzellenpumpen, etc.) eingesetzt werden, die konstruktiv nicht die geforderte Präzision bzw.

Gleichförmigkeit erreichen. Hierzu kann auch beispielsweise vorteilhaft eine

Zwischenphase z.B. mit beiden Ventilen (stromauf- wie stromabwärts) geschlossen eingesetzt werden (es kann somit bei geschlossenen Ventilen beispielsweise auf einen bestimmten Druck in den Systemen gefahren werden, derart dass das sich bei anschließender Öffnung der jeweiligen Ventile ergebende Förderprofil (stromauf- und/oder stromabwärts) für den Anwendungsfall besonders günstig ist. Es kann beispielsweise auch vorgesehen sein, dass ein zumindest abschnittsweise flexibler Fluidaufnahmekörper in den zweiten Fluiddruckraum eingesetzt wird, um mit der beweglichen Trennwand des ersten Systems in Anlage zu sein, wobei der

Fluidaufnahmekörper an die Ventileinrichtung fluidangeschlossen sein kann. In diesem Fall kann z.B. der den zweiten Fluiddruckraum ausbildende Behälter wieder verwendet werden, da er nicht mit Fluid im zweiten Fluidsystem kontaminiert wird, wobei lediglich der separat einsetzbare Fluidaufnahmekörper (beispielsweise ein Schlauch oder Beutel) entsorgt werden muss.

Ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eben jenen Fluid-(aufnahme)- behälter der erfindungsgemäßen medizinischen Fluidpumpe, der zumindest eine flexible Außenwand hat, welche den Fluidbehälter zumindest in montiertem Zustand fluiddicht verschließt und welche ggf. mit der beweglichen Trennwand in Anlage bringbar ist.

Gemäß einem bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass die medizinische Fluidfödervorrichtung derart gestaltet ist, dass sich mittels eines

Drucksensors im ersten Fluidsystem als Simulationskreis auch, jedenfalls im

Wesentlichen, der Druck im zweiten Fluidraum des zweiten Fluidsystems und im stromaufwärtig und/oder -abwärtig angeschlossenen System ermitteln lässt.

Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass sich mittels des Drucksensors im ersten Fluidsystem auch, jedenfalls im Wesentlichen, mindestens ein Beitrag einer und/oder beider Trennwände zum Druck in einer und/oder beiden Fluidräumen ermitteln lässt.

Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass sich zwischen einer Ansaug- und Verdrängungsphase und/oder zwischen einer

Verdrängung- und Ansaugphase eine Zwischenphase bewerkstelligen lässt, in der sowohl das stromaufwärtige Ventil wie auch das stromabwärtige Ventil geschlossen ist. Gemäß einem weitern bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass sich, jedenfalls im Wesentlichen, das Volumen ermitteln lässt, das dem ersten Fluidraum in einem bestimmten Zeitraum hinzugefügt oder entzogen wurde. Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass das dem Fluidraum während eines Zeitraums hinzugefügte oder entzogene Fluidvolumen aus den in diesem Zeitraum an der Pumpeinheit und/oder einer mit der Pumpeinheit gekoppelten Sensorik anliegenden Signalen, jedenfalls im Wesentlichen, ableitbar ist. Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass während einer Zwischenphase, jedenfalls im Wesentlichen, ein gewünschter Druck im zweiten Fluidraum angesteuert werden kann.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist es vorzugsweise vorgesehen, dass ein bestimmter, während einer Zwischenphase angesteuerter Druck im zweiten Fluidraum, sich vorteilhaft auf die anschließende Ansaug- und/oder Verdrängungsphase und/oder auf das Druckprofil stromauf- und/oder stromabwärts auswirkt.

Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass sich ein besonders gleichförmiges Druckprofil stromauf- und/oder stromabwärts

bewerkstelligen lässt.

Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass sich in der Zwischenphase zwei oder mehr Tupel („Fluidvolumen im ersten Fluidraum", „Druck am Drucksensor") oder Ähnliches (z.B. Kolbenposition und Druck) ermitteln lassen.

Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass die in der z.B. Zwischenphase ermittelten Tupel genutzt werden können, um die Konsistenz und/oder Alterung einer oder beider Trennwände und/oder die Dichtigkeit der Systeme und/oder die Dichtigkeit einer und/oder beider geschlossenen Ventileinrichtungen und/oder die Compliance der Systeme und/oder das Kompressionsverhalten des Fluids in den Systemen und/oder der stromauf- und/oder stromabwärtige Druck und/oder der Zusammenhang zwischen Fluidvolumen in den Fluidräumen und dem Beitrag einer oder beider Trennwandauslenkungen bzw. -Verformungen zum Drucksignal am

Drucksensor und/oder Ähnliches zu bestimmen. Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass aus dem Kompressionsverhalten, jedenfalls im Wesentlichen, das Verhältnis zwischen gasförmiger und flüssiger Phase in einem der beiden und/oder in beiden Fluidräumen bestimmt werden kann. Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass sich in der zweiten Fluidkammer festsitzende Gasblasen, z.B. bei bestimmten

Ventilstellungen, z.B. durch Druckstöße im ersten System in die stromab- und/oder stromaufwärtigen Systeme bewegen lassen. Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass sich das ergebende Druckprofil stromauf- und/oder stromabwärts vorteilhaft auf die

Ausgasung und/oder Agglomeration von Gas im Fluid des weiten Systems bzw. in einem an dieses System angeschlossenen System auswirkt. Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass sich Fehler in den stromaufwärts und/oder -abwärts angeschlossenen Systemen, wie z.B. Leitungsverschlüsse und/oder Leckagen, anhand der Druckprofile in den Ansaug- bzw. Verdrängungsphasen detektieren lassen. Gemäß einem weiteren bevorzugten Aspekt der Erfindung ist es vorgesehen, dass sich ungewünschte Veränderungen (z.B. im Druck) durch z.B. Höhenverlagerung von Teilen der stromauf- und/oder stromabwärtig angeschlossenen Systeme kompensieren lassen.

Figurenbeschreibung

Die Erfindung wird nachstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren näher erläutert. Fig. 1 zeigt anhand von drei Betriebspositionen (drei Abbildungen) zunächst das Funktionsprinzip einer medizinischen Pumpe gemäß der vorliegenden Erfindung,

Fig. 2 zeigt anhand von zwei Betriebspositionen (zwei Abbildungen) ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer medizinischen Pumpe nach dem

Funktionsprinzip gemäß der Fig. 1 unter Verwendung eines Standardeinmalartikels z.B. eines (z.B. Infusions-) Schlauchs und

Fig. 3 zeigt anhand von zwei Betriebspositionen (drei Abbildungen) ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer medizinischen Pumpe nach dem

Funktionsprinzip gemäß der Fig. 1 unter Verwendung eines beispielhaften, speziellen, besonders vorteilhaften Einmalartikels

Gemäß der Fig. 1 , Abb. 1 sieht das Grundprinzip der erfindungsgemäßen Pumpe (Universalpumpe) einen Antrieb 1 vor (beispielsweise einen Elektromotor oder dergleichen Leistungsquelle), der über eine Kraftübertragungseinheit 2 mit einem Translationskolben 4 wirkverbunden ist, welcher wiederum in einem Saug-/Druck- Zylinder 6 gelagert ist, um eine Fluidkammer 8 mit veränderbarem Volumen

auszubilden. Diese Zylinder-Fluidkammer 8 ist über eine erste Fluidleitung 10 mit einem ersten Fluidbehälter 12 verbunden, in dem ein erster Druckraum 14 ausgebildet ist und in welchen die erste Fluidleitung 10 einmündet. Bei der Fluidkammer 8, der Fluidleitung 10 und dem ersten Druckraum 14 kann es sich auch beispielsweise um ein

zusammenhängendes Volumen handeln, bei dem die Trennung in Fluidkammer, - leitung und Druckraum lediglich virtuell und gewissermaßen willkürlich wählbar ist und lediglich dem Zweck der besseren funktionalen Beschreibbarkeit dient.

In der ersten Fluidleitung 10 kann beispielsweise ein Volumenstromsensor 16 und in dem ersten Druckraum 14 kann beispielsweise ein Drucksensor 18 angeordnet sein. Die Kolben-Zylindereinheit 4, 6, die erste Fluidleitung 10 und der erste Druckraum 14 bzw. der erste Behälter 12 bilden zusammen mit den Sensoren 16, 18 und dem Antrieb 1 ein erstes hydraulisches System S1 . Das erste hydraulische System S1 kann besonders vorteilhaft Teil eines Mehrwegartikels, beispielsweise einer Infusionspumpe, sein. Der erste Druckraum 14 ist durch eine erste beweg-/ oder verformbare Wand 20a, z.B. eine Membran oder eine membranähnliche Vorrichtung abgeschlossen - die übrigen Wandungen des hydraulischen Systems S1 sind besonders vorteilhaft starr, so dass ein Druckanstieg oder -abfall in dem Druckraum nur zu einer Verformung der Wand 20a führt, sofern die Wand 20a hieran nicht, z.B. mechanisch von Außen, gehindert wird.

Ein zweites hydraulisches System S2 wird gebildet durch einen zweiten Druckraum 22 innerhalb eines zweiten Behälters 24, welcher z.B. an den ersten Fluidbehälter 12 anmontierbar/anmontiert bzw. einlegbar/eingelegt o.ä. ist.

Das zweite hydraulische System S2 kann besonders vorteilhaft Teil eines

Einmalartikels, beispielsweise eines Infusionssets, sein. Im Ausführungsbeispiel gehört beispielhaft ferner eine zweite Fluidleitung 26, ein Y-Stück 32, eine Saugleitung 28, eine Druckleitung 30 zum Einmalartikel und Ventile 34 und 36 gehören beispielhaft zum Mehrwegartikel, wie dies nachfolgend beschrieben wird.

Der zweite Druckraum 22 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel (aber nicht unbedingt erforderlich) durch eine zweite verformbare Wand 20b, z.B. eine Membran oder eine membranähnliche Vorrichtung abgeschlossen

Ferner ist der zweite Druckraum 22 beispielhaft über eine zweite Fluidleitung 26 an eine Saugleitung 28 und eine Druckleitung 30 angeschlossen oder anschließbar.

Beispielsweise mündet die zweite Fluidleitung 26 in ein T- oder Y-Stück 32, das die Saugleitung 28 mit der Druckleitung 30 verbindet, wobei an und/oder in der Saug- und der Druckleitung 28, 30 jeweils ein Ventil (beispielsweise ein Rückschlagventil oder ein elektrisch angesteuertes 2/2-Wege/Schaltventil oder z.B. ein von einem Außen anlegbaren Aktuator z.B. abquetschbares Schlauchsegment oder Ähnliches) 34, 36 anordenbar/angeordnet ist. Besonders vorteilhaft handelt es sich um aktive Ventile, also solche, die z.B. derart gesteuert werden, dass z.B. eine gewünschte Strömung in die gewünschte eine Richtung, also beispielsweise von einem nicht weiter gezeigten

Fluidvorratsbehälter/Container/Tank, z.B. einem Infusionsbeutel (Pumpensaugseite) in Richtung hin zu einem nicht weiter gezeigten Zielort, z.B. einem Patienten

(Pumpendruckseite) entsteht. Alternativ hierzu sind aber auch andere Ventilkonstruktionen denkbar, wie beispielsweise ein Umschaltventil zur wahl- /wechselweisen Verbindung der zweiten Fluidleitung 26 mit der Saug- und Druckleitung 28, 30. Die erste bewegbare/verformbare Trennwand 20a ist besonders vorteilhaft mit der zweiten Trennwand 20b mechanisch reversibel koppelbar, z.B. derart, dass beide z.B. Membranen im Wesentlichen spaltfrei fügbar sind und die Trennwand 20b

(beispielsweise aufgrund der in den Druckräumen 14 und 22 gegenüber einem während/durch die Verformung entstehenden Spalt zwischen den Membranen größeren Drücken) den Bewegungen/Verformungen der Trennwand 20a folgt.

Das Funktionsprinzip der erfindungsgemäßen Pumpe mit vorstehend beschriebenem konzeptionellem Aufbau lässt sich wie Folgt umschreiben: Im Ruhezustand gemäß der Fig. 1 , Abb. 1 ist der Volumenstrom im zweiten System S2 durch die geschlossene Stellung des stromabwärtigen Ventils 36 in Richtung hin zum z.B. Patienten (Druckseite) unterbrochen. Der Druckraum (Fluidraum) 22 ist zu Beginn entweder mit einer Flüssigkeit und/oder mit einem Gas gefüllt und kann initial entgast werden. In der weiteren Beschreibung wird aus Vereinfachungsgründen von einem im Wesentlichen entgasten, flüssigkeitsgefüllten zweiten System S2 ausgegangen. In diesem Zustand befindet sich die zweite bewegbare Wand, beispielsweise eine

Membran, z.B. in ihrer (z.B. unbelasteten) Konstruktionslage. Das erste System S1 ist ebenfalls mit einer Flüssigkeit und/oder einem Gas gefüllt. Bei dem Fluid in S1 handelt es sich besonders vorteilhaft um ein im Wesentlichen inkompressibles Medium oder um ein Medium mit einer definierten und bekannten Kompressibilitätskurve. Der Kolben 4 kann sich zu diesem Zeitpunkt beispielsweise in einer vorgeschobenen Stellung mit kleinem Volumen innerhalb der Zylinderkammer 8 befinden. Das erste System S1 kann im Ruhezustand z.B. im Wesentlichen auf Atmosphärendruck sein. Die Fig. 1 , Abb. 2 zeigt einen Ansaugzustand der erfindungsgemäßen Pumpe. In diesem ist/wird der Kolben 4 durch den Antrieb 1 zurückgezogen und damit das Volumen der Zylinderkammer 8 vergrößert. In Folge dieser Rückziehbewegung des Kolbens 4 strömt Fluid aus dem ersten Fluidraum 14 durch die erste Fluidleitung 10 in die Zylinderkammer 8, wobei der Volumenstrom durch einen Sensor 16 detektiert werden kann.

Der Abzug an Flüssigkeit aus dem ersten Druckraum 14 wird durch eine entsprechende Bewegung der Trennwand 20a zur Volumenverringerung des ersten Druckraums 14 kompensiert. Durch die Kopplung der Trennwände 20a mit 20b, folgt die Trennwand 20b der Bewegung der Trennwand 20a, wodurch gleichzeitig das Volumen des zweiten Druckraums 22 entsprechend (z.B. besonders vorteilhaft um das gleiche Volumenmaß) vergrößert wird. Demzufolge wird entsprechend der Volumenvergrößerungsbewegung der Trennwand 20b ein Fluid aus einem nicht gezeigten Vorratstank über die

Saugleitung 28 und das geöffnete Saugventil 34 in den zweiten Druckraum 22 eingesaugt. Das Ventil 36 ist in dieser (Saug-)Phase weiterhin geschlossen, wie dies in der Fig. 1 , Abb. 2 dargestellt ist. Die Bewegung des Kolbens 4 kann über die Querschnittsfläche des Kolbens direkt proportional zum Volumenstrom durch die erste Fluidleitung 10 ausgestaltet sein.

Dieser Volumenstrom kann über den Sensor 16 erfasst und/oder über beispielsweise eine Umdrehungs- und/oder Wegmessung am Kolben 4, an der

Kraftübertragungseinheit 2 und/oder am Antrieb 1 ermittelt werden. Es ist also beispielsweise auch vorteilhaft denkbar, dass die Drehzahl des Antriebs oder die Schrittzahl eines Schrittmotors einen präzisen Bezug zum Volumenstrom herstellt.

Da die Kolbenrückbewegung einem Ansaugen von Flüssigkeit entspricht, wird durch den im ersten System S1 entstehenden verringerten Druck die bewegbare Wand 22 des zweiten Systems S2 nach innen in Richtung erstem Druckraum 14 verformt. Der Sensor 18 kann dabei den erzeugten verringerten Druck detektieren und hiermit beispielsweise vorteilhaft auch die Systemdichtigkeit der Systeme S1 und S2, der Ventile 34 und 36, sowie die Kompressibilitäten bzw. Compliances der vorgenannten bzw. deren Fluiden und auch z.B. die (Korrektheit der) Fügung der Trennwände 20a und 20b gegen eine Erwartungshaltung prüfen. Analoges gilt für die

Kolbenvorwärtsbewegung. Besonders vorteilhaft können zudem hier nicht skizzierte Zwischenzustände, wie beispielsweise das gezielte vor-/rückwärts-Bewegen des Kolbens bei geschlossenen Ventilen 34 und 36 zur Erzeugung eines Druckanstiegs bzw. Druckabfalls zur Ermittlung der Dichtigkeiten, Kompressibilitäten und/oder

Compliances der, insbesondere der vorgenannten, Bestandteile der

erfindungsgemäßen (vorteilhaft Mehrweg-) Pumpe beziehungsweise des zugehörigen erfindungsgemäßen (vorteilhaft Einmal-) Artikels, genutzt werden. Hierdurch können beispielsweise vorteilhaft auch Luftblasen in den jeweiligen (ansonsten beispielsweise im Wesentlichen inkompressiblen) Fluiden detektiert und/oder vermessen werden und Ähnliches. Es können ferner z.B. vorteilhaft Leckagen, z.B. durch Risse in den

Trennwänden, detektiert und/oder vermessen werden. Ebenso können aber auch z.B. Leitungsverschlüsse stromabwärts wie auch stromaufwärts bei den entsprechenden Ventilstellungen vorteilhaft detektiert werden.

Durch die druckdichte/fluiddichte Kopplung des Druckraums 14 des ersten Systems S1 mit dem Druckraum 22 des zweiten Systems S2 strömt genau so viel Volumen an Fluid in den Druckraum 22 wie vom Kolben 4 in die Zylinderkammer 8 bewegt (angesaugt) wurde.

Gemäß der Fig. 1 , Abb. 3 bewegt sich der Kolben 4 in die zur Abb. 2 entgegengesetzte Richtung zur Verkleinerung des Volumens der Zylinderkammer 8 und drückt damit eine entsprechende Menge an Fluid aus der Zylinderkammer 8 in den ersten Druckraum 14. Dies führt zu einer Bewegung bzw. Verformung der Trennwände 20a und 20b in Richtung zweiter Druckraum (Fluidraum) 22 und einer daraus resultierenden

Fluidverdrängung aus dem Druckraum 22.

In dieser (Druck-) Phase ist das Saugventil 34 bereits geschlossen und statt dessen das Druckventil 36 geöffnet, sodass es zu einem definierten Volumenstrom an Fluid aus dem zweiten Druckraum 22 durch die Druckleitung 30 in Richtung hin zum Patienten kommt. Dieser Volumenstrom entspricht dem verschobenen (ausgedrückten) Volumen in der Kolben-/Zylindereinheit 4, 6.

Je nach Beweglichkeit (Elastizität) der Trennwände (z.B. Membranen) bauen sich im ersten Druckraum 14 Fluiddrücke auf, die von den im zweiten System S2 bestehenden Drücken überlagert werden. Befindet sich die Pumpe z.B. im Ruhezustand, gemäß der Fig. 1 , Abb. 1 , kann durch z.B. den Drucksensor 18 der Druck im ersten System S1 detektiert werden. Druckänderungen oder -pulsationen im ersten System S1 werden somit unmittelbar in das zweite System S2 übertragen und umgekehrt. Bei geeigneter Gestaltung der beweglichen Trennwand (Membran), also beispielsweise hochflexibel mit geringen Rückstell kräften und z.B. mit geringer Kompressibilität, sind damit, je nach Ventilstellung der Ventile 34 und 36, auch Änderungen in den an die Saugleitung 28 bzw. die Druckleitung 30 angeschlossenen Systemen ermittelbar. Hierbei könnte es sich stromaufwärts beispielsweise im Falle einer angeschlossenen (und nicht belüfteten) Infusionsglasflasche um einen stetig größer werdenden Unterdruck und stromabwärts beispielsweise im Falle eines angeschlossenen verstopften

Infusionsfilters um einen stetig größer werdenden Überdruck handeln.

Durch die druckdynamische Kopplung der beiden Systeme S1 und S2 gemäß vorstehender Beschreibung (über die beweglichen Trennwände) sind durch den Sensor 18 auch z.B. während der Pumpphase Druckveränderungen sowohl im Pumpenzulauf (Saugseite) wie auch im Pumpenablauf (Patientenseite) detektier-/ermittelbar. Es können so z.B. auch Strömungswiderstände stromab wie auch stromauf (verursacht durch z.B. Verschlüsse jeglicher Art, Filter, verschlossene Rollenklemmen, abgeknickte Schläuche, etc.) detektiert werden.

Besonders vorteilhaft können die Druckmessungen bzw. -ermittlungen des jeweiligen Drucks im ersten Druckraum 14 (bzw. im ersten hydraulischen System S1 ), im zweiten Druckraum 22 (bzw. im zweiten hydraulischen System S2), im stromaufwärts an die Saugleitung 28 hydraulisch angeschlossenen System und im stromabwärts an die Druckleitung 30 hydraulisch angeschlossenen System verbessert werden, wenn der das zugehörige Drucksignal z.B. am Drucksensor 18 verfälschende Beitrag der

Trennwände/Membranen 20a und 20b, der z.B. durch deren Vorspannungen und/oder beispielsweise durch die der jeweiligen Membranbewegung/-verformung

entgegenwirkende Rückstell kraft begründet sein kann, ermittelt und berücksichtigt wird. Die Ermittlung diesen Beitrags z.B. an einer bestimmten ersten Position z1 des

Translationskolbens 4 kann beispielsweise wie folgt vonstatten gehen (idealisiert und vereinfacht und lediglich mit beispielhaft anschaulichem Charakter dargestellt): 1 . ) Messung des Drucksignals am z.B. Drucksensor 18 bei geöffnetem Ventil 34

(stromaufwärts) und geschlossenem Ventil 36 (stromabwärts), der Messwert sei in der Folge mit Pu bezeichnet

2. ) Messung des Drucksignals am z.B. Drucksensor 18 bei geschlossenem Ventil 34 (stromaufwärts) und geschlossenem Ventil 36 (stromabwärts), der Messwert sei in der Folge mit Pc bezeichnet

3. ) Messung des Drucksignals am z.B. Drucksensor 18 bei geschlossenem Ventil 34 (stromaufwärts) und geöffnetem Ventil 36 (stromabwärts), der Messwert sei in der Folge mit Pd bezeichnet

Vereinfacht gilt dann:

1 . ) Pu(z1 ) = PUmgebung+Pstromaufwärts + PMembranbeitrag(zl )

2. ) Pc(z1 ) = PUmgebung + PMembranbeitrag(z1 )

3. ) Pd(z1 ) = PUmgebung+Pstromabwärts + PMembranbeitrag(zl ) Somit sind Pstromaufwärts = Pu(z1 ) - Pc(z1 ) und Pstromabwärts = Pd(z1 ) - Pc(z1 ) ermittelbar.

Zieht man ferner eine weitere analoge Messung an einer zweiten Kolbenposition z2 heran, lässt sich z.B. mit Pu(z1 )- Pu(z2) = PMembranbeitrag(zl )- PMembranbeitrag(z2) beispielsweise auch der Unterschied in den Beiträgen der Membranen zum Drucksignal an den beiden Kolbenpositionen z1 und z2 ermitteln.

Es ist nicht wichtig, ob die hier angenommenen Gleichungen ein reales System korrekt beschreiben (das hängt dann konkret von weiteren Faktoren, wie deren Compliances, der Ventilschaltreihenfolge und -Zeitverhalten und dem übrigen Systemzeitverhalten usw. ab) - es ist lediglich wichtig, dass mittels Messung des Drucksignals z.B. am Drucksensor 18 bei verschiedenen Ventilkonstellationen und gegebenenfalls bei verschiedenen Positionen des Kolbens 4 (bzw. der Membranen) so viele Gleichungen aufgestellt werden können, dass mehr Gleichungen als Unbekannte vorliegen - die Gleichungen demnach lösbar sind und die in den Gleichungen vorkommenden

Unbekannten (z.B. Umgebungsdruck, Druck im System stromaufwärts,

Membranrückstellkraft an einer bestimmten Position * Fläche, Druck im System stromabwärts etc.) ermittelbar sind. Selbstverständlich kann ferner die vierte Ventilkonstellation: beide Ventile geöffnet ebenfalls herangezogen werden.

Solche oder ähnliche Messungen können beispielsweise auch genutzt werden, die Mehrwegartikelmennbran 20a z.B. während der Produktion und/oder während eines Geräteservice (Inspektion, Selbstkalibrierung, Selbsttest, etc.)„zu kalibrieren" - sprich deren Verhalten zu vermessen und beispielsweise im Mehrwegartikel (z.B. in der Infusionspumpe) abzuspeichern (z.B. dauerhaft).

Solche oder ähnliche Messungen können beispielsweise ferner genutzt werden, um z.B. vor Beginn der Förderung (z.B. vor dem Infusionsstart z.B. nach Einlegen des Einmalartikels in die Infusionspumpe) die Einwegartikelmembran 20b z.B. initial„zu kalibrieren" - sprich deren Verhalten zu vermessen und beispielsweise im

Mehrwegartikel (z.B. in der Infusionspumpe) zu hinterlegen (z.B. lediglich temporär für die Zeitdauer des Einsatzes dieses Einmalartikels).

Solche oder ähnliche Messungen können beispielsweise aber auch ebenso während des Betriebs erfolgen - hierzu können vorteilhaft z.B. zwischen den in Figur 1 gezeigten Phasen Ansaugen (Abb. 2 - entspricht Pu) und Verdrängen (Abb. 3 - entspricht Pd) hier nicht skizzierte Zwischenphasen eingefügt werden, die z.B. Pc entsprechen können. Ferner kann in diesen Zwischenphasen der Kolben auch beispielsweise vor und/oder zurückbewegt werden, um Messungen bei verschiedenen Kolbenpositionen zur Ermittlung einer Größe heranziehen zu können.

Außerdem können besonders vorteilhaft auch z.B. Druckdifferenzen zwischen S1 , S2 und den S2 angeschlossenen Systemen stromaufwärts und stromabwärts durch das entsprechende Fahren des Kolbens 4 z.B. während solchen Zwischenphasen z.B. bei geschlossenen Ventilen 34 und 36 ausgeglichen werden - diese und ähnliche

Prozedere ermöglichen die Bewerkstelligung eines sehr gleichförmigen Druckprofils in allen genannten hydraulischen Zweigen, insbesondere aber stromauf- und abwärts. Somit ist auch ein sehr gleichförmiges Förderprofil machbar. Ferner erhöht ein solches Vorgehen beispielsweise auch die leistbare Präzision signifikant. Gleichförmige

Druckprofile vermindern zudem die Ausgasung in Fluiden und/oder die Agglomeration von Mikroblasen zu Makroblasen.

Ganz besonders vorteilhaft lassen sich also praktisch alle für den Pumpvorgang interessanten Größen mittels einem einzigen Drucksensor 18 und zweier Ventile 34 und 36 überprüfen und steuern. Sehr vorteilhaft ist auch die Möglichkeit, eine mögliche Veränderung z.B. der

Membranverhaltensweisen (z.B. durch Materialermüdung und/oder Defekt) zu detektieren und/oder zu kompensieren - vor Start, während der Förderung und/oder nach Beendigung der Förderung. Es sind demnach mit solchen Vorgehensweisen auch umfassende Selbsttests möglich.

Beispiele für detektierbare Systemänderungen sind: Höhenverlagerung der

stromaufwärtigen Fluidquelle, der stromabwärtigen Fluidsenke und/oder des

Mehrwegartikels o.ä., Veränderung der Strömungswiderstände z.B. stromauf- und/oder abwärts (und damit z.B. Leitungsverschlüsse und/oder -leckagen), Gegendrücke z.B. stromabwärts (z.B. auch Patientenblutdruck o.ä.), Undichtigkeiten im ersten und/oder zweiten hydraulischen System, Materialermüdungen und/oder -defekte wie z.B. Risse und/oder Löcher o.ä. in den Trennwänden 20a und/oder 20b, aber auch z.B.

Veränderungen des Fluids (z.B. aufgrund einer neuen

Infusionsflüssigkeitszusammensetzung und/oder aufgrund von z.B. Luftblasen z.B. in S1 und/oder in S2). Andererseits lässt sich auch die Plausibilität des

Drucksensorsignals und damit der Funktionsfähigkeit des Drucksensors überprüfen.

Nach der Pump- bzw. Verdrängungsphase gemäß der Fig. 1 , Abb. 3 geht die Pumpe wieder in die Ansaugphase gemäß der Fig. 1 , Abb. 2 über, wobei sich der

Phasenwechsel zwischen Ansaugen und Verdrängen vorzugsweise kontinuierlich oder intervallartig wiederholt. Insbesondere bei der kontinuierlichen Wiederholung kann ein diskontinuierlicher Volumenstrom dadurch reduziert oder weitgehend vermieden werden, indem die prinzipbedingten Totphasen, die insbesondere stromab (auf der Pumpendruckseite) störend sein können, durch unterschiedliche

Bewegungsgeschwindigkeiten des Kolbens 4 (hohe Ansauggeschwindigkeit/niedrige Verdrängungsgeschwindigkeit) minimiert werden. Ferner kann das Prinzip auch derart erweitert werden, dass während einer Totphase („Rückzugsphase",„Ladephase", „Ansaugphase") ein zweite Pumpe gemäß dieser Erfindung fördert und umgekehrt (sozusagen eine Doppel- oder Zweikolbenpumpe).

Wie außerdem anhand der Fig. 1 zu entnehmen ist, erscheint es vorteilhaft, zumindest den zweiten Fluidbehälter 24 einschließlich der Membran (bewegliche Trennwand) 20b als ein separates Bauteil, insbesondere als Einwegartikel auszubilden, wobei vorzugsweise das gesamte zweite System S2 als Einwegartikel vorgesehen ist. D.h., dass in diesem Fall der zweite Behälter 24 vom ersten Behälter 12 (z.B. reversibel) trennbar gekoppelt sein kann, derart, dass eine Druckänderung in dem ersten

Druckraum 14 zu einer Ausgleichsbewegung der Trennwand 20a und b und damit einer Volumenänderung des zweiten Druckraums 22 führt.

Beispielsweise können beide Behälter ineinander gesteckt und/oder geschraubt und/oder zusammengepresst sein. Die Behälter können aber auch aneinander geflanscht werden. Durch die vorgesehenen zwei z.B. parallelen

Trennwände/Membranen, die jeweils den ersten, bzw. den zweiten Druckraum abdichten, müssen bei einer Demontage beider Behälter die Druckräume z.B. nicht entleert werden.

Im Nachfolgenden werden technische Hinweise auf konkrete technische Umsetzungen des vorstehenden Pumpenprinzips anhand der Fig. 2 und 3 gegeben.

Insbesondere, wenn unter sterilen Bedingungen gefördert werden soll, kann es auch vorteilhaft sein, wenn sich das Konzept eines Einmalartikels nicht auf das gesamte zweite System S2 einschließlich des Behälters 24 bezieht, sondern z.B. auf speziell an den zweiten Behälter angepasste, diesen sozusagen auskleidende Elemente reduziert.

Gemäß der Fig. 2, Abb. 1 und 2 wird der eigentliche zweite Fluid-Druckraum quasi durch z.B. einen (z.B. Infusions-) Schlauch 40 als Fluidaufnahmekorper gebildet, der in den zweiten Behälter 24 einlegbar ist und formschlüssig an die bewegbare

Trennwand/Membran 20a angekoppelt ist. D.h., die Wandung des Schlauchs 40 entspricht somit der zweiten Trennwand/Membran 20b, wobei für den Fall, dass das Schlauchmaterial hinreichend flexibel/verformbar ist, die Trennwand 20a den Schlauch 40 entsprechend deformieren kann, sodass ein z.B. direkt proportionaler Volumenstrom erzeugbar ist. Damit muss nur der Schlauch 40 beispielsweise samt daran

angeschlossener Saug-/Druckleitungen 28, 30 und ggf. auch Ventile 34, 36 als

Einwegartikel konzipiert sein. Alternativ ist es gemäß der Fig. 3, Abb. 1 bis 3 auch beispielsweise vorgesehen, den zweiten Behälter 24 z.B. mit einem kissenartigen Inlay 42 (z.B. lose) auszulegen. Das z.B. beuteiförmige Kissen 42 kann in Konstruktionslage (z.B. drucklos) ein zu dem zweiten Behälter gleiches Volumen (füllt diesen daher im Wesentlichen vollständig aus) haben und z.B. aus einer flexiblen/elastischen Folie/Membran 44, die randseitig an einer z.B. Platte 46 fluiddicht fixiert ist, bestehen (der Einmalartikel kann aber auch vorteilhaft bereits die Funktion des zweiten Behälters 24 abdecken - z.B. indem dessen Gehäuse fest und/oder reversibel und/oder dicht an den ersten Behälter 12 montierbar ist - mit z.B. dem Vorteil, dass kein zusätzliches Bauteil für den zweiten Behälter 24 notwendig ist). In den dadurch gebildeten Beutel-Innenraum (zweiter Druckraum) führt zumindest eine Öffnung (nicht weiter gezeigt) für die zweite Fluidleitung 26. Diese Öffnung kann beispielsweise in der Platte 46 ausgenommen sein. Es können aber auch beispielsweise zwei oder mehr Zugänge, z.B. einen jeweils für Zuleitung 28 und

Ableitung 30 vorgesehen sein. Dabei sei darauf hingewiesen, dass anstelle der Platte 46 der Beutel auch ausschließlich aus dem flexiblen Material gefertigt sein kann. Bei dieser Ausführungsform wird somit die Bewegung der beweglichen Trennwand 20a unmittelbar auf den Beutel 42 für dessen entsprechende Volumenänderung übertragen.

Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele sind so gewählt worden, dass die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Pumpe in einfacher Weise darstellbar ist. Sie entsprechen daher nicht notwendiger Weise einer tatsächlichen Realisierungsform. So kann z.B. die getrennt dargestellte Kolben-/Zylindereinheit auch bereits Bestandteil des ersten Behälters sein. Ebenso ist es denkbar, dass der Kolben der Kolben- Zylindereinheit zwei oder mehrere erste Systeme mit Flüssigkeit füllt oder leert, an die wiederum jeweils ein zweites System anschließbar/angeschlossen ist. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn durch mehrere parallel geschaltete Systeme (bei entsprechender Phasenverschiebung) die Totphasen im vorstehend beschriebenen EinSystem-Ausführungsbeispiel minimiert werden sollen. Auch sei darauf hingewiesen, dass die Kolben-/Zylindereinheit nur eine beispielhafte Lösung darstellt. Es ist genauso denkbar, dass jedes denkbare Pumpverfahren

Anwendung findet wie beispielsweise eine Taumelscheibenpumpe, eine

Flügelzellenpumpe, eine Zahnradpumpe, etc. Solche Pumpeinheiten, die per se keine ausreichende Volumenstromgenauigkeit erlauben (Membranpumpen, etc.) können erfindungsgemäß z.B. mit einem Volumenstromsensor und/oder Massenstromsensor oder Ähnlichem ausgestattet sein, um die gewünschte Genauigkeit regelungstechnisch herbeizuführen.

Bezuqszeichenliste

1 Antrieb

2 Kraftübertragungseinheit

4 Translationskolben

6 Zylinder

8 Fluidkammer

10 Fluidleitung

12 erster Fluidbehälter

14 erster Fluid-/Druckraum

16 Volumenstromsensor

18 Drucksensor

20a, b Trennwand

22 zweiter Fluid-/Druckraum

24 zweiter Behälter

26 zweite Fluidleitung

28 Saugleitung

30 Druckleitung

32 Y-Stück

34,36 Rückschlagventile

40 Fluidaufnahmekörper/Schlauch

42 Inlay/Kissen

44 Folie/Membran

46 Platte