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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR OPERATING A LIFT SYSTEM HAVING A NUMBER OF SHAFTS AND A NUMBER OF CARS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/135090
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for operating a lift system (100) having at least two cars (110) and at least two vertically extending lift shafts (101, 102), wherein the at least two cars (110) can be moved between the at least two lift shafts (101, 102), wherein, in a first operating mode, transport operations are carried out by the at least two cars (110) in the at least two lift shafts (101, 102), and in a second operating mode, a possible location of at least one (130) of the at least two cars (110) is restricted to at least one region (120) of at least one (102) of the at least two lift shafts (101, 102), and wherein the at least one (130) of the at least two cars (110) is not available for transport operations in other regions (121) of the at least two lift shafts (101, 102).

Inventors:
GERSTENMEYER STEFAN (DE)
JETTER MARKUS (DE)
BASS PATRICK MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/053659
Publication Date:
September 01, 2016
Filing Date:
February 22, 2016
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP ELEVATOR AG (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
B66B9/00
Foreign References:
US20140190774A12014-07-10
EP2070860A12009-06-17
JPH0539173A1993-02-19
JPH07277615A1995-10-24
JPH05124781A1993-05-21
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Betreiben eines Aufzugsystems (100; 200; 300; 400) mit wenigstens zwei Kabinen (110; 210; 310; 411, 412) und wenigstens zwei sich vertikal erstreckenden Aufzugschächten (101, 102; 201, 202, 203; 301, 302, 303, 304; 401, 402, 403, 404), wobei die wenigstens zwei Kabinen (110; 210; 310; 411, 412) zwischen den wenigstens zwei Aufzugschächten (101, 102; 201, 202, 203; 301, 302, 303, 304; 401, 402, 403, 404) verfahren werden können,

- wobei in einem ersten Betriebsmodus Transportvorgänge von den

wenigstens zwei Kabinen (110; 210; 310; 411, 412) in den wenigstens zwei Aufzugschächten (101, 102; 201, 202, 203; 301, 302, 303, 304; 401, 402, 403, 404) durchgeführt werden und

- wobei in einem zweiten Betriebsmodus ein möglicher Aufenthaltsort

wenigstens einer (130; 230; 330, 331; 430) der wenigstens zwei Kabinen (110; 210; 310; 411, 412) auf wenigstens einen, zweiten Bereich (120;220; 320; 322; 420) von wenigstens einem (102; 203; 303, 304; 304; 403, 404) der wenigstens zwei Aufzugschächte (101, 102; 201, 202, 203; 301, 302, 303, 304; 401, 402, 403, 404), insbesondere gezielt, eingeschränkt wird und wobei die wenigstens eine (130; 230; 330, 331; 430) der wenigstens zwei Kabinen (110; 210; 310; 411, 412) für Transportvorgänge in übrigen, ersten Bereichen (121; 221; 321; 421; 323) der wenigstens zwei

Aufzugschächte (101, 102; 201, 202, 203; 301, 302, 303, 304; 401, 402, 403, 404), insbesondere gezielt, nicht zur Verfügung steht

- wobei insbesondere im ersten Betriebsmodus bereichsübergreifende

Transportvorgänge zwischen den ersten Bereichen (121; 221; 321; 421; 323) und dem wenigsten einen zweiten Bereich (120; 220; 320; 420) durchgeführt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei sowohl in den ersten Bereichen als auch in den zweiten Bereichen die Aufzugschächte mit Schachttüren versehen sind, um ein Zusteigen von Fahrgästen zu den Kabinen im ersten Betriebsmodus

ermöglichen, wobei insbesondere im zweiten Betriebsmodus solche Schachttüren, die Zugang zum zumindest einen zweiten Bereichen ermöglichen, für ein Zusteigen von Fahrgästen zu den Kabinen gezielt nicht zur Verfügung stehen.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei in dem zweiten Betriebsmodus in dem wenigstens einen, zweiten Bereich (120; 220; 320; 420) keine

Transportvorgänge durchgeführt werden und wobei die wenigstens eine (130; 230; 330; 430) der wenigstens zwei Kabinen (110; 210; 310; 411, 412) nicht für Transportvorgänge zur Verfügung steht.

4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die wenigstens eine (130; 230; 330; 430) der wenigstens zwei Kabinen (110; 210; 310; 411, 412) in dem wenigstens einen, zweiten Bereich (120; 220; 320; 420) gewartet wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei in dem zweiten Betriebsmodus von der wenigstens einen (331) der wenigstens zwei Kabinen (110; 210; 310; 411, 412) in dem wenigstens einen, zweiten Bereich (322) Transportvorgänge durchgeführt werden.

6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Aufzugsystems (100; 200; 300; 400) zwischen dem ersten und zweiten Betriebsmodus gewechselt wird.

7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine Anzahl von nicht für Transportvorgänge in übrigen, ersten Bereichen (121; 221; 321; 421; 323) zur Verfügung stehenden Kabinen (130; 230; 330, 331; 430) in dem zweiten Betriebsmodus in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Aufzugsystems verändert wird.

8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei eine Anzahl und/oder eine Größe des wenigstens einen, zweiten Bereichs (120;220; 320; 322; 420) in dem zweiten Betriebsmodus in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Aufzugsystems verändert wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei eine benötigte

Transportkapazität, eine Wartezeit von Passagieren, eine aktuelle Auslastung des Aufzugsystems (100; 200; 300; 400), ein Auslastungsprofil, Tageszeiten und/oder Messwerte von Last- und/oder Passagier-Bestimmungssensoren als

Betriebsparameter des Aufzugsystems verwendet werden.

10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei sich der wenigstens eine, zweite Bereich (120; 220; 320; 322; 420) über mehrere

Stockwerke eines das Aufzugsystem aufweisenden Gebäudes erstreckt.

11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei sich der wenigstens eine, zweite Bereich (120; 220; 320; 322; 420) über die komplette vertikale Länge oder nicht über die komplette vertikale Länge des wenigstens einen (102; 203; 303, 304; 304; 403, 404) der wenigstens zwei Aufzugschächte (101, 102; 201, 202, 203; 301, 302, 303, 304; 401, 402, 403, 404) erstreckt.

12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die wenigstens zwei Kabinen (110; 210; 310; 411, 412) in den wenigstens zwei Aufzugschächten (101, 102; 201, 202, 203; 301, 302, 303, 304; 401, 402, 403, 404) als ein oder mehrere schachtwechselnde Mehrkabinensysteme betrieben werden.

13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei in dem ersten Betriebsmodus eine erste Anzahl von Kabinen (411) in einer ersten Anzahl von Aufzugschächten (401, 402) als ein erstes schachtwechselndes Mehrkabinensystem (451) betrieben wird und wobei eine zweite Anzahl von Kabinen (412) in einer zweiten Anzahl von Aufzugschächten (403, 404) als ein zweites schachtwechselndes

Mehrkabinensystem (452) betrieben wird, wobei in dem zweiten Betriebsmodus in der zweiten Anzahl von Aufzugschächten (403, 404) nicht das zweite

schachtwechselnde Mehrkabinensystem betrieben wird und wobei der mögliche Aufenthaltsort der wenigstens einen (430) der wenigstens zwei Kabinen (411, 412) auf die zweite Anzahl von Aufzugschächten (403, 404) eingeschränkt wird.

14. Aufzugsystem (100; 200; 300; 400) mit wenigstens zwei Kabinen (110; 210; 310; 411, 412) und wenigstens zwei sich vertikal erstreckenden Aufzugschächten (101, 102; 201, 202, 203; 301, 302, 303, 304; 401, 402, 403, 404), wobei die wenigstens zwei Kabinen (110; 210; 310; 411, 412) dazu eingerichtet sind, zwischen den wenigstens zwei Aufzugschächten (101, 102; 201, 202, 203; 301, 302, 303, 304; 401, 402, 403, 404) zu wechseln und wobei das Aufzugsystem (100; 200; 300; 400) dazu eingerichtet ist, gemäß einem Verfahren der vorstehenden Ansprüche betrieben zu werden.

15. Aufzugsystem (100; 200; 300; 400) nach Anspruch 14, wobei sich die wenigstens zwei Aufzugschächte (101, 102; 201, 202, 203; 301, 302, 303, 304; 401,

402, 403, 404) jeweils über eine Vielzahl von Stockwerken erstrecken und wobei in den Aufzugschächten (101, 102; 201, 202, 203; 301, 302, 303, 304; 401, 402,

403, 404) Schachttüren zu mehreren oder allen der Vielzahl von Stockwerken vorgesehen sind.

Description:
Verfahren zum Betreiben eines Aufzugsystems mit mehreren Schächten und mehreren Kabinen

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Aufzugsystems sowie ein entsprechendes Aufzugsystem mit wenigstens zwei Kabinen und wenigstens zwei sich vertikal erstreckenden Aufzugschächten, wobei die wenigstens zwei Kabinen zwischen den wenigstens zwei Aufzugschächten wechseln.

Stand der Technik

In Aufzugsystemen mit mehreren Aufzugschächten können Kabinen oftmals zwischen diesen Aufzugschächten wechseln und in mehreren Aufzugschächten verfahren werden. Somit kann eine hohe Transportkapazität (Handling Capacity, HC) erreicht werden und eine Vielzahl von Transportvorgängen kann von dem Aufzugsystem insbesondere gleichzeitig durchgeführt werden. Derartige Aufzugsysteme werden beispielsweise als schachtwechselnde Mehrkabinensysteme bezeichnet.

Derartige Aufzugsysteme haben jedoch den Nachteil, dass leere Kabinen, welche aktuell nicht für einen Transportvorgang genutzt werden, andere Kabinen in Aufzugschächten behindern können. Diese leeren Kabinen müssen somit gegebenenfalls zunächst erst bewegt werden, damit andere Kabinen einen entsprechenden Transportvorgang durchführen können. Kabinen leer zu bewegen und nicht für Transportvorgänge zu nutzen, ist jedoch mit unnötigen Energiekosten verbunden. In der EP 1 367 018 Bl wird eine Möglichkeit beschrieben, um leere Kabinen in einer Aufzugsanlage in einem Depotschacht zu deponieren. Im Fall eines Anforderungsrufs können in dem Depotschacht deponierte Kabinen wieder bereitgestellt werden. Dieser Depotschacht ist zwischen zwei Aufzugschächten mit Zutrittsöffnungen angeordnet. Der Depotschacht weist keine Zutrittsöffnungen auf.

Ein derartiger Depotschacht ist mit einem großen Platzbedarf verbunden. Des Weiteren können derartige Depotschächte zumeist nicht in Gebäuden nachgerüstet werden.

Die EP 1 619 157 AI offenbart ein Verfahren zum Betreiben einer Aufzugsanlage, ähnlich zur Aufzugsanlage nach der EP 1 367 018 Bl. Hier ist ein Sonderfall während des Betriebsablaufs beschrieben, in welchem eine Kabine aufgrund eines Defekts ungezielt den Aufzugsschacht blockiert. Die intakten Kabinen werden nun über andere Aufzugsschächte umgeleitet.

In der US 3,658,155 wird ein Aufzugssystem gezeigt, bei dem die Schachttüren um wenigstens eine Kabinenbreite vom Fahrweg zurückgesetzt sind, so dass Kabinen eine andere Kabine vor einer Tür passieren können. Transportvorgänge anderer Kabinen müssen daher nicht unterbrochen werden, wenn eine Kabine anhält. Eine Lagerung von Kabinen ist jedoch nicht möglich, da in diesem Fall die Schachttür blockiert wäre.

Auch haben solche Aufzugssysteme den Nachteil, dass durch den umlaufenden Betrieb für bestimmte Situationen, in denen häufig zwischen nur wenigen Stockwerken Transportvorgänge ausgeführt werden sollen, ebenfalls viele Leerfahrten nötig werden.

Es ist daher wünschenswert, das Betreiben von Aufzugsystemen mit mehreren Aufzugschächten und mehreren Kabinen, welche zwischen den Aufzugschächten wechseln können, weiter zu verbessern. Offenbarung der Erfindung

Erfindungsgemäß werden ein Verfahren zum Betreiben eines Aufzugsystems sowie ein entsprechendes Aufzugsystem mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der nachfolgenden Beschreibung.

Das Aufzugsystem umfasst wenigstens zwei Kabinen und wenigstens zwei sich vertikal erstreckende Aufzugschächte. Die wenigstens zwei Kabinen können zwischen den wenigstens zwei Aufzugschächten verfahren werden. Die wenigstens zwei Kabinen sind demnach nicht einem Aufzugschacht fest zugeordnet, sondern werden zweckmäßig nach Bedarf zwischen den wenigstens zwei Aufzugschächten verfahren. Zu diesem Zweck sind zwischen den einzelnen Aufzugschächten zweckmäßige Verbindungswege vorgesehen, beispielsweise in Form von horizontalen Aufzugschächten. Derartige Verbindungswege können beispielsweise nur an bestimmten Stellen bzw. in bestimmten Stockwerken eines das Aufzugsystem aufweisenden Gebäudes vorgesehen sein. Die Verbindungswege können aber auch in jedem Stockwerk vorgesehen sein. Es können jeweils nur bestimmte Aufzugschächte miteinander verbunden sein, so dass entsprechende Kabinen nur zwischen diesen verbundenen Aufzugschächten wechseln können. Es können aber auch alle Aufzugschächte miteinander verbunden sein, so dass alle Kabinen zwischen allen Aufzugschächten wechseln können. Das Aufzugsystem kann in zwei Betriebsmodi betrieben werden. In einem ersten Betriebsmodus werden Transportvorgänge von den wenigstens zwei Kabinen in den wenigstens zwei Aufzugschächten durchgeführt. Dieser erste Betriebsmodus ist ein regulärer Betriebsmodus des Aufzugsystems. In einem zweiten Betriebsmodus wird ein möglicher Aufenthaltsort wenigstens einer der wenigstens zwei Kabinen auf wenigstens einen Bereich von wenigstens einem der wenigstens zwei Aufzugschächte eingeschränkt. Diese Einschränkung erfolgt insbesondere gezielt, also wird durch einen Steuerungsbefehl initiiert und ist nicht lediglich eine zwangsläufige, ungezielte Folge eines Defekts. Diese wenigstens eine der wenigstens zwei Kabinen steht für Transportvorgänge in den übrigen Bereichen der wenigstens zwei Aufzugschächte nicht zur Verfügung.

Insbesondere wird die wenigstens eine Kabine dort gelagert und ggf. gewartet. Während des zweiten Betriebsmodus verlässt die wenigstens eine der wenigstens zwei Kabinen diesen wenigstens einen zweiten Bereich nicht und hält sich nur innerhalb dieses Bereichs auf.

Insbesondere werden während des ersten Betriebsmodus bereichsübergreifende Transportvorgänge zwischen den ersten Bereichen und dem wenigsten einen zweiten Bereich durchgeführt. Ferner sind insbesondere sowohl in den ersten Bereichen als auch in den zweiten Bereichen die Aufzugschächte mit Schachttüren versehen, um ein Zusteigen von Fahrgästen zu den Kabinen im ersten

Betriebsmodus ermöglichen. Insbesondere stehen im zweiten Betriebsmodus solche Schachttüren, die Zugang zum zumindest einen zweiten Bereichen dem Grunde nach ermöglichen, für ein Zusteigen von Fahrgästen zu den Kabinen gezielt nicht zur Verfügung stehen. Damit ist ausgedrückt, dass der zweite Bereich im Wesentlichen ein üblicher Aufzugsschacht ist und Transportaufgaben für

Fahrgäste unterstützt. Über Schachttüren in diesem zweiten Bereich können die Fahrgäste die Kabinen betreten oder verlassen.

In einer Ausgestaltung kann im zweiten Betriebsmodus dieser zweite Bereich allerdings zu einem Depotschacht„mutieren", der lediglich für Lagerungszwecke zur Verfügung steht. Hierbei wird also der vorhandene Aufzugsschacht zu

Lagerungszwecken benutzt, um bei geringer Auslastung, nicht benötigte Kabinen zu deponieren. Da in diesem Fall weniger Kabinen in Betrieb sind, kann auch die Anzahl an aktiven Aufzugschächten (erste Bereiche) reduziert werden, Gegenüber dem Stand der Technik ist somit eine Deponierung von Kabinen ermöglicht, ohne dass zusätzlicher Depot-Platz vorgehalten wird. Die wenigstens eine Kabine, die nicht für Transportvorgänge in den übrigen ersten Bereichen zur Verfügung steht, wird insbesondere deaktiviert und nicht für den normalen, regulären Betrieb des Aufzugsystems verwendet. In diesem Fall stellt dieser zweite Bereich einen Lagerbereich dar, in welchem Kabinen des Aufzugsystems gelagert werden.

Insbesondere kann eine Anzahl von nicht für Transportvorgänge in den übrigen ersten Bereichen zur Verfügung stehenden Kabinen in dem zweiten Betriebsmodus verändert werden. Während des zweiten Betriebsmodus können sich je nach Bedarf unterschiedliche Kabinen in dem wenigstens einen zweiten Bereich aufhalten. Einzelne dieser sich in dem wenigstens einen zweiten Bereich aufhaltenden Kabinen können bei Bedarf wieder dem zweiten Bereich entnommen und wieder für Transportvorgänge in den übrigen, ersten Bereichen genutzt werden.

Wenn nicht sämtliche Kabinen des Aufzugsystems zum Durchführen der Transportvorgänge benötigt werden, beispielsweise bei einem vergleichsweise geringen Verkehrsaufkommen und bei vergleichsweise wenig durchzuführenden Transportvorgängen, werden insbesondere einzelne Kabinen in dem wenigstens einen zweiten Bereich gelagert.

Durch die Erfindung wird es ermöglicht, eine ausreichend große Anzahl von Kabinen in dem Aufzugsystem vorzusehen, um Anforderungen zu genügen und sämtliche Transportvorgänge bei vergleichsweise hohem bzw. höchstem Verkehrsaufkommen effizient durchführen zu können.

Weiterhin wird es durch die Erfindung ermöglicht, einzelne Kabinen bei Bedarf außer Betrieb zu nehmen. Wenn nicht alle Kabinen des Aufzugsystems benötigt werden, können diese flexibel in dem wenigstens einen zweiten Bereich gelagert werden und müssen nicht unnötigerweise verfahren werden. Gegebenenfalls müssen nicht benötigte Kabinen in herkömmlichen Aufzugsystemen leer verfahren werden, um andere benötigte Kabinen nicht zu behindern bzw. zu blockieren. Durch die Erfindung kann dieser Umstand verhindert werden. Somit können Energiekosten zum Betreiben des Aufzugsystems gesenkt werden.

Durch die Erfindung ist es nicht nötig, zusätzliche spezielle Lagerstellen in dem das Aufzugsystem aufweisenden Gebäude vorzusehen, um Kabinen zu lagern, welche mit zusätzlichem Platzbedarf verbunden sind. Stattdessen wird der mögliche Aufenthaltsort bestimmter Kabine auf zweckmäßige zweite Bereiche eingeschränkt und die entsprechenden Kabinen können in diesem zweiten Bereich gelagert werden. Einzelne Bereiche des Aufzugsystems, welche für den regulären Betrieb des Aufzugsystems vorgesehen sind, können somit bei Bedarf insbesondere für die Lagerung von Kabinen verwendet werden. Gleichermaßen können die zweiten Bereiche, in welchen Kabinen gelagert werden, bei Bedarf auch wieder für den regulären Betrieb verwendet werden. Aufzugsysteme in Gebäuden können auf einfache Weise im Wesentlichen durch Softwareupdates nachgerüstet werden. Dabei sind keine baulichen Maßnahmen an dem Gebäude nötig und es müssen keine zusätzlichen Lagerstellen oder Schächte in das Gebäude eingebaut werden.

Vorteilhafterweise werden in dem wenigstens einen zweiten Bereich keine Transportvorgänge durchgeführt und die wenigstens eine der wenigstens zwei Kabinen steht nicht für Transportvorgänge zur Verfügung. Somit wird der wenigstens eine zweite Bereich in dem zweiten Betriebsmodus insbesondere ausschließlich zum Lagern bzw. Parken von Kabinen verwendet.

Alternativ werden vorteilhafterweise in dem zweiten Betriebsmodus von der wenigstens einen der wenigstens zwei Kabinen Transportvorgänge in dem wenigstens einen zweiten Bereich durchgeführt. Diese Transportvorgänge der wenigstens einen der wenigstens zwei Kabinen werden ausschließlich in dem wenigstens einen zweiten Bereich durchgeführt und nicht in den übrigen ersten Bereichen der Aufzugschächte. Die wenigstens eine der wenigstens zwei Kabinen verlässt den wenigstens einen zweiten Bereich im Zuge dieser Transportvorgänge nicht und hält sich nur innerhalb des zweiten Bereichs auf. Somit können bei Bedarf in dem zweiten Betriebsmodus lokale Transportvorgänge in dem wenigstens einen zweiten Bereich durchgeführt werden. Kabinen, deren mögliche Aufenthaltsorte jeweils auf den wenigstens einen Bereich eingeschränkt sind und insbesondere nicht für den regulären Betrieb des Aufzugsystems benötigt werden, können bei Bedarf dennoch für Transportvorgänge innerhalb des wenigstens einen zweiten Bereichs verwendet werden. Sie werden dazu vorzugsweise bidirektional verfahren.

Vorzugsweise wird die wenigstens eine der wenigstens zwei Kabinen in dem wenigstens einen zweiten Bereich gewartet. Insbesondere können auch Reparaturen an den jeweiligen Kabinen in dem wenigstens einen zweiten Bereich durchgeführt werden. Somit müssen Kabinen, an welchen Wartungs-, Service- und/oder Reparaturarbeiten durchgeführt werden sollen, nicht explizit für diese außer Betrieb genommen werden. Die Wartungs-, Service- und/oder Reparaturarbeiten können flexibel durchgeführt werden, wenn die entsprechende Kabine ohnehin nicht für den regulären Betrieb des Aufzugsystems vorgesehen ist und in dem wenigstens einen zweiten Bereich gelagert bzw. geparkt wird.

Vorteilhafterweise wird in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Aufzugsystems zwischen dem ersten und zweiten Betriebsmodus gewechselt. Somit kann flexibel während des normalen Betriebs des Aufzugsystems zwischen den Betriebsmodi gewechselt werden, ohne dass das Aufzugsystem dafür außer Betrieb genommen werden muss.

In dem ersten Betriebsmodus stehen insbesondere sämtliche Kabinen des Aufzugsystems für Transportvorgänge in allen Aufzugschächten zur Verfügung und werden auch für Transportvorgänge verwendet. Somit wird in dem ersten Betriebsmodus insbesondere eine maximale Handling Capacity (HC), also eine maximale Transportkapazität ermöglicht. Die Betriebsparameter geben insbesondere Auskunft darüber, ob die maximale Transportkapazität benötigt wird. Wenn anhand der Betriebsparameter erkannt wird, dass die maximale Transportkapazität nicht benötigt wird, wird insbesondere in den zweiten Betriebsmodus gewechselt. Dabei stehen insbesondere nur so viele Kabinen für Transportvorgänge zur Verfügung, wie benötigt werden. Die restlichen Kabinen werden insbesondere in dem wenigstens einen zweiten Bereich gelagert.

Vorzugsweise wird eine Anzahl von nicht für Transportvorgänge in den übrigen ersten Bereichen zur Verfügung stehenden Kabinen in dem zweiten Betriebsmodus in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Aufzugsystems verändert. Anhand der Betriebsparameter kann insbesondere bewertet werden, wie viele Kabinen zum Durchführen sämtlicher Transportvorgänge in den übrigen ersten Bereichen benötigt werden. Werden nicht alle zur Verfügung stehenden Kabinen benötigt, können zweckmäßigerweise einzelne Kabinen in den wenigstens einen zweiten Bereich verfahren und dort insbesondere gelagert werden. Sind die zur Verfügung stehenden Kabinen nicht ausreichend, um sämtliche Transportvorgänge durchzuführen, werden einzelne sich in dem wenigstens einen zweiten Bereich aufhaltende Kabinen wieder diesem entnommen und für Transportvorgänge in den übrigen ersten Bereichen genutzt. Somit kann gewährleistet werden, dass jederzeit die benötigte Anzahl von Kabinen für Transportvorgänge in den übrigen ersten Bereichen zur Verfügung steht. Es wird jederzeit die benötigte Transportkapazität bereitgestellt und dennoch stehen nicht zu viele Kabinen zur Verfügung, so dass Energiekosten so gering wie möglich gehalten werden können.

Bevorzugt werden eine Anzahl von Bereichen und/oder eine Größe des wenigstens einen zweiten Bereichs in dem zweiten Betriebsmodus in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Aufzugsystems verändert. Insbesondere werden in dem zweiten Betriebsmodus nicht stets dieselben zweiten Bereiche verwendet, sondern die zweiten Bereiche können jederzeit zweckmäßig gewählt werden. Die Größe einzelner zweiter Bereiche kann flexibel vergrößert oder verkleinert werden, je nachdem wie viele Kabinen sich darin aufhalten sollen. Des Weiteren können in dem zweiten Betriebsmodus bei Bedarf auch weitere zweite Bereiche der Aufzugschächte außer Betrieb und insbesondere zur Lagerung von Kabinen verwendet werden. Unterschiedliche zweite Bereiche müssen nicht notwendigerweise aneinander grenzen, sondern können zweckmäßig verteilt sein. Andererseits können zweite Bereiche auch jederzeit bei Bedarf "aufgelöst" werden und die sich darin aufhaltenden Kabinen können jederzeit wieder für Transportvorgänge in den übrigen ersten Bereichen verwendet werden.

Die oben genannten Betriebsparameter, in deren Abhängigkeit jeweils zwischen den Betriebsmodi gewechselt wird, die Anzahl von nicht für Transportvorgänge zur Verfügung stehenden Kabinen verändert wird und Anzahl und Größe der zweiten Bereiche verändert wird, können jeweils die selben Betriebsparameter oder auch unterschiedliche Betriebsparameter sein.

Vorteilhafterweise werden eine benötigte Transportkapazität, eine Wartezeit von Passagieren, eine aktuelle Auslastung des Aufzugsystems, ein Auslastungsprofil, Tageszeiten und/oder Messwerte von Last- und/oder Passagier- Bestimmungssensoren als Betriebsparameter des Aufzugsystems verwendet. Eine Auslastung des Aufzugsystems gibt insbesondere an, wie viele Transportvorgänge von dem Aufzugsystem aktuell durchgeführt werden oder durchgeführt werden sollen. Die Auslastung kann beispielsweise auch eine Anzahl von zu befördernden Passagieren und/oder zu transportierenden Lasten beschreiben. Die Auslastung kann beispielsweise mittels eines Zielrufsystems bestimmt werden. Die benötigte Transportkapazität kann beispielsweise aus der aktuellen Auslastung und/oder mittels des Zielrufsystems bestimmt werden. Die Wartezeit von Passagieren gibt insbesondere an, wie lange Passagiere insbesondere durchschnittlich an ihrem Anfangsstockwerk warten müssen, bis dort eine Kabine zum Durchführen eines jeweiligen Transportvorgangs bereitgestellt wird. Um diese Wartezeit zu verringern, werden insbesondere mehr Kabinen in den übrigen (also den für Transportvorgänge genutzten) ersten Bereichen der Aufzugschächte für Transportvorgänge verwendet.

Die Anzahl von zu befördernden Passagieren und/oder zu transportierenden Lasten kann insbesondere als Messwert geeigneter Sensoren bestimmt werden, beispielsweise Last- und/oder Passagier-Bestimmungssensoren. Derartige Last- und/oder Passagier-Bestimmungssensoren können insbesondere als Last- bzw. Kraftmesssensoren, Kameras oder Infrarotsensoren ausgebildet sein. Auch ein Sensor in einem Drehkreuz des Gebäudes, welcher erfasst, dass Personen das Drehkreuz passieren und das Gebäude betreten, kann als derartiger Last- und/oder Passagier-Bestimmungssensoren verwendet werden.

Zu bestimmten Tageszeiten kann es beispielsweise zu Stoßzeiten kommen, in welchen es günstiger und effizienter sein kann, das Aufzugsystem in dem ersten Betriebsmodus zu betrieben. Somit kann das Aufzugsystem rechtzeitig in den entsprechenden Betriebsmodus wechseln. Derartige Stoßzeiten sind insbesondere ein Up-Peak, ein Down-Peak oder ein Lunch-Verkehr. Während eines Up-Peaks wird mittels der Kabinen des Aufzugsystems eine Vielzahl von Transportvorgängen in höher gelegene Stockwerke durchgeführt. Während eines Down-Peaks wird mittels der Kabinen des Aufzugsystems eine Vielzahl von Transportvorgängen in tiefer gelegene Stockwerke durchgeführt. Während eines Lunch-Verkehrs wird mittels der Kabinen des Aufzugsystems eine Vielzahl von Transportvorgängen in beide Richtungen, also sowohl in tiefer gelegene Stockwerke, als auch in höher gelegene Stockwerke durchgeführt. Bei derartigen Stoßzeiten sollen vergleichsweise viele Transportvorgänge durchgeführt werden, wofür eine maximale Transportkapazität des Aufzugsystems benötigt wird. Wird anhand der Betriebsparameter beispielsweise erkannt, dass eine bestimmte Tageszeit eintritt, in welcher es zu einer derartigen Stoßzeit kommt, wird das Aufzugsystem insbesondere in den ersten Betriebsmodus betrieben. Für einen Up- Peak, einen Down-Peak oder einen Lunch-Verkehr wird das Aufzugsystem insbesondere in dem ersten Betriebsmodus betrieben. Außerhalb dieser Stoßzeiten wird das Aufzugsystem insbesondere in dem zweiten Betriebsmodus betrieben.

Ein Auslastungsprofil gibt insbesondere einen Verlauf von durchzuführenden Transportvorgängen des Aufzugsystems an. Beispielsweise kann das Auslastungsprofil in Abhängigkeit von der Tageszeit, dem Wochentag und/oder dem Monat bestimmt werden. Somit kann erlernt werden, zu welchen Zeiten (sowohl in Bezug auf die Tageszeiten, auf den Wochentag als auch den Monat) es zu Stoßzeiten kommt. Ein Auslastungsprofil kann beispielsweise ein selbsterlerntes Auslastungsprofil sein. Beispielsweise kann eine Steuereinheit des Aufzugsystems ein derartiges Auslastungsprofil über einen vorbestimmten Zeitraum erlernen. Auslastungsprofile können insbesondere empirisch, statistisch, analytisch und/oder numerisch bestimmt werden. Vorzugsweise erstreckt sich der wenigstens eine zweite Bereich des wenigstens einen der wenigstens zwei Aufzugschächte über mehrere insbesondere zusammenhängende Stockwerke eines das Aufzugsystem aufweisenden Gebäudes. Somit kann jeweils ein Teil der Aufzugschächte als zweiter Bereich zum Lagern von Kabinen verwendet werden.

Vorteilhafterweise erstreckt sich der wenigstens eine zweite Bereich des wenigstens einen der wenigstens zwei Aufzugschächte über die komplette vertikale Länge des wenigstens einen der wenigstens zwei Aufzugschächte. Somit können komplette Aufzugschächte des Aufzugsystems außer Betrieb genommen und insbesondere für die Lagerung von Kabinen verwendet werden. Bevorzugt werden die wenigstens zwei Aufzugkabinen in den wenigstens zwei Aufzugschächten als ein oder mehrere schachtwechselnde Mehrkabinensysteme betrieben. Eine Anzahl von insbesondere benachbarten Aufzugschächten sowie eine Anzahl von Kabinen sind jeweils für ein spezielles schachtwechselndes Mehrkabinensystem vorgesehen. Insbesondere wird die Anzahl von Kabinen nur innerhalb dieser Anzahl von Aufzugschächten verfahren und die Anzahl von entsprechenden Kabinen wechselt nur zwischen dieser Anzahl von Aufzugschächten. Insbesondere werden in einem schachtwechselnden Mehrkabinensysteme Kabinen in speziellen Aufzugschächten nur nach oben verfahren und in anderen Aufzugschächten nur nach unten.

In einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird in dem ersten Betriebsmodus eine erste Anzahl von Kabinen in einer ersten Anzahl von Aufzugschächten als ein erstes schachtwechselndes Mehrkabinensystem betrieben und eine zweite Anzahl von Kabinen wird in einer zweiten Anzahl von Aufzugschächten als ein zweites schachtwechselndes Mehrkabinensystem betrieben. Die Aufzugschächte der ersten und zweiten Anzahl von Aufzugschächten sind jeweils insbesondere benachbart. Weiter insbesondere sind alle Aufzugschächte der ersten und zweiten Anzahl miteinander verbunden. Insbesondere ist ein Wechsel aller Kabinen zwischen allen Aufzugschächte möglich.

In dem zweiten Betriebsmodus wird in der zweiten Anzahl von Aufzugschächten das zweite schachtwechselnde Mehrkabinensystem nicht betrieben. Stattdessen wird der mögliche Aufenthaltsort der wenigstens einen der wenigstens zwei Kabinen, welche in dem zweiten Betriebsmodus nicht für Transportvorgänge in den übrigen ersten Bereichen zur Verfügung steht, auf die zweite Anzahl von Aufzugschächten eingeschränkt. Das erste schachtwechselnde Mehrkabinensystem wird insbesondere auch im zweiten Betriebsmodus in der ersten Anzahl von Aufzugschächten betrieben. Die zweite Anzahl von Kabinen kann in dem zweiten Betriebsmodus für Transportvorgänge in anderen Aufzugschächten verwendet werden. Einzelne oder alle der zweiten Anzahl von Kabinen können auch in der zweiten Anzahl von Aufzugschächten gelagert werden.

Die Erfindung betrifft neben dem Verfahren zum Betreiben eines Aufzugsystems weiterhin ein entsprechendes Aufzugsystem. Sämtliche vorstehend genannten Merkmale und Vorteile sollen in analoger Weise für das erfindungsgemäße Verfahren sowie für das erfindungsgemäße Aufzugsystem gelten. Insbesondere umfasst das Aufzugsystem eine geeignete Steuereinheit, die dazu eingerichtet ist, eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.

Vorteilhafterweise erstrecken sich die wenigstens zwei Aufzugschächte des Aufzugsystems jeweils über eine Vielzahl von Stockwerken. In den Aufzugschächten sind Schachttüren zu mehreren oder allen der Vielzahl von Stockwerken vorgesehen.

Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.

Figurenbeschreibung Figuren 1 bis 4 zeigen jeweils schematisch eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems, das jeweils dazu eingerichtet ist, eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen

In den Figuren 1 bis 4 ist jeweils eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems schematisch dargestellt, das jeweils dazu eingerichtet ist, eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. In den Figuren la, 2a, 3a und 4a ist jeweils schematisch dargestellt, wie das jeweilige Aufzugsystem in einem ersten Betriebsmodus gemäß einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens betrieben wird. In den Figuren lb, 2b, 3b, 3c und 4b ist jeweils schematisch dargestellt, wie das jeweilige Aufzugsystem in einem zweiten Betriebsmodus gemäß einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens betrieben wird.

In Figur 1 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems schematisch dargestellt und mit 100 bezeichnet. Das Aufzugsystem

100 weist zwei Aufzugschächte 101 und 102 auf.

In Figur la ist das Aufzugsystem 100 schematisch in dem ersten Betriebsmodus dargestellt. In den Aufzugschächten 101 und 102 wird eine Vielzahl von Kabinen 110 verfahren, in diesem Beispiel acht Kabinen. In einem obersten Stockwerk und in einem untersten Stockwerk eines entsprechenden das Aufzugsystem 100 aufweisenden Gebäudes sind Verbindungen 105 bzw. 106 zwischen den Aufzugschächten 101 und 102 vorgesehen. Über diese Verbindungen 105 und 106 können die Kabinen zwischen den Aufzugschächten 101 und 102 wechseln.

In diesem Beispiel werden Kabinen in den Aufzugschächten 101 und 102 jeweils unidirektional verfahren, also jeweils nur in eine Richtung. In dem Aufzugschacht

101 werden Kabinen nur nach unten verfahren und in dem Aufzugschacht 102 nur nach oben. Im dargestellten Beispiel wechselt Kabine 111 in der oberen Verbindung 105 von dem Aufzugschacht 102 in den Aufzugschacht 101 und Kabine 112 wechselt in der unteren Verbindung 106 von dem Aufzugschacht 101 in den Aufzugschacht 102. Die Kabinen 110 werden in dem ersten Betriebsmodus in den Aufzugschächten 101 und 102 insbesondere als ein schachtwechselndes Mehrkabinensystem betrieben.

Das Aufzugsystem 100 wird in Abhängigkeit von Betriebsparametern in dem ersten oder dem zweiten Betriebsmodus betrieben. Als derartige Betriebsparameter werden beispielsweise Auslastungsprofile des Aufzugsystems 100 verwendet. Diese Auslastungsprofile beschreiben beispielsweise, zu welchen Tageszeiten es zu Stoßzeiten kommt. Im Zuge dieser Stoßzeiten soll eine Vielzahl von Transportvorgängen durchgeführt werden und eine maximale Transportkapazität des Aufzugsystems 100 soll bereitgestellt werden. Zu diesen Stoßzeiten wird das Aufzugsystem 100 in dem ersten Betriebsmodus gemäß Figur la betrieben.

Außerhalb dieser Stoßzeiten wird das Aufzugsystem 100 in dem zweiten Betriebsmodus gemäß Figur lb betrieben. In dem zweiten Betriebsmodus wird in diesem Beispiel der Aufzugschacht 102 über seine komplette vertikale Länge als zweiter Bereich 120 ausgewählt, auf welchen der mögliche Aufenthaltsort von bestimmten Kabinen eingeschränkt wird. Im gezeigten Beispiel wird eine erste Anzahl von Kabinen 130, in diesem Beispiel sechs Kabinen, in diesen zweiten Bereich 120 verfahren. Der mögliche Aufenthaltsort dieser ersten Anzahl von Kabinen 130 ist auf diesen zweiten Bereich 120 eingeschränkt.

Diese erste Anzahl von Kabinen 130 steht nicht für Transportvorgänge in einem übrigen ersten Bereich 121 der Aufzugschächte zur Verfügung. In diesem Beispiel stellt der Aufzugschacht 101 diesen übrigen ersten Bereich dar. Die übrigen Kabinen 140 führen in dem übrigen ersten Bereich 121 der Aufzugschächte reguläre Transportvorgänge durch. Die zwei übrigen Kabinen 140 werden in dem Aufzugschacht 101 in diesem zweiten Betriebsmodus bidirektional verfahren, also sowohl nach oben als auch nach unten.

Die erste Anzahl von Kabinen 130 wird in dem zweiten Bereich 120 insbesondere gelagert bzw. geparkt. Die erste Anzahl von Kabinen 130 führt dabei keine Transportvorgänge durch. Beispielsweise können einzelne oder alle Kabinen der ersten Anzahl von Kabinen 130 in dem zweiten Bereich 120 gewartet werden. Im Zuge dessen können beispielsweise Wartungs-, Service- und/oder Reparaturarbeiten an den jeweiligen Kabinen durchgeführt werden. Beispielsweise kann überprüft werden, ob die jeweiligen Kabinen erforderliche Leistungen bringen und vorgegebenen Sicherheitsrichtlinien genügen.

In Figur 2 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems schematisch dargestellt und mit 200 bezeichnet. Das Aufzugsystem 200 weist drei Aufzugschächte 201, 202, 203 auf. In einem obersten und einem untersten Stockwerk sind jeweils Verbindungen 205 bzw. 206 zwischen den Aufzugschächten 201, 202, 203 vorgesehen.

In dem ersten Betriebsmodus wird gemäß Figur 2a eine Anzahl von Kabinen 210, in diesem Beispiel elf Kabinen, in den Aufzugschächten 201, 202, 203 verfahren. Die Kabinen 210 können zwischen den Aufzugschächten 201, 202, 203 wechseln. In diesem Beispiel werden Kabinen in allen drei Aufzugschächten 201, 202, 203 jeweils bidirektional verfahren, also sowohl nach oben als auch nach unten. In dem zweiten Betriebsmodus gemäß Figur 2b wird der Aufzugschacht 203 über seine komplette vertikale Länge als zweiter Bereich 220 ausgewählt, auf welchen der mögliche Aufenthaltsort von bestimmten Kabinen eingeschränkt wird, in welchem Kabinen beispielsweise gelagert werden. Im vorliegenden Beispiel wird eine erste Anzahl von Kabinen 230 in diesem zweiten Bereich 220 gelagert, in diesem Beispiel sechs Kabinen. Diese erste Anzahl von Kabinen 230 steht nicht für Transportvorgänge in einem übrigen ersten Bereich 221 der Aufzugschächte zur Verfügung. Die Aufzugschächte 201 und 202 stellen diesen übrigen ersten Bereich 221 dar. Die übrigen Kabinen 240 führen in dem übrigen ersten Bereich 221 der Aufzugschächte reguläre Transportvorgänge durch. Die übrigen Kabinen 240 werden in dem Aufzugschacht 201 beispielsweise nur nach oben verfahren und in dem Aufzugschacht 202 nur nach unten.

In Figur 3 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems schematisch dargestellt und mit 300 bezeichnet. Das Aufzugsystem 300 weist vier Aufzugschächte 301, 302, 303 und 304 auf. Es sind drei Verbindungswege 305, 306 und 307 zwischen den Aufzugschächten 301, 302, 303, 304 vorgesehen. Der Verbindungsweg 305 ist in einem obersten Stockwerk vorgesehen, beispielsweise dem zehnten Stockwerk, und der Verbindungsweg 307 in dem untersten Stockwerk, beispielsweise dem Erdgeschoss. Der Verbindungsweg 306 ist beispielsweise in dem fünften Stockwerk vorgesehen.

In dem ersten Betriebsmodus gemäß Figur 3a wird eine Anzahl von Kabinen 310, in diesem Beispiel fünfzehn Kabinen, in den Aufzugschächten 301, 302, 303 und 304 verfahren. Insbesondere können sämtliche der Kabinen 310 zwischen allen vier Aufzugschächten 301, 302, 303 und 304 wechseln. Die Aufzugschächte 301, 302, 303 und 304 werden jeweils unidirektional verwendet. In den Aufzugschächten 301 und 303 werden Kabinen nur nach oben verfahren, in den Aufzugschächten 302 und 304 nur nach unten.

In dem zweiten Betriebsmodus gemäß Figur 3b wird jeweils ein Teil der Aufzugschächte 303 und 304 als zweiter Bereich 320 zum Lagern von Kabinen ausgewählt. Beispielsweise wird jeweils der Teil zwischen sechstem und zehntem Stockwerk als zweiteer Bereich 320 ausgewählt. Der Teil zwischen Erdgeschoss und sechstem Stockwerk der Aufzugschächte 303 und 304 sowie die Aufzugschächte 301 und 302 stellen den übrigen ersten Bereich 321 der Aufzugschächte dar. Eine erste Anzahl von Kabinen 330 wird in dem zweiten Bereich 320 gelagert, in diesem Beispiel sechs Kabinen, d.h. der mögliche Aufenthaltsort der Kabinen 330 wird auf den zweiten Bereich 320 eingeschränkt. Diese erste Anzahl von Kabinen 330 steht nicht für Transportvorgänge in dem übrigen ersten Bereich 321 der Aufzugschächte zur Verfügung. Die übrigen Kabinen 340 führen in dem übrigen Bereich 221 der Aufzugschächte reguläre Transportvorgänge durch. Die übrigen Kabinen 340 werden in den Aufzugschächte 301 und 302 sowie in den übrigen Teilen der Aufzugschächte 303 und 304 jeweils unidirektional verfahren. Alternativ zu einem Lagern bzw. Parken einzelner Kabinen in dem ausgewählten zweiten Bereich können einzelne Kabinen, deren möglicher Aufenthaltsort auf einen zweiten Bereich eingeschränkt wurde, auch für lokale Transportvorgänge innerhalb dieses zweiten Bereichs verwendet werden, wie es anhand von Figur 3c illustriert wird.

In Figur 3c ist das Aufzugsystem 300 analog zu Figur 3b in dem zweiten Betriebsmodus schematisch dargestellt. In diesem Beispiel wird ein Teil des Aufzugschachts 304 als zweiter Bereich 322 ausgewählt, auf welchen der mögliche Aufenthaltsort von bestimmten Kabinen eingeschränkt wird. Beispielsweise wird der Teil zwischen sechstem und zehntem Stockwerk als der zweite Bereich 322 ausgewählt, auf welchen der mögliche Aufenthaltsort einer Kabine 331 eingeschränkt wird. Der Teil zwischen Erdgeschoss und sechstem Stockwerk des Aufzugschachts 304 sowie die Aufzugschächte 301, 302 und 303 stellen den übrigen erstem Bereich der Aufzugschächte dar. Die übrigen Kabinen 340 führen in dem übrigen ersten Bereich der Aufzugschächte reguläre Transportvorgänge durch. Die übrigen Kabinen 340 werden beispielsweise in den Aufzugschächte 301, 302, 303 sowie in dem übrigen Teil des Aufzugschachts 304 jeweils unidirektional verfahren. Die Kabine 331 wird für Transportvorgänge innerhalb des zweiten Bereichs 322 verwendet. Die Kabine 331 verlässt den zweiten Bereich 322 im Zuge dieser Transportvorgänge nicht. Die Kabine 331 wird in dem zweiten Bereich 322 beispielsweise bidirektional verfahren.

Selbstverständlich können auch mehrere Kabinen für Transportvorgänge 5 innerhalb des zweiten Bereichs 322 verwendet werden, analog zu Kabine 331. Die Anzahl von Kabinen, die für Transportvorgänge innerhalb des zweiten Bereichs 322 verwendet werden, kann genauso wie die Größe des zweiten Bereichs 322 während des zweiten Betriebsmodus bei Bedarf verändert werden, beispielsweise in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Aufzugsystems.

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In Figur 4 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Aufzugsystems schematisch dargestellt und mit 400 bezeichnet. Das Aufzugsystem 400 weist vier Aufzugschächte 401, 402, 403 und 404 auf. Es sind zwei Verbindungen 405 und 406 zwischen den Aufzugschächten 401, 402, 403, 404 15 vorgesehen.

In dem ersten Betriebsmodus gemäß Figur 4a bilden die Aufzugschächte 401 und 402 eine erste Anzahl von Aufzugschächten, die Aufzugschächte 403 und 404 bilden eine zweite Anzahl von Aufzugschächten. Eine erste Anzahl von Kabinen

20 411, in diesem Beispiel sieben Kabinen, werden in der ersten Anzahl von Aufzugschächten verfahren und dort als ein erstes schachtwechselndes Mehrkabinensystem 451 betrieben. Eine zweite Anzahl von Kabinen 412, in diesem Beispiel acht Kabinen, werden in der zweiten Anzahl von Aufzugschächten verfahren und dort als ein zweites schachtwechselndes Mehrkabinensystem 452

25 betrieben. In den Aufzugschächten 401 und 403 werden die jeweiligen Kabinen nur nach oben bewegt und in den Aufzugschächten 402 und 404 nach unten.

In Figur 4b ist das Aufzugsystem 400 in dem zweiten Betriebsmodus schematisch dargestellt. In der zweiten Anzahl von Aufzugschächten wird dabei kein zweites 30 schachtwechselndes Mehrkabinensystem mehr betrieben. Die Aufzugschächte 403 und 404 werden als zweiter Bereich 420 ausgewählt, auf welchen der mögliche Aufenthaltsort von bestimmten Kabinen eingeschränkt wird, z.B. in welchem Kabinen gelagert werden. Die Aufzugschächte 401 und 402 stellen die übrigen ersten Bereiche 421 der Aufzugschächte dar. Zehn Kabinen 430 werden in dem zweiten Bereich 420 gelagert und stehen nicht für Transportvorgänge in dem übrigen ersten Bereich 421 der Aufzugschächte zur Verfügung. Die fünf übrigen Kabinen 440 werden in den Aufzugschächten 401 nur nach oben verfahren und in dem Aufzugschacht 402 nur nach unten.

Die Aufzugsysteme 200, 300 und 400 gemäß den Figuren 2, 3 und 4 werden insbesondere jeweils in Abhängigkeit von Betriebsparametern in dem ersten oder dem zweiten Betriebsmodus betrieben, analog zu dem Aufzugsystem 100 gemäß Figur 1. Insbesondere werden jeweils Auslastungsprofile der jeweiligen Aufzugsysteme 200, 300 bzw. 400 als derartige Betriebsparameter verwendet. Die Kabinen 130, 230 bzw. 430, die gemäß den Figuren lb, 2b bzw. 4b in dem jeweiligen zweiten Bereich 120, 220 bzw. 420 gelagert werden, können alternativ auch analog zu der Kabinen 331 des Aufzugsystems 300 für Transportvorgänge innerhalb des jeweiligen zweiten Bereichs 120 220 bzw. 420 verwendet werden, analog zu Figur 3c.

Bezugszeichenliste

100 Aufzugsystem

5 101 Aufzugschacht

102 Aufzugschacht

105 Verbindungsweg zwischen Aufzugschächten

106 Verbindungsweg zwischen Aufzugschächten 110 Kabinen

10 120 eingeschränkter Bereich

121 übriger Bereich

130 Kabine

200 Aufzugsystem

201 Aufzugschacht

15 202 Aufzugschacht

203 Aufzugschacht

205 Verbindungsweg zwischen Aufzugschächten

206 Verbindungsweg zwischen Aufzugschächten 210 Kabinen

20 220 eingeschränkter zweiter Bereich

221 übriger erster Bereich

230 Kabine

300 Aufzugsystem

301 Aufzugschacht

25 302 Aufzugschacht

303 Aufzugschacht

304 Aufzugschacht

305 Verbindungsweg zwischen Aufzugschächten

306 Verbindungsweg zwischen Aufzugschächten 30 307 Verbindungsweg zwischen Aufzugschächten

310 Kabinen 320 eingeschränkter zweiter Bereich

321 übriger erster Bereich

322 eingeschränkter zweiter Bereich

323 übriger erster Bereich

5 330 Kabine

331 Kabine

400 Aufzugsystem

401 Aufzugschacht

402 Aufzugschacht

10 403 Aufzugschacht

404 Aufzugschacht

405 Verbindungsweg zwischen Aufzugschächten

406 Verbindungsweg zwischen Aufzugschächten

411 Kabinen

15 412 Kabinen

420 eingeschränkter zweiter Bereich

421 übriger erster Bereich

430 Kabine