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Patent Searching and Data


Title:
ROLLING BEARING AND SEAL HAVING AT LEAST TWO SEALING LIPS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/242810
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates firstly to a seal for sealing a first machine part (01) with respect to a second machine part (02) which is rotatable about an axis relative to the first machine part (01). The seal comprises a sealing ring (04) to be arranged on the first machine part (01) and comprising a first resilient sealing lip (11) and a second resilient sealing lip (12). The first sealing lip (11), in a nominal position of the seal, lies against a cylinder jacket-shaped surface section (16) of the second machine part (02). The second sealing lip (12), in a nominal position of the seal, lies against a circumferential surface section (21) of the second machine part (02) extending at least partially in the radial direction. The second sealing lip (12) is arranged in the axial direction between the circumferential surface section (21) of the second machine part (02) extending at least partially in the radial direction and the cylinder jacket-shaped surface section (16) of the second machine part (02). The invention further relates to a bearing arrangement comprising the seal according to the invention.

Inventors:
TAMURA YASUMASA (JP)
Application Number:
PCT/DE2019/100540
Publication Date:
December 26, 2019
Filing Date:
June 12, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
F16C19/00; F16C33/00; F16J15/3232; F16J15/3236
Foreign References:
JPH08232967A1996-09-10
EP3112711A12017-01-04
JPH05272543A1993-10-19
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Claims:
Patentansprüche

1. Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines ersten Maschinenelementes (01 ) gegenüber einem zu dem ersten Maschinenelement (01 ) um eine Achse rotierbaren zweiten Maschinenelement (02); umfassend einen am ersten

Maschinenelement (01 ) anzubringenden Dichtungsring (04), welcher eine erste elastische Dichtlippe (11 ) und eine zweite elastische Dichtlippe (12) umfasst; wobei die erste Dichtlippe (11 ) in einer Nominalstellung der Dichtungsanordnung an einem zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt (16) des zweiten

Maschinenelementes (02) anliegt; wobei die zweite Dichtlippe (12) in der

Nominalstellung der Dichtungsanordnung an einem sich zumindest teilweise in radialer Richtung erstreckenden umlaufenden Oberflächenabschnitt (21 ) des zweiten Maschinenelementes (02) anliegt, und wobei die zweite Dichtlippe (12) in axialer Richtung zwischen dem sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckenden umlaufenden Oberflächenabschnitt (21 ) des zweiten Maschinenelementes (02) und dem zylindermantelförmigen

Oberflächenabschnitt (16) des zweiten Maschinenelementes (02) angeordnet ist.

2. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das erste Maschinenelement (01 ) und das zweite Maschinenelement (02) in der

Nominalstellung jeweils eine axiale Position aufweisen, wobei das zweite

Maschinenelement (02) gegenüber dem ersten Maschinenelement (01 ) in einer äußeren Verschiebestellung aufgrund einer in der axialen Richtung nach außen wirkenden Kraft in der axialen Richtung nach außen verschoben ist, wobei das zweite Maschinenelement (02) gegenüber dem ersten Maschinenelement (01 ) in einer inneren Verschiebestellung aufgrund einer in der axialen Richtung nach innen wirkenden Kraft in der axialen Richtung nach innen verschoben ist,

- wobei in der äußeren Verschiebestellung die erste Dichtlippe (11 ) an dem zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt (16) des zweiten

Maschinenelementes (02) anliegt und zwischen der zweiten Dichtlippe (12) und dem sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckenden umlaufenden Oberflächenabschnitt (32) des zweiten Maschinenelementes (02) ein Dichtspalt (29) ausgebildet ist; und - wobei in der inneren Verschiebestellung die zweite Dichtlippe (12) mit einer erhöhten Presskraft an dem sich zumindest teilweise in de radialen Richtung erstreckenden umlaufenden Oberflächenabschnitt (21 ) des zweiten Maschinenelementes (02) anliegt, wodurch der Dichtungsring (04) verformt ist und die erste Dichtlippe (11 ) in der radialen Richtung verschoben ist und wodurch zwischen der ersten Dichtlippe (11 ) und dem

zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt (16) des zweiten

Maschinenelementes (02) ein Dichtspalt (32) ausgebildet ist.

3. Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtungsring (04) eine dritte Dichtlippe (13) umfasst, die in der axialen Richtung außen vor der zweiten Dichtlippe (12) angeordnet ist, wobei zwischen der dritten Dichtlippe (13) und einem umlaufenden Oberflächenabschnitt (24) des zweiten Maschinenelementes (02) ein Dichtspalt (26) ausgebildet ist.

4. Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch

gekennzeichnet, dass der sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckende umlaufende Oberflächenabschnitt (21 ) des zweiten

Maschinenelementes (02) die Form eines Kegelstumpfmantels besitzt.

5. Dichtungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der

kegelstumpfmantelförmige Oberflächenabschnitt (21 ) des zweiten

Maschinenelementes (02) durch eine umlaufende Seitenfläche einer im zweiten Maschinenelement (02) ausgebildeten umlaufenden Nut (19) gebildet ist.

6. Dichtungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Dichtlippe (12) in der umlaufenden Nut (19) angeordnet ist.

7. Wälzlager mit einer Dichtungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das erste Maschinenelement durch einen Außenring (01 ) des Wälzlagers gebildet ist und das zweite Maschinenelement durch einen Innenring (02) des Wälzlagers gebildet ist, wobei zwischen dem Außenring (01 ) und dem Innenring (02) ein Lagerinnenraum (03) ausgebildet ist, welcher durch die Dichtungsanordnung abgedichtet ist und in welchem Wälzkörper angeordnet sind.

8. Wälzlager nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass es zwei der

Dichtungsanordnungen umfasst, welche auf beiden axialen Seiten des

Wälzlagers angeordnet sind.

9. Wälzlager nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass es durch ein Kugellager mit einer tiefen Laufrille gebildet ist.

10. Wälzlager nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es durch ein Kugellager eines Tretlagers eines Elektrofahrrades gebildet ist.

Description:
Wälzlager und Dichtunqsanordnunq mit mindestens zwei Dichtlippen

Die vorliegende Erfindung betrifft zunächst eine Dichtungsanordnung zur Abdichtung eines ersten Maschinenelementes gegenüber einem zu dem ersten

Maschinenelement rotierbaren zweiten Maschinenelement. Die Erfindung betrifft außerdem eine Lageranordnung, welche die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung umfasst.

Die EP 3 112 711 A1 zeigt ein Wälzlager mit einer Dichtung, bei welcher eine

Dichtlippe einen Gleitkontakt mit einem Schleuderring ausbildet. Die Dichtlippe soll mit einem konstanten Kontaktdruck auf den Schleuderring gepresst werden, ohne dass die aufgrund der Drehung des Wälzlagers entstehende Zentrifugalkraft zu einer Veränderung des Kontaktdruckes führt. Das Wälzlager umfasst ein ringförmiges Dichtungselement, welches an einem axialen Endabschnitt einer Innenumfangsfläche eines rotierbaren Außenringes des Wälzlagers befestigt ist. Der Schleuderring ist an einem axialen Endabschnitt einer äußeren Umfangsfläche eines feststehenden Innenringes des Wälzlagers befestigt. Das Dichtungselement weist die Dichtungslippe auf, die in Gleitkontakt mit dem Schleuderring steht. Die Dichtungslippe kann sich elastisch verformen, um sich aufgrund der Zentrifugalkraft radial nach außen zu drehen. Der Schleuderring ist so ausgebildet, dass er entsprechend dem

Bewegungsweg eines Endabschnittes der Dichtungslippe gekrümmt ist. Dreht sich der Außenring, wirkt eine Zentrifugalkraft auf die Dichtungslippe, sodass sich diese verformt und der Endabschnitt auf seinem Bewegungsweg bewegt wird. Da der Schleuderring entsprechend dem Bewegungsweg gekrümmt ist, bleibt der

Kontaktdruck zwischen dem Endabschnitt der Dichtungslippe und dem Schleuderring konstant.

Die JP H05-272543 A lehrt eine Kontaktdichtung für ein Wälzlager, welche eine geringe Reibung, eine hohe Abriebfestigkeit und eine gute Wärmebeständigkeit aufweisen soll. Die Kontaktdichtung besteht aus einer

Schmierkautschukzusammensetzung, welche ein thermoplastisches Fluorharz, ein Fluorkautschuk und ein niedermolekulares fluorhaltiges Polymer als Bestandteile umfasst. Die Kontaktdichtung weist in einer Ausführungsform eine Dichtlippe auf, die in einer ringförmigen Ausnehmung im gegenüberliegenden Wälzlagering sitzt. Die Kontaktdichtung weist in einer weiteren Ausführungsform zwei Dichtlippen auf, welche den gegenüberliegenden Wälzlagering kontaktieren.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht ausgehend vom Stand der Technik darin, eine Dichtungsanordnung für zueinander rotierbare Maschinenelemente zur Verfügung zu stellen, welche auch bei axialen Beanspruchungen der

Maschinenelemente eine sichere Abdichtung gewährleistet. Weiterhin ist ein

Wälzlager mit einer solchen Dichtungsanordnung bereitzustellen.

Die genannte Aufgabe wird gelöst durch eine Dichtungsanordnung gemäß dem beigefügten Anspruch 1 sowie durch ein Wälzlager gemäß dem beigefügten nebengeordneten Anspruch 7.

Die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung dient der Abdichtung eines ersten Maschinenelementes gegenüber einem zu dem ersten Maschinenelement um eine Achse rotierbaren zweiten Maschinenelement. Die beiden Maschinenelemente sind bevorzugt koaxial zueinander angeordnet. Durch die genannte Achse sind eine axiale Richtung, eine radiale Richtung und eine tangentiale bzw. umfängliche Richtung definiert. Zwischen den beiden Maschinenelementen ist ein Innenraum ausgebildet, welcher durch die Dichtungsanordnung abgedichtet wird. Die Dichtungsanordnung ist axial neben dem abzudichtenden Innenraum angeordnet, wodurch eine axiale

Richtung nach außen vom Innenraum weg und eine axiale Richtung nach innen hin zum Innenraum definiert sind.

Die Dichtungsanordnung umfasst ein am ersten Maschinenelement anzubringenden Dichtungsring. Der Dichtungsring ist fest und dicht am ersten Maschinenelement zu befestigen. Der Dichtungsring besteht bevorzugt zumindest teilweise aus einem Elastomer. Der Dichtungsring umfasst erste elastische Dichtlippe und eine zweite elastische Dichtlippe. Die erste elastische Dichtlippe und die zweite elastische

Dichtlippe sind axial nebeneinander angeordnet. Die erste elastische Dichtlippe ist in Bezug auf die zweite Dichtlippe axial innen angeordnet. Entsprechend ist die zweite Dichtlippe in Bezug auf die erste Dichtlippe axial außen angeordnet. In einer Nominalstellung der Dichtungsanordnung weisen die beiden

Maschinenelemente keine axiale Verschiebung zueinander auf. Entsprechend ist auch der Dichtungsring mit den Dichtlippen gegenüber dem zweiten Maschinenelement nicht in der axialen Richtung verschoben. In der Nominalstellung sind die beiden Maschinenelemente bevorzugt frei von mechanischen Belastungen; insbesondere frei von axial wirkenden Kräften.

Die erste Dichtlippe liegt zumindest in der Nominalstellung an einem

zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes umlaufend an, sodass ein umlaufender Dichtkontakt ausgebildet ist. Die erste

Dichtlippe kommt in der Nominalstellung insbesondere in der radialen Richtung zum Anliegen an dem zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt des zweiten

Maschinenelementes. Die zweite Dichtlippe liegt zumindest in der Nominalstellung an einem sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckenden umlaufenden Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes umlaufend an, sodass auch hier ein umlaufender Dichtkontakt ausgebildet ist. Die zweite Dichtlippe kommt in der Nominalstellung insbesondere in der axialen Richtung zum Anliegen an dem sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckenden umlaufenden

Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes. Der sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckende umlaufende Oberflächenabschnitt ist bevorzugt rotationssymmetrisch in Bezug auf die Achse ausgebildet. Der sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckende umlaufende Oberflächenabschnitt erstreckt sich bevorzugt auch in die axiale Richtung, sodass er gegenüber der Achse geneigt ist. Die zweite Dichtlippe ist in der axialen Richtung zwischen dem sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckenden umlaufenden

Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes und dem

zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes angeordnet.

Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung besteht darin, dass auch im Falle einer axialen Beanspruchung der Maschinenelemente, welche zu einer axialen Verschiebung der Maschinenelemente zueinander führen kann, sodass die Nominalstellung verlassen wird, immer zumindest eine der beiden Dichtlippen am zweiten Maschinenelement anliegt. Die Dichtungsanordnung verhindert so das Eindringen von Wasser, Feuchtigkeit und Schmutz in einem hohen Maße auch während axialer Beanspruchungen der Maschinenelemente.

Das erste Maschinenelement und das zweite Maschinenelement weisen in der Nominalstellung jeweils eine axiale Position auf, die durch die Nominalstellung definiert ist. Kommt es zu einer axialen Belastung, so wird die Nominalstellung verlassen. Eine äußere Verschiebestellung tritt aufgrund einer in der axialen Richtung nach außen auf das zweite Maschinenelement wirkenden Kraft ein, wodurch das zweite Maschinenelement gegenüber dem ersten Maschinenelement in der axialen Richtung nach außen verschoben ist. Entsprechend ist das zweite Maschinenelement auch gegenüber dem Dichtungsring in der axialen Richtung nach außen verschoben. Eine innere Verschiebestellung tritt aufgrund einer in der axialen Richtung nach innen auf das zweite Maschinenelement wirkenden Kraft ein, wodurch das zweite

Maschinenelement gegenüber dem ersten Maschinenelement in der axialen Richtung nach innen verschoben ist. Entsprechend ist das zweite Maschinenelement auch gegenüber dem Dichtungsring in der axialen Richtung nach innen verschoben.

Die genannten axialen Kräfte können beispielsweise eine Komponente eines

Drehmomentes sein, welches senkrecht zur Achse wirkt.

In der äußeren Verschiebestellung liegt die erste Dichtlippe an dem

zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes an. Bei der axialen Verschiebung des zweiten Maschinenelementes gleitet die erste Dichtlippe in axialer Richtung entlang des zylindermantelförmigen

Oberflächenabschnittes, ohne dass es zu einer Verschiebung in die radiale Richtung kommt, sodass der umlaufende Dichtkontakt zwischen der ersten Dichtlippe und dem zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes erhalten bleibt. Hingegen ist zwischen der zweiten Dichtlippe und dem sich zumindest teilweise in radialer Richtung erstreckenden umlaufenden Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes ein Dichtspalt ausgebildet. Bei der axialen

Verschiebung des zweiten Maschinenelementes nach außen entfernt sich der sich zumindest teilweise in radialer Richtung erstreckende umlaufende Oberflächenabschnitt in der axialen Richtung von der zweiten Dichtlippe, wodurch der Dichtspalt ausgebildet wird.

In der inneren Verschiebestellung liegt die zweite Dichtlippe mit einer erhöhten

Presskraft an dem sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckenden umlaufenden Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes an, da sie in der axialen Richtung hin zu dem sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckenden umlaufenden Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes verschoben ist. Dies führt zudem dazu, dass sich der Dichtungsring verformt und die erste Dichtlippe in radialer Richtung weg vom zylindermantelförmigen

Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes verschoben wird. Hierdurch wird zwischen der ersten Dichtlippe und dem zylindermantelförmigen

Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes ein Dichtspalt ausgebildet.

Sowohl in der äußeren Verschiebestellung als auch in der inneren Verschiebestellung liegt jeweils eine der beiden Dichtlippen am zweiten Maschinenelement an und bildet einen Dichtkontakt aus.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung umfasst der Dichtungsring eine dritte Dichtlippe, die in der axialen Richtung außen vor der zweiten Dichtlippe angeordnet ist. Die dritte Dichtlippe stellt bevorzugt die äußerste Dichtlippe der Dichtungsanordnung dar. Zwischen der dritten Dichtlippe und einem umlaufenden Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes ist ein Dichtspalt ausgebildet. Dieser Dichtspalt ist bevorzugt in der radialen Richtung zwischen der dritten Dichtlippe und dem umlaufenden Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes ausgebildet. Der umlaufende Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes ist bevorzugt an einem in der axialen Richtung außen liegenden Ende des zweiten Maschinenelementes angeordnet. Der umlaufende Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes weist bevorzugt einen zylindermantelförmigen Abschnitt auf. Der zwischen der dritten Dichtlippe und dem umlaufenden Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes ausgebildete Dichtspalt ist bevorzugt in der Nominalstellung, in der äußeren Verschiebestellung und auch in der inneren Verschiebestellung ausgebildet, sodass die dritte Dichtlippe in keiner der Stellungen an dem umlaufenden Oberflächenabschnitt des zweiten

Maschinenelementes anliegt.

Bei bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung besitzt der sich zumindest teilweise in radialer Richtung erstreckende umlaufende Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes die Form eines

Kegelstumpfmantels. Die Kegelstumpfmantelform ist bevorzugt koaxial zur Achse. Ein Normalenvektor auf der Kegelstumpfmantelform weist eine axiale

Richtungskomponente auf, die in der axialen Richtung nach innen zeigt.

Der kegelstumpfmantelförmige Oberflächenabschnitt des zweiten

Maschinenelementes ist bevorzugt durch eine umlaufende innere Seitenfläche einer im zweiten Maschinenelement ausgebildeten umlaufenden Nut bzw. Ausnehmung gebildet. Die umlaufende Nut ragt in der radialen Richtung bevorzugt zur Achse hin. Die umlaufende Nut weist in einer die Achse umfassenden Ebene bevorzugt einen trapezförmigen Querschnitt auf, der sich zur Achse hin verjüngt. Die umlaufende Nut ist in der axialen Richtung bevorzugt zwischen dem zylindermantelförmigen

Oberflächenabschnitt und dem umlaufenden Oberflächenabschnitt angeordnet.

Die zweite Dichtlippe ist bevorzugt in der umlaufenden Nut angeordnet oder ragt zumindest in der radialen Richtung in die umlaufende Nut hinein. Somit bildet die zweite Dichtlippe eine Labyrinthdichtung aus, welche das Eindringen von Schmutz und Wasser nochmals erschwert.

Die zweite Dichtlippe weist bevorzugt die Form eines Hohlzylinders auf, um eine axiale Ausrichtung zum axialen Anliegen an dem sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckenden umlaufenden Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes zu ermöglichen. Die Hohlzylinderform ist bevorzugt koaxial zu der Achse ausgerichtet. Es kommt insbesondere ein axiale Ende der Hohlzylinderform zum Anliegen an dem sich zumindest teilweise in radialer Richtung erstreckenden umlaufenden Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes. Bei bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung umfasst der Dichtungsring einen umlaufenden elastischen Dichtlippenträger, welcher die erste Dichtlippe und die zweite Dichtlippe gemeinsam trägt. Durch die

gemeinsame Aufhängung der ersten Dichtlippe und der zweiten Dichtlippe am elastischen Dichtlippenträger ist gewährleistet, dass die erste Dichtlippe in der radialen Richtung weg vom zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes verschoben wird, wenn die zweite Dichtlippe stärker an den sich zumindest teilweise in der radialen Richtung erstreckenden umlaufenden

Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes gepresst wird und dadurch der Dichtlippenträger des Dichtungsringes verformt wird , was in der inneren

Verschiebestellung der Fall isr. Der Dichtlippenträger trägt bevorzugt nicht die dritte Dichtlippe, damit der Dichtspalt zwischen der dritten Dichtlippe und dem umlaufenden Oberflächenabschnitt des zweiten Maschinenelementes beim Verlassen der

Nominalstellung nicht beeinträchtigt wird.

Der elastische Dichtungslippenträger ist gegenüber einem Hauptabschnitt des Dichtungsringes bevorzugt axial nach innen verschoben angeordnet. Der

Hauptabschnitt des Dichtungsringes ist bevorzugt kreisringscheibenförmig. Der Hauptabschnitt des Dichtungsringes trägt den Dichtungslippenträger und bevorzugt auch die dritte Dichtlippe.

Das erfindungsgemäße Wälzlager dient zur rotativen Lagerung eines

Maschinenelementes; beispielsweise einer Welle gegenüber einem Rahmen. Das erfindungsgemäße Wälzlager umfasst die erfindungsgemäße Dichtungsanordnung. Das erste Maschinenelement ist durch einen Außenring des Wälzlagers gebildet. Der Dichtungsring ist fest und dicht am Außenring befestigt. Bevorzugt sitzt der

Dichtungsring in einer in einer Innenfläche des Außenringes ausgebildeten

umlaufenden Nut. Das zweite Maschinenelement ist durch einen Innenring des Wälzlagers gebildet. Zwischen dem Außenring und dem Innenring ist ein

Lagerinnenraum ausgebildet, in welchem Wälzkörper angeordnet sind. Der

Lagerinnenraum ist durch die Dichtungsanordnung abgedichtet. Das erfindungsgemäße Wälzlager umfasst bevorzugt eine der beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung. Im Übrigen weist das erfindungsgemäße Wälzlager bevorzugt auch Merkmale auf, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnung angegeben sind.

Das erfindungsgemäße Wälzlager umfasst bevorzugt zwei der erfindungsgemäßen Dichtungsanordnungen. Die Dichtungsanordnungen sind jeweils an einer von beiden axialen Seiten des Wälzlagers angeordnet, sodass sie den Lagerinnenraum axial beidseitig abdichten.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Wälzlager durch ein Kugellager mit einer tiefen Laufrille gebildet. Ein solches Kugellager wird auch als Deep Groove Ball Bearing (DGBB) bezeichnet.

Das Wälzlager ist bevorzugt durch ein Kugellager eines Tretlagers eines

Elektrofahrrades gebildet.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wälzlagers;

Fig. 2 ein Dichtungsring des in Fig. 1 gezeigten Wälzlagers;

Fig. 3 das in Fig. 1 gezeigte Wälzlager in einer Nominalstellung;

Fig. 4 das in Fig. 3 gezeigte Wälzlager in einer äußeren Verschiebestellung; und

Fig. 5 das in Fig. 3 gezeigte Wälzlager in einer inneren Verschiebestellung. Fig. 1 zeigt eine perspektivische Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wälzlagers. Das Wälzlager umfasst einen Außenring 01 und einen gegenüber dem Außenring 01 rotierbaren Innenring 02. Zwischen dem Außenring 01 und dem Innenring 02 ist ein Lagerinnenraum 03 ausgebildet, in welchem sich Kugeln als Wälzkörper (nicht gezeigt) befinden. Das Wälzlager umfasst weiterhin zwei Dichtungsringe 04, welche gegenüber dem Außenring 01 und dem Innenring 02 jeweils eine erfindungsgemäße Dichtungsanordnung ausbilden. Die beiden Dichtungsringe 04 dichten den Lagerinnenraum 03 axial beidseitig ab. Das Wälzlager umfasst zudem einen Gehäusedichtring 06 zum dichten Einbau des

Wälzlagers in ein Gehäuse (nicht gezeigt).

Fig. 2 zeigt einen der beiden in Fig. 1 gezeigten Dichtungsringe 04 im Detail in einer Querschnittsansicht. Der Dichtungsring 04 besteht aus einem Elastomer und umfasst eine radial außen angeordnete umlaufende Klemmwulst 07 zur dichten Befestigung des Dichtungsringes 04 im Außenring 01 (gezeigt in Fig. 1 ). Der Dichtungsring 04 umfasst weiterhin einen Hauptabschnitt 08, welcher den axial seitlichen

Lagerinnenraum 03 (gezeigt in Fig. 1 ) im Wesentlichen abschließt. Der Hauptabschnitt 08 weist die Form einer Kreisringscheibe auf. Die Klemmwulst 07 schließt sich umlaufend an den äußeren Umfang des Hauptabschnittes 08 an. Mit einem axial nach innen gerichteten Versatz schließt sich an einen inneren Umfang des

kreisringscheibenförmigen Hauptabschnittes 08 ein umlaufender Dichtlippenträger 09 an. Der Dichtlippenträger 06 trägt eine erste umlaufende Dichtlippe 11 und eine zweite umlaufende Dichtlippe 12, welche axial nebeneinander angeordnet sind. Die erste Dichtlippe 11 ist in axialer Richtung zwischen der zweiten Dichtlippe 12 und dem Lagerinnenraum 03 (gezeigt in Fig. 1 ) angeordnet. Die erste Dichtlippe 11 ist im Wesentlichen radial nach innen gerichtet, während die zweite Dichtlippe 12 in der axialen Richtung nach außen gerichtet ist. Der Dichtungsring 04 umfasst weiterhin eine dritte umlaufende Dichtlippe 13, die an einem inneren Umfang des

kreisringscheibenförmigen Hauptabschnitt 08 angeordnet ist und im Wesentlichen radial nach innen gerichtet ist.

Fig. 3 zeigt das in Fig. 1 gezeigte Wälzlager in einer Nominalstellung, in welcher es frei von mechanischen Belastungen ist. Das Wälzlager ist insbesondere frei von axial wirkenden Kräften, sodass der Außenring 01 und der Innenring 02 in der axialen Richtung nicht zueinander verschoben sind. In dieser Nominalstellung liegt die erste Dichtlippe 11 an einem zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt 16 des

Innenringes 02 an, sodass ein umlaufender Dichtkontakt 17 zwischen der ersten Dichtlippe 11 und dem zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt 16 ausgebildet ist. Der Innenring 02 weist eine umlaufende Nut 19 auf, in welche die zweite Dichtlippe 12 hineinragt. Die umlaufende Nut 19 weist einen trapezförmigen Querschnitt auf, sodass die Nut 19 an ihrer axial äußeren Seite einen kegelstumpfmantelförmigen Oberflächenabschnitt 21 des Innenringes 02 bildet. Die zweite Dichtlippe 12 ist in der Nominalstellung des Wälzlagers in der axialen Richtung an den

kegelstumpfmantelförmigen Oberflächenabschnitt 21 des Innenringes 02 gepresst, sodass ein umlaufender Dichtkontakt 22 zwischen der zweiten Dichtlippe 12 und dem kegelstumpfmantelförmigen Oberflächenabschnitt 21 ausgebildet ist. Zwischen der dritten Dichtlippe 13 und einem umlaufenden Oberflächenabschnitt 24 des

Innenringes 02 ist ein umlaufender Dichtspalt 26 ausgebildet.

Fig. 4 zeigt das in Fig. 3 gezeigte Wälzlager in einer äußeren Verschiebestellung. Die Ursache für diese äußere Verschiebestellung ist eine auf den Innenring 02 axial nach außen wirkende Kraft 28, sodass der Innenring 02 gegenüber dem Außenring 01 in der axialen Richtung geringfügig nach außen verschoben ist. Flierdurch ist der Innenring 02 auch gegenüber dem Dichtungsring 04 in der axialen Richtung

geringfügig nach außen verschoben. Dies führt dazu, dass die zweite Dichtlippe 12 nicht mehr an den kegelstumpfmantelförmigen Oberflächenabschnitt 21 des

Innenringes 02 gepresst ist, sodass ein umlaufender Dichtspalt 29 ausgebildet ist. Da die erste Dichtlippe 11 gegen den zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt 16 des Innenringes 02 gepresst ist, bleibt der umlaufende Dichtkontakt 17 aufgrund der Zylindermantelform des zylindermantelförmigen Oberflächenabschnittes 16 erhalten. Auch der umlaufende Dichtspalt 26 zwischen der dritten Dichtlippe 13 und dem umlaufenden Oberflächenabschnitt 24 des Innenringes 02 bleibt erhalten.

Fig. 5 zeigt das in Fig. 3 gezeigte Wälzlager in einer inneren Verschiebestellung. Die Ursache für diese innere Verschiebestellung ist eine auf den Innenring 02 axial nach innen wirkende Kraft 31 , sodass der Innenring 02 gegenüber dem Außenring 01 in der axialen Richtung geringfügig nach innen verschoben ist. Hierdurch ist der Innenring 02 auch gegenüber dem Dichtungsring 04 in der axialen Richtung geringfügig nach innen verschoben. Dies führt dazu, dass die zweite Dichtlippe 12 noch stärker an den kegelstumpfmantelförmigen Oberflächenabschnitt 21 des Innenringes 02 gepresst wird, sodass der umlaufende Dichtkontakt 22 mit einer größeren Anpresskraft ausgebildet wird. Dies führt zudem zu einer Verschiebung des Dichtlippenträgers 09 gegenüber dem Hauptabschnitt 08 des Dichtungsringes 04 in der axialen Richtung nach innen, da der Dichtlippenträger 09 elastisch am Hauptabschnitt 08 aufgehängt ist. Diese Verschiebung des Dichtlippenträgers 09 führt gleichzeitig zu einer geringfügigen Drehung des Dichtlippenträgers 09 um eine in der tangentialen

Richtung liegende Achse. Diese Drehung führt dazu, dass die erste Dichtlippe 11 nicht mehr gegen den zylindermantelförmigen Oberflächenabschnitt 16 des Innenringes 02 gepresst ist, sodass dort ein umlaufender Dichtspalt 32 ausgebildet ist. Der

umlaufende Dichtspalt 26 zwischen der dritten Dichtlippe 13 und dem umlaufenden Oberflächenabschnitt 24 des Innenringes 02 bleibt erhalten.

Bezuqszeichenliste Außenring

Innenring

Lagerinnenraum

Dichtungsring

- Gehäusedichtring

Klemmwulst

Hauptabschnitt

Dichtlippenträger erste Dichtlippe

zweite Dichtlippe

dritte Dichtlippe

- - zylindermantelförmiger Oberflächenabschnitt umlaufender Dichtkontakt

- umlaufende Nut kegelstumpfmantelförmiger Oberflächenabschnitt umlaufender Dichtkontakt

- umlaufender Oberflächenabschnitt

- umlaufender Dichtspalt

- axial nach außen wirkende Kraft umlaufender Dichtspalt

- axial nach innen wirkende Kraft umlaufender Dichtspalt