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Patent Searching and Data


Title:
SURGICAL TISSUE FUSION INSTRUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/150864
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a surgical tissue fusion instrument (100; 200) with two gripping structures (110;130; 210;230) which can be moved with respect to each other and which are designed for gripping and joining biological tissue sections which are to be fusioned, a heat generating means (114;134; 214; 234), which provokes tissue fusion between the biological tissue sections by heat generation, is associated with at least one gripping structure (110;130; 210;230), said heat-generating means (114; 34; 214;234) and/or at least one of the gripping structures (110;130; 210;230) comprising, at least on certain areas, a surface produced by surface treatment, promoting or supporting tissue fusion, and/or material promoting or supporting tissue fusion is contained in pores of the heat generating means (114;134; 214;234). The invention also relates to a surgical tissue fusion kit.

Inventors:
BARGON RAINER (DE)
BLENDER BERND (DE)
EICK STEFAN (DE)
HAFNER NIKOLAUS (DE)
HEIZMANN PATRICK (DE)
HERNER EUGEN (DE)
HUBER CHRISTIAN (DE)
MERCKLE CHRISTOF (DE)
ODERMATT ERICH (CH)
ROTHWEILER CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/056003
Publication Date:
September 29, 2016
Filing Date:
March 18, 2016
Export Citation:
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Assignee:
AESCULAP AG (DE)
International Classes:
A61B17/11; A61B18/14
Domestic Patent References:
WO2005065578A22005-07-21
Foreign References:
US20110306964A12011-12-15
US20110213357A12011-09-01
US6770072B12004-08-03
US20140207186A12014-07-24
DE102010020664A12011-11-10
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE RUFF, WILHELM, BEIER, DAUSTER & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) mit zwei relativ zueinander beweglichen Greif strukturen (1 10; 130; 210; 230), welche für ein Ergreifen und Zusammenführen von miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitten gestaltet sind, wobei wenigstens eine Greifstruktur (1 10; 130; 210; 230) ein Wärmeerzeugungsmittel (1 14; 134; 214; 234) aufweist, welches durch Wärmeerzeugung eine Gewebefusion zwischen den biologischen Gewebeabschnitten bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeerzeugungsmittel (1 14; 134; 214; 234) und/oder wenigstens eine der Greifstrukturen (1 10; 130; 210; 230) wenigstens teilweise eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche aufweisen, und/oder ein gewe- befusionsunterstützendes oder -förderndes Material in Poren des Wärmeerzeugungsmittels (1 14; 134; 214; 234) enthalten ist.

2. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche des Wärmeerzeugungsmittel (1 14; 134; 214; 234) einen Teil einer Stirnfläche (1 1 1 ; 131 ; 21 1 ; 231 ) der Greifstruktur (1 10; 130; 210; 230) bildet.

3. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die gewebefusionsunterstützende oder -fördernden Oberfläche der Greifstruktur (1 10; 130; 210; 230) einen Teil einer Stirnfläche (1 1 1 ; 131 ; 21 1 ; 231 ) der Greifstruktur (1 10; 130; 210; 230) bildet.

4. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberfläche der Greifstruktur (1 10; 130; 210; 230) um eine Oberfläche außerhalb einer Stirnfläche (1 1 1 ; 131 ; 21 1 ; 231 ) der Greifstruktur (1 10; 130; 210; 230) handelt.

5. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beide Greifstrukturen (1 10; 130; 210; 230) jeweils ein Wärmeerzeugungsmittel (1 14; 134; 214; 234) aufweisen, welches durch Wärmeerzeugung eine Gewebefusion zwischen den biologischen Gewebeabschnitten bewirkt, wobei die Wärmeerzeugungsmittel (1 14; 134; 214; 234) jeweils wenigstens teilweise eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützende oder fördernde Oberfläche aufweisen.

6. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beide Greifstrukturen (1 10; 130; 210; 230) jeweils wenigstens teilweise eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche aufweisen.

7. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beiden Greifstrukturen (1 10; 130; 210; 230) jeweils ein Wärmeerzeugungsmittel (1 14; 134; 214; 234) aufweisen, wobei ein gewebefusi- onsunterstützendes oder -förderndes Material in Poren eines jeden Wärmeerzeugungsmittels (1 14; 134; 214; 234) enthalten ist.

8. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberfläche um die Oberfläche einer Beschichtung (140; 240) des Wärmeerzeugungsmittels (1 14; 134; 214; 234)/der Wärmerzeugungsmittel (1 14; 134; 214; 234) und/oder der Greifstruktur (1 10; 130; 210; 230)/der Greifstrukturen (1 10; 130; 210; 230) handelt.

9. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (140; 240) ein gewebefusionsunterstützendes oder - förderndes Material aufweist.

10. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um einen Zusatzstoff bzw. ein Additiv der Beschichtung (140; 240) handelt, welcher bzw. welches vorzugsweise in Poren der Beschichtung (140; 240) enthalten ist.

1 1 . Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Material ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Metall, Keramik, Salz wie anorganisches Salz, Wachs, Fett, Fettsäure, Alkohol, synthetisches Polymer, Biopolymer, technisches Biopolymer, Protein, extrazelluläres Protein, Serumprotein, Glykoprotein, Polyaminosäure, Polyhomoaminosäure, Polyheteroaminosäure, Oligopeptid, Aminosäure, Polysaccharid, Mucopolysaccharid, Oligosaccharid, Monosaccharid, Lipid, Glykolipid, Medikament, medi- zinischer bzw. pharmazeutischer Wirkstoff, Wachstumsfaktor Cyanoacrylat und Mischungen davon.

12. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der Ansprüche 8 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder - fördernden Material um ein anti-Adhäsionsmittel, bevorzugt um Polytetrafluorethylen oder ein Schmiermittel, insbesondere silikon- oder fluorpolymerhaltiges Schmiermittel, handelt.

13. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um einen chirurgischen Gewebekleber, vorzugsweise N- Butylcyanoacrylat, handelt.

14. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein Wärmeerzeugungreduzierendes und/oder gewebeeinflus- segalisierendes Material handelt, welches vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Kollagen, Gelatine, Elastin, Retikulin, Laminin, Fibronektin, Fibrillin, Albumin, Derivate davon, Peptidfragmente davon, Untereinheiten davon und Mischungen davon.

15. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder - fördernden Material um ein Salz handelt, welches insbesondere ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Alkalimetallhalogenid, Erdalkalimetallhalogenid, Phosphat, Alkalimetallphosphat, Erdalkalimetallphosphat und Mischungen davon.

16. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Beschichtung um eine Feststoff beschich- tung, insbesondere um eine Pulver- oder Plasmabeschichtung, handelt.

17. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Polytetrafluorethylenbeschichtung, Titanbeschichtung, Hartchrombeschichtung und Goldbeschichtung.

18. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenbehandlung ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Benetzen, Sprühen, Eintauchen, Pressen, Prägen, Walzen und Streichen.

19. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Oberflächenbehandlung um eine chemische Gasphasenabscheidung handelt, welche vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend plasmaunterstützte chemische Gasphasenabscheidung, Heißdraht- aktivierte Gasphasenabscheidung, chemische Gasphasenabscheidung bei Niederdruck, chemische Gasphasenabscheidung bei Atmosphärendruck und metallorganische chemische Gasphasenabscheidung.

20. Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Oberflächenbehandlung um eine physikalische Gasphasenabscheidung handelt, welche vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend thermisches Verdampfen, Elektronenstrahlverdampfen, Laserstrahlverdampfen, Lichtbogenverdampfen, Molekularstrahlepitaxie, Sputtern, lonenstrahl- gestützte Deposition, lonenplattieren und lonen-gestütztes physikalisches Gasphasenab- scheidungsverfahren.

21 . Chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeerzeugungsmittel (1 14; 134; 214; 234)/die Wärmeerzeugungsmittel (1 14; 134; 214; 234) als Elektrode/Elektroden, vorzugsweise als HF-Elektrode/HF-Elektroden, ausgestaltet ist/sind.

22. Chirurgisches Gewebefusions-Kit, aufweisend ein chirurgisches Gewebefusionsinstrument (100; 200) mit zwei relativ zueinander beweglichen Greif strukturen (1 10; 130; 210; 230), welche für ein Ergreifen und Zusammenführen von miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitten gestaltet sind, wobei wenigstens eine Greifstruktur (1 10; 130; 210; 230) ein Wärmeerzeugungsmittel (1 14; 134; 214; 234) aufweist, welches durch Wärmeerzeugung eine Gewebefusion zwischen den biologischen Gewebeabschnitten bewirkt, und ein gewebefusionsunterstützendes oder -förderndes Material, welches in sprühfähiger Form vorliegt.

Description:
Chirurgisches Gewebefusionsinstrument

Anwendungsgebiet und Stand der Technik

Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Gewebefusionsinstrument sowie ein chirurgisches Ge- webefusions-Kit.

Zum Verbinden von Körpergewebe ist es bekannt, insbesondere bei End-zu-End-Anastomosen, die miteinander zu verbindenden Gewebeabschnitte mithilfe von Klammernahtgeräten mittels Klammern zu verbinden.

Der Einsatz von Klammernahtgeräten hat jedoch den grundsätzlichen Nachteil, dass die Klammern in der Regel im Körper eines Patienten verbleiben. Außerdem kann es entlang der Klammernaht zu Blutungen kommen. Dies führt im schlimmsten Fall zur Manifestation einer Anasto- moseninsuffizienz.

Um die Häufigkeit und den Schweregrad derartiger Komplikationen zu reduzieren, ist es bekannt, dass Klammernahtinstrumente in Kombination mit beispielsweise blutstillenden oder wundheilungsfördernden Zusatzstoffen zum Einsatz kommen. Der kombinierte Einsatz von Klammernahtinstrument und Zusatzstoffen wird jedoch auf Chirurgenseite als sehr umständlich empfunden. Ferner besteht das Risiko, dass die Zusatzstoffe beim Klammervorgang zusammen mit dem zu verbindenden Körpergewebe perforiert werden, wodurch die erhofften Effekte ausbleiben können.

Es ist ferner bekannt, Körpergewebe mit HF-Strom (Hochfrequenz-Strom) zu koagulieren, beispielsweise indem das Körpergewebe zwischen zwei HF-Elektroden mit einem HF-Strom beaufschlagt wird. Ein entsprechendes chirurgisches Gewebefusionsinstrument ist beispielsweise aus der DE 10 2010 020 664 A1 bekannt. Um die Verbindung des Körpergewebes zu unterstützen und zu fördern, ist eine Scheibe aus einem medizinisch verträglichen Material vorgesehen, welche bei einem Zusammenführen von Greifstrukturen des Gewebefusionsinstruments sandwichartig zwischen die zu verbindenden Gewebeabschnitte eingefügt wird. Potenziell problematisch bei dem in der DE 10 2010 020 664 A1 beschriebenen Ansatz ist, dass die Scheibe während des Gewebefusionsvorgangs, insbesondere bei Beaufschlagung mit einem entsprechenden Instrumentendruck, dislozieren kann, wodurch das Material nicht mehr seine gewünschte Funktion erfüllen kann. Aufgabe und Lösung

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein chirurgisches Gewebefusionsinstrument sowie ein chirurgisches Gewebefusions-Kit bereitzustellen, welche eine verbesserte Verbindung von miteinander zu verbindenden biologischen Gewebeabschnitten ermöglichen. Das Gewebefusionsinstrument sowie das Gewebefusions-Kit sollen insbesondere eine sichere und einfachere Verbindung von Körpergewebe ermöglichen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein chirurgisches Gewebefusionsinstrument gemäß unabhängigem Anspruch 1 sowie durch ein chirurgisches Gewebefusions-Kit gemäß unabhängigem Anspruch 22. Bevorzugte Ausführungsformen des Gewebefusionsinstruments sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis 21 definiert. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche wird hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Beschreibung gemacht.

Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein chirurgisches Gewebefusionsinstrument mit zwei relativ zueinander beweglichen Greifstrukturen, welche für ein Ergreifen und Zusammenführen von miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitten gestaltet sind.

Wenigstens eine der beiden Greifstrukturen weist ein Wärmeerzeugungsmittel auf. Die betreffende Greifstruktur kann daher im Sinne der vorliegenden Erfindung auch als Träger für das Wärmeerzeugungsmittel, d.h. als sogenannter Wärmeerzeugungsmittelträger, bezeichnet werden. Handelt es sich bei dem Wärmeerzeugungsmittel beispielsweise um eine Elektrode, worauf im Folgenden noch näher eingegangen wird, kann die Greifstruktur als Elektrodenträger bezeichnet werden.

Das Wärmeerzeugungsmittel bewirkt durch Wärmeerzeugung eine Gewebefusion zwischen den biologischen Gewebeabschnitten.

Das chirurgische Gewebefusionsinstrument zeichnet sich besonders dadurch aus, dass das Wärmeerzeugungsmittel und/oder wenigstens eine der Greifstrukturen wenigstens teilweise eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützende oder - fördernde Oberfläche aufweisen. Alternativ oder zusätzlich ist ein gewebefusionsunterstützen- des oder -förderndes Material in Poren des Wärmeerzeugungsmittels enthalten.

Das erfindungsgemäße chirurgische Gewebefusionsinstrument schafft eine stoffschlüssige Verbindung zwischen den biologischen Gewebeabschnitten vorzugsweise ohne zusätzliche mechanische Verbindungsmittel wie Klammern, Fäden oder Ähnliches. Ein derartiges chirurgi- sches Gewebefusionsinstrument ist demzufolge insbesondere klammerlos ausgeführt. Die Verbindung beruht somit vorzugsweise ausschließlich auf einer Denaturierung von Gewebsprotei- nen, insbesondere Kollagen. Hierzu werden die Gewebeabschnitte während des Fusionsvorganges durch das Wärmeerzeugungsmittel oder vorzugsweise durch mehrere, d.h. wenigstens zwei Wärmeerzeugungsmittel, worauf im Folgenden noch näher eingegangen werden wird, auf Temperaturen oberhalb der Denaturierungstemperatur der Gewebsproteine erhitzt und zusammen mit der intra- und extrazellularen Matrix in einen gelartigen Zustand gebracht. Nach Zusammenführen der Gewebeabschnitte kühlt das verflüssigte Gewebe zu einer fusionierten Masse ab, was eine sichere Verbindung der Gewebe bewirkt.

Es kann erfindungsgemäß aber auch vorgesehen sein, bei einem erfindungsgemäßen Gewebefusionsinstrument zusätzlich zu den Wärmeerzeugungsmitteln noch Vorrichtungen zur ergänzenden Einbringung mechanischer Verbindungsmittel, wie insbesondere Klammern, vorzusehen, um die Gewebefusion durch eine Klammernaht oder eine andere mechanische Verbindungsnaht zu unterstützen oder zu verstärken. Entsprechende Klammern werden vorzugsweise in einem gleichzeitigen oder vorausgehenden oder nachfolgenden Arbeitsschritt in die Gewebeabschnitte getrieben. Ein erfindungsgemäßes Gewebefusionsinstrument kann alternierend oder parallel zu entsprechenden Funktionsflächen der Wärmeerzeugungsmittel Klammerfunktionsbereiche aufweisen, denen Speicher oder Magazine zur Bevorratung der Klammern zugeordnet sind.

Abhängig von der Natur der gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberfläche bzw. des gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Materials kann die Gewebefusionsleistung des chirurgischen Gewebefusionsinstruments in unterschiedlicher Weise positiv beeinflusst bzw. verbessert werden. Eine positive Beeinflussung bzw. Verbesserung der Gewebefusionsleistung kann beispielsweise auf einer Vermeidung von Gewebeanhaftungen an den Greifstrukturen, auf einer Förderung der Wundheilung, auf einer Erhöhung der Festigkeit der Gewebefusion, auf einer Verbesserung der elektrischen oder thermischen Leitfähigkeit im Bereich der Wärmeerzeugung, auf einer thermischen oder elektrischen Isolierung im Bereich außerhalb der Wärmeerzeugung, auf einer Egalisierung des Gewebeeinflusses, auf einer Reduzierung der thermischen Gewebeschädigung, auf einer Verbesserung des Gewebekontaktes (insbesondere zu einem Sensor oder einer Sensoranordnung des Gewebefusionsinstruments), auf einem verbesserten Energie- oder Wärmeeintrag und/oder auf einer verbesserten Visualisierung der miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitten beruhen.

Der Ausdruck„Oberflächenbehandlung" definiert im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Behandlung, welche dazu geeignet ist, einer Oberfläche gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Eigenschaften zu verleihen oder bereits vorhandene gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Eigenschaften einer Oberfläche zu verbessern. Geeignete Behandlungsmethoden werden im Folgenden noch eingehender erläutert werden.

Der Singularausdruck„gewebefusionsunterstutzendes oder -förderndes Material" kann im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht nur ein gewebefusionsunterstützendes oder -förderndes Material (Singular), sondern auch eine Vielzahl von verschiedenen gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Materialien (Plural), d.h. wenigstens zwei verschiedene gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Materialien, vorzugsweise in Form einer Mischung, definieren. Geeignete Materialien werden im Folgenden noch eingehender erläutert werden.

Gemäß einer Ausführungsform zeichnet sich das chirurgische Gewebefusionsinstrument dadurch aus, dass das Wärmeerzeugungsmittel oder wenigstens eine der Greifstrukturen wenigstens teilweise eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche aufweist.

Gemäß einer alternativen Ausführungsform zeichnet sich das chirurgische Gewebefusionsinstrument dadurch aus, dass das Wärmeerzeugungsmittel und wenigstens eine der Greifstrukturen wenigstens teilweise eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche aufweisen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Wärmeerzeugungsmittel und/oder wenigstens eine der Greifstrukturen nur teilweise eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche auf.

Gemäß einer alternativen Ausführungsform weist das Wärmeerzeugungsmittel und/oder wenigstens eine der Greifstrukturen durchgehend eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche auf. Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die Oberfläche des Wärmeerzeugungsmittels und/oder wenigstens einer der Greifstrukturen durchgehend gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Eigenschaften aufweisen, welche durch eine Oberflächenbehandlung des Wärmeerzeugungsmittels und/oder wenigstens einer der Greif strukturen erzeugt ist.

Die gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche des Wärmeerzeugungsmittels bildet in einer bevorzugten Ausführungsform einen Teil einer Stirnfläche der Greifstruktur. Alternativ kann die gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche des Wärmeerzeugungsmittels eine Stirnfläche der Greifstruktur definieren.

In einer weiteren Ausführungsform bildet die gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche der Greifstruktur einen Teil, insbesondere einen Wärmeerzeugungsmittelfreien Teil, einer Stirnfläche der Greifstruktur.

Alternativ kann es vorgesehen sein, dass die gewebefusionsunterstützenden oder -fördernde Oberfläche der Greifstruktur einen Teil, insbesondere einen Wärmeerzeugungsmittelfreien Teil, einer Stirnfläche der Greifstruktur definiert.

In einer bevorzugten Ausführungsform definiert die gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche des Wärmeerzeugungsmittels zusammen mit der gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberfläche der Greifstruktur eine Stirnfläche der Greifstruktur.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei der gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberfläche der Greifstruktur um eine Greifstrukturoberfläche, welche außerhalb einer Stirnfläche der Greifstruktur ausgebildet ist.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei der gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberfläche der Greifstruktur um einen Teil einer Stirnfläche der Greifstruktur sowie um eine Oberfläche außerhalb der Stirnfläche.

Die in den vorherigen Ausführungsformen erwähnte Stirnfläche kann auch als Kontaktfläche der Greifstruktur bezeichnet werden, welche vorzugsweise für ein Ergreifen und Zusammenführen der miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitte vorgesehen ist.

Weiterhin kann die in den vorherigen Ausführungsformen erwähnte Stirnfläche (im Wesentlichen) streifenförmig, (im Wesentlichen) U-förmig oder (im Wesentlichen) kreisringförmig ausgebildet sein.

Die in den vorherigen Ausführungsformen erwähnte Stirnfläche kann eben, d.h. vorsprungsfrei, oder uneben, d.h. mit Vorsprüngen bzw. Überständen, ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Stirnfläche bereits wärmeerzeugungsmittelbedingt Vorsprünge bzw. Überstände von 0.2 mm bis 1 mm aufweisen. Vorzugsweise ist das Wärmeerzeugungsmittel der in den vorherigen Ausführungsformen erwähnten Stirnfläche zugeordnet. Das Wärmerzweugungsmittel kann dabei insbesondere in die Stirnfläche integriert sein.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weisen beide Greifstrukturen jeweils ein Wärmeerzeugungsmittel auf, wobei die Wärmeerzeugungsmittel jeweils durch Wärmeerzeugung eine Gewebefusion zwischen den biologischen Gewebeabschnitten bewirken und jeweils wenigstens teilweise eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunter- stützende oder -fördernde Oberfläche aufweisen. Die Greifstrukturen können daher im Sinne der vorliegenden Erfindung auch als Träger für die Wärmeerzeugungsmittel, d.h. als sogenannte Wärmeerzeugungsmittelträger, bezeichnet werden. Handelt es sich bei den Wärmeerzeugungsmitteln beispielsweise um Elektroden, worauf im Folgenden noch näher eingegangen wird, können die Greifstrukturen als Elektrodenträger bezeichnet werden.

Erfindungsgemäß kann es weiterhin vorgesehen sein, dass die Wärmeerzeugungsmittel jeweils nur teilweise eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche aufweisen.

Alternativ kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Wärmeerzeugungsmittel jeweils durchgehend eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche aufweisen. Mit anderen Worten kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Oberflächen der Wärmeerzeugungsmittel jeweils durchgehend gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Eigenschaften aufweisen, welche durch eine Oberflächenbehandlung der Wärmeerzeugungsmittel erzeugt sind.

In einer bevorzugten Ausführungsform bilden die gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberflächen der Wärmeerzeugungsmittel jeweils einen Teil einer Stirnfläche der Greifstrukturen.

Alternativ können die gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberflächen der Wärmeerzeugungsmittel jeweils eine Stirnfläche der Greifstrukturen definieren.

Erfindungsgemäß kann es weiterhin vorgesehen sein, dass beide Greifstrukturen jeweils nur teilweise eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberfläche aufweisen. Alternativ kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass beide Greifstrukturen jeweils durchgehend eine durch eine Oberflächenbehandlung erzeugte, gewebefusionsunterstützende oder -fördernden Oberfläche aufweisen. Mit anderen Worten kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Oberflächen der Greifstrukturen jeweils durchgehend gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Eigenschaften aufweisen, welche durch eine Oberflächenbehandlung der Greifstrukturen erzeugt sind.

In einer weiteren Ausführungsform bilden die gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberflächen der Greifstrukturen jeweils einen Teil einer Stirnfläche der Greifstrukturen.

Alternativ können die gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberflächen der Greifstrukturen jeweils eine Stirnfläche der Greifstrukturen definieren.

In einer weiteren Ausführungsform werden Stirnflächen der Greifstrukturen jeweils durch eine gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche der Wärmeerzeugungsmittel sowie durch eine gewebefusionsunterstützende oder -fördernde und vorzugsweise wärmeerzeu- gungsmittelfreie Oberfläche der Greifstrukturen definiert.

Die in den vorherigen Ausführungsformen erwähnten Stirnflächen können auch als Kontaktflächen der Greifstrukturen bezeichnet werden, welche vorzugsweise für ein Ergreifen und Zusammenführen der miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitte vorgesehen sind.

Die in den vorherigen Ausführungsformen erwähnten Stirnflächen sind vorzugsweise einander zugewandt. Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die Greifstrukturen des chirurgischen Gewebefusionsinstruments einander zugewandte Stirnflächen aufweisen. Besonders bevorzugt ist dabei jeder Stirnfläche ein Wärmeerzeugungsmittel zugeordnet. Insbesondere bevorzugt ist in jeder Stirnfläche ein Wärmeerzeugungsmittel integriert.

Die in den vorherigen Ausführungsformen erwähnten Stirnflächen können weiterhin jeweils (im Wesentlichen) streifenförmig, (im Wesentlichen) U-förmig oder (im Wesentlichen) kreisringförmig ausgebildet sein.

Die in den vorherigen Ausführungsformen erwähnten Stirnflächen können eben, d.h. vor- sprungsfrei, oder uneben, d.h. mit Vorsprüngen bzw. Überständen, ausgebildet sein. Beispielsweise können die Stirnflächen bereits wärmeerzeugungsmittelbedingt Vorsprünge bzw. Überstände von 0.2 mm bis 1 mm aufweisen. In einer weiteren Ausführungsform weisen beide Greifstrukturen jeweils ein Wärmeerzeugungsmittel auf, wobei ein gewebefusionsunterstützendes oder -förderndes Material in Poren eines jeden Wärmeerzeugungsmittels enthalten ist.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberfläche des Wärmeerzeugungsmittels/der Wärmeerzeugungsmittel um eine Oberfläche einer Beschichtung des Wärmeerzeugungsmittels/der Wärmeerzeugungsmittel. Gemäß einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberfläche der Greifstruktur/der Greifstrukturen um eine Oberfläche einer Beschichtung der Greifstruktur/der Greifstrukturen. Erfindungsgemäß kann es dabei vorgesehen sein, dass das Wärmeerzeugungsmittel/die Wärmeerzeugungsmittel und/oder die Greifstruktur/die Greifstrukturen wenigstens teilweise, insbesondere nur teilweise, oder vollständig, d.h. durchgehend bzw. vollflächig, mit der Beschichtung versehen sind.

Der Ausdruck„Beschichtung" definiert im Sinne der vorliegenden Erfindung eine Schicht, welche auf eine Oberfläche, vorzugsweise auf eine unbehandelte Oberfläche, des Wärmeerzeugungsmittels/der Wärmeerzeugungsmittel und/oder der Greifstruktur/der Greif strukturen aufgebracht ist. Bei der Beschichtung bzw. Schicht kann es sich im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere um eine einzelne Schicht oder um mehrere, insbesondere in sich zusammenhängende, Schichten handeln. Mit anderen Worten kann es sich bei der Beschichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung um eine Einzelschicht oder um eine Mehrschichtstruktur handeln. Der Ausdruck „unbehandelte Oberfläche" meint in diesem Zusammenhang eine Oberfläche des Wärmeerzeugungsmittels/der Wärmeerzeugungsmittel und/oder der Greifstruktur/der Greifstrukturen, welche bislang keiner Oberflächenbehandlung, insbesondere zum Zwecke der Ausbildung oder Verbesserung von gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Eigenschaften, unterworfen wurde.

Die Beschichtung ist vorzugsweise stoffschlüssig mit dem Wärmeerzeugungsmittel/den Wärmeerzeugungsmitteln und/oder der Greifstruktur/den Greifstrukturen verbunden.

Die Beschichtung kann insbesondere kovalent, d.h. über atomare Bindungen, oder nicht kova- lent, beispielsweise über Van- der-Waals-Kräfte, Dipol-dipol-Wechselwirkungen und/oder Wasserstoffbrückenbindungen, mit dem Wärmeerzeugungsmittel/den Wärmeerzeugungsmitteln und/oder der Greifstruktur/den Greifstrukturen verbunden sein. Die Beschichtung kann weiterhin eine Schichtdicke von 5 μηι bis 500 μηη, insbesondere 10 μηι bis 250 μηη, bevorzugt 10 μηι bis 200 μηη, aufweisen.

Die Beschichtung kann des Weiteren porös, insbesondere offenporig, ausgebildet sein.

Die Beschichtung kann beispielsweise Poren mit einem mittleren Porendurchmesser von 5 μηη bis 1 mm, insbesondere 10 μηη bis 0.2 mm, aufweisen.

In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Beschichtung ein gewebefusionsunterstützen- des oder -förderndes Material auf.

Bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material kann es sich insbesondere um einen Zusatzstoff bzw. ein Additiv der Beschichtung handeln.

In einer weiteren Ausführungsform ist das gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Material, bevorzugt als Zusatzstoff bzw. Additiv, in Poren der Beschichtung enthalten.

In einer weiteren Ausführungsform liegt das gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Material in partikulärer Form vor. Das gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Material kann beispielsweise einen mittleren Partikeldurchmesser von 10 μηη bis 2 mm, insbesondere 50 μηη bis 1 mm, bevorzugt 100 μηη bis 0.5 mm, aufweisen.

In einer weiteren Ausführungsform ist die Beschichtung, vorzugsweise ausschließlich, aus einem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material gebildet.

Das gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Material kann grundsätzlich resorbierbar, teilresorbierbar oder nicht resorbierbar sein.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Material ausgewählt aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Metall, Keramik, Salz wie anorganisches Salz, Wachs, Fett, Fettsäure, Alkohol, synthetisches Polymer, Biopolymer (natürlich vorkommendes Polymer), technisches Biopolymer (industriell hergestelltes Biopolymer), Protein, extrazelluläres Protein, Serumprotein, Glykoprotein, Polyaminosäure, Polyhomoamino- säure, Polyheteroaminosäure, Oligopeptid, Aminosäure, Polysaccharid, Mucopolysaccharid, Oligosaccharid, Monosaccharid, Lipid, Glykolipid, Medikament, medizinischer bzw. pharmazeutischer Wirkstoff, Wachstumsfaktor, Cyanoacrylat und Mischungen davon. Das Metall kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Magnesium, Titan, Zirkonium, Tantal, Kupfer, Silber, Gold, Chrom, Hartchrom und Legierungen davon.

Die Keramik kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Calciump- hosphat, Hydroxyapatit, Aluminiumoxid, Titannitrid und Mischungen davon.

Das Salz kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Alkalimetallha- logenid, Erdalkalimetallhalogenid, Phosphat, Alkalimetallphosphat, Erdalkalimetallphosphat und Mischungen davon.

Das Salz kann insbesondere ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Bariumchlorid, Magnesiumchlorid, Calciumchlorid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Bariumphosphat, Magnesiumphosphat, Calciumphosphat, Mischphosphate davon und Mischungen davon.

Bei dem synthetischen Polymer kann es sich grundsätzlich um ein resorbierbares Polymer oder um nicht resorbierbares Polymer handeln. Ein bevorzugtes resorbierbares Polymer kann beispielsweise ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Polyglycolid, Po- lylactid, Polytrimethylencarbonat, Poly-e-Caprolacton, Poly-3-hydroxybutyrat, Poly-4- hydroxybutyrat, Poly-5-hydroxybutyrat, Poly-6-hydroxybutyrat und Mischungen davon. Ein bevorzugtes nicht resorbierbares Polymer stellt ein fluorhaltiges, insbesondere perfluorhaltiges, Polymer, wie beispielsweise Polytetrafluorethylen, dar.

Das Protein kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Kollagen, Gelatine, Elastin, Retikulin, Laminin, Fibronektin, Fibrillin, Albumin, Derivate davon, Peptidfrag- mente davon, Untereinheiten davon und Mischungen davon.

Bei dem Protein kann es sich insbesondere um Kollagen handeln, welches ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Kollagen Typ I, Kollagen Typ II, Kollagen Typ III, Kollagen Typ VI, Derivate davon, Peptidfragmente davon, Untereinheiten davon und Mischungen davon.

Das Polysaccharid kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Stärke, modifizierte Stärke, Amylose, Amylopektin, Dextran, Hyaluronsäure, Heparin, Heparansul- fat, Chondroitin-4-sulfat, Chondroitin-6-sulfat, Dermatansulfat, Keratansulfat, Derivate davon und Mischungen davon. Das Medikament kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Antibiotikum, Zytostatikum, Spasmolytikum, Thrombozytenaggregations-Hemmer, Antikoagulans, Hormon, Magen-Darm-Therapeutikum, Lokalanästhetikum, Antihypertensivum, Antiphlogisti- kum, Analgetikum und Mischungen davon.

Der medizinische bzw. pharmazeutische Wirkstoff kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus antimikrobieller, insbesondere antibiotischer, Wirkstoff, blutstillender Wirkstoff (Hämostyptikum), entzündungshemmender Wirkstoff, wundheilungsfördernder Wirkstoff, schmerzstillender Wirkstoff, wachstumsanregender Wirkstoff und Mischungen davon.

Der antimikrobielle Wirkstoff kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Silber, Silbersalz, Antibiotikum, Polyhexamethylenbiguanid und Mischungen davon.

Der Wachstumsfaktor kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Fibroblasten-Wachstumsfaktor (FGF, Fibroblast Growth Factor), transformierender Wachstumsfaktor (TGF, Transforming Growth Factor), PDGF (Platelet-Derived Growth Factor), epidermaler Wachstumsfaktor (EGF, Epidermal Growth Factor), GMCSF (Granulocyte-Macrophage Colony Stimulating Factor), vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor (VEGF, Vascular Endothelial Growth Factor), insulinähnlicher Wachstumsfaktor (IGF, Insulin-like Growth Factor), Hepatozy- ten-Wachstumsfaktor (HGF, Hepatocyte Growth Factor), Interleukin, Nervenwachstumsfaktor (NGF, Nerve Growth Factor), hämatopoetischer Wachstumsfaktor und Mischungen davon.

In einer unter antiadhäsiven Gesichtspunkten vorteilhaften Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein anti-adhäsiv wirkendes Material, d.h. um ein sogenanntes Anti-Adhäsionsmittel. Das anti-adhäsiv wirkende Material kann dabei als Feststoff vorliegen und seine anti-adhäsive Wirkung erst bei Verflüssigung infolge einer Wärmeerzeugung durch das Wärmeerzeugungsmittel/die Wärmeerzeugungsmittel zeigen.

Das anti-adhäsiv wirkende Material ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend fluorhaltiges, insbesondere perfluoriertes, Polymer und Trennmittel. Bei dem anti-adhäsiv wirkenden Material kann es sich beispielsweise um Polytetrafluorethylen oder alternativ um ein Trennmittel, vorzugsweise ein Schmiermittel, insbesondere silikonhaltiges oder fluorpolymerhal- tiges Schmiermittel, handeln. Ein geeignetes fluorpolymerhaltiges Schmiermittel ist beispielsweise unter der Bezeichnung Electrolube ® kommerziell erhältlich. In einer unter Gewebefusionsfestigkeits- und/oder Gewebefusionsabdichtungsgesichtspunkten vorteilhaften Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um einen chirurgischen Gewebekleber. Der chirurgische Gewebekleber kann dabei als Feststoff vorliegen und seine klebende Wirkung erst bei Verflüssigung infolge einer Wärmeerzeugung durch das Wärmeerzeugungsmittel/die Wärmeerzeugungsmittel zeigen. Der chirurgische Gewebekleber kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Cyanoacrylat-Kleber, Fibrin-Kleber und Mischungen davon. Vorzugsweise handelt es sich bei dem chirurgischen Kleber um N-Butylcyanoacrylat oder einen N- butylcyanoacrylathaltigen Gewebekleber.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein Wärmeerzeugungsreduzierendes und/oder gewebeeinflussegalisie- rendes Material, welches vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Kollagen, Gelatine, Elastin, Retikulin, Laminin, Fibronektin, Fibrillin, Albumin, Derivate davon, Peptidfragmente davon, Untereinheiten davon und Mischungen davon. Das Kollagen kann ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Kollagen des Typs I, Kollagen des Typs II, Kollagen des Typs III, Kollagen des Typs VI , Derivate davon, Peptidfragmente davon, Untereinheiten davon und Mischungen davon.

In einer unter Leitfähigkeitsgesichtspunkten vorteilhaften Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein Salz, vorzugsweise anorganisches Salz. Beispielsweise kann das gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Material ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Alkalimetallhalogenid, Erdalkalimetallhalogenid, Phosphat, Alkalimetallphosphat, Erdalkalimetallphosphat und Mischungen davon. Das gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Material kann insbesondere ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Bariumchlorid, Magnesiumchlorid, Calciumchlorid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Bariumphosphat, Magnesiumphosphat, Calciumphosphat, Mischphosphate davon und Mischungen davon.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein gewebekontaktverbesserndes Material. Insbesondere kann es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein Material handeln, welches dazu ausgebildet ist, den Gewebekontakt zu einem Sensor oder einer Sensoranordnung des chirurgischen Gewebefusionsinstruments zu verbessern. Ein derartiges Material kann insbesondere ein Immersionsmedium, wie beispielsweise Glycerin, Hydrogele oder Öle mit einem definierten Brechungsindex, sein. In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein Material, welches dazu ausgebildet ist, eine bildgebende Auswertung der miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitte oder von bereits miteinander fusionierten biologischen Gewebeabschnitten zu verbessern. Ein geeignetes Material kann insbesondere als Kontaktmaterial zur besseren Einkopplung von beispielsweise Ultraschall zur bildgebenden Auswertung ausgebildet sein. Geeignete Materialien stellen beispielsweise Hydrogele aus Carbomeren oder deren Derivaten, pflanzliche Lipogele (Oleogele), synthetische Lipogele (Oleogele), mineralische Lipogele (Oleogele), Hyaluronsäure oder biologische Gele wie Aloe Vera dar.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein Material, welches dazu ausgebildet ist, einen Energieeintrag und damit einen Wärmeeintrag in die miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitte zu verbessern. Ein geeignetes Material stellt/stellen beispielsweise Glycerin, biologische Öle, synthetische Öle, mineralische Öle, Hydrogele oder Lipogele (Oleogele) dar.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein energiewandelndes oder -absorbierendes Material, welches dazu ausgebildet ist, eine positionierte Wandlung von einer Energieform, wie beispielsweise Lichtenergie, in Wärmeenergie zu bewirken. Ein geeignetes Material können beispielsweise metallische oder metallisierte Partikel wie Silberpartikel, Kohlenstoffpartikel oder weitere, absorbierende Materialien oder Nanostrukturen sein. Das Material kann insbesondere in Form von Partikeln, Emulsionen, Schmelzen oder in gelöster Form appliziert werden.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein energiekoppelndes Material, welches insbesondere dazu ausgebildet ist, die Einbringung von induktiver Energie zu bewirken. Bei einem solchen Material kann es sich beispielsweise um ferromagnetische Partikel, Graphit oder kohlenstoffhaltige Materialien handeln.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein gewebsstrukturmarkierendes Material, welches dazu ausgebildet ist, eine Markierung der miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitte oder von bereits miteinander fusionierten biologischen Gewebeabschnitten zu bewirken. Ein geeignetes Material stellt beispielsweise ein Fluoreszensfarbstoff dar. Die Verwendung von Fluores- zensfarbstoffen hat insbesondere den Vorteil, dass sich die Struktur der Gewebeabschnitte mit- tels einer in dem chirurgischen Gewebefusionsinstrument enthaltenen optischen Sensoranordnung detektieren lässt.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein gewebsdichtemarkierendes Material, welches dazu befähigt ist, die Dichte der miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitte oder von bereits miteinander fusionierten biologischen Gewebeabschnitten zu markieren, beispielsweise mittels Ultraschall. Ein geeignetes Material stellen beispielsweise gasgefüllte Mikrobläschen („micro- bubbles") dar.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein Röntgenkontrastmittel, wie beispielsweise Bariumsulfat oder ein iodhaltiges Kontrastmittel. Hierdurch ist mit besonderem Vorteil eine bildgebende Auswertung der miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitte oder von bereits miteinander fusionierten biologischen Gewebeabschnitten möglich.

Bei der zuvor erwähnten Beschichtung handelt es sich in einer weiteren Ausführungsform um eine Feststoffbesch ichtung, insbesondere um eine Pulver- oder Plasmabeschichtung.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei der Beschichtung um eine Sprühbe- schichtung.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei der Beschichtung um eine gelförmige, insbesondere hydrogelförmige, Beschichtung. Alternativ kann es sich bei der Beschichtung um ein Feststoffmaterial handeln, welches durch Spülung mit einer wässrigen Flüssigkeit oder bei Kontakt mit einer Körpergewebsflüssigkeit, insbesondere Blut, in eine gelförmige, insbesondere hydrogelförmige, Beschichtung überführbar ist. Eine derartige Beschichtung eignet sich insbesondere als Kontaktmedium zur besseren Einkopplung von beispielsweise Ultraschall zur bildgebenden Auswertung oder zu einem verbesserten Energie- oder Wärmeeintrag. Bezüglich eines geeigneten Feststoffmaterials wird auf die im Zusammenhang mit dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material genannten Materialien Bezug genommen.

In einer weiteren Ausführungsform liegt die Beschichtung in lyophilisierter bzw. gefriergetrockneter Form vor.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei der Beschichtung um eine Proteinbe- schichtung (d.h. eine aus einem Protein oder Proteingemisch bestehende Beschichtung) oder proteinhaltige Beschichtung. Bezüglich geeigneter Proteine wird auf die bisherige Beschreibung Bezug genommen.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei der Beschichtung um eine Polysaccha- ridbeschichtung (d.h. eine aus einem Polysaccarid oder Polysaccaridgemisch bestehende Beschichtung) oder polysaccharidhaltige Beschichtung. Bezüglich geeigneter Polysaccharide wird auf die bisherige Beschreibung Bezug genommen.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei der Beschichtung um eine Polymerbe- schichtung (d.h. eine aus einem Polymer oder Polymergemisch bestehende Beschichtung) oder polymerhaltige Beschichtung. Vorzugsweise handelt es sich bei der Beschichtung um eine Po- lytetrafluorethylenbeschichtung oder polytetrafluorethylenhaltige Beschichtung.

In einer weiteren Ausführungsform handelt es sich bei der Beschichtung um eine Metallbeschichtung (d.h. eine aus einem Metall oder einer Metallkombination, insbesondere Legierung, bestehende Beschichtung) oder metallhaltige Beschichtung. Beispielsweise kann die Beschichtung ausgewählt sein aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Titanbeschichtung (d.h. eine aus Titan bestehende Beschichtung), titanhaltige Beschichtung, Hartchrombeschichtung (d.h. eine aus Hartchrom bestehende Beschichtung), hartchromhaltige Beschichtung, Goldbe- schichtung (d.h. eine aus Gold bestehende Beschichtung) und goldhaltige Beschichtung.

In einer weiteren Ausführungsform ist das gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Material in Poren einer Metallbeschichtung, insbesondere einer Titanbeschichtung, bevorzugt einer mikroporösen Titanbeschichtung, enthalten.

Die Oberflächenbehandlung ist in einer weiteren Ausführungsform ausgewählt aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus Benetzen, Sprühen, Eintauchen, Pressen, Prägen, Walzen, und Streichen.

In einer alternativen Ausführungsform handelt es sich bei der Oberflächenbehandlung um eine chemische Gasphasenabscheidung. Die chemische Gasphasenabscheidung ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus plasmaunterstützte chemische Gasphasenabscheidung, Heißdraht-aktivierte Gasphasenabscheidung, chemische Gasphasenabscheidung bei Niederdruck, chemische Gasphasenabscheidung bei Atmosphärendruck und metallorganische chemische Gasphasenabscheidung. In einer alternativen Ausführungsform handelt es sich bei der Oberflächenbehandlung um eine physikalische Gasphasenabscheidung. Die physikalische Gasphasenabscheidung ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend oder bestehend aus thermisches Verdampfen, Elektronenstrahlverdampfen, Laserstrahlverdampfen, Lichtbogenverdampfen, Molekularstrahlepitaxie, Sputtern, lonenstrahl-gestützte Deposition, lonenplattieren und lonen-gestütztes physikalisches Gasphasenabscheidungsverfahren.

Das Wärmeerzeugungsmittel/die Wärmeerzeugungsmittel ist/sind vorzugsweise als Wärmeeintragmittel ausgebildet.

Bei dem Wärmeerzeugungsmittel/den Wärmeerzeugungsmitteln kann es sich grundsätzlich um eine Elektrode oder Elektrodenanordnung/Elektroden oder Elektrodenanordnungen, insbesondere Hochfrequenz-Elektrode (HF-Elektrode) oder Hochfrequenz-Elektrodenanordnung (HF- Elektrodenanordnung)/Hochfrequenz-Elektroden (HF-Elektroden) oder Hochfrequenz- Elektrodenanordnungen (HF-Elektrodenanordnungen) oder Radiofrequenz-Elektrode (RF- Elektrode) oder Radiofrequenz-Elektrodenanordnung (RF-

Elektrodenanordnung)/Radiofrequenz-Elektroden (RF-Elektroden) oder Radiofrequenz- Elektrodenanordnungen (RF-Elektrodenanordnungen), einen Laser oder eine Laseranordnung /Laser oder Laseranordnungen, eine Sonotrode oder Sonotrodenanordnung/Sonotroden oder Sonotrodenanordnungen, einen Mikrowellengenerator/Mikrowellengeneratoren, einen Plasmagenerator/Plasmageneratoren, ein Widerstandsheizelement/Widerstandsheizelemente wie Kau- ter oder eine Kombination aus zwei oder mehreren der genannten Wärmeerzeugungsmittel handeln.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist es, wenn das Wärmeerzeugungsmittel/die Wärmeerzeugungsmittel als Elektrode oder Elektrodenanordnung/Elektroden oder Elektrodenanordnungen ausgestaltet ist/sind. Die Elektrode/die Elektroden kann/können dabei als streifenförmige Elektrode/Elektroden, als hufeisenförmige Elektrode/Elektroden oder als Ringelektrode/Ringelektroden ausgestaltet sein. Die Elektrode/die Elektroden kann/können insbesondere in Elektrodensegmente, insbesondere in streifenförmig, hufeisenförmig oder ringförmig angeordnete Elektrodensegmente, untergliedert sein. Bevorzugt handelt es sich bei der Elektrode/den Elektroden um eine HF-Elektrode/HF-Elektroden.

Das chirurgische Gewebefusionsinstrument ist in einer weiteren Ausführungsform als lineares Gewebefusionsinstrument ausgestaltet. Das Gewebefusionsinstrument weist vorzugsweise zwei zangenartige Greifstrukturen auf, welche eine lineare Klemmung der entsprechenden biologischen Gewebeabschnitten bewirken, sobald das Gewebefusionsinstrument durch Zusam- menführen der Greifstrukturen geschlossen ist. Zwischen den Greifstrukturen werden die biologischen Gewebeabschnitte bei dieser Ausführungsform entlang einer linearen Verbindungsstelle miteinander verbunden.

In einer alternativen Ausführungsform ist das chirurgische Gewebefusionsinstrument als zirkuläres Gewebefusionsinstrument ausgestaltet. Ein derartiges Gewebefusionsinstrument ist dazu vorgesehen, biologische Gewebeabschnitte in Form von Hohlorganabschnitten miteinander zu verbinden, d.h. zu fusionieren. Das Gewebefusionsinstrument weist vorzugsweise eine Greifstruktur in Form eines Basisteils und eine Greifstruktur in Form eines Ambossteils auf, welche eine zirkuläre Klemmung der Hohlorganabschnitte bewirken, sobald das Gewebefusionsinstrument durch Zusammenführen der Greifstrukturen geschlossen ist. Zwischen den Greifstrukturen werden die biologischen Gewebeabschnitte bei dieser Ausführungsform entlang einer zirkulären Verbindungsstelle miteinander verbunden.

In einer weiteren Ausführungsform weist das chirurgische Gewebefusionsinstrument einen Sensor oder eine Sensoranordnung auf. Bei dem Sensor bzw. der Sensoranordnung kann es sich um einen elektronischen Sensor bzw. eine elektronische Sensoranordnung, Temperatursensor bzw. Temperatursensoranordnung oder um einen optischen Sensor, insbesondere spektroskopischen Sensor, bzw. eine optische Sensoranordnung, insbesondere spektroskopische Sensoranordnung, handeln. Vorzugsweise ist der Sensor bzw. die Sensoranordnung in einem Handgriff des chirurgischen Gewebefusionsinstruments integriert.

In einer weiteren Ausführungsform weist das chirurgische Gewebefusionsinstrument eine Energiequelle, insbesondere einen Stromgenerator, vorzugsweise Hochfrequenzstromgenerator, einen Radiofrequenzgenerator, einen Ultraschallwellengenerator, einen Mikrowellengenerator oder eine Lichtquelle, insbesondere einen Laser, auf. Vorzugsweise ist die Energiequelle in einem Handgriff des chirurgischen Gewebefusionsinstruments integriert.

In einer weiteren Ausführungsform weist das chirurgische Gewebefusionsinstrument ein Energieübertragungselement auf, welches dazu ausgebildet ist, einen Energieübertrag von einer Energiequelle des chirurgischen Gewebefusionsinstruments auf wenigstens eine der beiden Greifstrukturen, insbesondere auf beide Greifstrukturen, bevorzugt auf das Wärmeerzeugungsmittel/die Wärmeerzeugungsmittel, zu bewirken. Bei dem Energieübertragungselement kann es sich beispielsweise um elektrische Leitungen oder um Lichtleiter, d.h. transparente Bauteile wie Fasern, Röhren oder Stäbe, welche Licht über kurze oder lange Strecken transportieren können, handeln. In einer weiteren Ausführungsform weist das chirurgische Gewebefusionsinstrument einen Akkumulator (Akku) auf. Der Akkumulator ist dazu ausgebildet, das Gewebefusionsinstrument, insbesondere eine darin enthaltene Energiequelle, mit Strom zu versorgen. Bei dem Akkumulator kann es sich prinzipiell um eine Akkumulatorzelle (Akkuzelle) oder um einen Akkupack handeln. Der Akkumulator ist vorzugsweise ebenfalls in einem Handgriff des chirurgischen Gewebefusionsinstruments integriert.

Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein chirurgisches Gewebefusions-Kit.

Das chirurgische Gewebefusions-Kit weist ein chirurgisches Gewebefusionsinstrument mit zwei relativ zueinander beweglichen Greifstrukturen, welche für ein Ergreifen und Zusammenführen von miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitten gestaltet sind, und ein ge- webefusionsunterstützendes oder -förderndes Material, welches in sprühfähiger Form vorliegt, auf.

Wenigstens eine der beiden Greifstrukturen weist ein Wärmeerzeugungsmittel auf, welches durch Wärmeerzeugung eine Fusion zwischen den biologischen Gewebeabschnitten bewirkt.

Das gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Material ist dazu vorgesehen, auf das Wär- merzeugungsmittel und/oder wenigstens eine der beiden Greifstrukturen, insbesondere eine Stirnfläche einer der beiden Greif strukturen, aufgesprüht zu werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Greifstrukturen jeweils ein Wärmeerzeugungsmittel auf. Die Wärmeerzeugungsmittel sind dabei bevorzugt einander zugewandten Stirnflächen der Greifstrukturen zugeordnet. Insbesondere können die Wärmeerzeugungsmittel in einander zugewandten Stirnflächen der Greifstrukturen integriert sein. Bei dieser Ausführungsform kann das gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Material insbesondere dazu vorgesehen sein, auf beide Wärmeerzeugungsmittel und/oder beide Greifstrukturen, insbesondere auf einander zugewandte Stirnflächen der Greifstrukturen, aufgesprüht zu werden.

Bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material handelt es sich vorzugsweise um ein anti-adhäsives Material, d.h. um ein anti-Adhäsionsmittel. Bei dem anti- Adhäsionsmittel kann es sich insbesondere um ein fluorhaltiges, insbesondere perfluoriertes, Polymer, wie beispielsweise Polytetrafluorethylen, oder ein Trenn- bzw. Schmiermittel, insbesondere silikonhaltiges oder fluorpolymerhaltiges Trenn- bzw. Schmiermittel, handeln. Ein geeignetes fluorpolymerhaltiges Schmiermittel ist beispielsweise unter der Bezeichnung Electrolu- be ® kommerziell erhältlich. Alternativ kann es sich bei dem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material um ein gewebekontaktverbesserndes Material, wie beispielsweise ein Immersionsmedium, insbesondere Immersionsöl, handeln. Durch ein solches Material ist mit besonderem Vorteil eine Verbesserung des Gewebekontaktes zu einem Sensor oder einer Sensoranordnung des chirurgischen Gewebefusionsinstruments erzielbar.

Bezüglich weiterer Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Kits, insbesondere des Wärmeerzeugungsmittels sowie des gewebefusionsunterstützenden bzw. -fördernden Materials, wird zur Vermeidung von Wiederholungen vollständig auf die im Rahmen des ersten Erfindungsaspekts gemachten Ausführungen Bezug genommen.

Gemäß einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Gewebefusionsinstruments mit einer gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberfläche, wobei das Gewebefusionsinstrument zwei relativ zueinander bewegliche Greifstrukturen aufweist, welche für ein Ergreifen und Zusammenführen von miteinander zu fusionierenden biologischen Gewebeabschnitten gestaltet sind, wobei wenigstens eine Greifstruktur ein Wärmeerzeugungsmittel aufweist, welches durch Wärmeerzeugung eine Gewebefusion zwischen den biologischen Gewebeabschnitten bewirkt.

Das Verfahren zeichnet sich besonders dadurch aus, dass das Wärmeerzeugungsmittel und/oder wenigstens eine der Greifstrukturen durch eine Oberflächenbehandlung mit einer gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Oberfläche versehen werden. Alternativ oder zusätzlich zeichnet sich das Verfahren besonders dadurch aus, dass ein gewebefusionsunter- stützendes oder -förderndes Material in Poren des Wärmeerzeugungsmittels eingebracht wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden das Wärmeerzeugungsmittel und/oder wenigstens eine der Greifstrukturen mit einem gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material beschichtet oder mit einer Beschichtung, welche ein gewebefusionsunterstützendes oder - förderndes Material enthält, versehen.

Bezüglich weiterer Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens, insbesondere des chirurgischen Gewebefusionsinstruments, der Greifstrukturen, des Wärmeerzeugungsmittels, der Oberflächenbehandlung, des gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Materials sowie der Beschichtung, wird zur Vermeidung von Wiederholungen vollständig auf die im Rahmen der bisherigen Erfindungsaspekte gemachten Ausführungen Bezug genommen. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.

In den Figuren ist schematisch Folgendes gezeigt:

Fig. 1 : eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen chirurgischen Gewebefusionsinstruments in linearer Ausführung,

Fig. 2: eine vergrößerte Draufsicht auf eine Stirnfläche der unteren Greifstruktur des Gewebefusionsinstruments nach Fig. 1 ,

Fig. 3: eine vergrößerte Draufsicht auf eine Stirnfläche der unteren Greifstruktur des Gewebefusionsinstruments nach Fig. 1 mit einer segmentierten Elektrode,

Fig. 4: eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen chirurgischen Gewebefusionsinstruments in zirkulärer Ausführung

Fig. 5: in vergrößerter Darstellung einen Kopfbereich des Gewebefusionsinstruments nach

Fig. 4 in geöffneter Stellung und

Fig. 6: eine vergrößerte Draufsicht auf eine Stirnfläche der unteren Greifstruktur des Gewebefusionsinstruments nach Fig. 4 und 5 mit einer segmentierten Elektrode.

Ein chirurgisches Gewebefusionsinstrument 100 gemäß Fig. 1 ist dazu vorgesehen, biologische Gewebeabschnitte vorzugsweise ohne zusätzliche mechanische Verbindungsmittel durch Zusammenführung, Klemmung und Wärmeerzeugung miteinander zu verbinden, d.h. zu fusionieren. Das chirurgische Gewebefusionsinstrument 100 gemäß Figur 1 ist als lineares Gewebefusionsinstrument gestaltet. Das lineare Gewebefusionsinstrument 100 weist zwei relativ zueinander bewegliche Greifstrukturen 1 10, 130 auf, von denen eine untere Greifstruktur 1 10 stationär, d.h. ortsfest, relativ zu einem Basisteil 1 15 des Gewebefusionsinstruments 100 gehalten ist. Die in Fig. 1 gezeigte obere Greifstruktur 130 ist an einem relativ zu dem Basisteil 1 15 hubbeweglichen Oberteil 135 angeordnet, so dass die beiden Greifstrukturen 1 10, 130 in Hochrichtung relativ zueinander linear aufeinander zu- oder voneinander wegbewegt werden können. Die Greifstrukturen 1 10, 130 bewirken daher eine lineare Klemmung der entsprechenden biologischen Gewebeabschnitte, sobald das Gewebefusionsinstrument 100 durch Zusammenführen der Greifstrukturen 1 10, 130 geschlossen ist. Zwischen den Greifstrukturen 1 10, 130 werden biologische Gewebeabschnitte längs einer linearen Verbindungsstelle miteinander verbunden. Das Oberteil 135 weist einen Griffbereich 137 und das Basisteil 1 15 einen Griffbereich 1 17 auf. Beide Griffbereiche sind jeweils für einen Betrieb des Gewebefusionsinstruments 100 von Hand ergreifbar. Das Gewebefusionsinstrument 100 wird durch ein mit der Bezugsziffer 104 angedeutetes Stromkabel mit Strom versorgt. Alternativ kann das Gewebefusionsinstrument 100 mittels eines Akkumulators mit Strom versorgt werden. Die Verwendung eines Akkumulators erlaubt mit besonderem Vorteil den Einbau einer Energiequelle, insbesondere eines Hochfrequenzstromgenerators, in das chirurgische Gewebefusionsinstrument 100. Bevorzugt sind in diesem Fall die Energiequelle sowie der Akkumulator in dem Oberteil 135 oder dem Basisteil 1 15 angeordnet.

Die Greifstrukturen 1 10, 130 weisen jeweils eine Stirnfläche 1 1 1 , 131 sowie eine Elektrode 1 14, 134 auf. Die Stirnflächen 1 1 1 , 131 sind einander zugewandt und bilden Kontaktflächen zum Ergreifen und Zusammenführen von miteinander zu verbindenden biologischen Gewebeabschnitten. Die Elektroden 1 14, 134 sind identisch und (im Wesentlichen) U-förmig ausgebildet. Die Elektrodenoberflächen bilden jeweils einen Teil der Stirnflächen 1 1 1 , 131.

Die Elektroden 1 14, 134 sind elektrisch mit Strom beaufschlagbar, um Wärme in den biologischen Gewebeabschnitten im Bereich der Verbindungsstelle zu erzeugen, insbesondere um einen Wärmeeintrag in die biologischen Gewebeabschnitte im Bereich der Verbindungsstelle einzubringen. Die Wärmeerzeugung über die Elektroden 1 14, 134 bewirkt die gewünschte Gewebefusion. Die Elektroden 1 14, 134 sind vorzugsweise als HF-Elektroden (Hochfrequenz- Elektroden) ausgeführt.

Zur Vermeidung von Gewebeanhaftungen sind die Elektrodenoberflächen mit einer antiadhäsiven Beschichtung, beispielsweise aus Polytetrafluorethylen, versehen. Eine derartige Beschichtung ist in der Figur 2 mit dem Bezugszeichen 140 versehen. Die Oberfläche 142 der Beschichtung 140 definiert eine gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche im Sinne der vorliegenden Erfindung. Zusätzlich oder alternativ können elektrodenfreie Bereiche 1 18, 138 der Stirnflächen 1 1 1 , 131 mit einer solchen Beschichtung versehen sein (nicht dargestellt).

Die Elektroden 1 14, 134 können insbesondere in Elektrodensegmente untergliedert sein. Ein entsprechender Aufbau der Elektroden 1 14, 134 wird nachfolgend beispielhaft in Verbindung mit Fig. 3 anhand der Elektrode 1 14 näher beschrieben. Die Elektrode 1 14 kann beispielsweise insgesamt 30 Elektrodensegmente 120 aufweisen, wobei jeweils 15 Elektrodensegmente versetzt zueinander in zwei Elektrodenreihen 122, 124 parallel zueinander längs jeden Elektrodenabschnitts 126 angeordnet und gegeneinander elektrisch isoliert sind. Die Elektrodensegmente 120 sind geradlinig und streifenförmig ausgebildet. Die Elektrodensegmente 120 bilden eine Elektrodenoberfläche 1 16. Die Elektrodensegmente 120 definieren zwischen sich eine Elektrodenmittellinie 127, die der Form der Elektrode 1 14 entsprechend ebenfalls U-förmig ausgebildet ist. Im Bereich des Elektrodenabschnitts 128 sind zwei weitere Elektrodensegemente 121 angeordnet, die jeweils die Elektrodenreihen 122 bzw. 124 der Elektrodenabschnitte 126 vervollständigen. Die Elektrodensegmente 120 und 121 sind somit in einer von der Elektrodenmittellinie 127 definierten Richtung versetzt zueinander angeordnet.

Um die Elektrodensegmente 120, 121 mit einem Strom beaufschlagen zu können, sind diese jeweils elektrisch leitend mit einem entsprechenden Stromanschluss in proximalen Endbereichen der Greifstrukturen 1 10, 130 angeordnet. Die Stromanschlüsse können mit entsprechenden Verbindungsleitungen oder Kabeln mit einem Stromgenerator verbunden werden.

Nach Zusammenführung der Greif strukturen 1 10, 130 liegen aufgrund der identischen Ausbildung der Elektroden 1 14, 134 gleich große oder im Wesentlichen gleich große Elektrodensegmente 120 bzw. 121 einander gegenüber und weisen aufeinander zu. Sie bilden insgesamt ein Elektrodensegmentpaar. Insgesamt umfasst das Gewebefusionsinstrument bei dieser Ausführungsform somit 32 Elektrodensegmentpaare.

Die Elektrodensegmente 120, 121 bilden einen Teil der Stirnfläche 1 1 1. Bevorzugt sind die Elektrodensegmente 120, 121 in die Stirnfläche 1 1 1 integriert.

Zur Vermeidung von Gewebeanhaftungen sind bei dieser Ausführungsform die Oberflächen der Elektrodensegmente 120, 121 mit einer anti-adhäsiven Beschichtung 140, beispielsweise aus Polytetrafluorethylen, versehen. Die Oberfläche 142 der Beschichtung 140 definiert eine gewe- befusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche im Sinne der vorliegenden Erfindung. Eine derartige Beschichtung ist in der Fig. 3 ebenfalls mit dem Bezugszeichen 140 versehen. Zusätzlich oder alternativ können elektrodenfreie Bereiche 1 18 der Stirnfläche 1 1 1 mit einer solchen Beschichtung versehen sein (nicht dargestellt).

Es versteht sich, dass die Oberflächen der Elektroden 1 14, 134 und/oder die elektrodenfreien Bereiche 1 18, 138 auch mit einem anderen gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material beschichtet sein können. Insoweit wird auf die in der allgemeinen Beschreibung gemachten Ausführungen Bezug genommen.

Ein chirurgisches Gewebefusionsinstrument 200 gemäß der Fig. 4 ist wie das zuvor beschriebene Gewebefusionsinstrument 100 dazu vorgesehen, biologische Gewebeabschnitte vorzugsweise ohne zusätzliche mechanische Verbindungsmittel durch Zusammenführung, Klemmung und Wärmeerzeugung miteinander zu verbinden, d.h. zu fusionieren. Das chirurgische Gewebefusionsinstrument 200 gemäß Fig. 4 ist als zirkuläres Gewebefusionsinstrument gestaltet, welches biologische Gewebeabschnitte in Form von Hohlorganen miteinander verbinden kann.

Das chirurgische Gewebefusionsinstrument 200 ist vorzugsweise zur Durchführung von End- zu-End-Anastomosen vorgesehen. Das Gewebefusionsinstrument 200 weist einen Griffbereich 203 auf, welcher für einen Betrieb des Gewebefusionsinstruments 200 von Hand ergreifbar ist. Dem Griffbereich 203 ist eine Betätigungshandhabe 205 zugeordnet, die eine Aktivierung und Steuerung des Gewebefusionsinstruments 200 ermöglicht. Das Gewebefusionsinstrument 200 wird durch ein mit dem Bezugszeichen 204 angedeutetes Stromkabel mit Strom versorgt. Alternativ kann das Gewebefusionsinstrument 200 mittels eines Akkumulators mit Strom versorgt werden. Die Verwendung eines Akkumulators ermöglicht mit besonderem Vorteil den Einbau einer Energiequelle, insbesondere eines Hochfrequenzstromgenerators, in das chirurgische Gewebefusionsinstrument 200. Bevorzugt sind in diesem Fall die Energiequelle sowie der Akkumulator in dem Griffbereich 203 des chirurgischen Gewebefusionsinstruments 200 angeordnet. Von dem Griffbereich 203 aus ragt über einen längserstreckten Hals ein Kopfbereich des Gewebefusionsinstruments 200 ab, welcher eine Greifstruktur 210 in Form eines Basisteils sowie eine Greifstruktur 230 in Form eines Ambossteils aufweist. Der Ambossteil 230 ist mittels eines Ambossschafts 236 koaxial zu einer Mittellängsachse M des Halses des Kopfbereichs in dem Basisteil 210 längs verschiebbar gelagert. Mittels eines nicht näher dargestellten Antriebssystems ist der Ambossteil 230 entlang der Mittellängsachse M zwischen einer Öffnungsstellung gemäß Fig. 5 und einer Schließstellung gemäß Fig. 4 relativ zu dem Basisteil 210 verfahrbar.

Der Basisteil 210 und der Ambossteil 230 weisen jeweils eine Stirnflächen 21 1 , 231 sowie eine Elektrode 214, 234 auf. Die Stirnflächen 21 1 , 231 sind einander zugewandt und bilden Kontaktflächen zum Ergreifen und Zusammenführen von miteinander zu verbindenden biologischen Gewebeabschnitten. Die Elektroden 214, 234 sind identisch und (im Wesentlichen) kreisringförmig ausgebildet. Die Oberflächen der Elektroden 214, 234 bilden jeweils einen Teil der Stirnflächen 21 1 , 231 . Die Elektroden 214, 234 dienen dazu, elektrisch beaufschlagt zu werden und so über Strom Wärme in den biologischen Gewebeabschnitten im Bereich der Verbindungsstelle zu erzeugen, insbesondere einen Wärmeeintrag auf die miteinander zu verbindenden biologischen Gewebeabschnitte einzubringen. Der zwischen den Stirnflächen 21 1 , 231 in der Schließstellung definierte Kontaktbereich wird als Verbindungsbereich oder als Verbindungsstelle für die Gewebeabschnitte bezeichnet. Die Elektroden 214, 234 ermöglichen eine fokussierte und gerichtete Wärmeerzeugung innerhalb des Verbindungsbereichs, insbesondere einen fokussierten und gerichteten Wärmeeintrag in die miteinander zu verbindenden Gewebeabschnitte, wodurch die gewünschte Gewebefusion zwischen den Gewebeabschnitten bewirkt wird.

Die Elektroden 214, 234 sind vorzugsweise als HF-Elektroden (Hochfrequenz-Elektroden) ausgeführt.

Weiterhin sind die Elektroden 214, 234 bevorzugt in Elektrodensegmente untergliedert. Der Aufbau der Elektroden 214, 234 wird nachfolgend beispielhaft in Verbindung mit Fig. 6 anhand der Elektrode 214 näher beschrieben.

Die Elektrode 214 kann beispielsweise in vier Elektrodensegmente 220 unterteilt sein, die elektrisch gegeneinander isoliert sind. Die Elektrodensegmente 220 sind streifenförmig oder im Wesentlichen streifenförmig ausgebildet. Die vier Elektrodensegmente 220 definieren zwei Elektrodenreihen 222, 224. Jede Elektrodenreihe umfasst dabei jeweils einen Teil der vier Elektrodensegmente 220. Dabei weist jedes Elektrodensegment 220 einen ersten Elektrodensegmentabschnitt 223 auf, welcher einen Teil der ersten Elektrodenreihe 222 bildet, und einen zweiten Elektrodensegmentabschnitt 225, welcher einen Teil der zweiten Elektrodenreihe 224 bildet. Die beiden Elektrodenreihen 222, 224 sind insgesamt gekrümmt ausgebildet, wobei die Elektrodensegmentabschnitte 223, 225 jeweils elektrisch leitfähige Kreisringabschnitte definieren. Insgesamt sind die zwei Elektrodenreihen 222, 224, die durch jeweils vier Elektrodensegmentabschnitte 223 bzw. 225 definiert werden, in sich geschlossen ringförmig ausgebildet. Um die Elektrodensegmente 220 in gewünschter Weise kontaktieren zu können, ist jedes Elektrodensegment 220 mit einem Anschlusskontakt 226 elektrisch leitend verbunden, welcher in einem Verbindungsbereich zwischen den Elektrodensegmentabschnitten 223, 225 angeordnet ist.

Die Elektrodensegmente 220 bilden einen Teil der Stirnfläche 21 1 der Greifstruktur 210. Bevorzugt sind die Elektrodensegmente 220 in die Stirnfläche 21 1 integriert. Zur Reduzierung der Wärmeerzeugung sowie zur Egalisierung des Gewebeeinflusses sind die Elektrodensegmente 220 mit einer Wärmeerzeugungsreduzierenden und gewebeeinflussegali- sierenden Beschichtung 240, beispielswiese aus Kollagen, versehen. Die Oberfläche 242 der Beschichtung 240 definiert eine gewebefusionsunterstützende oder -fördernde Oberfläche im Sinne der vorliegenden Erfindung. Zusätzlich oder alternativ können elektrodenfreie Bereiche 218 der Stirnfläche 21 1 mit einer solchen Beschichtung versehen sein (nicht dargestellt).

Es versteht sich, dass die Oberflächen der Elektroden 214, 234 und/oder elektrodenfreie Bereiche der Stirnflächen 21 1 , 231 auch mit einem anderen gewebefusionsunterstützenden oder -fördernden Material beschichtet sein können. Insoweit wird auf die in der allgemeinen Beschreibung gemachten Ausführungen Bezug genommen.